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DM 2004 - Storytelling
von Jan Broer
26.05.2004

Wieder einmal ist die deutsche Meisterschaft gelaufen, wieder einmal habe ich nicht wirklich etwas erreicht.
Mein Limited 6-0 vom letzten Jahr und meine ausgiebige Vorbereitung für Constructed liessen mich Bestes hoffen, aber es hat wohl nicht sollen sein.
Damit auch ja keine Spannung aufkommt nehme ich es einfach mal vorweg für alle, die sich die Standings nicht bis zu den letzten Plätzen angeguckt haben: 3-5 drop war alles, was ich dieses mal erreichen konnte.

Daher wird es an dieser Stelle auch keinen bierernsten Turnierbericht geben, keine play-by-play Reports und auch keine großartigen Strategien.

Aber vielleicht ist das auch ganz gut so, ich muss mich ja irgendwie von den vielen Reports abheben, die bald eintrudeln werden.

Obwohl... Einen Tipp werde ich euch doch geben können – einen der mehr Wert ist als alle Draftstrategien und Decklisten dieser Welt: Bucht früh!

Zwar hat es mich in eine nicht geringe Zwangslage gebracht, als Steffen Hagen mir schon vor einigen Monaten die Rechnung für Zugfahrt und Unterkunft in Heidelberg vorlegte, dafür hat aber alles wunderbar geklappt.
Nicht nur die Frühbuchertarife der Bahn sprechen für eine gesunde Koordination (Hey, fünfzig Euronen hin und zurück ist doch mal wirklich fair, oder etwa nicht?) sondern vor allem auch die Möglickeit wirklich gut zu wohnen.
Der Trick dabei heißt Ferienwohnung oder kurz FeWo.
Superlaute Jugendherbergen mit Gemeinschaftsduschen und Achterzimmern eignen sich genausowenig zur Vorbereitung auf ein wichtiges Turnier wie deutlich leisere, dafür aber schweineteure Hotels.
Eine früh gemietete FeWo dagegen bietet nicht nur genügend Platz um deutlich mehr zu als nur zu schlafen, sondern ist vor Allem in vielen Fällen auch noch billiger als selbst die spartanischsten Jugendherbergen.

Kurz und gut, fünfzehn Fluppen die Nacht mit eigenem Zimmer, eigener Küche und einem echten Badezimmer sind einfach kaum zu schlagen.
Thumbs up an Steffen nochmal an dieser Stelle für die großartige Organisation.

Allerdings... Wo wir gerade bei Steffen sind...
Wie sicherlich viele wissen sind die Regionals in Mecklenburg-Vorpommern nicht gerade die härtesten in Deutschland, obwohl wir diesmal immerhin genug Spieler für fünf Slots bekommen haben.
Eben dieser Fakt hat mir die letzten beiden Jahre zur Qualifikation für die Deutschen gedient und auch Steffen hat sich bereits zweimal einen Slot dort abgeholt.
Diesmal aber schien eine Quali auf Rating nicht unwahrscheinlich und Herr Hagen verzichtete auf die Teilnahme und damit den sicheren Slot.

Soweit ist das zwar noch ein ganz guter Plan, aber dann sollte man eben nicht noch vor dem Rating Cut versuchen sich für eine weitere Pro Tour zu qualifizieren...
Ergebnis? Kein Slot für die DM, Grinder spielen, versagen und einfach mal das ganze Wochenende Sideevents spielen...
Dabei wäre alles so einfach gewesen.

Aber gut, Heidelberg ist ja auch ganz schön und bei gutem Wetter gibt es noch viel mehr schöne Dinge als nur Architektur und Landschaft.

Wie hat es Tim Richter doch gleich so schön gefasst? „Man muss echt aufpassen, das man nicht zu lange guckt, sonst verpasst man die anderen.“
Wer sich nicht vorstellen kann wovon er sprach muss mal im Sommer in eine Studentenstadt fahren.

Eigentlich wollte ich hier in bester Starcity Manier einige Links zu Bildern von Schauspielerinnen, Models und ähnlichem zeigen, damit diejenigen von euch, die wie ich im kalten Norden sitzen wenigstens ein wenig Augenfreude genießen können – aber ich kann gerade keine finden, die auch nur Ansatzweise an die Wunder von Heidelberg herankommen.
Vielleicht gibt es später noch welche, der Artikel wird schließlich noch lang.

Weg von den Frauen, hin zu anderen Fleischeslüsten.

Wie ihr dachtet hier ginge es um Magic? Als ob mich die komischen Pappkärtchen beschäftigen würden...

Nahrungsaufnahme auf Turnieren ist ein Thema für sich. Meist wird schlecht gefrühstückt, manchmal gibt es auch nur einen Kaffee. Mittagessen an sich muss sowieso ausfallen und wird durch den Verzehr von mitgebrachten Süßwaren, Cola und seltsamen, an der Site angebotenen Imbissen wettgemacht. Abends gibt es dann die Auswahl zwischen Fastfood, Fastfood, Fastfood und Burger King.
Nicht jedoch in Heidelberg, die haben gar keinen Burger King (wie man uns vielseitig versicherte).

Ich weiß nicht, ob ich nur viel zu Arrogant bin oder ob ich nur einen etwas anderen Blick auf das Leben habe als viele, die unseren schönen Hobby nachgehen, aber ich neige dazu mich ein wenig von den anderen Spielern abheben zu wollen.

Ich dusche zum Beispiel täglich und trage frische Klamotten. Meistens rasiere ich mich sogar.
Mancher mag sich fragen, warum er sich diese Mühe machen sollte, wenn er doch sowieso nur andere Nerds trifft und Frauen wenn überhaupt nur als feste Begleitung dabei sind.

Gestank ist zum Beispiel ein sehr guter Grund dafür. Nur wenige Sachen sind schlimmer als neben einem Spieler zu sitzen, der seit einigen Tagen nicht geduscht hat und an Tag drei immernoch das gleiche T-Shirt trägt wie schon in den Meatgrindern.

Geht mit gutem Beispiel voran Leute, die Marketingabteilung von Wizards bzw. Hasbro setzt alles daran Magic salonfähig zu machen. Das geht aber nur schwer, wenn die Hälfte der Spieler Seife nur vom Hörensagen kennt...

Aber ich schweife ab. Wo waren wir stehen geblieben? Richtig, Essen und die kleinen Unterschiede.
Warum muss es zum Beispiel immer FastFood sein? Wer genug Geld hat um für viele Tage nach Heidelberg zu fahren, in einem Hotel zu schlafen und komische Pappkärtschen zu kaufen sollte doch auch die zwei Euro mehr haben, die es kostet einmal etwas richtiges Essen zu gehen?

Ja, es mag wie Luxus erscheinen, aber es tut sowohl dem Körper als auch der Seele gut, wenn man den BigMac mal einen Abend durch Heidelberger Maultaschen mit Mozzarella und einen schönen Salat eintauscht. Ausserdem kann man in echten Restaurants Bier kaufen und ist nicht schon wieder auf Coke angewiesen, die sowieso schon ständiger Begleiter ist.

Wenn es denn aber FastFood sein muss, warum dann immer nur die bekannten Läden?
Gleich am ersten Abend haben wir die Gelegenheit genutzt einmal SubWay auszuprobieren – für alle die es nicht kennen: Eine amerikanische Sandwichkette.

Teurer als BK war es auch nicht, dafür aber viel spannender.
Der Spaß beginnt bei Subway schon bei der Auswahl des richtigen Sandwiches – bei denen bekommt „modular“ nämlich eine ganz andere Bedeutung. Welche Größe solls denn sein? Und welche Sorte Brot? Warm oder Kalt? Mit Fleisch oder ohne? Was für Fleisch? Gemüse oder nur Salat? Keine Zwiebeln? Doch? Auch kein Problem. Und welche dieser zwanzig Saucen soll es dazu sein?
Nun, im Endeffekt waren alle mit ihrer Wahl ganz zufrieden, obwohl die Auswahl in vielen Fällen wohl eher ein Auswürfeln war.
Nur der arme Tim hat es etwas dumm erwischt.

Tip of the day: Kaufe niemals zwei halbe Sandwiches bei SubWay. Nie. Auch nicht, wenn du dich nicht zwischen zwei Sorten entscheiden kannst. Tu es einfach nicht.

Der Spaß kostet dann nämlich einfach mal etwa drei Euritos mehr als ein doppelter Sandwich...

Andererseits hatte es der Herr Richter auch nicht anders verdient – er war es schließlich, der vergaß Draftsets mitzubringen, was mich dazu zwang die ganze Zugfahrt über Leute mit Elf & Nail zu verkloppen.

Jupp, ihr habt es erraten – mein Deck fürs Turnier war Elf & Nail.
Nachdem ich relativ lange eine Eigenkreation von Clamped Elves mit Intruder Alarm und Brain Freeze probiert hatte (die auch überraschend gut lief) musste ich nach dem Artikel von Jay Schneiderdoch mal dieses seltsame Deck aus den USA testen.

Nun, ich habe die Intruder-Elfen nie wieder angefasst.
Elf & Nail ist ein Deck, das wie auf mich zugeschnitten ist. Degenerierte Combos, viele Karten ziehen und suuuuper stylische Winoptionen machen meinen inneren Johnny glücklich, wärend die schiere Power des Decks auch den Spike zufrieden stellt.

Ein schlechtes Matchup gegen Goblins wollte ich gut und gerne in Kauf nehmen, wenn ich dafür alles andere im Alleingang verprügeln konnte.
Nach einigen Testsessions wollte plötzlich beinahe die gesamte Bremer Fraktion mit dem Deck antreten, was zu einer verzweifelten Suche nach Vernal Blooms und Wirewood Symbiotes führte.
Modifikationen an der USA-Variante fanden jedoch irgendwie erst im Stillen vor den Deutschen statt, so dass wir nachher alle doch etwas verschiedene Decks hatten – Versionen mit Rot waren genauso zu finden wie maindeck Mindslaver, Akroma im Sideboard und natürlich mein unglaublicher Last Minute Sundering Titan.
Gut, eigentlich sollte in den Slot auch eine Akroma, aber als ich die nicht mehr so schnell bekam musste halt ein zweiter Titan ins Board.
Mit dem Deck begann das Turnier dann auch wie man es sich wünscht – Immer fleißig Träume zerstören und Gegner beschämen.
Nach der ersten Runde beschwerte sich André „auenland“ Bronswijk bei mir, dass ich einen seiner Nachwuchspieler auseinandergenommen hätte.
Nun, schuldig im Sinne der Anklage, der Raffinty Magier hatte nicht den Hauch einer Chance und am Ende der Spiele meist auch keine Permanents mehr.

In der zweiten Runde hatte ich dann das laufende Bye. Eigentlich.

Zwar wollte mir der Jens Krause am Tag vorher noch verklickern, dass Molder Slug großartig gegen Elf & Nail wäre, aber das ist weder wahr noch korrekt.

Der Biestermagier in Runde zwei lief zunächst vergeblich mit Landdestruction gegen meine Wood Elves an (kein guter Plan), Naturalisierte meine Vernal Blooms (guter Plan) und hatte nach ein paar Runden selber weder Länder noch Kreaturen noch Leben.

Soweit so gut, aber dann muss der scrusi ja einfach mal ein Spiel wegwerfen.
Jepp, ich habe Spiel zwei weggeworfen, in dem ich selbiges nicht mit meiner Hand getan habe.
Die hatte nämlich einen Bird, einen Vernal Bloom, ein Tooth and Nail, einen Chrome Mox und 3 Länder.

Dabei weiß ich doch, dass er Naturalizes hat....
Kurz: Er spielt von meinem Vernal Bloom Mana ein Tephraderm und zerstört dann meinen Bloom. Ich muss mich hauen lassen, Tooth and Nail ohne Entwine casten, mich nochmal hauen lassen, meinen Sundering Titan gegen sein Tephraderm und vier Länder tauschen und der zweite Titan kann dann leider nur noch eins von zwei Biestern blocken mit mir auf 4 Leben.

Als ob das nciht Strafe genug wäre, suche ich mir in Spiel 3 zwei Forests, ziehe noch 14 solche sowie drei Trellis, und jeweils zwei Birds, Chrome Moxe und Vernal Blooms dazu und werde von random Biestern kaputtgehauen.
Dabei hab ich wohl mehr als 10 Extrakarten mit der Clamp gezogen. *shrug*

Aber genug von meinen Fehlern und der Rache der Managötter, viel interessanter ist die Sache mit der Molder Slug.

Man besiegt Elf & Nail nicht, in dem man Colossus handled. Weder Molder Slug noch Duplicant noch Altar's Light sind Antworten auf Elf & Nail.
In vielen Fällen tötet euch so oder so der Kamahl und wenn doch mal der Koloss die Drecksarbeit übernimmt habt ihr schon keine Länder mehr.

Der Elfenmagier muss an seinen Schwachstellen angegriffen werden – tötet Symbioten, vernichtet Vernal Blooms und sprengt die Schädelstrammer. Aber versucht nicht Antworten auf alle ihre Threats zu finden. Die habt ihr nämlich nicht...

Aber nicht nur die Elf & Nail Gegner verstehen das Deck nicht, auch die Spieler sind oftmals nicht in der Lage die richtige Strategie zum Sieg zu wählen.
Weder spielt man im Mirror ein frühes Tooth & Nail auf Kamahl und Koloss (Die werden dann nämlich sofort gehandlet und man hat plötzlich keine Winconditions mehr im Deck) noch boardet man Trike gegen Control raus (Kamahl/Triskelion kann in dem Matchup nämlich alles. Ohne verliert man mal random an Mindlaver, was nun wirklich nicht nötig ist).

Oh, und noch ein ganz besonders schönes Misplay aus den Grindern:

Spieler A hat ein paar Kreaturen im Spiel, darunter einen Troll Ascetic sowie 5 Manaquellen. Auf seiner Hand sitzen unter anderem ein Worship und ein Viridian Shaman.
Spieler B dagegen hat nicht viel auf dem Tisch aber legt in seiner Runde einen Sundering Titan und schießt seinen Gegner auf 3 Mana runter.
Der zieht kein Land von oben, kann sein Worship also noch nicht legen und zerstört stattdessen lieber den Titan.

Auf die vier Mana für das game winning Worship ist er nie mehr gekommen... Ein bisschen mehr Beschäftigung mit dem Format hätte wohl gezeigt, dass Elf & Nail keine maindeck Antwort auf Troll/Worship hat...

Wer nachdenkt lebt länger, erreicht mehr und hat auch deutlich länger etwas von seinen Erfolgen als jemand, der einfach nur die Muskeln spielen lässt.

Das gilt übrigens nicht nur für Magic, sondern eigentlich für so ziemlich alles im Leben – also nehmt euch einfach mal die Sekunde, denkt nach und hört auch auf Leute die euch Rat geben.

Ein krasses Antibeispiel ist Priamos in der Illias... Ihr wisst schon, die Sache mit dem trojanischen Pferd und so.

Ok, ich habe gerade wahrscheinlich die Hälfte meiner Leserschaft endgültigt abgehängt – zumindest wenn ich das übertragen kann, was ich so in meinem Umfeld erlebt habe.
Vorher ist mir das nie so aufgefallen, aber durch den Film Trojavon Wolfgang Petersen wurde schnell klar, wie wenig der Durchschnittsstudent doch von den Werken Homers weiß.
Ich persönlich habe die Geschichte um Odysseus schon beinahe mit der Muttermilch aufgesogen und auch die Illias (Das Buch mit der Geschichte des trojanischen Krieges) ist mir schon lange nicht mehr Fremd.

Um so überraschter war ich davon, wie wenig doch mein Umfeld von der „wahren“ Geschichte Trojas weiß und wie wenige der großartigen Stunts im Drehbuch von David Benioff sie überhaupt erkannt haben.

Allen, die ein wenig Ahnung von der Hintergrundstory haben kann ich nur wärmsten empfehlen sich den Film anzugucken. Allen anderen natürlich auch, der Film lässt sich auch ohne Vorkenntnisse durchaus genießen, aber wer alle Kleinigkeiten mitbekommen möchte sollte sich zusätzlich auch noch ein bisschen Homer geben.

Es gibt auch genug Bücher und Internetquellen mit mehr oder weniger gelungenen Zusammenfassungen / Neuerzählungen der Geschichte für alle, die den poetischen Schreibstil des Originals nicht wirklich zu schätzen wissen.

Wie dem auch sei: Schaut diesen Film solange er noch in den Kinos ist. Auf dem Fernseher oder als DivX ist er sicherlich nicht halb so gut...

Wo wir schon bei Filmen sind: Es ist zwar schön, wenn deutsche Schauspieler Rollen in internationalen Produktionen bekommen und Diane Krüger passt optisch auch einigermaßen in die Rolle der schönen Helena aber sie hätte sich nicht selber synchronisieren dürfen. Weder Stimme noch Betonung passten auch nur Ansatzweise in das Setting des Filmes.
Glücklicherweise hatte die Frau in der zweiten Hälfte des Films nicht mehr viele Zeilen zu sprechen – was der Atmosphäre sichtbar (bzw. hörbar) guttat.

Anyway, super Film und genug Muskeln pro Mann, dass man ernsthaft neidisch werden könnte. Vielleicht sollte ich doch mal wieder Pumpen gehen...

Aber gut, dass viele Magicspieler weder Wert auf gepflegtes Aussehen noch auf Gesellschaft legen hat die Players Party wieder mal eindrucksvoll bewiesen.

Auch ich wurde diesmal allerdings ein wenig überrascht, denn wir durften in einem Nebenraum einer Disko feiern, die ab zehn auch für die ganz normale Kundschaft geöffnet war.
Letzteres hiess leider auch, dass es nur zwei Stunden Freibier gab – wodurch ich wohl mehr Bier pro Zeiteinheit getrunken habe als jemals zuvor in meinem Leben.
Tja, die Rostocker Fritten wollten dann leider auch schon los und sowieso leerte sich die Players Party recht schnell. Und nein, die sind nicht in die angrenzende Disko übergesiedelt sondern haben sich in alle Winde zerstreut. Laaaangweilig.

Naja, dafür war das Essen ziemlich gut und reichlich – nur das Mousse au Chocolat war leider leer bevor ich mir etwas holen konnte. Sowieso schien irgendwie nur eine begrenzte Menge zur Verfügug zu stehen, denn auch das Pils war irgendwann kurz vor Thekenschluss komplett ausgeräumt – mit einigem Ellbogeneinsatz konnte sich der Kommissar noch die letzten drei Flaschen sichern.

Kater war allerdings nicht erlaubt, denn schon am nächsten Morgen hies es Team Prerelease. Unser seltsamer Pool hat uns dann leider (vielleicht in Kombination mit den langsam eintretenden Wirkungen von abwechselnden Biergelagen und Turnieren) nur ein 2-1-2 beschert und damit gab es nichtmal Preise.

Glücklicherweise hatte ich schon am Vortag ein kleines Prerelease gespielt und gewonnen (Nein, das war nicht schwer. Acht Leute sind nicht wirklich viele, der Pool war gut und einer von meinen beiden potentiellen Finalgegnern spielte mit Clockwork Beetle und Vorrac Battlehorns).

Womit wir auch schon bei der schönen fünften Morgenröte wären. Zum ersten mal seit langem kannte ich die meisten Karten nicht vor dem Prerelease und es war mal wieder ein echt schönes gefühl Karten zu lesen.
Von allen Fifth Dawn Themen haben es mir dabei Scry und die Coghelpersam meisten angetan.
Ob man sich Longbows sucht oder Spellbombs recurred, der Leoniden Junker (Sprich: Djanka) und seine Familie machen Cardadvantage zu einem effizienten Preis.
Was Scry angeht habe ich mich sofort in Serum Visions verliebt, aber in Limited sind die Karten mit Scry fast alle super.

In einer müßigen Minute hat sich da übrigens ein Deck entwickelt, dass ich euch nicht vorenthalten möchte.
In einer Umgebung mit Skullclamp hat es sicherlich kein wirkliches Turnierpotential, aber wenn das erwartete Banning eintreten sollte würde ich dem Deck nochals genauere Beachtung schenken. Es goldfischt in 50% der Fälle in Zug 5, in 30% in Zug 4, in 5% in Zug 3 und in 15% der Fälle später als Zug 5.
Dazu muss man allerdings sagen, dass das hier quasi eine Betaversion des Decks ist und ich bin mir sicher, dass man es noch etwas konsistenter hinbekommt.

4 Mind's Desire
4 Serum Vision
4 Thoughtcast
4 Thirst for Knowledge
4 Trade Secrets
4 Chromatic Sphere
4 Conjurers Bauble
4 Pentad Prism
4 Krark-Clan Ironworks
1 Brain Freeze
4 Chrome Mox
4 Talisman of Progress
1 Talisman of Dominance
4 Seat of the Synod
4 Glimmervoid
2 Great Furnace
2 Vault of Whispers
2 Tree of Tales


Das Deck hat genug Carddraw, dass es eigentlich immer in Runde 3 oder 4 die Ironworks legen und spätestens eine Runde spatter ein Desire für 6+ casten kann.
Die Baubles erlauben nicht nur schöne tricks mit Mind's Desire, sondern auch das Brain Freeze zwischendurch an Thirst abzuwerfen, da man es sowieso wieder unter die Bibliothek legen kann.
Die Prisms sind Manabeschleunigung, wandeln das bunte Mana der off-color Artefaktländer in blaues um (Deswegen auch so viele und keine Citadels. Ebenfalls deswegen Glimmervoids statt Inseln.) und sind „free Spells“ für Storm. Nebenbei helfen sie auch den Thoughtcasts als Affinity-Enabler und lassen sich natürlich in die superwichtigen Ironworks saccen.
Ohne Ironworks kann es manchmal schwierig sein genug Storm zusammenzubekommen – aber auch so ist Turn 5 durchaus drin.

Wie gesagt, das ist keineswegs das Deck to Play, aber im Hinterkopf behalten sollte man sowas, vielleicht probiert es ja mal jemand beim Friday Night aus oder hat noch ne zündende Idee um es zu verbessern.

Solange Skullclamp im Format ist werden aber weiterhin alle Leute so viel Artefakthate spielen, dass das Deck hier leider auch keine Chance hat.

Hoffen wir mal, dass Wizards das richtige machen.

Ich jedenfalls habe wohl nicht das richtige getan, denn sonst hätte ich wohl kaum einen 3-5 drop hingelegt im Mainevent.
Nach einem 2-1 Constructed Start mit einem random Loss an Biester (siehe oben) fühte ich mich eigentlich ganz gut gewappnet für die DM.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Der erste Draft beschert mir ein Deck mit 15 superspielbaren weißen Karten (inklusive 2 Longbows und dem so wichtigen blinding Beam), 2 schwarzen Splashkarten (Spoils & Drain) und leider 6 oder 7 Füllern.

1-2 das ernüchternde Ergebnis, obwohl ich gegen den Dirk B. eigentlich hätte gewinnen müssen. Gegen Hajo dagegen wäre ein Sieg schon wirklich frech gewesen. Der Draftpod hatte übrigens so Highlights wie den Lührs, Brucker, Tan und eben Dirk B. und Hajo. Uffz.

Der Plan dann halt am nächsten Tag im Frittenpod 3-0 zu machen ging dann leider auch nicht wirklich auf.
Zum einen war der Pod nicht so frittig, wie ich ihn mir gewünscht hatte, zum anderen wurde ich im ersten Mirrodin Booster knallhart auf schwarz gesetzt nur um dann in Darksteel nicht einen schwarzen Pick nach meinem Firstpick zu erhalten.
Ein brauchbares Deck kam trotzdem heraus, das nicht nur Removal und Earlygame hatte,
sondern auch eine Whispersilk Cloak für die 3 Nims, den Rustmouth Ogre, den Myr Enforcer und natürlich den guten Arc-Slogger.

Wie das Leben so spielt gibt es ein ziemlich unglückliches 0-2 auf die Fresse und ich droppe frustriert um noch ein paar Leute beim Prerelease zu bashen.

“Sometimes the gods bless you in the morning and curse you in the afternoon.” - Hector

Apropos bashen:
Das war ja mal ein Savage Beating was Werder den Bayern da präsentiert hat! Selbst ich als bekennender Fußballignorant konnte nicht anders als mich von der Stimmung mitreißen zu lassen.
Aber vielleicht hätte ich nicht so oft „Deutscher Meister wird nur der SVW“ singen sollen – denn die sind es zwar geworden, ich aber absolut nicht.

Schön allerdings, dass ich ausnahmsweise mal mit meiner Deckwahl 100% richtig gelegen habe – wenn man es schafft die Goblins einigermaßen zu umgehen ist Elf & Nail wirklich ein wundervolles Deck.

Mal schauen, vielleicht hilft mir mein baldiger USA-Aufenthalt ja auch so viel weiter wie dem guten Torben – schön wär's ja.

Sollte es weiterhin so abwärts gehen (Letzte DM war's halt noch 6-0 limited. Heh.) verlege ich mich vielleicht doch mehr aufs Judgen, dann könnte ich vielleicht etwas mehr gegen seltsame Entscheidungen tun.

Tip of the Day #2: Wenn du mit einem Ruling nicht einverstanden bist ruf _immer_ den Head Judge.

Henning Fiedler, einer der Rostocker, bekam in Runde 1 eines Sealed-Grinders einen Matchloss für illegal main deck list. Soweit so gut.
Doch wenn man sich die Sache genauer anschaut wird es doch etwas harsch. Henning hatte in seinem Pool genau zwei rote karten aus Darksteel – zwei Barbed Lightning – die auch beide in seinem Deck waren. Als total stand unter der Spalte auch „2/2“ um zu zeigen, dass er alle roten Darksteelkarten spielt. Nur hat der Mann leider die beiden Striche vor dem Namen des Barbed Lightning vergessen wofür es von LarsF eben besagten Matchloss gab.
Wenn ich das richtig verstanden habe hat ein Gespräch mit Justus später auch ergeben, dass ein Matchloss nicht angebracht gewesen wäre – aber Henning hat nicht appealed und war so gleich wieder raus aus dem Grinder. Jeeehaw...

Jemand der sich den Mund dagegen überhaupt nicht verbieten liess war John Avon, seines Zeichens einer der bekantesten Magic Künstler – berühmt vor allem für seine Länder.
Abgesehen von ein paar bissigen Kommentaren wie:

Someone: „Could your wife paint on my backside?“ (Zeigt auf den Einband seines Ordners)
J.A.: „You want my wife to paint on your backside?” *nicht wiederzugebendes Fluchwort*

Und ständigen beschwerden darüber wie anstrengend das signieren sei, hatte er auch immer lustige Tipps auf Lager:

„Stop buying food, by more of my prints. You'll even loose weight that way.”

Woher weiß der Mann wohl, das ich eigentlich gerade auf Diät bin?

Lustig auch Bernd Keller am Samstag Morgen. Die Versammelte Crowd stand erst vor verschlossener Tür, fand dann aber doch den kleinen Seiteneingang und stürmte gegen neun das Gebäude.
Nun, Bernd fand das überhaupt nicht lustig, konnte aber auch nicht wirklich etwas machen, da inzwischen tatsächlich jemand den Haupteingang geöffnet hatte.

?Nur weil eine Tür offen ist, heisst das nicht, dass geöffnet ist?? Bernd.

Oh diese Autorität.

Nun, das soll es erstmal gewesen sein. Über dreitausendfünfhundert Wörter sind wohl sowieso schon mehr als genug für einen Artikel.

Spielt mit der Clamp solange ihr noch könnt, es macht soooooooo viel Spaß.

Ad astra,

Jan „scrusi“ Broer



Wie ihr seid immernoch hier?
Ich hatte euch Bilder versprochen?
Naja, eigentlich ist sowas ja nicht in Ordnung...
Egal, kann einem ja keiner verübeln. Hier und hierfindet ihr was für die Augen.

Wie das reicht euch nicht? Geht halt selber Googlen

Ok, ein random picturenoch. Aber nur weil es so treffend ist und ich den Link noch irgendwie hier habe.


Weitere Artikel/Berichte von Jan Broer

[05.06.2003]O Fortuna! - DM 2003
[13.03.2003]Q'ed in 5 Runden
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[26.03.2002]Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

 #1 Illegal Maindeck List von LarsF am 26.05.2004 • 15:52
Da ich direkt angesprochen wurde: Der Tipp zu appealen, wenn man nicht mit dem Ruling einverstanden ist, unterstütze ich.
In dem geschilderten Fall wäre es allerdings nicht angebracht gewesen, da ich Head Judge war, also die finale Entscheidungsstation.
Ich sehe auch, dass die Entscheidung hart war, aber drei Judges hatten die Deckliste gezählt und waren auf 39 Karten gekommen.
Entscheidend sind die Zahlen in den Kästchen, nicht das total.
Und Zitat aus chat: " ich habe ihm gesagt, dass ich denke, dass es in diesem Fall durchaus möglich wäre die Sache downzugraden, aber keineswegs zwingend oder so"
 #2 Zitat von LarsF am 26.05.2004 • 15:53
Das Zitat ist von Justus, da wurden die eckigen Klammern verschluckt.
 #3 Players Party von TimR am 26.05.2004 • 16:08
In Wirklichkeit konnte die Nachtschicht alles. Weltbeste Player`s Party!
 #4 TimR: von DanielH am 26.05.2004 • 16:15
Wir waren ja auch die mit die einzigen, die dort lange waren. Der Rückweg war auch nicht von schlechten Eltern.
 #5 ups... von DanielH am 26.05.2004 • 16:15
ein "die" zuviel in satz 1. die spätwirkungen, nehme ich an....
 #6 Synchronisation Diane Krüger von Luthic am 26.05.2004 • 17:10
Boah hab mich extra registiert deswegen:

Die Synchronisation ist hammers. Ich hab mir bei jedem Satz gedacht: Wie geil, wie geil. Da lass ich nix drauf kommen, MANN

Also nix von wegen unpassend, da ist überhaupt nix auszusetzen, eher im Gegenteil!
 #7 Nachtschicht!!!! von Falk am 26.05.2004 • 17:33
Ist der Laden in Heidelberg! Der Pool ist da einfach zu gut, First Picks wohin man schaut (@DanielH, wo bleibt der Nachtschicht-Report?).
 #8 vorzeigemagicspieler von psycho am 26.05.2004 • 17:39
du neigst dazu dich von den anderen spielern abheben zu wollen? entweder das photo ist nicht aktuell (ca. 80er jahre), oder meine geschwollenen augen müssen eine fiese vokuhila-haartracht erblicken.....
 #9 Wieso? von Shauir am 26.05.2004 • 17:53
Ich fands nett zu lesen. Hab mir Heidelberg leider entgehen lassen, is also nochmal mehr interessant für mich zu lesen, was ich so verpasst hab
Schreib ruich nächstes Jahr noch einen Artikel
 #10 Was fuer eine Welt von Huy am 26.05.2004 • 18:08
OAR, hat Heidelberg Schoenes zu bieten. Da kommt man ja gar nicht aus dem Gucken raus. Da will ich unbedingt mal wieder hin =P
 #11 @Nachtschicht von AlexS am 26.05.2004 • 18:09
Also, Nachtschicht verlassen und ins Schwimmbad gegangen, da gewisse Leute heia machen wollten...außer einem Haufen Alemania Aachen Fans und beim verlassen einer rießigen Franzosenhorde die nach dem Weg zum Bahnhof fragten eine gute Wahl...und das nur 5 Minuten Fußweg von der Jugendherberge entfernt...
 #12 Lob Lob von alkoholiker am 26.05.2004 • 18:14
netter artikel, hat mir echt gefallen sowas langes zu lesen!
Schreib ruhig mehr... mfg alki
 #13 SubWay von Moerte am 26.05.2004 • 19:12
Schöner Artikel hat Spaß gemacht zu lesen.
Aber ich hätte gedacht, das SubWay als bester Fastfood-Laden bekannt ist.
 #14 @Falk: von DanielH am 27.05.2004 • 01:23
Ich bin mir noch nicht sicher, ob der Nachtschichtreport und der damit verbundene Real Life Check genug Stoff für einen Artikel bietet.
 #15 Nix da von TimR am 27.05.2004 • 02:21
Mir wärs ganz lieb, der DanH unterlässt den Report....
 #16 beeetreff von scrusi am 27.05.2004 • 02:28
Oops da fehlt doch glatt die ganze Geschichte um Bernd Keller am Sonntag morgen. Wird morgen nachgeliefert, versprochen.

Btw: ja, Groß- und Kleinschreibung sind für die Katz. Mein Word kann kein Deutsch, genauso wie ich. Heh.
 #17 Schwer betroffen von scrusi am 27.05.2004 • 11:34
So, hier der fehlende Absatz. Vielleicht kann den ja noch jemand einfügen


Lustig auch Bernd Keller am Samstag Morgen. Die Versammelte Crowd stand erst vor verschlossener Tür, fand dann aber doch den kleinen Seiteneingang und stürmte gegen neun das Gebäude.
Nun, Bernd fand das überhaupt nicht lustig, konnte aber auch nicht wirklich etwas machen, da inzwischen tatsächlich jemand den Haupteingang geöffnet hatte.

?Nur weil eine Tür offen ist, heist das nicht, dass geöffnet ist? ? Bernd.

Oh diese Autorität.
 #18 @ alle Poser von Udo Schäfer am 27.05.2004 • 13:36
Für alle die es interessiert, schon um 4 Uhr nachts, haben die in dem Club Licht angemacht und alle rausgeschmissen und da waren noch genau 3 Magicspieler am Start. Und von euch war keiner dabei...
 #19 Man... von DanielH am 27.05.2004 • 14:07
..muss halt gehen, wenn es am schönsten ist. und das war vor 4 uhr.
 #20 Backside von Pit-Spawn am 27.05.2004 • 14:45
ROFL
So hätt ich aber auch reagiert, wenn mich jemand fragt, ob meine Frau ihm was auf den Arsch malen kann.
 #21 lustiger Artikel! von lowerthanlow am 27.05.2004 • 15:45
Wunderbar geschrieben! Musste oft schmunzeln.
Aber gibt's diese Nerds wirklich in dem Ausmaß?
Nächstes Jahr unbedingt wieder nen Artikel!
 #22 backside von the real paluschke am 27.05.2004 • 16:31
Someone: „Could your wife paint on my backside?“ (Zeigt auf den Einband seines Ordners)
J.A.: „You want my wife to paint on your backside?” *nicht wiederzugebendes Fluchwort*

*Hüstel*
das wa wohl ich. Und "someone" vebiete ich mi, jedenfalls von einem Rostocker
 #23 Nachtrag von the real paluschke am 27.05.2004 • 16:32
und ich sagte ausdrücklich "paint sth on the backside of this folder..."
 #24 Was ist an dem Betreff ungültig? (@ 22/23) von Norman am 27.05.2004 • 16:49
Immer diese Rothemden ... tststs ...
 #25 hier nix von scrusi am 27.05.2004 • 17:09
Lol @ Falco.

hatte vergessen wer das war, deswegen "someone".

Große Entschuldigung dafür.
 #26 nochma zum Thema Essen... von alkoholiker am 29.05.2004 • 09:39
....hmh, SUBWAY nicht so bekannt??
Bremen bekommt ja jetzt auch eins, na dann
alki
 #27 also... von DanielH am 29.05.2004 • 14:21
..subway gibts eigentlich schon in recht vielen städten. selbst münster hat eins.
 #28 Yeah von Pit-Spawn am 30.05.2004 • 14:41
In Duisburg machen die grad in der Innenstadt ihr zweites auf. Frag mich nur warum....

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