|
Natürlich kann man das so nicht vorhersehen, aber ein paar Sachen stehen wohl fest.
Zum Einen hat uns im Januar unser geliebtes eotFoFyl! verlassen. Im Klartext: Fact or Fiction wurde restricted.
Warum hat sich eigentlich dieser Ausdruck, der sich kurz nach dem Erscheinen von Invasion eingebürgert hatte, nicht durchgesetzt? Vielleicht waren die FoF-Effekte im T2 nicht krass genug. Oder beide Spieler haben soviele FoFs gespielt, dass der Satz "end of turn: Fact or Fiction, you lose!" dann doch nicht mehr stimmte.
Im T1 war es jedoch meistens so, dass die Facts ziemlich krasse Effekte hatten. Für mich bestand jedenfalls T1 im Control-Mirrormatch nur darin, alle gegnerischen Facts zu countern und die eigenen durchzubekommen. Im T2 revealed man eben nur 2 Länder, 1 sehr gute Karte, eine gute und eine, die gerade garnichts macht. Da teilt man gut auf und man hat nicht direkt verloren. Im T1 revealed man beim Fact schon mal Ancestral Recall, Demonic Tutor, Yawgmoth's Will, Mox und Land. Dann kann der Gegner zusammenschieben (über die Aufteilung nachdenken und weiterspielen zu wollen, ist ja fast schon stalling!).
Die Wahrscheinlichkeit bei fünf Karten eines T1-Decks mindestens eine Karte aufzudecken, die den Spielverlauf gravierend beeinflusst, ist einfach zu hoch. Da auch Karten im Graveyard durch Spells wie Regrowth oder Yawgmoth's Will schnell wieder zur Verfügung stehen, hebt es den Effekt der Restrictions ein wenig auf, wenn man mit vier Facts durch sein Deck pflügt.
Dazu kam, dass der FoF dafür sorgte, dass ehemals gefürchtete restricted-cards wie Braingeyser und Stroke of Genius (der seinerseits bereits dafür sorgte, dass Braingeyser weniger gespielt wurde) aus den Decks verschwanden. Dass dies so geschah, beweist, dass FoF eine bessere Karte ist als die beiden vorgenannten.
(Es sei denn man braucht sie in Kombodecks zum gewinnen, damit man so alberne Sachen sagen kann, wie: "Zieh doch mal bitte 128 Karten!")
Insofern hätte man, um in dieser Hinsicht Gerechtigkeit walten zu lassen, entweder Stroke und Geyser von der Liste nehmen müssen, oder FoF hinzufügen. Letzteres ist geschehen und das ist auch ganz angenehm, weil es mehr Slots für Kreativität freigibt. Damit meine ich, dass man vorher auf jeden Fall vier Facts spielen musste, wenn man irgendwie an blaues Mana kommen konnte. Von Mono-Blau über 5-Color-Control und Workshop-Beats bis hin zu G-R-u-Aggro, Fact konnte man überall gebrauchen, genau wie Ancestral Recall.
Durch die Beschränkung auf einen FoF variieren die Decklisten jetzt wieder etwas mehr, und Kreativität ist gefragt, sowohl beim füllen der drei Slots in den alten Decks, als auch beim Erfinden und Testen neuer Decks, die vorher gegen die Decks mit vier FoFs nicht bestehen konnten.
Das bringt mich auch schon zum zweiten Teil der Gewissheiten fürs neue Jahr: Wir haben gerade mal wieder eine Extended-Saison hinter uns gebracht und dadurch eine Menge neuer Ideen gesammelt und alte, längst vergessene Karten wiederentdeckt, die mit denen aus den neuen Sets solide Synergieeffekte erzeugen.
Auch wenn man nicht alle Extendeddecks mit restricted-cards auffüllen kann, um dann damit das nächste T1 Turnier zu gewinnen, so kann man doch einiges aus ihnen lernen. Manche Decks und Karten sind natürlich reine Metagame-Entscheidungen, das heisst, sie sind in einer variableren Umgebung (in diesem Fall im T1 Environment) nicht so effektiv.
So sind zum Beispiel Daze und Winter Orb (obwohl nicht schlecht, oder gar sinnlos im T1) nur deswegen in Extended so stark, weil fast alle Beschleuniger aus dem Format genommen wurden. Man kann in Extended problemlos sein Island legen, "go" sagen und sich mit Daze sicher fühlen. Man kann ja sogar fast sicher sein, dass der Gegner in der ersten Runde sowieso nichts gefährliches macht, wofür man das Daze benutzen würde. Im T1 sind aber First Turn Morphling mit Mana- und Counterbackup und ähnliche Effekte möglich. Genau deswegen kann man kein Extendeddeck (oder gar T2-Deck) mit Spoilern auffüllen und losgewinnen.
Wenn man trotzdem ein Konzept ins T1 hinüberretten möchte, dann sollte man diese Metagamekarten entdecken und sie durch bessere Karten ersetzen. Manche dieser Entscheidungen sind offensichtlich, z. B. Mana Drain statt Counterspell (in 90% aller Decks), andere sind schwieriger und erfordern deswegen genaue Überlegungen und Tests.
So sah zum Beispiel meine T1-Version vom "Full English Breakfast" (siehe Deck Section), mit der ich letztes Jahr auf zwei Turnieren erfolgreich war, sehr abgespeckt aus, was die Möglichkeiten anging, den Tisch zu kontrollieren. Dafür konnte sie schneller und sicherer die Shapeshifter-Hellion-Dreadnought-Kombo durchziehen. Für die schnellere T1-Umgebung sicherlich die richtige Umstellung. Ausserdem galt es zu überlegen, ob man im T1- Kartenpool noch bessere Kreaturen zur Verfügung hat. Da fiel mir noch der gute alte Nicol Bolas ein, der dann mit des Shapeshifters Hilfe auch so manches Controldeck zerschmetterte und mir half, eine Damage Race gegen ein Stompy-Deck zu gewinnen (ohne Survival!).
Viel Spass beim Wühlen in den alten Karten und gehabt Euch wohl.
HaJo
|
|
#2 |
|
von Unnamed User am 21.10.2002 • 18:03 |
stimmt net, der is superüberhammergeil
|
#3 |
kein Betreff |
von Malz77 am 04.06.2007 • 18:47 |
hey hier kann man sogar noch bewerten! toll und das nach all der Zeit
|
#4 |
lol, selbst hier is der betreff zu kurz |
von Yogurthluder am 04.06.2007 • 22:35 |
hab n komentar gschrieben, 5jahre 3 monate und 2 tage nach der veröffentlichung des artikels
So long
Das Yogurthluder
|
|
|
|