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So featured man sich selbst: Gunslinging mit Antoine Ruel
von Sebastian Abresch
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Auf großen Turnieren nimmt Wizards of the Coast ganz gerne die hauseigenen Pros – sofern sie denn nicht gerade am gewinnen sind – in Beschlag, um Volksnähe zu demonstrieren. Das spiellustige Fußvolk bringt einfach ein Deck mit, wartet ein paar Minuten und darf gegen Größen wie Shuhei Nakamura, Tiago Chan oder Antoine Ruel spielen.

Wir wollten das mal ausprobieren… und außerdem wollte ich an diesem Wochenende auch mal Karten in der Hand halten. Ich habe mir von Jim Herold und Co. ein Deck von Christoph Jablonowski in die Hand drücken lassen, nämlich UG Aggro mit Splash auf Weiß für Momentary Blink. Zusammen mit Riftwing Cloudskate, Riftsweeper und insbesondere Mystic Snake sollte das Paket eigentlich ein ganz gutes Matchup gegen Kontrolle mitbringen… aber naja, wir werden sehen.

Mit funkelnden Augen stelle ich mich an und werde 15 Minuten später vor Antoine Ruel (der, der nicht gecheatet hat) gesetzt, der mir freundlich die Hand schüttelt und fragt, woher ich komme und wie ich dieses Wochenende gespielt habe (0-0 eben). Ich wähle das Format, Antoine stellt mir drei Decks hin, ich tippe wahllos auf das mit den hässlichen Wizards-Sheets. Ruel: “Naah, not again!“

Der Franzose würfelt auf einem W6 eine solide 3, ich eine 1. Und da will er auch noch anfangen! Meine Starthand ist total passiv mit drei Delay, ein paar Ländern und einem Psionic Blast. Nix gut, aber egal, lassen wir den Pro mal gewinnen. Der legt dann auch irgendwie ab Turn 3 einen Morph nach dem anderen… zwei davon (Shapeshifter und Brine Elemental) bekomme ich noch gecountert, danach kann er mit Cancel gegenhalten. Da ich außer Looter il-Kor, der doof eine Desert anguckt, überhaupt nichts mache, nimmt mich Antoine irgendwann auch in den Lock und auseinander.

Ruel 1 – 0 Abresch


Zwischendurch kommt TobiH angedackelt, tippt auf seine imaginäre Armbanduhr und erinnert mich daran, dass die Top 8 gleich startet. Egal, hier muss gezockt werden! Sideboard gibt's nicht, also mischen, cutten und los – oder? Antoine hat sich die Gemstone Caverns reingeluckt, aber damit noch nicht genug: Nachdem ich einfach nur Land lege, suspendet er in seinem ersten Zug zwei Ancestral Visions!

Sehr verdächtig…

Zwischendurch erwähnt Olivier, der neben uns gerade ein Mädchen gewinnen lässt, den Geburtstag der gemeinsamen Schwester, also kurz Time-Out für den Gratulationsanruf. Währenddessen knalle ich das Board mit Tarmogoyfs, Cloudskates und Lootern zu. Der Franzose hält mit Venser und eigenen Cloudskates zwar gegen, im Endeffekt mache ich aber einfach zu viele billige Threads, die größer sind als seine Blocker.

Außerdem spielt er absichtlich schlecht, was in dieser Umgebung aber nicht weiter verwundert… er weiß eben nicht, wer hier vor ihm sitzt. *HUST* Nun, zwischen Telefon und Geschnatter mit dem Bruder foldet er gegen meine konzentrierte Aggressivität natürlich ein und es steht:

Ruel 1 – 1 Abresch

Leider müssen wir auf's dritte Spiel verzichten, weil ich am Coverage-Tisch Präsenz zeigen muss. Antoine schiebt mir einen Booster rüber (Rare: Shah of Naar Isle, na super) und entlässt mich gnädig.

Fazit: Anfangs nettes Gelaber, zwischendurch kam ich mir aber dezent überflüssig vor, da sich der Pro bevorzugt mit anderen Leuten – wie etwa seiner Schwester – unterhielt als mit mir.

Sei's verziehen, Spaß hat's jedenfalls gemacht. Gunslinging ist eine nette Ergänzung zum bunten Grand Prix-Treiben und sollte auch wahrgenommen werden. Immerhin springt in der Regel auch ein Booster dabei raus.


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