 Und weiter geht's bei Henkes kleinem Formatführer, der bei der Führung durchs aktuelle Standardformat heute Halt beim MBC-Archetyp macht. MBC entstand ursprünglich daraus, dass Torment als schwarzes Set nicht nur diesem Archetyp einige Karten in die Hand gab, sondern überdies das Blockformat mit blaugrünem Wahnsinn überzog, gegen den man sich eigentlich nur durch die massive Removalbasis des monoschwarzen Decks wirklich effektiv wehren konnte. Unter anderen Namen gab es aber schon viel früher einfarbig schwarze Decks, die die Kombination von Discard, Removal und Kartenziehen genutzt haben wie z.B. Necro, später Pox, dann Necro, Corrupter Black und wieder Necro.
Insgesamt gab es auf den States zwar viel Vielfalt auch innerhalb dieses eher etablierten Archetyps, aber leider keine ganz so große Vielzahl an Decks wie bei Affinity, sodass sich die folgenden Angaben lediglich auf 9 Decks beziehen, die bei den State Championships Top8 gemacht haben. Das hat natürlich zur Folge, dass alle hier gemachten Nachkommeangaben als entsprechende Periode zu verstehen sind, wie es bei der Neuntel-Reihe nunmal üblich ist. Los geht's: Obwohl manche Decks (jeweils 1) entweder ohne Promise of Power oder Phyrexian Arena auskamen, wollte niemand ganz ohne Carddraw spielen, was Consume Spirit erforderlich und (neben Swamp natürlich) zur meist gespieltesten Karte macht, die überall 4mal enthalten war. Die meisten Spieler waren bei der Verteilung des Carddraws dann aber wohl anderer Meinung als Zvi, der ja im Vorfeld Promise of Power höher als Arena bewertet hatte. So gab es insgesamt 27 Arenen (macht 3), während Promise mit 1,6 nur knapp einem der random one-of-Plätze entging. Cardadvantage stellt sich auch über Discard ein, wo neben den offensichtlichen Mind Sludges und Persecutes auch Wrench Mind vertreten war, der von immerhin 3 Spielern 3- bzw. 4mal gespielt wurde und somit auch 1mal in die Durchschnittsliste eingeht. Am populärsten war aber doch der gute alte Mind Sludge, der von immerhin 8 der 9 Spieler gespielt wurde (Nr.9 bevorzugte 4
Removal ist natürlich das eigentliche Kernstück des Decks und zu dem kommen wir jetzt: Terror war mit 7 4mal-Nennungen der häufigste Spotremoval, aber die anderen beiden Spieler drücken dessen Anzahl mit ihrem Totalverzicht doch noch auf 3, wobei dort diese Rolle von Dark Banishing übernommen wurde, der je 4mal in den terrorlosen Decks anzutreffen ist, die dann tatsächlich besser mit Turn 2 Myr Enforcer zurechtkommen. 8 Banishings bedeutet selbstredend 0,8 und somit 1 im Durchschnitt. Ansonsten wurde noch etwas gesmothered, wenn auch nur halbherzig. Ein Spieler hatte gar 4 Stück zusätzlich zu seinen 4 Terror, ein anderer aber nur 2 und der Rest kam ganz ohne aus, was bei einer Gesamtzahl von 6 aber immernoch auf 1 hochgerundet wird. Der Mass Removal ist ähnlich unterschiedlich aufgeteilt. Decree of Pain ist bei 4 Leuten durchschnittlich 2mal zu finden und folglich im Gesamtdurchschnitt bei knapp 1. Barter in Blood hätte ich in Anbetracht der Affinityübermacht bei mehr Spielern erwartet, war aber nur in 2 Drittel der Decks und dort nicht einmal in voller Stückzahl, sodass mit 2,2 nur das Abrunden bleibt. Auch mit dem goblinfeindlichen Infest muss wohl gerechnet werden – wenn auch selten –, kommt es tatsächlich auf so viele Nennungen (12), dass das Abrunden auf 1 nicht einmal unerheblich ist. Schließlich bleibt nur noch der Oblivion Stone, der mindestens 3mal in jedem Deck vertreten war, aber in 5 von 9 Fällen blieb es auch bei diesen 3, sodass er mit 3,4 ebenfalls dem Abrunden anheim fällt. Es ist auffällig, dass in dieser Kategorie fast immer abgerundet wird, sodass es wiederum Probleme mit der durchschnittlichen Gesamtanzahl von Karten dieser Kategorie geben dürfte, die dann natürlich etwas höher legt. Bisher noch gar nicht betrachtet wurde die Tutoranzahl, die aber im Internet schon im Vorfeld als zwischen 3 und 4 liegend festgestellt wurde. Eine Überprüfung dieser These liefert dann auch den Beweis: Niemand spielt mit weniger als 3 Diabolic Tutor, aber wieder ist eine knappe Mehrheit von 5 dafür verantwortlich, dass ins Durchschnittsdeck auch nur 3 kommen. Ein Spieler verzichtete aber zugunsten eines Planar Portal auf den 4ten Tutor, was sich allerdings nicht auf die Deckliste auswirkt. Auch an Extraplanar Lens schieden sich bereits vorher die Geister. Diejenigen, die auf den States Erfolg mit MBC hatten vermitteln hier allerdings ein viel einheitlicheres Bild, kam die Linse doch insgesamt 7mal vor, wovon 2 sie zwar nur als 1mal enthaltene Tutortargets haben wollten, 2 andere dies aber durch 3maliges Spielen wieder ausglichen und den Schnitt wieder auf den Stand der anderen 3 brachten, die sie jeweils 2mal ins
Größte Artenvielfalt herrschte jedoch bei der MBC-Fauna: Twisted Abomination war vertreten, ebenso Graveborn Muse (jeweils 3mal) und selbst eine Phage schaffte es in die Top 8. Diese Karten wirkten sich allerdings überhaupt nicht aus, wobei das eine Deck mit via Unholy Grotto recursiver Abomination immerhin einen guten Plan gegen den im MBC vorherrschenden Mangel an Win-options hat. Undead Gladiator und Withered Wretch wurden nicht nur von insgesamt wenigen Spielern verwendet, sondern da auch noch lediglich als Tutortargets in sehr geringen Mengen, sodass auch sie in statistischer Bedeutungslosigkeit versinken. Das altbewährte Tutorziel Visara the Dreadful blieb von diesem Schicksal jedoch verschont, waren sich doch hier immerhin 5 Spieler einig. Die meist gespielte Kreatur war allerdings zu meiner eigenen Verwunderung nicht Grid Monitor, der ansonsten die mangelnden Vorkommnisse von graveyard-leerräumenden Withered Wretchs und die graveyards füllenden Visaras motiviert haben könnte, sondern Solemn Simulacrum, das wohl über den Monitor den Ausschlag erhielt aufgrund von überlegener Stärke im Umgang mit eigenen Barter in Blood und unter Zeitdruck stehenden Oblivion Stones. Alles in allem ist der Unterschied allerdings rein akademisch und Grid Monitor wird von 1,1 abgerundet, während die 1 1/3 Simulacrum im Endeffekt auch nichts anderes ereilt. Die Manabasis besteht mit durchschnittlich 21 Exemplaren schon allein Extraplanar Lens bedingt größtenteils aus Sümpfen. 5 Leute spielten auch jeweils 2 Stalking Stones, sodass einer auch ins Durchschnittsdeck darf. Barren Moor und Bloodstained Mire verpassen mit 0,4 knapp den Sprung ins Deck, was Polluted Delta mit einmal 4 und einmal 3 gespielten Exemplaren dann aber doch schafft, während die entsprechenden Ziele Island und Mountain aber ganz draußen bleiben müssen. Auch
Jetzt hat das Durchschnittsdeck 23 Länder, obwohl durchschnittlich 24 gespielt wurden, und insgesamt fehlen sogar 3 Karten. Dementsprechend wird die Rundungsgrenze wieder einmal herabgesetzt, sodass folgende Karten in Frage kommen, die alle um die 4er-Periode abgerundet wurden: Barren Moor, Bloodstained Mire, Chrome Mox und jeweils der 4te Oblivion Stone und Diabolic Tutor. Eins der Länder sollte unbedingt noch aufgenommen werden, um die 24-Vorgabe zu erfüllen. Es sieht zwar so aus, als ob man hier bei diesem Gleichstand zwischen den beiden Ländern nach statistischen Gesichtspunkten eigentlich nur willkürlich entscheiden könnte, aber Bloodstaqined Mire erhöht in den entsprechenden Decks virtuell den Swampanteil, was für die Linse wirklich wichtig ist, und geht folglich als Sieger hervor. Die Tutorpower, die durch Planar Portal dann ja doch auf durchschnittlich 4 hochging, spricht natürlich ebenso für Diabolic Tutor und die bereits angesprochene Unstimmigkeit in der Kategorie Mass removal lässt ebenfalls keine andere Wahl als Oblivion Stone zu. Das ergibt dann folgende Deckliste:
Viel Spaß damit. Hiergegen zu Testen hat sich natürlich besonders schnell rentiert, da Diabolic Tutor sehr viele der einzelnen Karten häufiger ans Tageslicht holt als wenn man darauf ernsthaft warten müsste. Was nächstes Mal thematisiert wird, ist noch nicht klar, sodass Wünsche abgegeben werden können. Insgesamt sind noch Goblins, Gobbobidding, U/W-Control und Slide.dec zu untersuchen. Bis dann. TobiH #MIR |
