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Tools and Elves
Back to the Roots #13
von Jürgen "BoP 7/8" Wolf
22.12.2006

Und mal wieder willkommen in der Funwerkstatt. Heute habe ich sogar zwei Decks für euch, mit denen ihr bei euren Casual-Runden zuschlagen könnt. Das erste ist noch ein kleiner Nachtrag zu den Toolboxdecks der beiden letzten Artikel, das zweite ist mal was für die Elfenfreunde unter Euch.

Die Toolbox-Variante ist eher ein Budgetdeck, da die Rares im Deck an jeder Straßenecke für ein seit drei Jahren benutztes Pokerdeck zu bekommen sind. Auch hier war mal wieder der Auslöser ein Playset einer tollen(?) Rare: Three Dreams. Im Tauschordner verstaubt sie nur, also warum nicht ein Deck damit bauen? Also in diesem Fall: ein Deck, das die ein oder andere Aura spielt (obv). Ich hab mal durchgesehen, was alles gut zu gebrauchen wäre und mich so auf drei Farben festgelegt: Weiß, Grün und Blau.

Three Dreams bietet uns die Möglichkeit, drei (unterschiedliche) Auren auf die Hand zu holen. Wenn man eine entsprechende Zahl (unterschiedliche) Auren spielt, hat man gute Optionen, auf alles mögliche zu reagieren und die Chance, sich aus seinen eigenen Kreaturen wahre Supermänner zu bauen. Gleich die vollen 4 wären meiner Meinung nach aber trotzdem ein wenig Overkill, also kommen erstmal nur drei ins Deck, denn der eigentliche Held ist ein anderer:

Auratouched Mage… Diesen Jungen habe ich viermal im Deck, da dem Gegner schnell zeigen kann, wo der Hammer hängt. Mit ihm hat man schnell mal eine 5/5 flying untouchable Kreatur, einen Morphling oder ein 11/11 trampelndes Viech.

4 Mage allein wären für die Offensive etwas zu wenig, deshalb habe ich mich auf die Suche nach einer weiteren Kreatur gemacht, die eine hohe Anzahl von Enchantments belohnt und bin auf eine alte Bekannte gestoßen: Yavimaya Enchantress. Sie wird ja von Grund auf schon mal größer, wenn eine Verzauberung nur irgendwo in ihrer Nähe rumliegt. Das macht sie natürlich mehr als geeignet für dieses Deck, deswegen auch von ihr 4 Stück.

Sehr gut geeignet wären natürlich für die Acceleration – wie immer – Birds of Paradise, da das Deck dreifarbig ist, aber es soll ja ein Budgetdeck werden, deshalb greif ich lieber auf die gute alte Vine Trellis zurück. Wer Birds bei der Hand hat, kann sie gern stattdessen spielen.

Eine weitere Kreatur habe ich mir noch ausgesucht. Wenn eine Aura mal ungünstigerweise im Graveyard landet, ist es natürlich eine feine Sache, wenn man sie nochmal nutzen kann. Und um Auren zurückzuholen, ist Dowsing Shaman der richtige Kandidat, damit auch die nächsten Three Dreams noch was sinnvolles finden können.

Bevor ich zu den einzelnen Auren komme, noch ein Schmankerl. Es ist zwar keine Aura, aber kann zu einer werden. Und da man bei den Auren zwar eine nette Auswahl hat, aber jede nur einmal im Deck ist, kann es von Vorteil sein, sie kopieren zu können. Der Effekt von Copy Enchantment ist einfach nice und weil man sie leider nicht mit den Dreams suchen kann, sind ganz einfach mal 4 Stück im Deck.

Und jetzt auf zur eigentlichen Aura-Toolbox:

Followed Footsteps: Den besten Effekt hat sie natürlich, wenn man sie auf einem Auratouched Mage ins Spiel bringt. Aber auch auf guten gegnerischen Kreaturen eine Karte, die das Spiel mal gut gewinnen kann.

Armadillo Cloak: Ich denke +2/+2, Trample und Spirit Link für ganze drei Mana ist ein Superschnäppchen. Wohl eine der besten Auren ever, sorgt für Beatdown und Lifegain.

Verdant Embrace: Hier interessiert wohl weniger das +3/+3 als die Tatsache, daß man von nun an pro Runde zwei Kreaturen bekommt, die eine mögliche kleine bis größere Horde des Gegners ein wenig blockieren können. (Eine mögliche Alternative wären hier auch die Pollenbright Wings!)

Zephid's Embrace: Wenn wir schon bei der Gruppenumarmung sind, dann auch gleich noch die blaue dazu. Mit dem Auratouched Mage hat man dann hier einen 5/5 untouchable Flyer, der das Spiel auch mal schnell alleine gewinnen kann.

Mythic Proportions: Ja… da freut sich jedes Kind, wenn es (mittels Vine Trellis) im vierten Zug einen 11/11 Trampler legen kann.

Pemmin's Aura: Für die es noch nicht wissen: „Pemmin's Aura“ ist ein Anagramm für „I am Superman“. So wurde seinerzeit ja auch der gute, alte Morphling genannt, und genau diesen bastelt man sich damit.

Ocular Halo: Um auch ein paar Karten ziehen zu können, ist ein Halo im Deck. Damit baut man sich einen Archivist, der aber dank der Vigilance-Ability vorm Kartenziehen auch noch angreifen kann.

Fool's Demise: Hiermit kann man zum einen eigene Kreaturen recyclen, falls sie mal in den Graveyard wandern, zum anderen kann man sie natürlich auch auf gegnerische Kreaturen spielen, um diese im Falle des Ablebens auf der eigenen Seite des Tisches wiederzufinden. Und die Vorteile zur alten False Demise: Man kann das Spielchen öfter treiben.

Ancestral Mask: +2/+2 für jedes weitere Enchantment im Spiel. Selbsterklärend!

Squirrel Nest: Zwar keine Kreaturenverzauberung, aber ohne Frage eine sehr nette Aura (und wahrscheinlich die teuerste Karte im Deck ). Sie läßt sich mit Three Dreams suchen und kann mit Copy Enchantment schnell mal für größere Horden von Eichhörnchen sorgen.

Mark of Eviction: Läßt sich auf gegnerischen und eigenen Kreaturen mißbrauchen: Wenn man mit beispielsweise mit seinem Ziel für Followed Footsteps oder Copy Enchantment nicht zufrieden ist, bringt man es sich eben schnell mal auf die Hand zurück. Mit der folgenden Karte auch eine gute Lifegain-Engine.

Faith's Fetters: Damit lassen sich nicht nur lästige Kreaturen ausschalten, sondern auch störende Cursed Scrolls, Vitu-Ghazis, etc. Die vier Leben nimmt man natürlich auch gerne noch mit.

Cage of Hands: Gute Alternative zu Pacifism, weil man es sich wieder auf die Hand zurückholen kann.

Confiscate: Die Option, sich ein beliebiges Permanent vom Gegner zu holen ist natürlich ein Muss im Deck. Mit Copy Enchantment kann so schnell mal ein Spiel komplett umgedreht werden.

Control Magic: Der Klassiker im Bereich „her mit deiner Kreatur“. Auch diese Karte ist selbsterklärend, zwar nicht so flexibel wie Confiscate, aber dafür ja auch billiger.

Damit ist die Box fertig. Natürlich gibt es noch unzählige andere Enchantments, die gut ins Deck passen würden, aber wie bei jedem meiner Toolbox-Decks ist die folgende Liste nur ein Vorschlag. Jeder kann sich noch die Enchantments reinbasteln, die ihm mehr zusagen. Vorschläge sind in den Kommentaren natürlich willkommen.

Bei den Ländern halte ich mich mal an den Budget-Gedanken, also nur Standard-Länder. Wenn Duals jeglicher Art vorhanden sind: rein damit, um die Manabasis stabiler zu machen!

Hier die Liste:
 
lands (23):
8Forest
8Island
7Plains

creatures (15):
4Auratouched Mage
4Yavimaya Enchantress
4Vine Trellis
3Dowsing Shaman

60 cards
spells (22):
3Three Dreams
4Copy Enchantment
1Followed Footsteps
1Armadillo Cloak
1Verdant Embrace
1Zephid's Embrace
1Mythic Proportions
1Pemmin's Aura
1Ocular Halo
1Fool's Demise
1Ancestral Mask
1Squirrel Nest
1Mark of Eviction
1Faith's Fetters
1Cage of Hands
1Confiscate
1Control Magic

 
Weiter geht's mit den Elfen. Leider kann ich dieses Deck nicht als Budget-Deck verkaufen, da doch ein paar Rares drin sind, die noch ein paar Euro kosten könnten; aber – wie schon in älteren Artikeln erwähnt – in Funrunden sollte die ein oder andere Proxy nicht verboten sein! Am Anfang stand hier ganz klassisch Winter Orb und die Option, mit einer Elfenengine trotzdem wahnsinnige Mengen von Mana zu machen. Das wird ja üblicherweise mit Rot und diversen X-Spells gespielt, aber das war mir deutlich zu fad. Deswegen habe ich mich mal für Blau als zweite Farbe entschieden.

Zunächst mal die Elfenengine:

Der Klassiker unter den Manaelfen ist ohne Frage der Llanowar Elf. Auch wenn sein neues Artwork suckt (aber man kann ja auch auf die alten zurückgreifen), ist er immer noch die erste Wahl für ein Elfendeck als one drop. Wer es mit Style mag, kann gerne auch Fyndhorn Elves nehmen. Aber auf jeden Fall vier davon.

Titanias Priesterin ist die Mutter aller irrsinniger Acceleration in Elfendecks. Mit dem Ein-Mana-Elf im ersten und ihr im zweiten Zug hat man im dritten (wenn man kein Land auslässt) immerhin schon mal sechs Mana. Außerdem kann sie mit Kollegen aus ihrer Sippe übelst abgehen, darum brauchen wir vier.

Der DJ, der Priest of Titania zum Tanzen bringt, ist Quirion Ranger. Seine Fähigkeit ist – vor allem mit argen Gesellen wie dem Tradewind Rider (der allerdings trotz blau nicht in diesem Deck auftauchen wird) oder der oben genannten Priesterin – mittelschwer bis stark insane. Auch gut unter Winter Orb, um ein getapptes Land zu bouncen und ungetappt wieder auszulegen. Logisch, vier sind absolute Pflicht.

Skyshroud Ranger harmoniert wunderbar mit dem anderen Ranger. Zurückgenommene Länder wieder zusätzlich auslegen oder anfangs einfach mal mehr als eins pro Runde ist mehr als solide, darum auch davon vier.

Als letzten Elfen noch einen weiteren Manaelfen, und da das Deck zweifarbig wird, einen, der uns auch mit der anderen Farbe versorgen kann: Quirion Elves. Als weitere Acceleration und zur Farbstabilität haben sie sich auch vier Slots verdient. Nur als Tipp am Rande: beim Spielen nicht unbedingt „grün“ wählen. Hab ich auch schon mal erlebt… war nicht feierlich!

Dazu noch viermal den oben angesprochenen Winter Orb. In diesem Deck schon eine feine Sache, da man den Gegner bremst, ohne selbst – dank dem Mana der Elfen und diverser Land-Bounce-Play-Tricks – zu sehr an Geschwindigkeit zu verlieren. Damit steht das Elfen-Orb-Grundgerüst, und dazu hab ich eine neckische kleine Auswahl weiterer Karten getroffen, um den Gegner zu nerven oder einfach gleich plattzumachen.

Nervig mit Winter Orb ist zum Beispiel die Seedborn Muse. Während man dem Gegner zusehen kann, wie er sich mit getappten Ländern quält, kann man selbst im gegnerischen Untap-Step seine Länder und auch alles andere Enttappen.

(Das geht. Warum? Hier

(Official Ruling: 10/4/2004 Other effects can prevent a permanent from untapping during an untap step. You do need to look carefully, however, as many effects say that the permanent does not untap during its controller's untap step, and this card's ability occurs during other players' untap steps. If a card does say this, then Seedborn Muse can untap it.)

(Winter Orb sagt: As long as Winter Orb is untapped, players can't untap more than one land during their untap steps. Sagt nichts über die Untap-Steps der anderen Spieler…)

Weiter geht's mit dem card draw. Derer gibt es zwei, aber eine ist eher als Killoption gedacht. tatsächlich Karten ziehen kann man mit Slate of Ancestry. Schon mit drei oder vier Kreaturen im Spiel sehr gut, um sich wieder mit neuen Karten aufzutanken. Und nicht vergessen: Man kann sie im eigenen Zug benutzen, alles rauslegen, und mit Seedborn Muse im gegnerischen Upkeep wieder alles enttappen und nochmal zuschlagen. Das ist doch mal effektiv!

Ein Karte, die ich mir in diesem Deck eingebildet habe und die mit den Unmengen an Mana vor allem in Mehrspielerrunden unglaublich reinhaut, ist Upheaval. Hat man dank Priesterin und anderen Elfen mal 20+ Mana, bounced man das ganze Board und legt selbst seine Elfenbande wieder raus. Im Multiplayer macht man sich mit so was natürlich zum Feind aller, aber danach fehlen den anderen einfach die Optionen, sich direkt zu rächen. Tipp: Im nächsten Spiel ein anderes Deck wählen…

Um das Spiel dann aber auch wirklich zu beenden, braucht man natürlich den klassischen Killer in Tribal-Decks: Coat of Arms. Bei ausreichend Elfen im Spiel hat man schnell mal 70-80 Schaden auf dem Tisch, was auch reicht, um mehrere Spieler gleichzeitig aus dem Rennen zu werfen. Weil das aber abgedroschen ist, man den Wappenrock nicht sofort braucht und die Kartenzieher ihn finden können, ist nur einer im Deck.

Dafür hat die andere Kill-Option deutlich mehr Style und kann gleichzeitig einem selbst noch Karten ziehen: Stroke of Genius, obv. Mit den insanen Mengen an Mana, die man durch seine Elfenengine erzeugen kann, ist es leicht, einen Gegner einfach blank ziehen zu lassen. Ich habe es mal geschafft, mit Muse und einem Regrowth innerhalb eines Umlaufs um den Tisch drei Leute rauszudrawen.

Die restlichen freien Slots gehen an praktische kleine Karten, wie Gaea's Blessing, immer noch eine meiner Lieblingskarten. Sie verhindert den eigenen Decktod und sorgt für Recursion der guten Karten, was man beides in Multiplayerrunden gut gebrauchen kann. Notfalls auch einfach mal ein Cantrip. Regrowth ist immer noch mehr als gut, um schnell den fehlenden Stroke oder das kaputte Coat zurückholen. Crop Rotation ist eine weitere Option, um an eventuell fehlendes blaues Mana zu kommen, aber natürlich vorzugsweise ein Tutor für Gaea's Cradle.

Die Cradle darf in einem Viel-Mana-Deck natürlich nicht fehlen, und mit Winter Orb macht sich auch Undiscovered Paradise gut. Das sorgt auch gleichzeitig für eine deutlich höhere Farbstabilität. Ansonsten noch Standardländer oder aber auch wie immer (bei Vorhandensein) die nötigen Duals.
 
lands (22):
12Forest
5Island
3Undiscovered Paradise
2Gaea's Cradle

creatures (23):
4Llanowar Elves
4Quirion Ranger
4Skyshroud Ranger
4Quirion Elves
3Seedborn Muse
4Priest of Titania

60 cards
spells (15):
4Winter Orb
2Slate of Ancestry
2Upheaval
1Coat of Arms
2Stroke of Genius
1Regrowth
1Crop Rotation
2Gaea's Blessing

 
Bis zum nächsten Jahr, viel Spaß mit den Decks von heute und ein frohes Fest!

Der BoP


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 #1 Nett... von Fieldy am 22.12.2006 • 19:41
Schöner Artikel, obwohl eher nur für´s Casual zu verwenden. Aber in der gemütlichen Feiertagszockerrunde ist das ja vielleicht genau das Richtige.

Frohes Fest und guten Rutsch an dieser Stelle auch von mir...
 #2 @Fieldy: von Teardrop am 23.12.2006 • 11:59
Abgesehen davon, dass es in den Casualrunden die ich kenne durchaus Feiertags-Tote geben wird, wenn jemand mit Elfen ankommt (Vor allem mit der ekligen Winterorbgeschichte)
Ansonsten solide wie immer.
 #3 Wie.... von Spam (Spaß am Magic) am 23.12.2006 • 12:20
.... immer! Nichts für mich, vielleicht für andere. Anregungen sind für Casual- Spieler drin... Soweit ich das bissher mitbekommen habe reicht denen das ja schon.
 #4 na, ja, aber von realalien am 23.12.2006 • 12:28
im Gegensatz zum Umbilicus-Deck stecken hier nun wirklich ausschließlich olle Kamellen drin... Aus meiner Sicht o.k., aber tendenziell langweilig!
 #5 daß das ganze von Salid am 23.12.2006 • 13:41
natürlich nur eine nette casual-Anregung sein sollte, war ja klar. Aber wenn man sich schon an House of Cards etc. orientiert, kann man ja auch bißchen kreativer sein, oder? Wo steckt z.B. der Nomad Mythmaker in dem Auren-Deck? Wie wär's mit Elfen/Intruder Alarm, was zumindest ein bißchen unbekannter sein dürfte als das altbekannte und offensichtliche Elfen + X-Spell + Coat? Nur so Gedanken...
 #6 JoaJoa von BoP 7/8 am 29.12.2006 • 02:41
@Fieldy: Soll ja auch Casual sein
@Teardrop: thx fürs "solide wie immer"
@Spam: keine thx fürs "wie immer"
@realalien & Salid: gebts zu... ihr hab (wenn überhaupt) Elfen bisher immer nur mit Rot und "X" gespielt
@alle: guten Rutsch

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