Block
On the Road to Yokohama
Blockconstructed II
von Klaus Jöns
10.04.2007

DAS beste Blockdeck!!

Ja, ihr habt richtig gelesen - heute geht es sicherlich um DAS beste Blockdeck. Zumindest dachte ich das, so wie immer natürlich. Aber diesmal länger als 5 Minuten und darum entschied ich mich auch dazu, es beim anstehenden Trial in Ludwigsburg zu spielen. Ich kann zwar keine Byes gewinnen, rechnete mir aber sehr hohe Chancen auf ein paar Booster und jede Menge Spaß aus. Für schlappe 5 Euro fast geschenkt. Am Tag davor, beim wöchentlichen FNM, das leider ausfiel wegen Spielermangel spielte ich mit Dennis Grudowski diese nette Gateway Liga und brüstete mich schon mit einem weiteren Turnier-Erfolg als ich sein WW mit dem besagten besten Blockdeck verprügelte. Tja, Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall aber erst einmal zur lang ersehnten Deckliste:






lands:
1 Urza's Factory
4 Terramorphic Expanse
3 Dreadship Reef
4 Molten Slagheap
1 Swamp
1 Mountain
9 Island
3 Urborg, Tomb of Yawgmoth


creatures:
2 Bogardan Hellkite
2 Draining Whelk
3 Teferi, Mage of Zhalfir


spells:
4 Prismatic Lens
2 Void
4 Damnation
4 Mystical Teachings
4 Cancel
1 Haunting Hymn
1 Spell Burst
1 Strangling Soot
1 Sudden Death
1 Careful Consideration
1 Snapback
1 Extirpate
1 Tendrils of Corruption
1 Lightning Axe

2 Sudden Death
1 Spell Burst
2 Snapback
2 Tendrils of Corruption
4 Shadowmage Infiltrator
1 Serrated Arrows
2 Aeon Chronicler
1 Sulfur Elemental




Da ist es nun, das beste Blockdeck. Ubr-Control in seiner Reinform. Hauptkern des Decks ist unschwer zu erkennen die Mystical Teachings, deshalb sind auch 4 Stück im Deck. Man will halt echt immer eines ziehen, über zwei stört man sich auch meistens nicht und so konnte ich ein Höchstmaß an Vielfältigkeit ins Deck packen. Andere würden so vielen One-Offs eher als random bezeichnen. Aber wie ihr, die meinen ersten Teil noch auf MagicUniverse lesen durften, sicher wisst sind es eben die vielen Möglichkeiten, die das Ub oder jetzt das Ubr so stark machen. Deshalb gehe ich jetzt erst einmal auf die ganzen Silverbullets genauer ein.

Das Extirpate wurde letztes Mal auch schon angesprochen, doch zur Auffrischung noch mal seine Funktionsweise. Erstens kann man damit schön bei Magic Online in Premier Events scouten, zweitens hift es sehr dabei, unangenehme Kopien von Calciderms zu entsorgen und drittens - der wohl wichtigste Punkt - macht es Flashback Karten gleich viel schlechter. Nicht nur Call of the Herd, sondern vor allem im Mirror das gegnerische Teachings. Zum Mirror komm ich später, aber noch einmal zurück. Ein sehr netter Nebeneffekt ist natürlich das peaken auf die Hand, was sehr gut mit anschließendem oder vorangegangenem Void harmoniert.

Weiteres sehr gern getutortes Target ist die Haunting Hymn. Aggrodecks haben aufgrund von Damnation immer noch gute Kreaturen in der Hand um post-Damnation das Board wieder vollzumüllen oder sie halten ihre Temporal Isolation in der Hand um den Hellkites eins auszuwischen. Gegen Kontrolle ist die Hymn natürlich noch viel besser. End of Turn Teferi und in seiner eigenen Mainphase dann das gute alte Mindtwist gespielt. So macht Magic Spaß.

(Gott war ich froh als Mindtwist damals gebanned wurde. Bei uns in der Spielergruppe konnte man sich nie austappen, sonst gab es Demonic Tutor auf Mindtwist... man durfte ja zwei!! Demonics spielen und nur 40 Karten. Wie ich das gehasst habe, alle meine schönen Shivan Dragons abwerfen zu müssen, nur weil ich erst ein Air Elemental spielen wollte. Heutzutage ist das Mindtwist zwar nicht mehr so schlimm bzw. wird nicht mehr subjektiv als so gemein empfunden. Vernichtend ist ein 4:1 Tausch trotzdem allemal. Ich denke wir Turnierspieler identifizieren uns einfach nicht mehr genug mit den Karten, um nach einem Mindtwist den Drachen mit Tränen in den Augen ablegen zu müssen. Damals waren noch Emotionen im Spiel...)

Aber nun weiter mit den One-Offs. Das Spell Burst ist natürlich ohne Urza Tron nicht ganz so verheerend, allerdings helfen die sieben Storage Länder einem allzu oft, doch einen Semi-Lock aufzubauen. Zudem ist Countern mit nur einem blauen Mana im Block ziemlich selten und daher laufen die meisten Spieler in den Spell Burst. Das ist sowieso das Tolle an so vielen verschiedenen Karten, der Gegner muss mit allem rechnen.

Careful Concideration ist unser einziger richtiger Carddraw im Deck, mehr braucht man aber mit 4 Teachings nicht. Diese generieren ja auch alleine Kartenvorteil. Bei 26 Ländern, 4 Linsen und 3 Urborgs findet sich sowieso immer etwas zum Discarden. Snapback hilft uns in erster Linie gegen Griffin Guide. Harmoniert aber auch wunderbar mit Hellkite und Whelk.

Strangling Soot holt man sich, wenn man noch genügend Leben hat und man die nach der Verdammung auftretenden Serra Avenger und Konsorten bekämpfen muss. Hat man jedoch schon so einiges einstecken müssen, ist Tendrils of Corruptions die bessere Wahl. Im Lategame mit dem Urborg oft für 7 oder mehr Leben gut. Zudem kann es auch Fatties ala Akroma, Angel of Fury oder ab und an Spectral Force umnieten. Im Block fehlt es leider sonst an effektiven Fattieremoval. Das Sudden Death ist vornehmlich für gegnerische Teferis gedacht. Natürlich entledigen wir uns damit auch Shadowmage Infiltrator, Serra Avenger, Knight of the Holy Nimbus und und und.

Kommen wir jetzt zum letzten one-off Removal: der Lightning Axe. Sie scheint etwas fehl am Platz zu sein, da sie erstens in unserer Splashfarbe sitzt und zweitens oft Kartennachteil generiert. Ihre Hauptaufgabe ist aber ganz im Gegenteil massig Kartenvorteil zu generieren. Gerade in Kontrollmatchups, in denen früh mit dem Phyrexian Totem angegriffen wird. Da es kaum Instantremoval für eine 5/5 Kreatur gibt, meistens eine sichere Methode 5 Schaden zu forcen. Leider nicht gegen mich Dieses Ubr kann mit nur 5 Mana dank Teachings auf Axt einen netten 6 zu 1,5 Tausch aus dem Ärmel zaubern.

Wie ihr seht, hat jedes Removal einen anderen Zweck, aber im Endeffekt sind alles Removal und daher hat man immer genug auf der Starthand, um sich gegen Aggro durchzusetzen. Natürlich ist Soot auf der Starthand besser als Axt oder Sudden Death (wegen der doppel-schwarzen Castingcost), trotzdem kann man sich früh genug wehren. Außerdem spielen wir noch 4 Damnations, ihre Aufgabe sollte allen klar sein. Das Board Turn 3 oder Turn 4 komplett aufräumen zu können, ist gegen White Weenie oder RG-Beatz oft zwingend notwenig. Leider legen einem dann die besagten Decks entweder Calciderm oder Spectral Force post-Damnation auf das Board, weshalb wir noch mit 2 Voids aufwarten. Genial gegen die verhaltene Spielweise, die sich die Damnation erkauft. Oft legen die Beatdown Spieler nicht ihre ganze Hand auf den Tisch, sondern heben sich noch ein Calciderm oder Serra Avenger auf. Mit einem geschickten Void leert man nicht nur das Board vom schlimmsten Thread, sondern entleert auch gleich die Hand des Gegners von eben diesen.

Da es im Block, wie bereits erwähnt, keine wirklich billigen Counter gibt, muss man sich leider mit Cancel zufrieden geben. Dismal Failure ist im Maindeck keine Option, da wir billige Gegenzauber benötigen, um auch mal Damnation mit Counterbackup oder Teferi mit Backup zu spielen.

Gerade wegen den Unmengen an Mana, die dieses Deck verlangt und seiner Dreifarbigkeit spiele ich mit ganzen sieben Storage Lands, um immer Turn 2 eins legen zu können. Die 4 Linsen werden meistens auch erst Turn 3 gelegt, um das Storage Land weiter aufzuladen. So hat man Turn 4 schon ganze 6 Mana zur Verfügung! Aber natürlich kann man gegen White Weenie on the Draw auch mal die Linse Turn 2 legen, um notfalls schon im dritten Spielzug eine Damnation casten zu können...

Zum Gewinnen spielt das Deck dann 2 Draining Whelks, die zusätzlich auch als Counter fungieren und oft einen immensen Tempovorteil im Mirror erschaffen. Die zwei Hellkites können end of Turn gespielt schnelle 10 Schaden machen oder im Combat einen einseitigen Wrath darstellen. Aufgepasst auf Temporal Isolations, die einem einen argen Strich durch die Rechnung machen können. Zudem kommen noch die obligatorischen drei Teferis, erstens exzellente Ambushblocker, vornehmlich nimmt er sich Call of the Herd Tokens vor. Außerdem schützt er vor jeglichen Flashkreaturen ala Stonecloaker und macht generell sowieso alles End of Turn Teferi und in der eigenen Mainphase dann das Mindtwist ist in Kontrollmatchups einfach pures Gold wert, zumindest in Hinblick auf die Pro Tour Yokohama. Aber das hatte ich ja schon angesprochen.

Die Manabasis hatte ich ja ebenso schon kurz angerissen und will nur noch auf drei wichtige Karten eingehen. Urborg, das Herz der Manabasis, deshalb auch dreimal enthalten. Es ermöglicht, den Colorscrew anzutäuschen und ein sehr lebenspendendes Tendrils zu zwirbeln. Die Urza's Factory gewinnt das Mirror und ist eine formidable Killoption in einem Deck mit 50% Manaanteil. Über die Expanse hat Frank Karsten und ich - in meinem letzten Magicuniverse Artikel - schon alles gesagt. Ich stimme ihm weiter zu, dass dies die häufigst gespielte Non-basicland Karte auf der Tour sein wird. Lustig auf jeden Fall dass er einen Tag vor meinem Artikel auch die Terramorphic Expanse als eine DER Karten des Block's heraushebt. Das hatte ich natürlich nur bei ihm angeschrieben

Zu guter Letzt gehe ich noch schnell auf die Sideboardkarten ein. 2 Tendrils sind gegen jegliche Aggrovarianten gedacht, damit man sich mehr als nur einmalig 7 Leben geben kann. Früher war die Tendrils-Kombo ja noch komplett im Maindeck, jedoch ist die Anzahl der Beatdowndecks auf Modo ja ziemlich gesunken. Gegen White Weenie und alle anderen Decks mit Griffin Guide werden zusätzlich die 2 Snapbacks geboardet. Gerne hätte man nach dem Boarden Zugriff auf vier, aber man kann eh nicht soviel rausboarden. Gerade gegen Mire Boa, Scryp Ranger und auch Soltari Priest sind Serrated Arrows gedacht und ab und an boardet man gegen Beatdown auch noch ein bis zwei Sudden Deaths. Diese sind aber eher fürs Mirror gedacht, in dem man viele Damnations rausboardet und mehr Spotremoval benötigt. Hier kommen auch die Schadowmage Infiltrator aka Finkel zum Tragen. Ein andere deutscher Spieler (nennen wir ihn Robert Maier) findet Finkels im Mirror schlecht, ich hatte aber sehr positive Erfahrungen, aber das ist Geschmackssache. Genauso finde ich die die Riptide Pilferer besser also vermutet. Deserts können sich die wenigsten Kontrolldecks leisten und die Serrated Arrows werden meistens nicht geboardet. Außerdem ersetzen sich Finkel und Co. nach einem Angriff schon selbst. Nur an Speerspitzen sterben bzw. ausgeschaltet werden, ist etwas blöde.

Die Aeon Chronicler sind wie im ersten Bericht angesprochen, die beste Sideboardkarte im Mirror. Oft kann man ihn ohne etwas zu fürchten früh für 2-3 Suspenden, zieht munter Karten und bekommt dann oft einen 5/5 oder sogar größeren Beater. Der dann auch nichts mehr kostet. Im Lategame ist er dann eher ein Blauer Honden, und setzt den Gegner stark unter Druck. Das zweite Spell Burst ist gegen jegliche Art von Morph.dec, insbesondere UG und UB Pickles. Ein 4 Mana Dauer-Counter gegen all ihre Kreaturen zu haben, macht das Matchup um einiges besser. Generell halte ich wenig von der Pickles Kombo aber es gibt auch andere Stimmen. Kenji hatte zum Beispiel auch mindestens 1 Brine Elemental und einen Shapeshifter in seinem Ub-Control im 8-Mann Turnier.
Abschließend bleibt das eine (!) Sulfur Elemental. Und nein, es ist nicht hauptsächlich gegen White Wennie gedacht. (Zumindest nicht, falls sie nicht eine spezielle Karte boarden...) Da würde ich es nur hereinnehmen, wenn ich mindestens 10 Kreaturen mit Toughness 1 erwarten kann. Und unsere WW-Liste spielt so viele nicht. Das Elemental ist gegen Sacred Mesa gedacht und hilft da auch ungemein. In der gegnerischen Upkeep einfach das Elemental ins Spielgeflashed und schon entledigen wir uns aller Token UND des Mesas selbst.

Das war jetzt eine ziemlich ausführliche Deckbeschreibung und ich hoffe, für euch nicht zu langatmig. Ich gehe halt davon aus, das bestimmt 50% der Leserschaft sich noch nicht so sehr mit dem Block auseinander gesetzt haben und deshalb einige Cardchoices lieber noch einmal erklärt haben wollen. Da dies hier der zweite Teil meiner Artikelreihe ist, empfehle ich euch meinen ersten Teilzu lesen, da wurde das Metagame und die Gauntletdecks abgesteckt.


Turnierbericht


Weiter geht es jetzt mit dem kleinen Testlauf des Decks im Trial. Es fanden sich leider nur 19 Spieler in Ludwigsburg ein and davon waren 3 sogar aus Gießen angereist. Erste Runde ging es somit gleich gegen einen von den dreien. Er gewann den Würfelwurf und fing mit Plains, Sidewinder Sliver an. Gleich mal ein interessantes Matchup. Er baute nicht zu starken Druck auf, weshalb ich mich lieber auf 5 Mana in Turn 4 acceleratete als eine Damnation früh zu spielen. Ich war mir sicher er hält mindestens 1 Calciderm und daher gab ich den Turn 4 auch ab, um lieber nächste Runde mit Cancel Backup die Damnation zu spielen. Er griff an, brachte mich auf 8 und legte einen Serra Avenger nach.

Perfekter Zeitpunkt um das Land von oben zu ziehen, 7 Mana zu haben. Leider gab's das nicht und ich musste diesen Zug auf jeden Fall wrathen. Er spielte post-Damanation das Calciderm und es sah düster aus. Mein Draw bescherte mir ein Molten Slagheap und seine darauffolgenden Kreaturen konnte ich countern und einmal noch Leben mit Tendrils bekommen. Das Calciderm lag aber weiterhin auf dem Tisch mit jetzt 3 Countern und ich auf 8. In meinem Zug gab es dann einen Hellkite, um nicht in ein getopdecktes Mana Tithe oder Temporal Isolation zu rennen. Er griff natürlich trotzdem an. Spielte den Cloaker und hatte das siebte Land genau im richtigen Moment um das Calciderm wieder auszuspielen. Ich zog leider keine Damnation und starb am Calciderm wie erwartet.

Es werden die üblichen Verdächtigen geboardet und auf ins nächste Spiel. Hier gab es zwei Schlüsselszenen. Nachdem ich das Board früh leer gewrathed hatte und er wieder viele Kreaturen auf den Tisch bekam, hatte ich genau nur 12 Mana und konnte nicht Teferi und Hellkite spielen. Ich hatte aber noch Snapback und Spell Burst auf der Hand und entschied mich schließlich, in seiner Upkeep den Hellkite zu spielen. Er hat die Isolation, welche ich dann natürlich counter, leider aber zweimal auf der Hand und so schickte ich meinen Drachen, nachdem die CiP-Ability auf dem Stack lag, mit Snapback zurück auf die Hand, um wenigstens noch Serra Avenger und den unbewaffneten Javelineer mit ins Grab zu nehmen. Im darauffolgenden Zug musste mein Hellkite mit einem Calciderm tauschen, welches direkt von einem weiteren Beast gefolgt wurde. Aus Versehen ließ mein Gegner eine Handkarte fallen... ein weiteres Derm, vielleicht ja auch psychologische Kriegsführung Ich zog Teachings nach und gab meinen Zug ab. Er brachte mich auf 7 Leben und jetzt legte er NICHT das Calciderm. Wieso denn bitte nicht? Klar, ich könnte ja eine Damnation topdecken... ja, aber dann würd ich an seiner Stelle doch auch keinen Sinew Sliver nachlegen, oder? Er legte den Sliver und ich konnte munter Teachings auf Tendrils of Corruption spielen. Danach kam noch ein Sliver und kein Calciderm und flashback Teachings auf Teachings und Teachings auf Tendrils brachte mich wieder in den zweistelligen Lebensbereich. Das Derm verschwand dann einfach irgendwann und das nächste konnte ich countern. Anschließend gab es Teachings Flashback auf Teachings und Teachings auf Hellkite. Auf zum Entscheidungsspiel...

Ich halte eine Hand mit Insel, Insel, Factory und Linse, ziehe leider keine weitere schwarze Manaquelle von ingesamt 19 im Deck und schaffe es dementsprechend natürlich nicht, die Kreaturenhorden aufzuhalten. Tja, dumm gelaufen. Aber die Hand sah zu gut aus mit Damnation, Snapback und Teachings, zudem war ich ja 'on the Draw' wie es so schön heißt. Zur Vollständigkeit halber gibt's noch seine innovative White Wennie Liste:



lands:
19 Plains
3 Flagstones of Trokair


spells:
4 Griffin Guide
4 Temporal Isolation
2 Rebuff the Wicked
creatures:
4 Knight of the Holy Nimbus
4 Calciderm
3 Icatian Javelineers
2 Benalish Cavalry
4 Serra Avenger
3 Stonecloaker
4 Sinew Sliver
4 Sidewinder Sliver




Mir gefällt die Liste eigentlich ganz gut bis auf ein paar kleine Änderungen. Gute Arbeit an die Gießener

In Runde zwei ging es dann gegen einen Karlsruher mit RG-Kontrolle. Ziemlich einfach zu beschreibende Spiele. Wieder gewinnt mein Gegner das Würfel-Duell und beschleunigt mit Wall auf Call of the Herd... und Flashback Call of the Herd. Ich wrathe das board und er legt das Weatherseed Totem nach. DAS mag ich ja nun gar nicht sehen, habe zwar mit 2 Voids wahrscheinlich genauso viele Outs wie er Totems im Deck, aber bevor ich etwas sinnvolles ziehe, kann mich das Totem doch zweimal angreifen. Beim zweiten Mal fängt es sich aber ein Removal, gefolgt von Cancel. Leider hat er noch genug Mana, mir ein Disintegrate für 5 reinzuwürgen und im darauffolgenden Zug noch mal eins für 7. Tja, auf zum nächsten.

Im zweiten Spiel versucht er Turn 3 Mwonvuli Acid-Moss, welches ich noch countern kann. Dann legt er wieder gekonnt turn 4 einen Call Token, welcher gleich vom Teferi totgeblockt wird und Turn 5 die Spectral Force. Ich kann nur Aeon Chronicler suspenden. In der Zwischenzeit legt er wieder das grüne Totem. Nachdem die Spectral Force mich schon zweimal für jeweils 8 Schaden gehauen hat und nächste Runde wieder enttappen darf, habe ich zwar nun das Void, welches mir aber den frisch ins Spiel gekommenen Chronicler und den Teferi abholzen würde. Ich kann genauso auch einfach doppelblocken und verliere nur einen von beiden. Zudem kann dann das Void das Grüne Totem erwischen.

Gesagt, getan: ich tappe eines meiner Storage Lands und nehm die counter runter, um danach noch 4 enttappte Länder zu haben, darunter das Dreadship Reef mit weiteren 4 Countern. Der Plan war also, mit dem Void das Totem zu erwischen, und die Force totzublocken, wobei ich über Teachings auf Cancel noch zur Not countern kann und mir sonst ein Tendrils hole, welches nächste Runde schon für 8 Leben sorgen kann. Das Spiel sah eigentlich so gut wie gewonnen aus, außer seine 3 Handkarten würden beim Void unendliche Hellkites, Disintegrates und und und aufzeigen... So, dann mal Void für 3 gespielt. Er hat auf der Hand: Wall of Roots, Forest und Call of the Herd, welchen er discarden muss. OK, das Spiel sollte ich gewonnen haben. Er zieht, greift an, ich doppelblocke, die Force stirbt, bei mir geht der große Chronicler und er legt Wall of Roots nach. Bis jetzt alles nach Plan, aber leider gesellt sich zur Wall noch der getopdeckte HELLKITE.... Tja, mit 4 Leben muss er wohl gecountert werden. Also alle Storage Counter vom Land runter und Teachings auf Cancel. Jetzt hab ich halt kein Mana mehr, um im nächsten Zug Flashback-Teachings auf Tendrils zu machen. Ich ziehe Damnation, lege mein 8tes Land und gebe ab. Er topdeckt sich das Disintegrate und wieder war ich Asche. Ziemlich ärgerlich das zweite Spiel, aber so ist Magic. Seine Liste habe ich leider nicht so gut behalten wie die White Weenie Liste, habe auch nicht noch einmal explizit nachgefragt. Er hatte im Maindeck die üblichen RG-Control Karten aber seine Liste schien etwas eigenbrötlerisch zu sein. Nicht so wie das WW ein schönes Netdeck. Um euch aber trotzdem ein Bild vom doch recht stark vertretenen RG-Deck zu machen, gebe ich euch einfach meine Testliste an:



lands:
4 Terramorphic Expanse
10 Forest
8 Mountain
2 Fungal Reaches


spells:
1 Prismatic Lens
4 Mwonvuli Acid-Moss
4 Harmonize
4 Dead // Gone
2 Weatherseed Totem
2 Boom // Bust
creatures:
4 Radha, Heir to Keld
4 Wall of Roots
3 Bogardan Hellkite
3 Spectral Force
2 Thelonite Hermit
3 Akroma, Angel of Fury




Das ist sicherlich keine ganz gewöhnliche Liste, ich finde allerdings zum Beispiel Call of the Herd in so einem Deck einfach nicht stark genug. Die Kreaturen müssen alle schnell gewinnen und nicht doof am Teferi hängen bleiben. Außerdem spiele ich keine Search for Tomorrow. Radha ist in einem Deck mit Flash- und Morph-Kreaturen viel stärker und die Wall hält uns nervige Wheenies vom Hals. Ich ärger mich auch immer über ein Turn 2 nachgezogenes Search for Tomorrow. Zudem harmoniert Search als einziges nicht mit dem Bust. Schön ist auch wieder Boom mit Terramorphic Expanse und Radha mit den beiden Morphern. Dead // Gone ist wichtiges Removal gegen Aggro und deren Griffin Guides. Eine ähnliche Liste schaffte es auch bis ins Finale vom Trial, verlor dann jedoch gegen White Weenie. Das Hauptproblem von allen RG-Builds ist wieder die Balance zu finden um Ub-Control und Aggrodecks ala White Weenie zu besiegen. Wichtige Sideboardkarten sind Utopia Vow sowie Aether Membrane gegen Aggro und oft Avalance Rider gegen klobige Teaching-Control-Decks.

Zurück zum Turnier. Ich stand derweilen ziemlich angefressen 0:2 und hatte keine Aussichten auf die Top8, also weder auf Boosterpreise noch auf irgendwelchen Spaß. Zum Lachen war mir nicht mehr zumute. Runde 3 durfte ich dann gegen nicht wirklich Erwähnenswertes spielen. Lustig war nur wie ich fast noch gegen Turn 4 Vorosh verloren hätte, weil ich wieder screwed war. Zum Glück hatte ich dann nach einem Angriff, einen zweiten kann man sich bei Vorosh generell nie leisten, das Void parat welches auch gleich Vorosh Nummer 2 von der Hand klaute. Mit 1:2 ging es dann noch gegen Monogrün-Haste. Das Deck ist um Primal Forcemage herum aufgebaut und spielt alle möglichen Flash- und Haste-Kreaturen. Als mein Gegner dann mit Hilfe eines Lotus Blooms Turn 4 Timbermare mit Might of Old Krosa probierte, ich aber lucky die Lightning Axe auf der Hand hatte und ihm anschließend das Timbermare in Response auf ein Evolution Charm mittels Teachings extirpaten konnte, war Spiel eins auch schon vorbei.

In Game 2 durfte er dann gegen triple Tendrils mit Urborg ankämpfen. Das ist mit einem „Burn“ Deck leider nicht sehr einfach. Vor allem wenn der Burn erst mal zu mir rüberlaufen muss und selbst das Tendrils abbekommen kann. Trotzdem kann ich mir auf die beiden letzten Siege wenig einbilden, obwohl zumindest das Matchup gegen MonoG nicht allzu schlecht sein sollte. Tja, hier war dann das Turnier für mich schon zu Ende.


Deshalb habe ich gegen den anderen Ubr Spieler, noch etwas das Mirror getestet. Ziemlich ätzend. Insbesondere wird man wohl oft 1:0 gewinnen oder verlieren, aber wir beide hatten Zeit, viel Zeit. Außerdem gibt's ja die Gateway Liga Wenigstens etwas erfreuliches. Er spielte im Maindeck kein Extirpate, was ihm zum Verhängnis wurde. Sobald der Gegner sein erstes Teachings gespielt und resolved hat, wird selbst mal die Bibliothek nach einem Instant durchsucht und dann zuerst das Extirpate genommen. Generell kann einem im Mirror sehr wenig schlimmes zu Beginn passieren. Allein Teferi gefolgt von Haunting Hymn ist ziemlich bitter. Da mein Gegenüber auch meine Maindeckliste bis auf 5 Karten spielte, waren die Spiele vor dem Boarden ziemlich öde. Nach dem Boarden brachte er mehr Brine Elementals und Dismal Failure, ich hingegen Chronicler und Finkels. Finkels wurden dank der vielen Sudden Deaths oft sehr schnell abgestellt und man muss sie auch erstmal früh ziehen. Im Lategame werden sie dann entweder gecountert oder von dummen Fabrikarbeitern geblockt.

Da haben mich die Chronicler viel mehr überzeugt. Leider wurden 2 von 7 Spielen schlicht durch die Factory gewonnen. Insbesondere blocken ja die Fabrikarbeiter fast alle Kreaturen: Shadowmage Infiltrator, den Teferi und Chronicler. Resolvte Hellkites oder Draining Whelks deuten eh auf eine sehr dominante Boardposition hin. Auch die Brine Elementals waren nicht, wie Robert Maier immer behauptet, extrem gut, sondern starben recht fix am ganzen Spotremoval. Interessant ist, dass der Spieler der, als erstes Teachings spielt, meist verloren hat. Außer er holt sich auch sofort Extirpate. Also, wenn man weiß, dass der Gegner Extirpate nach dem Boarden hat, sollte man sich nicht mehr auf die Teachings-Tool-Box verlassen. Keiner traut sich ein Teachings zu spielen, zumindest nicht ohne Counter Backup gegen das gegnerische Teachings.

Ich würde euch auch empfehlen einige Linsen raus zu nehmen. Die Acceleration braucht man im Mirror einfach nicht und am Ende ist es eine Materialschlacht. Dank der 7 Storage Lands kann man sein Mana sowieso jede Runde weiter ausbauen. Mein damaliger Boardplan war: -2 Lens, -4 Damnation, -1 Axt, -1 Soot, -1 Snap Back,, +4 Finkel, +2 Chronicler, +2 Death, +1 Tendril. Hätte er mehr Morphs gehabt, sollte man wohl über Spell Burst nachdenken... Und auch generell finde ich es sehr schwer, den richtigen Sideboardplan zu finden. Für konstruktive Kritik bin ich sehr dankbar. Im Nachhinein wäre eine zweite Factory sehr wünschenswert gewesen, aber diesen Sideboardslot wird man wohl nie frei haben.

Aufpassen muss man immer End of Turn mit den Storage Lands, oft ist es klüger, erst das Storage Land mit den meisten Countern aufzuladen. Wenn euer Gegner dann etwas in Response spielt, kann man meistens noch mit den restlichen Ländern gegensteuern. Nachdem dann die Ability vom Storage Land resolved ist, kann man ja zur Not ein anderes Land tappen, um alle Counter wieder runter zu nehmen. Dazu sollte man eben noch andere Länder offen haben.

Insgesamt scheint mir das Ub oder Ubr Mirror das anspruchsvollste Match seit den Affinity bzw. Tog Mirrors zu sein. Und ich habe gegenwärtig noch keine Lust auf solche Spiele auf der Pro Tour

Trotz des miserablen Abschneidens auf dem Trial denke ich weiterhin, dass Ubr eine sehr starke Alternative zum reinen Ub-Control ist. Ob sich der Splash auf der Tour durchsetzen wird, kann ich zur Zeit noch nicht beantworten. Zum Glück gibt's ja am Ostersamstag noch einen Trial in der Nähe, mal sehen wie dieser läuft.

Bis dahin viel Spaß beim Zocken
Klau_s
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