Casual Heiter bis wolkig Erlebnisbericht vom fünften Highlander Grand Prix von Gerry "Vazdru" Stahl |
04.09.2008 |
Trotz widriger Umstände und nur wenig Hoffnung auf den Fortbestand des Highlander-Grand-Prix war ein Requiem auf dieses Event verfrüht. Im fernen Bochum fand dieses Jahr bereits zum fünften Mal dieses Turnier statt, das wiederum eine stattliche Anzahl HL-Maniacs wie mich aus ganz Deutschland anlockte.
Wie schon beim GP IV. wollte ich es mir auch diesmal nicht nehmen lassen, ein kurze Reminiszenz an die Geschehnisse, die sich am 17. Mai 2008 im Pott zugetragen haben, zu verfassen. Dort war zur erneuten Zusammenkunft der Highlander-Riege des ganzen Landes geladen.
In die Fußstapfen von Frank Topel sind der Mann, der schon bei den GP I bis IV im Hintergrund am Gelingen der Events maßgeblich beteiligt war, Timo Barwisch, und der HL-Veteran HaJo Höh getreten. Ihr Ruf blieb nicht ungehört und so fand sich die stattliche Zahl von 88 Spielern ein, um den Einen unter sich zu finden, der der neue Highlander werden sollte.
Und so machten auch wir uns vom rund 350 km entfernten Karlsruhe auf, um an der Schlacht um die HL-Krone teilzunehmen.
Die Crew:
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Philip Banschbach a..k..a. Fips aus Karlsruhe mit GWr-Tokenmania a..k..a. „You never walk alone” (5-2-0, Platz 13)
. Er spielt wie beim dritten GP ein selbstkreiertes Deck, das auf einer Menge Tokenproduzenten und Overrun-Effekten basiert.
. Bei genauerer Betrachtung des Decks erkennt man, dass es sich vielmehr um eine Art Combo-Deck als um eine einfache Survival-Variante handelt. Meines Erachtens hat das Deck klar das Zeug, einen Kreativpreis einzuheimsen (eher noch als beim GP III ein Battle of Wits-Deck oder bei GP V ein Dream Halls-Deck), da er einen wirklich außergewöhnlichen Haufen mit vielen „einmaligen“ Card-Choices spielt (z..B. Muraganda Petroglyphs, Thunderstaff, Sprout Swarm, Captain Sisay. u..v..m.) und dabei noch sehr erfolgreich ist.
. Wie damals fährt er als Topplatzierter in unserer Karre nach Hause.
. Wie damals muss er in der ersten Runde gleich gegen einen Mitfahrer antreten (Georg B) und auch diesmal unterliegt er.
. Nach einem 0-2 macht er noch 5 Siege in Folge.
. Seine Bilanz mit diesem Deck auf den HL-GP beträgt insgesamt 9-3-2
Georg Beltle a..k..a. Georg B aus Mosbach (Baden) mit 5C-Stuffy-Control (4-3-0, Platz 22)
. Er spielt ein ähnliches 5C-Control-Deck wie ich es in der Vorbereitung getestet habe (35-26 Spiele, 57,4% Siegquote).
. Er ist der einzige im Team, der bereits eine Top-8-Platzierung bei einem GP erreichen konnte (GP III).
. Wie bei GP IV scheitert er erneut in der entscheidenden Phase des Turniers an einem Elfen-Deck!
. Nach sehr gutem Start schafft er es leider nicht, die letzten Punkte zu sammeln.
Lars Wahl aus Iserlohn mit BW-Lifegain-Control (0-3-Drop, Platz 87)
. Nach langer Magic-Pause spielt er mit einem von mir konstruierten Deck, das in der Vorbereitung ganz ordentliche Ergebnisse geliefert hat.
. Er kommt leider mit dem Deck nicht zurecht und gibt, nachdem er in der ersten Runde ggf. sogar die Möglichkeit hatte, den späteren Turniersieger Oliver Malina zu stoppen, nach drei Runden entnervt auf.
und mir Gerry Stahl a..k..a. Vazdru aus Marxzell (4-1-2, Platz 16)
Die Deckauswahl:
Vor dem GP ist nach dem GP! Dementsprechend eifrig hatte ich mich nach dem GP Nr. 4 (damals Platz 17 mit 4-2-1) gleich wieder in die Vorbereitung auf den damals ungewissen GP Nr. 5 begeben. Nach insgesamt 765 Testspielen stand folgende Top 5 fest:
5. GWr-Tokenmania (49:38; 56,3%)
Ein Deck mit dem man sehr konstant jegliche Formen von Aggro-Decks bezwingen kann. Ein eher schwieriges Matchup hat man gegen Control-Decks. Fips ist als Meister dieses Decks auf dem GP auf Platz 13 gelandet.
4. 5C-Stuffy-Control (35:26; 57,4%)
Dieses Deck weist viele Übereinstimmungen mit dem Deck von Nicolas Labahn, dem Sieger des GP Nr. 4 auf. Negative Matchups hatte das Deck gegen mein Aggro-Loam (siehe Platz 3), UW-Skies und auch gegen RDW, wobei bei letzteren beiden Back to Basics. bzw. Price of Progress. fast immer den Sieg brachten. Georg B versucht sich an diesem Deck und wird 22.
3. Aggro-Loam (37:26; 58,7%)
Das Deck basiert auf Man-Lands und weist sowohl Aggro- (Terravore, Tarmogoyf, Countryside Crusher) als auch Combo-Elemente auf (Land Tax. + Seismic Assault. + Life from the Loam). Es ist im Wesentlichen ein Mix aus dem gleichnamigen Extended-Deck und Mana-Ramp.
2. Oath (78:54; 59,1%)
Ja tatsächlich – das gute alte Oath-Deck ist wieder auf Platz 2 vorgerückt.
1. Mein Deck UW-Aggro a..k..a. White-Clouded Skies (58-33; 63,7%)
Inspiriert wurde ich vom Deck Blue Skies, das Frank Topel entworfen hat und welches er beim GP auf Platz 32 führte als auch in gewisser Weise von Hajo Höh, der die Idee hatte, den Highlander-Mulligan. in der Form auszunutzen, ein Aggro-Deck mit einem deutlich niedrigeren Land-Count zu spielen, als dies in der Vergangenheit der Fall war (< 30 Länder).
Blau war gesetzt, m..E. konnte ich aber mit einem Weiß-Splash sowohl die Schwächen des Deckkonzepts abmildern als auch die Stärken unterstreichen: Back to Basics, Winter Orb. und Empyrial Plate. waren stets meine Matchwinner und alle lassen sich mit Enlightened Tutor. suchen. Mana-Screw führte Vielfach zu Niederlagen – Land Tax. und Tithe. sind hier die passenden Antw.orten.
Auf den ersten Blick setzt sich die Mana-Base aus 26 Ländern zusammen, davon sind 18 Basic Lands, sieben Duals und ein Wasteland. Bei genauerer Betrachtung sind allerdings sicherlich Land Tax, Tithe. und die zwei Moxe hinzuzuzählen.
Die Kreaturen mussten entweder a) Evasion haben (Flying, Shadow, Unblockable) oder b) Leben generieren – da mein Matchup gegen schnelle Aggro-Decks eher mau ist – oder c) einfach Bomben sein. Die Casting Cost war bis auf den Exalted Angel. auf drei begrenzt. Schutz vor Rot ist aufgrund des schwierigen Matchup gegen Goblins und R/G auch ein wichtiges Kriterium, so spiele ich z..B. Sea Sprite. und Freewind Falcon. über Azorius First-Wing. und Mistral Charger. Spruchkosten, die beinhalten, versuchte ich weitestgehend zu vermeiden und entschied mich deshalb nur für die meiner Meinung nach drei besten Karten dieser Sorte für mein Deck: Serra Avenger, Exalted Angel. sowie Soltari Priest. – während der Testphase und des GPs hatte ich allerdings sehr selten das Problem, Karten aufgrund von Color-Screw nicht ausspielen zu können.
Cloud Sprite
Flying Men
Lantern Kami
Mother of Runes
Soltari Foot Soldier
Suntail Hawk
Azorius Guildmage
Azorius Herald
Cloud of Faeries
Freewind Falcon
Gilded Drake
Jotun Grunt
Looter il-Kor
Sea Sprite
Serra Avenger
Soltari Priest
Spellstutter Sprite
Spiketail Hatchling
Surveilling Sprite
Aven Mindcensor
Aven Riftwatcher
Exalted Angel
Fathom Seer
Man-o'-War
Pestermite
Serendib Efreet
Stonecloaker
Vendilion Clique
Der Rest des Decks setzt sich im Wesentlichen aus Counterspells. und billigen Artefakten und Enchantments zusammen. Beachtenswert ist, dass ich keine einzige Sorcery spiele.
Bonesplitter
Empyrial Plate
Grafted Wargear
Lightning Greaves
Mask of Memory
Shuko
Sword of Fire and Ice
Ziel ist ganz klar, schnell eine Evasionkreatur an den Start zu bringen und sie anschließend mit einem oder mehreren Equipments zu pimpen. Nach dem Turnier habe ich jetzt auch im Hinblick auf das problematische Matchup gegen R/G für zusätzlichen Lifegain noch Sword of Light and Shadow. ergänzt.
Black Vise
Winter Orb
Back to Basics
Curiosity
Faith's Fetters
Land Tax
Seal of Cleansing
Standstill
Unstable Mutation
Condemn
Crib Swap
Psionic Blast
Swords to Plowshares
Boomerang
Echoing Truth
Rushing River
Annul
Daze
Force of Will
Force Spike
Interdict
Mana Drain
Mana Leak
Mana Tithe
Miscalculation
Misdirection
Rebuff the Wicked
Remand
Spell Snare
Stifle
Trickbind
Brainstorm
Disenchant
Enlightened Tutor
Gush
Impulse
Tithe
Meine Testergebnisse vor dem Turnier:
5C-Control 17:10 (63,0% Siegquote)
Davon mit Combos 3:1
Davon mit Staxx 1:2
Mid-Range-Aggro und Aggro-Control 31:12 (72,1% Siegquote)
Davon WGB-Survival 5:1
Davon RGW-Beatz 4:2
Davon UG-Aggro-Control 2:0
Davon BW-Aggro-Discard 3:1
Davon Elves! 1:1
Combo 4:1 (80,0% Siegquote)
Davon Swans-Combo 3:1
Davon Oath 1:0
Pure Aggro 6:10 (37,5% Siegquote)
Davon R/G 5:8
Davon Boros 1:2
Insgesamt kam ich dadurch auf den ansehnlichen Record von 58:33 (63,7% Siegquote) vor dem Turnier, welchen ich im GP bestätigen bzw. sogar geringfügig verbessern konnte. Das Ganze stellte sich dann auf dem GP wie folgt dar:
Mid-Range-Aggro und Aggro-Control 8:1 (89%)
Combo 1-1 (50%)
Pure Aggro 1:3 (25%)
Insgesamt 10:5 (66,7%).
Der Grand Prix:
Runde 1: Philipp Steinfort aus Krefeld (Platz 57) mit UWG-Survival-Control
Gegen Midrange-Aggro-Control geh ich klar als Favorit ins Rennen.
Spiel 1: Erste Runde Flying Men, zweite Runde Curiosity. Dank des so generierten Kartenvorteils und Mana-Screw auf der gegenüberliegenden Seite sieht es schnell düster für Philipp aus. Meine weiteren Critter in Form von Azorius Herald. und Cloud Sprite. spazieren gemütlich an seinem Court Hussar. vorbei und auch Solemn Simuacrum verhindert nicht, dass meine Armee weiter auf ihn eindrischt. Der folgende Winter Orb. macht den Sack im ersten Spiel zu.
Spiel 2: Hier läuft es vergleichsweise besser für ihn. Er braucht eine Weile bis er mit Foresee. und Gifts Ungiven. ins Spiel kommt. Auf meiner Seite machen ihm schon eine Zeitlang Soltari Priest. und Mother of Runes. Schwierigkeiten. Mit Tithe. und Chrome Mox. war auch das kein Problem. Gifts Ungiven. holen Wrath of God, Hierarch, Eternal Witness. und Catastrophe. – ich halte zu diesem Zeitpunkt Mana Tithe. und Stonecloaker. womit ich ihm einerseits die Witness ins Leere laufen lasse und andererseits das Catastrophe. counter. Also stimmt das sinngemäße Zitat eines Bekannten „Wenn Dein Gifts resolvet und Du verlierst, dann hast Du's frisiert“ wohl doch nicht.;-P
3 Punkte, 2:0 (100,0%)
Runde 2: Alexander Holtzmann aus Bergisch Gladbach (Platz 48) mit R/G-Beatz
Ein von mir be- und gefürchtetes Match. In den Testspielen hatte ich doch häufiger Schwierigkeiten mit den dicken Klötzen, die der R/G-Pilot ins Rennen schickt. Mal sehen wie es dieses Mal ausschaut…
Spiel 1: Nach meinem Mulligan hatte ich zwei Länder, Swords to Plowshares, Back to Basics, Force of Will, Miscalculation. und Trickbind. – also nicht gerade das, was man sich gegen einen R/G-Spieler erhofft. Er präsentiert mir erste Runde Taiga, Jackal Pup, gefolgt von Skyshroud Elite, Magma Jet, Phantom Centraur, der kurz darauf aber lieber wieder zu den Pflugscharen greift und deshalb keinen Schaden anrichten kann. Als jedoch sein Sword of Fire and Ice. an meinen Countern vorbei das Spiel betritt, schwindet langsam meine Hoffnung, das Spiel noch drehen zu können…zu Recht!
Spiel 2: Diesmal startet er mit Mogg Fanatic, Rancor. (was von meiner Spellstutter Faerie eliminiert wird) Mire Boa, Mishra's Factory. und – nachdem ich endlich etwas Passendes zum Druck-Erzeugen auf den Tisch gelegt habe – Flametongue Kavu. Einen nicht unentscheidenden Spielfehler mache ich, als ich mit Psionic Blast. seine Factory abrüste, obwohl ich noch ein „nutzloses“ Seal of Cleansing. auf der Hand halte – der Blast fehlt dann letztendlich für den Kavu, der mich in drei Runden von zwölf auf null prügelt.
3 Punkte, 2:2 (50,0%)
Runde 3: Martin Stark aus Bochum (Platz 41) mit R/G-Beatz
NEIN! Schon wieder R/G, darf doch nicht wahr sein…Das Spiel startet kurios mit zwei „Einsern“ auf einem W20 – schließlich darf ich beginnen.
Spiel 1: Er legt das Board mit kleinen Viechern voll, neben Jackal Pup, Kird Ape. gesellt sich in den ersten Runden eine Skyshroud Elite. dazu. Nebenbei legt er einen Blood Moon, der später noch eine wichtige Rolle spielen sollte. Ich kann mit Looter il-Kor, Lightning Greaves, einem Morph und Mother of Runes. vorerst dagegen halten. Glücklicherweise finde ich auch noch einen Aven Riftwatcher, der mich zwischenzeitlich sogar noch einmal auf 20 Leben bringt. Danach geht es aber bergab. Bei sechs Leben finde ich aber endlich mein zweites weißes Mana und der im Schutze der Greaves wartende Exalted Angel, den ich aufgrund von Mountain. statt Fetch-Land auf meiner Seite lange nicht zur Entfaltung brachte, verrichtet sein Werk. ENDLICH ein Sieg gegen R/G – es geht doch!
Spiel 2: Diesmal legt er das Board wieder mit kleinen Viechern voll. Leider beraubt mich Tin Street Hooligan. meines ersten Equipments und Sulfur Elemental. verhindert, dass ich meine kleinen weißen Angreifer ausspielen kann – u..a. Soltari Priest! So komme ich überhaupt nicht zu Potte und er haut mich nach kurzer Gegenwehr von 15 auf 11 auf 3 und Null! 1:1 und tatsächlich im Aggro-Mirror nur noch ein paar Minuten auf der Uhr.
Spiel 3: Er legt Mtenda Lions; sein zweiter Critter wird mit Daze. gehandlet; er fetcht noch mal und ich hol mir mit Gush. Kartenvorteil und so gehen wir in die Extrarunden. Er bei 19 und ich bei 17 Leben…
4 Punkte, 3:3 (50,0%)
Runde 4: Jonas Grohmann aus Bielefeld (Platz 77) mit UGB-Surival
Jonas ist schon ein alter Bekannter. Bei unserem ersten Aufeinandertreffen (damals spielte er R/G-Beatz) bezwang er mich in einem knappen Spiel. Beim dritten GP konnte ich mich für die Niederlage revanchieren. Wie damals ist er mit einem soliden UGB-Survival am Start und ließ glücklicherweise sein R/G zu Hause – sonst hätte ich wohl wieder auf die Mütze bekommen. Aber das Glück ist ihm an diesem Tage beileibe nicht hold…
Spiel 1: Ich gewinne den Würfelwurf und beginne mit Black Vise, welche ihn in den ersten drei Runde auf 14 Leben bringt. Nach einem soliden Soltari Priest. folgt ein Back to Basics. das gelingt. Er hat im Grunde aber genau die richtige Antw.ort – einen Trygon Predator. – auf der Hand, aber um diesen auszuspielen, muss er zuerst seine Non-basic Lands tappen. Eine Runde später schickt Man-o'-War. den Predator. wieder auf die Hand. Nachdem er ihn ein zweites Mal ausspielen kann, geht er noch mal von sechs auf acht Leben, als ich ihm mit Swords to Plowshares. den Flieger ganz aus dem Spiel verbanne. Zwei Runden später ist Spiel 1 vorbei.
Spiel 2: Er hält seine Hand mit Dual (G/B), Mana-Elf, Wall of Roots. und etwas Krimskrams (CC 3) on the play. Ich spiele Wasteland. und schrotte sein Dual im ersten Zug und gebe ab. Nachdem er in den nächsten vier Runden nur einen Swamp. findet und ich ihm den Elfen mit Rushing River. auf die Hand schicke, verrichtet mein Soltari Priest. mit Curiosity. und Empyrial Plate. seine Arbeit und haut ihn von 20 auf 18 auf 11 auf 0.
7 Punkte, 5:3 (62,5%)
Runde 5: Fabian Wächter aus Brasilien (Platz 58) mit Captain (Süd-)America
Ein Matchup, in dem keiner als klarer Favorit ins Rennen geht. Ein Wildfire, Armageddon. oder Ravages of War. kann mich ganz schnell aus dem Spiel nehmen, da ich dank niedriger Landanzahl in der Regel kaum recovern. kann.
Spiel 1: Ich habe Black Vise, einen random 1/1-Critter und Winter Orb. on the Play. Dementsprechend schnell ticken seine Leben runter. Ein Wunder, dass er überhaupt noch ins Spiel findet. Er legt das Board mit Mana-Artefakten voll und generiert nach und nach sogar einen Vorteil aus dem Orb. Als er Wildfire. zündet wird's brenzlig. Bei ihm liegen noch drei Länder und einige Mana-Artefakte und bei mir nichts mehr. Da er aber das Wildfire. dank Fact or Fiction. auf die Hand bekam, wusste ich, was mir blüht und hielt drei Länder und zwei Kreaturen auf der Hand zurück. Dementsprechend komme ich wieder ins Spiel. Eine Lightning Helix. nimmt dann allerdings den ersten Critter wieder aus dem Spiel und der zweite fällt einem Flametongue Kavu. zum Opfer, welches mich in fünf Runden einstampft, während er mit sieben Leben überlebt… Flametongue Kavu. entwickelte sich mehr und mehr zum Prime-Evil für mein Deck.
Spiel 2: Dieses Mal versucht er ein frühes Isochron Scepter. mit Imprint Incinerate, was auch zunächst gelingt. Dank meines Boomerang. hat er allerdings keine Freude daran und versucht es eine Runde später abermals, in Response kommt da aber meine Vendilion Clique. und nimmt ihm seinen letzten Spontanzauber von der Hand. Dank Empyrial Plate. schlägt ihn dann die Clique in Zusammenarbeit mit einem Pestermite. von 20 auf 13 auf 0.
Spiel 3: Beim dritten Spiel starte ich mit Land Tax, was gegen sein Wildfire-Deck nicht verkehrt ist, und lege Turn 3 einen Critter gefolgt von Standstill, was mir anschließend einen Kartenvorteil verschafft. Wir countern mit Force of Will, Mana Drain. und Miscalculation. lustig hin und her bis schließlich erneut ein Wildfire. einschlägt. Dank Land Tax. bin ich aber gleich wieder im Spiel und spiele anschließend mit Sea Sprite. und Jötun Grunt. auch die richtigen Critter, um ihn im letzten Extrazug exakt auf null Leben zu bringen – da war wirklich eine Menge Dusel dabei!
10 Punkte, 7:4 (63,6%)
Runde 6: Max-Wilhelm Bruker aus Dortmund (Platz 14) mit Oath
Meines Erachtens ein sehr gutes Matchup für mich. Mit Back to Basics. und Winter Orb. hab ich zwei üble Spoiler parat. Bounce und Counter sollten ihm eigentlich auch nicht behagen, aber grau ist alle Theorie – rein ins erste Game:
Spiel 1: Nachdem ich meine üblichen 1/1-Critter in den ersten Runden spiele, bremst er mich gekonnt mit einem Fire// Ice. aus. Zu allem Überfluss nimmt er anschließend meinen mit Curiosity. verzauberten Looter il-Kor. mit seinem Maze aus dem Spiel, so dass ich keinen Karten- und Qualitätsvorteil generieren kann. Ich muss also weiter Kreaturen legen, welche er im richtigen Moment vom Board fegt. Als sein Darksteel Colossus. mit Counter-Back-Up (Force of Will) das Spiel betritt (Hard-Cast!), wird's dunkel.
Spiel 2: Meine ersten Sprüche sind Mother of Runes. und Mask of Memory. Kurz darauf kommt im End-of-Turn-Step dank Enlightened Tutor. ein Back to Basics. auf meine Bibliothek, was ihm bei einem Haufen (überwiegend getappten) Non-basic Lands, wohl nicht gefallen dürfte. Leider jedoch hat er neben zwei Basic Lands einen Darksteel Ingot, so dass er sich weiter entfalten kann. Durch Solitary Confinement. + Life from the Loam. + Cycle-Land erzeugt er außerdem einen üblen Lock, an dem ich erst einmal vorbei muss. Zudem tickt die Uhr unaufhörlich gegen mich weiter. Disenchant. wird neutralisiert und auf den Bounce warte ich dann erst mal eine Weile. Eigentlich tut sich wenig im Spiel – ich warte auf die Solution und er stallt dank Life from the Loam.
In meiner Verzweiflung spiele ich einfach mal Black Vise, was dank seines Confinements ja eigentlich gar nichts macht. Trotzdem scheint Max das nicht so recht zu gefallen und er ruft den Jugde. Nachdem geklärt wurde, dass Black Vise. den Gegner nicht zum Target nimmt, resolvet die Vise. Anschließend wird diese zuerst einmal dank Repeal. wieder auf meine Hand geschickt und beim erneuten Ausspielen von ihm neutralisiert. Dafür fehlt ihm dieser Counterspell. als ich mit Azorius Guildmage. tatsächlich noch eine Solution zur Hand habe, welcher die Activated Ability seiner beiden Cycle-Lands verhindert. Auch hier mussten wir zunächst die Judges rufen, die uns den Unterschied zwischen Triggered Ability und Activated Ability noch mal sicherheitshalber erklärten. Als das Confinement hopps geht, weil ihm die Karten ausgehen, geht Max ebenso schnell ein. Leider sind nur noch ein paar Minuten auf der Clock, so dass dieses Spiel 1:1 unentschieden endet, was uns eigentlich beide zu Verlierern macht, da man mindestens 16 Punkte braucht, um bei den Top 8 dabei zu sein und wir maximal noch auf 14 kommen können (was wir dann auch beide tun). Wir machen aber keine Deals, so dass es bei dem Ergebnis bleibt.
11 Punkte, 8:5 (61,5%)
Runde 7: Tino Schumann aus Erfurt (Platz 36) mit UWB-Control
Er spielt UWB-Lifegain-Kontrolle. Dieses Matchup würde ich spontan 70:30 für mich einschätzen, da sein Deck schon arg manahungrig und langsam ist.
Spiel 1: Ich beginne wie üblich mit einem 1/1-Flyer und spiele in Runde 2 Wasteland, um ihn etwas auszubremsen, was leider nicht wirklich gelingt. In der dritten Runde kommt dann Lightning Greaves. Er spielt ein paar Life-Gain-Kreaturen (Temple Acolyte. und Dragoons), die mich nicht wirklich stören; Mana Drain. für einen anschließenden Stroke of Genius. ist da schon deutlich bedrohlicher. Mein mit Lightning Greaves. und mittlerweile auch Grafted Wargear. equippter nunmehr 4/3-Flyer macht die Sache aber für mich perfekt, da er nur Spotremoval zur Hand hat und den Cloud Sprite. nicht stoppen kann. Die Lightning Greaves. werden durch Gegenzauber. lang genug geschützt, so dass sein Leben schnell verblüht.
Spiel 2: Black Vise. ist on the Draw zwar nicht ganz so effektiv, dafür aber mein Land Tax. in der zweiten Runde. Er verringert seine Handkarten anschließend noch weiter durch Enlightened Tutor, so dass der Schaden durch Black Vise. (insgesamt drei in den ersten Runden) sich doch in Grenzen hält. Als sich zu meinem Land Tax. noch das Empyrial Plate. gesellt wird's allerdings brenzlig für ihn. Ich mache mir noch ein wenig Kartenvorteil mit Looter il-Kor. und werfe, da er schon massig Mana hat, Mana Tithe. ab. Ein Fehler, denn kurz darauf spielt er Stroke of Genius. für fünf Karten. Anschließend taucht auf der anderen Seite des Tisches ein Angel of Despair. auf und das Spiel droht zu kippen… hätte ich da nicht noch meinen Gilded Drake, der schon lange auf seinen Einsatz gewartet hatte. Nachdem ich meine Drake noch gebouncet habe, purzeln seine Lebenspunkte von 18 auf 13 auf 5 – Exitus.
FINAL: 16 Platz, 14 Punkte, 10:5 Spiele (66,7%)
Was bleibt:
. Sieger des Turniers war ein stylisches Combo-Deck von Oliver Malina, das m..E. nicht zuletzt mit etwas Glück den Durchmarsch. schaffte.
. Von fünf GP-Siegern pilotierten drei Control und zwei Combo; Aggro ist als Siegerdeck noch nicht in Erscheinung getreten.
. Organisation im Vorfeld des Grand Prix und Durchführung waren wieder erste Sahne, die Jungs haben's drauf!
. Das Projekt „White-Clouded Skies“ ist noch nicht abgeschlossen, da ist noch deutlich mehr drin – ich arbeite dran.
. Die Spieler der zweiten Saison der HL-Online-Liga, die am GP teilgenommen haben, sind allesamt unter den Top 35 gelandet.
. Die Hoffnung, dass es bald mit dem sechsten GP weitergeht!
Was danach geschah:
. Als Reaktion auf die Dominanz des Combo-Decks des Turniersiegers wurden diverse Karten gebannt, die als Bestandteile zu schneller Combos identifiziert wurden.
Einschub:
Nachzulesen sind die Bannings vom 1. Juli 2008 hier.
Meines Erachtens geht die Politik in die falsche Richtung. Die Banned-Liste ist schon lange einem Außenstehenden kaum vermittelbar, da intransparent und aufgebläht. Es fehlt m. .E. einfach an der klaren Linie. Dies macht sich besonders dann bemerkbar, wenn der Versuch unternommen wird, das Format außerhalb von Dortmund und Umgebung zu etablieren. Die Berechtigung der einzelnen Karten auf der Banned-Liste kann man stundenlang diskutieren – jede Seite wird unwiderlegbare Argumente finden, die ihre Auffassung untermauern. Ich habe bislang selten erlebt, dass aufgrund der (teilweise sehr langen) Diskussionen, sich die Meinungen der Diskutanten geändert hätten.
Wie soll man auch jemand erklären, dass z. .B. Mind over Matter. ( Tolarian Academy. ist gebannt) oder Dust Bowl. (bei legalem Life from the Loam, Gifts Ungiven. und Wasteland) schon lange keine Daseinberechtigung auf der Banned-Liste haben, wenn er selbst nie mit diesem Karten spielt oder einmalig schlechte Erfahrungen damit gemacht hat.
Und wie will man jemandem glaubhaft machen, dass Mystical Tutor. zu mächtig, Demonic Tutor. hingegen wegen „dem Flair“ im Format zu belassen sei und Enlightened Tutor. dem Format gut täte? (So in etwa die Argumentation für/gegen Mystical/Elightened und Demonic Tutor). Ich kann da leider nur den Kopf schütteln…
In Karlsruhe z. .B. hat sich die Banned-Liste von Magic. Player. leider nie durchsetzen können – m. .E. vor allem deshalb, weil klare Kriterien für Bannings/Unbannings fehlen bzw. nicht konsequent umgesetzt werden und der MP-Rat doch zu autark das Geschehen bestimmt – guten Analysten außerhalb des Rates wird oft wenig Gehör geschenkt anstatt sie für die Weiterentwicklung des Formats zu nutzen. Wir spielen in Karlsruhe z. .B. schon ewig mit Mind over Matter, Dust Bowl. u. .v. .m., die bei MP gebannt sind, ohne je schlechte Erfahrungen mit den Karten gemacht zu haben. Wer Näheres zu den Bannings und die Reaktionen aus der Community erfahren will, kann gerne hier. unter Banned-List-Änderungen in den Kommentaren den aktuellen Stand der Diskussion erfahren oder auch hier eine Reaktion aus dem Ausland. nachlesen.
Man kann sich mit der Banned-Liste sicherlich arrangieren, damit bin ich bestimmt nicht der Einzige. Gut finde ich sowohl die Liste selbst als auch die Weiterentwicklung des Formats schon eine Weile nicht mehr, was jedoch kein Grund ist, sich nicht weiter für das Format zu begeistern oder gar abzuwenden.
Um mir ein etwas breites Meinungsbild zur aktuellen Banned-Liste zu verschaffen, beabsichtige ich im Rahmen des sechsten Grand Prix eine Befragung der Community in Form eines Fragebogens durchzuführen. Über die Ergebnisse werde ich gerne an gleicher Stelle berichten.
Einschub Ende.
. Meine Deckliste wurde weiter optimiert. Wer sich dafür interessiert ist herzlich eingeladen, diverse Erfahrungsberichte. hier nachzulesen.
. Die internationale HL-Liga ist genauso wie der GP nicht tot zu kriegen. Die mittlerweile dritte Saison. mit Spielern u..a. aus Portugal, Finnland und den USA ging gerade zu Ende – dort finden sich auch die von PlanetMTG. für meinen Bericht zum vierten GP gesponserten Booster als Preise wieder.
. In Finnland wurde wieder ein kleiner „HL GP“ im Rahmen des Ropecon durchgeführt (Coverage. auf finnisch – dafür Decklisten gut verständlich)
Ausblick:
. Die HL-Online-Liga. wird demnächst in die vierte Saison gehen. Sie bietet eine gute Möglichkeit, sein Deck auf Turniertauglichkeit zu testen. So haben die Teilnehmer der zweiten Saison beim GP allesamt im oberen Drittel abgeschlossen (Sturmgott 32., Payron 25., Georg B 22., Mercator 21., Vazdru 16).
. Der HL-GP Nr. 6 ist in Vorbereitung und wird voraussichtlich in Aachen stattfinden. Für Anregungen, Wünsch, Fragen oder Support -> http://www.magicplayer.org/phpbb/viewtopic.php?t=1518.
Wer gerne mal sein HL-Deck testen möchte, kann mich gerne über ICQ: 145444190 kontaktieren. Ich stehe für das ein oder andere Testspiel zur Verfügung.
Cya soon!
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