 Hallo, manche von euch kennen mich bereits, viele wahrscheinlich noch nicht... Also ich heiße Thomas Holzinger, bin 16 Jahre alt, komme aus Salzburg im schönen Ösiland und spiele Magic seit Kamigawa-Zeiten. Meine ersten PTQs habe ich vor eineinhalb Jahren angefangen zu spielen. Bis zu jenem Wochenende jedoch ohne nennenswerte Erfolge (abgesehen von zweimaligem Erreichen des Viertelfinales).
Ca. eine Woche vor dem Nationals-Wochenende wurde in einem Forum announcet, dass der für Ende August angesetzte PTQ in Linz nun schon am Freitag vor den Nationals als Side-Event ausgetragen werde. Festgelegt war das anscheinend schon länger, jedoch fühlte sich niemand dazu verpflichtet, dies auch anzukündigen. Dementsprechend noch unvorbereitet, fuhren am Donnerstag Testpartner Marc und ich mit dem Zug nach Linz, wo wir dann beim Steiner, einem Linzer Magic-Spieler, das gesamte Wochenende übernachten konnten. Danke noch mal dafür. Am Abend baute ich mir noch schnell folgendes Quick' n Toast für den PTQ zusammen:
Bevor ihr über die Liste herziehen könnt, muss ich noch sagen, dass die Liste einfach aus Zeitmangel ganz schnell zusammengeworfen wurde. Runed Halo fanden wir keine und Hallowed Burial fand ich immer schon besser als Austere Command. Die Archon of Justice sind jetzt wohl ein Muss im Quick' n Toast, also hab ich davon auch gleich drei Stück reingestopft, da ich sie gerade zur Hand hatte. Am Freitagmorgen fuhren wir mit dem Auto zur Site, wo schon einige Spieler ihre Decklisten schrieben. Darunter auch einige Salzburger, die bereits in der Früh angereist waren. Vor Turnierberginn wurden noch ein paar Karten verliehen und dann ging's auch schon los. Für den PTQ meldeten sich 38 Spieler an, was sechs Runden Swiss plus Top 8 bedeutete. Runde 1: David „Fati der Cheater“ Fartacek (Mono-Rot) Na toll, da darf ich auch schon gegen einen anderen Salzburger ran. Mein Gegner hat in den letzten zwei Jahren in so ziemlich jeder PTQ Saison einmal die Top 8 erreicht und konnte sich im Time Spiral-Block-Constructed mit seinem Red Deck Wins zweimal ins Finale spielen, wobei er's beim zweiten Mal auch geschafft hat, den Slot zu holen.
Das Spiel beginne ich und meine Hand mit zwei Broken Ambitions, Kitchen Finks, Mulldrifter und drei Ländern ist sehr stark, da sein erstes Play mit Ashenmour Gouger sofort mit Broken Ambitions erledigt wird. Des Weiteren gammelt er auf drei Ländern herum und muss meine beiden Archon of Justice mit Flame Javelin vernichten, was seinen Mangel an Ländern nicht wirklich unterstützt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis ich ihn mit Mulldriftern und Kitchen Finks auf null bringe. Geboardet wird 1 Hallowed Burial, 1 Crib Swap und 3 Plumeveil für 3 Cloudthresher, 1 Makeshift Mannequin und 1 Shriekmaw (wegen Ashenmour Gouger und Demigod) Game 2 startet in etwa so wie das erste. Broken Ambitions und Plumeveil machen, was sie machen sollen, Cryptic Command und Hallowed Burial kümmern sich um Demigods bis ich schließlich dank Mulldrifter und Makeshift Mannequin mit fünf Handkarten und 18 Life dastehe, während mein Gegner keine Handkarten hat. Das Spiel entwickelt sich dann so, dass ich zwar Druck aufbaue und ihn auf unter zehn Leben bringe, er jedoch Spell für Spell nachzieht und mir meine Handkarten dank nachgezogener Länder schön langsam ausgehen. Schließlich habe ich nurmehr mickrige zwei Lebenspunkte und er gewinnt mit jedem Burnspell, den er topdeckt, doch ich kann mich mit Mulldrifter auf Kitchen Finks und Shriekmaw (target Kitchen Finks) retten und ihn eine Runde später töten. Tja, in diesem Matchup hätten sich die Runed Halo ganz sicher ausgezahlt. 1-0 (2:0) Runde 2: David Blüher (Faeries) An das erste Spiel erinnere ich mich nicht mehr sehr genau, nur dass wir beide eher keine Spells ausspielen, sondern immer Counter-Mana offen halten. Irgendwann kann ich dann einen meiner drei gezogenen Cloudthresher resolven und er hat zum Glück außer Ländern nichts mehr in der Hand. Geboardet werden 3 Wispmare und 1 Cloudthresher für 2 Hallowed Burial, 2 Shriekmaw. Die Chameleon Colossus bleiben noch auf der Ersatzbank, da ich nicht weiß, wie gut die denn eigentlich im Quick' n Toast sind und der richtige Moment zum Ausprobieren war hier eigentlich nicht.
Das zweite Spiel beginnt wieder eher langweilig, da die ersten Züge, immer nur aus „Draw, Land, Go“ bestehen bis ich irgendwann mal einen Archon of Justice mit zwei ungetappten Ländern versuche. Er tappt sich für Broken Ambitions komplett aus und ich zeige ihm dankend meine eigenen Broken Ambitions und der Archon resolvet. In seinem Zug zeigt er mir jedoch den Grund für dieses Play: Mind Shatter auf meine sechs Handkarten. Tja, immerhin liegt da noch mein Archon und mit einem Mulldrifter wär alles wieder in Ordnung. Ich ziehe… und knalle einen Mulldrifter auf den Tisch, die umstehen Leute können sich selbstverständlich das Lachen nicht verkneifen und es wird allmählich lauter um unseren Tisch herum. In seinem Zug spielt er erneut Mind Shatter auf meine beiden Handkarten und einen Sower of Temptation auf den Archon of Justice. Ich klopfe noch mal aufs Deck und benenne „Cloudthresher", ziehe und lege tatsächlich einen Cloudthresher auf den Tisch, was jedoch nicht sonderlich viel bringt, da mein Gegner erneut Sower of Temptation für meinen Archon hat. Ich ziehe diesmal nichts und muss meinen Zug abgeben. Im Zug meines Gegners kommt die spielentscheidende Situation: Er atackiert mich sowohl mit Archon of Justice als auch mit Sower of Temptation. Da hat er wohl das „Reach“ des Cloudthresher vergessen und ganz schnell schiebe ich den Cloudthresher zu seinem Sower of Temptation, um ihn als Blocker zu deklarieren. Die umstehenden Spieler müssen wieder leicht zu lachen anfangen und kopfschüttelnd legt er seinen Sower in den Friedhof. Da ich infolgedessen auch noch drei Counter topdecke, gewinne ich auch dieses Spiel wieder sehr „lucky“. 2-0 (4:0) Zwei Runden sind vorbei und ich hab schon wieder vergessen, wem ich alles Karten geliehen habe; dann hab ich auch schon wieder Hunger und einen Großteil meiner Topdeck-Skills habe ich auch schon verbraucht. Aber für einen Gegner sollte es auf jeden Fall noch reichen. Also auf zu… Runde 3: Lukas Neuhauser (Faeries) Den Luki kenne ich ebenso wie meinen Erstrunden-Gegner, da er wie ich auch Salzburger ist – daher wissen wir beide, was der jeweils andere spielt. Die Spiele selbst sind wieder ziemlich langweilig, daher nur die Kurzfassung: Spiel 1 verliere ich gegen die geballte Kraft einer Bitterblossom und der Unterstützung durch Spellstutter Sprite und Mistbind Clique.
Geboardet wird diesmal wie folgt: 1 Cloudthresher, 3 Wispmare und 3 Chameleon Colossus gegen 2 Archon of Justice, 3 Shriekmaw und 2 Hallowed Burial, da ich mir in der Pause habe sagen lassen, dass die Chameleon Colossus doch ziemlich gut gegen Feen sein sollen. Auf meiner Starthand befindet sich Broken Ambitions gegen sein Bitterblossom und Kitchen Finks als relevante Spells. Er spielt ein Turn-1-Ponder und Turn 2 kommt bei ihm Thoughtseize, das ihn vor die Wahl „Broken Ambitions, Kitchen Finks oder Cryptic Command" stellt. Er entscheidet sich für Broken Ambitions. Meine Kitchen Finks werden von ihm mit Bitterblossom beantwortet. Mein nachgezogenes Wismpare entsorgt dieses und stirbt auch bald an Nameless Inversion, während die Kitchen Finks ihn auf drei prügeln. So muss er in meinem Upkeep eine Mistbind Clique versuchen, doch mein Cryptic Command verhindert, dass er noch mal ins Spiel zurückkommt. Spiel 3 ist wieder so wie gegen meinen Gegner in Runde 2, wir spielen lange nichts, bis ich irgendwann einen Cloudthresher durchforcen kann und da ich vier Cryptic Commands zur Verfügung habe, gewinne ich dieses schwierige Matchup erneut. 2-0 (6-1) Runde 4: Florian Kirchbacher (Kithkin)
Juhuu, endlich mal ein gutes Matchup für mich. Mit vier Firespout, zwei Wrath of God-Effekten und Shriekmaw sollte dieses Match kein Problem für mich darstellen. Auf meinem ersten PTQ habe ich gegen Floran noch sang und klanglos verloren, seitdem jedoch immer gegen ihn gewonnen, was nicht an seinem Playskill, sondern eher an meiner Fähigkeit, die richtigen Karten im richtigen Moment zu ziehen, liegt. Im ersten Spiel erledige ich seine Burrenton Forge-Tender mit Shriekmaw und dann zweimal sein Board mit Firespout, ein Archon of Justice wird mit Unmake entfernt, doch mehrere Mulldrifter beenden das Spiel. Ich boarde: 3 Plumeveil, 1 Crib Swap und 1 Hallowed Burial für 3 Cloudthresher, 1 Mulldrifter und 1 Makeshift Mannequin Spiel 2 ist er screwed und obwohl ich einmal mit Firespout (Rot) seinen Stilmoon Cavalier nicht töten kann, da er diesem in Response einfach Flugfähigkeit verleiht, kann ich dieses Spiel noch gewinnen, weil er einfach nie Druck aufbauen kann und sein fünftes Land für Reveillarc und Cloudgoat Ranger nicht findet. 4-0 (8:1) Meine „Übernachtungsmöglichkeit“ der Steiner steht auch 4-0 und daher… Runde 5 ID mit Stefan Steiner. 4-0-1 (8:1) Jawoll, fix Top 8 und ich kann auch noch was essen. Ein kurzer Abstecher zum Schnitzelhaus und alles ist wieder okay. Runde 6 Mein Gegner ist wieder aus Salzburg und spielt Kithkin, daher drawen wir (er steht 4-1), weil ein gutes Matchup mehr in den Top 8 schließlich nicht schaden kann.  ID mit Herbert Engleitner. 4-0-2 (8:1) Vor den Top 8 werden noch Booster den Platzierungen nach vergeben und dann geht's direkt schon los. Allerdings muss ich hier noch etwas anmerken: Die Spielbeschreibungen der Top 8 sind deswegen kürzer, weil die Spiele fast immer gleich abliefen: Meine Starthand bestand so gut wie immer aus 3 Ländern, Broken Ambitions, Kitchen Finks, Mulldrifter und Firespout/Hallowed Burial … Viertelfinale: Florian Kirchbacher (Kithkin)
Mein Gegner aus Runde 4 hat es also auch in die Top 8 geschafft und stellt sich mir erneut in den Weg. Er startet gut mit Turn 1 Burrenton Forge-Tender, Turn 2 Windbrisk Heights und Goldmeadow Stalwart; Turn 3 Spectral Procession wird mit Broken Ambitions gecountert und sein Beatdown dank Kitchen Finks gestoppt. Er legt danach nur Länder und mein Archon of Justice wird infolge eines All-in-Angriffs zum Target eines Mirrorweave, wodurch auf beiden Seiten Kreaturen sterben; wir removen uns gegenseitig zwei Länder, ich räume sein Board mit Firespout ab (Forge-Tender stirbt im Angriff) und da sein Deck ihm weiterhin nur Länder gibt, gewinne ich Game 1. Gebaordet wird wie in Runde 4: 3 Plumeveil, 1 Crib Swap und 1 Hallowed Burial für 3 Cloudthresher, 1 Mulldrifter und 1 Makeshift Mannequin Spiel 2 verläuft ähnlich, nur dass er diesmal Reveillark am Tisch hat und ich zwei Firespout nacheinander spielen muss, um das Board abzuräumen. Da ich aber noch genügend Cryptic Command und einen Shriekmaw in der Hand habe, ist das Spiel schnell vorbei… 5-0-2 (10:1) Mittlerweile sehe ich schon ein paar bekannte Gesichter um die Top 8 Tische herum, da die später angereisten Salzburger (sowie alle Tiroler) bereits angekommen sind und mein nächster Gegner wartet bereits... Halbfinale: Florian Reiter (CounterDoran)
Seine frühen Drops in Form von Wren's Run Vanquisher und Scarblade Elite stelle ich mit Firespout ab, ein Chameleon Colossus wird mit Broken Ambitions gecountert, doch ein Doran nagt erst mal an meinen Lebenspunkten. Ich spiele Kitchen Finks und halte mir Archon of Justice sowie Makeshift Mannequin in der Hand, da ich aufgrund eines Gilt-Leaf Palace ein Crib Swap auf seiner Hand kenne. Die Kitchen Finks chumpen und er spielt Thoughtseize auf… den Archon. Da hat er anscheinend die Mannequin-Marke vergessen. In meinem Zug spiele ich Makeshift Mannequin auf den Archon (aus Angst vor Cryptic Command) und warte auf seinen Angriff; er greift an, ich blocke seinen Doran mit Kitchen Finks und dem reanimierten Archon; er spielt vor dem Schaden noch Crib Swap auf Kitchen Finks und als der Archon dann stirbt, beseitige ich den 0/5er-Baum. Ein getopdecktes Cryptic Command countert sein getopdecktes Chameleon und dank Mulldrifter-Mannequin-Action gewinne ich dieses Spiel. Ich boarde: 1 Hallowed Burial, 3 Chameleon, 1 Crib Swap für 3 Shriekmaw, 2 Firespout. Dieses Spiel ist sehr unspektakulär, kleine Kreaturen werden mit Firespout, große Kreaturen mit Hallowed Burial beseitigt, Bedrohungen mit Cryptic Command gecountert und mit Cloudthresher und Chameleon wird gefinisht. 2:0 6-0-2 (12:1) So und nun kommt's: Mein Finalgegner ist niemand Geringerer als Stefan Steiner, der sozusagen meinen Schlafplatz für das Wochenende zur Verfügung stellt, also sollte ich mir gut überlegen, ob ich gewinnen will oder nicht. Selbstverständlich gebe ich mein Bestes und wie es ausgeht, könnt ihr euch ja schon denken. Finale: Stefan Steiner (Kithkin… again!)
Mein Lieblingsmatchup und das im PTQ-Finale, schöner kann man es gar nicht haben! Es geht los, ich hab Shriekmaw für Forge-Tender und Firespout für sein Board. Hallowed Burial erledigt alles, was danach noch gelegt wird. Kurz danach gewinnen Archon of Justice und Cloudthresher. Es waren keine schwierigen Situationen vorhanden, es gilt lediglich zu erwähnen, dass sein Draw nicht sehr schlecht war, ich jedoch wirklich auf alles (wie schon so oft in diesem Turnier) eine Antwort hatte. Geboardet wird erneut wie bereits in Runde 4 gegen Kithkin und positiv eingestimmt gehen wir beide ins zweite Spiel. Wie gesagt, gibt es hier leider nicht allzu viel zu berichten. Er ist auf drei Ländern gescrewt, ich handle alle seine Kreaturen mit Firespout gleich dreimal und gewinne mit vier (!!!) Kitchen Finks. Als er seine volle Hand revealt, tut er mir fast leid, da das Game wohl seins gewesen wäre, aber das kann man eigentlich nie wissen. 7-0-2 (14:1) Somit gewinne ich das Finale und damit auch den PTQ mit einem Deck, das gut gebaut wirklich Potenzial haben wird. Deshalb entschließe ich mich gleich, es auch beim GP in Rimini zu spielen. Im Nachhinein bin ich zu folgender Liste gekommen:
Das Sideboard und das Maindeck wurden entsprechend verbessert und auf den neuesten Stand gebracht. Was ich jedoch noch nicht fix sagen kann, ist, ob im Maindeck Archon of Justice oder Chameleon Colossus besser sind. Die Kolosse können von Unmake nicht zerstört werden und machen das eher bescheidene Faerie-Matchup besser. Die Archon of Justice jedoch haben auch einen Effekt, wenn sie erlegt werden (sofern sie denn den Friedhof berühren). Des Weiteren kann man sich noch über Horde of Notions und Oona, Queen of the Fae Gedanken machen... – aber zu viel denken will ich ja auch nicht.  Eine schwierige Entscheidung – wie sie ausfällt und ob ich damit Erfolg habe, könnt ihr dann vielleicht ab morgen in der GP-Coverage nachlesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen und damit verabschiede ich mich. LG, Thomas „Holzi“ Holzinger |
