Extended
Dirty Kitty
Fruchtbare Goblins in Extended
von Janis Keck
25.01.2007

Da ich mich zurzeit wieder vermehrt mit dem aktuellen Extended Format beschäftige und außerdem noch kein Artikel über dieses Deck vorhanden ist, habe ich das Deck Dirty Kitty (Fecundity Goblins) mal unter die Lupe genommen. Hier ist eine Liste, die auf den Worlds von Billy Morenoso gezockt worden ist und die ich einfach mal übernommen habe:
 
lands (19):
6Mountain
1Blood Crypt
4Bloodstained Mire
4Wooded Foothills
4Stomping Ground

creatures (22):
4Skirk Prospector
1Goblin Sledder
4Goblin Piledriver
4Goblin Matron
1Goblin Sharpshooter
4Goblin Warchief
4Mogg War Marshal

spells (19):
4Fecundity
4Seething Song
4Rite of Flame
2Brightstone Ritual
4Empty the Warrens
1Grapeshot

60 cards
creatures (5):
1Goblin King
4Clickslither

spells (10):
4Cabal Therapy
2Pyroclasm
2Krosan Grip
2Ancient Grudge

15 cards
 

Wie man das Deck spielt

Man kann Dirty Kitty als ganz normales Goblin-Aggro-Deck spielen, indem man einfach schnell mithilfe der Manabeschleuniger die ganzen Goblins legt und den Gegner dann mit Goblin Piledrivern und diversen anderen kleinen grünen Männern überrennt. Das bietet sich an, wenn man viele Goblins auf der Starthand hat, darunter am besten Goblin Warchief oder Goblin Piledriver. Man sollte nicht versuchen, mit dem Aggro-Plan zu gewinnen, wenn man nur schwachbrüstige Goblins wie Goblin Sledder oder Skirk Prospector auf der Starthand hat oder man gar keine Goblins hat (wobei man dann eigentlich immer mulliganen sollte).Gegen andere aggressive Decks ist es allerdings oft ratsamer zu versuchen, die Combo durchzuziehen, da man sonst riskiert, dass der Gegner schneller ist. Auch gegen Decks mit viel Removal ist der Aggro-Plan nicht das Beste.

Hier mal ein paar Beispiele, mit welcher Starthand man Aggro spielen kann:

Goblin Warchief
Skirk Prospector
Mogg War Marshal
Rite of Flame
Mountain
Wooded Foothills
Stomping Ground


Das wäre eine gute Hand, um Aggro zu spielen, vorausgesetzt man zieht noch weitere Goblins nach.

Goblin Piledriver
Empty the Warrens
Brightstone Ritual
Goblin Matron
Stomping Ground
Mountain
Mountain


Auch diese Hand ist gut, um den Gegner zu überrennen, sie beinhaltet Mana-Rituals und Kreaturen, alles was man will.

Fecundity
Skirk Prospector
Rite of Flame
Goblin Matron
Bloodstained Mire
Mountain
Mountain


Hier sollte man nicht versuchen, Aggro zu spielen. Man sollte aber die Hand dennoch behalten, da man ja noch die zweite Art zu killen hat. In Wahrheit ist Dirty Kitty nämlich ein kleines Combo-Deck, dass sich im Grunde genommen ähnlich wie Food Chain Goblinsspielt. Notwendig hierfür sind Skirk Prospector, Fecundityund ein paar Goblins.

Nun spielt man Goblins aus, opfert diese Mana in den Prospector und zieht mit Fecundity dabei Karten. Besonders gut ist hierbei der Mogg War Marshal, da er ein Mana Gewinn macht und drei Karten ziehen lässt. Man spielt Goblin Warchiefs, um billiger an neue Goblins zu kommen, sucht sie sich mit Goblin Matrone (die natürlich auch den Skirk Prospector suchen kann), opfert diese wieder, spielt irgendwann ein Empty the Warrens mit hohem Stormcount, opfert die Goblins wieder für noch mehr Mana und Karten und so weiter… bis man dann den Gegner mit einer Horde Haste-Goblins überrennt. Wahlweise kann man auch den einen Goblin Sharpshooter legen, um den Gegner zu töten. Oder man spielt einen tödlichen Grapeshot auf den Gegner.

Die Combo-Strategie sollte man dann spielen, wenn man mindestens einen Teil dafür hat, am besten eine Fecundity, weil sie die auch die anderen Karten holen kann. Außerdem braucht man genügend Mana, am besten noch Mana-Rituale und viele Goblins.

Gute Starthände für den Combo-Plan:

Fecundity
Skirk Prospector
Goblin Matrone
Rite of Flame
Mogg War Marshal
Stomping Ground
Bloodstained Mire


Eine sehr gute Hand um Combo zu spielen. Wenn hier der Gegner nicht stört, kann man im dritten Zug killen.

Goblin Matrone
Seething Song
Empty the Warrens
Goblin Warchief
Mountain
Mountain
Mountain


Etwas riskante Hand, aber haltbar und wenn man gut nachzieht sogar stark.

Goblin Warchief
Goblin Warchief
Seething Song
Seething Song
Goblin Matron
Goblin Sledder
Mountain


Sehr riskante Hand, aber ich habe sie gehalten und konnte wieder im dritten Zug die Combo gehen. Man braucht aber sehr viel Glück, um mit so einer Hand zu gewinnen.

Auch wenn man alles für die Combo hat, sollte man, wenn man gegen ein Control-Deck spielt, nicht immer gleich alle Goblins in den Prospector werfen, wenn der Gegner nicht ausgetappt ist. Lieber auf Nummer sicher gehen und mit den Goblins den Gegner kloppen.

Wenn man im ersten Spiel den Gegner mit Combo getötet hat, kann man ihn überraschen und Fecundity und noch eine andere Karte für die Clickslithers und den Goblin King aus dem Sideboard austauschen, damit man dann aggresiv töten kann. Andersrum kann man dann im dritten Spiel wieder Combokarten reinboarden oder auch nicht, so dass der Gegner nicht weiß worauf er sich einstellen soll. Durchschnittlich killt man den Gegner mit beiden Strategien in der 3-5 Runde.

Wann sollte man Mulligans nehmen, wann nicht?

Wenn man das Deck gut spielen will, muss man wissen, wann man einen Mulligan nehmen soll. Wenn man keine Goblins auf der Hand hat, sollte man immer einen Mulligan nehmen, da Goblins ja der Kern des Decks und für beide Strategien unverzichtbar sind.

Mit nur schwachen Goblins und keinem Teil für die Combo sollte man auch einen Mulligan nehmen, da man für Aggro die stärkeren Goblins (Warchief, Piledriver) braucht und ohne Combo-Teile keine Combo spielen kann. Ohne Mana Rituals ist es auch meist sinnvoll einen Mulligan zu nehmen, da man dank der geringen Länderzahl oft nicht an genug Mana kommt, um die Goblins auch zu spielen.

Beispiele:

Goblin Warchief
Mogg War Marshal
Goblin Sledder
Goblin Piledriver
Fecundity
Mountain
Mountain


Hier kann man einen Mulligan nehmen, man muss es aber nicht tun. Man kann Goblins für zwei Mana spielen – wenn man allerdings keine weiteren Manaquellen nachzieht, hat man ein Problem.

Empty the Warrens
Rite of Flame
Fecundity
Seething Song
Goblin Sharpshooter
Mountain
Blood Crypt


Hier sollte man lieber einen Mulligan nehmen, da man mit Empty the Warrens für 6 Tokens alleine nicht viel anstellen kann und das grüne Mana für die Fecundity fehlt. [Zieht man allerdings das grüne Mana nach… Mulligan oder nicht? Kommentiert! –H.]

Goblin Warchief
Skirk Prospector
Fecundity
Rite of Flame
Mogg War Marshal
Wooded Foothills
Mountain


Diese Hand ist klasse, wenn man noch ein Land nachzieht, da sie alles hat, was man für einen guten Comboturn braucht. Damit man die ganzen Goblins und die Fecundity auch früh spielen kann, hat man 4 Seething Song, 4 Rite of Flame sowie 2 Brightstone Ritual und natürlich den schon genannten Skirk Prospector zur Verfügung.

Die Fetchländer und die geringe Anzahl an Ländern sorgen dafür dass man nicht zu viele Länder zieht, was den Comboturn versauen könnte. Außerdem kann man mit den Fetchies noch schwarz für die Cabal Therapys aus dem Sideboard splashen.

Mit Goblin Matrone hat man auch einen netten kleinen Tutor zur Verfügung, der immer den gerade passenden Goblin aus dem Deck sucht, zum Beispiel wenn ein Skirk Prospector fehlt oder Goblin Sharpshooter als Winoption gebraucht wird.

So könnte ein guter Start mit dem Deck aussehen:

1. Zug: Mountain, Skirk Prospector

2. Zug: Stomping Ground, Rite of Flame, Fecundity

3. Zug:
Land legen, austappen für Mogg War Marshal und Brightstone Ritual (RRRR).
Goblin Warchief spielen. Goblin Piledriver spielen.
Zwei Goblin-Token opfern und Goblin Matron auf Goblin Matron spielen.
Mogg War Marshal und Goblin Matrone opfern, um die gesuchte Goblin Matron zu spielen (holt: Mogg War Marshal). Neue Matrone opfern, Marshal spielen.
Marshal, seine Token und Skirk Prospector für RRRR opfern, Empty the Warrens für 16 Goblins, attack for the win!

Das Sideboard

Im Sideboard befinden sich zwei Pyroclasm, die gegen kleine Kreaturen das ganze Board wegfegen können, sowie Cabal Therapy, die Combo-Decks ausschalten und Control-Decks daran hindern, sich in das Spiel einzumischen. Außerdem passt das Opfern auch nett mit der Fecundity zusammen. Krosan Grip und Ancient Grudge helfen gegen lästige Enchantments und Artifacts (zum Beispiel Worship). Mit Clickslithern und dem einen Goblin King kann man außerdem noch den Aggro-Plan des Decks ünterstützen.

Wenn man sich Dirty Kitty für Extended aneignen will, sollte man zuerst ein paar Mal goldfishen, um Gefühl für das Deck zu entwickeln. Dann sollte man einige Testspiele machen, nach denen man dann das Deck richtig spielen kann. Man muss im Spiel die richtigen Entscheidungen treffen und auch beim Boarden und beim Mulligan nehmen braucht man etwas Erfahrung, bevor man sich damit in ein Turnier wagen sollte

Matchups

Bei den Matchups habe ich mich an den auf den Worlds gespielten Decks orientiert, gegen die ich das Deck auch testen konnte.

Boros:
Der viele Burn kann hier schlimm für den Aggro-Plan sein, hinzu kommen Kreaturen mit Pro: Red. Es kommt hier meistens darauf an, wer besser zieht. Der Gegner kann sehr schnell sein, allerdings sollte man mit Combo meistens schneller töten können, wenn der Gegner nicht Orim's Chant oder ähnliches im Sideboard hat. Gegen die vielen kleinen Kreaturen kommt auch der Goblin Sharpshooter gut, vorausgesetzt er überlebt lange genug, um auch schießen zu können. Hier kann man manchmal die Pyroclasm gegen Kreaturenhorden beim Gegner boarden, da diese meistens aber auch die eigenen Kreaturen mitnehmen und der Gegner auch mit dem Burn gewinnen kann, ist das vielleicht nicht immer die beste Wahl.

Zoo:
Ähnlich wie Boros, nur dass beim Gegenüber noch Pumpspells zusätzlich zum Burn vorhanden sein können, weshalb man meistens im Combat unterlegen ist. Wenn man gut zieht, tötet man den Gegner mit Combo meistens schneller, falls dieser nicht irgendwelche gemeinen Anti-Combo-Karten spielt. Wenn der gegnerische Build viele Karten gegen Combo beinhaltet, sollte man hier nach dem Boarden lieber doch auf Aggro spielen und auf einen guten Draw hoffen, mit dem man eigentlich jedes Spiel gewinnen kann.

Aggro Loam:
Hier sollte man nur Aggro versuchen, wenn man Glück hat und anfangen darf. Devastating Dreams für 2 kann das gesamte eigene Board wegfegen, creature removal im Sideboard gepaart mit Wishes kann das Ganze noch weiter erschweren. Wenn man nicht von Landdestruction (sprich: Devastating Dreams) gestört wird, sollte man ungehindert die Combo durchziehen können, bevor der Gegner gewinnen kann. Mit Cabal Therapy kann man dem Loam-Spieler die bösen Karten aus der Hand pflücken, um dies auch zu erreichen.

Affinity:
Hier muss man einfach schneller sein als der Gegner, und man wird ein leichtes Spiel haben. Combo ist die bessere Wahl, da der Gegner sehr aggressive Starts hinlegen kann, denen man mit dem Aggro-Plan nichts entgegensetzen kann. Außerdem hat Affinity selten Karten gegen die Combo im Deck oder im Board. Man kann hier auch Ancient Grudge/ Krosan Grip boarden, allerdings kommen diese oft zu spät, um noch viel nützen zu können: Man ist erstmal mit Gewinnen beschäftigt.

Dredge-a-Tog (Friggorid):
Der Gegner ist sehr schnell, hier fängt man am besten an, wenn man mit Aggro gewinnen will. Da der Gegner auch oft Discard zur Verfügung hat, kann er auch den Combo-Teil des Decks stören. Darkblast ist auch nicht schön gegen viele kleine 1/1 Männer. Hier sollte man Cabal Therapy boarden, um besser gewappnet zu sein.

Tog:
Dieses Matchup ist sehr schwer zu gewinnen. Der Gegner hat viele Counter und Discard gegen Combo und genug Removal gegen Aggro (bald auch noch Damnation). Hier muss man versuchen, mit Cabal Therapy und einem Bombenstart noch schnell genug zu sein, bevor der Gegner die Überhand gewinnt.

Trinket Angels:
Wenn ein Meddling Mage liegt, kann man Combo schon fast vergessen, da man nur zwei Karten hat, um Kreaturen abzuschaffen. Eine Counterbalance ist auch nicht gerade nett für Combo, und Silver Knights eventuell noch gepaart mit Umezawa's Jitte machen dem Aggro-Plan schwer zu schaffen. Mit Engineered Explosives, welche er mit Trinket Mage suchen kann, hat der Gegner auch noch eine gute Waffe gegen Tokens und andere Goblins. Gegen diese Karten kann man dann die Cabal Therapy aus dem Sideboard brauchen, gegen die Artefakte und Enchantments eventuell auch Krosan Grip und Ancient Grudge. In diesem Matchup muss man den Gegner schnell überrennen, bevor er sich aufbauen kann.

Rock:
Pernicious Deed und anderes Removal machen hier den Aggro-Plan zunichte, gegen Combo hat der Gegner Discard. Auch hier muss man versuchen, sehr schnell zu gewinnen, sonst hat man so gut wie verloren. Wenn der Gegner sich auf Combo eingestellt hat, kann man ihn im zweiten Spiel mit Aggro überraschen. Wenn er das Deck kennt, kann dieser Plan allerdings auch nach hinten losgehen.

Ritual Desire (aka TEPS):
Im Combo-Matchup sollte man anfangen und einen guten Draw haben, um den Gegner zu besiegen. Cabal Therapy hilft hier sowohl gegen die gegnerische Combo als auch gegen Karten, die die eigene stören könnten (Duress etc.).

U/W Tron:
Wrath of God gepaart mit Countern kann einem den Tag vermiesen. Man muss sehr schnell sein, um hier noch zu gewinnen, auch hier können eventuell wieder die Cabal Therapies gegen Counter und alles andere helfen.

Scepter Chant:
Szepter + Chant ist wohl Game, aber auch ohne hat der Gegner viele Counter und Removal-Sprüche, die empfindlich stören. Gewinnen kann man hier nur, wenn man den Superstart hinlegt oder den nach dem Boarden auf Combo/Aggro eingestellten Gegner mit Aggro/Combo erwischt. Therapy kann auch hier helfen.

Sunny Side Up:
Hier muss man einfach schneller in die Combo gehen können und den besseren Draw haben. Mit Orim's Chant und Antworten auf viele Fragen im Wishboard hat der Sunny-Side-Up-Spieler leider öfter die Nase vorn. Nach dem Boarden hat man mit – ja mit was wohl? – Cabal Therapy etwas bessere Chancen. Wenn man häufiger gegen Sunny Side Up verliert, sollte man auch über Chalice of the Void oder Tormod's Crypt nachdenken.

Balancing Tings: Im ersten Spiel ist es meistens egal, welche Taktik man verfolgt, man muss nur schneller sein als der Gegner, was man ohne Gegenwehr meistens auch ist. Hat der Gegner allerdings Massenremoval im Mainboard, kann er dem Aggro-Start entgegenwirken. Cabal Therapies helfen hier gegen Karten wie Wrath of God, Orim's Chant und Balancing Act.

Mirror Match - Zu guter Letzt noch das Spielen gegen ein fast identisches Deck. Hier kommt es wie so oft gegen Combo einfach darauf an, schneller in die Combo zu gehen, besser zu ziehen… Ihr wisst schon was ich meine. Pyroclasms helfen gegen wildgewordene Goblin-Token-Horden, das Krosan Grip eventuell gegen die Fecundity.

Das war jetzt vielleicht eine zu lange Metagameanalyse, aber besser zu lang als zu kurz, oder? Alles in allem ist Dirty Kitty also ein gutes Deck, das es mit einem guten Draw mit fast allen Gegnern aufnehmen kann. Natürlich kann man das Deck auch variieren – zum Beispiel indem man ein Wishboard für Burning oder Living Wish einbaut, um immer die passende Karte zu haben. Dirty Kitty ist ein nettes Deck, vorrausgesetzt man beherrscht es und hat auch ein bisschen Glück – testet es doch einfach mal selber!

MfG Jan 07
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