Casual
Das Deck, das aus der Kälte kam II
Mehr Ice-Age-Block mit Coldsnap
von Jürgen "BoP 7/8" Wolf
18.09.2006

Willkommen zum zweiten Teil der Ice-Age-Block-Deck-Reihe! Heute gibt's nochmal Eigengewächse meinerseits, zunächst eine zweite Variante des Necrodecks, diesmal auf Controlbasis. Danach bekommt ihr noch drei Beatdowndecks zu sehen. Diesmal also eher was für die Freunde des gepflegten Zutretens.

Neo Ice Age Necro (Control)

Eine Karte die offensichtlich auch in dieser Variante vorhanden ist, ist die Necro…
4x Necropotence

Das Dark Ritual ist hier weniger für die frühe Spielphase gedacht. Man muß ja keinen schnellen Beatdown bringen wie in der Variante in Teil 1dieser Serie. Besser geeignet ist der Ritus, um die Necro sicherer legen zu können, da hier der Weißanteil höher ist und man nicht in die Verlegenheit kommen möchte, kein BBB zu haben. Ebenso ist er später interessant, um Sunscourfrüher casten zu können. Im Lategame ist er immer noch brauchbar um den „neuen Finisher“ früher zu ermöglichen. Vier sind aber meiner Meinung nach nicht nötig, also:
3x Dark Ritual

Das Removal:
Hier handelt es sich um ein Controldeck, also heißt die Devise: Wenig Winoptionen – viel Removal. Zuallererst natürlich mal wieder den „neuen Wrath“. Die alternative casting cost sollte hier relativ leicht zu bezahlen sein, da der Weißanteil des Decks doch ein wenig größer ist. Später im Spiel lässt sich Sunscour auch leicht hardcasten. Da wir hier Control spielen, brauchen wir die maximale Anzahl:
4x Sunscour

Und weiter geht's mit dem Spot-Removal. Im ersten Teil des Artikels habe ich ja schon genug zu einer bestimmten Karte gesagt:
4x Swords to Plowshares

Weiteres Spot-Removal und gleichzeitig Lifegain ist Exile. Gegen Weiß nicht ganz so der Bringer, aber das ein oder andere kann man schon mal ins Deck packen.
2 x Exile

Weiter geht's mit der schwarzen Schiene des Spotremovals. Eine solide Option für nichtschwarzes Getier jeder Größe ist nach wie vor das Dark Banishing. Hier mal:
2x Dark Banishing

Nun noch zwei Sprüche, die bei Bedarf auch mal kostenlos gespielt werden können. Der eine nimmt auch mal mehrere Kreaturen mit, wenn sie kleiner sind, der andere kann auch mal den Gegner rausschießen:
3x Contagion
3x Soul Spike

Lifegain und Finisher:
Als Lifegain bietet sich hier wieder der Martyr of Sands an. Im Gegensatz zum Beatdown-Necro sind in dieser Variante mehr weiße Karten enthalten, was ihn schon noch deutlich effektiver macht. 9-12 Leben sind hiermit schon mal drin.
4 x Martyr of Sands

Als Finisher auch wieder alte Bekannte. Ich denke zu diesen Karten habe ich auch schon genug gesagt:
2x (1x) Blinking Spirit
1x (2x) Ivory Gargoyle
2x Kjeldoran Outpost.

Bei den Spirits und Gargoyles kann man noch ein wenig variieren. Gegen Decks ohne Swords würde ich den Gargoyle allerdings vorziehen. Soul Burn eignet sich in diesem Deck nicht wirklich, da der Weißanteil doch zu hoch dafür ist. Dafür habe ich einen weiteren Finisher rausgesucht, den sicher der ein oder andere kritisieren wird, aber egal. Ich finde ihn im Lategame absolut bezahlbar und er kann recht schnell Schicht machen, wenn ihm keine gegnerischen Schwerter in den Weg kommen.
2x Herald of Leshrac

Auf den ersten Blick vielleicht wirklich ein wenig willkürlich, aber wenn man genauer nachdenkt, nicht so schlecht. Seine (anfängliche) Toughness von 4 macht ihn recht solide und er macht immerhin von Runde zu Runde mehr Schaden, während er dem Gegner nach und nach die Option nimmt, teure Sprüche zu spielen. Und nicht vergessen: Er fliegt!
Der Rest:
2x Disenchant
Kurz und knapp... Lästige Enchantments gibt's in diesem Format, also kann es nicht schaden.

Die Länder:
Ich habe mich entschieden, auf Mouth of Ronom zu verzichten, da das Deck nicht wirklich Länder vertragen kann, die farbloses Mana bringen. Die weißen Karten überwiegen knapp und man möchte einfach nicht in die Verlegenheit kommen, die Necro nicht casten zu können, weil sie doch BBB kostet. Ebenso habe ich keine Lake of the Dead im Deck, da weder Pumpknights noch Soul Burn drin sind. Outpost sind wie oben erwähnt zwei im Deck, ansonsten verlasse ich mich auf Basics.

Hier ist das Endprodukt:
 
lands (24):
2Kjeldoran Outpost
11Swamp
11Plains

creatures (9):
4Martyr of Sands
2Blinking Spirit
1Ivory Gargoyle
2Herald of Leshrac

60 cards
spells (27):
4Necropotence
3Dark Ritual
4Sunscour
4Swords to Plowshares
2Exile
2Dark Banishing
3Contagion
3Soul Spike
2Disenchant

 

Fürs Sideboard hat man wieder Optionen wie CoPs, Disenchant oder auch weitere Exile oder auch Deathmark.

R/G Stormbind Beatdown

Weiter geht's mit einem Deck, das ich mir schon des öfteren als Extended-Version gebaut habe (ist aber auch schon einige Zeit her): Stormbind. Da man im Block nicht die Möglichkeit hat, Howling Mine zu spielen, muss man einen anderen Weg finden, an mehr Handkarten zu kommen. Hier kann die Lösung Snow plus Scrying Sheets heißen. Außerdem hat man noch die Ohran Viper. Im Endeffekt wird es ein Beatdown- und Burndeck, das mit Unterstützung von Stormbind den nötigen Schaden machen soll.

Stormbind macht im Lategame aus jeder unnötigen oder zum diesem Zeitpunkt suboptimalen Karte einen Shock. Man braucht wirklich keinen Stormbind in den ersten Zügen im Spiel, genauso wenig wie man zwei braucht (wobei der zweite dann wieder als Shock dienen kann). Im Mid- und Lategame hätte man aber schon ganz gern ein Stormbind gezogen, also:
3x Stormbind

Die Kreaturenbasis:
Ich habe mich auch hier wieder für Ronom Druid statt für Fyndhornelfen entschieden, da der Druide eine Schneekreatur ist und deshalb mit den Sheets besser harmoniert, ebenso wie mit den Skreds.
4x Ronom Druid

Als weitere Beschleunigung habe ich einen echten Klassiker und constructed-erfahrenen Gesellen ins Deck gesteckt. Orcish Lumberjack hat schon früher in Standard für Ernham Djinns im zweiten Zug und andere gute Starts gesorgt. Auch in diesem Format kann er das. Dicke Gesellen folgen in Kürze…
4x Orcish Lumberjack
Nun zu den versprochenen dicken Gesellen: Zuallererst mal ein 5/3 Trampler für vier Mana, dessen Drawback mit Removal zu beheben sein sollte.
3x Goblin Mutant

Ein 4/4er für ebenfalls vier Mana, der gleichzeitig dem Gegner die Möglichkeit nimmt, langfristig Besitz von unseren Permanents zu ergreifen (ok, in diesem Format nicht so wahrscheinlich, aber es gibt ja immerhin Krovikan Whispers […und Herald of Leshrac. –H.]) soll auch nicht fehlen:
4x Brooding Saurian

Zwei Kreaturen, die ich im ersten Teil des Artikels schon erwähnt habe, finden auch in diesem Deck Platz. Mit guten Fähigkeiten und Schnee dazu haben sie sich acht Plätze im Deck verdient.
4x Ohran Viper
4x Boreal Centaur

Burn und Rest:
Beim Direktschaden fällt die Wahl zum einen auch relativ leicht. Drei Schaden für zwei Mana als Instant und das Ziel kann nicht regenerieren? Ein Klassiker, der dankbarerweise in der Zehnten Editon wieder zu uns zurückkommt!
4x Incinerate

Als weiteren Spruch habe ich mir Skred ausgesucht. Insgesamt sind im Deck 30 Snow-Permanents. Damit sollte man gute Chancen haben, bereits in frühen Runden dickere Viecher abzuschießen.
4x Skred

Meine letzte Entscheidung fiel gegen den Giant Growth und für den Resize. Wie schon im grün-weißen Deck aus dem ersten Teil ist die Kreaturenanzahl hier sehr hoch, so daß man Recover schon gut nutzen können sollte.
4x Resize

Die Länder:
Gesetzt sind natürlich die Karplusan Forests, da sie einfach Manastabilität bringen. Highland Wealds möchte ich hier keine unterbringen. Man will ja schon nicht unbedingt vier davon, da das „comes into play tapped“ schon stören kann, wenn man ein Beatdowndeck spielt. Gleichzeitig senken sie die Zahl der Forests, welche man aber für die Lumberjacks haben will. Scrying Sheets habe ich zwei reingebracht. Mehr wollte ich der Manabasis nicht antun, man hat ja auch noch die Vipern für Extrakarten. Ansonsten mehr Wälder als Gebirge, da erstens Lumberjacks was zum Abholzen wollen und zweitens nur der Mutant RR braucht, GG aber für Viper und Saurian nötig ist.

Am Ende sieht's dann so aus:
 
lands (22):
4Karplusan Forest
2Scrying Sheets
4Snow-Covered Forest
4Snow-Covered Mountain
4Forest
4Mountain

spells (15):
3Stormbind
4Incinerate
4Skred
4Resize

60 cards
creatures (23):
4Orcish Lumberjack
3Goblin Mutant
4Brooding Saurian
4Ohran Viper
4Boreal Centaur
4Boreal Druid

 

Sideboard wie üblich: Enchantment- und eventuell Artifactremoval (zum Beispiel Mystic Melting). Für die ganz Harten gibt es auch noch den Monsoon.

Mono-Red Beatdown (oder auch nicht…)

Und im Beatdownbereich geht's auch gleich weiter. Ich hab mir gedacht, ein mono-rotes Beatdown-Burndeck ist mal einen Versuch wert. Aber nach Durchsehen der Kreaturen war klar, daß Rot allein nicht genug hergibt. Deshalb habe ich kurzerhand ein R/W-Beatdown draus gemacht: Aus dem mono-roten Beatdown wurde ein White Weenie mit Rot für Burn und ein paar Kreaturen. Es lebe der Deckbauprozeß!

Los geht's mit den Kreaturen:
Jetzt, da das „Mono-Red“ überwiegend Weiß ist (…), sind die ersten Picks natürlich die Jungs vom weißen Schild. Für zwei Mana sind sie 2/1 und pumpbar, und je als potentielle First Striker oder Flieger sind sie in einem weißlastigen Beatdowndeck natürlich unverzichtbar. Deswegen ganz klar:
4x Order of the White Shield
4x White Shield Crusader

Eine weitere Kreatur im Zwei-Mana-Slot ist Lesern des ersten Teils auch schon bekannt. 2/2 und die Möglichkeit eine Verzauberung zerstören (ich glaube, ich habe oft genug erwähnt, dass es in diesem Block gute und lästige Enchantments gibt), sollte auch so oft wie möglich im Deck sein.
4x Ronom Unicorn
Ein guter farbloser Dreier, wenn auch immer mit einem kleinen Risiko behaftet, ist das Phyrexian War Beast: 3/4 für drei Mana. Da ist auch der Drawback in Ordnung. Wer Beatdown spielen will, muss manchmal verschwenderisch sein [weswegen das War Beast auch besser ist als Phyrexian Ironfoot. –H.].
4x Phyrexian War Beast

Eine rote Kreatur hat sich auch ins Deck verirrt. Die Karte als neuen Ball Lightning zu bezeichnen wäre mal wieder ein wenig überzogen, da sie fürs selbe Mana (wenn auch nur ein farbiges) nur 4/1 wäre. Später im Spiel ist sie allerdings schon mal deutlich größer als der Kugelblitz, aber weil sie am Anfang nicht so effektiv ist, sollten drei genügen.
3x Lightning Serpent

Jetzt gibt es ein kleines Problem: Den Ein-Mana-Slot in der Manakurve. Da ist man in diesem Block alles andere als gesegnet. Karplusan Wolverine habe ich mir überlegt, aber da man an sich im zweiten Zug oft WW haben will, um Order oder Crusader spielen zu können, ist sie leider keine Option. Ich habe nur zwei brauchbare Optionen gefunden. Und auf den ersten Blick werden sich jetzt auch einige kugeln:
4x Kjeldoran Warrior

Der gute 1/1er mit Banding! Ja, gut… Banding ist jetzt auch nicht so schlecht. Man stelle sich mal folgende Situation vor (wird aber nicht allzu oft passieren): Der Gegner hat einen First Striker. Man selbst hat kein Removal bei der Hand, aber eine Serpent. Ist nun ein mächtiger Kjeldoran Warrior im Spiel, kann man mit ihm und der Snake im Bündnis angreifen. Man nimmt den Schaden des Blockers auf den Warrior und die Snake kann drauftreten. FANTASTISCH! (Ich hoffe, man merkt nicht, dass ich krampfhaft versuche, den Warrior zu rechtfertigen…)

Sonst kommt mir nur noch der Martyr of Sands in den Sinn. Lifegain im Beatdown ist jetzt nicht wirklich nötig, aber immerhin ein netter Nebeneffekt, wenn er sich im Combat eh verabschieden würde.
3x Martyr of Sands

Nun noch das Removal. Ich denke, das kann man schnell abhandeln. Zwei Karten sind gesetzt:
4x Swords to Plowshares
4x Incinerate

Weitere Optionen wären wieder mal Skred, aber nur mit Snow-Covered Lands meiner Meinung nach nicht gut genug. Death Spark wäre auch eine Möglichkeit, da ja die Kreaturenzahl wieder recht hoch ist. Am Ende habe ich mich aber für einen Spruch entschieden, der zwei Schaden auch auf Spieler schießen kann und immerhin theoretisch durch Ripple noch mehr anrichten kann:
4x Surging Flame

Die Länder:
Ein Deck mit weiß in diesem Format, in dem Alliances legal ist, hat fast zwangsäufig zur Folge, dass man Kjeldoran Outpost spielt. Man kann sich schon zwei leisten, da die roten Manaanforderungen nicht allzu hoch sind. Ansonsten tun's Basic Lands.

Das Endprodukt:

The Deck formerly known as Monored Beatdown
 
lands (22):
2Kjeldoran Outpost
13Plains
7Mountain

spells (12):
4Swords to Plowshares
4Incinerate
4Surging Flame

creatures (26):
4Kjeldoran Warrior
3Martyr of Sands
4Order of the White Shield
4White Shield Crusader
4Ronom Unicorn
3Lightning Serpent
4Phyrexian War Beast

60 cards
 

Sideboard wie gehabt: Disenchant ist immer eine Bank. Was ich hier noch entdeckt habe ist Burnout. Ein netter Cantrip gegen blaue Controldecks und eine gute Alternative zu Pyroblast.

Soldier White Weenie

Zum Abschluß habe ich noch eine kleine Änderung am Deck vorgenommen und ein echtes White Weenie draus gemacht. Beim Removal fallen durch den Verlust von Rot insgesamt acht Sprüche weg. Vier davon habe ich durch Gelid Shackles ersetzt, da diese in einem offensiv ausgerichteten Deck sehr solide sind.
Bei den Kreaturen habe ich versucht, ein paar mehr Soldaten ins Spiel zu bringen und mit dem Field Marshal zu arbeiten. Leider findet man nur wenige wirklich gute Soldiers, aber die Marshalls pumpen sich ja auch gegenseitig, und desweiteren habe einfach mal die Anzahl der Outposts erhöht, da diese dann jede Runde einen 2/2 First Striker produzieren. Als weitere Soldaten sind noch die Kjeldoran Outrider und Surging Sentinels im Deck. Ich habe es mal gewagt, Surging Sentinels statt der War Beasts in den 3er-Slot zu packen, auch wenn Ripple bei 60 Karten relativ unwahrscheinlich hinhaut. Aber sie sind nun mal Soldaten und rücken das kleine Tribal-Thema in den Vordergrund.

Das White Weenie sieht dann so aus:
 
lands (22):
3Kjeldoran Outpost
19Plains

spells (8):
4Swords to Plowshares
4Gelid Shackles

creatures (30):
4Kjeldoran Warrior
3Martyr of Sands
4Order of the White Shield
4White Shield Crusader
3Ronom Unicorn
4Kjeldoran Outrider
4Surging Sentinels
4Field Marshal

60 cards
 

Ich halte die Version mit Rot schon für etwas besser, aber für Freunde des gepflegten White Weenies auf Soldier-Basis will man ja schließlich auch was bieten! Das soll's für heute wieder gewesen sein. Da ich doch noch ein paar Decks mehr habe, gibt's auch noch einen 3. Teil dieser Serie, in dem ihr ein letztes Mal zwei oder drei Ice-Age-Decks aus meiner Feder zu sehen bekommt. Darunter wird eine neue Variante eines Blockklassikerssein. Ich weiß auch, dass ich Blau bisher ein wenig vernachlässigt habe und werde mal sehen, ob ich das noch beheben kann. Ganz am Schluß kommen dann endlich auch die Decks der Ice-Age-Pro-Tour Ohio von 1997. Die werde ich mir ein wenig durchsehen und versuchen, sie mit Coldsnapkarten ein wenig aufzupeppen.

Bis dahin viel Spaß mit den bisher vorgestellten Decks!

Der BoP
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