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Casual Pret-a-porter von Martin "Mertel" Engelhardt |
07.08.2004 |
Abriß: in dem Artikel geht es um Casual Decks – was ich darunter verstehe und wie ich finde, dass man auf sie im Rahmen von Artikeln für PMTG eingehen könnte.
Vorneweg:
‚Man sollte nur Bücher lesen, die einen beißen und kratzen' – Albert Camus
Korollar:
‚Man sollte am besten nen Artikel schreiben, wenn man einen anderen gelesen hat, der einen beißt und kratzt' – Mertel
Neulich begab es sich, dass ich von einer Diskussion so sehr in Kopfschütteln verfiel, dass ich statt weiter in den Kommentaren zu zerfließen lieber einen Artikel geschrieben habe.
Anscheinend hat er Anklang gefunden.
Heut hab ich einen Artikel gelesen, bei dem ich sofort den Kopf geschüttelt hab. Jürgen Wolf hat am 5.8.04 den Beitrag ‘Back to the roots – playing for fun' veröffentlicht bekommen. In dem schreibt er, in einer Form und Sprache, an der sich die Allgemeinheit ruhig ein Beispiel nehmen darf, von seinem Weg zur Findung eines Casual-Decks. Drunter waren dann auch gleich mal vier positive Kommentare.
Ich fand den Artikel wie gesagt zum Kopfschütteln und will auch aufzeigen warum. Doch zuvor muß ich ein paar Sachen klären, damit wir hier auch alle vom gleichen reden können.
Johnny, Timmy und Spike
Das sind ‘offizielle' Bezeichnungen für bestimmte Magicspielertypen.
Timmy will mit großen Kreaturen spielen. Größer ist besser ist sein Motto. Begriffe wie Manakurve oder Kartenvorteil sind ihm fremd. Viele – aber beileibe nicht alle – sehr jungen Spieler fallen in diese Kategorie, weswegen bei uns im deutschsprachigen Raum auch oft Kiddie gesagt wird.
Spike ist der typische Turnierspieler. Er will gewinnen. Egal mit welchem Deck. Wenn Combo 55% gegen das von ihm erwartete Metagame erreicht, Beatdown 50% und Control nur 40% wird er Combo zocken (oder wenn er Markus Bell heißt – Hi Markus!).
Johnny will coole Karteninteraktionen sehen und auf eine möglichst abgefahrene Art gewinnen. Es ist nicht so schlimm, wenn es mal nicht klappt, dafür ist es um so schöner, wenn es mal klappt.
Casual, Turnierspieler
Casual Spieler sind solche, die Magic zum Spaß spielen. Das Spiel als Gesellschaftsspiel, die Zeit nett mit Gleichgesinnten verbracht. Turnierspieler sind – wer hätt's gedacht – Spieler, die auf Turniere gehen. Für diese ist der Wettkampf eine wichtige Sache.
Laut Wizards (und denen glaub ich das mal) kaufen Casual Spieler insgesamt mehr Karten, Turnierspieler allerdings pro Kopf mehr.
Sind wir nicht alle eine große, glückliche Familie?
Wozu die Unterscheidungen? Da gibt es den Nestor, der ebenso viele Berichte von GPs und Meisterschaften tippt wie Zeugs über sein Rare-Box Format. Und ist der obige Markus Bell – sicher ein Spike – nicht auch irgendwo ein Johnny?
Klaro gibt es Überschneidungen. Und zum Teil geht es mir auch gerade um diese – sonst dürfte ich hier auch gar keine Elektronen zu Silicium bringen. Ich selber bin ein Spike, denk ich. Habe selbst schon alle Farben und Decktypen gespielt und tu das schon eine geraume Weile, so Homelands Prerelease oder DM95.
Aber die Unterscheidungen und was ihnen zugrunde liegt sind für das Nachfolgende schon nötig.
Brennende Büsche
Wie ich in meinen Kommentaren zu Jürgens Artikeln schon klarmachen will: das ist alles meine persönliche Meinung. Ich finde halt, dass es ein paar Prämissen und Rahmenbedingungen für Artikel zum Thema Casual Decks geben sollte. Wenn jemand das anders sieht: her mit der Meinung. im besten Falle können wir zusammen so eine Art Leitfaden erarbeiten, im schlechtesten Falle werde ich ein wenig geflamed. Darauf kommt es bei der Hitze auch nimmer an.
Wo meiner einer die Fehler sah
Jürgen fängt mit einer coolen Idee für ein Deck an: lasset uns Artefakte reanimieren und damit gewinnen. Daumen nach oben, so eine Idee sollte bei jedem Deck am Anfang stehen.
Dann fängt er an, mögliche Kandidaten für das Deck auszusuchen und Quantitäten daneben zu schreiben. Schon ein Fehler, wie ich finde, sag ich gleich warum. Dann noch die komplette Deckliste, schön jede Karte mit der effizientesten Quantität. Am Ende steht da ein Deck, dass 36 Rares umfaßt.
Über dieses Deck hab ich den Kommentar abgegeben, dass es bei einer Extended PT nicht letzter wird. und das ist in meinen Augen kein Casual Deck.
Wenn der Casual Spieler weniger Karten kauft wird er kaum alle Rares besitzen – geschweige denn vier mal. Insofern war das der wichtigste Kritikpunkt. Der andere: dieses Deck gewinnt viel zu effizient.
Ich bin halt mal der Ansicht, dass Casual Decks viel mehr Johnny Style sein müssen. Das was Jürgen da erschaffenen hat ist ein ungetunetes Turnierdeck. Das kann in der zweiten Runde gewonnen haben.
Genau betrachtet ist wohl so was passiert: der Gedanke ein Casual Deck zu machen – eine Deckidee, die es zur Zeit in Standard oder Block nicht gibt – die Deckkonstruktion mit dem Werkzeug, die man halt zum Deckbau so zur Verfügung hat. Als Spike.
Weg mit dem Turnierdecks, dem Turnierspielergedankengut – und der Vorstellung, dass ein Deck unbedingt gewinnen muß.
So without further ado:
Mertels garantiert ungetesteter Weg zum Spaßdeck. MGUWZS
Man nehme:
- eine coole Deckidee
- beliebig viele künstliche Restriktionen
- Karten, die man auch besitzt
- den humoristischen Zugang
- und natürlich die berühmte Prise Salz
Hey Mertel, das han ich nid kapiert
Wie würden die Leute hier in der Pfalz dazu sagen: kein Wunder, du bist ja auch Saarländer.
Als Kurpfälzer wie ich steht man natürlich über solchen Dingen (insbesondere über Pfälzern...)
So, genug beleidigt. Flames bitte an understand@irony.for.dummies.org.
Wie sollte also ein Casual Deckartikel ‚Mertel-Style' aussehen.
Mach ich mal einen. Weil ich in den Kommentaren schon mein ‚Evil Vegetarian' Deck angesprochen hab gibt es das jetzt.
Die Deckidee:
Ich Schlag den Gegner mit Großen Bösen Viechern ™.
Die unnötige Selbstrestriktion:
Ich nehm nur Kreaturen, die im Upkeep was fressen oder dir weh tun. Und die bekommen nur vegetarische Kost. Insgesamt nur schwarze und grüne Karten.
Karten:
Kill:
Lord of the Pit, Ebon Praetor, Minion of Leshrac (oder der andere?), Infernal Spawn of Evil, Yawgmoth Demon (ungern; der ist ja eh schon Vegetarier)
Futter:
Saprolinge, Thalliden, wenn's denn sein muß Nuisance Engine oder Tetravus.
Prise Salz:
City of Shadows paßt schön ins Thema, des weiteren grüne Mauern (Wurzelsalt mit Blümchen -> Wall of Roots und Blossoms)
Humoristisch garniert:
So Zeugs wie den Demonic Tutor, mit dem man sich dann nur nen Dämonen holt.
Oder die Jackalope Herd, die dann aber nur an den Ebon Praetor verfüttert werden darf (siehe Bild). Oder die Sex-Mokeys – die sind immer lustig
Und ein unltracooler, megaaussagekräftiger und ultrafurchteinflößender Deckname darf auf gar keinen Fall fehlen. Sowas wie ‚Evil Vegetarian'. Warum? Darum: uncool: ‚ich hab gegen Mertel's Schwarzgrünes Deck gewonnen'.
cool: ‚wow, Mertel's Evil Vegetarians haben meine Heilsarmee wieder voll gefressen'
Das wars dann auch schon im Schnelldurchgang. Vielleicht eine Deckliste, vielleicht auch nicht. Vielleicht noch eine Anmerkung, wie sich denn das Deck so spielt.
Was bei Casual Decks immer zählt: auch die sind nicht im luftleeren Raum. Das Metagame findet halt eher um den Küchentisch statt. Ist das Deck zu schwach? Vielleicht helfen ein paar Manabeschleuniger á la Rampant Growth oder Fertile Ground. Zu stark? Tu ein paar Sprüche mehr rein und vergiß die Länder – hausgemachter Manascrew sozusagen.
Mertel
PS: sorry an alle ohne grauen Haare für die Verwendung des altdeutschen Ausdruckes ‚cool'. Ich bin schon so alt.
PPS: und zum gleichen Thema: Sorry für die Verwendung so alter Karten – aber so sieht das real existierende Deck nun mal aus.
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Weitere Artikel/Berichte von Martin Engelhardt
#1 |
ehrlich gesagt... |
von realalien am 07.08.2004 • 13:17 |
... finde ich ja schon die Idee über die rechtmäßige oder unberechtigte Bezeichnung für ein casual Deck ziemlich uncasual! Ich denke casual-Decks sollten in erster Linie Spaß machen und ob der durch Restriktionen begrenzt sein sollte oder nicht bleibt jawohl dem jeweiligen Umfeld überlassen.
Davon abgesehen ist die Geschichte des anderen Artikels doch sowieso die, dass versucht wird, sich in irgendeine vorsintflutliche Bewußtseinswelt zurückzuversetzen. Und das klappt nunmal genauso wenig, wie sich die Kindheit zurückzuholen. Aber das geht ja eher den anderen Artikel an. Deine Spaßvorstellung weist übrigens Schnittmengen mit meiner auf (s. Sex Monkeys ).
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#2 |
Powerlevel? |
von Akku am 07.08.2004 • 15:28 |
Ich find's perönlich auch nicht so toll, wenn man sich bei Casual Decks selber restricten möchte. Ich kenn z.B. eine Menge casual-gamer, die nur Highlander spielen, da sind zwar viele schrottige Decks entstanden, aber auch solche, die hochgradig effektiv sind und stark an T1-Decks erinnern. Welches Powerlevel man in seinem Casual-Deck haben will, ist doch jedem selbst überlassen, denn auch Casual-Spieler wollen ab und an gewinnen.
Das man aber bei Casual-Artikeln ein bisschen auf die Availibility der Karten achtet (also wie leicht man dran kommt, ohne 100 Euro ausgeben zu müssen) halte ich aber auch für dringend notwendig.
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#3 |
Klasse Mertel, |
von bigmac2607 am 07.08.2004 • 15:53 |
weiter so!
Das Gedankengut alter Männer ist immer wieder der Quell guter Artikel.
Anonsten sehe auch ich eher dein Deck als Fun/Casual an, als das vom Jürgen. Wobei sicherlich auch Fun-Decks existieren, die a) ein relativ hohes Powerlevel haben und b) viele Rares beinhalten (z.B. mein lustiges und illegales Kaldra-Deck).
Es kommt immer auf die Umgebung an, in der solche Decks gezockt werden. Mit Jungs, die gerade mal 10 Rares ihr eigen nennen wird auch dein Vegetarier-Deck spielend fertig (und die empfinden dann eventuell wenig Fun), in einer T1-Turnierspieler-Umgebung hat der Begriff "Fun-Deck" dann wieder eine ganz andere Bedeutung.
Martin
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#4 |
Feiner Unterschied |
von BoP 7/8 am 07.08.2004 • 21:29 |
Man muß halt auch zwischen Casual-Deck und Crap-Deck unterscheiden (was nicht bedeuten soll daß ich Dein Deck als Crap bezeichne). Sicherlich ist z.B. ein Kobold-Themendeck sehr lustig. Allerdings vergeht einem der Spaß doch auch mal, wenn man 9 von 10 Spielen gnadenlos gegen ein Feen-Deck verliert.
Wie schon in den Kommentaren zu meinem Artikel gesagt: Das "Jhoira"-Deck ist im Bereich Casual schon oberstes Ende der Fahnenstange in den Kategorien Spielstärke und Kosten.
Mein nächstes Fun-Deck wird schwächer und billiger. Aber was ich in meinen Artikeln sicher nicht bringen werde ist ein Deck das nur gewinnen kann wenn es eine aberwitzige 438-Karten-Kombo zieht.
Außerdem zum Thema Kosten: Wo ist das Problem, wenn man in einem Deck das man nicht bei einem Turnier spielen will Proxies zockt?
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#5 |
yadda yadda |
von RaVeN am 08.08.2004 • 21:56 |
Ich melde mich ja eher seltenst zu wort, muss allerdings nun auch mal meinen Senf dazugeben.
Ich denke nicht das casual unbedingt mit "billig" und "wenig rares" usw gleichzusetzen ist ( Wobei dies aber sicherlich insbesondere für magic anfänger zutrifft ). Unsere Magic Spielgruppe besteht eigentlich nur aus casual spielern und zwar in dem sinne: Keiner von uns hat lust auf turnieren zu spielen oder sich an turnierformat technischen Grenzen zu halten.
Wir spielen zb ohne banned und restricted listen, was sich dann darin äussert dass ich zb mein jar oder academy deck ohne probleme zocken kann. Für uns ist das einfach fun (so definiert sich für mich der begriff casual: keine offiziellen Turniere, mehr just 4 fun zocken). Man kann also auch mit etlichen decks und vielen rares im ordner "casual" sein.
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#6 |
Casual=4 Fun... |
von t1mmey am 08.08.2004 • 23:15 |
...aber ich seh keinen Spass darin, gegen ein Academy Deck zu spielen, das keinerlei Restrictions/Bannings einhält...
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#7 |
blubb |
von RaVeN am 09.08.2004 • 12:27 |
Dazu muss ich sagen dass bei uns keiner über powers verfügt. In dem academy wird das halt über mox diamonds usw kompensiert. Weiterhin kommt entschärfend dazu dass nur recht wenige spiele 1on1 sind, stell dir das also bitte nich so vor dass unsere games nur jeweils ein paar minuten brauchen. Wir finden es halt nur schwachsinning sich an listen zu halten die für eine turnierumgebung gedacht sind. Aber das ist ein anderes Thema
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#8 |
mimamo |
von McJoka am 09.08.2004 • 17:27 |
also viele spieler haben bestimmte vorlieben, auch die pros, so hat der herr budde sich bisher ja standhaft geweigert, irgendein beatdown deck zu zocken (goblins zählen nicht, das ist control oder combo, aber nicht beatdown) und spielt am liebsten blau, zvi mowshowitz greift wann immer möglich zu turboLand, david price mochte die roten kritter, kibler drachen, undsoweiterundsofort. (vielleicht stimmt die eine oder andere aussage oben nicht, aber das mit den vorlieben denk ich schon). also in jedem spike ist auch ein bishen von den beiden anderen typen drinnen, ich glaube kaum, dass diese einteilung besonders sinnvoll is, dann schon eher in casual- und turnierspieler gruppen.
was man unter casual decks versteht, variiert auch von region zu region und person zu person, also macht es nicht viel sinn, einige decks als "nicht richtig casual" zu bezeichnen, auch da verschwimmen die grenzen. das deck, mit dem ich fast alle casual-spiele bestreite, ist zum beispiel auf alle mono grünen legenden (meine lieblingsfarbe) die es gibt aufgebaut (ja, auch die starke daughter of autumn), insgesamt 15 oder 16 oder so, hat aber auch starke karten wie genesis, natural order, yavimaya elder, gute manabeschleuniger etc.trotzdem is das deck eindeutig casual.
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#9 |
McJoka hat da recht ... |
von Dalrin am 09.08.2004 • 17:52 |
wenn er sagt, dass casual von nicht gleich casual sein muss. Es gibt ja auch genug legale Typ 2 Decks, die jenseits von gut und böse sind und die man casual nennen kann. Casual muss nur enthalten, dass die Runde in der das Deck gespielt wird Spass dabei hat.
Nur damit das nicht falsch verstanden wird, der Artikel ist klasse geschrieben und ich finde es trotzdem gut, dass jemand mal versucht hat casual zu definieren. Auch wenn viele (in einigen Punkten auch ich selbst) gegen diese Definition sind, was soll's, wem's nicht gefällt, der soll ne eigene aufstellen oder Planetmtg mit ner Flut von Pro-casual-Decks spamen.
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#10 |
Isch kanns nimmer hören |
von Chickenwire am 10.08.2004 • 13:02 |
Wenn alle Kaschuahl Spieler mal spielen würden anstatt immer nur zu versuchen zu deffinieren was denn casual ist oder nicht wäre die welt ein besserer ort. Zwei Bekannte von mir spielen nur Casual Decks.......die haben weit weniger Spaß als jeder Spike. Die Decks sind voll von Sliverqueens und Avataren (Woe natürlich oder aber auch Serra). Wenn der eine immer nur Rot zockt kommen Maindeck Chill oder Blaue Blast ziemlich gut (Casual hat natürlich kein Sideboard). Nach zwei Wochen "Spaß" sehen die Decks der Jungens wie geboardete Typ 1 Decks auf Crack aus. Ach übrigens da die ja nur "Fun" wolle´n kann man ja prima 4 Y.Will oder vier Necro zocken....Restrictions sind nur was für Pros=) ICh hoffe noch von nem Bericht wie man "Casual Stasis" so bauen muß damit der andere richtig fett Spaß hat. Gegen Elfendecks soll sich Distopia Maindeck bewärt haben.....(oder Cop: green) Endlcih mal ein Format wo ich meine Cop: Green auch zocken kann...geil.
Ich finde Casual voll verlogen, da wir gebogen, getrickst, umgeruled und die Banned-Lists sind wahrscheinlich 4 Seiten lang.Warum nicht bitte auf ein Format einigen????? Wem T1, T1.5 oder T2 zu blöde ist dem Bleiben doch die Highlander-Formate (da hat man übrigens auch NULL Schnitte ohne ein gepowertes Deck).
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#11 |
Casual, was ist das? |
von Kerowyn am 10.08.2004 • 20:05 |
Die Definition von Casual ist doch letztlich bei jedem eine andere, ich habe aber gemerkt, dass Casual Decks zu 80% T1 zuzuordnen sind. Logisch, warum soll ich mein Deck nicht um die vielen guten Karten bereichern die es so gibt? Erhöht den Spaßfaktor enorm.
Die Art der Casual Decks hängt meiner Erfahrung nach auch stark vom Spielumfeld jedes einzelnen ab. Ich begegne in Aachen z.B. immer wieder einem Spieler der zwei Sol Rings im Deck spielt. Das sagt er auch und fragt ob es okay ist, entweder vor Beginn oder auch mal erst zur dritten Runde. Am Anfang habe ich immer gesagt "Jaja, kein Problem, mach mal". Bis ich irgendwann merkte: hey, der Kerl verarscht mich, Sol Ring ist ja nicht umsonst restriced. Und Restricted Listen gibt es ja nicht nur deshalb, weil Wizards manche Kartenbilder nicht gefallen. Sich daran zu halten mach auch im Casual Play Sinn, immerhin verlängert es das Spiel und damit den Spaß.
Und es ermöglicht das Spiel mit jedermann. Solange ich mich an die offiziellen Regeln halte kann ich jederzeit mit anderen im Laden zocken und mich amüsieren, Decks die nach Sonderregeln gebaut sind schränken die Spielmöglichkeiten deutlich ein und das ist doch letztlich kaum der Sinn der Sache, oder?
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#12 |
Kuckuck! |
von darkstorm am 10.08.2004 • 23:12 |
Als begeisterter Casual-Spieler will ich mich hier auch mal zu Wort melden. Imo macht es gerade den Reiz des Spiels aus, eigene Decks zu bauen. Ich verabscheue nichts mehr als Leute, die sich die besten und neuesten Net-Decks nachbauen und diese dann in Casual-Spielen auspacken. Dazu gehört außer etwas mehr Geld, einem I-Net und evtl. guten Tauschgeschäften gar nichts. Aber es ist saulangweilig! Ich für meinen Teil habe atm so ca. 20 Decks zum Spielen, davon sind bis auf ein "Rock" alle selbst ausgedacht. Klar gewinnen die nicht immer und es ist auf Dauer frustrierend, wenn einen das x-te Madness/ Tog/ Affinity/ was weiß ich was abzieht, aber wenn ich gewinne, weiß ich, das ist von vorn bis hinten mein Sieg! Und ich baue meine Decks strikt nach Banned&Restricted-Listen! Denn das ist das nächste, was absolut nervt, wenn irgendein random-Kiddie sein Reanimator mit 4x Entomb auspackt oder ähnliche Scherze. Dann macht mir das Ganze auch keinen Spaß mehr und ich bin froh, wenn das Spiel zu Ende ist.
Da kommen wir zum nächsten Spaßverderber, die typischen Denial-Decks. Ich hab neulich mal ein Deck eines äußerst Counter-lastigen Gegners durchgesehen und 21!!! Counter gezählt. Genauso solche Spaßverderber sind imo Counter-Burn, Burn, LD und Heavy-Discard. Fällt den Leuten denn nichts Interessanteres, Neues, Eigenes und evtl. sogar Bestaunenswertes ein?
Hey, ich hab auch ein Aluren. Mit Harpy und Savage zum Kartenziehen, für den Kill Disciple o.t.V., 2x Myr Retriever und Nantuko Husk/ Carrion Feeder zum Saccen. Ist halt auch was anderes.
Meine Güte, es gibt afaik über 8000 verschiedene Karten. Nutzt diese Menge!
Ach ja, ich baue mir jedes mal bei Erscheinen einer neuen Edition ca. 2-3 neue T2-Casual-Decks. Sowas ist doch auch kein Problem!
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#13 |
betreffkannimmernochnix |
von RaVeN am 11.08.2004 • 10:47 |
Soweit kommts noch das WotC mir vorschreibt welche Karten wir (nicht) spielen sollen nur weil sie sich in einem bestimmten umfeld als zu stark erwiesen haben. Da kann ich ja direkt turniere spielen..
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#14 |
@RaVeN |
von auenland am 11.08.2004 • 16:32 |
Solange ihr euch innerhalb einer Spielgruppe einig seid, will euch ja auch niemand etwas vorschreiben. Aber du siehst doch an Kommentaren wie z.B. von darkstorm, dass du anderen Spielern u.U. den Spaß raubst, wenn du gegen sie mit Decks antrittst, die Banned- und Restricted-Listen außer Acht lassen. Und deshalb ist es für Spiele gegen unbekannte Leute einfach sinnvoller, sich an die Listen zu halten. Klar kannst du dich auf den Standpunkt stellen, dass dir das egal ist, ob dein Gegner Spaß hat. Aber dann wundere dich nicht, wenn jemand nicht mehr gegen dich spielen will. (Nicht falsch verstehen, das unterstelle ich DIR hier nicht, es ist allgemein gemeint.)
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#15 |
restrictionen bei fun games |
von Tom Tino am 13.08.2004 • 14:31 |
generell bin ich ein absoluter causal player. aber deswegen sind restrictionen durchaus sinnvoll. wenn ich dasitze und mein opp. legt leise lächelnt mir seine zweite stripmine hin, so pack ich meist meine karten zusammen und sag ihm halt, dass er gewonnen hat.
das bringt mich zu dem punkt, den ich im artilkel vermißt habe. den spass beim zock. man kann fundecks spielen, die keinen spass beim gegner aufkommen lassen. zu stark, zu locked...ect. wenn dann der opp nur noch dasitzt und misse laune schiebt, dann ist da der wurm drin. so erfuhr ich das bei einen chant-zepter-deck. effizient aber null spass.
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