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Die nervigen Kleinigkeiten - Judge Standpunkte
von Andreas "Zeromant" Pischner
27.06.2003

Eine ganze Weile ist es jetzt her, dass ich zuletzt etwas von mir habe hören lassen! Ich hoffe allerdings, dass meine Artikelpause nicht allzu unangenehm aufgefallen ist - immerhin haben ja bereits einige Leser anklingen lassen, dass es zuletzt ZU VIELE Artikel gegeben habe, insbesondere Turnierberichte von der DM.

Ich kann das, ehrlich gesagt, nicht ganz nachvollziehen - die Deutsche Meisterschaft ist per Defintion das wichtigste nationale Event des Jahres, und eine Artikelhäufung dazu ist ja wohl völlig normal! Es war auch keineswegs so, dass auch nur einer der Turnierberichte wirklich schlecht gewesen wäre - klar, einige sind weniger unterhaltsam oder originell ausgefallen als andere, aber insgesamt hatten eigentlich alle einen sehr annehmbaren Standard, der von Artikeln zu anderen Themen - und ich spreche hier NICHT nur von jenem einen ganz bestimmten, auf dem (zu Recht) viel herumgehackt worden ist, sondern auch von einigen, die durchaus positiv aufgenommen wurden! - durchaus nicht immer erreicht worden war. Weiterhin haben auch alle Schreiber sich nur zu Dingen geäußert, zu denen sie auch etwas Relevantes zu sagen hatten - nämlich ihren DM-Erfahrungen - und über den Inhalt der Artikel war ja wohl auch jeder spätestens bei der Überschrift informiert, so dass sich niemand beschweren kann, mithilfe von Tricks zum Lesen eines Textes, der ihn nicht interessierte, verführt worden zu sein.

Wenn ich schon dabei bin, möchte ich auch gleich eine Lanze für den Runde-für-Runde-Turnierbericht brechen: Wie wohl die meisten anderen Magic-Spieler auch komme ich bei weitem nicht so oft dazu, auf großen Turnieren Magic zu spielen, wie ich es gerne täte, und bin daher durchaus interessiert daran, wie dort einzelne Partien verlaufen sind und wie sie entschieden wurden. Wenn eine Partie tatsächlich durch Mana-Screw oder -Flood entschieden worden ist, dann gibt es halt nicht mehr dazu zu sagen, und dann ist es auch in Ordnung, das in einem Satz abzutun. Wenn aber eine bestimmte Karte oder ein besonderes Play die Partie entschieden hat, dann möchte ich das auch wissen!

Wessen ich hingegen schon beim zweiten oder dritten Mal lesen (also bereits vor Jahren!) überdrüssig geworden war, sind ach-so-obercoole Formulierungen wie "Dicke Männer tappen kann was - me rulez!" etc... Sicher, das ist Geschmackssache, aber glaubt mir: Den meisten Schreibern würde es viel schwerer fallen, einen Text in einigermaßen ordentlichem Deutsch zu verfassen, als in der In-Sprache der Magicspieler. Gelegentlich verfalle ich ja auch dem Charme eines besonders originellen oder treffenden Slangausdrucks, doch insgesamt bevorzuge ich dann doch verständliche und aussagekräftige Formulierungen, danke sehr!

Ohne besondere Überleitung komme ich dann mal zum eigentlichen Thema dieses Artikels: (Ich habe extra dem Titel einen Untertitel beigefügt, damit Ihr eine Vorstellung davon habt, was Euch erwartet - dann wird es wohl auch Zeit, diese Erwartungen zu erfüllen!) Die nervigen Kleinigkeiten, die bei einem wöchentlichen Turnierimmer immer wieder einmal auftreten, betrachtet aus der Sicht des Schiedsrichters.

Bei beinahe jedem Turnier kommt es zu kleinen Reibereien über Dinge, die von den Spielern als unwichtig empfunden werden. "Ist es nicht so 'was von egal, ob... mein Gegner oder ich meine Lebenspunkte aufschreibt...ob wir nun an dem Tisch hier hier sitzen oder woanders...ob ich als Preis einen Scourge-Booster kriege, oder einen Onslaught-Booster?"

Im Turnier ist meine Antwort meistens einfach "Nein!" - vielleicht noch mit einem erklärenden Satz, aber nur selten kommt es vor, dass ich einlenke und sage "In Ordnung, was soll's!"

Warum ist das so? Bei solchen Fragen kann es sich um einen der folgenden Fälle handeln:

1. Die Sache ist eigentlich selbstverständlich, und der Spieler meckert nur darüber, um Frust abzulassen - oder um mich zu nerven! Ja, das kommt gelegentlich vor, aber glücklicherweise nicht allzu häufig. In letzter Zeit reagiere ich ein wenig empfindlicher bei solchen Vorfällen, weil ich nicht wieder die Situation eintreten lassen will, dass ein oder zwei Spieler mir das Leiten des Turniers viel stressiger machen, als es nötig ist.

2. Es gibt einen sehr guten Grund dafür, den der Spieler auch einsehen würde, wenn ich ihm meinen Standpunkt ausführlich erläutern könnte - aber dazu ist während des Turniers einfach nicht genügend Zeit! Gerade, WENN es sich um Kleinigkeiten handelt, sollte es aber auch aus Spielersicht doch wohl sinnvoll ein, die Entscheidung einfach hinzunehmen, anstatt zehn Minuten darüber zu diskutieren? Diese ausführlichen Erläuterungen zu einigen der häufigeren Reibungspunkte zu geben ist jedenfalls eines der Hauptziele dieses Artikels!

3. Meine Gründe sind nicht übermäßig überzeugend, und nach einer ausführlichen Diskussion würde ICH einsehen, dass ich unrecht habe. Ja, das kann durchaus vorkommen! Aber es gilt immer noch, dass während des Turniers keine Zeit für Diskussionen ist. Manchmal mache ich mir auch über eine Entscheidung nach dem Turnier noch einmal Gedanken und ändere sie dann zum nächsten Mal.

4. Der Spieler hat recht, und ich sehe das auch sofort ein - weigere mich aber trotzdem, es zu ändern. Das passiert auch gelegentlich! Der Grund dafür ist dann, dass eine Entscheidung für ein Turnier nun einmal bereits gefällt und durchgesetzt worden ist, und ich es für eine schlechtere Idee halte, sie innerhalb eines Turniers wieder umzustoßen, als sie diesmal durchgängig beizubehalten und es dann gegebenenfalls beim nächsten Mal besser zu machen. Ob DIESE Entscheidung wiederum die beste ist, darf auch ruhig bezweifelt werden - aber wiederum gilt: Das ist keine zehnminütige Diskussion wert!

5. Ich gebe dem Spieler recht oder auch nicht, aber ich kann momentan nichts an dieser Sache ändern! Das kommt besonders bei organisatorischen Belangen vor, wie beispielsweise der Preisvergabe oder Zuschauern nach Ladenschluss. Der Ladenbesitzer und Veranstalter (auch "Mein Chef" genannt) ist mir gegenüber weisungsbefugt, und es gehört zu meinen Aufgaben, diese Anweisungen auch durchzusetzen! Das bedeutet nicht, dass ich mit ihm nicht auch des öfteren über die Umstände des Turniers diskutiere - aber das Ergebnis dieser Diskussion, ob es mir nun gefällt oder nicht, muss ich umsetzen, basta (wobei ich in den meisten Fällen durchaus mit ihm auf einer Linie liege - das soll hier nicht so klingen, als wenn ich ständig gegen meine Überzeugung handeln würde)!

Noch eine Anmerkung zum letzten Punkt: Es kommt ziemlich oft vor, dass ein Spiele oder Kunde mich fragt, ob in einem bestimmten Fall nicht einmal eine Ausnahme gemacht werden könne, und ich nein sage. Manchaml spricht dieser Spieler oder Kunde danach mit meinem Chef und kommt dann hämisch grinsend zu mir, um mir mitzuteilen, dass DOCH eine Ausnahme gemacht wurde. Klar, Ausnahmen sind nicht undenkbar - aber WENN sie gemacht werden, dann eben vom Chef! Wer die Regeln festlegt, kann sie auch außer Kraft setzen. Es ist also keineswegs so, dass ich ein kompromissloser Korinthenkacker bin und mein Chef alles viel lockerer sieht - es ist lediglich eine Frage der Befugnisse.

Bei den letzten Turnieren habe ich mir ein paar Notizen gemacht, welcher Art die nervigen Kleinigkeiten denn so alles sind. Ich habe die Liste jetzt vor mir und stelle fest, dass sie - mit entsprechend ausführlicher Diskussion - wohl locker ausreichen würde, um drei Artikel zu füllen! Da ich aber nicht zu denjenigen Schreibern gehören, die nur um der Bezahlung willen überflüssige Artikel verfassen, werde ich stattdessen lieber eine Auswahl treffen. Dabei habe ich sowohl einige eher wichtige Dinge, als auch einige eher unwichtige Dinge aufgeführt, weil ich es für interessanter hielt, Beispiele aus diesem gesamten Spektrum aufzuführen.

1. Jeder Spieler muss seine Lebenspunkte selbst führen

Es ist erstaunlich, wie oft ich Spieler dabei ertappe, dass sie das nicht tun! Aber warum ist das so wichtig?

Zunächst einmal: Es steht in den Regeln (in den "Floor Rules") - auch wenn das nicht alle Spieler, wie zum Beispiel ein gewisser frischgebackener Level-1-Judge (Handelt dieser Artikel hier nicht von "Nervigen Kleinigkeiten"? ) wissen. Und wenn die Regeln ein bestimmtes Verhalten vorschreiben, dann sollte es eigentlich gar nicht nötig sein nach Gründen zu suchen, warum man sie einhalten SOLL, sondern wenn schon, müsste man Argumente finden, warum man sie NICHT einhalten soll!

Außerdem haben kleinere Turniere auch die Aufgabe, Spieler auf wichtigere Events, an denen sie vielleicht später einmal teilnehmen, vorzubreiten, und das Führen der Lebenspunkte gehört dabei zu den absoluten Grundlagen!

Ich halte diese Regel übrigens auch für gut und wichtig, unter anderem aus folgenden Gründen::

Einmal kommt es unweigerlich irgendwann einmal zu Streitigkeiten in einem Turnier. Selbst in der entspanntesten Atmosphäre, und selbst zwischen Freunden und Teamkollegen konnte ich schon beobachten, dass man sich nicht über den Lebenspunktestand einigen konnte (und natürlich wird dann der Judge gerufen, um eine Entscheidung zu fällen.) Wer seine Lebenspunkte nicht selbst führt, hat hier ganz schwache Argumente!

Dann passieren weniger Fehler, wenn beide Spieler ihre jeweiligen Lebenspunkte führen (am besten ist es natürlich, wenn beide zum Abgleich auch die gegnerischen mitschreiben), da man kleine Veränderungen bei sich selbst aufmerksamer wahrnimmt als beim Gegner. Inbesondere kann man gut beobachten, wie oft Spieler Schaden, den ihr Gegner von Painlands nimmt, übersehen!

Schließlich ist es letztendlich sogar UNFAIR, die Verantwortung für das korrekte Führen der eigenen Lebenspunkte dem Gegner aufzubürden! Dieser buchhalterische Vorgang und die damit verbundene Schreiberei bzw. Würfeldreherei kostet ein bisschen Zeit und ein bisschen Konzentration - nicht viel, aber doch genügend, dass man es merkt (genau das ist ja auch der Grund, dass ein Spieler zu faul ist, seine Lebenspunkte selbst zu führen!) Wer diesen Arbeitsaufwand auf den Gegner abwälzt, verschafft sich einen unlauteren Vorteil. Aber wichtiger noch als die abgewälzte Arbeit ist die abgeschobene Verantwortung! Ein Spieler, der seine Lebenspunkte nicht korrekt führt, hat mit Konsequenzen zu rechnen. Da ist es natürlich äußerst bequem, wenn nur der Gegner dieses Risiko trägt! Und hey, wenn der Gegner immer vergisst, den Schaden von den Painlands aufzuschreiben, um so besser... hoppla, so schnell ist die Grenze zum Betrug überschritten!

Dieser Punkt hier fällt in die Kategorie Selbstverständlichkeiten. Wer nicht bereit und fähig ist, seine Lebenspunkte selbst zu führen, hat in einem Turnier nichts zu suchen!

2. Out-of-Game-Karten dürfen nicht als Token verwendet werden

Wenn ich ein Roar of the Wurm zwischen einem Wild Mongrel und einer Aquamoeba auf dem Tisch liegen sehe, dann kommt unweigerlich meine Frage: "Wie kommt die Sorcery ins Spiel?" Ja, natürlich weiß ich, dass der Roar mithilfe von Flashback gespielt worden ist und nun, da er sich Out of Game befindet, als Token missbraucht wird. Wenn ich beim Playtesten gerade nichts anderes zur Hand habe, mache ich es ja auch genauso (obwohl ich mich bemühe, es mir abzugewöhnen).

Im Turnier ist das trotzdem keine gute Idee! Spätestens seit dem Odyssey-Block sehen die meisten Spieler zwar ein, dass sie keine Karten aus dem Graveyard als Token benutzen können. Dass aber Out of Game bei Magic genauso eine Zone ist, wie der Graveyard (mit einer wichtigen Unterscheidung, auf die ich etwas später noch zu sprechen kommen werde), scheint trotz der Wishes aus Judgment noch nicht allzu fest im Bewusstsein der Spieler verankert zu sein.

Also wieder die Frage: Warum ist das wichtig?

Im Wesentlichen gibt es die Probleme der Unübersichtlichkeit und Fehleranfälligkeit. Roar-Token gelangen immer und immer wieder versehentlich auf den Friedhof, auf die Hand oder in die Bibliothek. Das passiert VIEL seltener, wenn man als Token nichts verwendet, was die gleichen Rückseiten hat wie die Karten im eigenen Deck - und selbst wenn es dann passiert, ist der Fehler meist ohne großen Aufwand zu korrigieren.

Außerdem ist Out of Game eine Zone, die von jedem Spieler jederzeit eingesehen werden darf, und obwohl es naheliegend und wahrscheinlich sogar sinnvoll ist, Out-of-Game-Karten, die durch den Effekt einer Karte im Spiel entfernt wurden und durch eine Fähigkeit dieser Karte wiederkehren könnten (wie bei Mesmeric Fiend oder Astral Slide) unter diesen jeweiligen Karten zu platzieren, sollte man ansonsten doch seinen Out-of-Game-Stapel beieinander behalten, damit auch der Gegner einen guten Überblick darüber hat.

Insgesamt ist eine als Token verwendete Karte bei einem Ladenturnier sicherlich kein Beinbruch, und ein Spieler muss sich schon als unwahrscheinlich renitent erweisen, um dafür auch nur ein Warning von mir zu erhalten, aber trotzdem werde ich darauf achten, diese Situation immer, wenn ich sie bemerke, zu korrigieren - nicht zuletzt auch wegen des "erzieherischen" Effekts, um das Bewusstsein für die verschiedenen Zonen bei Magic zu schärfen.

3. Wenn eine Karte ein Ziel hat, muss dieses auch angesagt werden.

Hier geht es nicht um die Fälle, in denen es offensichtlich notwendig ist, ein Ziel ("Target" - die offizielle deutsche Formulierung "Deiner Wahl" ist eine Krankheit!) zu bestimmen, wie zum Beispiel bei einem Shock, wenn der Gegner mehrere Kreaturen mit Toughness 2 oder weniger im Spiel hat, sondern eben um diejenigen, wo Spieler das Ansagen zumeist für überflüssig halten. Am häufigsten ist das bei schwarzen Karten der Fall, wie Chainer's Edict, Mind Sludge, Haunting Echoes, Cabal Therapy oder Duress, aber auch Quiet Speculation ist ein sehr häufig auftretender Fall, und gelegentlich spielt ein Anfänger auch einmal mit Book Burning.

Book Burning birgt übrigens eine häßliche Falle: Wenn man einen Spieler, der die Karte spielt, um Threshold zu bekommen, fragt, wen er denn nun als Ziel benennt, benennt dieser in einem von drei Fällen den Gegner - weil der ja die 6 Schaden nehmen soll... (Wie gesagt, im Constructed wird diese Karte größtenteils von Anfängern gespielt ) Hier fehlt offensichtlich oft völlig das Bewusstsein, dass die Karte einen Zielspieler benennt, der die 6 Karten in seinen Friedhof legen soll. Alleine schon dieses Bewusstsein zu fördern, dass eine Karte ein Ziel hat, ist ein Argument dafür, das Ziel immer ansagen zu lassen.

Dieses Argument zieht zum Beispiel auch bei Duress. Lasst mich einmal raten, wieviele von Euch vor einer halben Minute gedacht haben "Der geht doch sowieso nur auf den Gegner!" Natürlich, und deshalb stellt sich hier in einem Duell logischerweise auch nicht die Frage, welcher Spieler davon betroffen wird! Trotzdem besitzt Duress aber ein Ziel, das man ansagen muss. Ist das überflüssig? Vielleicht... aber andererseits habe ich schon so oft gesehen, wie ein Duress auf einen Spieler mit Solitary Confinement oder True Believer im Spiel gesprochen wurde, dass ich die Frage lieber andersherum stellen möchte: Schadet es??

Probiert es einmal aus: "Duress. Duress auf Dich. Duress. Duress auf Dich. Duress. Duress auf Dich." Wenn Ihr diese Ansagen so betont, wie 99% aller Magic-Spieler, dann sind sie absolut genauso lang - kein Zeitverlust, nicht einmal von einem Sekundenbruchteil!

Also, Pro und Kontra zum Ansagen des Ziels bei Duress... Pro: Laut Regeln muss das Ziel benannt werden, und es schärft das Bewusstsein dafür, dass derjenige tatsächlich getargeted wird. Kontra: 1% der Bevölkerung (nämlich diejenigen mit dem "Halloo erßmaa"-Duktus") verzögern dadurch das Spiel um eine halbe Sekunde.

Vielleicht geht das ja nur mir so, aber ich halte das Kontra-Argument nicht für besonders überzeugend...

Bei den anderen genannten Karten kommt hinzu, dass es nicht nur möglich, sondern gelegentlich auch sinnvoll ist, sie auf sich selbst zu spielen (bzw. bei Quiet Speculation auf den Gegner)! Das habe ich alles bereits gesehen:

Chainer's Edict auf sich selbst, um einen lästig gewordenen Grinning Demon loszuwerden.
Chainer's Edict auf sich selbst, ohne eine Kreatur im Spiel gegen ein kreaturenloses Deck - und im selben Zug Haunting Echoes mithilfe von Mirari auch auf sich selbst kopiert, um die unerwünschten Edicts aus dem eigenen Deck zu holen!
Cabal Therapy auf sich selbst, um Phantom Nishoba in den Friedhof zu bekommen, von wo aus er reanimiert werden kann.
Mind Sludge (!) auf sich selbst, um mit einer Ensnaring Bridge im Spiel rechtzeitig auf Null Handkarten zu kommen.
Quiet Speculation auf den Gegner, nachdem man selbst keine Flashback-Sprüche mehr im Deck hat, nur um sein Deck ansehen zu dürfen.
Quiet Speculation mit Compost im Spiel auf dem Gegner - drei Chainer's Edict in den Friedhof gebracht, von wo aus sie das gegnerische Zombie-Deck in absehbarer Zeit nicht spielen konnte, und drei Karten gezogen!

Die Moral von der Geschichte: Es ist keineswegs immer selbstverständlich, welcher Spieler bei welcher Karte als Ziel benannt wird. Und es ist weder die Aufgabe des Schiedsrichters, noch die Eures Gegners zu entscheiden, wann es für Euch taktisch klug sein könnte, das "übliche" Ziel eines Spruchs abzuändern. Sagt es einfach immer an!

Auch das hier ist eine Kleinigkeit, auf die ich zwar aus erzieherischen Gründen nicht müde werde hinzuweisen, die aber normalerweise niemals ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen würde.

4. Die Reihenfolge der Karten im Friedhof muss korrekt sein und darf nicht verändert werden

Warum ist das wichtig, wo sich doch in keinem relevantem Turnierformat mehr Karten befinden, für die das einen Unterschied macht?

Es ist NICHT wichtig. Es ist UNWICHTIG!

Aber es ist trotzdem nicht überflüssig.

Wenn ich beim Beobachten einer Partie bemerke, dass ein Spieler Karten in der falschen Reihenfolge in den Friedhof legt, dann korrigiere ich das normalerweise ohne großen Gesten. Wenn ich feststelle, dass ein Spieler die Reihenfolge seines Graveyards durcheinanderbringt, dann fordere ich ihn dazu auf, das nicht zu tun, und versuche die korrekte Reihenfolge wiederherzustellen.

Warum?

Einmal besagen die Magic-Regeln immer noch, dass der Friedhof eine festgelegte Ordnung besitzt.

Dann GIBT es immer noch Turnierformate, in denen Karten wie Nether Shadow oder Death Spark legal sind (Typ 1 und Typ 1,5), so dass man wiederum ein erzieherisches Argument anbringen könnte.

Ich muss allerdings zugeben, dass diese beiden Argumente alleine mich nicht dazu brächten, einen Finger zu rühren, denn es gibt diesmal gute Argumente dagegen, diese Regel zu befolgen: Wenn ich die von den Spielern abgelegten Karten umordne, lenke ich sie von ihrer Partie ab und verwirre sie vielleicht sogar!

Es gibt allerdings noch weitere Gründe dafür:

Korrekt abgelegte Karten unterstützen das Regelverständnis. Warum liegt der Basking Rootwalla unter dem Elephant Guide? Warum liegt der Exalted Angel unter dem Wrath of God, den man gezwungen war zu spielen, aber der Goblin Taskmaster in einer vergleichbaren Situation über dem Earthquake?

Wer seine Karten in der korrekten Reihenfolge ablegt, zeigt dass er die dazugehörigen Regeln beherrscht. Wer das nicht tut, lässt das Gegenteil vermuten.

Aber auch dieses Argument würde mir vermutlich nicht ausreichen. Der entscheidende Grund ist folgender:

Ein korrekt geordneter Friedhof macht den Spielverlauf leichter nachvollziehbar!

Wie oft sehe ich mich als Schiedsrichter mit der Frage konfrontiert: "Was ist eigentlich bisher in diesem Spiel passiert?" Eine Rekonstruktion der Ereignisse ist bei korrekt angeordneten Friedhöfen viel eher möglich!

Trotz alledem bleibt es dabei, dass die Graveyard Order in einem Standard-Turnier nicht WICHTIG ist. Trotzdem bemühe ich mich aus den genannten Gründen, den Spielern zu vermitteln, sie einzuhalten.

5. Die vom Judge vorgegebene Sitzordnung soll eingehalten werden

Hier muss ich dazu sagen, dass ich bei der Durchführung des Turniers normalerweise keinen Computer zur Verfügung habe und daher auch keine ausgedruckten Paarungen mit festgelegten Tischnummern habe. Stattdessen sage ich einfach nach der Auslosung laut die Paarungen an und lege die Rundenzettel am entsprechenden Tisch ab.

Manchmal kommen Spieler auf die Idee, selbsttätig ihre Paarung zu verlegen. Das sehe ich gar nicht gerne und versuche es im Normalfall zu unterbinden.

Warum?

Einmal, um eine Fehlerquelle auszuschließen. Wenn die Rundenzettel der Spieler durch die Gegend geschoben werden, kann es schnell passieren, dass sie durcheinandergeraten und die falschen Gegner einander gegenübersitzen!

Dann kann es aber auch sein, dass ich mir etwas dabei gedacht habe, ein bestimmtes Spielerpaar an einen bestimmten Ort zu setzen! Vielleicht möchte ich ja einen Spieler, dessen Spielverhalten mir aufgefallen ist, unauffällig weiter im Auge behalten um feststellen zu können, ob er tatasächlich betrügt? Oder vielleicht möchte ich einfach nur problemlos bei einem Deckcheck zugreifen können, ohne mich "unauffällig" eingezwängt zwischen den Tischreihen zu postieren oder hektisch durch den Raum stürzen zu müssen?

Zugegeben, in über 90% aller Fälle habe ich diese Hintergedanken nicht. Aber WENN ich sie habe, dann werde ich kaum in diesen speziellen Fällen sagen können: "Nein, DIESMAL müsst Ihr wirklich hier sitzenbleiben. Denkt Euch nichts dabei!" Das funktioniert nicht!


So, nach diesen 5 Beispielen ist jetzt wohl wieder einmal der Punkt erreicht, an dem ich das Ende meines Artikels mit dem Standard-Satz ankündigen sollte: Jetzt ist er wohl lang genug!

Ich hoffe, ich habe ein wenig Verständnis für alle Magic-Schiedsrichter geweckt, deren Handlungen gelegentlich auf das Unverständnis der Spielerschaft stoßen!

Ein Nachgedanke noch: Es scheint bereits so weit zu sein, die Gewöhnung setzt ein: Das neue Design der achten Edition beginnt mir langsam zu gefallen! Was ich gefühlsmäßig vor einem halben Jahr nicht für möglich gehalten hätte, ist so, wie ich es aus rationalen Überlegungen vermutet hatte, eingetreten.

...aber dass sie Counterspell herausgenommen haben, halte ich trotzdem für eine Riesendummheit!


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 #1 von PhilippK am 27.06.2003 • 10:23
also wenn ich so mein fnm judgen würde wie du, dann hätte ich vermutlich null spass am turnier, und die spieler genauso wenig. und wieviel leute, die bei fnm sind, gehen auch auf grosse turniere? von 20 leuten bei einem booster draft bei fnm allerhöchstens 5 leute ( also turniere, die grösser sind als pre release) FNM soll einführen in die turnier szene, dass ist richtig, es soll aber dadurch auch nicht der spiel spass erheblich gestört werden, wenn immer ein judge hergerannt kommt, und sich mokiert dadrüber, dass die lebenspunkte nicht mit geschrieben werden etc.
 #2 FNM von Zeromant am 27.06.2003 • 10:54
Nun ja, ich leite KEIN FNM, sondern ein ganz normales 16K sanktioniertes Turnier. Ich muss allerdings sagen, dass das Führen der Lebenspunkte - sie müssen ja nicht unbedingt mitgeschrieben werden, ein Wüerfel tut es auch - auch bei einem FNM für mich eine Selbstverständlichkeit wäre!
 #3 SR-Verhalten von Flipcard am 27.06.2003 • 11:24
Dank an Herrn Pischner, großartiger Artikel.
Ich kenne das Problem der Rumdiskutiererei analog als SR beim Basketball. Auch da habe ich so gut wie nie die Zeit, einem Spieler ausführlich darzulegen, was ich wie warum entschieden habe. Nach dem Spiel (bzw. bei Zeromant nach dem Match) können gerne Fragen kommen. Aber nicht während des Spiels, wenn die Zeit eh schon knapp wird, weil der Hausmeister Feierabend machen will.
Ich weise dann den Spieler höflich drauf hin, daß ich nach dem Spiel gerne gewillt bin, mich mit ihm zu unterhalten, allerdings nicht jetzt. Das hat dann auch den Vorteil, daß der Spieler nochmal nachdenken kann und der erste Zorn über die Entscheidung dann meist verraucht ist.
Auch die Einhaltung bestimmter Regeln ist meist notwendig, auch wenns zunächst keinen Sinn macht. Bei einer Verlängerung wird nicht noch einmal die Seite gewechselt, aber es wird immer wieder mal drum gebeten. Wenn beide Mannschaften damit einverstanden sind, geb ich NICHT nach, da es trotzdem immer passieren könnte, daß ein Team (meist der Verlierer) sich bei der Ligaleitung beschweren KÖNNTE, daß die Seiten plötzlich doch gewechselt worden sind. Von Einverständnis ist dann plötzlich nichts mehr zu hören und ich gerate in Beweisnot...
Daher: Kein SR (beim BB wie beim Magic) will irgendwen einfach nur triezen, es gibt einfach gewisse Hintergedanken, die nicht jedem sofort auffallen.
 #4 mhh, irgend wie denke ich der Artikel.... von Toffel am 27.06.2003 • 12:19
.... handelt fast nur von mir !
ABER sehr gut geschrieben und auch nachvollziehbar (naja das würfel find ich immernoch überflüssig! aber egal).
Wahrscheinlich ist einfach die EInstellung falsch, denn es ist ja eigendlich nur ein kleines Ladenturnier!
Mit der Preisverteilung müssten wir bestimmt nochmal "verhandeln", denn wenn du sagst scourge verkauft sich besser ist es doch wohl unsinnig..... bla bla bla

??? naja irgendwie sieht man seine Fehler ja auch ein -----> game loss wegen keiner lebenspunkte (jaja ich wurde schon 5!! mal ermahnt ] aber faulheit ist manchmal doch stärter!

aber wie gesagt, gut zu lesen und auch in der länge (NOCH) erträglich!
 #5 PS: von Toffel am 27.06.2003 • 12:19
ich meine nicht deine einstellung andi!
 #6 von HypnoticSpecter am 27.06.2003 • 12:26
Ein wirklich guter Artikel, der zugegebenermaßen auch mir als Spieler ein bischen Erleuchtung bringt .

Teilweise sind Judge entscheidungen (sowohl beim Basketball als auch bei magic) abe rwirklich falsch, darüber kann man sich aufregen (Kopf gegen die wand schlagen etc.) aber NICHT diskutieren (Das stört nur das Spiel).
 #7 @Toffel: von Kommissar am 27.06.2003 • 13:17
Über manche Sachen hier lässt sich sicherlich diskutieren, aber die Sache mit den Würfeln halte ich für absolut wichtig und eindeutig. Selbst beim FNM würde ich persönlich nie auf die Idee kommen, mit Würfeln die Lebenspunkte festzuhalten. Als Judge auf normalen Turnieren (FNMs judge ich nicht, dazu habe ich keine Gelegenheit) sage ich den Spielern meistens, sie sollen mitschreiben, wenn ich sehe, dass sie Würfel benutzen. Wenn sie fragen warum, haue ich einmal kurz auf den Tisch, die Würfel machen was sie eigentlich sollen (sie würfeln) und dann wissen beide Bescheid.

@Hypnotic: Ja, manchmal machen Schiedsrichter Fehler und man kann sich auch darüber aufregen - allerdings schön ruhig und in Gedanken und auf keinen Fall laut. Es gibt Sportarten, da würde niemand auf die Idee kommen eine Schiedsrichterentscheidung unmittelbar anzuzweifeln, da es sonst direkt eine Strafe gibt. Entscheidungen können besprochen werden und zwar NACH dem Spiel. Da der HJ sowieso die letzte Instanz auf dem Turnier ist, bringt es zwischendurch sowieso nichts - vor allem nicht, wenn man keine Argumente hat
 #8 ..glaub da haben wir uns missverstanden! von Toffel am 27.06.2003 • 13:26
naja, das meinte ich auch net
ich meinte eher des auswürfeln der pairings
des andis!
Ansonsten hast du ja schon recht und auch "großen" Turnieren werd ich auch immer zettel und stift benutzen aber, auch wegen der faulheit, werd ich wahrscheinlich einen würfelvorziehen !
 #9 Interessant! von TrashT am 27.06.2003 • 13:46
Genau so sehe ich das alles auch. Die Spieler müssen lernen, mit den Regeln umzugehen. Wer keinen Spass daran hat, ein Spiel regelkonform zu spielen, hat dieses Spiel dann auch nicht mehr zu spielen, fertig aus. Wenn jemand vom FNM fernbleibt, weil er nicht machen will, was der Judge als die Regeln durchsetzende Exekutive sagt, dann bin ich da ehrlich gesagt, relativ froh drüber. Jeder normale Mensch sollte wohl in der Lage sein, sich der Spielleitung unterzuordnen und den Regeln entsprechend fair zu spielen. Wenn nicht, dann muss der mir damit nicht auf den Sack gehen, danke sehr!
Allerdings sind mir zwei Sachen aufgefallen, die ich nicht unkommentiert lassen will:
1.: "ach-so-obercoole Formulierungen wie "Dicke Männer tappen kann was - me rulez!" etc..." Die Formulierung "Dicke Männer tappen kann was" ist wohl kaum unverständlich. Jeder kann daraus entnehmen, dass sich der Spieler über die Tatsache, dass das Spiel durch wiederholte Angriffe mit seinen grossen Kreaturen zu seinen Gunsten entschieden werden konnte, gefreut hat. "me rulez!" dahingegen ist einfach nur unnötiges Rumgepose - entweder bemerken die anderen Leute auch so, dass man was kann, oder sie bemerken es nicht, was dann aber daran liegen könnte, dass man gar nicht so sehr ruled, wie man da gerade am Behaupten ist. Daher sollten diese beiden Formulierungen keinesfalls in die gleiche Schublade geworfen werden. Dazu dann noch der unpassende Kommentar "insgesamt bevorzuge ich dann doch verständliche und aussagekräftige Formulierungen"! Aus welchem Grund sollte man sich des Magiclingos bediehnen, wenn nicht, um ein besseres Verständnis zu erzeugen? Worte wie Manascrew/-flood, Topdecking und das allseits beliebte "fizzlen" (welches leider mit der 6. Edition durch den Ausdruck "countered upon resolution" ersetzt wurde) sind verständliche und aussagekräftige Begriffe, die man verwendet, um derartige Aktionen nicht lang und breit umschreiben zu müssen.
2.:"Da ich aber nicht zu denjenigen Schreibern gehören, die nur um der Bezahlung willen überflüssige Artikel verfassen,..." Das impliziert, dass es solche gibt. Leider sprichst du sie nicht direkt an - so kann sich jeder selbst Gedanken darüber machen, ob er gemeint ist oder nicht. Da ich auch mal einen Artikel geschrieben habe, indem ich derartiges behauptet habe, fühle ich mich indirekt angegriffen. Wieso kritisierst du mich nicht direkt? Dadurch kannst du Argumente vorbringen, die ich mir zu Herzen nehmen kann und etwaige Missverständisse können geklärt werden. Also drück dich nicht immer so diplomatisch aus - hier steht nicht das Wohlsein ganzer Nationen auf dem Spiel!!!
 #10 von scrusi am 27.06.2003 • 14:27
>>>>>>>Die Spieler müssen lernen, mit den Regeln umzugehen. Wer keinen Spass daran hat, ein Spiel regelkonform zu spielen, hat dieses Spiel dann auch nicht mehr zu spielen, fertig aus.<<<<<

Naja. Mir persönlich macht es keinen Spaß Lebenspunkte mitzuschreiben - auch wenn mir das spielen auch dann noch Spaß macht, wenn ich es tue.
Sollte ich deswegen nicht mehr spielen gehen?
Ich gebe ehrlich zu, dass ich beim FNM meine Lebenspunkte nur dann führe, wenn mein gegner nicht beide mitSCHREIBT.
Warum?
Weil ich das mitschreiben halt als geringfügig lästig und absolut unnötig empfinde - auf einem Turnier, auf dem ich nie auf die Idee käme einen Judge wegen irgendetwas zu rufen, was nicht auf *groben unfug* hinausläuft.
Es passiert bestimmt hier und wieder mal, das sich so ein Fehler (zu meinen Gunsten oder zu denen des Gegners) einschleicht - aber ehrlich, auf einem FNM kann ich damit leben, wenn ich verliere weil mir nicht aufgefallen ist, dass mein Gegner einen Punkt Pain von seiner City nicht mitprotokolliert hat.
Was das "dem Gegner die Arbeit aufhalsen" angeht, halte ich das Argument in den meisten Fällen für quatsch - der würde ja sonst auch mitschreiben (müssen!) und ich bin erst einmal jemanden begegnet der - wenn er schon mitgeschrieben hat - nur seine Leben aufschrieb... Und der Vorteil, den ich habe weil ich nicht mitschriebe geht ja wohl irgendwo gegen -unendlich bei einem FNM.

Ich gehe nicht zu einem FNM um da zu lernen wie man Magic spielt, sondern um relaxed ein bisschen spielen zu können - eben ohne mich um Ergebnisse oder exaktes Spielen kümmern zu müssen.

16 k Turniere sind da schon wieder was anderes, falls sie nicht das Feeling eines FNM haben (was ich nicht beurteilen kann, da ich in Berin bisher nur größeres gespielt habe).

Um ehrlich zu sein würde ich mein Geld und meine Zeit (Freitag Abend!) nicht besonders häufig opfern um unter so strengen Regeln spielen zu müssen (und als einzigen kompetetiven Anreiz eine random Foil Karte zu haben, mit der auch wirklich nur der erste belohnt wird).
Ich würde auch FNM drafts niemals getimed führen o.Ä. - einfach nur lästig. Entweder zu schnell für die Anfänger (die damit falsche Entscheidungen treffen und den Draft kaputt machen) oder eben lästig für die erfahrenen Spieler, die so noch länger warten dürfen.
Das Fällt für mcih in die gleiche kategorie - ein langsam getimter Draft ist in etwa so lästig wie das mitschreiben der Lebenspunkte durch beide Spieler - und in etwa genauso unnötig.

Den meisten Spaß an Magic habe ich, wenn ich in relaxter Atmosphäre mit netten Gegnern spielen kann und es weniger um Erfolg als um das spielen (und lachen) an sich geht. Auf grösseren Turnieren ist so etwas kaum zu erreichen (verständlicherweise. Ich kann total verstehen, wenn jemand in der letzten Swiss Runde eines PTQ niemanden neben sich haben möchte, der lautstark mit seinem Gegner herumblödelt [und ich gebe zu, dass ich ab und zu zu diesen lauteren Spielern gehöre - einfach weil ich auch auf einem PTQ noch Spaß an anderen Dingen als Gewinnen hab]) - wollt ihr uns das jetzt auch noch auf nem FNM nehmen?
 #11 @Jan: von Kommissar am 27.06.2003 • 14:48
Du gehst jetzt bei deinen Argumenten eigentlich nur auf die Lebenspunkt-Geschichte ein - das kann ich nicht verstehen. Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass das Mitschreiben von Lebenspunkten den Spielspass senkt? Es ist eine reine Gewöhnungssache und ich für meinen Teil notiere selbst beim Highlander zocken regemässig die Life-Totals (auch wenn das schon fast krank ist)

Ansonsten wollte ich noch zu einigen Sachen aus Andreas' Artikel was sagen, insbesondere zu der "target" Sache: Sprüche richtig ansagen ist imho sehr wichtig - allerdings gibts auch Sachen, da wird es völlig unwichtig. Duress auf Dich gehört z.B. dazu. Das ist so unwichtig, dass ich mir da nichtmal einen Gedanken drüber machen würde. Ansonsten lebt das flüssige Magic Spiel (bis auf die Pro-Tour Ebene) von Vereinfachungen und Short-Cuts. Wenn ich auf solche Kleinigkeiten wie "Duress auf Dich" Wert lege, dann müssen wir auch locker und flockig "passen" sagen und was auch immer und genau solche Sachen machen in der Masse das flüssige Spiel unmöglich.
 #12 von scrusi am 27.06.2003 • 15:25
Ja, ich habe mich auf die Lebenspunkt-Geschichte konzentriert, weil imir das Spiel eben deutlich mehr Spaß macht, wenn ich nciht dauernd zum Stift greifen muss.

Aber: Das ist natürlich nicht alles. "Duress auf dich" zwang ist echt schon krankhaft und ehrlich - ein Ziel für Hunting Echoes ansagen würde ich gerade auf so kleinen Turnieren genau dann wenn ich es ncht auf den Gegner spiele.

Das kommt so selten vor, und wenn es unklar sein sollte (ist mir noch nicht passiert) dann kann der gegner IMHO auch ruhig einfach mal nachfragen.

Ich habe die Lebenspunkte-Geschichte als beispiel gewählt, weil das wirklich etwas ist bei dem ich persönlich regelmäßig gegen Andreas Regeln verstosse (Und laut Trash eigentlich gar nciht spielen sollte?) und es etwas ist, was ich mir noch durchgesetzt vorstellen kann (Niemand kann durchsetzen, dass das Target von Duress angesagt werden muss, ohne jedesmal einen GL zu verhängen - behaupte ich einfach mal.)

Ich könnte jetzt - bezogen auf FNMs - auch über die *Sitzordnung* o.Ä. herziehen, hab aber weder Zeit noch lust dazu (muss zum FNM).

Im Allgemeinen finde ich eine solche *Überregulierung* auf kleinen Turnieren sehr zweifelhaft - und ich bin froh, dass das nciht überall so gehandhabt wird.
 #13 Naja... von Planeshifer am 27.06.2003 • 16:22
Lebenspunkte mitschreiben bzw Lifecounter usw benutzen ist eine Sache, die man imo auf alle Fälle machen sollte ( nur von FNM ausgehen, auf allem Größerem sowieso ). Aber bitte: Das Target von einem Duress ansagen? Sorry, aber ich kann mich nicht erinnern, wann das einer meiner Gegner/oder ich mal gemacht haben. Auch auf der DM, die ja "per Defintion das wichtigste nationale Event des Jahres" ist habe ich das nicht erlebt. Selbst bei zB einem Chainer's Edict - das im Gegensatz zum Duress 2 legale Targets hat - sagen die meißten nur "Edict", oder "spiel ich mal nen Edict". Man kann imo also auch übertreiben...
 #14 von trischai am 27.06.2003 • 21:49
Ich denke eine wichtige Unart von vielen Spielern fehlt noch und zwar das sprechen von Sprüchen direkt in den Friedhof. Das führt zu mehr Fehlern als Ziele von offensichtlichen Sprüchen nicht anzusagen. Beispiele wären da. Grizzly Fate mit 6. Karte im Friedhof zu spielen und da man sie ja gleich in den Friedhof gesprochen hat, Threshold beanspruchen. Dann die Sache mit Harrow als Beispiel für alle Sprüche mit up to im Text. Die Reihenfolge im Friedhof ändert sich auch wenn man es nicht richtig spielt (zB Entomb, Carefull Study). Und zu guter Letzt kann es manchmal zu echt abstrussen Stacks kommen, und wenn´s dann ein Regelproblem gibt kann man als Judge das auch recht schwer nachvollziehen wenn alles schon im Friedhof liegt.
 #15 von JustusR am 27.06.2003 • 22:43
Ein paar Kommentare:

- Graveyard Order:
Da stimme ich vollkommen zu, die ist wichtig und sollte auch im Standard eingehalten werden. WotC hat zwar angedeutet, dass sie keine Karten mehr machen wollen, wo die Graveyard Order relevant ist, aber das kann sich ja auch wieder ändern - und dann stehen wir da. Abgesehen davon ist die Graveyard Order auch in Extended relevant (z.B. für Corpse Dance).

- Ziele ansagen
Das deutsche "deiner Wahl" gefällt mir auch nicht besonders. Ich muss aber zugeben, dass ich auch keinen besseren Vorschlag habe. Das alte "Zielkreatur" ist zwar präziser, ist aber schon eine Vergewaltigung deutscher Sprache der übleren Art.
Bei Sprüchen, die nur ein mögliches Ziel haben halte ich es in der Tat für überflüssig das zu tun. Das ist IMO ein völlig akzeptabler Shortcut.
Auch bei Sprüchen wie Edict, Therapy, Echoes oder Analyse, wo das Ziel in 95% aller Situationen klar ist halte ich es für akzeptabel davon auszugehen das, wenn kein Ziel angesagt wurde, das Ziel eben jenes ist, was in 95% aller Fälle gewählt wird. Sowas ist dann natürlich auch bindend.

- Lebenspunkteführung
Die eigenen Lebenspunkte nicht zu führen halte ich für eine ausgesprochene Dummheit. Die sind ja nun nicht grade unwichtig in den meisten Spielen. Wenn aber nun der Gegner diese alleine notiert, überläßt man dem Gegner quasi die Kontrolle über die Lebenspunkte. Ein skrupelloser Spieler könnte da aufschreiben, was er will, hat man selber nichts irgendwo stehen ist kann man da gar nichts machen - der Spieler mit den Notizen wird immer Recht bekommen.
Das ist es auch, was ich den Spielern sage, wenn ich sowas sehe und die meisten sehen das dann auch ein.
Das mit dem von Toffel erwähnten GL wegen nicht Aufschreibens der eigenen Lebenspunkte finde ich irgendwo konsequent. Das muß man sich eben immer überlegen, wenn man sich entscheidet, ob man eine Regel durchsetzen will oder nicht. Will man sie durchsetzen muss man auch bereit sein, in letzter Konsequenz dafür harte Strafen zu verteilen, denn sonst wird das alles zur Makulatur.
 #16 ...Konsequenz bein FNM von wizard-of-78 am 28.06.2003 • 11:03
Sicher habe ich Verständnis für Spieler, die größere Turniere spielen und dann beim FNM ein wenig "faul" daherkommen, da für sie die Bedeutung gering ist, aber die neueren Spieler sollten die Regeln kennenlernen und anwenden, um später vielleicht auch auf größere Turniere gehen zu können. Dabei sollten die erfahrenen Turnierspieler eine VORBILDFUNKTION übernehemen und sich ebenfalls daran halten, auch wenn es lästig erscheint. Ansonsten: Toller Artikel.
 #17 von scrusi am 28.06.2003 • 12:46
Sicher ist es Dummheit die Lebenspunkte nicht selber mitzuschreiben, wenn man sich irgendwie ums gewinnen schert - Justus hat volkommen recht, dass man dann schnell Opfer eines Betruges werden kann.
Aber ehrlich gesagt ist mir das bei einem FNM halt komplett egal. Wenn es jemand nötig hat beim FNM zu betrügen - soll er doch (Solange ich das Opfer bin und nicht jemand anderes). Es schadet mir wirklich nicht ein paar Spiele bei einem FNM zu verlieren - und wenn er es doch für sein Ego braucht ... *shrug*
Selber Grund aus dem ich auf einem FNM auch niemals abhebe/mische.
Wenn ich meinen Gegnern schon auf einem FNM nicht mehr vertrauen kann, dann möchte ich da wirklich auch nicht spielen.

Natürlich sollte jeder, der gewinnen möchte die Lebenspunkte auch auf einem FNM mitschrieben und das Deck des Gegners mischen/cutten - aber warum muss man die Leute dazu zwingen?

Wenn es doch eine "ausgesprochene Dummheit" ist das nicht zu tun, sind die Leute doch selber schuld, oder nicht?
Als *Lehrfunktion* würde es auch ausreichen dazu ab und zu mal einen Hinweis zu geben, aber Spieler von denen man weiß, dass sie sich auf grösseren Turnieren anders verhalten dafür zu bestrafen halte ich ernsthaft und immernoch für quatsch.
Was die Vorbildfunktion angeht: Zum einen muss ich ganz egoistisch sagen, dass ich nicht zum FNM gehe um ein Vorbild zu sein sondern um meinen Spaß zu haben, zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, dass sich besonders viele Leute darum kümmern (und davon beeinflussen lassen) wie und ob ich meine Lebenspunkte mitführe.

Ich finde zu einem FNM gehört eine lockere Atmosphäre - und dazu gehört bei mir eindeutig den Spielern die Möglichkeit zu geben ausgesprochen dumm zu sein.
Wer nicht will, der hat schon - oder?
 #18 Muss auch immer was sagen. von SEcki am 28.06.2003 • 15:51
Tja, bei so einem Thema kann ich mich kaum zurückhalten - vor allem wenn man egrad etwas Zeit hat und dann auch noch regelmäßig judgt.

Einiges genrelles: Andreas hat *vollkommen* Unrecht, wenn er sagt, dass man bei Regeln begründen muss, warum sie nicht gelten sollten - da es nun mal Regeln sind. Jede Regel sollte ein Sinn haben, jede dieser Tunierregeln sollte auf wenigen Basisregeln begründen, die man bei Tunieren hat.

Und die Basisregel sit vor allem: ein sauberes, geordnetes Tunier durchzuführen, bei dme Magic gespielt wird. Ein andere Punkt, bei kleineren Tunieren vor allenm, ist aber auch: have fun and learn.

Regeln, die bei großen Tunieren durchaus Sinn machen, sind bei kleinen Tunieren manhcmal reine Schikane - wenn man mal überlegt, *warum* es sie gibt. (zB das mit den Pairings und den Tischnummern).

Lebenspunkte - ich remutige auch jeden seine Lebenspubnkte selbst mitzuschreiben, auch wg. oben angesprochener Punkte. Aber wir reden wir von kleineren Spaßtunieren. Das Argument mit der eigenen Dummheit verstehen die meisten - ihnen ist es blos egal. Otoh gibt es nur sehr wenige Spieler, die nicht bereit wären ihre Lebenspunkte zu führen wenn man sie blos lieb bittet und ihnen das erklärt - und da sgeht recht schnell. Wenn jemand das dann doch nicht tut, muss er mit den Konsequenzen leben - diese sehe ich weniger in Milliarden-Warnings, sondern eher im Risiko bei einem Streit um Lebenspunkte immer den kürzeren zu ziehen. Nicht, das es hier so aussieht, als ob ich dafür wäre, das jetzt alle spieler keine Lebenspunkte mitführen - aber bei kleineren Tuneiren kann man dies lockerer handhaben und neulignen erklären, warum beide Lebenspunkte fürhen sollten.

Tokens - natürlich ist es nicht schön, aber nach meiner Erfahrung gibt es selten ein Problem - mindesten ein SPieler merkt, dass es ein Roar Token war und removt gehört. Doe Ordnung wird selten gestört, und die meisten Spieler sind einsichtig, warum es Probleme machen könnte. Ein Punkt, der mir aber imemr wichtig ist: es soll einigermaßen klar sein, was passiert. Wenn ich als Judge bei einem FNM einen Roar im SPiel sehe, ist mir alels klar - Flashback Roar, ganz einfach, keine Zweideutigkeiten - und daruf kommt es an: es muss klar sein, was passiert.

Ziele - also das ist doch ein schlechter Scherz - Zielansagen beim Duress. ich neheme Justus 95% und behaupte, draus 99% machen zu können. Und was ist mit den Gegenbeispielen? Das sagt derjenige dann meistens an, dass klar ist, was gerad passiert. Außerdem sind die meisten dieser Plays über Gestik und Mimik genug angesagt - wenn jemand eine Therapie spielt und mit dem Finger auf dne Gegner zeigt - warum ein "Therapy auf dich."? Das macht das SPiel teilweise pomadig. Es muss einfach klar sein, was passiert - das ist das wichtige, alles andere ist Markulatur. Ermuntigst du etwas auch deine Spieelr immer zu "passen" und jeden einzelnen Step anzusagen? Und wenn etwas unklar ist, frägt der Gegner ja dann auch nach "Therapy auf mich?" - "Ja." Wo ist das Problem? Genau: es gibt keins.

Graveyardreinfolge - prinzipiell ja. Allerdings: die Rekonstrukltion auf Grundlage des Friedhofs alleine ist an sich schon schwierig.Daruf würde ich mich nicht alleine verlassen. Zumal: wer ändert seine Graveyardreinfolge einfach so? meistens holt sicher der Sieler eine Kreatur nach oben, weil er Zombify spielt oder so. Wenn man egrade dabei ist, eine Kreatur zu reanimieren, ist es für einen SPieler schon hilfreich sie nach oben zu holen. Probleme mit so etwas habe ich selten erlebt. Vor allem wenn der Graveyard anschwillt (Tog) kann es sehr unübersichtlich werden - auf kleineren Tunieren dafür zu sorgen, das Leute nicht umbedingt immer alle Falshbackkarten übershen, ist zwar nicht meine Aufgabe - aber ist es schlimm, wenn sie eine Karteaufnhemen die sie dann spielen wollen? Es stört meistens nicht - und das ist der Punkt: es gefährdet die Ordnung fast gar nicht, kann aber durchaus den SPielfluss erhöhen.

Pairings - naja, warum hat man feste Tische? Damit sich die SPieler finden, damit ein Judge sie findet, damit andere die Spieelr finden. So, und wenn bei einem kleinen Tunier das alels gegeben ist, selbst wenn sie die Tische tauschen? o ist das Problem? Es gibt keins. Es gibt keine Probleme, kein Zweideutigkeiten, blos die SPieler haben es etwas leichter. Schon dumm, wenn man so dafür sorgt, dass Spieler sich wohlfühlen. Man muss sicherstellen, dass die SPieler ihr Gegnüber zum SPielen finden und das du sie findest - bei 20 Leuten und 10 Paarungen und du kennst 15 Spieler davon und bist einziger Judge. Das kann man alles ganz locker sehen. Ich habe mich auch erst dagegen gestreubt, und wollte die SPieler bei kleibnen FNMs umforcen - aber das ist Schwachsinn. Einzige Ausnahme: wenn die SPieler in die andere Eckes des Raumes gehen, das Tunier soll zusammebleiben, der Übersicht wegen. Und das ist wirklich nciht viel verlangt.

So, das waren mal meine Gedanken zum Thema, so ganz judgetypisch, denn die wollen d...
*** Kommentar wegen Überlänge gecuttet. ***
 #19 Sehr interessant von auenland am 28.06.2003 • 20:20
Ich finde es immer wieder interessant, wie unterschiedlich doch Meinungen zu manchen Themen sein können...

FNM: Die Art und Weise, wie z.B. Scrusi hier abwertend über FNM spricht, kann ich nicht nachvollziehen. Sicher ist es mit festgelegten K8 das niedrigste Turnier in der DCI-Kette. Aber es ist immer noch ein DCI Turnier! Wenn man hier nicht schon damit anfängt, den Spielern beizubringen, dass Regeln eingehalten werden müssen, dann tut man den Spielern keinen Gefallen damit. Die Buchstaben "DCI" bei einem Turnier sollen einen gewissen Standard vermitteln. Das sind für mich keine "kleinen Spaßturniere" (Zitat SEcki). Ein Spaßturnier ist für mich ein Turnier, das ich eben nicht bei der DCI anmelde. (Was jetzt nicht bedeutet, dass FNM keinen Spaß machen darf... )

Zitat Scrusi: "Wenn es jemand nötig hat beim FNM zu betrügen - soll er doch (Solange ich das Opfer bin und nicht jemand anderes)." Ich bin fassungslos! Du bringst hier die Botschaft rüber "Betrügen ist ok, wenn es nicht um viel geht". Aber gerade hier müssen wir Judges die Gelegenheit beim Schopf packen und jeglichen Betrugsversuch im Keim ersticken!
Wenn Du beim FNM nicht abhebst, signalisierst Du dem Gegner, dass er hier einfacher betrügen kann. Und du nutzt die Chance nicht, Anfängern gleich aufzuzeigen, warum manche Sachen (z.B. Deck stacken) nicht okay sind. Aber genau das sollten wir den Spielern beim FNM sofort beibringen, damit sie es später bei größeren Turnieren wissen und dann richtig machen.

Zitat PhilippK: "und wieviel leute, die bei fnm sind, gehen auch auf grosse turniere?" Die Frage ist falsch herum gestellt, ich stelle sie anders: Wieviele Leute, die bei großen Turnieren mitspielen, haben mal mit einem kleinen Turnier wie z.B. FNM angefangen? Die meisten vermutlich. Und darum ist es auch richtig, dass ihnen dort die Turnierregeln richtig angewöhnt werden, bevor sie auf ein großes Turnier gehen. (Vielen sind ihre Fehler ja auch nicht bewusst, weil sie die TR nie gelesen haben. Und gerade darum muss man sie ihnen erklären! Wann denn sonst? Auf den nächsten Regionals?)

Token: Ich hab auch schon oft einen Roar als Token im Spiel gesehen, und es ist leider NICHT immer ein Roar aus der rfg-Zone gewesen, sondern ich hatte auch schon mehr als einen Fall, in dem der Roar aus dem Friedhof genommen wurde. (Spielerzitat: Wir wissen ja beide, dass er noch im Friedhof liegt!) Ein weiterer Kommentar erübrigt sich hier wohl...

Bis auf wenige Ausnahmen (Duress auf Dich) stimme ich hier Zeromant mit seinem Artikel zu, der mir zum Großteil aus der Seele spricht. Aber versteht mich bitte nicht falsch: Ich will beim FNM nicht mit super strengen Regeln den Spielern den Spaß vergraulen, es ist ja immer noch REL1. Und Neulinge haben immer eine gewisse Narrenfreiheit bei mir, welche darin besteht, dass ich ihnen die Dinge erst mal erkläre, bevor ich gleich ein Warning verteile. (Außer natürlich z.B. bei illegalen Decklisten.) Aber von den erfahrenen Spielern erwarte ich die korrekte Umsetzung der DCI Regeln, denn wenn sie das tun und die Neulinge ihnen dabei zusehen, dann lernen diese davon am allermeisten!
 #20 von scrusi am 28.06.2003 • 22:04
Ich wollte FNMs nicht abwerten, sondern nur klar machen, dass mir dort Ergebnisse einfach egal sind. 100%ig. Auch wenn da DCI vor steht...
Ich würde auch zu FNMs gehen, wenn sie nicht sanktioniert wären. Mit K-8 und quasi keinen Preisen ist es halt das gemütliche spielen das mich anlockt - ähnlich unseren unsanktionierten Do Abend Drafts in ner Kneipe.
Ich gehe deswegen zum FNM weil das halt eine schöne Möglichkeit ist zu spielen - und wenn mich das Kürzel DCI davon abhält hat so ein Turnier für mich persönlich überhaupt keinen Anreiz mehr.

Aber zu der Betrug Geschichte:
Ich habe NICHT gesagt, das Betrug OK ist, sondern dass die Leute MICH gerne betrügen können auf einem FNM wenn sie das brauchen. Als ob mich das juckt!

Vom Standpunkt eines Judges aus (den ich auch manchmal vertreten darf) ist Betrug natürlich niemals OK und man darf auch keinen Spieler vermitteln, dass er damit davonkommt indem man ihn nciht bestraft.
Und wenn ich als Spieler feststelle dass mein Gegner betrügt, dann melde ich das selbstverständlich dem Judge - aber ich tue auf einem FNM nichts um ihn von vornherein davon abzuhalten.
Leute, die es nötig haben auf einem FNM zu betrügen (wo es ja einfach um ncihts geht) sind sowas von unten durch, von denen lasse ich mir doch nicht meinen Spaß versauen.

@korrekte Umsetzung der DCI Regeln: Ich sehe einen großen unterschied zwischen einer Verletzung der Regeln, die mir möglicherweise nutzen könnte (Roar Token, morph reihenfolge nciht kennzeichnen, schlimmeres) und einer "Verletzung" die nur mir selbst schadet und sehe ehrlich nciht ein, wieso ich mir nicht selbst Nachteile verschaffen darf, wenn cih es doch möchte.

Nebenbei wird das schon Diskussionsforum hier - vielleicht sollten wir das mal in die Zk (mit edit funktion und so...) verlegen.
 #21 Andiiiiiiiiiiiiiiiii von udo am 28.06.2003 • 23:03
Wir haben hier in Berlin 2 wöchentliche Standardturniere,Do SeriousGames mit Andi (16 K) und Fr FNM im Anderen Spieleladen mit Platt (8K). Das einzige, was man vom ASL-judge Platt auf einem Turnier zu hören kriegt, ist eine kurze und präzise Antwort, falls man ihm eine Regelfrage gestellt hat(nicht selten begnügt er sich mit "ja" oder "nein"). Das ist vielleicht etwas sehr spärlich, aber im grossen und ganzen doch begrüssenswert-denn wenn man etwas genauer wissen will, kann man ja genauer nachfragen. Ganz im Gegensatz dazu steht unser Zeromant mit seinen achsowichtigen 16 K Turnieren.Falls ihr denkt, da will einfach einer völlig grundlos den Pischi in die Pfanne hauen, so habt ihr noch nie auf einem Turnier unter seiner Leitung gespielt(und das betrifft wohl die meisten Nicht-Berliner). Es ist teilweise echt soooooooo nervig! Du kommst nach einem anstrengenden Tag in einen Magicladen ,um deinem Lieblingshobby nachzugehen, und musst dir 5 Stunden lang dieses Gesabbel anhören. Schon bei kleinen Rechtschreibfehlern auf der Deckliste geht´s los, und das ist dann erst der Anfang vom Alptraum: während die Runde läuft, liegt er ständig auf der Lauer und wartet nur darauf, einen Spruch wie "Bitte tappe deine Länder um 90°" oder "Bitte benutze nicht dein Sideboard als Token, nein, du sollst auch keine anderen Magickarten als Wurmtoken verwenden." abzulassen. Am liebsten aber belastet er einen mit Targets: egal ob Duress(target opponent), V.Hammer-der Gegner ist bei 3- oder Turn 4 Analyse, Andi gibt immer seinen Senf dazu. Aber das allerschlimmste finde ich, wenn ihm ein unerfahrener Spieler eine simple ja-oder-nein-Frage stellt, und er dann soweit ausholt, dass eigentlich keiner mehr genau weiss, wovon er eigentlich gerade redet und der arme Anfänger dann so mit Fachausdrücken bombardiert wird, das ihm für Monate die Lust am Turnier-Magic vergeht.Das Starten der Runde erfolgt hier im allgemeinen mit einem lauten (und ich meine laut) Schlag gegen den unschuldigen Getränkeautomaten, dass man Kopfschmerzen bekommt. Andreas Agieren auf seinen Turnieren gleicht mehr dem Verhalten eines Vorschullehrers oder eines Kindergärtners (das hat er btw schon selbst so geäussert) als dem eines Judges. Und so ist es auch kein Wunder, dass Woche für Woche bis zu 30 Turnierspieler ihren Nachmittag im ASL verbringen wollen, wogegen die Teilnehmerzahl bei SG in letzter Zeit der 8-Mann-Grenze immer näher rückt (Okay, dass mag zumindest zum Teil an den mickrigen Preisen liegen). Magic ist immer noch ein Spiel, das Spass machen kann, denkt einfach mal darüber nach. In diesem Sinne, Rosario
 #22 lol@Rosi von TimR am 29.06.2003 • 03:49
ich muss dazu sagen, daß ich auch aus lauter Faulheit bei den von mir ausgerichteten FNMs auf sehr viele der angesprochenen Themen verzichte. Ausnahme sind Lebenspunkte (Wobei ich halt noch nie Penalties verteilt habe...wer meint seine Lebenspunkte nicht selbst mitschreiben zu müssen, kann bei einem Disput darüber auch nichts dazu sagen --> Persönliches Pech).
Pingelig bin ich auch, wenn man nicht mehr unterscheiden kann, welche Karten getappt sind oder nicht. Das ist eine persönliche Macke von mir (grüsse an den schlampigsten Spieler der Welt --> Scrusi), wird aber ebenfalls niemals bestraft.
Wenn man diese Dinge freundlich rüberbringt, ist das auch überhaupt kein Thema.
Token sind mir total egal, solange sie nicht aus Deck (!) oder Graveyard kommen.
Secki hat das schon ganz richtig gesagt, es ist wichtig, ob beiden Spielern klar ist, was gerade geschieht. Kommunikation ist hier viel bedeutender als das Einhalten von Regeln, die ihren Sinn erst bei REL 3 entfalten.
Bei mir im Laden sind 20-40% Kids, die selten bis sporadisch mal nen FNM mitspielen. Gerade diesen Kids kann man gerne freundlich Tips geben (wobei die sich mehr drüber freuen, wenn man zwischen den Runden mal spielerische Tips gibt), aber ich will auch aus wirtschaftlichen Gründen die Jungs nicht mit Guidelines vergraulen. Die sollen schliesslich wiederkommen. Der Rest ist eine Kerncrew von Leuten, die ich alle gut bis sehr gut kenne. Ich würde mir beispielsweise albern dabei vorkommen, Teamgefährten Belehrungen über Floor Rules zu erteilen.
Ebenso spielen da Leute seit Jahren zT jede Woche gegeneinander.....diese vertrauen sich dann halt so, daß ich niemals (!) darauf kommen würde, in irgendeiner Form floor rules zu enforcen.
Ich will natürlich auch selbstkritisch anmerken, daß man mir mit Sicherheit auch nachsagen kann, daß ich zu wenig mache....oder mich streng genommen als J daneben benehme, wenn ich bei Matches zweier Mates auch mal lustige (?) Kommentare gebe. Decklisten beispielsweise gibt es bei unseren FNMs nur, wenn ich auch wirklich Zeit dafür habe, was (da ich nebenbei auch den Laden schmeisse) selten vorkommt. In 2 Jahren FNM gabs da aber noch nie Probleme...im Ggt ist es eher so, daß Leute auch schon mal freiwillig scoopen, wenn sie nicht desideboardet haben.
Dafür haben wir stets überaus lockere Turniere mit sehr freundlicher Atmosphäre imho.
Natürlich ist es etwas komplett anderes, wenn ich "Meine" Jungs auf grossen Events judge...das ist auch selbstverständlich imho, daß ich dann wesentlich unpersönlicher werde (JensK zB durfte sich schon auf diversen Events über GameLosses von mir freuen ).
Imho ist das alles eine Frage der persönlichen Auslegung, andreas hat jedes Recht, seine Turniere so zu judgen, wie er das für richtig hält. Ich verfolge halt eine andere Strategie, die aber nicht "richtiger" oder "besser" ist. Wie angedeutet, ist Andreas` Verfahrensweise eher regelkonform. Fraglich bleibt wie immer der Aufwand/Nutzenfaktor.
 #23 Nun ja von Zeromant am 29.06.2003 • 04:27
Ich wollte mir eigentlich abgewöhnen, in den Kommentaren zu meinen Artikeln allzusehr mitzudiskutieren, sondern lieber mehr einfach lesen, aber Rosarios letzter Kommentar verlangte dann doch nach einer Stellungnahme...
Rosario, es tut mir leid, wenn Du keinen Spaß an den Serious Games Turnieren hast, aber inwieweit Deine Nichtteilnahme in der letzten Zeit darauf zurückzuführen ist und nicht eher auf andere Differenzen, sei einmal dahingestellt.
Deine Sichtweise des Turniers ist natürlich Dein Recht, aber trotzdem sehr subjektiv gefärbt. Zu folgenden Punkten will ich mich hier einmal äußern:
Die kurze und präzise Antwort " ja" oder "nein". Tut mir leid, die nützt überhaupt nichts, wenn ich zwei Minuten später von demselben Spieler dieselbe Frage, nur mit einer etwas anderen Karte, noch einmal kriege, weil er den Grund für die Antwort nicht VERSTANDEN hat! Wenn ich dem Spieler einmal erkläre, dass sein Gegner auf den Upkeep-Trigger einer Karte antworten kann, dann muss ich es ihm nicht noch zehnmal bei zehn anderen Karten bestätigen. Dieser Lerneffekt ist ein wichtiger Teil der Turniererfahrung für beginnende Spieler.
Weiterhin sind die meisten Fragen in einer Form gestellt, die ich dem Spieler gar nicht so beantworten DARF - zum Beispiel die berühmten "Wie kann ich..."-Fragen, oder Fragen wie: Wenn ich mit dieser Kreatur jene blocke, stirbt sie dann (Wobei die korrekte Antwort "Nein", da Blocken Kreaturen nicht zerstört, sondern höchstens der verrechnete Kampfschaden, ihm sicherlich nicht weiterhilft!) Wegen Rechtschreibfehlern auf der Deckliste habe ich noch nie jemanden angesprochen (außer vielleicht einmal privat, wenn es wirklich lustig war ala "Engineered Plaque" )! Bei schwer leserlichen oder missverständlichen Kartennamen oder Zahlen muss ich natürlich nachfragen!
Dass ich "auf der Lauer" liege, ist natürlich völliger Quatsch! Ich betrachte es allerdings als meine Aufgabe als Judge, auch ab und zu mal bei den Partien zuzuschauen. Wenn ich das tue und Probleme erkenne, äußere ich mich natürlich auch dazu. (Und wenn Du Dein Sideboard als Token benutzt, nur weil Du hoffst, dass ich gerade nicht zuschaue, hast Du einfach die falsche Einstellung.) Die von Dir angesprochenen weniger als 90 Grad bei getappten Karten spreche ich nur dann an, wenn ich bei einem Spieler einfach nicht mehr erkennen kann, ab welcher Schieflage die getappten Karten anfangen! Wenn auf diese Art die Spielsituation für mich nicht mehr erkennbar ist, muss der Spieler seine Karten eben etwas ordentlicher legen. So einen Fall habe ich aber deutlich seltener als einmal pro Woche, daher kann ich nicht erkennen, inwieweit das Deine Turniererfahrungen nachhaltig geprägt haben soll...
An die Targets erinnere ich Spieler sehr gerne, das stimmt, weil ich einige Turniere hintereinander mehrfach Probleme mit Spielern hatte, die in Solitary Confinement- oder True Believer-Situationen ärgerliche Fehler gemacht haben, die mit simplem Benennen des Ziels hätten vermieden werden können. (Mir ist auch immer noch schleierhaft, welchen Grund es gibt, das Ziel NICHT zu benennen - im Gegenteil zum Passen, mit dem es hier verglichen wurde, kostet es nämlich wirklich GAR keine Spielzeit! Die einzige Ausnahme ist, wenn einem gar nicht bewusst ist, dass die Karte ein Ziel hat - und gerade DANN ist es doch wichtig!) Mehr als eine Erinnerung ist es jedenfalls nicht - für Nichtbenennen eines Ziels wird niemals en Spieler ein Warning von mir erhalten.
Die "Fachausdrücke", mit denen ich die Spieler "bombardiere", sind in der Regel "Stapel", "Priorität" und gelegentlich "ausgelöste Fähigkeit". Und auch, wenn Du anderer Meinung sein solltest: Wer ein Turnier spielt, muss die kennen! Wenn nicht, ist es höchste Zeit und notwendig, die von mir zu lernen. Wer den Stapel nicht versteht, dem kann ich keine Regelfragen beantworten - da fehlen einfach die Grundlagen!
Der laute Schlag zum Rundenbeginn war damals nötig geworden, weil die Turnierteilnehmer so laut waren, dass man meine Stimme, selbst wenn ich sehr laut rief, einfach nicht mehr hörte Damals hatte ich - mit einem Schlag das früher ständig aufgetretene Problem, dass ein Teil der Spieler den Rundenanfang nicht mitbekam gelöst. Ich sah dann allerdings auch ein, dass das der falsche Weg war und habe stattdessen dafür gesorgt, das die Turnierteilnehmer wieder leise genug sind, dass man meine Ansagen zu Beginn der Runde hören kann. Das laute Schlagen ist jetzt bereits seit ca. einem Vierteljahr nicht mehr passiert. (Und da Du in dieser Zeit wohl auch nicht mehr teilgenommen hast, bist Du auch nicht so qualifiziert, wie Du Dich darstellst, um Dich zu den Turnieren bei Serious Games zu äußern.)
Dass ich mir gelegentlich wie ein Kindergärtner vorkomme, ist richtig. Das ist aber sehr zurückgegangen, seit gewisse Problemspieler, die sich besonders auffällig wie Kleinkinder benommen haben, nicht mehr am Turnier teilnehmen. (Jetzt haben wir natürlich noch unseren Toffel, aber für den lieben Kleinen ist ma...
*** Kommentar wegen Überlänge gecuttet. ***
 #24 ..... von Toffel am 29.06.2003 • 13:18
.... Andi gibt natürlich von Montag bis Freitag zwischen 11.00 bis 20.00 Uhr jedem Nachhilfe in Sachen Magic, Anmeldung ist aber erwünscht, weil er auch schon mal ausgebucht sein kann...
...um mal etwas witz reinzubringen
 #25 ANDIIIIIIIIII ! von Udo Schäfer am 29.06.2003 • 14:24
Der Andi ist bei uns in Berlin so beliebt, dass sich sage und schreibe 4 Teams auf dem PTQ nach dem hierzulande beliebtesten Judge, den auch viele als Vorbild und Mentor betrachten, benannt haben. Leider geland es diesen Teams nicht, ihre Bemühungen mit Erfolg zu krönen und ihrem Idol eine gute Platzierung zu widmen. Die Ergebnisse dieser Teams sind nachzulesen unter "http://www.darkpact.de/magic/turnierinfo.php?datum=1030621"
falles es jemanden interessiert.

P.S.: Checkt mal www.andi.de

miraclegames.de
 
 
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