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Schuld und Sühne
Die DCI-Strafrichtlinien
von Heiko Schmidt
15.08.2007

Als ich Ende 2004 meinen ersten Grand Prix in Wien gespielt habe, hatte ich kaum eine Ahnung, was mich bei solch einem großen Turnier erwarten würde, denn selbst an PTQs hatte ich zu diesem Zeitpunkt kaum teilgenommen. Abgesehen davon, dass ich an diesem Samstag mein Können bewies („Meloku spiel ich lieber nicht, hab ja schon zwei andere Farben“), machte ich auch zum ersten Mal Erfahrung mit jenen Regeln, die über die Interaktion zwischen Karten hinausgehen: Ich bekam zum ersten mal ein Warning, weil ich meine Karte gezogen hatte, ohne meinen Honden of Infinite Rage einzusetzen.

Obwohl mir zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, was diese Verwarnung bedeutete, hatte sie ihre Wirkung erreicht. Das eindringliche „you would do well not to forget that trigger again“ des Schiedsrichters sorgte dafür, dass ich den Rest des Tages immer brav meinen Schaden verteilte.

Das ist nun schon recht lange her und natürlich ist es heute als Judge meine Pflicht, genau darüber Bescheid zu wissen, was solche Strafen wie dieses Warning bedeuten und wann man sie anwenden muss. Bei vielen Spielern, selbst erfahrenen Pros, erlebe ich aber immer noch, dass sie nicht einmal im Ansatz wissen, welche Strafen sie zu erwarten haben, wenn sie etwas falsch machen. Das müssen sie im Normalfall auch gar nicht. Ein Spieler muss sich zwar im Klaren darüber sein, dass solche Dinge wie Bestechung und Betrug verboten sind (quasi die Dinge, wofür man mit einer Disqualifikation zu rechnen hat), allerdings muss man zum Beispiel nicht wissen, dass man für solche Sachen wie eine fehlerhafte Deckliste ein Spiel verlieren wird.

Ich bin allerdings der Meinung, dass dieses Wissen vielen Spielern nicht schaden würde.

Gerade bei dem Beispiel mit der Deckliste würde es vielleicht zu etwas mehr Sorgfalt im Umgang mit dieser führen. Hinzu kommt, dass sich Ende des letzten Jahres das Dokument, das den Umgang mit allen Vergehen beschreibt – die „Penalty Guidelines“ – grundlegend geändert hat. Die Weltmeisterschaft in Paris war das erste große Turnier, bei dem die neuen Richtlinien eingesetzt wurden. Seit dem Grand Prix in Amsterdam werden sie offiziell benutzt.

Aus diesen Gründen möchte ich heute ausführlich auf diese Penalty Guidelines (kurz: PG) eingehen. Hier (Link) ist immer die neueste Version des Dokuments einzusehen. Dieser Artikel wird sich an der Version vom 20. Juni orientieren.



Was ist der Sinn der Penalty Guidelines?

Am einfachsten ist es wohl, hier die Einleitung des Dokuments zu zitieren (in freier Übersetzung):

    „Die DCI-Strafrichtlinien versorgen Schiedsrichter mit den passenden Strafen und Verfahrensweisen für den Umgang mit Vergehen während eines Turniers sowie mit der zugrunde liegenden Philosophie, die deren Anwendung bestimmt. Sie sind dazu gedacht, sowohl die Spieler vor Fehlverhalten als auch die Integrität des Turniers zu schützen. Das Brechen von Regeln muss bestraft werden, da diese sonst nicht durchsetzbar sind.“


Es geht also darum, ein Turnier in geregelten Bahnen zu leiten und dafür zu sorgen, dass sich die Spieler an die Regeln halten.



Welche Philosophie liegt diesen Richtlinien zugrunde?

Schiedsrichter sind laut Definition der PG dazu da, neutral und unparteiisch darauf zu achten, dass die Regeln der DCI als auch des Spiels an sich eingehalten werden. Dabei sollen alle Spieler gleich behandelt werden, egal wie erfahren sie sind. Sinn einer jeden Strafe ist es, die Spieler dazu zu erziehen, gleiche Fehler in Zukunft nicht mehr zu machen. Außerdem werden sie vermerkt, um auffälliges Verhalten festzustellen und falls notwendig weiter zu bestrafen.

Das bedeutet, dass die DCI über einen langen Zeitrahmen hinweg dazu in der Lage ist, Betrüger ausfindig zu machen. Daher sollte man auch bei Kleinigkeiten immer einen Judge rufen. Wenn jemand zum Beispiel versucht zu betrügen, in dem er gelegentlich zu wenig Mana für einen Spruch ausgibt, fällt das vielleicht beim ersten Mal nicht auf. Macht dieser Spieler das aber immer wieder und bekommt jedes Mal dafür ein Warning, sollte recht bald bemerkt werden, dass Absicht dahintersteckt.

Die Härte einer Strafe orientiert sich daran, wie störend der Fehler ist, wie hoch die Möglichkeit ist ihn auszunutzen, wenn er nicht entdeckt würde, wie oft der Spieler einen vergleichbaren Fehler im gleichen Turnier bereits begangen hat, und wie hoch das „Rules Enforcement Level“ (kurz: REL) des Turniers ist.

Nur der Head Judge eines Turniers darf von den Penalty Guidelines abweichen, wenn er der Meinung ist, dass dies durch außergewöhnliche Umstände gerechtfertigt ist. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Tisch zusammenbricht oder ein Booster Karten aus anderen Editionen enthält. Das Alter oder die Erfahrung eines Spielers sind zum Beispiel keine außergewöhnlichen Umstände und rechtfertigen keine Abweichung von den Richtlinien der Penalty Guidelines.

Da Schiedsrichter für die Spieler da sein und nicht als deren Feind verstanden werden sollen, sollten Turnierteilnehmer dazu ermutigt werden, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn es nötig ist. Aus diesem Grund hat der Head Judge die Möglichkeit eine verminderte Strafe zu geben, wenn ein Spieler einen Fehler macht, diesen sofort bemerkt und den Judge ruft. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn er sein Deck dem Gegner zum Mischen präsentiert und dann feststellt, dass er eine Karte des Decks hat liegen lassen. Ruft er nun sofort den Judge, kann dieser anstelle des üblichen „Game Loss“ (dazu später mehr) lediglich eine Verwarnung aussprechen.



Was bedeutet dieses Rules Enforcement Level?

Vom REL eines Turniers hängt es ab, wie hoch verschiedene Strafen ausfallen. Es steigt abhängig von den Preisen, die es zu gewinnen gibt und je größer das Einzugsgebiet des Turniers ist, da Spieler, die weite Strecken für ein Turnier zurücklegen, wahrscheinlich eine professionellere Einstellung haben und Korrektheit gegenüber Spaß bevorzugen.

  • Regular

  • Bei solchen Turnieren soll es in erster Linie um Spaß und soziale Interaktion gehen. Die meisten Turniere fallen in diese Kategorie, sofern sie nicht große Preise anbieten. Spieler sollten hier zwar die grundlegenden Regeln kennen, es ist aber davon auszugehen, dass sie sich beim Spielen ähnlich wie im privaten Kreis verhalten. Fehler werden in der Regel nicht sonderlich hart bestraft. Es wird auch kein zertifizierter Schiedsrichter benötigt.

  • Competitive

  • Bei diesen Turnieren gibt es Geld, Pro Punkte oder Einladungen zu größeren Turnieren zu gewinnen. Es wird von Spielern erwartet, dass sie die Regeln des Spiels sowie die angemessenen Verhaltensweisen für solch ein Turnier kennen. Unabsichtliche Fehler werden auch hier noch nicht übermäßig hart bestraft, da davon auszugehen ist, dass auch Spieler teilnehmen, die mit der professionellen Spielweise noch nicht besonders vertraut sind.

  • Professional

  • Bei solchen Turnieren gibt es große Geldpreise und Ansehen zu gewinnen, was oft Spieler aus aller Welt anzieht. Von den Spielern wird erwartet, dass sie in der Lage sind, technisch korrekt zu spielen und sich angemessen zu verhalten. Selbst kleine Vergehen werden hier meist stark bestraft.



    Welche Arten von Strafen gibt es?

  • Caution

  • Die geringste mögliche Strafe. Sie wird oft benutzt, wenn es sich bei dem Fehler um eine Kleinigkeit handelt oder (bei REL Regular) für Vergehen, aus denen kein besonderer Vorteil gezogen werden kann. Ein paar Worte sollten genügen, um die Situation zu bereinigen. Auch wenn das Wort „Caution“ nicht benutzt wird, sollte eine Ermahnung eines Schiedsrichters immer als solche verstanden und berücksichtigt werden, wenn im weiteren Verlauf des Turniers der Fehler wiederholt wird.

  • Warning

  • Eine Verwarnung ist eine offiziell verfolgte Strafe. Sie wird meist ausgesprochen, wenn ein Spielfehler begangen wurde, der leicht zu korrigieren ist. Sie dient lediglich dazu, die Schiedsrichter und die DCI darauf aufmerksam zu machen, dass es ein Problem gegeben hat und den Spieler dazu zu erziehen, diesen Fehler in Zukunft nicht mehr zu begehen.

  • Game Loss

  • Ein Game Loss wird ausgesprochen, wenn die Behebung des Problems längere Zeit in Anspruch nehmen würde, wenn das Spiel nicht mehr weitergeführt werden kann (zum Beispiel weil sich einer der Spieler zu lange verspätet hat) oder der potenziell gewinnbare Vorteil sehr hoch ist. Dabei wird das aktuelle Spiel beendet und für den betroffenen Spieler als verloren gewertet.

  • Match Loss

  • Diese Strafe ist immer das Resultat einer Anhebung („Upgrade“) einer vorher bereits erteilten Strafe. Für den betroffenen Spieler gilt dadurch die gesamte Runde als verloren.

  • Disqualification

  • Ein Spieler muss mit einer Disqualifikation rechnen, wenn er durch sein Verhalten die Integrität des Turniers beschädigt oder sich auf besondere Weise unsportlich verhält. In diesem Fall erhält er auch keine Preise, selbst wenn er sich bereits an einer Stelle im Turnier befindet, an der ihm Preise zustehen. Allerdings darf er Preise, die er bereits erhalten hat, behalten.

    Eine Disqualifikation kann auch dann stattfinden, wenn zwar kein eindeutiger Beweis für ein Fehlverhalten vorhanden ist, der Head Judge aber der Überzeugung ist, dass es genügend Hinweise auf dieses Verhalten gibt.

    Es besteht auch die Möglichkeit einen Spieler zu disqualifizieren, wenn er durch wiederholtes Fehlverhalten aufgefallen ist und dieses trotz vorheriger Strafen nicht ändert. In diesem Fall würde er noch alle Preise bekommen, die ihm bisher im Turnier zustehen.



    Wie werden Strafen hochgestuft?

    Hat ein Spieler für einen Fehler bereits eine Strafe erhalten und begeht diesen Fehler erneut, wird die nächst höhere Strafe für diese Wiederholung vergeben. Diese Anhebung der Strafe geschieht in folgender Reihenfolge:
    Caution – Warning – Game Loss – Match Loss – Disqualifikation (mit Preis).



    Welche Strafen gibt es für welches Fehlverhalten?

    Nun kommen wir zu den eigentlich Strafen. Bei diesen sollte immer berücksichtigt werden, was bisher erklärt wurde. Jeder Schiedsrichter, der die PG anwenden will, sollte sich über diese grundlegenden Informationen im Klaren sein!

    Ich werde die einzelnen Fehler-Kategorien nacheinander abhandeln und auflisten, was jeweils darunter fällt. Dann werde ich ein paar allgemein erklärende Worte dazu schreiben und bei Bedarf auf Einzelheiten eingehen.



    I. Deck Error – Deckfehler

    • Illegal Decklist - Illegale Deckliste
    • Illegal Deck (Legal Decklist) - Illegales Deck (bei legaler Deckliste)
    • Illegal Deck (No Decklist) - Illegales Deck (keine Deckliste benutzt)
    • Improper Registration of Limited Card Pool - Fehlerhafte Registrierung eines Karten-Pools für ein Limited-Turnier
    • Failure to Desideboard - Nicht-Entfernen der Sideboard-Karten


    Zu dieser Kategorie gehören alle Strafen, die für Fehler mit dem Deck oder der Deckliste vergeben werden. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass bei solchen Fehlern ein großes Potenzial zum Missbrauch vorhanden ist. Daher wird bei fast allen dieser Fehler bei allen RELs ein Game Loss vergeben.
    Die einzige Ausnahme dazu ist die fehlerhafte Registrierung eines Karten-Pools, da hier der eigene Vorteil sehr gering ist. Daher gibt es dafür bei REL Regular nur eine Caution und bei Competitive und Professional ein Warning.

    Man sollte also als Spieler immer die Deckliste mehrmals überprüfen sowie immer dafür sorgen, dass vor jedem Spiel das Deck im korrekten Zustand ist. Daher am besten das Deck noch einmal schnell anschauen, bevor man mischt und dann beim Mischen – vor allem nach dem Sideboarden! – noch einmal zählen, ob die Kartenzahl stimmt.



    II. Game Play Error – Spielfehler

    • Incorrect Representation – Fehlerhafte Darstellung
    • Illegal Game State – Illegaler Spielzustand
    • Missed Trigger – Vergessene ausgelöste Fähigkeit
    • Game Rule Violation – Spielregel-Verletzung
    • Failure to Maintain Game State – Nicht-Erhaltung des korrekten Spielzustandes


    Diese Kategorie beinhaltet alle Fehler, die man im Verlauf eines Spiels machen kann und die direkt etwas mit dem Spiel zu tun haben. Mit Ausnahme des ersten Fehlers, der nur eine Caution zur Folge hat, gibt es für all diese Fehler bei allen REL ein Warning.

    Unter die Fehlerhafte Darstellung fallen dabei solche Sachen wie das Liegenlassen eines Spruchs im Spiel obwohl dieser bereits abgearbeitet wurde. Oder ein Spieler vergisst Marken auf eine Kreatur zu legen, die mit solchen ins Spiel kommt. Es handelt sich dabei also um Kleinigkeiten, die schnell behoben sind, die allerdings zu Problemen später im Spiel führen könnten, wenn sie übersehen werden. Daher ist eine Caution ausreichend.

    Ein illegaler Spielzustand entsteht zum Beispiel, wenn sich zwei legendäre Kreaturen unbemerkt im Spiel befinden. Für diesen Fehler sind grundsätzlich beide Spieler verantwortlich, da man auch darauf achten muss, welche regeltechnischen Auswirkungen die Karten des Gegners auf das Spiel haben.
    Da in solch einer Situation wahrscheinlich schon taktische Entscheidungen basierend auf diesem fehlerhaften Spielzustand gemacht wurden, ist es unmöglich, diesen rückgängig zu machen, wenn er nicht sofort entdeckt wird. Man kann lediglich dafür sorgen, dass die State-Based Effects (kurz: SBE) angewandt werden, um den Spielzustand legal zu machen, da diese sowieso immer überprüft werden. In diesem Fall würden also beide Legenden in die Friedhöfe gelegt und das Spiel ginge weiter.
    Neben dem Warning für den Spieler, dessen Karte den illegalen Spielzustand herbeigeführt hat, gibt es auch ein Warning für dessen Gegner – und zwar für den Fehler „Nicht-Erhaltung des korrekten Spielzustandes“. Dazu gleich mehr.

    Wird eine ausgelöste Fähigkeit vergessen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Fehler zu beheben, je nach Art der Fähigkeit:

      - Auf optionale Fähigkeiten ohne Konsequenzen wird nicht weiter eingegangen. Man geht davon aus, dass die Option nicht gewählt wurde und vergibt auch keine Strafe. Beispiel: Firemane Angel.

      - Wenn die Fähigkeit keine Entscheidung verlangt und sich nicht sichtbar auf den Spielzustand auswirkt, geht man davon aus, dass die Fähigkeit abgearbeitet wurde und vergibt keine Strafe. Beispiel: Kami of the Hunt.

      - Wenn die Fähigkeit eine Entscheidung verlangt, die eine Standardaktion enthält (in der Regel „If you don't...“), wird diese Standardaktion sofort ausgeführt ohne den Stapel zu benutzen. Beispiel: Slaughter Pact.

      - Wenn die Fähigkeit eine Entscheidung verlangt, ohne eine Standardaktion zu bieten, oder keine Entscheidung verlangt und sich sichtbar auf das Spiel auswirken würde, wird diese Fähigkeit auf den Stapel gelegt, falls sie innerhalb eines Zug-Periode erkannt wurde. Dabei darf der betroffene Spieler keine Objekte in seine Entscheidung einbinden, die zu dem Zeitpunkt, als die Fähigkeit normalerweise ausgelöst worden wäre, noch nicht vorhanden waren. Beispiel: Braids, Cabal Minion oder Dark Confidant.


    Dabei gilt für die letzte Möglichkeit zu beachten, dass eine Zug-Periode vom Beginn einer Phase oder eines Segments bis zum Ende der nächsten gleichen Phase oder des nächsten gleichen Segments dieses Spielers andauert.

    Eine wichtige Anmerkung zu den vergessenen ausgelösten Fähigkeiten ist, dass man niemals versuchen sollte, das Spiel bis zu dem Zeitpunkt rückgängig zu machen, zu dem sie normalerweise ausgelöst worden wären, da von einem Schiedsrichter nicht verlangt werden kann, dass er alle relevanten Aspekte des Spiels seit der vergessenen Fähigkeit nachvollziehen und fair rückgängig machen kann.

    In den letzten beiden Fällen bekommt nicht nur der Spieler, der die vergessene Fähigkeit kontrolliert, ein Warning, sondern auch dessen Gegner, sofern dieser die Fähigkeit nicht sofort bemerkt hat – und zwar wiederum für den Fehler „Nicht-Erhaltung des korrekten Spielzustandes“.

    Die Kategorie „Game Rule Violation“ deckt die meisten Fehler ab, die während eines typischen Magic-Spiels geschehen. Dazu gehören solche Sachen wie: Ein Spieler vergisst mit einer Kreatur anzugreifen, die jede Runde angreifen muss. Oder ein Spieler möchte einen Wrath of God spielen, bezahlt dafür aber nur ein weißes und drei andere Mana. Oder ein Spieler legt eine Kreatur, die an Disintegrate stirbt in den Friedhof.

    Werden solche Fehler nicht direkt entdeckt, sollte der Judge niemals versuchen, sie irgendwie rückgängig zu machen. Der Spieler, der den Fehler gemacht hat, wird dafür ein Warning erhalten, ebenso wie sein Gegner, falls er es nicht gleich bemerkt hat…

    … da dieser sich wiederum an „Nicht-Erhaltung des korrekten Spielzustandes“ schuldig gemacht hat, wozu wir nun endlich kommen. Die Benennung dieses Fehlers soll klar machen, dass beide Spieler für ein fehlerfreies Spiel zuständig sind. Wer einen Fehler des Gegners gleich bemerkt, macht natürlich alles richtig. Sollte ein Spieler aber unaufmerksam sein und dadurch einen legalen Spielzustand nicht mehr sicherstellen können, wird er dementsprechend wie bereits erwähnt ein Warning bekommen. Diese Strafe ist zusätzlich besonders, da sie niemals aufgestuft wird. Das ist somit der einzige Fehler, den man mehrmals begehen kann, ohne dafür eine höhere Strafe zu bekommen.
    Das liegt übrigens daran, dass man vermeiden möchte, Spieler vom Rufen eines Schiedsrichters abzuschrecken, was sicher der Fall wäre, wenn ein Spieler dafür mit einem Game Loss oder Schlimmerem rechnen müsste.



    III. Card Game-Specific – Kartenspiel-Fehler

    • Looking at Extra Cards – Zusätzliche Karten anschauen
    • Drawing Extra Cards – Zusätzliche Karten ziehen
    • Improper Drawing at Start of Game – Fehlerhaftes Ziehen zu Beginn des Spiels
    • Failure to Discard – Nicht-Abwerfen von Karten
    • Marked Cards – No Pattern – Markierte Karten ohne Muster
    • Marked Cards – Pattern – Markierte Karten mit Muster


    Diese Kategorie ist vorhanden, da die PG auch für das Miniaturen-Spiel "Dreamblade“ benutzt werden. Hier sind Fehler aufgelistet, die speziell bei Karten-Spielen vorkommen.

    Während der zweite und der letzte der hier genannten Fehler bei REL Regular ein Warning und bei höherem REL einen Game Loss zur Folge haben, gibt es für die anderen bei REL Regular lediglich eine Caution, die bei höherem REL zum Warning wird. Das liegt daran, dass sowohl das zusätzliche Ziehen von Karten als auch markierte Karten, die ein Muster aufweisen (z.B. alle Inseln im Deck haben einen Punkt auf der Hülle), ein großes Potenzial für Missbrauch haben.

    Der entscheidende Unterschied zwischen Karten anschauen und Karten ziehen, liegt darin, wo sich die betroffene Karte befindet. Spielt ein Spieler zum Beispiel einen Sleight of Hand und nimmt die zwei Karten zu seinen Handkarten dazu, anstatt sie nur anzuschauen, so gelten diese Karten als gezogen, da man nicht mehr ausmachen kann, welche sich bereits in der Hand befanden und welche neu sind.
    Zieht ein Spieler hingegen einen Spruch wie Compulsive Research, nimmt eine vierte Karte und merkt noch rechtzeitig, bevor diese seine Handkarten berührt, dass sie zuviel ist, hat er sie noch nicht gezogen, da man sie eindeutig von den Handkarten unterscheiden kann. Somit hat er sich diese zusätzliche Karte nur angeschaut und sie kann wieder ins Deck gemischt werden.



    IV. Tournament Error – Turnier-Fehler

    • Tardiness – Verspätung
    • Playing the Wrong Opponent – Gegen einen falschen Gegner spielen
    • Slow Play – Langsam spielen
    • Insufficient Randomization – Unzureichendes Mischen
    • Failure to Follow Official Announcements – Offiziellen Ansagen nicht folgen
    • Draft Procedure Violation – Verletzung der Draft-Regeln


    Zu den Turnierfehlern zählen Verfehlungen, die die Bestimmungen der „Universal Tournament Rules“ und der „Magic Floor Rules“ brechen oder Situationen, in denen sich ein Spieler nicht angemessen verhält.

    Wer bei einem Magic-Turnier zu Beginn einer Runde nicht pünktlich an seinem Platz ist oder zum Beispiel seine Deckliste nicht rechtzeitig einreicht, hat dafür selbst die Verantwortung zu tragen, da man nicht wegen der Verspätung eines Spielers das ganze Turnier verzögern möchte. Daher gibt es für Verspätung bei den beiden höheren RELs einen Game Loss (bei REL Regular erst nach drei Minuten), der nach einer gewissen Zeit einen zweiten Game Loss nach sich zieht. So wartet man zum Beispiel weitere zehn Minuten auf einen Spieler, der nicht an seinem Platz ist, bevor er die gesamte Runde verliert. Meldet sich der Spieler bis zum Ende der Runde nicht bei einem Offiziellen, wird er aus dem Turnier entfernt.

    Wer sich pünktlich an einen falschen Tisch setzt, hat allerdings auch nicht mehr richtig gemacht. Dafür gibt es bei jedem REL ein Warning, wenn es noch innerhalb von drei Minuten nach Beginn der Runde bemerkt wird – für beide Spieler an diesem Tisch wohlgemerkt, da man sich immer informieren sollte, ob man den richtigen Gegner vor sich sitzen hat. Das geht zum Beispiel ganz einfach, indem man sich den Namen des Gegners vom Paarungszettel merkt und dann am Tisch einfach noch mal nachfragt.

    Zusätzlich muss der betroffene Spieler natürlich seinen korrekten Platz aufsuchen. Wird der Fehler nach dieser Zeit bemerkt, aber noch bevor es einen zweiten Game Loss für Verspätung geben würde, gibt es auch für dieses Vergehen einen Game Loss. Nach diesem Zeitpunkt, also in der Regel nach zehn Minuten, wird auch hier der Spieler für dieses Vergehen die gesamte Runde durch einen zweiten Game Loss verlieren.

    Slow Play ist eine der am meisten missverstandenen Fehlerbenennungen. In diesem Fall (wie übrigens auch bei allen anderen bisher besprochenen Fehlern) wird nicht von Absicht ausgegangen. Versucht ein Spieler absichtlich Zeit zu schinden, gilt dies als Betrug (siehe unten). Des Slow Plays macht man sich hingegen schuldig, wenn man unangemessen viel Zeit für eine Aktion verbraucht, zum Beispiel wenn man sich immer und immer wieder den gegnerischen Friedhof anschaut, ohne dass sich etwas Relevantes im Spiel geändert hat oder wenn man den Inhalt des gesamten gegnerischen Decks niederschreibt, nachdem man ein Extirpate gespielt hat.
    Zusätzlich zu einem Warning gibt es für dieses Vergehen einen extra Zug pro Spieler falls das Spiel bis zu den Extrazügen andauern sollte – aber nicht, wenn es sich schon in diesen befindet. Außerdem besteht für den Head Judge die Möglichkeit, für Slow Play einen Game Loss zu vergeben, wenn er der Meinung ist, dass das Ergebnis des Spiels dadurch entscheidend beeinflusst wurde.

    Wer sein Deck unabsichtlich nicht ausreichend oder gar nicht mischt, wenn das nötig wäre, bekommt dafür bei REL Competitive und Professional einen Game Loss, bei REL Regular bleibt es bei einem Warning. Diese Strafe ist deshalb so hoch, weil die Möglichkeit, das Nicht-Mischen (auch unbewusst) auszunutzen, sehr hoch ist. So kann es schon von Vorteil sein, wenn man zum Beispiel einen Rampant Growth spielt, gleich als unterste Karte das richtige Land findet und nicht mischt, weil man ja das Deck noch gar nicht durchsucht hat. Dabei wird man aber in der Regel mindestens die neue unterste Karte gesehen haben und somit unfairerweise über mehr Informationen als der Gegner verfügen.

    Wenn ein Schiedsrichter oder zum Beispiel Schilder Auskunft darüber geben, was man nicht tun sollte, ein Spieler dies aber trotzdem tut, hat er es verpasst, diesen offiziellen Anweisungen zu folgen. Um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er sich an solche Hinweise zu halten hat, wird sein Verhalten mit einem Warning bestraft. Beispiele für solches Fehlverhalten sind Spieler, die in Bereichen rauchen, wo Schilder dies verbieten oder Zuschauer, die sich an einem bestimmten Ort aufhalten, obwohl darauf hingewiesen wurde, dass dieser Bereich für Zuschauer nicht zugänglich ist.

    Für die Verletzung von Draft-Regeln (man gibt zum Beispiel einen Booster versehentlich in die falsche Richtung) gibt es bei den ersten beiden REL lediglich eine Caution. Die Tatsache, dass es dafür bei REL Professional schon ein Warning gibt, sollte ein Hinweis darauf sein, dass bei diesen Turnieren strenge Regeln herrschen und man dort genau wissen sollte, was man tut. Wie der Name des REL schon sagt, handelt es sich um professionelle Turniere. Bei diesen möchte man nicht, dass durch die Unaufmerksamkeit eines Spielers alle anderen warten müssen, weshalb gleich ein Warning vergeben wird.



    V. Unsporting Conduct – Unsportliches Verhalten

    • Unsporting Conduct - Minor – Geringes unsportliches Verhalten
    • Unsporting Conduct - Major – Grobes unsportliches Verhalten
    • Randomly Determining a Winner – Auslosen eines Siegers
    • Bribery – Bestechung
    • Aggressive Behavior – Aggressives Verhalten
    • Theft of Tournament Material – Diebstahl von Turniermaterialien


    Als unsportlich gilt Verhalten, das sich negativ auf das Turnier auswirkt. Dabei ist es wichtig, eine Unterscheidung zu einem Mangel an sportlichem Verhalten zu machen. Es gibt Verhaltensweisen, die im Rahmen der Magic-Regeln erlaubt sind, von manchen Personen aber bereits als unsportlich aufgefasst werden könnten. Es liegt in der Entscheidungsgewalt des Head Judge, darüber zu entscheiden, was letzten Endes unter unsportliches Verhalten fällt.

    Alle Vergehen, die nicht in die letzten vier Kategorien eingeordnet werden können, fallen je nach Härte unter „Minor USC“ oder „Major USC“, wobei ersteres in der Regel ein Warning verlangt, während für grobes Fehlverhalten ein Game Loss angemessen ist. Grundsätzlich sollte der Spieler sich um die Behebung seines Fehlers kümmern (zum Beispiel durch das Entfernen seines Mülls) oder er muss mit der Erhöhung der Strafe rechnen.

    Beispiele für Minor USC sind: ständiges Fluchen; das konkrete Verlangen einer Strafe für den Gegner; das Zurücklassen störender Müll-Mengen.

    Beispiele für Major USC sind: beharrliches Diskutieren mit dem Head Judge über eine endgültige Entscheidung; Diskriminierung einer Person auf Grund ihres ethnischen oder religiösen Hintergrunds; wütendes Umstoßen von Tischen oder Stühlen nach einer Niederlage.

    Die vier konkret benannten Vergehen werden alle mit einer Disqualifikation (ohne Preis) geahndet. Solche Dinge sind strikt verboten und werden in keiner Weise toleriert, um die Integrität des Turniers zu beschützen.

    Das Auslosen eines Siegers – durch Würfeln oder andere zufällige Methoden – ist nicht erlaubt, da dies den Wettbewerb verzerrt, indem es die Ergebnisse (u.a. in Form der Tiebreaker) anderer Spieler beeinflusst. Das ist natürlich nicht der Sinn solch einer Veranstaltung, weshalb versucht wird, mit dieser Kategorie (und natürlich auch mit dem Verbot von Bestechung) die Integrität des Turniers zu beschützen.

    Als aggressives Verhalten gelten vor allem Aktionen, die absichtlich durchgeführt werden und konkret andere Personen bedrohen, z.B. das Androhen von Gewalt oder das Zerreißen von Karten anderer Spieler.

    Zum letzten Punkt möchte ich deutlich anmerken, dass normaler Diebstahl nicht darunter fällt. Wird zum Beispiel ein Rucksack geklaut, ist das die Sache des Turnierorganisators. Natürlich ist es von Vorteil, wenn Schiedsrichter dabei helfen, dieses Problem zu beheben, eine Strafe von der DCI wird es dafür aber nicht geben. Diese Kategorie kümmert sich lediglich um solche Fälle wie zum Beispiel das Ersetzen einer foil Karte, die man in einem zu registrierenden Sealed Pool gefunden hat.



    VI. Cheating – Betrug

    • Stalling – Zeit schinden
    • Fraud – Betrug
    • Outside Assistance – Hilfe von Außen
    • Manipulation of Game Materials – Manipulation von Spielmaterial


    Jegliche Art von Betrug bei einem Magic-Turnier wird nicht geduldet und wir daher mit einer Disqualifikation (ohne Preis) bestraft. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass die DCI sich dafür entscheidet, dem betroffenen Spieler für einen gewissen Zeitraum die Teilnahme an Turnieren zu verbieten.

    Es ist wichtig zu beachten, dass einige Fälle von Cheating auf den ersten Blick wie ehrliche Fehler aussehen können, weshalb meist eine gründliche Untersuchung der Situation durch die beteiligten Schiedsrichter und den Head Judge notwendig ist. Des Weiteren ist es keine notwendige Bedingung für Betrug, dass der Spieler weiß, dass sein Verhalten illegal ist. Wer zum Beispiel an einem Turnier mit der DCI-Nummer eines Freundes teilnimmt, weil er glaubt, dass das nicht schlimm sei, macht sich ebenfalls des Betrugs schuldig und wird dafür die entsprechenden Konsequenzen tragen.

    Auffällige Merkmale für Stalling sind: Langes Nachdenken ohne relevante Optionen; ausführliches und mehrmaliges Nachfragen bei einem Schiedsrichter, in der Hoffnung, mehr Zeit für eine Entscheidung zu haben.

    Beispiele für Fraud sind: Die Teilnahme an einem Turnier mit falscher DCI-Nummer; das Anlügen eines Offiziellen; Lügen über den Stand der Lebenspunkte; absichtliches Eintragen eines falschen Ergebnisses.

    Beispiele für Outside Assistance sind: Das Beraten eines Spielers während seines Spiels; das Verlangen von Beratung durch einen Zuschauer; das Anschauen von Notitzen, die nicht während des Spiels entstanden sind; das Einmischen eines Zuschauers in ein laufendes Match.

    Beispiele für Manipulation of Game Materials sind: Die Anordnung von Karten im Deck, gefolgt von nicht ausreichendem Mischen; Das Ziehen von zusätzlichen Karten, während der Gegner unaufmerksam ist, das absichtliche Markieren von Karten.



    Fazit – Was kann man sich von den Penalty Guidelines versprechen?

    Wie ihr hoffentlich gesehen habt, gibt es für fast jeden Fehler, den ein Magic-Spieler begehen kann, eine Möglichkeit, diesen zu berichtigen und zu bestrafen. Diese PG wurden sorgfältig ausgearbeitet und bieten einige neue Sicht- und Vorgehensweisen im Vergleich zu ihren vorherigen Versionen, die den Ablauf von Turnieren einfacher und einheitlicher gestalten. Die Idee, dass beide Spieler immer für den korrekten Ablauf des Spiels verantwortlich sind, finde ich sehr gut, da sie dazu ermutigt, mehr darauf zu achten, was auf der anderen Seite des Tischs geschieht.

    Der von Kritikern genannte Punkt, dass es Betrügern leichter gemacht wird, weil für weniger Vergehen gleich ein Game Loss vergeben wird, halte ich für nur schwer nachvollziehbar. Meiner Meinung nach liegt es an aufmerksamen Spielern und Schiedsrichtern, die schwarzen Schafe in der Szene aufzuspüren und entsprechend hart zu bestrafen. Die Tatsache, dass früher schneller ein Game Loss vergeben wurde, war alles andere als ein Garant für das Entdecken von Betrügern, da man bei dieser alten Vorgehensweise genauso wenig Untersuchungen angestellt hat, wie es heute bei einem Warning und einem Verdacht der Fall wäre.

    Wenn wir, d.h. die DCI und die Gemeinschaft der Schiedsrichter, also in der Lage sind, aufmerksam über Vorgänge in Spielen zu entscheiden, bin ich zuversichtlich, dass Magic als Sport weniger von Betrug und falschen Entscheidungen dominiert wird, als manche es vor allem in Deutschland glauben mögen. Gerade hierzulande erlebe ich in letzter Zeit eine steigende Zahl kompetenter Schiedsrichter auch im lokalen Bereich. Ich persönlich werde mein Bestes geben, dass jedes Turnier, bei dem ich aktiv bin, so sauber, professionell und fair wie möglich abläuft, in der Hoffnung, dass „uns“ Schiedsrichtern auch von „euch“ Spielern das nötige Vertrauen entgegengebracht wird. Denn so aktiv ein Judge auch sein mag, er wird nie in der Lage sein, alle Fehler im Verlauf selbst eines kleinen Turniers zu entdecken, wenn er nicht von Spielern oder Zuschauern darauf hingewiesen wird.

    Natürlich bedeutet das nicht, dass ich oder andere Schiedsrichter unfehlbar sind. Ich kann von so manchen Situationen berichten, in denen mir die Möglichkeiten gegeben waren, eine korrekte Entscheidung über ein Spiel zu treffen, ich aber einen Fehler gemacht habe, weil ich vielleicht etwas übersehen habe. So ist es mir zum Beispiel passiert, dass ein Spieler von mir einen Game Loss bekommen hat, weil er die Karte für seinen Dark Confidant nicht vorgezeigt hatte. Eigentlich wäre das nur ein Warning gewesen (er hatte die Fähigkeit quasi vergessen. Die Karte, die er gezogen hatte, hätte man als seine normale Karte für den Zug werten und die Fähigkeit des Confidant nachholen können), ich hatte mir aber nicht die Zeit genommen, die Situation vollständig zu verstehen; ich dachte, er hätte diese Karte irgendwie zusätzlich gezogen, wofür meine Strafe angemessen gewesen wäre.
    Aber selbst wenn solche Fehler passieren und mir das natürlich ernsthaft Leid tut, hat das meiner Meinung nach nicht zu bedeuten, dass unsere Strafrichtlinien oder unsere Arbeitsweise im Allgemeinen falsch ist.



    Nun komme ich aber endlich zum Schluss, denn ich denke, dass dieser Artikel sowohl in Umfang als auch Informationsgehalt lang genug ist. Ich würde mich freuen, in den Kommentaren etwas darüber zu lesen, was eure Meinung zu den Penalty Guidelines ist – habt ihr vielleicht das erste Mal überhaupt davon gehört? Oder euch über ein Ruling beim letzten Turnier gewundert?

    Ich nehme auch sehr gerne weiterhin eure Fragen an Judge@PlanetMTG.deentgegen, wenn ihr noch nähere Erläuterungen zu diesem Dokument haben wollt oder euch einfach eine normale Regelfrage auf der Zunge liegt.


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     #1 cardplayerz.de von kslate89 am 15.08.2007 • 07:47
    ,,Theft of Tournament Material – Diebstahl von Turniermaterialien"

    das heißt wenn man ein würfel nimmt der auf dem tisch liegt kann man dafür DQ'ed werden?
     #2 @kslate von MichaelW am 15.08.2007 • 08:26
    Nein, das heißt es nicht. Sondern wenn du zum Beispiel einen Booster / Tournament Pack etc mitgehen läßt, welche für den Bau der Decks gedacht sind.
     #3 Und hier ist das Problem... von Teardrop am 15.08.2007 • 09:24
    Also vorweg:
    Toller Artikel, sehr informativ, vor allem für Leute, die "nur" mal, als nichtoffizielller Judge, ein FNM überwachen wollen.Oder für Spieler, die sich immer wundern, was da gerade mit ihnen passiert, und warum. ABER:

    "Die Kategorie „Game Rule Violation“ deckt die meisten Fehler ab, die während eines typischen Magic-Spiels geschehen. Dazu gehören solche Sachen wie: Ein Spieler vergisst mit einer Kreatur anzugreifen, die jede Runde angreifen muss. Oder ein Spieler möchte einen Wrath of God spielen, bezahlt dafür aber nur ein weißes und drei andere Mana. Oder ein Spieler legt eine Kreatur, die an Disintegrate stirbt in den Friedhof.

    Werden solche Fehler nicht direkt entdeckt, sollte der Judge niemals versuchen, sie irgendwie rückgängig zu machen. Der Spieler, der den Fehler gemacht hat, wird dafür ein Warning erhalten, ebenso wie sein Gegner, falls er es nicht gleich bemerkt hat…"

    Genau diese Passage ist das hauptproblem der Penalty Guidelines. Denn damit kann gecheatet und betrogen werden, denn der Versuch wird kaum bestraft und die Konsequenzen wenn man erwischt wird sind quasi nonexistent. Es MUSS die Möglichkeit geben, eine gewisse Zeit zurückzugehen und Fehler zu korrigieren. Denn sonst geht das irgendwann schief. Ich kann alle Deine Argumente verstehen, aber hier sollte der PG noch einmal überarbeitet werden. Man kann es nämlich auch mit absicht vergessen, die Kreaturen nach dem Wrath wegzuräumen. Und wenn der Gegner es nicht sofort merkt...
     #4 ...oder man ihn gut ablenkt. von atog28 am 15.08.2007 • 10:13
    "Oh was ist das" betrachte ich die Karte am Nebentisch, lege meine Kreatur, die vom Disintegrate tödlich getroffen wurde in den Friedhof und lobe meinen Gegner, dass er ein gutes Deck spielt.
     #5 @Teardrop von MichaelW am 15.08.2007 • 10:18
    Das Problem ist bekannt, aber wenn du etwas absichtlich vergißt, geht das ganze wieder in eine Andere Richtung. Wie gesagt, die Mißbrauchsmöglichkeit ist hier gegeben, allerdings wenn etwas absichtlich passiert, dann schaut man sich ein Turnier auch sehr schnell von "aussen" an.
     #6 magicthegatheringblog.wordpress.com von Zeromant am 15.08.2007 • 10:21
    So sehr ich Deinen letzten Artikel gelobt habe, so sehr wundere ich mich hier... zu 90% übersetzt Du doch einfach nur den PG (und lässt dabei Dinge weg, die sich nicht auf Magic, sondern z.B. auf Dreamblade beziehen, weg), oder? Vielleicht erklärst Du auch eigenständig ein bisschen, aber so richtig tief dringst Du nicht in die Materie ein.

    Das Übersetzen dieses Dokuments ist natürlich eine große Fleißarbeit und sollte auch gemacht werden - aber HAT das denn noch niemand gemacht? (Der Wizards-Server ist gerade down, sonst würde ich einfach nachsehen.)

    In jedem Fall hätte ich mir vondiesem Artikel weniger eine Reproduktion des PG ewartet und mehr inhaltliche Diskussion. Gerade die Kritik, die am neuen PG geäußert wurde, bleibt fast völlig außen vor, und Du gehst auf die Argumente, die dagegen gebracht wurden, nicht wirklich ein! Deswegen hat die Diskussion, die irgendwann unter einem der GerMagic-Blogeinträge zu diesem Thema entstanden war, mir ehrlich gesagt erheblich mehr gebracht, als dieser Artikel hier. (Wer sie wiederfindet - bitte verlinken!)

    Außerdem finde ich es äußerst schade, dass Du SEckis Judge-Artikel hier nicht verlinkst, in dem er sich intensiv mit den Änderungen vom neuen zum alten PG befasst und zahlreiche Situationen darauf hin analysiert, wie sie heute gehandhabt werden sollen - der war nämlich, ehrlich gesagt, auch zehn Mal informativer als Deine bloße Rekapitulation!

    Moment mal, das Link kann ich angeben:

    (Nein, kann ich nicht, weil der blöde Wizards-Server down ist!!!)

    www.wizards.com/default.asp?x=judge/article/20070724a

    Das habe ich jetzt aus meinem Blogeintrag, in dem ich bereits darauf verlinkt hatte, herauskopiert - leider kann ich zur Zeit nicht testen, ob ich das Link dabei irgendwie verstümmelt habe. Sobald der Wizards-Server aber wieder up ist, sollte sich Eckis Beitrag im Judge-Artikel-Bereich der Seite mühelos finden lassen!
     #7 sehr informativ von Rockabilly Logan am 15.08.2007 • 10:28
    ich finde den artikel recht interresant und muss sagen dadurch kann man die entscheidungen der schiedsrichter wesentlich besser nachvollziehen
     #8 @Zeromant von MichaelW am 15.08.2007 • 10:35
    Leider wurde die neue PG noch nicht übersetzt.
     #9 @pischner and our mother language von OdinFK am 15.08.2007 • 11:07
    So, der Herr Pischner hat schon wieder alles Wesentliche gesagt. Ich muss gestehen, dass ich den Artikel nur überfolgen habe, aber schon dabei fällt auf, dass da sprachlich noch einiges mehr geht.
    Sätze wie "Jegliche Art von Betrug bei einem Magic-Turnier wird nicht geduldet" lassen bestenfalls Beamtenherzen höherschlagen...
    Trotzdem: Nicht nur motzen. Ich finde es gut, dass die Judges sich auch in diese Community ein wenig mehr einbringen möchten.
     #10 Dies ist ein Betreff von Mighty-AK am 15.08.2007 • 11:26
    An dieser Stelle möchte ich hinzufügen, dass es außerdem noch die Strafe "Match Point" gibt.
    Bei dieser Strafe verliert der Spieler einen Punkt, den er sich im Turnierverlauf erspielt hat.
    Beispiel: A steht 3-0 und hätte somit 9 Punkte, da er aber zuvor eine Match Point Strafe erhalten hat, hat A ingesamt nur 8 Punkte.

    Dabei ist wichtig, dass diese Strafe nur bei Turnieren vergeben wird, deren Runden nur aus einem Spiel bestehen (bis dato ist das nur bei Two-Headed Giant der Fall).
    Diese Strafe ersetzt das Game Loss in solchen Turnieren, da ein Game Loss in diesem Turnier zugleich ein Match Loss wäre.
    Sollte aber das Spiel nicht weiterspielbar sein, wird dann tatsächlich ein Game Loss vergeben, ebenso werden Vergehen wie Verspätung, Grobes unsportliches Verhalten und vergessen zurückzusideboarden nie mit Match Point bestraft, sondern stattdessen mit einem Game Loss.

    Grüße
    [...]
     #11 Nice. von Noman Peopled am 15.08.2007 • 12:39
    Sowas lese ich immer wieder gerne.

    Daß die Materie trocken und notgedrungen etwas bürokratisch ist, ist leider nicht zu vermeiden; aber alle Spieler können von der Kenntnis der Guidelines nur profitieren.

    Das Einzige, was mir eventuell fehlt, ist noch ein nachdrücklicher(er) Hinweis, daß das Ganze auf FNMs nicht gar so arg ist und neuere Spieler sich nicht abschrecken lassen sollten, nur weil das alles so furchtbar kompliziert klingt.
     #12 seltsame Beispiele für Vergehen?! von crazy alex am 15.08.2007 • 12:46
    Wenn ich in der letzten Runde eines Turniers (z.B. PTQ) mit meinem Gegner um den Sieg würfle, weil wir eigentlich ein Draw haben, werde ich disqualifiziert ohne Preise und bekomm vielleicht eine Sperre.
    Das klingt für mich ein bisschen hart.

    „Beispiele für Major USC sind: beharrliches Diskutieren mit dem Head Judge über eine endgültige Entscheidung; Diskriminierung einer Person auf Grund ihres ethnischen oder religiösen Hintergrunds; wütendes Umstoßen von Tischen oder Stühlen nach einer Niederlage.“

    „während für grobes Fehlverhalten ein Game Loss angemessen ist“

    Wenn ich aber die letzte Runde verlieren würde, meinen farbigen Gegner daraufhin als „Negersau“ beschimpfen würde und anschließend noch wütend den Tisch umschmeißen würde, würde ich nur ein Game Loss bekommen, welches dann noch zum Matchloss upgegradet wird, was also effektiv überhaupt keine Strafe wäre, da es die letzte Runde ist.

    Da kann doch was nicht ganz stimmen?!
     #13 @alex von OdinFK am 15.08.2007 • 12:53
    "a disqulification without prize is issued for severe unsporting conduct" -penalty guidelines
    Deshalb würde ich den Leuten empfehlen sie selbst zu lesen...
     #14 @12 von atog28 am 15.08.2007 • 13:20
    Warum willst du würfeln? Würdest du in einem Dragon Dice(tm) Turnier auch eine Runde Mau-Mau spielen da ihr eigentlich drawen würdet? Noch dazu bedeutet würfeln hier ein Zufallsergebnis wie bei einem Glücksspiel - noch ein Grund mehr, dass es nicht erlaubt ist.
     #15 blubb von crazy alex am 15.08.2007 • 13:33
    Das war jetzt nur ein Beispiel für ein Vergehen, welches zu einem DQ führt. (Man will zum Beispiel würfeln, dass wenigstens ein Spieler Top8 ist, weil ein Draw keinem langt.)
    Ich finde dieses Vergehen ist nicht so schlimm (doch wohl auch eines DQ würdig), wie der zweite von mir beschriebene Fall. Trotzdem ist die Strafe härter. Ich denke das kann so doch nicht angehen, da auch für den anderen Fall ein DQ angemessen wäre.
     #16 @alex von OdinFK am 15.08.2007 • 13:47
    nochmals: für derartige Beleidigungen wirst du DQed, das ist überhaupt keine Frage.
    Das andere findest du nicht so schlimm, aber es gefährdet die Integrität des Turniers als ganzem. Jedes Fehlverhalten, dass Turnierintegrität gefährdet muss maximal bestraft werden, da das ganze Turnier sonst schnell zur Farce gerät.
     #17 Absicht des Artikels von HeikoS am 15.08.2007 • 14:49
    Dieser Artikel SOLL lediglich dazu dienen, die PG ausführlich und auf Deutsch vorzustellen, da viele Spieler erfahrungsgemäß nicht mal ansatzweise eine Ahnung haben, was das überhaupt ist - und weil es eben keine deutsche Übersetzung gibt.
    Dass das Ganze daher etwas bürokratisch und trocken klingt, war daher leider nicht zu vermeiden. Ich wollte auch nicht einen lustig geschriebenen Artikel daraus machen, weil ich das nicht angemessen finde.
    Eckhards Artikel kann ich aber in der Tat jedem empfehlen, die Verlinkung habe ich einfach versäumt.

    Eine ausführliche Besprechung der Hintergründe und Philosophien der PG gibt es aus vielen verschiedenen Gründen frühestens Mitte September, vielleicht von mir, vielleicht von einem anderen Judge.
     #18 Cheating - @ Teardrop von HeikoS am 15.08.2007 • 15:01
    "Denn damit kann gecheatet und betrogen werden, denn der Versuch wird kaum bestraft und die Konsequenzen wenn man erwischt wird sind quasi nonexistent. Es MUSS die Möglichkeit geben, eine gewisse Zeit zurückzugehen und Fehler zu korrigieren. Denn sonst geht das irgendwann schief."

    Ich finde dieses Argument absolut nicht nachvollziehbar. Das Zurückdrehen eines Spielzustandes ist ein Mittel gegen Cheating? So nach dem Motto "anstatt alles zu lassen, wie es ist, drehen wir zurück... und dann gibt's den DQ"??
    Es ist doch lediglich ein anderer - definitiv schlechterer weil subjektiver - Fix, der nichts mit der Investigation zu tun hat.
    Natürlich wird (oder sollte) ein Judge auch unter den aktuellen PG kurz untersuchen, ob da vielleicht Betrug stattfindet, genauso wie unter den alten. Wenn er dann zu dem Schluss kommt, dass das nicht der Fall oder nicht nachvollziehbar ist, behandelt er einen ehrlichen Fehler auf eine Weise, die die Tatsache, dass beide Spieler für das Spiel verantwortlich sind, auf faire Weise.

    Ich sehe einfach den Zusammenhang nicht, verstehe aber, dass das für viele Leute unglaubwürdig scheint. Es scheint da eine gewisse Einstellung zu geben nach dem Motto "wenn wir Cheater schon nicht erwischen, bestrafen wir lieber jeden, der einen Fehler macht hart genug, damit wenigstens die entdeckten (aber nicht enttarnten) Betrugs-Versuche nicht funktionieren".

    Da scheint eine ähnliche Fehlinterpretation der Wirklichkeit vorzuliegen wie bei Spielern, die ihr Deck nach dem Schema Land-Spell-Spell sortieren und es danach gründlich mischen (wodurch das Sortieren natürlich nichts gebracht hat).
     #19 @18 von atog28 am 15.08.2007 • 15:17
    Ok, dann mal eine konkrete Situation: mein Gegner spielte in Runde 14 einen Sudden Spoiling auf mich, dann einen Disintegrate (x=5) auf meine Stuffy Doll. Ich laber noch mit ihm über die Layers, verbrate eventuell noch einen Giant Growth, wir kommen überein, dass es alles nix bringt und die Stuffy Doll ist tot. Ich shaker noch mit ihm rum, dass er ja super Glück hatte, weil er sonst nicht viel gegen die Stuffy Doll machen kann. Er ist auch total erleichtert.

    Ich enttappe (Runde 15) und ziehe ein Dread Return, was ich direkt auf die Stuffy Doll spiele. Mein Gegner ruft den Judge. Ergebnis?

    Nach den vorliegenden Infos: ich kriege ein Warning und eine Stuffy Doll.
    Alternative Möglichkeit: man berichtigt den Spielstatus (die Stuffy Doll ist niemals in den Friedhof gegangen, kann also vom Dread Return niemals reanimiert und noch viel weniger überhaupt angezielt werden) in dem der vergessene Effekt nachgeholt wird. Sofort. Wie beim Anwenden vergessener Trigger oder ähnliches.

    Warum soll es in diesem Fall anders sein?

    Achso, das Spiel mit der Stuffy Doll hab ich übrigens gewonnen.
     #20 atog... von HeikoS am 15.08.2007 • 15:48
    es ist wirklich ganz simpel, warum nicht zurückgedreht wird:
    der Gegner hätte bei lebender Stuffy Doll vielleicht noch was gemacht! Du kennst den Inhalt seiner Hand nicht und kannst das daher nicht beurteilen - und von einem Judge wird nicht verlangt, dass er das beurteilen kann, weil sich nicht jeder Judge gleich gut mit dem strategischen Aspekt von Magic auskennt.

    Dann müsste man also ganz bis in seinen Zug an die richtige Stelle drehen und er dürfte natürlich noch was machen - mit der zusätzlichen Information, dass du ein Dread Return ziehst!

    Wenn man das so durchziehen würde, hätte man die sprichwörtliche Pandoras Box geöffnet. Eine solche Entscheidung würde einen Rattenschwanz von unabsehbaren Veränderungen und Entscheidungen nach sich ziehen. Und genau deshalb lässt man es sein.

    Gehen wir davon aus, dass in deiner Situation alles ehrlich abgelaufen ist, dein Gegner also nicht die Absicht hatte zu betrügen. Dann wart ihr doch BEIDE Schuld, dass ein falscher Gamestate entstanden ist, weil ihr nicht den Judge gerufen habt.
    Nach der aktuellen Philosophie akzeptiert man, dass in solchen Situationen in der Regel ein Spieler einen Vorteil haben wird. In diesem Fall ist das halt dein Gegner. Wäre es eine Situation gewesen, in der eine deiner Kreaturen unberechtigt im Spiel bleibt, hättest du eben den Vorteil gehabt. Das müsst ihr beide verantworten, wenn ihr einen inkorrekten Spielzustand entstehen lasst.
     #21 ach komm was geht von klau_s am 15.08.2007 • 15:49
    Hier aktivier ich mein Btotem attack, gehste auf 5, dann damnation. Ups das totem liegt ja noch. Hab ich vergessen. Judge hier wir haben es erst in seinem Zug nachdem er eine Kreatur gelegt hat bemerkt. Sorry. Ich packs in den Grave.
    Judge: Nene das bleibt liegen: (= ich schenk dir das spiel)

    sehr gute regel....
     #22 btw: von klau_s am 15.08.2007 • 15:51
    wer die Birbery auspackt, sollte DQed werden. Ich lass mich doch net von meinem eigenen Morphling tothauen.... tststs
     #23 haha wie ich es mir bildlich vorstelle: von klau_s am 15.08.2007 • 15:52
    JUDGE, mein gegner hat gebribed....Schmeiss ihn raus
     #24 @20 von atog28 am 15.08.2007 • 15:59
    Und warum werden dann vergessene Trigger nachgeholt?

    (diesmal extra kurz - scheint dann doch weniger Mißverständnisse zu verursachen)
     #25 Jungs! von TobiH am 15.08.2007 • 17:05
    Hier findet man in der Hauptsache das WAS. Das WARUM behandele ich recht ausführlich in diesem Artikel:

    http://www.planetmtg.de/articles/artikel.html?id=29...
     #26 @HeikoS von Teardrop am 15.08.2007 • 19:48
    Atog kann das irgendwie so stehen lassen, ich aber nicht.
    Also der Reihe nach und mit Atogs Beispiel aus Post#19:

    Da muss nichts zurückgedreht werden. Wenn festgestellt wird, dass die Stuffy Doll von einem Disintegrate gegrillt wurde, dann wird sie sofort aus dem Friedhof genommen, denn da gehört sie nicht hin. Wo ist das Problem???
    Da muss nichts zurückgedreht werden, und der Judge muss nicht mal die Spielsituation weiter analysieren, die Doll gehört nicht in den Friedhof!!

    Genauso mit dem Totem vom Klau_s. Das gehört auf den Friedhof, nichts mit wer hat was auf der Hand blabla.

    Übrigens hatte in der Situation von Atog der Atog den Vorteil (Spiel mit Doll gewonnen! Eben weil der Gegner mit der Doll zum zweiten nix mehr machen konnte!)
     #27 @Teardrop... von HeikoS am 15.08.2007 • 20:45
    ich hab doch erklärt, wo da das Problem ist: Es wurden Entscheidungen auf Basis eines fehlerhaften Spielzustandes gefällt - dazu gehört auch das einfache "Go" des Gegners, der mit noch liegender Doll vielleicht was gemacht hätte.

    Ist dieses Prinzip wirklich so schwer zu verstehen?

    Ich meine, klar, man kann, EGAL was man macht keine 100%-ig zufriedenstellende Möglichkeit finden. Vielleicht für dieses Beispiel, wenn der Gegner dann meint "von mir aus kann man die Doll zurücknehmen" - das ist ja auch das, was Klaus beschrieben hat.
    Dann müsste man aber jede Situation individuell beurteilen und immer wieder unterschiedlich entscheiden - auch darauf basierend, ob, wie in Klaus Beispiel, der Gegner einverstanden ist. Und das hat zwei Dinge zur Folge, die wir einfach NICHT haben wollen:

    Zum einen würde die Entscheidung zum Teil in Spielerhände gelegt - warum das schlecht ist, ist denke ich offensichtlich. Würde man das so handhaben, bräuchte man gleich gar keine Judges mehr.

    Zum anderen wäre das Ruling, beziehungsweise der Fix, nicht konsistent. Genau das wollen wir aber: eine konsistente Verfahrensweise. Gäbe es das nicht, hätten wir ein ganz anderes Problem, nämlich das sich dann Leute beschweren würden nach dem Motto "hey, bei dem hast du das aber so und so gemacht".
    Denn wo willst du die Grenze ziehen, ob du zurückdrehst oder nicht? Würdest du in deinem Beispiel die Doll auch einfach wiederbringen, wenn der Gegner einen Spruch gespielt hat? Oder zwei? Oder zehn?

    Ich kann verstehen, dass Spieler mit dieser Art und Weise nicht immer glücklich sind. Das passiert nun mal, wenn durch Fehler jemand einen Vorteil bekommt - und irgendjemand bekommt den Vorteil immer.
    Die Spieler müssen aber auch verstehen, dass wir nicht in einer perfekten Welt leben und daher teilweise suboptimale Entscheidungen getroffen werden müssen. Dabei hat sich die DCI eben entschieden, dass von all diesen suboptimalen Möglichkeiten, eine Problemsituation zu richten, diese, wie sie momentan angewandt wird, noch die optimalste ist...
     #28 Stuffy Doll von Ravager88 am 15.08.2007 • 20:45
    mal ne blöde Frage, warum stirbt die Stuffy Doll nich?
    Verliert die durch das Sudden Spoiling nicht die Unzerstörbarkeit?
     #29 Stuffy Doll von Meikel am 15.08.2007 • 22:19
    Das hätte überhaupt kein Spoiling gebraucht - disintegrate removed from game - darum geht es - da ist nichts mehr mit wiederbeleben - ich finde diese Regelungen auch nach allen
    Fürs die hier angegeben einfach Käse - es ist so einfach hier zu sagen die war niemals im Friedhof.
     #30 Missverständnis von HeikoS am 16.08.2007 • 01:21
    Vielleicht hätte ich mir heute mehr Zeit nehmen sollen, das eigentliche Problem zu verstehen. Ich habe die Situation offensichtlich nicht richtig verstanden und bin davon ausgegangen, dass das Problem ist, dass die Doll im Friedhof liegt anstatt im Spiel zu sein. Nun geht es aber darum, dass sie im Friedhof liegt, anstatt aus dem Spiel entfernt zu sein.

    Tut mir Leid, dass ich in den letzten Beiträgen daher ein wenig an euch vorbei diskutiert habe - ein passendes Beispiel dafür, was man alles falsch machen kann, wenn man die Situation nicht versteht.

    Trotzdem war das Geschriebene von mir nicht umsonst.

    Zum einen habt ihr nun eine Erklärung für Klaus Beispiel, d.h. für eine Situation, in der eine bleibende Karte sich an einem Ort befindet, an dem sie nicht sein sollte.

    Zum anderen bleibt die Argumentation auch für das, was ihr eigentlich wissen wolltet, gleich. Die Doll wird nicht nachträglich aus dem Friedhof entfernt, weil Entscheidungen auf Basis dieses Spielzustandes getroffen wurden.

    Lasst mich dazu kurz ins "hätte-wäre-wenn" übergehen, um das zu veranschaulichen. Angenommen, zu diesem Zeitpunkt hatte der Gegner noch irgendeine Möglichkeit in der Hand, eine weitere Doll zu töten. Er weiß außerdem, dass du Dread Return im Deck hast. Anstatt nun eine andere, gerade im Spiel befindliche Kreatur zu töten, oder sein Mana für irgendwas zu tappen und dann keines mehr in deiner Runde zu haben, oder, oder, oder... denkt er sich: "Hey, das hier heb ich mir auf, falls die Doll wiederkommt." Deshalb sagt er Go.

    In diesem Moment hat er eine Entscheidung auf Basis des Spielzustandes getroffen, die weder du noch der Judge verstehen und/oder nachvollziehen könnt.

    ... und genau darum wird niemals zurückgedreht (und weil wir Konsistenz wollen, siehe oben).

    Also wie gesagt tut es mir Leid, dass ich das erst völlig falsch verstanden habe. Ich hoffe aber, dass der Grund für diesen Fix (und ein paar andere nun auch, weil ich so viel gelabert habe ) doch deutlich ist.
     #31 Ich noch mal... von HeikoS am 16.08.2007 • 02:09
    atog:
    "Und warum werden dann vergessene Trigger nachgeholt?"

    Um diese Frage genauer beantworten zu können, habe ich mal an höchster Stelle nachgefragt - im Judge-Chat #mtgjudge, wo mir Toby Elliot (Lv.5-Judge, der die PG zu großen Teilen mit entworfen hat) und Lee Sharpe (Lv.3 und anerkannter Regelexperte, der auch für WotC arbeitet) geantwortet haben. Ich werde das jetzt einfach mal übersetzen und zitieren, ich denke, dass dir damit geholfen ist:

    Lee Sharpe: Dafür gibt es einige Gründe. Zum einen sind die meisten dieser Dinge visuell erkennbar, man sieht zum Beispiel eine tote Kreatur im Friedhof liegen. Eine Fähigkeit die ausgelöst wird ist jedoch unsichtbar und kann somit leichter verpasst werden. Der zweite und wichtigere Grund ist, dass ausgelöste Fähigkeiten ausreichend kompliziert sind, dass entschieden wurde, dass sie ihre eigene Kategorie benötigen. Game Rule Violations hingegen sind so zahlreich und unterschiedlich, dass sie kaum zu kategorisieren sind.

    Toby Elliott: Die Komplexität ausgelöster Fähigkeiten ist beschränkt und bestimmbar, die der Game Rule Violations allerdings nicht. Deshalb werden die ausgelösten Fähigkeiten separat behandelt. Wenn wir alle Game Rule Violations einordnen könnten, würden wir versuchen, auch diese zu beheben. Und wir drehen sie nicht zurück, weil wir nicht davon ausgehen können, dass sie richtig zurückgedreht werden können.

    Auf Nachfrage hat mir Toby dann auch noch mal bestätigt, dass er mit dieser Erklärung sich auf die von mir bereits angesprochene Konsistenz bezieht. Missed Trigger können konsistent behandelt werden, deswegen machen wir es. Bei GRVs ist das nicht möglich.

    Ich hoffe, dass ich den Unterschied klar machen konnte - ein einfaches Thema ist das sicher nicht.
     #32 magicthegatheringblog.wordpress.com von Zeromant am 16.08.2007 • 02:55
    Tu mir aber bitte den Gefallen und übersetze "consistency" mit "Konstanz"!

    Konsistenz hat mein Stuhl.
     #33 #12, crazy alex von HeikoS am 16.08.2007 • 02:58
    Der Würfelwurf wird mit DQ bestraft weil durch ihn, wie der Artikel erklärt, die Integrität des Turniers beschädigt wird.
    Stößt du wütend einen Tisch um und beschimpfst den Gegner, beschädigt das nicht die Integrität. Trotzdem muss natürlich etwas dagegen getan werden, weshalb es eine USC Major Strafe dafür gibt - übrigens nur eine, weil deine Aufregung insgesamt bestraft wird. Es macht keinen Sinn, jede Einzelheit in dieser Situation extra anzugehen.

    Und glaub nicht, dass solch ein Verhalten keine Konsequenzen hat, nur weil es in der letzten Runde stattfindet. Zum einen besteht für den Organisator des Turniers oder den Betreiber des Orts die Möglichkeit, dir ganz unabhängig von DCI-Strafen Hausverbot zu erteilen. Zum anderen wird dein Verhalten mit der Strafe registriert und solltest du danach bei weiteren Turnieren mit ähnlichem Verhalten auffallen, kann die DCI natürlich etwas dagegen unternehmen. Nichts hält sie davon ab, dir die Teilnahme an Magic-Turnieren zu verbieten, wenn solche Gründe bestehen.

    Und übrigens, #13, OdinFK, was du zitiert hast trifft hier nicht zu. Diese Passage bezieht sich auf die schwerwiegenden Vergehen wie Aggressive Behavior und Bribery. Es ist damit nicht gemeint, dass bei solchen Vergehen wie von crazy alex beschrieben die Strafen für USC Minor und Major hochgestuft werden - genau das wird nämlich NICHT gemacht.
     #34 AP's Stuhl von HeikoS am 16.08.2007 • 03:04
    Mein Wörterbuch sieht das aber anders, Andreas:

    http://dict.tu-chemnitz.de/dings.cgi?lang=en&query=...
    http://dict.tu-chemnitz.de/dings.cgi?lang=en&query=...
     #35 uiuiuiuiui von TümR am 16.08.2007 • 09:01
    Konsistenz ist ein Teekesselchen!
     #36 heikoS von klau_s am 16.08.2007 • 09:35
    das totem blieb aber im SPIEL auf dem GP
     #37 Anno Domini von atog28 am 16.08.2007 • 10:42
    Zusammenfassend kann man sagen: Turniermagic hat nun mehr mit Meiern oder Anno Domini (erschienen im Verlag Fata Morgana, CH) zu tun. Man nimmt bei beiden Spielen einen Spielstatus vom vorherigen Spieler an und entscheidet ob der richtig ist oder nicht. Danach gibt es daran kein Rütteln mehr und es ist einfach so. Wie auch bei diesen Spielen können unsichere Situationen entstehen - und ich befürchte gerade bei unerfahrenen Spielern kann eine komplexe Situation wie von mir beschrieben flasch behandelt werden. Wenn sich schon erfahrene Judges damit vertun können.

    Die Antwort hätte ich auch in Englisch gelesen, aber HeikoS Übersetzung hilft auf dieser Seite auch denen die das nicht so häufig machen. Mir bleibt noch immer unverständlich, warum "unsichtbare" Trigger (die letztlich nicht unsichtbar sind weil die Karten entsprechende Schlüsselworte schwarz auf weiss tragen) nachgeholt werden und "unsichtbare" Effekte wie das zerstören eines animierten Totems, bei dem beide Spieler sich einig sind, dass es einem zerstör-Effekt unterlag, nicht. Aber uns wird es als Konsistenz verkauft, eine Verbrämung, bei der man konstant rot werden sollte wenn man das wirklich ernst meint.

    Als Todschlagargument gelten die Entscheidungen die auf Basis eines anderen Gamestates gefällt wurden. Wer hat sich denn diese Entschuldigung einfallen lassen? Meinen Respekt hat er, aber was unterstellt denn das? Vielleicht hat der Gegner das zerstörte Totem (ich bleibe dabei, das mit der Stuffy war wohl doch zu schwer) im Friedhof gewähnt weil es ja klar war und darauf entschieden; wer guckt eigentlich bei der DCI in die ganzen Köpfe und weiss wer auf welcher Basis Entscheidungen traf? Und wer weiss ob der betroffene Effekt oder Trigger überhaupt für Entscheidungen wichtig war oder es einen Unterschied macht. Auch wenn ich der Policy insofern glaube, dass sie sich aus strategischen Überlegungen raushalten will - an dieser Stelle tut sie das nicht.

    Deswegen, weil der Gamestate entgegen früherer Policies nicht mehr so wichtig ist. Spielt man auf MTGO sorgt das Spiel für einen immer perfekten Gamestate a lá REL 5. (*hust* Grafted Wargear *hust* Grave Troll *hust*) Man darf aber nicht erwarten, dass es sich bei Turnier-Papier-Magic um das gleiche Spiel handelt. Bei letzterem kann es durchaus zu Abweichungen im Ergebnis kommen, da auch menschliche Einflussfaktoren (mal was vergessen) das Spiel beeinflussen und dadurch das Spiel durch eine zusätzliche strategische Dimension bereichern.

    Ich sage nicht, dass damit Cheaten einfacher wird - nur das Vergessen einiger Effekte führt - bei minimaler Chanche auf Entdecken und hohem Return - in Zusammenhang mit der neuen Policy zu ungeahnten Möglichkeiten Entscheidungen auf Basis eines FLASCHEN Gamestates zu rechtfertigen und durch Judges zu untermauern. Ich betone nochmal, dass ich damit vor allem unsichere Spieler gefährdet sehe.

    Ein letztes Wort zu den Triggern die nachgeholt werden. Wie konstant ist hier die Aussage, dass Entscheidungen auf Basis des aktuellen Gamestates zu sehen sind, zu werten? Achtung, ich baue wieder ein Beispiel. Ich vergesse Pact of Negotiations Trigger im Upkeep und gehe mit neun ungetappten Islands in die Main Phase, spiele einen Foresee um noch Countermana übrig zu haben, da wird während ich hellsichte, ein Judge gerufen und der Trigger vom Pact wird sofort ausgelöst. Während ich also gerade wild herumscrye zahle ich den Trigger und bin ausgetappt. Nix mehr mit countern - da hätte ich doch keinen Foresee gespielt. Aber Trigger dürfen das - und ich finde es auch gut so. Darauf können die Effekte nur neidisch gucken - bei ihnen hiesse es wieder das mit den Entscheidungen...
     #38 öhm hier klugscheißen und so: von JuSt_FoRFuN am 16.08.2007 • 12:09
    wenn ich das in meinem Wörterbuch richtig lese, hat consistency im englischen sowohl die Bedeutung "Konsistenz, Beschaffenheit" als auch "Folgerichtigkeit, Konsequenz, Kontinuität" (und noch mehr).
    Es langt halt nicht irgendeine Bedeutung die da steht zu nehmen, weil sie durchaus unterschiedlich sein können. Konsistenz wird im deutschen als "Zusammensetzung, Beschaffenheit" benutzt und demnach ist Konsistenz in dem Fall die falsche Übersetzung von consistency.
    "Missed Trigger können konsistent behandelt werden" ergibt für mich keinerlei Sinn. "Missed trigger können konsequent behandelt werden" klingt da doch gleich viel besser.
    http://dict.leo.org/ende?lp=ende&lang=de&searchLoc=...
     #39 Pact von Ravager88 am 16.08.2007 • 12:34
    Wenn man jetzt vergisst einen Pact zu bezahlen verliert man also nicht das Spiel, sondern hohlt das Bezahlen dafür nach??
     #40 @pact von Tigris am 16.08.2007 • 13:22
    doch man hat sich dafür entschieden nicht zu zahlen, und daher hat man verloren wenn ich jetzt den artikel nicht fehlinterpretiere
     #41 Pact von atog28 am 16.08.2007 • 13:27
    Stimmt, da gabs eine Default Action für. Meine Darstellung in #37 ist diesbezüglich unrichtig. Gäbe es einen ähnlichen Trigger der fünf Länder tappt, wäre das Beispiel besser.

    Da fällt mir gerade ein: wenn der Gegner sein Brine Elemental entmorpht - einfach ignorieren! Enttappen, Karte ziehen und dann ist's zu spät, da sind schon Entscheidungen getroffen worden. Man holt den Judge und ignoriert den Effekt. Geht das? Kann mir das einer vor der DM beantworten bitte?!
     #42 Klaus, atog und Pacts: von HeikoS am 16.08.2007 • 13:30
    Klaus: Genau das war auch die richtige Entscheidung. Meine diversen Beiträge erklären warum.

    atog: Ich finde es sehr gut, dass du dir zu diesem Thema so ausführliche Gedanken machst und das auch begründet niederschreibst. Was hältst du davon, deine Kritik einmal so zu formulieren (auf englisch), dass man sie an offizielle Stelle schicken kann? Feedback wird immer akzeptiert und gerne helfe ich dir auch dabei...

    Kurz aufgreifen möchte ich aber noch mal das hier, denn da scheint immer noch ein Missverständnis zu herrschen:
    "wer guckt eigentlich bei der DCI in die ganzen Köpfe und weiss wer auf welcher Basis Entscheidungen traf? Und wer weiss ob der betroffene Effekt oder Trigger überhaupt für Entscheidungen wichtig war oder es einen Unterschied macht."
    NIEMAND weiß oder kann das. Und genau deshalb machen wir es so, wie wir es machen - siehe dazu meine ganzen Erläuterungen oben.
    Dazu kommt, dass nicht NUR die getroffenen Entscheidungen relevant sind, sondern auch die Konsequenz (danke Mathias! ) der Fixes, die bei den Triggern gegeben ist und bei GRVs eben nicht...

    Und zum Thema Pacts: Nein! Das habt ihr nicht richtig verstanden. Die Pacts fallen in die Kategorie "Entscheidung mit Standardaction". Deshalb werden sie, egal nach welcher Zeit sie entdeckt werden, nachgeholt. Allerdings nicht mit der Option, sondern nur die Standardaktion! D.h. egal wann bemerkt wird, dass du für deinen Pact nicht bezahlst hast, verlierst du auf der Stelle das Spiel durch den Trigger.
     #43 Noch mal von HeikoS am 16.08.2007 • 13:44
    "wenn der Gegner sein Brine Elemental entmorpht - einfach ignorieren! Enttappen, Karte ziehen und dann ist's zu spät, da sind schon Entscheidungen getroffen worden. Man holt den Judge und ignoriert den Effekt. Geht das? Kann mir das einer vor der DM beantworten bitte?!"

    In dieser Situation sehe ich drei Möglichkeiten:
    - Wenn der Spieler in einer Bewegung in seinen Zug geht, enttappt und zieht - oder auf irgendeine andere Weise dem Gegner keine Zeit zu reagieren lässt bzw. noch klar ist, dass das Nicht-Enttappen vergessen wurde - würde ich es als Illegal Representation bezeichnen, genauso als würde jemand vergessen zu enttappen. In diesem Fall würde man zurückdrehen können, denn beide sind sich ja bewusst, was der eigentliche Spielzustand ist und basierend auf dem falschen sind noch keinerlei Entscheidungen getroffen worden.

    - Wird es erst zu einem späteren Zeitpunkt bemerkt, ist das tatsächlich eine GRV. Man würde also alles lassen, wie es ist. Warum habe ich denke ich schon ausreichend erklärt.

    - Wenn ich mir deine Formulierung so anschaue, fällt mir dazu aber nur ein: Cheating. Wer das absichtlich macht ("einfach ignorieren und schon ist's zu spät!") betrügt und muss DQed werden, so einfach ist es.
     #44 zum vorgaenger von Meikel am 16.08.2007 • 14:28
    Nein du verlierst das Spiel weil du dich entschieden hast nicht zu bezahlen - aber der Trigger wird halt nachgeholt im Gegensatz zu falschen "gamestats".
     #45 letzten Kommentar vergessen bezog sich auf #39 von Meikel am 16.08.2007 • 14:31
    siehe oben
     #46 DQs und @Heiko von atog28 am 16.08.2007 • 15:15
    Mist! Diese Grenze zwischen "alles richtig gemacht" und "Cheating" ist aber auch verdammt schmal geworden.

    @Heiko: Danke für deine Ausführungen und die angebotene Unterstützung, ich werd in den nächsten Tagen, wenn mich das dann immer noch so erregt, das mal auf englisch verfassen und dir zumailen.
     #47 atog von HeikoS am 16.08.2007 • 15:41
    Ich würde mich sehr darüber freuen. Denn auch wenn das gerne so dargestellt wird oder manchmal den Eindruck erweckt, handelt es sich bei den DCI-Jungs nicht um ignorante Bürokraten, die Regeln erstellen und dann trotzig verteidigen, sondern um Menschen wie wir, die Spaß an diesem Spiel haben und ihr Möglichstes dafür geben, es allen Beteiligten so angenehm und fair wie möglich zu gestalten.
     #48 Einfach nur Lob von weitewand am 16.08.2007 • 22:05
    Mir hat der Artikel sehr gut gefallen, da ich bisher nicht allzu viel Ahnung von den PG hatte und zu faul war sie auf englisch zu lesen, aber so weiß ich jetzt bescheid.

    mfg Weitewand

    miraclegames.de
     
     
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