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Community DM 2002 Heidelberg von Erik Schaffernicht |
20.05.2002 |
Am Donnerstag habe ich eigentlich nur meinen Leuten bei den Meatgrindern die Daumen gedrückt, mir interessiert die Standardgrinder angeschaut und mit ein paar Leuten gequatscht. Nix aufregendes also.
Freitag stand Boosterdraft auf dem Programm, es wurde also interessant.
Im allerersten Draft-Pod hat der DCI-Reporter es geschafft aus 115 Leute genau Stephan Endres (Zockerkollege in Ilmenau) links neben mich zu setzen. Rechts neben mir saß Heiko Lehnert, der mir auch fleißig gute Karten gepasst hat.
Im ersten Booster befanden sich zwei gute Karten, einmal der Nomad Decoy und zum zweiten ein Chainflinger, welchen ich dann auch nahm. Die nächsten Booster brachten noch ein paar brauchbare Kreaturen in Grün (Tiger, Skyshooter) und keine Signale, so dass ich ziemlich "bunt" gepickt habe, mit leichtem Hang ins Schwarze. Zu diesem Zeitpunkt war von G/W bis G/B/r noch alles drin. Einzig ein ungewöhnlich später Werebear sprach zu mir, dass grün eine gute Wahl sei.
Aus dem zweiten Odyssey-Booster firstpickte ich einen Wild Mongrel. Dann passte Stephan mir einen Overrun. Freude! Es folgten Nantuko Disciple, Rabid Elephant, Lithatog und ein weiterer Werebear. Freude!
Dass auch rechts von mir kaum grün gepickt wurde spürte ich dann im Torment-Booster. Doppel Arcon Harvest, Doppel Rootwalla (eine davon 7th Pick) und 5th Pick Centaur Chieftan sind schon etwas ungewöhnlich.
Dieses Deck kam am Ende heraus (Draftdeck 1):
Mit diesem Deck konnte ich eigentlich sehr zufrieden sein (na gut, ein Firebolt hätte es schon noch sein dürfen, es fehlen ein oder zwei Removal Sprüche) und auch ein 3:0 war greifbar.
Runde 1: Jan Holland
B/U/W
Im ersten Spiel zeigt das Deck gleich einmal wie krank es sein kann. Viel Kleinvieh und ein früher Overrun sind kaum zu schlagen.
In der zweiten Partie habe ich einen langsamen Draw mit Chainflinger, Petravark und Disciple, während Jan einen Flieger nach dem anderen legt, welche zu entsorgen mir nicht gelingt, und so sterbe ich.
Spiel 3 war mal wieder Broken Draw angesagt. Soviel dazu.
1 - 0
Runde 2: Marco Simon
G/R/B
Ich mache da weiter wo ich aufgehört habe, nämlich beim Kleinvieh und Overrun. Er hatte zwar die Möglichkeit mit einem Mesmeric Fiend die fiese Hexerei zu stehlen, entschied sich aber für einen Rabid Elephant, und das obwohl er einen Faceless Butcher auf der Hand hatte. Ich ziehe ordentlich Viehzeug nach und Marco wird das Opfer einer fürchterlichen Stampede.
Im zweiten Spiel will mein Deck irgendwie nicht richtig und wenn ich hinten liege bekomme ich mit diesem Deck schnell Probleme. Also auf zum dritten Spiel.
In der Entscheidungsschlacht lege ich wieder gut mit Eichhörnchen und Rootwallas los bis er MAGMAVEIN legt! AHHH! Die Karte ist gegen mein Deck gar nicht mal sooo schlecht. Also ist ein Teil meines Decks aus dem Rennen. Trotz des Lithatogs und Threshold-Werbären habe ich nicht gut Kirschen essen mit einem gegnerischen Rabid Elephant. An zwei Stellen hätte sich ein Overrun von oben angeboten, aber es hat nicht sollen sein.
Nach einigem Hin und Her hatte mein Atog auch fast alle mein Länder gefressen und mein Gegner legt einen dicken Metamorphic Wurm und so endete es...
1 - 1
Runde 3: Dominik Hothow
U/W
Im ersten Spiel beginne ich mit Werebear, Springing Tiger und Lithatog. Die sind als Team gar nicht schlecht, der 'Tog wird größer um den anderen Treshold zu geben und schon hat man eine Monsterarmee am Start. Seine Lebenspunkte machten Sprünge von 18 auf fünf. Das ist nicht sonderlich gesund.
In der zweiten Partie ergeht es mir wie gegen Jan Holland, bei einem langsamen Start schaffe ich es nicht viele Flieger zu racen.
Dritte Partie bekommt mein Deck wiedermal den Broken Draw...
2 - 1
Es war an der Zeit das Deck einzupacken und ein neues zu draften, aber es konnte eigentlich nur schlechter werden...
In diesem Draft war irgendwie der Wurm drin, entweder hat niemand gut Signale gegeben oder die Booster am Tisch waren grottenschlecht. Oder von beidem ein bißchen.
Im Draft selbst hab ich mit grün begonnen, dann mit blau weitergemacht und bin schließlich bei Weiß gelandet. Was dem Deck am meisten fehlt sind die Flieger in Blau, aber die sind alle anderswo hängengeblieben.
Draftdeck 2:
Mein Erwartung an dieses Deck war eine 1-2 Performance.
Runde 4: Peter Kolb
U/B/w
Wir mischen, dann werden uns die Decks von einem Judge entwendet. Circa zehn Minuten später kommt zwar mein Deck zurück, aber dafür musste mein Gegner weg... Matchloss für ihn.
3 - 1
Wir haben dann noch aus Spass gegeneinander gespielt. Das erste Spiel konnte ich gewinnen, weil ich seine Bibo weggemillt habe (Cephalid Aristocrat immer und immer wieder targeten...), im zweiten hatte er noch vier Karten in der Bibo als ich starb. Auf ein drittes haben wir verzichtet, da wir recht erschöpft vom vielen Lachen in den beiden kranken Spielen waren.
Runde 5: Christian Hänig
U/B/G
Sein Deck war tatsächlich noch um einiges schlechter als meines.
Im ersten Spiel screwed er auf grün, während ich ihn tothaue.
Er bekommt im zweiten Spiel zwar alle seine Mana, welche er braucht, aber mit Churning Eddy und Puppeteer kann ich immer seine Blocker gering halten, außerdem braucht auch er den Aristokraten, so dass sogar die Milloption wieder offenstand Ich hab ihn dann aber doch lieber totgehauen.
4 - 1
Runde 6: Mark Ziegner
U/B
Marks Deck war ein ziemlich ordentliches U/B Konstrukt, dass an diesem Tisch einfach besser war als die anderen. Besser auch als meines. Ich konnte ihn zwar in beiden Spielen auf 6-8 Leben bringen, aber sein Sieg war nie wirklich in Gefahr gewesen.
4 - 2
Draftziel erreicht!
Abends haben wir noch in nahezu geistiger Umnachtung (zumindest bei mir) ein wenig gegen Trenches getestet und ich war mit der Wahl meines Decks ganz und gar nicht zu frieden.
Trotzdem habe ich "The one and only"-B/W Braids gespielt.
Wenn ich die Statistik der Decks so betrachte, war ich auch der einzige der ein Braids-Variante an den Start brachte.
So hier die Deckliste:
Alles in alles ziemlich normal also.
Runde 7: Patrik Mello
Concentratog-Variante
Im ersten Spiel komme ich trotz relativ vielen Discards nie dazu wirklich Druck zu machen, und so sterbe ich an einem großen Atog.
Sideboarden: -4 Lynx -1 Rager; +1 CoP +2 Persecute +1 Echeos +1 Plague
Die zweite Partie starte ich mit einem Mulligan und halte eine Hand mit 2x Braids und einem Edict sowie Land. Mein erstes Play ist auch eine Braids, die Patrik jedoch Eot Repulsed und in seinem Zug lobotomisiert. Ich habe noch das Edit und Land. Er legt bei sechs Ländern einen Tog. Außerdem weiß ich durch ein Fact or Fiction, dass er noch ein Repulse hat. Ich spiele also mein Edict, woraufhin er erwartungsgemäß seinen Tog repulst. Was macht man mit ausgetappten Tog Spielern? Persecute auf Blau spielen (klar war das getopdeckt). Also das Spiel ein wenig angeglichen, wir spielen beide von oben. Er zieht zwar Fact von oben und hat auch ein Colloseum am Start, jedoch bekommt er Probleme von meinen Ratten die ich nach ziehe. Ich bekomme Ichroid/Shade an den Start und ziehe auch noch mein Hauting Echoes, nach welchem er gerade noch Land und 2x Possesed Aven in der Bibo hat.
Im dritten Spiel hatte ich einen frühen Shade auf meiner Seite und genug Disruption um ihn daran zu hindern ins Spiel zu kommen. Seine Lebenspunkte auf meinem Zettel sahen wie folgt aus: 20-17-13-3
Da konnte er nicht viel machen.
5 - 2
Runde 8: Daniel Kreuzberg
'Tog (eher das klassische Design)
Wie ein Start gegen Tog aussehen kann zeigt mir mein Deck im ersten Spiel. Das beginnt bei einem Duress und endet bei einer Braids in Zug 4, die weder gecountert noch gebounct wird. Auf zum nächsten Spiel.
Sideboarden: siehe oben
Er beginnt mit Standstill, wobei ich mich gezwungen sehe es mit einem Gerrad's Verdict zu durchbrechen. Ein nachfolgendes zweites Verdict kann den Card Advantage wieder ausgleichen. Nur bekomme ich derweil außer Ragern nichts auf den Tisch. Irgendwann legt Daniel ein Psychatog und bei mir beginnt die Chump Blockphase, während ich nichts brauchbares nachziehe. Ein mit vielen Karten gedopter Atog bringt mich schließlich um.
Die letzte Partie beginne wieder ich, und mein zweite Kreatur ist eine Braids, die auch jetzt weder gebounct noch gecountert wird. Und das ist sehr schlecht für Daniel, doch erst das Persecute überzeugt ihn, dass er wohl keine Chancen mehr hat.
6 - 2
Runde 9: Christoph Lippert
Black Control
Christoph beginnt mit einer vollen Breitseite Discard. Duress, Addle, Addle verheißen nichts gutes für mich. Er legt ein Arena und bald auch die Cabal Coffers für all das Mana das er braucht. Es folgt ein Planar Portal. Wenige Corrupts und Soul Burns später bin ich tot.
Sideboarden: -4 Chainer's Edict (Risiko!) -4 Spectral Lynx, +2 Persecute, +2 Aura Blast, +1 CoP: Black, +2 Worship, +1 Haunting Echoes
Ich starte mit einem Duress, welches mir eine Hand von Duress, Mutilate und 5 Ländern zeigt, wobei ich seinen Discardspruch wähle geht. Pünktlich in Runde 4 liegt Braids auf meiner Seite, um zu verhindern, dass mein Gegner die kritische 4 Manaschwelle überschreitet. Ein nachfolgendes Vindicate läßt sein verfügbares Land weiter schrumpfen. Während Braids und ein Rager ihn zu tode hauen zieht er weder ein Innocent Blood noch ein Edict um mich aufzuhalten.
Die dritte Partie beginnt wieder Christoph, was für mich schlecht ist, da er normalerweise 4 Mana zusammenbekommt bevor ich die Braids lege. Da müsste ich schon Vindicate und Braids ziehen. Das hört sich nach einem soliden Plan an, also habe ich es auch so gemacht. Die erste Braids entsorgt er mit einem Chainer's Edict. Die zweite Braids, die ich sofort nachlege wird Opfer eines Innocent Bloods. Trotzdem hat jede Braids auch noch ein Land mitgerissen, und Christoph weigert sich mehr davon zu ziehen, was ich in Massen tue. Beim Stand von 7 zu 1 Ländern für mich (er hat nach 4 Ländern für mehrere Runden gescrewed) kommt meine dritte Braids von oben und entsorgt sein letztes Land. Er legt ganz entspannt einen Sumpf nach und spielt Innocent Blood, sodaß der Einsatz von Braids ein schnelles Ende fand. Ein Ichorid beginnt an seinen Lebenspunkte zu knabbern, bis ich zum Todesstoß aushole. Ein Persucte für sieben schwarze Karten soll nicht sooo schlecht sein... Ein Land und keine Handkarten sind nicht gerade eine gute Position, wenn man derweil von Ratten attakiert wird.
7 - 2
Runde 10: Kai Budde
Atog (Seine Deckliste findet ihr natürlich bei der Coverage)
Ich bekomme keinen Druck auf den Tisch was auch an nur zwei Ländern liegt die ich ziehe, während Kai sich mit Countern und Bouce einigelt. Upheaval + Tog bedeuten ein schnelles Ende für mich.
Sideboarden: wie gegen die anderen Togs auch.
Dieses Mal ist Kai mit screwen dran, da er ein Einland-Starthand behalten hat. Da halfen auch seine beiden Force Spike nichts. Ein Nantuko Shade macht kurzen Prozess mit ihm.
Im entscheidenden Spiel beginnt er mit einem Mulligan. Ein Verdict macht ihn um weitere zwei Karten kürzer. In Runde 4 beginne ich den vermutlich entscheidenden Fehler. Er hat noch einen Underground River offen, während ich ein Persecute spiele. Das wollte ich zu schnell klar machen. Er hatte natürlich den Force Spike, und ich hätte stattdessen auch einen Shade spielen können. Der wird mir dann nächste Runde auch gecountert, wobei Kai sich ordentlich Pain macht, da seine blauen Quellen allesamt Underground River sind. Er spielt auch ein Skeletal Srying für 2 und entfernt Fact und einen Counterspell ganz aus dem Spiel. Was dazu führt, dass ich meinEchoes zurückhalte. Tja, und dann legt er neben seine Nightscapes noch einen Tog. Ich spiele die Echoes, damit er zumindest den Friedhof vom Tog essen lässt, so dass ich noch weit außer Reichweite des Togs bleibe. Er kann zwar nicht angreifen, aber ich ziehe auch nichts nach um die noch fehlenden drei Schadenspunkte durchzubringen. Er wartet auf sein Land und spielt dann das Upheaval...
7 - 3
Runde 11: Falk Bernhardt
Atog (Auch bei den Top 8-Decklisten zufinden)
Tja, hier hat mich mein Deck dann verlassen.
Im ersten Spiel ziehe ich viel Discard, was dazu führt, dass er irgendwann nur noch einen Atog und Land im Spiel hat und keine weiteren Handkarten. Ich habe eine Braids und einen Rager liegen. Aber statt mal ein Edict oder ein Vindicate für den Tog auszuspucken bringt mein Deck ein Land nach dem anderen. Ein Tog auf Drogen bringt mich um.
Sideboarden: Wie immer...
Viel mehr als Ratte + Rager Beatdown bekomme ich auch nicht hin, während er seinen Tog legt und fröhlich Karten in den Graveyard schaufelt. Ich verliere eine Kreatur nach der anderen an den Tog, der schließlich ein Haps für 19 macht und ich bin hin.
7 - 4
Runde 12: Janosch Kühn
R/G (Frog Variante allerdings mit Rage und Raging Kavu)
Er bekommt etwas frühen Schaden durch, dann lege ich Lynxe. Den ersten kann er noch mit Burn entsorgen, der zweite macht das Schlachtfeld dicht. Dann verwende ich meine Vindicates um seine Kreaturenflut zu bremsen, allerdings hätte ich eher eines verwenden sollen um seine einzige grüne Manaquelle zu zerstören. Aber ich ziehe keine Kreaturen um selbst Druck zu machen, als warte ich bis mir der Direktschaden um die Ohren fliegt, was mich dann auch umbringt.
Sideboarden: -4 Braids, -2 Ichorid, -2 Gerrad's Verdict, +2 Mortivore, +3 Slay, +3 Worship
Ich starte mit einem Duress und sehe: 1 Wald, 2 Basking Rootwalla, 2 Mongrel, Rage und Violent Eruption (geht). Turn 2 spiele ich ein weiteres Duress auf die Rage. Er hatte natürlich einen Mountain nachgezogen. Er hat getopdeckt wie ein junger Gott. Immer wenn ich einen Blocker gelegt habe, kam von oben das Fiery Temper um ihn zu entsorgen bzw. ihn zumindest zu tappen (Mortivore). Tod in Turn 7 oder so...
7 - 5
Aufgrund sehr guter Tiebreaker beende ich meine erste Deutsche Meisterschaft auf dem 23. Platz. Das ist ein Ergebnis mit dem ich sehr zufrieden sein kann, obwohl ich das Gefühl hatte, das an der einen oder anderen Stelle doch ein wenig mehr drin gewesen wäre...
Tja, über die abendliche Players Party ist an anderer Stelle schon berichtet worden, ich kann nur sagen, dass es mir geschmeckt hat und nichts in mir den Drang hatte die Speiseröhre wieder hinauf zu krabbeln. Es scheint ein guter Zug gewesen zu sein die Finger vom Bier zu lassen...
Alles in allem war meine erste DM ein sehr interessante und auch schöne Erfahrung. Es lohnt sich wirklich, dabei zu sein. Nicht nur die Atmosphäre und die Chance gegen die Pros zu spielen, auch waren alle freundlich und es hat niemand (!) auch nur versucht einen Scherz bezüglich meines Names zu reißen (sehr ungewöhnlich ).
Die üblichen Probs und Slops will ich heute sparen, sondern nur noch ein ganz dickes Lob an meine PlanetMTG Kollegen aussprechen, die sich für die Coverage mächtig ins Zeug gelegt haben. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen!
Ansonsten gilt für mich und alle anderen:
Try again next year!
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