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Regeln für Standard und Block
von Heiko Schmidt
03.08.2007

Das mit den Magic-Regeln ist so eine Sache. Die meisten Spieler kennen sie gut genug, um ein Match mehr oder weniger sauber über die Runden zu bringen. Wenn es dann aber an exakte Zusammenhänge geht, wird selbst bei einigen Pros das Wissen unsicher. Daher ist es oft die Aufgabe der Judges, vermeintlich offensichtliche Situationen im Detail zu erklären, damit jedes Spiel korrekt weitergehen kann. Und die Tatsache, dass selbst diese Regelexperten die ein oder andere Interaktion nicht immer korrekt hinbekommen, ist ein weiterer Beweis dafür, wie schwierig sich Magic zuweilen gestalten kann.
Deshalb, dachte ich mir, kann es nicht schaden, wenn ich als Vorbereitung für kommenden Turniere die wichtigsten Standard- und Block Constructed-Interaktionen näher beleuchte.

Ich bin ein Level 1 Judge aus Trier (während des Studiums) beziehungsweise Pirmasens (in den Semesterferien). In den kommenden Wochen stehen für mich mehrere Turniere an - zwei PTQs und die DM, um genau zu sein – wo ich als Judge vor Ort sein werde, um bei allerlei Regelfragen hilfreich zur Seite zu stehen.
In diesem Artikel werde ich solche Situationen beschreiben, die tatsächlich turnierrelevant sind und von denen ich erwarte, dass sie in den kommenden Wochen mehrmals auftreten.

Das ist aber nicht der einzige Sinn dieses Artikels. Ich möchte damit auch erfahren, inwiefern bei der PMTG-Leserschaft Interesse für solche Themen besteht. Ich befasse mich gerne mit den Magic-Regeln und habe auch Spaß am Schreiben, weshalb ich in Zukunft gerne mehr für den Planeten arbeiten möchte, sofern das bei euch ankommt.

Dabei werden sich meine Themen oft auf die Regeln unseres Lieblingsspiels, aber auch das Judgen im Allgemeinen beziehen. Da ich das Gefühl habe, dass in Deutschland eine gewisse Kluft zwischen den Schiedsrichtern und der Spielerschaft besteht, würde ich mich sehr freuen, wenn ich euch Vorgänge hinter den mysteriösen Kulissen der DCI ein wenig näher bringen kann. Dazu würden neben einfachen Turnier-Berichten aus der Judge-Sicht auch Einführungen in wichtige Teile der DCI-Politik (der ein oder andere hat vielleicht schon mal was von den „neuen Penalty Guidelines“ gehört) oder Interviews mit bekannten oder interessanten Persönlichkeiten aus der Judge-Welt gehören.

Dazu kommt auch, dass ich diese Aufgabe nicht alleine vorhabe zu bewältigen. Ute Kronenberg, ebenfalls Level 1-Judge, wird versuchen, sich dabei mit mir abzuwechseln, sodass ihr nicht nur viele verschiedene Themen, sondern auch unterschiedliche Sichtweisen zu lesen bekommt. Denn auch wenn es Richtlinien gibt, mit denen jeder Schiedsrichter zu arbeiten hat, heißt das nicht, dass wir Maschinen sind, die alle die gleiche Arbeit erledigen oder die selbe Meinung vertreten!

An dieser Stelle kommt ihr ins Spiel. Wenn ihr uns mitteilt, was euch interessiert, können wir natürlich am besten darauf eingehen. Schreibt uns also – in den Kommentaren oder per Mail (judge@planetmtg.de) – was ihr über „uns Judges“ wissen wollt oder wenn ihr euch über etwas wundert, das euch bei einem Turnier widerfahren ist. Dazu gehören auch solche Sachen wie „seltsame“, missglückte oder umstrittene Rulings, aber auch einfach Regelfragen. Letztere werde ich gerne auch in einer persönlichen Mail an euch beantworten, sofern ich dazu genug Zeit habe. Und wenn sich dabei ungewöhnliche oder oft auftretende Fragen stellen, ist das für mich umso besser, denn dann werde ich versuchen, ganz im Stil der amerikanischen „Ask the Judge“-Vorbilder in einem nächsten Artikel darauf einzugehen.

Ich hoffe, dass es genug Leute gibt, die sich für dieses Gebiet interessieren und uns bezüglich der Themen Feedback geben. Lasst euch dabei bitte nicht von der Tatsache, dass wir „nur“ Level 1- Judges sind, abschrecken, denn das heißt nicht, dass wir uns mit den Regeln nicht gut auskennen, sondern – laut der DCI-Definition – nur nicht übermäßig international aktiv sind. Daher lautet die offizielle Bezeichnung für das erste Level übrigens auch „Local Judge“.

Apropos international: Während ich diesen Text geschrieben habe ist mir mal wieder aufgefallen ist, wie schwierig es ist, über Magic in korrektem Deutsch zu schreiben. Ich habe mich dazu entschieden, Kartennamen grundsätzlich englisch zu halten, ebenso wie die Namen von Mechaniken (z.B. Suspend) oder Begriffen, die sich nahezu unmöglich eindeutschen lassen, ohne den Leser ins Grübeln zu bringen, was gemeint ist (z.B. Metagame, Layer). Oft benutzte Regelbegriffe, für die es akkurate deutsche Formulierungen gibt, wie „Stapel“ oder „Fähigkeit“, habe ich jedoch versucht, in deutscher Sprache einzubauen. Ich bin der Meinung, dass so ein ordentlicher Lesefluss hergestellt wird und man gleichzeitig versteht, was gemeint ist.
Falls ihr das anders seht oder Verbesserungsvorschläge habt, ist das ein weiterer Punkt, der sich hervorragend als Feedback formulieren lässt!

Nun aber genug der Vorrede. Kommen wir zum Thema des heutigen Artikels: Die Regeln des aktuellen Standard- und Block Constructed-Formats. Ich habe ein wenig recherchiert und dabei sowohl in Turnierberichten als auch Regelfragen- und Deckarchiven einige Interaktionen gefunden, die immer wieder vorkommen. Diese möchte ich nun nacheinander erklären und kurz darauf eingehen, warum genau das, was da passiert, eigentlich so und nicht anders funktioniert.



1) Tarmogoyf und Schadenspunkte


Bei dieser in letzter Zeit immer beliebter gewordenen Kreatur gibt es einen Punkt, der regelmäßig zur Verwirrung führt: der variable Widerstands-Wert. Die Frage die sich dabei am meisten stellt ist, wann und ob der Tarmogoyf denn stirbt, wenn er Schaden bekommt, „während“ ein neuer Kartentyp den Friedhof erreicht. Folgendes ist dabei zu beachten:

  • Angenommen, nur eine Hexerei befindet sich in allen Friedhöfen und der 1/2-Tarmogoyf blockt einen Tin Street Hooligan. Wenn nun ohne weiteres Eingreifen der Schaden auf den Stapel gelegt und letzten Endes verrechnet wird, werden die State-Based Effects (kurz: SBEs) überprüft. Dabei wird erkannt, dass sich zwei Kreaturen mit tödlichem Schaden im Spiel befinden, welche dadurch zerstört werden. Erst danach würde der Tarmogoyf durch den neuen Kartentyp im Friedhof wachsen können, dafür ist es aber schon zu spät.

  • Anders verhält es sich bei Direktschaden. Wieder befindet sich nur eine Hexerei in allen Friedhöfen. Nun wird der 1/2-Tarmogoyf Ziel eines Shock. Als letzter Teil der Abarbeitung eines Spruchs wird dieser in den Friedhof gelegt. Erst danach werden die SBEs überprüft. Nun liegt ein 2/3-Tarmogoyf (der Shock ist ein Spontanzauber und somit ein weiterer Kartentyp im Friedhof) mit zwei Schaden im Spiel, also ist alles in Ordnung.

  • Ein ähnliches Prinzip gilt für einen 0/1-Tarmogoyf (ohne Karten im Friedhof), der Ziel eines Mogg Fanatic wird. Um eine Fähigkeit auf den Stapel zu legen, müssen erst unter anderem die Kosten dafür bezahlt werden. Das bedeutet in diesem Fall, die Kreatur zu opfern. Daher ist der Tarmogoyf bereits zu 1/2 angewachsen, wenn die Fähigkeit auf den Stapel geht und wird, sofern nichts anderes mehr geschieht, nicht daran sterben, wenn sie abgearbeitet wird.



2) Magus of the Moon und Urborg, Tomb of Yawgmoth


Die Frage, was passiert, wenn ein Urborg und ein Magus of the Moon (beziehungsweise vor kurzem noch ein Blood Moon) im Spiel sind, wurde so oft gestellt, dass sogar der Wizards of the Coast Kundendienst eine extra FAQ dafür eingerichtet hat (Link). Da man dort eine ausführliche Erklärung findet, hier das Ganze relativ kurz gefasst:
Wenn mehrere Continuous Effects (das sind Effekte von statischen Fähigkeiten) gleichzeitig aktiv sind, werden diese je nach ihrer Art in sogenannte Layer eingeteilt und dementsprechend abgearbeitet. Da allerdings der Magus und Urborg die gleiche Art von Effekt haben (sie verändern Typen), wird eine weitere Regel benötigt, die behandelt, wie diese Effekte auf einander wirken.
In diesem Fall ist Urborg, Tomb of Yawgmoth vom Magus abhängig (daher der Name dieser Regel: „Dependancy“), weil die Existenz des Magus-Effektes ändert, welchen Effekt das Urborg hat. Daher wird der Effekt des Magus zuerst abgehandelt. Danach ist das Urborg an der Reihe. Das Land hat aber nun keine Fähigkeit mehr. Letzten Endes hat das also zur Folge, dass das Urborg ein Gebirge ist und keine anderen Länder zu Sümpfen macht.



3) Suspend


Die Suspend-Mechanik hat einiges an trickreichen Regelinteraktionen zu bieten. Fangen wir bei der am häufigsten vorkommenden an:

  • Wenn man einen Teferi, Mage of Zhalfir kontrolliert, ist es möglich, eine Kreatur mit Suspend auch zu einem Zeitpunkt außerhalb der eigenen Hauptphase auszusetzen. Das liegt daran, dass die Suspend-Regeln besagen, dass man die betreffende Karte jederzeit, zu der man sie normalerweise spielen könnte, aussetzen kann. Da Teferi den Zeitpunkt, zu dem man eine Kreatur ausspielen könnte, beeinflusst, erweitert das auch die Möglichkeiten für Suspend.

  • Sollte der bereits angesprochene Teferi allerdings Ziel eines Split Second-Spruchs werden, z.B. Sudden Death, ist es nicht möglich, in Reaktion darauf eine Kreatur auszusetzen. Zwar würde Teferi dies ermöglichen, nun gibt es durch das Sudden Death auf dem Stapel aber eine neue Einschränkung: Split Second verhindert, dass aktivierte Fähigkeiten oder Sprüche gespielt werden können. Somit befinden wir uns wieder an einem Punkt, an dem die Bedingung für Suspend nicht erfüllt ist.

  • Wenn man eine Karte ausgesetzt hat und der Gegner einen Grand Arbiter Augustin IV kontrolliert, wenn die letzte Suspend-Marke entfernt wird, kommt es zu einer womöglich etwas ungewohnten Situation: Die Suspend-Regeln besagen, dass die Karte gespielt werden muss, sofern dies möglich ist. Wenn man allerdings zu diesem Zeitpunkt kein Mana vorrätig hat, wird man nicht dazu gezwungen, Manafähigkeiten zu spielen, um die Restriktion des Grand Arbiter zufriedenzustellen. Das bedeutet, dass, wenn man das Mana in dieser Situation nicht bezahlen will, die Karte nicht gespielt werden muss, da man nicht dazu in der Lage ist.
  • Aber Achtung! Wenn man aus irgendeinem Grund zu dem Zeitpunkt, zu dem die Karte gespielt werden soll, ausreichend Mana für die Zusatzkosten des Grand Arbiter bereits im Manapool hat, so muss dieses Mana benutzt werden, um die ausgesetzte Karte erfolgreich zu spielen.



4) Suspend, Teil II – Delay


Delay ist einer der kompliziersten Soft-Counter seit langem. Folgendes gibt es bei der Nutzung zu beachten:

  • Wenn ein Morph gespielt und durch Delay ausgesetzt wird, so wird dieser aufgedeckt aus dem Spiel entfernt und ebenfalls aufgedeckt gespielt, wenn die letzte Suspend-Marke entfernt wird. Dabei wird zu keinem Zeitpunkt eine Fähigkeit ausgelöst, die durch das Aufdecken eines Morphs ausgelöst würde, wie zum Beispiel die des Brine Elemental.

  • Sollte es sich bei dem ausgesetzten Morph um eine Zoetic Cavern handeln, gibt es noch ein paar Dinge zu beachten: Das Land kann nach dem Entfernen der letzten Marke gespielt werden, allerdings nur, wenn es im eigenen Zug geschieht und wenn noch kein Land in dieser Runde gespielt wurde. Außerdem kann danach unter normalen Umständen kein weiteres Land mehr gespielt werden, die Cavern zählt in diesem Fall also nicht als Extra- oder Zusatzland. Sollte irgendwie die letzte Suspend-Marke in der gegnerischen Runde entfernt werden, kann das Land auf keinen Fall gespielt werden.

  • Es ist möglich, einen Spruch, der mit der Flashback-Fähigkeit gespielt wurde, mit Delay auszusetzen. Lange Zeit gab es den Merksatz „Flashback gewinnt immer“ für solche Interaktionen, zum Beispiel, wenn ein Flashback-Spruch Ziel eines Remand wird. In diesem Fall würde der Spruch nicht zur Hand zurückkehren sondern entfernt werden, weil Flashback „gewinnt“.
  • Wenn nun aber Delay anstelle von Remand benutzt wird, wird der Zielspruch letzten Endes ausgesetzt, da die Flashback-Regeln lediglich dann ersetzen, wenn die Karte nicht eh schon aus dem Spiel entfernt wird. Da aber genau dieses Entfernen Teil des Effekts von Delay ist, kann Flashback nichts ersetzen.



5) Vesuvan Shapeshifter


Es ist eine lange Tradition von Magic, dass es immer mal wieder Shapeshifter gibt, die das Regelwissen ihrer Benutzer auf die Probe stellen. Durch sein Dasein als Morph wird das beim Vesuvan Shapeshifter sogar noch verstärkt:

  • Es macht einen Unterschied, ob der Shapeshifter ins Spiel kommt, oder sich bereits dort befindet und aufgedeckt wird. Spielt man ihn aufgedeckt aus, ist er zum Beispiel in der Lage, die Fähigkeit eines Riftwing Cloudskate nachzuahmen. Würde man ihn aufdecken, um den Cloudskate zu kopieren, wäre das nicht der Fall, man hätte dann quasi nur den 2/2 Flieger ohne dessen Comes into Play (kurz CiP)-Fähigkeit.
  • Anders herum verhält es sich dementsprechend bei Fähigkeiten, die durch das Aufdecken eines Morphs ausgelöst werden. Ein offen gespielter Shapeshifter wird außer der Stärke keine weiteren Vorteile aus dem Kopieren eines Brine Elemental ziehen. Spielt man ihn allerdings als Morph und deckt ihn dann auf, wird er die Fähigkeit kopieren, was ein mittlerweile bekanntes Deck-Prinzip ermöglicht.

  • Wenn ein Shapeshifter ins Spiel kommt (nicht wenn er durch Morph aufgedeckt wird) und zum Beispiel einen Triskelavus kopiert, wird er auch dessen Fähigkeit kopieren und somit mit drei +1/+1-Marken ins Spiel kommen. Diese werden auch auf dem Shapeshifter bleiben, wenn er wieder zugedeckt wird. Als Morph wäre er dann quasi 5/5. Das würde auch ermöglichen, ihn aufzudecken, ohne etwas zu kopieren. Diese Wahl ist nämlich optional („you may choose“). Der Shapeshifter wäre dann einfach 3/3.

  • Gleiches gilt, wenn der ins Spiel kommende Shapeshifter eine Kreatur mit Vanishing kopiert. Wird er zum Beispiel zu einem Calciderm, wird Folgendes geschehen: In der nächsten Versorgungsphase werden sowohl die Vanishing-Fähigkeit als auch die Fähigkeit vom Shapeshifter, sich selbst zuzudecken, ausgelöst. Unabhängig davon wie man diese auf dem Stapel anordnet, wird eine der Zeit-Marken entfernt werden. Entscheidet man sich dazu, den Shapeshifter zuzudecken, sind diese Marken vorerst von keiner weiteren Bedeutung mehr für ihn, da er nicht mehr über die Fähigkeit Vanishing verfügt. Nur falls er in Zukunft wieder zu einer Kreatur mit Vanishing aufgemorpht würde, hätten die Zeit-Marken wieder eine Verwendung.
  • Aber Achtung: Sollte in der eben beschriebenen Situation bereits die letzte Zeit-Marke durch die Vanishing-Fähigkeit entfernt werden, dann ist die Reihenfolge der Fähigkeiten auf dem Stapel von spielerischer Bedeutung. Arbeitet man nämlich zuerst das Vanishing ab, wird die noch vorhandene Vanishing-Fähigkeit des Shapeshifter-Calciderms sofort ausgelöst, weil keine Marken mehr vorhanden sind und der Shapeshifter wird sterben. Man sollte also zuerst dafür sorgen, dass der Shapeshifter zugedeckt wird und danach die letzte Marke entfernen. Dann kann der Teil von Vanishing, der für die Beseitigung der Kreatur zuständig ist, nicht mehr ausgelöst werden, da der Shapeshifter als Morph diese Fähigkeit gar nicht mehr besitzt.

  • Kopiert man ein Calciderm, indem man den Shapeshifter aufdeckt, wird dieser keine Marken haben, da er nicht ins Spiel kommt. Er wird aber auch nicht an diesem Fehlen von Marken sterben, da die Vanishing-Regeln besagen, dass die betroffene Kreatur nur dann geopfert werden muss, wenn die letzte Marke entfernt wird.

  • Ein ins Spiel kommender Shapeshifter, der die Form einer Kreatur mit Echo, z.B. Avalanche Riders, annimmt, wird seinen Beherrscher in der folgenden Versorgungsphase auf jeden Fall noch einmal dieses Echo kosten, auch wenn er wieder zugedeckt wird, bevor die Echo-Fähigkeit abgearbeitet wird. Das liegt daran, dass sich solch eine Fähigkeit auf dem Stapel merkt, auf welche bleibende Karte sie sich bezieht, auch wenn sie ihren Status ändert.

  • Ein sich durch Aufmorphen in Avalanche Riders verwandelnder Shapeshifter wird natürlich nur dann Echo kosten, wenn er nicht seit Beginn der letzten Versorgungsphase unter der Kontrolle seines Beherrschers war. [Mir fällt allerdings kein Grund ein, warum man ausgerechnet DAS machen sollte. Die CiP-Fähigkeit bekommt man so ja nicht. —TobiH]

  • Man sollte immer beachten, was die kopierbaren Werte („Copyable Values“) dessen sind, was man kopieren möchte. In der Regel gibt es da nicht viel zu beachten, denn meistens weiß man intuitiv, was zu kopieren ist. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn das Kopierte ursprünglich keine Kreatur ist, zum Beispiel bei einem Phyrexian Totem oder einem Treetop Village. Bei solchen Karten, die erst durch eine Aktivierung zur Kreatur werden, wird ein Shapeshifter diesen Status nicht mitkopieren. Spielt man also einen Shapeshifter und wählt ein aktiviertes Totem zum Kopieren aus, wird man letzten Endes ein nicht aktiviertes Shifter-Totem haben.



6) Das Dredge-Deck


Die britische Meisterschaft hat bewiesen, dass auch dieses Deck ein wichtiger Bestandteil des Metagames ist. Wer es verstehen will, sollte folgendes wissen:

  • Zieht man durch eine Karte wie zum Beispiel Compulsive Research mehrere Karten, wird jedes Ziehen einzeln abgehandelt. Das bedeutet, dass man zum Beispiel die erste Karte ziehen und sich dann entscheiden kann, dass man die zweite dredgen möchte. Ebenso wird dadurch ermöglicht, das erste Ziehen durch Dredge zu ersetzen und dann das zweite Ziehen durch das Dredgen einer Karte, die beim ersten Mal in den Friedhof gelangt ist, wiederum zu ersetzen.

  • Eine zentrale Karte des Decks ist Dread Return. Bei dieser Karte ist zu beachten, dass man beim Spielen zuerst das Ziel wählt und dann Kreaturen für die Flashback-Kosten opfert. Es ist also nicht möglich, eine der Kreaturen zu reanimieren, die man für das Flashback opfert.

  • Ebenso wichtig ist Brigde from Below in diesem Deck. Wird zum Beispiel ein Wrath of God gespielt, während beide Spieler Kreaturen kontrollieren und sich die Bridge im Friedhof befindet, sollte sich der Dredge-Spieler im Klaren darüber sein, dass er durch das Stapeln der ausgelösten Fähigkeiten der Brücke entscheiden kann, wie viele Zombies er letzten Endes bekommt. Er könnte alle die Bridge entfernenden Fähigkeiten zuerst auf den Stapel legen, um die maximale Anzahl an Zombies zu bekommen. Oder er könnte alle Zombie-kreierenden Fähigkeiten zuerst stapeln, um ganz ohne Kreaturen am Ende dazustehen. Oder er könnte sich natürlich für eine Mischung entscheiden, indem er die Fähigkeiten abwechselnd auf den Stapel gehen lässt.
  • Der Grund dafür ist, dass beide Fähigkeiten der Bridge nur einen Effekt haben, wenn sie sich auch noch im Friedhof befindet. Das liegt an der Formulierung, die ein sogenanntes „intervening 'if'“ enthält. Dadurch wird garantiert, dass die Fähigkeit zu zwei Zeitpunkten überprüft, ob sie einen Effekt hat: Wenn sie auf den Stapel gelegt wird und wenn sie abgearbeitet wird. Ist zu einem der beiden Zeitpunkte die Kondition für das ‚if' nicht mehr gegeben, wird die Fähigkeit erst gar nicht ausgelöst beziehungsweise keinen Effekt haben.

  • Um die Bedeutung dieses „intervening ‚if'“ noch einmal deutlich zu machen sei auch darauf hingewiesen, dass diese Formulierung der Grund dafür ist, dass es dem Gegner genügt, irgendwie eine seiner Kreaturen in den Friedhof zu befördern (zum Beispiel durch das Opfern an ein Greater Gargadon), um dafür zu sorgen, dass der Besitzer der Bridge keine Zombies bekommt, obwohl die ausgelöste Fähigkeit der Bridge schon auf dem Stapel liegt!



7) Aethermage's Touch und Momentary Blink


Diese Combo ist ein wichtiger Teil eines Decks, das sich momentan einer gewissen Beliebtheit erfreut. Daher kann es nicht schaden zu wissen, wie genau diese Karten miteinander agieren:

  • Wird eine Kreatur mit Aethermage's Touch ins Spiel gebracht und dann kurzfristig durch Momentary Blink entfernt, wird sie nach ihrer Rückkehr nicht mehr den Zusatz „At the end of your turn, return this creature to its owner's hand.“ haben, wird also im Spiel bleiben.

  • Wird eine Kreatur mit einer CiP-Fähigkeit mit Blink kurz entfernt, wird die Fähigkeit wieder ausgelöst, da die Kreatur erneut das Spiel betritt.

  • Sollte man Aethermage's Touch am Ende seines Zuges spielen, wird die Kreatur (sofern kein Blink dazwischen kommt) erst am Ende des nächsten eigenen Zuges auf die Hand ihres Besitzers gebracht, da der Zeitpunkt, zu dem „at end of turn“-Fähigkeiten ausgelöst werden, bereits überschritten ist. Es muss also auf die nächste Gelegenheit zur Auslösung gewartet werden.



8) Dark Confidant und Split-Karten


Ebenfalls nichts Neues für erfahrene Turnierspieler. Da aber momentan ein Deck mit sowohl Dark Confidant als auch Hit // Run im Maindeck oft anzutreffen ist, sei noch einmal deutlich gemacht, dass diese Begegnung sehr schmerzhaft ausgeht! Wird ein Hit // Run durch die Fähigkeit des Confidant aufgedeckt, werden die umgewandelten Kosten beider Hälften zusammengezählt, was in diesem Fall zu insgesamt acht verlorenen Lebenspunkten führt.
Wer mehr über Split-Karten erfahren will, kann sich in diesem sehr gelungenen Artikel informieren: Link




9) Wild Pair


Zu guter letzt noch ein Kommentar zu einer Sache, die sich mit dem Regelupdate während Future Sight geändert hat. Zu dieser Zeit wurden die „Characteristic-Defining Abilities“ eingeführt. Diese kümmern sich um solche Dinge wie zum Beispiel Regeltext, der den Wert variabler Stärke und Widerstandskraft einer Kreatur festlegt. Ein Beispiel dafür ist Korlash, Heir to Blackblade, welcher nun selbst in der Bibliothek Stärke und Abwehr entsprechend der Anzahl der Sümpfe im Spiel unter der Kontrolle seines Besitzers hat.
Dieser Umstand ist natürlich für Wild Pair relevant, da man somit zum Beispiel Grizzly Bears spielen kann, um sich mit Wild Pair einen Detritivore zu suchen, sofern sich zwei Nichtstandard-Länder im gegnerischen Friedhof befinden.

Einer weiterer beliebter Trick dabei ist es, auf die ausgelöste Fähigkeit des Wild Pair zu reagieren, um die Stärke und/oder Widerstandskraft der auslösenden Kreatur zu verändern, zum Beispiel einer Wall of Roots noch eine -0/-1-Marke zu geben. Da die Wild Pair-Fähigkeit erst beim Abarbeiten überprüft, nach welcher Summe zu suchen ist, hat man so noch mehr Einfluss darauf, welche Kreaturen man suchen kann.



Ich hoffe, dass dieser kleine Überblick dem ein oder anderen von euch ein besseres Verständnis der technisch anspruchsvolleren Regelsituationen geben konnte und dass ihr dieses Wissen bei kommenden Turnieren einsetzen könnt.
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr mich wissen lasst, was ihr sowohl von diesem Artikel an sich als auch dem geplanten Konzept für kommende Artikel haltet. Immerhin seid ihr es, die davon profitiert, wenn ihr mich wissen lasst, was euch interessiert.

Spätestens nach der deutschen Meisterschaft wird es dann ausreichend Material geben, um sich wieder zu Wort zu melden. Dann könnt ihr wohl auch mit einem Text aus Utes Feder rechnen, falls sie nicht sogar schon vorher Zeit und Muse dazu findet, etwas zu schreiben.

Bis dahin wünsche ich euch allen viel Spaß beim Spiel mit den magischen Karten. Solltet ihr mich in Darmstadt, Stuttgart oder Aschaffenburg sehen, könnt ihr mich auch gerne persönlich ansprechen, ich bin immer für ein kleines Gespräch zu haben.

Und denkt daran: Schickt mir eure Regelfragen per Mail (judge@planetmtg.de), damit ich sie euch entweder persönlich beantworten oder in einem nächsten Artikel besprechen kann. Ich werde versuchen, mir mehrmals pro Woche, wenn nicht sogar täglich, die Zeit zu nehmen, eure Mails zu beantworten!


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 #1 magicthegatheringblog.wordpress.com von Zeromant am 03.08.2007 • 10:48
Das war einfach ein superinformativer Überblick, bravo!

Ich finde es auch viel besser, wenn Du einen thematisch verbundenen, systematischen Überblick gibst, als einfach nur random Regelfragen zu beantworten. (Außerdem ist eine MTG-Kolumne wirklich eine schlechte Adresse für Regelfragen, auf die man in absehbarer Zeit eine Antwort haben will - dazu sind die Vorlaufzeiten einfach zu lang.)

Bleib also bei diesem Prinzip!
 #2 toll von Chickenfood am 03.08.2007 • 11:09
bin voll und gaz APs meinung.
soetwas gerne wieder.
 #3 super von Pandabaer am 03.08.2007 • 11:10
einfach klasse gut zu lesen und wirklich lehrreich,
gerade diese art artikel immer passend zum aktuellen meta halte ich für sehr gut
 #4 Mal noch ne Frage von Como am 03.08.2007 • 11:10
Sollte man Aethermage's Touch am Ende eines Zuges spielen, wird die Kreatur (sofern kein Blink dazwischen kommt) erst am Ende des nächsten Zuges auf die Hand ihres Besitzers gebracht, da der Zeitpunkt, zu dem „at end of turn“-Fähigkeiten ausgelöst werden, bereits überschritten ist. Es muss also auf die nächste Gelegenheit zur Auslösung gewartet werden.

Ich hab das schon recht oft gelesen und es ist ja auch komplett richtig, aber nach dem wording „At the end of _YOUR_ turn, return this creature to its owner's hand.“ müsste man doch auch eine in der gegnerischen mainphase geholte kreatur mit in seinen zug nehmen, oder? Hab ich einen Denkfehler oder funktioniert das?

MfG Thomas
 #5 Bridge from Below von hannes10001 am 03.08.2007 • 11:21
Wir ham letztens ein Turnier gespielt.

Beide Spieler hatten Kreaturen. Gegner zündet in meinem Turn Deed (meinetwegen wegen T2 Quicken + WoG). Ich hab in response ne Brücke discarded. Da wir uns nich ganz einig waren, was jetz passieren wird, gabs nen Judgecall.

Der sagte uns, das die Kreaturen des aktiven Spielers zuerst in den Grave gehen, dann die des nicht aktiven, das widerspricht sich allerdings leicht mit dem was hier steht.

Was is denn nu richtig?
 #6 @ Thomas bzw. Como von TobiH am 03.08.2007 • 11:22
Upps, das stimmt natürlich und ist sowohl mir als auch Heiko nicht aufgefallen.

Zig Karten haben halt das schlichte Wording "at end of turn" und verzichten auf das "your".

Da übersieht man das "your" halt mal ganz gerne...

--- edited by admin [03.08.2007 - 11:45:28] ---
genau. der artikel nämlich jetzt.
 #7 blub von Alpha Lakanta am 03.08.2007 • 11:24
Einer der besten Artikel in letzter Zeit.
Gut geschrieben und die wichtigsten Regelfragen aufgegriffen.
Äusserst gelungen - mach weiter so!
 #8 @hannes10001 von TobiH am 03.08.2007 • 11:26
wie war die Faustregel für Ruling-Konflikte? 'Heiko gewinnt', oder so ähnlich?

Nein, das zwar nicht, aber Heiko hat trotzdem recht. Die Kreaturen sterben sowieso erstmal alle gleichzeitig. Dann werden die Trigger des aktiven Spielers zuerst auf den Stapel gelegt... Allerdings: Die diversen Brücken-Trigger (im Positiven wie im Negativen) sind alles Trigger von EIN und demselben Spieler, der sich die Reihenfolge, in der sie auf dem Stapel landen, somit aussuchen kann.
 #9 Dankeschön von hannes10001 am 03.08.2007 • 11:31
Siehe Betreff

offtopic: Netter Artikel, weiter so
 #10 n1!!!!!!!1111111>!!!!!einseins von Der Frisör am 03.08.2007 • 11:33
Sauber !!!!

Für mich als alter Regelnoob genau das richtige !!!

So etwas braucht man !!!

Absolute Topware!
 #11 Antworten von HeikoS am 03.08.2007 • 11:38
Erst einmal freut es mich, dass der Artikel gut ankommt.

Zu Como: Du hast recht, da habe ich das kleine zusätzliche Wörtchen übersehen. Die grundsätzliche Anmerkung kann aber stehen bleiben: Spielt man Touch am Ende des eigenen Zuges, wird die Fähigkeit erst am Ende des nächsten eigenen Zuges ausgelöst. Ist aber wohl nicht mehr ganz so relevant.

Zu Hannes: Wie Tobi schon angemerkt hat, wandern bei einem Effekt wie WoG oder Deed alle Kreaturen gleichzeitig in den Friedhof. Stehen dann ausgelöste Fähigkeiten an, werden diese beliebig auf den Stapel gelegt, wenn sie vom gleichen Spieler stammen oder nach der Regel "Aktiver Spieler - Nicht Aktiver Spieler" (APNAP), wenn sie von verschiedenen Spielern stammen. Damit könnte der Judge bei deiner Regelung durcheinander gekommen sein.
 #12 anschließen von Jimmy0286 am 03.08.2007 • 11:53
Kann mich wirklich nur anschließen. Ein klasse Artkiel.
Obwohl es ja eigentlich ein trockenes Thema war (man erinnert sich an die Grammatiktest in der Schule). Hat es sehr viel Spaß gemacht es zu lesen.

Note: 1+++
 #13 Cant touch this von Burton911 am 03.08.2007 • 12:27
http://www.wizards.com/default.asp?x=mtgcom/daily/mf157

"For example, he can play Aethermage's Touch at the end of the opponent's turn after "at end of turn" triggers have been put on the stack, flip up a Bogardan Hellkite,"

Ihr seid nicht die enzigen dennen das nicht aufgefallen ist, der gute Flores hats auch geschrieben.

Also wenns nichtmal der Metagott himself weiss dann kann mans schon mal verzeihen

Ansonsten kann man nur sagen Super Artikel
 #14 Tarmogoyf von Teardrop am 03.08.2007 • 12:30
Also das mit dem Goyf hab ich ja verstanden. Aber es gibt da in Ravnica den Vulturous Zombie, der Marken bekommt, jedesmal wenn eine Karte auf den gegnerischen Friedhof geht...
Heisst Das, der kann nur von einem Char und aufwärts gekillt werden, und von keinem strangling soot??
Das würde die Kretur nämlich richtig viel besser machen...
 #15 Gut gemacht Heiko von GoldenSeraph am 03.08.2007 • 12:31
Es gibt hier noch einen sehr wichtigen nicht erwaehnten Teil der Copiable Values. Es werden alle abilities kopiert, die durch einen Copyeffect erzeugt wurden.

De Facto heißt das.
Wenn man einen Grizzlybaeren kopiert mit Vesuvan Shapeshifter und dann den neuen kopierten Baeren kopiert hat der neue Shapeshifter auch "At the beginning of your Upkeep you may turn this facedown.

Wie siehts eigentlich aus mit PTQ Stuttgart Heiko. Schreib mir mal ne Email.
 #16 Super Artikel! von Joey am 03.08.2007 • 12:47
Sehr lehrreich und informativ!!!
Ich denke, das beste wird sein den artikel auszudrucken und auf die Tuniere mitzunehmen.

Weiter so!
 #17 Regelfrage von flynnT am 03.08.2007 • 12:48
Wie interagieren mehrfarbige Kreaturen (z. B. Loxodon Hierarch) und Crovax, Ascendant Hero?
 #18 suspend+split second von DjiN am 03.08.2007 • 12:55
ich möchte anmerken, dass suspend als "alternetive game ability" zählt und nicht auf den stack geht. das bedeutet auch das man mit teferi im spiel in response auf einen sudden death eine karte suspenden KANN!

ansonsten guter artikel
 #19 Deed from the wins the Game von JuSt_FoRFuN am 03.08.2007 • 12:57
fands auch super.
Nochmal Nachfrage: wenn Caverns Delayed werden darf ich die also 3 Upkeeps später spielen, ja? Auch wenn das nicht die Main Phase ist.
Wenn man Flashback Call Delayed kommt der nach dem Suspend wieder in den Friedhof und kann nochmal geflashbacked werden?
Zu den andern Fragen: Nein, das mit dem Zombie geht nicht. Der hat nämlich eine _triggered_ Ability, und die resolved erst NACHDEM die SBE überprüft worden sind.
Crovax: Kreaturen sind entweder weiß oder nicht weiß. Hierarch bekommt also +1+1 weil er weiß ist.
 #20 Antworten von atog28 am 03.08.2007 • 13:28
@flynnT: Loxodon Hierach ist weiss und darum nicht nicht-weiss. Etwas kann nicht gleichzeitig eine Qualität besitzen und sie nicht besitzen. Also ist der Hierarch 5/5.

@DjiN: Du hast Unrecht. Es geht aus den Gründen, die Heiko im Artikel schrieb, genau nicht.

@JuSt_FoRFuN: Caverns im Upkeep: wenn es dein Zug ist, und du nicht gegen die 1-Land Regel verstösst, kannst du das Land auch im Upkeep legen.
Flashback: Ja, aber man gewinnt dabei normalerweise nichts.
 #21 @atog von DjiN am 03.08.2007 • 13:37
@atog: leider ist suspend keine activated ability -_-
 #22 hier könnte ein Dieter-Nuhr-Zitat stehen von Philip Schulz am 03.08.2007 • 14:10
DjiN, wenn du denkst, daß der Autor einen Fehler gemacht hat, ist es eine gute Idee sich direkt an ihn zu wenden, statt die Leser mit nicht zutreffenden Behauptungen zu Regeln zu verwirren. Er wird dir dann sicher auch gerne genauer erklären, warum du falsch liegst.
 #23 suspend von the real paluschke am 03.08.2007 • 14:12
Eine Karte von der Hand auszusetzen, ist keine "special game abiity". So etwas gibt es nicht. Der korrekte Begriff ist "special action", darunter fallen neben suspend noch das Spielen von Ländern, das Aufdecken von Karten via morph und noch ein paar andere, weniger relevante Dinge.

Zu unterscheiden sind diese special actions von game actions, die nicht vom Spieler gesteuert werden, aber trotzdem passieren: Karte ziehen am Anfang des Draw Step, Angreifer deklarieren, Kampfschaden geht auf den Stack etc.

Super Artikel Heiko.
 #24 hättehätte Fahrradkette von Pennywise am 03.08.2007 • 14:31
Super Artikel,

wir hatten letztens erst die Diskussion, was passiert wenn mein Gegner ne Bridge im Grave hat und ich ein MoFa opfere, mit diesem Artikel wäre auch das geklärt und ich hab mal wieder was dazugelernt.
Vielen Dank dafür!!!
Bitte auf jeden Fall mehr von der Sorte, in genau dem Stil, mit Praxisbeispielen und so super erklärt.
 #25 weiterhin von DjiN am 03.08.2007 • 14:32
bleibt es dabei das suspend nicht auf den stack geht...
 #26 Whatever von A.K am 03.08.2007 • 14:37
Sehr gelungener Artikel Heiko.
Ich hoffe er trägt dazu bei, dass ich nicht noch mehr Spieler verlieren sehe, weil sie einen Lightning Helix auf einen 2/3 Tarmogoyf gespielt haben.
Bis zur DM dann.
 #27 quelle von DjiN am 03.08.2007 • 14:38
Ruling of the Week #2
If your opponent Sudden Deaths your Teferi, you may Suspend Aeon Chronicler in response because Suspend is a special game action.

http://magic.tcgplayer.com/db/Article.asp?ID=7565&AP=2
 #28 deed from the top wins the game von JuSt_FoRFuN am 03.08.2007 • 14:44
dann wäre das ja auch geklärt.
Kann mir jetzt nochmal wer Delay auf Flashback Call otH erklären?
Die Karte wird also mit 3 Countern suspended und nach 3 Runden bekomme ich dann meinen Token, ja? Und geht die Karte dann in den Friedhof, oder wird sie dann doch aus dem Spiel entfernt?
 #29 just4fun: von Mighty-AK am 03.08.2007 • 14:59
Du flashbackst (was für ein Wort...) das Call of the Herd und es geht auf den Stapel. Jetzt wird es von Delay aus dem Spiel entfernt und bekommt 3 Time Counter. Drei Runden später bekommst du einen Elefanten und das Call of the Herd wird in deinen Friedhof gelegt, von wo aus du es ab deiner nächsten Main Phase wieder spielen kannst. Tricky
Gruß,
[...], L1
 #30 fein von JuSt_FoRFuN am 03.08.2007 • 15:24
dann ists ja so wie ich dachte
 #31 suspend geht von klau_s am 03.08.2007 • 15:38
nicht über den stack, darum gehts doch oda?

split second sagt, dass keine activated ability oder spell mehr auf den stack dürfen. Triggered abilities werden ja auch trotzdem ausgelöst
 #32 OMG von atog28 am 03.08.2007 • 15:52
502.58a Split second is a static ability that functions only while the spell with split second is on the stack. "Split second" means "As long as this spell is on the stack, players can't play other spells or abilities that aren't mana abilities."

502.59a (Auszug)
"Suspend N-[cost]" means "If you could play this card from your hand, you may pay [cost] and remove it from the game with N time counters on it. This action doesn't use the stack,"
 #33 PS von atog28 am 03.08.2007 • 16:00
Ich glaub, das ist das Problem von Rules-Artikeln. Wenn sie nicht erklären, warum etwas so ist, helfen sie nur bedingt. Spieler merken sich individuelle Rulings, statt die Rules zu lernen und sie später anzuwenden.

Fische verteilen != Angeln lehren
 #34 ja das problem is ja beim suspenden begründed von klau_s am 03.08.2007 • 16:21
man darf ja nur supenden wenn man auch spielen dürfte. Und da man nichts spielen darf ( wegen split second), kann man auch nix suspenden. Das hat nicht direkt was mit teferi zu tun
 #35 Antworten von HeikoS am 03.08.2007 • 16:31
Richtig, Klaus, das hat nicht direkt mit Teferi zu tun. Man kann grundsätzlich nichts aussetzen, wenn ein Spruch mit Split Second auf dem Stapel liegt, egal ob Teferi im Spiel ist oder nicht. Ich habe das nur in diesem Zusammenhang erwähnt, weil es schön zeigt, wie die Restriktion sich über die erweiterten Möglichkeiten durch Teferi hinwegsetzt. Außerdem kommt es erfahrungsgemäß relativ häufig zu dieser Situation.
Der Link, den DjiN angegeben hat, ist einfach nicht korrekt

Ich freue mich, dass der Artikel bereits so viele Kommentare hat, aber eine Bitte:
Feedback könnt ihr gerne hier schreiben, wenn ihr aber konkrete Regelfragen habt, schickt sie bitte an judge@planetmtg.de Ich werde mich dann darum kümmern. Das alles in den Kommentaren zu beantworten ist sehr umständlich. Das gilt jetzt speziell für Teardrop, flynnT und JuSt_FoRFuN.
 #36 Forum von atog28 am 03.08.2007 • 16:44
vielleicht kann einer der Verantwortlichen Seitenbetreiber einen Link auf ein befreundetes Forum angeben in dem Regelfragen beantwortet werden.
 #37 DÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜ von Der Frisör am 03.08.2007 • 17:37
ich glaub ich weis was....

war genau die interaktion von Teferi, Death und Chronikler etc nicht super buggy bei modo und deshalb dneken alle das es so wie auf Modo richtig ist? (nicht das ich wüsste was richtig oder falsch ist...)
 #38 @Befreundetes Forum für Regelfragen und mehr von MichaelW am 03.08.2007 • 17:43
Hier kann man prima alle Regelfragen stellen. Weswegen auch das Forum unter Community verlinkt ist.

www.zkforum.de
 #39 MODO von HeikoS am 03.08.2007 • 18:00
Ich würde Magic Online, wenn es um Regelfragen geht, niemals vertrauen. Damit habe ich schon viele schlechte Erfahrungen gemacht...
 #40 btrfffff von Noman Peopled am 03.08.2007 • 19:46
Ich lese solche Artikel immer wieder gerne. Auch Judge-Anekdoten.

Es könnte für mich zumindest noch ein wenig technischer/pingeliger sein (z.B. stimmt es zwar, daß das Aufdecken eines Shifters, der einen Riftwing kopiert, die ability "quasi" nicht hat, aber ganz klar ist das imo nicht - aber eben nur quasi; oder daß ein Objekt, das die Zone wechselt, immer einfach als neues Objekt angesehen wird, und nicht nur bei Blink (abgesehen von .... bläch ... phasing)).
Es haben mir auch ein paar zusätzliche Erklärungen gefehlt, d.h. du hast teilweise nur einen Teilbereich der Karte abgedeckt (z.B. bei split cards; beim Goyf, daß man einen 2/3 Goyf (ohne Instant im yard) zwar mit Incinerate/Last Laugh nicht umbringen kann, mit Strangling Soot aber schon).
Andererseits sehe ich auch nach zehn Jahren Spielzeit in solchen Artikeln, wie auch in diesem, immer wieder was Neues oder Vergessenes. Sollte auch keine allzu harsche Kritik sein, ich bin ein alter Nörgler Selbst wenn Mal nichts Neues für mich dabei ist, wissen doch die Judges am ehesten, wo's am öftesten hapert.

So als Artikel-Vorschlag: Wie wär's mit eine Regeleinführung wenn Lorwyn kommt?
 #41 Insgesamt... von HypnoticSpecter am 03.08.2007 • 19:53
...ein wirklich guter Artikel, flüssig zu lesen und voller wertvoller Informationen.

Ich finde allerdings dass man das Thema Teferi ruhig noch ein bischen hätte auswälzen dürfen. Insbesondere was die Interaktion (oder eben eher nicht Interaktion weil Unterbindung) mit Madness und gegnerischen Suspendkarten die zu ungewohntem Zeitpunkt das Spiel betreten wollen (Gargadon zB.) angeht ist wohl zu den meisten noch nicht durchgedrungen.

Nebenbei schließ ich mich noch Post #1 an was kommende Artikel angeht.
 #42 suspend+split second von Eternal Lucker am 04.08.2007 • 02:34
was is nu richtig?
 #43 Antworten von HeikoS am 04.08.2007 • 03:51
Noman Peopled: Ich möchte versuchen, solche Regelerklärungen regelmäßig zu schreiben.
Eternal Lucker: In meinem letzten Kommentar steht, was richtig ist. Man kann nichts aussetzen, wenn sich ein Spruch mit Split Second auf dem Stapel befindet.
 #44 Madness von Teardrop am 04.08.2007 • 09:41
geht doch nicht, solange Teferi beim Gegner liegt. Oder?

@Heiko: Ich hielt meine Frage ehrlich gesagt nicht für Email-würdig, weil kaum relevant. Deshalb nur hier ningespamt, irgendjemand beantwortet dann schon
Ansonsten: Geh ins Bett, Kind! 3:51 tststs
 #45 @Teardrop von HypnoticSpecter am 04.08.2007 • 10:23
Ja, darauf wollte ich ja hinaus, Madness geht genauso wenig wie Suspend beim Gegner solange ich Teferi liegen habe und zwar zu egal welchem Zeitpunkt.

In Bezug auf den Post von Noman Peopled: Sehe ich das richtig dass man den Goofy mit Strangling Soot NICHT töten könnte wenn das Strangling Soot "destroy target creature IF its tougness ist 3 or less" geworded wäre (ähnlich den alten Hydroblast/Pyroblast)?
 #46 @ Hypnotic Specter von Nippy am 04.08.2007 • 12:09
Doch, ich denke schon, dass das geht. Weil der Goyf nie ein illegales Ziel für den Soot darstellt, solange seine Toughness 3 oder kleiner ist. Wenn er dann durch den Soot eine Toughness von 4 erhält, hat er schon einen Zerstörungseffekt auf sich und dürfte trotzdem sterben, wenn die State Based Effects überprüft werden.

Hoffe mal das stimmt, ansonsten sorry für falsche Infos
 #47 Vanishing von Der Hexer am 04.08.2007 • 12:41
und wieder ein beispiel dafür, dass das calciderm keine kopie des blastoderms ist, mit fading würde das mit dem shapeshifter nicht funktionieren, seh ich das richtig?
 #48 @ der Hexer von A.K am 04.08.2007 • 13:26
Korrekt.
Vanishing heißt: Entferne zu Beginn deines Versorgungssegments eine Zeitmarke. Wenn ie letzte Marke entfernt wurde, opfere ~this.

Fading heißt: Entferne zu Beginn deines Versorgungssegments eine Schwundmarke. Falls du das nicht kannst, opfere ~this.
Da es offenbar nicht möglich ist, musst du die Blastoderm-Kopie opfern.
Grüße
 #49 Soot/Goyf von Nachtmacher am 04.08.2007 • 14:51
@ Nippy: So ganz stimmt das nicht.

Zunächst einmal: Egal welcher Spruch den Tamorgoyf anzielt, er wird komplett abgearbeitet. Das hat aber bei verschiedenen Sprüchen verschiedene Auswirkungen: Im Falle eines Burn-Spells würde der Goyf Schaden bekommen. Das führt aber nicht dazu, dass er stirbt, das erledigen erst die StateBasedEffect, die NACHDEM der Spruch resolved ist (und deshalb auch schon im Friedhof liegt), deswegen wird dort der Spell im Friedhof mitgezählt.
Beim Soot ist das anders, da tötet der Spell den Goyf direkt, undzwar während der Resolution des Spruchs, da liegt Soot aber noch nicht im Friedhof. Und sowas wie einen "Zerstörungseffekt auf sich liegen haben" gibts da nich...
 #50 Antworten von HeikoS am 04.08.2007 • 15:53
Was Nachtmacher geschrieben hat ist korrekt. Trotzdem noch etwas zu der möglichen Situation, dass ein Tarmogoyf größer wird, während ein ihn bezielendes Strangling Soot auf dem Stapel liegt. Dazu folgende Regel (ich zitiere jetzt mal, weil hier mehrmals genauere Erklärungen gewünscht wurden):

413.2a. If the spell or ability specifies targets, it checks whether the targets are still legal. A target that's moved out of the zone it was in when it was targeted is illegal. Other changes to the game state may cause a target to no longer be legal; for example, its characteristics may have changed or an effect may have changed the text of the spell.

Das heißt, dass der Tarmogoyf dann ein illegales Ziel ist, wenn das Soot abgearbeitet wird.
 #51 Zusatz von TobiH am 04.08.2007 • 16:19
Das heißt, dass der Tarmogoyf dann ein illegales Ziel wäre, wenn der Soot abgearbeitet wurde...

Bis zur Abarbeitung ist der 2/3er nämlich ein absolut legales Ziel und somit tot, tot, tot!

Blutrausch Ende
 #52 Das check ich jetzt nicht ganz ... von Noman Peopled am 04.08.2007 • 16:25
Wenn nur ein Soot, ein Goyf und zwei non-Instants im yard involviert sind, ist der Goyf zu jedem Zeitpunkt ein legales target. Illegal würde er erst werden wenn er die Zone ändert (egal, da Soot deswegen nicht fizzlet) oder Soot in den yard kommt (als allerletzter Teil der resolution), aber das ist dem Soot auf dem stack doch herzlich wurscht?
Oder war etwas anderes gemeint? Dazwischenfunken mit diversen spells/abilities kann man natürlich schon ...
 #53 @Klarheit von MichaelW am 04.08.2007 • 17:57
Also was Heiko und Tobi ganz richtig meinen und auch sagen ist, das ein 2/3 Goyf durch ein Soot zerstört wird, eben weil der Soot zerstört, wie es eben drauf steht. Was nach dem Soot ist, ist dem Soot egal.
 #54 Naja... von HeikoS am 04.08.2007 • 20:02
ich wollte halt noch klarmachen, dass es auch eine Möglichkeit gibt, dass das Soot den Goyf nicht zerstört. Beispiel:
Goyf im Spiel, Land und Kreatur irgendwo in Friedhöfen. Soot zielt auf Goyf. In Reaktion darauf wird ein Shock gespielt. Der wird abgearbeitet. Nun wächst der Goyf. Wenn nun das Soot dran ist, hat es kein legales Ziel mehr...

Mehr wollte ich eigentlich nicht verdeutlichen.
 #55 nochma zum touch von Como am 05.08.2007 • 17:15
ich mach ja keinem vorwürfe, aber wenn pros wie flores, f karsten, tobi h und auch noch ein judge das "your" übersehen, nehmen mir manche leute in unsere spielergemeinde das richtige wording nicht mehr ab und glauben das "your" sei ein fehler und ich bin doof

Aber das wäre ja jetz geklärt

miraclegames.de
 
 
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