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Limited MR/DS/FD Draft Ein „5-color-green“ Deck von Helge Nelson |
24.08.2004 |
Ich werde mal versuchen euch mit diesem Artikel das Draften eines „5-color-green Decks“ näher zu bringen. Dieser Archetype ist zwar bekannt, aber die wenigsten haben einen genauen Plan, wie
dass so funktionieren soll. Ich kann euch leider auch kein Rezept geben, mit dem ihr immer gewinnt, aber ich versuche euch meine Erfahrungen zu schildern und aufzuzeigen, worauf man achten sollte. Selber habe ich schon mehrmals erfolgreich ein 5-color Deck gedrafted, dass auf grün als Hauptfarbe basiert.
Erstmal kommt die Idee 5-farbig zu draften natürlich durch Fifth Dawn, um die Sunburst-Karten möglichst effektiv auszunutzen. Mit grün als Maincolor hat man dann ne Menge Möglichkeiten im Laufe des Drafts Manafixer zu sammeln, mehr als mit jeder anderen Farbe. Dass grün nebenbei generell nicht gerade beliebt ist, macht die ganze Sache noch einfacher, sodass man schon mal spät im Draft noch gute Karten durchgereicht bekommt. Es sprechen also mehrere Gründe dafür grün zu draften, wenn man 5-farbig spielen will, wobei der Hauptpunkt sein wird, dass man konstanter seine 5 verschiedenen Mana zusammenbekommen kann, als auf anderen Wegen.
Die Idee des Decks ist es dann, durch ne Menge Manafixer und –beschleuniger dicke Viecher spielen zu können, die für andere Decks schon mal zu teuer sind. Wenn möglich nimmt man noch removal aller Art dazu und hat nachher ein sehr solides und vielseitiges Deck. Das wäre so der grobe Plan.
Als nächstes gehe ich am besten mal darauf ein, was bei den einzelnen Kartentypen zu beachten ist, bevor ich mich darüber auslasse, was man so insgesamt nachher gesammelt haben sollte. Denn, da man ja irgendwo alle Farben spielt, könnte man ja einfach immer die „beste“ Karten picken (was auch schon schwierig genug ist). Aber wie immer gilt es, ein paar Regeln zu beachten. Am wichtigsten ist zunächst einmal die „Splashbarkeit“.
[b[Nämlich:
Pickt hauptsächlich grüne und Artefaktkreaturen. Es ist wichtig, dass ihr eure Creatures regelmäßig legen könnt. D.h. nichtgrüne Kreaturen mit 2 farbigen Manasymbolen in der Castingcost könnt ihr in der Regel nicht supporten, weil sie halt nicht „splashbar“ sind. Hierbei bilden natürlich die Bomben wie immer die Ausnahme. Pristine Angel spielt man trotzdem. Aber z.b. Chittering Rats, Loxodon Mystic und Loxodon Anchorite passen in der Regel nicht ins Deck. Dabei ist ausschlaggebend, dass die Wahrscheinlichkeit in Runde 6
2 weiße Mana zu haben halt viel höher ist, als in Runde 3 oder 4 (oft ist wichtig, ob ihr die Kreatur vor oder nach der Dawn's Reflections legen wollt).
Auch der Thought Courier ist zwar super, aber wenn man den legen möchte (Runde 2 nämlich) hat man in der Regel noch keine Manafixer gelegt und kann ihn nicht ausspielen. In Runde 4 oder 5 ist der längst nicht mehr so gut, weil ihr da erstmal schauen müsst, nicht überrannt zu werden. Da wollt ihr lieber Removal oder z.b. nen Sawtooth Trasher legen, der den Gegner aufhält.
Also, bevor ihr nichtgrüne, nichtartefakt-Creatures pickt, achtet auf die „Splashbarkeit“.
Bei Removal ist das nen bissel anders, da man Terror, Shatter oder Arrest auch später gern spielt, wenn der Gegner grade seine teuren, guten Threats gelegt hat. Bis auf Devour in Shadows oder Rain of Rust, die ein bisschen problematisch werden könnten (man beachte den Konjunktiv), kann man da alles ganz gut spielen.
Von Equipments würde ich in der Regel ganz die Finger lassen, da das Deck meistens mit Manamakern, Creatures und Removal schon voll ist. Und da ist meine Überlegung ganz einfach: Brauch ich nen Bonespitter auf nem dicken Viech, oder aufm Myr?
Ne, meistens spiel ich dann lieber einfach ne Kreatur mehr.
Das heißt natürlich jetzt nicht, dass ihr keinen Loxodon Warhammer picken sollt, oder keine Leonin Bola, wenn ihr die günstig bekommt. Sondern nur, dass Equipments in diesem Deck einfach nicht so gut sind wie sonst. Pickt die einfach nicht so hoch wie sonst, weil es später passieren kann, dass man sie doch nicht spielt.
Nun zu den einzelnen Editionen bzw. Boostern:
Aus Mirrodin pickt man gern Removal wo's grad geht. Ca. 2-3 Manamaker (Myrs, Talismans, Journay of Dicovery oder Chromatic Sphere) will man auch nach Möglichkeit haben.
Ansonsten pickt Kreaturen, die euch gefallen. Wenn möglich versucht man auch grün ein bisschen zu cutten, wobei ich immer erstmal schau, ob ich viel grün weitergereicht bekomme, bevor ich 5-color-green spiele (wichtig ist das Fifth Dawn Booster später, was auch von rechts kommt).
Oft hab ich erlebt nach Mirrodin Sorge wegen zu wenigen Kreaturen zu haben, was aber meistens unbegründet war. Die kommen schon noch ganz von alleine, d.h. Tel Jilhad Wolf trotz bisher nur 3 Kreaturen nicht Firstpicken.
In Darksteel hat man wieder die ersten paar Picks auf Removal (Echoing Ruin, Barbed Lighning, Essence Drain), dann sind die weg. Wunderbar ins Deck passen eigentlich auch immer die Tangle Golems, da man nacher ca. 10 Forest spielt. Aber die kann man meistens rumgambeln. Modular Kreaturen passen auch meisten ganz gut. Wer meint zu wenig Kreaturen zu haben bekommt jetzt die Möglichkeit viele zu picken. Wenn möglich, wie schon in Mirrodin, auch aufs Mana achten und mal Darksteel Ingot oder Viridian Acolyte picken, wenn's sich anbietet. Auch der Darksteel Pendant passt oft super ins Deck, um im Lategame die Manafixer wegzupacken oder sie im frühen Spiel zu suchen. Devise ist: „Was man grad nicht spielen kann packt man erstmal wieder drunter“
In Fifth Dawn wird's dann problematisch, da man die Sunburst Karten braucht, aber die Dawn's Reflection und Viridian Explorer fast noch wichtiger sind. Ich würde einfach schaun, was ich schon hab und wichtiger, was die anderen einem eher wegnehmen.
Etched Oracle, Infused Arrows und Skyreach Manta sieht man nie wieder, also nehmen, auch über den noch so dringend benötigten Manafixern. Nach dem 4th pick sollte man langsam dem Mana den Vorrang geben und auch mal den Sawtooth Trasher weitergeben ( kleine Rechnung: 4+8 macht 12; unter den letzten 3 Karten bekomm ich nie die gute Karte noch mal durch, also picken).
Insgesamt ist das leider immer so ne Gratwanderung, wobei natürlich zu beachten ist, was man schon so hat und was man noch dringend braucht (Removal, Creature oder doch den Manamaker?).
Daher hat man auch selten die Möglichkeit ne Cranial Plating zu picken, da man entweder Sunburst Karten nimmt oder den Manafixer. Wie gesagt, equipments sind nicht so wichtig in diesem Archetype.
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Wenn alles gut gelaufen ist, hat man dann nacher:
3 Myrs / Talismans (nichtgrün ist hier natürlich besser) oder Viridian Explorer
1 Journay of Discovery / Darsteel Ingot / Wayfarer's Bauble oder Chromatic Sphere
2 Dawn's Reflection
4 Removals, für Kreaturen sowie Artifakte
12 Nichtmyr-Kreaturen (2 Tangle Golems, 2 Sawtooth Trasher sind meistens drin)
16 Lands, ca.10/11 Forests, wegen der Tangle Golems und 4x1, +1 random Land
2 Bomben, da man theoretisch ja alle spielen kann
macht: 40 Karten = Fertig!!
Noch ein kuzes Pro/Kontra Spiel und dann seid ihr durch:
Für diesen Archtype spricht eindeutig, das 5-farbig zu spielen super lsutig ist, weil man sein Deck sehr individuell gestalten kann. Alles was man mag, packt man rein (theoretisch geht das jedenfalls). Außerdem ist das Deck wirklich powerfull und wird nicht von alzu vielen anderen gespielt.
Dagegen spricht leider, dass man schwer auf die Schnauze fallen kann, wenn vor einem einer was ähnliches drafted. Da kann es dann passieren, dass man das erst in Fifth Dawn merkt und die wichtigen Karten nicht bekommt. Dann ist es meistens auch schon zu spät noch umzuschwenken. Da muss man dann schaun wie man trotzdem zurecht kommt, was aber meistens noch irgentwie zu retten ist.
Gegen “5-color-green” spricht außerdem, dass man mit Zeichen nix anfangen kann, bzw. zum Teil auch komische gibt.
Man entscheidet sich meist vorher, ob man 5-farbig draften will und macht das dann einfach.
Insgesamt ist das aber allemal ne gute Option und ich kann jedem nur raten, es mal auszuprobieren (nur nicht alle gleichzeitig, dann gibt's Chaos).
Danke fürs Lesen!
Ich hoffe das war insgesamt ganz interessant und ich hab den Einen oder Anderen von euch “inspiriert” .
Helge Nelson
PS: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. Mein PC hatte grade keine Rechtschreibprüfung zur Hand.
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