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Auf dem Weg nach oben...
Judge Report vom PTQ München
von Oliver Dürr
14.12.2003

Eines Vorweg, hier handelt es sich nicht um den Bericht eines Spielers der gut auf dem Turnier abgeschnitten hat, sondern um den Bericht eines Judges, der auf dem Weg zu einem höheren Level ist. Dazu sollte ich mich glaub ich kurz magic-technisch vorstellen: Ich spiele seit gut 2 Jahren, seit 1 ½ Jahren auf Turnieren und bin seit grob 4 Monaten geprüfter Lvl 1 Judge. Den Test habe ich auf den Worlds in Berlin im ersten Anlauf, nicht mit einer Rekordzahl, bestanden. Danach habe ich in Stuttgart angefangen regelmäßig GPT's zu judgen, insgesamt glaub ich 6 Stück, wer also in letzter Zeit in Stuttgart einen Mirrodin Sealed GPT gespielt hat, wird mich höchstwahrscheinlich kennen. Aber wer aufsteigen will, muss sich weiter entwickeln und so habe ich mich auf den Weg zum PTQ gemacht, um dort einige Erfahrung zu sammeln.

So habe ich also Freitagabend meine Sachen gepackt, ein wenig rumtelefoniert wer den alles mitkommt, da ein Mitreisender kurzfristig noch krank wurde. Am Ende bin ich dann mit einer lustigen Gruppe bestehend aus Anton Schilli, Dennis Grudowski, Michael Jiminez und mir gefahren. Da der älteste von uns gerade mal 17 ist, sind wir mit dem Zug gefahren und solide um 9.50 an der Site bei Funtainment gewesen. Also hat die Zeit gereicht, um noch eine Runde 285 – Karten – Highländer von einem Stapel zu spielen, bevor ich mit dem Head Judge Eckhard Maass bekannt gemacht wurde. Wir haben dann die Tische hergerichtet und die Judge Station aufgebaut, nebenbei erzählte ich Ecki von meinen bisherigen Leistungen als Judge.

Langsam füllte sich der Saal auch mit Spielern, so dass zu Beginn des Turniers 84 Leute an ihren Tischen Platz genommen hatten, um die Pools zu registrieren. Im Folgenden handelt es sich um einen Bericht der Runden und des Deckbaus, hierzu gibt es einige Einschübe über das richtige Verhalten von Spielern mit den grundlegenden Dingen des Turnierablaufs.Mir ist es zwar immer noch ein Rätsel, warum wir den Spielern zum Deckbauen neue Seatings verpasst haben, aber nachdem alle ihren neuen Platz gefunden haben, konnte es mit dem Deckbau losgehen. Das Deckbauen verlief am Anfang erwartungsgemäß ruhig, so dass wir es schafften die Decklisten alle durchzuchecken, während sich die Spieler der Länder bedienen konnten.

Einschub 1 – Das richtige Ausfüllen der Deck Registration Sheets und der Deck Liste:
Überraschend war, dass es nur ein Spieler geschafft hat, einen Fehler auf die Liste zu bringen. Das zeigt mir, dass sich die Spieler da deutlich verbessert haben seit einigen Turnieren. Trotzdem gab es eine Person, die es geschafft hat, den Namen beim Registrieren zu vergessen und unzählig viele, die ihren Namen verdreht haben. Das ist für Judges genau dann schlecht, wenn sie versuchen die Namen zu entziffern und dann alphabetisch einordnen. Hier noch mal der Hinweis:
Player's First Name – Vorname
Player's Last Name – Nachname
DCI Number – Eure DCI Nummer
Schreibt diese Information bitte gut leserlich an die dafür vorgesehene Stelle und wir hätten beim Listensortieren gut und gerne 5 – 10 min sparen können, die im Endeffekt nur euch als Spielern zu gute kommen.


Im Folgenden will ich euch noch ein paar interessante Stellen aus dem Turnier erzählen.

Anfangen will ich mit dem „Beginn“ einer Runde. Ecki hat einen Fehler gemacht und versehentlich einen Spieler gedroppt, der nicht droppen wollte und umgekehrt. Da sie verschiedene Punkteanzahlen hatten, wurde das Hin- und Herschieben der Spieler zwar etwas komplizierter, konnte aber dennoch sehr schnell bewerkstelligt werden. Während der selben Runde hatten wir auch noch einen schlecht ausgefüllten Result Entry Slip. Auf dem Slip hatte nur einer unterschrieben und der Sieger gedroppt, also mussten wir erst mal die Spieler suchen. Das kostet uns immer wertvolle Zeit, in der wir uns nicht um die anderen Spieler kümmern können.

Einschub 2 – Der Result Entry Slip
Der Result Entry Slip ist der Zettel, den ihr im Laufe einer Runde bekommt und auf dem ihr euer Ergebnis eintragen müsst. Der Zettel ist nach Spieler 1 (oben) und Spieler 2 (unten) aufgebaut. Darunter seht ihr entweder 2 oder 3 Flächen für eine Unterschrift. Die erste ist für Spieler 1, die zweite für Spieler 2, eine mögliche dritte für den Judge, der euch das Ergebnis abnimmt. Auf den Strichen nach den Namen der Spieler muss die Zahl der gewonnen Spiele eingetragen werden. Bei Drop macht man nur dann ein Kreuzchen, wenn man das Turnier nach der laufenden Runde verlassen möchte und nur bei seinem Namen. Dann wird der Zettel von beiden Spielern an der für sie vorgesehenen Stelle unterzeichnet. Damit gilt der Zettel von beiden Spielern als bestätigt und das Ergebnis ist fest. Sollte eine Judge Signature verlangt sein, dann ist es das einfachste, wenn ihr am Tisch sitzen bleibt und nach dem Judge ruft, um euren Zettel absegnen zu lassen.


Das Turnier plätscherte weiter so vor sich hin. Gegen Ende kam ein Spieler an die Judge Station, um nach seiner Deckliste zu fragen, weil er eine Karte weniger im Deck hatte, als darin zu finden sein sollte. Allerdings stellte sich heraus, dass das Deck vollkommen korrekt war, nur kostete die ganze Aktion 11 Minuten, so dass der Spieler nicht um ein Game Loss herum kam. Die andere Strafe, die ich verteilen musste/durfte, war ebenfalls ein Game Loss, diesmal wegen Drawing Extra Cards. Auf einem PTQ mit REL 3 ist das für Drawing Extra Cards völlig normal, wenn auch für den Spieler immer etwas bescheuert, weil sehr selten Absicht dahinter steckt.

Nachdem die Runden beendet waren, gab es eine kurze Pause, in der wir den Draft Tisch vorbereiten konnten. Den Draft durfte ich nach kurzer Instruktion dann auch leiten, ich hatte zwar immer das Gefühl, dass ich kleinere Probleme mit dem Timing hatte, doch insgesamt lief der Draft ganz ordentlich.

Die Spieler durften dann ihre Decks bauen und wir haben versucht, über sie zu wachen. Also dann die Quarterfinals begannen, setzte ich mich einfach zu einem der Spiele und habe ein bisschen Table-gedjudged. Ebenso im Spiel um den Slot zwischen Wenzel und Christian. Der häufigste Satz den ich an dem Tag gesagt hab war wohl: „Equipments werden beim Angreifen nicht getappt.“

Dass ich die Finals noch judgen konnte, habe ich übrigens Michael Jiminez zu verdanken, der sich die Mühe gemacht hat da zu bleiben und mit mir die 9:10 Stunden Fahrt von München nach Stuttgart einmal über die Nacht mitzumachen.

Die 9 Stunden setzten sich übrigens aus 4 Stunden Warten in Augsburg und Nürnberg sowie 5 Stunden Fahrt zusammen.

Auch wenn der Bericht langweilig und eigentlich nicht lesenwert war und ihr immer noch keinen Deut schlauer seid als vor Beginn des Lesens, hoffe ich, dass ich hiermit nicht nur mir und dem Lektor die Zeit vertreiben kann

Sonntag hab ich dann auch noch eine gute Bewertung von SEcki bekommen, so dass ich beruhigt in die Zukunft gehen kann und hoffentlich bald über meinen weiteren Weg als Judge schreiben kann, wenn das Interesse dazu besteht.

Vielleicht sieht man sich ja eines Tages auf den Regionals, einem GP oder den Deutschen.

mfg

Oliver „Mavrick_2040“ Dürr
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