Extended
Setting the Stage
PTQ Nummer 1
von Tobias "TobiH" Henke
16.01.2008

Nachdem ich erfahren hatte, dass ich letzte Woche Samstag die Gelegenheit haben würde, beim PTQ in Nürnberg mitzuspielen, waren die letzten Tage hektisch... und wurden immer hektischer.

Das UG-Tron-Deck, was ich zunächst noch spielen wollte, verwandelte sich recht schnell in ein UG-8-Post, es kam eine Cunning Wish-Toolbox ins Deck und Sideboard (Pongify gegen Gaddock Teeg, Antworten gegen Artefakte und Enchantments, Echoing Truth für die Zombietoken des Dredge-Decks und sogar Research // Development gegen fiese Extirpates), eine Mirari kam dazu, ebenso ein paar Spell Snares und ein Maindeckexemplar von Ghost Quarter.

Am Ende war das Deck unendlich vielseitig, mit coolen Tricks ausgestattet und wirklich auf jede nur erdenkliche Situation vorbereitet...

...aber in der Praxis zeigte sich dann, dass die Decks zu schnell bzw. mit zuviel Hate beladen waren.

In der ersten Runde des Turniers gewann ich gegen einen schlechten, verlor aber gegen zwei sehr gute Draws eines Tarmofolk-Decks – ärgerlich aber verschmerzbar, zumal dieses später in der Top 8 landete. In der zweiten Runde durfte ich allen Ernstes gegen ein Deck mit je vier Blood Moon, Magus of the Moon, Chrome Mox, Rite of Flame und Simian Spirit Guide antreten (Shattering Spree für meine Manaartefakte inklusive!) und konnte im dritten Spiel trotz Turn-1-Magus of the Moon und insgesamt sechs gezogener Mond-Karten irgendwie noch den Sieg davontragen. (Man beachte, dass die UG-Version sich zum letztendlichen Gewinnen ja fast ausschließlich auf Academy Ruins verlässt!) Und in der dritten Runde begegnete ich Martin Brenner, dessen Name auch diesmal wieder Programm war. Jedenfalls ist Moment's Peace keine adequate Antwort, wenn der Gegner zusätzlich zum formatüblichen Burn sogar noch Flames of the Blood Hand auspackt...

1-2-Drop. Fertig. Ich würde das Deck niemandem empfehlen. Vielen Dank fürs Lesen! Ihr wurdet soeben Zeuge des PTQ-Reports in zehn Sätzen..










Wie? Das ist zu wenig? Nun gut, wollen wir mal nicht so sein. Die freie Zeit habe ich selbstverständlich dazu genutzt, um a) zwei Team-Drafts zu gewinnen, b) eine Runde "Set" zu gewinnen, c) den im Turnier und in Contention verbliebenen Spielern über ihre erfolgreicheren Schulter zu schauen, d) endlose Gespräche mit ganz vielen Leuten über das Format zu führen und e) die Top-8-Decklisten zu stibitzen.

Speziell aus "e)" sollte sich ein vollwertiger Artikel machen lassen...

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PTQ Nürnberg Top 8
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Affinity:
Tarmofolk:
Dredge:
Next.Level.Blue:__
Goblins:
Faeries:

(Jede Box steht für eine PTQ-Top-8-Platzierung; Blau kennzeichnet das Siegerdeck.)

Eine gute Top 8! Und damit meine ich nicht nur, dass sie mit Raul Porojan und Simon Görtzen durchaus bekannte Namen aufzuweisen hatte, sondern vor allem, dass sie das Metagame gut absteckt, was für den ersten heimischen PTQ einer Saison ganz besonders wichtig ist.

Wer die bisherigen PTQ-Ergebnisse aus den USA verfolgt hat, dem wird das neue Erstarken von Dredge aufgefallen sein, ebenso der Aufstieg der grün-schwarz-weißen Rock-Variante mit Doran, the Siege Tower, genannt "Tarmofolk".

Trotz aller regionaler Unterschiede ergibt sich für Deutschland also ein ähnliches Bild. Ähnlich – Affinity z.B. war in Nürnberg im Vergleich über- und Domain Zoo unterrepräsentiert. Da ich allerdings die Vermutung anstellen will, dass das immens teure Zoo-Deck auch noch lange dem geradezu spottbilligen Affinity an Popularität nachstehen wird, ist die Nürnberger Top 8 selbst in dieser Hinsicht beispielhaft. (Ganz gleich, was TMM gestern zur Güte des Decks geschrieben hat, und unabhängig davon, dass es in Hamburg vielleicht ganz anders ausgesehen hat.)

Daneben etabliert sich das verhältnismäßig neue Next Level Blue als echter Metagame-Faktor. Und zu guter Letzt haben wir zwei Rogue-Decks – eines mehr (Faeries), eines weniger (Goblins) –, die nahelegen, dass man in einem PTQ immer auch mit dem Unerwarteten rechnen sollte und dass sich bei der Deckwahl Eigeninitiative bzw. ein Blick auf die schlechter gehandelten Decks durchaus lohnen kann.

Mit anderen Worten: Das Metagame für die kommenden Extended-PTQs ist vorgegeben.

(Domain Zoo, in Nürnberg u.a. auf dem zehnten Platz gelandet, sollte man allerdings keineswegs zu den Akten legen und selbstverständlich wird Morningtide bei der weiteren Entwicklung ebenfalls ein Wörtchen mitzureden haben. Aber der Ausgangspunkt ist da.)



Ausführungen zum siegreichen Dredge-Deck werde ich mir an dieser Stelle verkneifen, die lest ihr am besten gleich im Original in Simon Görtzens morgen erscheinendem PTQ-Bericht! Ansonsten will ich nun aber auf die Top-8-Listen im Einzelnen eingehen.

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Affinity
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Je bekannter und unvariabel ein Decktyp, desto eingeschränkter, was man noch sinnvoll dazu schreiben kann. Interessant wird es erst in kleinlichen Detailfragen, die im Vakuum betrachtet nicht sonderlich spannend sind. Wie praktisch also, dass es in diesem Fall gleich zwei Affinity-Listen gibt, die man miteinander vergleichen kann... Links die Version von Viertelfinalist Alexander Rosenberger und rechts die, mit der Lukas Tajak bis ins Finale vorstieß:


4 Seat of the Synod
4 Vault of Whispers
4 Great Furnace
4 Blinkmoth Nexus
2 Glimmervoid
1 Darksteel Citadel

4 Ornithopter
4 Arcbound Worker
4 Arcbound Ravager
4 Frogmite
4 Myr Enforcer
3 Somber Hoverguard

4 Springleaf Drum
4 Cranial Plating
4 Thoughtcast
4 Shrapnel Blast
2 Pithing Needle

4 Seat of the Synod
4 Vault of Whispers
4 Great Furnace
2 Blinkmoth Nexus
4 Tree of Tales


4 Ornithopter
4 Arcbound Worker
4 Arcbound Ravager
4 Frogmite
4 Myr Enforcer
4 Tarmogoyf

4 Springleaf Drum
4 Cranial Plating
4 Thoughtcast
4 Shrapnel Blast
2 Chromatic Star

Der Blick aufs Maindeck lohnt eigentlich nur aus einem einzigen Grunde – festzustellen, welche Karten unantastbar sind. Das sind bei Affinity nämlich offenbar eine ganze Menge, 14 der Länder, 20 der Kreaturen und 16 der sonstigen Zauber. Letzte Woche fand ich genau das zwar noch diskutabel, aber der weitere Popularitätsanstieg von Doran und diese Ergebnisse hier sprechen eindeutig für vier Shrapnel Blast als fixer Bestandteil!

Über die letzten zehn freien Plätze im Affinity-Deck kann man sagen, dass sie mit drei bis vier weiteren Kreaturen, vier bis fünf weiteren Ländern und zwei bis drei sonstigen Karten belegt werden sollten. Ob bei den Kreaturen nun Tarmogoyf oder Somber Hoverguard die richtige Wahl ist, darüber lässt sich weiterhin keine eindeutige Aussage treffen. Es hängt von den Matchups und somit vom erwarteten Metagame ab.

Bei den Ländern hingegen will ich eine klare Linie vertreten: Affinity lebt von brokenen Draws, Geschwindigkeit und... genau, Affinity eben. Sechs Nichtartefakt-Länder halte ich dementsprechend für viel zu viel!

Wie auch immer, für kein Maindeck im Extended-Format gibt es eine derart simple Bauanleitung, ein dermaßen einfaches Erfolgsrezept – oder auch nicht! Wie Tim Michels gestern bereits beschrieben hat...


3 Tormod's Crypt
3 Ancient Grudge
4 Thoughtseize
2 Smother
3 Mogg Fanatic

4 Tormod's Crypt
4 Ancient Grudge
4 Spell Snare
3 Pithing Needle

Die beiden Sideboards, ja, die sind schon deutlich interessanter. Alexander Rosenbergers 15 Karten (links) wirken auf mich insgesamt durchdachter.

Zum Beispiel ist Mogg Fanatic gegen Kataki nun mal schlicht die bessere Karte als Spell Snare und könnte theoretisch auch gegen Dredge-Decks geboardet werden, die heutzutage zwar mehrheitlich Akroma, Angel of Wrath als Alternativplan haben, ohne Bridge from Below aber doch um einiges schlechter dastehen.

Chromatic Star statt Pithing Needle im Maindeck zu haben, ist zwar schön, aber es belastet Lukas' Sideboard zusätzlich, welches Platz für besagte Nadeln lassen muss. Zwei Exemplare von Smother – neben den Maindeck-Shrapnel Blasts –, um Doran zuverlässig auszuschalten, halte ich für sinnvoll. Cranial Plating auszuboarden, ist in einem Deck mit Ornithopter und Arcbound Worker eben einfach nicht drin!

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Tarmofolk
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Doran the Explorer, GBW-Rock, Tarmofolk – Gehört zu jedem dieser Namen eigentlich eine besondere Version oder bezeichnen sie wirklich frei nach Belieben ein und dasselbe Deck?

Namen sind Schall und Rauch, Decknamen wenigstens – die Piloten hießen in diesem Fall Johannes Aldinger (links) und Simon Luposchainsky (dreimal dürft ihr raten):


4 Windswept Heath
2 Overgrown Tomb
1 Godless Shrine
3 Forest
2 Swamp
1 Plains
2 Temple Garden
1 Wooded Foothills
1 Bloodstained Mire
1 Shizo, Death's Storehouse
4 Treetop Village


4 Birds of Paradise
4 Tarmogoyf
4 Dark Confidant
4 Doran, the Siege Tower
3 Eternal Witness
3 Loxodon Hierarch
1 Elves of the Deep Shadow

4 Cabal Therapy
4 Vindicate
1 Umezawa's Jitte
1 Profane Command
2 Thoughtseize
1 Chrome Mox
2 Putrefy

4 Windswept Heath
3 Overgrown Tomb
1 Godless Shrine
2 Forest
1 Swamp
1 Plains
1 Temple Garden
2 Wooded Foothills
2 Polluted Delta
1 Shizo, Death's Storehouse
4 Treetop Village
1 Okina, Temple to the Grandfathers

4 Birds of Paradise
4 Tarmogoyf
4 Dark Confidant
4 Doran, the Siege Tower
3 Eternal Witness
3 Loxodon Hierarch


3 Cabal Therapy
4 Vindicate
1 Umezawa's Jitte
1 Profane Command
3 Thoughtseize
3 Living Wish

Das Erfolgskonzept dieses Decktyps kann man wohl hinreichend mit "Ein bisschen was von allem" beschreiben:

  • Mit Doran und Tarmogoyf bietet es Aggression, eine ernstzunehmende Clock.

  • Thoughtseize und Cabal Therapy liefern Disruption. (Vindicate gegen Kontrolle oftmals ebenso.)

  • Dark Confidant und Eternal Witness (nach dem Boarden mitunter Pernicious Deed) sorgen für Kartenvorteil.

  • Vindicate, Putrefy, Smother und/oder Deed entsorgen und schützen.

  • Loxodon Hierarch – gerade zusammen mit Eternal Witness – und außerdem die eine Jitte verschaffen Zusatzleben und daher ein kleines Polster gegen Burn.

  • Extirpate, Leyline of the Void (oder wie bei Simon Yixlid Jailer) verhindern die schlimmste Graveyard-Explosion.

  • Profane Command gibt dem Deck sogar eine Prise Direktschaden.

  • Und falls all das nicht ausreicht, kümmert sich Treetop Village, von dem hier offenkundig beide so begeistert waren, um die "Altersvorsorge", also dass einem später nicht die Puste ausgeht.

  • Ein extrem vielseitiges Deck mit wenig schlechten und wenig richtig guten Matchups, kann gegen alles gewinnen, kann aber auch verlieren – Rock eben.

    Bei all der Flexibilität verwundert es, dass Simon noch flexibler sein wollte und den Living Wish-Werkzeugkasten eingepackt hat. (Offenbar nach einer Idee von Terry Soh.) Darum geht's als nächstes beim Thema Sideboarding:


    1 Umezawa's Jitte
    4 Gaddock Teeg
    1 Thoughtseize
    2 Indrik Stomphowler
    1 Eternal Witness
    1 Smother
    1 Profane Command
    1 Leyline of the Void
    3 Extirpate

    1 Umezawa'S Jitte
    3 Gaddock Teeg
    2 Duress
    1 Harmonic Sliver
    1 Eternal Witness
    3 Pernicious Deed
    1 Shriekmaw
    1 Yixlid Jailer
    1 Loxodon Hierarch
    1 Kataki, War's Wage

    Die wichtigste Sideboardkarte mit Abstand ist Gaddock Teeg. Im eigenen Deck ist lediglich das Profane Command betroffen, im Gegenzug verbessert er aber das Combomatchup immens.

    Dredge kann Breakthrough und Dread Return nicht mehr spielen, Tron-Decks müssen auf ihren Mindslaver, ihr Repeal, ihr Gifts Ungiven und ihre Engineered Explosives verzichten, Ideal aufs Enduring Ideal, TEPS auf Channel the Suns, Empty the Warrens, Tendrils of Agony und Mind's Desire und letzteres fällt ebenso für Heartbeat-Harvest flach.

    Außerdem bieten beide Decks mit Indrik Stomphowler bzw. Harmonic Sliver eine Möglichkeit, Dovescape zu entsorgen. Beide haben zusätzlichen Discard, zusätzliches Creature Removal und eine weitere Jitte im Board, wobei lediglich Simon auf Pernicious Deed setzt.

    Überhaupt dürfte Simons Matchup gegen Aggro viel besser sein: Deed, ein vierter Loxodon Hierarch zum Wünschen und zumindest Affinity wird nicht gerade begeistert davon sein, bereits vor dem Boarden auf Kataki zu stoßen. Im Gegenzug verlässt er sich gegen Dredge auf seine Gaddock Teegs, vielleicht noch eine Pernicious Deed für null und seinen einen wünschbaren Yixlid Jailer... Gaddock hat er nur drei und sowohl Jailer als auch Deed können frühestens in Turn 3 eingreifen...

    Warum Johannes eine Leyline of the Void statt dem vierten Extirpate boardet, weiß ich nicht. (Kartenmangel?) Jedenfalls beißt sich die Karte ja sogar mit dem eigenen Gaddock Teeg, wovon er immerhin alle vier spielt. Selbst durch noch so aggressives Mulliganen wird man die einzelne Leyline ja nicht auf einmal unbezahlt ins Spiel bringen können. Folglich wäre sogar ein Exemplar von Tormod's Crypt besser.

    Wie gut ist aber dieses Extirpate wirklich? Spätestens, wenn man zwei Stück gezogen hat, kann der Dregde-Magier eigentlich einpacken. Eigentlich – denn Dredge hat standardmäßig Cabal Therapy zur Verfügung und wird sich Extirpate zum bevorzugten Ziel nehmen. Die Frage ist nur, ob das reicht bzw. wieviel schongedredget wurde bis dahin...

    Dafür lässt sich Extirpate flexibler, auch in anderen Matchups einsetzen und sorgt in den allermeisten Fällen zumindest für eine Verlangsamung des Dredge-Decks. Ich denke mit Gaddock und Extirpate ist man hier sogar noch sehr vernünftig aufgestellt.

    Ach? Worauf? Nun, welche Karte man gegen Dredge extirpatet, hängt immer von der konkreten Situation ab. Dredge-Karten, Bridge from Below, Narcomoeba, Ichorid, Dread Return oder dessen Ziel sind alles valide Optionen, aber die Brücke ist natürlich nicht so schlimm, wenn man bereits Pernicious Deed hat, Ichoriden nicht so tragisch, wenn Brücken schon fort sind und/oder Doran herumliegt und alles hängt in jedem Fall vom Start des Dredge-Spielers ab.

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    Next Level Blue
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    Raul Porojan arbeitete sich mit der folgenden Liste bis auf einen vierten Platz nach den Vorrounden hoch, verlor dort aber direkt gegen Sven Johnsons Anti-Blau-Tech:


    1 Academy Ruins
    3 Breeding Pool
    4 Flooded Strand
    1 Hallowed Fountain
    7 Island
    4 Polluted Delta
    1 Watery Grave

    1 Meloku the Clouded Mirror
    4 Tarmogoyf
    1 Venser, Shaper Savant

    3 Chrome Mox
    3 Counterbalance
    4 Counterspell
    3 Cryptic Command
    2 Engineered Explosives
    3 Living Wish
    3 Ponder
    4 Sensei's Divining Top
    4 Thirst for Knowledge
    4 Vedalken Shackles

    3 Tormod's Crypt
    3 Threads of Disloyalty
    3 Loxodon Hierarch
    1 Meloku the Clouded Mirror
    1 Shriekmaw
    1 Yixlid Jailer
    1 Gaddock Teeg
    1 Indrik Stomphowler
    1 Kataki, War's Wage

    Hier sind gleich drei Dinge am Werk:

    Zusammengehalten wird all das durch ein bisschen Gegenzauberei, ein paar Kartenzieher und everybody's darling Tarmogoyf – im Grunde also ein Deck, das von Baseruption nicht besonders weit entfernt ist.

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    Goblins
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    Sie sind wieder da und profitieren von den Neuzugängen Mogg Fanatic und Stingscourger:


    4 Mogg Fanatic
    4 Skirk Prospector
    4 Mogg War Marshal
    4 Goblin Piledriver
    4 Goblin Warchief
    4 Goblin Matron
    4 Goblin Ringleader
    2 Gempalm Incinerator
    1 Goblin Pyromancer
    1 Goblin Sharpshooter
    1 Stingscourger
    1 Siege-Gang Commander

    4 Rite of Flame

    4 Barbarian Ring
    3 Ghost Quarter
    1 Goblin Burrows
    1 Pendelhaven
    13 Mountain

    4 Magus of the Moon
    3 Boil
    3 Shattering Spree
    2 Shatterstorm
    2 Pithing Needle
    1 Gempalm Incinerator

    Sven Johnson verzichtet auf Chrome Mox und beschränkt seine Beschleunigung auf vier Rite of Flame und Skirk Prospector. Das sah bei anderen Listen, die sich gegenwärtig in Umlauf befinden zwar anders aus, aber offensichtlich reicht das.

    Die Goblinauswahl an sich ist ziemlich gewöhnlich (lediglich einen Goblin King könnte man vermissen, muss man aber nicht), ungewöhnlich hingegen ist das Sideboard:

    Auf drei Mana kommt man einigermaßen zuverlässig bereits im zweiten Zug, von daher ist irgendein Mond eine klare Sache. Ob es Magus of the Moon oder Blood Moon selbst sein sollte, darüber lässt sich aber streiten. Klar, gegen Tron-Decks und Combo ist der Magus zweifelsohne besser, jedoch zumindest gegen Zoo ist der Magus unsinnig, der Blood Moon vielleicht aber interessant.

    Gegen Tarmofolk und unter Umständen gegen Dregde (z.B. wenn man anfängt) wäre es wenigstens noch diskutabel, einen von beiden einzuboarden. Dann zwar wiederum lieber den 2/2er, aber ich würde mir das Matchup gegen Zoo noch einmal ganz genau angucken, ob man dort nicht noch etwas Hilfe gebrauchen könnte...

    Des Weiteren von besonderem Interesse sind die Boil in Svens Sideboard. Blaue Decks wie das zuvor besprochene Next Level Blue stellen nämlich mit ihren Vedalken Shackles durchaus ein Problem dar. Glücklicherweise tappen sie sich alle Nase lang aus und schieben dann freimütig zusammen, wenn Boil gespielt wird, zumal sie auch mit Counterbalance nur relativ unwahrscheinlich die hierzu passende Casting Cost aufdecken können.

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    Faeries
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    Fairy – das kleine Wunder gegen Fett? Ein Wunder ist es möglicherweise, zumindest gereicht es zur Verwunderung, dass sich folgendes Deck von Marcus Reissenberger bis ins Halbfinale eines Extended-PTQs vorgekämpft hat:


    1 Minamo, School at Water's Edge
    1 Faerie Conclave
    1 Pendelhaven
    1 Mouth of Ronom
    4 Blinkmoth Nexus
    14 Snow-Covered Island

    1 Mistblade Shinobi
    1 Venser, Shaper Savant
    1 Sower of Temptation
    3 Faerie Squadron
    4 Scion of Oona
    4 Spellstutter Sprite
    4 Cloud Sprite
    4 Ninja of the Deep Hours

    1 Repeal
    1 Boomerang
    1 Ponder
    1 Wipe Away
    1 Psionic Blast
    2 Unsummon
    1 Faerie Trickery
    2 Memory Lapse
    3 Spell Snare
    3 Disrupting Shoal

    1 Sword of Fire and Ice
    1 Teferi's Response
    2 Sword of Light and Shadow
    2 Coast Watcher
    3 Umezawa's Jitte
    3 Bottle Gnomes
    3 Pithing Needle

    Vorab: Ich werde jetzt gar nicht erst versuchen, diese Cardchoices irgendwie zu verteidigen. Schon allein die vielen One-ofs zeigen, dass sich da jemand einfach nicht entscheiden konnte und dass das Deck ganz eindeutig suboptimal gebaut ist!

    Aber Marcus ist jetzt auch nicht bloß der glückliche Idiot, der keine Ahnung von nix, aber dafür umso mehr Schwein hat. (Nein!) Ich habe nach seinem Ausscheiden kurz mit ihm gesprochen und seine Deckwahl war anscheinend auf einen Mangel an Karten bzw. Zeit, diese zusammenzustellen, zurückzuführen.

    Außerdem beinhaltete gleich der zweite Satz, den er mir gegenüber tätigte, das Wort "Jitte". Ich schlussfolgere, dass auch wenn sie sich (vermutlich fälschlicherweise) nur in seinem Sideboard befanden, er sie doch des Öfteren hereingenommen haben wird und sie ihm gute Dienste geleistet haben.

    Das erklärt den Erfolg wenigstens zum Teil. Eine fliegende Kreatur equipped mit Umezawa's Jitte...? Dabei handelt es sich augenscheinlich um eine Metagamelücke, die er ausgenutzt hat und für die die anderen Decks nicht ausgerüstet (Wortspiel!) waren.

    Außerdem lustige Sideboard-Tech: Coast Watcher!

    Was den Rest angeht: Faerie Squadron? Faerie Trickery statt Counterspell? Repeal, Boomerang, Wipe Away und Unsummon…? Eindeutig nicht zur Nachahmung empfohlen!

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    Abschließend…
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    …lasst mich erwähnen, dass auch ich meine Artikel immer mit ein wenig zeitlichem Vorlauf verfasse und daher auf die Ergebnisse aus Hamburg noch nicht allzu nah eingehen kann. Allerdings hat dort wohl Domain Zoo die Rolle eingenommen, die Affinity in der Nürnberger Top 8 innehatte.

    Ausführlicher über Hamburg werde ich dann voraussichtlich nächste Woche schreiben.

    Bis dahin tappt für euch weiter im Dunkeln...

    TobiH
    #363
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