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Coverage PTQ Dortmund, 8.11.2008 von Andre "TrashT" Müller |
13.11.2008 |
Deutschland will nach Kyoto!
So sah die Kaktusfarm am Samstagmorgen aus. Trotz der sehr frühen Startzeit (09:45 Uhr ging es schon los) fanden sich 74 Leute ein, um sich eine Qualifikation für die erste Pro Tour im nächsten Jahr zu verdienen. Oder zumindest, um einen kostengünstigen Japan-Urlaub einzuspielen.
(Ich hätte ja gern mitgespielt, um das erwartungsgemäß üppige Prize-Payout von Mr. Auenland himself zu genießen und hätte es vermutlich sogar gedurft, wenn mir in Paris nicht schon die Top 16 gelungen wäre. Somit bin ich qualifiziert für Kyoto und darf... den Flug aus eigener Tasche bezahlen. Wenn ich hingegen für die neue Saison bereits sicher Level 5 wäre, wäre mir eine Teilnahme hingegen nicht verwährt worden, obgleich ich dann auch schon qualified wäre und sogar noch 250$ fürs Antreten bekäme. Was soll das eigentlich?)
Egal, mache ich eben Coverage. Und zwar wie folgt:
Feature Deckbuilding: Tai Scharfe
Im Alara-Limited ist die Sealed-Deck-Konstruktion deutlich skillintensiver als in eurem durchschnittlichen Limited-Format. Aus diesem Grund bringe ich auch heute wieder, was schon damals im Ravnica-Limited von SimonG durchgestanden werden musste: Feature Deckbuilding, diesmal mit Tai Scharfe, der zusammen mit seinem Mitbewohner Moritz Sauerborn sicher mehr Alara-Sealeds gebaut hat als jeder andere Teilnehmer.
Daher weiß er, dass die besten Sealed-Decks oft Esper sind, und als er Tower Gargoyle sieht, legt er direkt die Esper-Karten aus. Seine Mana Fixer weisen ihn außerdem darauf hin, dass er sehr gut Rot splashen könnte. Leider wird dieses Deck nicht voll genug, da besonders in Weiß die Karten fehlen und darum nicht einmal der Deft Duelist gespielt werden kann. Um die guten grünen Karten zu splashen, fehlt ihm das Manafixing, also probiert er es stattdessen mit einem Naya-Build, um die ganzen Goodies unterzubringen.
Doch auch dieses Deck wird nicht voll, so dass er sich schweren Herzens für eine Grixis-Basis entscheidet, in welche er die paar guten Esper-Karten splasht. Nicht gerade meine erste Wahl – ich hätte wohl noch UBrw versucht, um mehr Flieger zu haben, die den Gegner finishen können. Tai entschied sich stattdessen für:
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2 Blister Beetle
1 Puppet Conjurer
1 Tidehollow Strix
1 Hissing Iguanar
1 Shore Snapper
1 Vithian Stinger
1 Fire-Field Ogre
1 Tower Gargoyle
1 Viscera Dragger
1 Skeletal Kathari
2 Steelclad Serpent
1 Ridge Rannet
1 Bone Splinters
2 Executioner's Capsule
1 Agony Warp
1 Obelisk of Grixis
1 Grixis Charm
1 Resounding Wave
1 Skeletonize
1 Volcanic Submersion
1 Crumbling Necropolis
2 Esper Panorama
3 Island
4 Mountain
1 Plains
6 Swamp
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Jungle Shrine
Lich Mirror
Obelisk of Grixis
Obelisk of Jund
Obelisk of Naya
Quietus Spike
Relic of Progenitus
Angelsong
Bant Battlemage
Dispeller's Capsule
Guardians of Akrasa
Invincible Hymn
Marble Chalice
Rockcaster Platoon
Sighted-Caste Sorcerer
Welkin Guide
Kathargic Adept
Etherium Sculptor
Spell Snip
Tortoise Formation
Death Baron
Deathgreeter
Dragon's Herald
Goblin Mountaineer
Jund Battlemage
Viashino Skeleton
Cavern Thoctar
Court Archers
Druid of the Anima
Elvish Visionary
Feral Hydra
2 Gift of the Gargantuan
Lush Growth
Naturalize
Resounding Roar
Savage Hunger
Soul's Might
Topan Ascetic
Carrion Thrash
Deft Duelist
Goblin Deathraiders
Jhessian Infiltrator
Rhox War Monk
Sangrite Surge
Sigil Blessing
Windwright Mage
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
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Tai weiß aber, was er tut, und ich wünsche ihm viel Glück!
Feature Match: Runde 4 – Lukas Diekjobst vs. Reinhold Kohl
Diese beiden sind eher unter DJ und Reini bekannt. Beide haben noch keinerlei nennenswerte Erfolge und versuchen schon seit einiger Zeit, sich für die PT zu qualifizieren. DJ hätte es fast für Kuala Lumpur geschafft, verlor aber gegen Ashraf um den Slot. Nächstes Jahr – ähnliche Zeit, ähnlicher Ort – findet eine weitere PT in Asien statt, und mit einem 3-0 Record wäre jeder der beiden mit einem Sieg fast schon in der Top 8. DJ tritt mit einem Naya-Deck mit Schwarzsplash an, Reini zockt ein reichlich vierfarbiges Deck ohne Blau. Die Decklisten:
Reini gewinnt den Würfelwurf, aber DJ macht als erster Druck mit einem Wild Nacatl. Zumindest wenn man null Damage als „Druck“ bezeichnen kann, denn direkt beim ersten Angriff mit dem 2/2er kommt der Qasali Ambusher aus Reinis Forest und Plains gehüpft und frisst den Nacatl auf. Dieser geht auch direkt in die Gegenoffensive über, bis DJ ihn mit Guardians of Akrasa stoppt. Gut, dass Reini dank seines Obelisken endlich das rote Mana für seinen Woolly Thoctar hat! Auch der kann aber keinerlei Schaden verursachen, da DJ ihn gleich mit seiner Resounding Silence erledigt.
Mit Algae Gharial wird das allerdings nicht funktionieren, also spielt DJ einen Naya Battlemage, der ihn zumindest momentan noch aufhalten kann. Schon im nächsten Zug spielt Reini aber einen Vithian Stinger und opfert ihn direkt in seine Bone Splinters, um den Battlemage wegzumachen und den Gharial auf 3/3 zu pumpen. Der wird von DJs 0/4er einmal geblockt, dann aber nach dem Combat vom exhumierten Pinger abgeschossen. Den 2/3 zu blocken wäre vielleicht besser gewesen... DJ zieht endlich seinen Swamp und kann jetzt die schwarze Kapsel legen, aber bevor er sie nutzen kann, spielt Reini das Armageddodon a.k.a. Realm Razer und DJ gibt auf.
Lukas Diekjobst 0:1 Reinhold Kohl
Guardians of Akrasa werden für Bant Charm ausgesideboardet, den DJ immerhin mit zwei Taplands unterstützen kann. Reini entfernt Naturalize und Sigil Blessing und bringt dafür Exuberant Firestoker und Court Archers.
DJ eröffnet mit Druid of the Anima, der sofort von Blister Beetle entsorgt wird. Der macht durch Court Archers unterstützt kurz Beatdown, bevor er von DJs Wooly Thoctar gestoppt wird. Mit diesem geht er gleich in die Gegenoffensive und legt noch den grünen Battlemage nach. Die Archers racen gegen und Reini kann noch einen Stinger bringen. Der Thoctar wird einmal mit dem Beetle gechumpt und dann mit Oblivion Ring eingesaugt. Das hin und her nimmt kein Ende; DJ legt Court Archers und greift mit dem Battlemage an, aber wieder kommt der Ambusher und blockt den 3/3er, der dann vom Stinger totgepingt wird. DJ kann mit der schwarzen Kapsel Reinis nachgelegten Wooly Thoctar zerstören, ist aber ansonsten ziemlich flooded und kann nichts nachlegen. Immerhin kann er Reinis Topan Ascetic dadurch mit einem gecycleten Resounding Thunder zerstören. Sein nachgezogener Wild Nacatl kann gegen Reinis Court Archers nichts ausrichten, die mittlerweile durch Akrasan Squire unterstützt als 3/5er angreifen. Der nachgelegte Carrion Thrash bringt DJ dazu, im End-Step seinen Resounding Thunder mit Naya Charm wiederzuholen.
Das nachgezogene Magma Spray entsorgt den Stinger dauerhaft, der noch ein letztes Mal auf DJ schießt und ihn auf vier bringt, anstatt sich selbst abzuschießen um irgendwann noch einmal exhumiert werden zu können. Der Thrash wird dann vom Thunder gehandlet und bringt Jungle Weaver zurück, den Reini irgendwann gecyclet hat. Der wird dann auch ausgespielt, greift aber aus Angst vor Resounding Silence nicht an. Court Archers betreten die Red Zone alleine und werden von Wild Nacatl geblockt und nach dem Damage von Branching Bolt abgeschossen, obwohl der Bolt ihn auch einfach so getötet hätte, als die Exalted-Trigger noch auf dem Stack waren. DJ lässt alle Removal Power raus, cyclet eine Silence auf den Jungle Weaver und spielt Sanctum Gargoyle aus, der die schwarze Kapsel zurückbringt. Damit kann er Reinis Rakeclaw Gargantuan erledigen und außerdem mit Bone Splinters Reinis 5/6er abrüsten. Da er seinen Nacatl eingestellt hat und nur noch Sanctum Gargoyle zum Blocken übrig ist, muss DJ aufgeben, als Reini mit Blister Beetle und Akrasan Squire angreift, da DJ nur noch auf einem Leben ist.
Lukas Diekjobst 0:2 Reinhold Kohl
Feature Match: Runde 5 – Björn Bösel vs. Julian Dornebusch
Björn zockt heute ein ziemlich straightes Naya mit einem sehr kleinen Blausplash. Julian spielt ein reinrassiges Bant mit Schwerpunkt auf GW. Die Decklisten.
Julian steht 4-0 und ist gegen Björn runtergelost, der nicht mehr verlieren darf, wenn er es noch in die Top 8 schaffen will. Er verliert den Würfelwurf und muss einen Mulligan nehmen, kann aber trotzdem mit Cylian Elf Druck machen, der dank Akrasan Squire UND Sighted-Caste Sorcerer auch gegen Julians Topan Ascetic angreifen kann. Ein Bant Battlemage würde die schon starke Offensive außerdem in die Luft verlegen, so dass Julian ihn gleich mit einem Oblivion Ring snackt. Der wäre einen Turn später viel besser gewesen, als Björn seinen Battlegrace Angel ausspielt! Der schlägt als riesengroßer Lifelink-Flieger einige Male zu und als Julian die Chumpblocker ausgehen ist das einseitige Spiel endlich auch offiziell entschieden.
„Sei froh, dass ich nicht direkt den zweiten Engel nachgelegt habe!“ – Björn
Björn Bösel 1:0 Julian Dornebusch
Das zweite Spiel verläuft ähnlich unspektakulär. Druid of the Anima macht das rote Mana für Wooly Thoctar in Turn 3. Wegen eines Taplands kann der Engel nicht in Turn 4 kommen und Björn muss sich zunächst mit Guardians of Akrasa begnügen, aber in Turn 5 kommt er dann. Der Thoctar muss gegen einen unendlich aufgepumpten Topan Ascetic abtauschen, doch das ist kein Problem, solange keine Antwort für den Engel parat ist. Nben seine Court Archers legt Julian den superschlechten Gustrider Exuberant als weiteren Chumpblocker – dies spielt direkt in Björns Branching Bolt. Der Weg für den Engel ist nun völlig frei und kurz darauf steht es auch schon
Björn Bösel 2:0 Julian Dornebusch
Feature Match: Runde 6 – Manuel Faber vs. Christian Wagner
Manuel hat in Berlin schon seine erste PT gespielt und versucht sich nun endgültig von der Spitze der Randoms (Leute mit einer Individual-PT-Teilnahme) zum Bodensatz der Nonrandoms (Leute mit mehr als einer Individual-PT-Teilnahme) aufzuschwingen. Der Sieger dieser Partie ist zu ungefähr 100% in der Top 8, während der Verlierer ähnlich sicher nach Hause fahren (oder noch eine Runde um die saftigen Preise spielen) darf. Manuel ist mit Naya mit Schwarzsplash unterwegs; Christian mit purem Naya, Schwerpunkt auf RW. Die Decklisten:
Beide beginnen mit einem Mulligan und legen einen Hissing Iguanar. Manuel kann sonst aber nichts ausspielen, wohingegen Christian zunächst mit Rip-Clan Crasher Druck macht und offensiv einen Qasali Ambusher nachlegt. Als er dann noch Manuels Iguanar mit einem Magma Spray entfernt und den superseltenen Sarkhan Vol ausspielt, der sofort damit beginnt, sich auf Drachengeschwader-Größe zu pumpen, packt Manuel lieber mal ein.
Manuel Faber 0:1 Christian Wagner
Auch das zweite Spiel beginnt mit einem Mulligan auf beiden Seiten. Diesmal hat Manuel einen deutlich besseren Draw, mit Rip-Clan Crasher in Turn 2, gefolgt vom Hissing Iguanar. Christians einziges grünes Mana kommt aus Savage Lands, so dass er seinen Qasali Ambusher hardcasten muss, anstatt Manuel, nun ja, zu ambushen. Knight of the Skyward Eye von Manuel könnte sich auf 5/5 pumpen und wird entsprechend durchgelassen; dieser legt noch einen Knight-Captain of Eos nach, um sich Christians wachsender Offensive zu erwehren.
Der wiederum nutzt das Fenster, um den Pumpknight mit einem Bloodpyre Elemental wegzubrennen; Manuel revanchiert sich mit Oblivion Ring auf den Ambusher, bevor er mit allen angreift. Im darauffolgenden Gemetzel tauscht Christians Visionary mit einem Token und sein Crasher mit Manuels Knight-Captain. Dank Hissing Iguanar nimmt er trotzdem jede Menge Schaden und geht schon auf fünf. Scourge Devil, Dragon Fodder und Resounding Silence schaffen es zunächst, sein mittlerweile auf eins geschrumpftes Lifetotal zu verteidigen, bis Manuel einen Skeletal Kathari ausspielt, der auch ohne den inzwischen abgeschafften Iguanar das Spiel gewinnt.
Manuel Faber 1:1 Christian Wagner
Im dritten Spiel legt Christian mächtig los und spielt einen Haufen 1/1er aus, mit denen er Manuels leerem Board mächtig zusetzt. Er wähnt sich so stark in der Offensive, dass er in Manuels Blightning sogar sein Scourglass abwirft. Durch die drei Schadenspunkte ist er sogar einigermaßen im Rennen und greift mit seinem 3/3-Wild Nacatl zurück an, nachdem dieser Christians Würste einen Zug lang ausgebremst hat. Dieser kann dadurch einen Ambusher einflashen, blockt aber nicht und geht schon auf 14. Manuel slowplayt seinen Jund Charm, indem er sich zunächst auf acht prügeln lässt, doch Christian hat nichts mehr nachgespielt und kann den 3/3-Nacatl nun sogar mit Magma Spray finishen. Excommunicate und dann Bloodpyre Elemental kümmern sich um den übriggebliebenen Qasali Ambusher, während Christian seinerseits einen Hissing Iguanar mit einem weiteren Magma Spray bedenkt.
Rakeclaw Gargantuan kommt auf Christians Seite nach. Manuel antwortet mit einem Knight-Captain of Eos und opfert direkt einen Token, um das Gartantuan via Bone Splinters zu entsorgen. Mosstodon liefert direkt den nächsten 5/3-Body für Christian, der in der nächsten Runde noch einen Rip-Clan Crasher nachlegt und mit beiden angreift. Qasali Ambusher kommt diesmal aus Mauels Deck heraus, und wenn diese Feature Matches irgendein Indiz für irgendetwas sind, dann dafür, dass man mit diesem Ambusher im Deck scheinbar recht selten verliert. Der Crasher wird aufgefressen und das Mosstodon mit Captain und Token totgeblockt.
Der Trampelschaden bringt Manuel auf mickrige zwei Lebenspunkte, aber jetzt ist Christians Board leer und Manuel kann Skeletal Kathari und Executioner's Capsule nachlegen. Der Flieger kommt zweimal durch, dann aber kann Christian ihn mit Resounding Silence removen und Scourge Devil nachlegen. Nun greift endlich der Qasali Ambusher an, der vorher ziemlich teilnahmslos herumgelegen hat, und fordert die Aktivierung der schwarzen Kapsel. Manuel zieht, freut sich wie ein Schneekönig und legt Necrogenesis! Mit zehn Mana auf dem Tisch und insgesamt 11 Kreaturen in den Friedhöfen ist das Spiel dadurch gelaufen. Manuel macht sich erst vier und dann noch einmal fünf Tokens und stampft Christian ein. Wow!
Manuel Faber 2:1 Christian Wagner
...
In Runde 7 gibt es nichts zu featuren; das Turnier ist eine klare Angelegenheit. Die ersten vier Tische können drawen, der Rest kann es unmöglich in die Top 8 schaffen. Etwas Aufregung gibt es noch, als der heruntergeloste, einsame 16-Punkte-Spieler sich gegen einen Draw entscheidet, um einem seiner 4-2-Freunde die Chance auf die Top 8 zu erspielen. Da sein Gegner aber die besten Tiebreaker hat und zusätzlich noch hochgelost wurde, haben die anderen Spieler keine Chance mehr, selbst wenn er verliert – denn dies würde seine Tiebreaker nur noch weiter boosten!
Draftviewer: Top 8
Klickt auf einen Namen, um den Draft dieser Person – mit allen Picks und allen Auswahlmöglichkeiten – aufzurufen! (Achtung: Ladezeiten.)
Feature Match: Viertelfinale – Hans-Joachim Höh vs. Manuel Faber
HaJo hat 5c-Control gedraftet, Manuel war weniger gierig und hat sich auf Naya konzentriert. Die Decklisten:
Manuel fängt an und legt ohne Unterstützung die Naya-Domäne hin, um in Turn 3 seine Mayael the Anima zu beschwören. HaJo muss mit Savage Lands und Seaside Citadel fixen, bevor er mit Rhox War Monk antworten kann. Esper Panorama und Grixis Obelisk lassen Hajo ungefähr jede Karte in diesem Format ausspielen; Manuel spielt derweil lieber Dragon Fodder und Rhox Charger aus, um Druck zu machen. Der Rhox betritt dann auch als 4/4er die Red Zone. Hajo blockt mit seinem Topan Ascetic und pumpt zweimal, doch Manuel hat den Resounding Thunder und HaJo muss die vollen vier Schadenspunkte nehmen.
Endlich kann HaJo angreifen – und ENDLICH kann Manuel seine BEIDEN Qasali Ambusher einflashen! Doch er traut sich nicht, zu blocken – oder will lieber gegenangreifen, wie man's nimmt. HaJos nachgelegtes Ridge Rannet vereitelt diesen Plan jedoch und Manuel muss sich mit einem Angriff mit dem Rhox begnügen, der HaJo wieder auf 15 runterbringt. Rhox War Monk greift erneut an, Manuel aktiviert Mayael und findet ausgerechnet ein Bull Cerodon. Das wäre in seiner Precombat-Main-Phase auch nicht schlecht gewesen! Wieder traut er sich nicht, zu blocken, und geht schon auf 14. In seinem Zug legt Manuel noch einen Hissing Iguanar nach und greift mit allen an. HaJos Rannet blockt Mayael und Bant Charm legt Bull Cerodon drunter. HaJo reloadet außerdem mit Esper Charm.
Mit Naya Charm will Manuel nun für die letzten fünf Schadenspunkte angreifen. HaJo vereitelt dies zunächst mit Jund Charm, der Manuels Würste abräumt, und damit das Quintett komplett ist, bekommt der Rhox Charger noch -4/-4 dank HaJos Grixis Charm! Jetzt kann HaJo mit seinem 6/4er in die Offensive übergehen und einen Cavern Thoctar nachlegen, der in der nächsten Runde angreift und von Manuels Topan Ascetic totgeblockt wird. Manuel kauft sich noch zwei Runden, indem er HaJos Rannet zunächst excommunicatet und dann mit Cylian Elf chumpblocked, doch als HaJo auch noch ein Yoked Plowbeast nachlegt, hat Manuel die Nase voll vom ganzen Fett am Tisch und packt seine Karten ein.
Hans-Joachim Höh 1:0 Manuel Faber
Manuel boardet einen Qasali Ambusher aus und bringt dafür ein Naturalize. HaJo entfernt Ridge Rannet und Rockcaster Platoon und ersetzt sie durch Angelsong mal zwei.
Das zweite Spiel verläuft unspektakulär. Manuel spielt Rip-Clan Crasher in Turn 2 und 3 aus und legt noch einen 2/2 Wild Nacatl nach. HaJo ist etwas screwed und muss einen Zug in einen Obelisk of Esper investieren, der sogleich naturalizet wird. HaJo geht im nächsten Angriff auf 4 und gibt auf, nachdem er irgendeinen non-JundCharm getopdeckt hat.
Hans-Joachim Höh 1:1 Manuel Faber
Im dritten Spiel sieht es für HaJo schon besser aus. Sein Mana ist dank Seaside Citadel, Esper Panorama und Obelisk of Naya ultrastabil. Doch auch Manuel hat den guten Draw mit Cylian Elf und Wooly Thoctar. HaJo spielt noch einen Esper Obelisk aus und kann das Thoctar dann mit Grixis Charm vernichten und die Verstärkung in Form von Rhox Charger gleich noch mit Bloodpyre Elemental umschießen. Der Cylian Elf hat HaJo allerdings schon im Alleingang auf sechs gebracht und jetzt gesellt sich noch ein Mosstodon dazu.
HaJo spielt einen Topan Ascetic, doch scheint das Spiel kaum noch gewinnen zu können, denn Manuel hält noch Naya Charm und Welkin Guide! Jetzt kommt die interessante Stelle. Manuel überlegt sich, wie er gewinnen kann, aber HaJo hat noch drei Mana enttappt. Manuel: „Welche Charms kannst du mit diesen drei Manaquellen eigentlich alles ausspielen?“ HaJo: „Hmm mal sehen... Na klar, alle!“ Das ist natürlich eine schwierige Situation. Bant Charm und Grixis Charm könnten das Mosstodon vernichten, falls Manuel seinen Charm oder Guide spielt. Den 2/2er mit dem Guide zu pumpen spielt dafür direkt in HaJos Jund Charm. Manuel entscheidet sich dazu, erst einmal einfach so anzugreifen. Der Topan Ascetic blockt das Mosstodon und versucht, sich aufzupumpen. Da spielt Manuel seinen Naya Charm, um den Ascetic abzuschießen. HaJo pumpt ihn mit seinem Jund Charm, das Mosstodon stirbt und HaJo geht auf 4. Sein nachgelegter Waveskimmer Aven wird durch Welkin Guide nun zum chumpblocken gezwungen.
Gut, dass HaJo Kiss of the Amesha topdeckt und wieder auf 11 geht! Der Gegenangriff bringt ihn direkt auf sieben und Mayael the Anima soll nun das Late Game dominieren. HaJo zückt einen Resounding Thunder, um dies abzuwenden, und stoppt die Angriffe des kleinen Elfen mit einem Rakeclaw Gargantuan. Nun kann nur noch der Welkin Guide etwas ausrichten, und obwohl HaJo auch noch Cavern Thoctar ausspielt und in die Gegenoffensive übergeht, steht er doch auf mickrigen drei Lebenspunkten einem Welkin Guide gegenüber, ohne ihn blocken zu können. Tatsächlich sieht es so aus, als ob Manuel das Ziel als erster erreichen würde. Doch HaJo slammt im tödlichen Angriff einen Angelsong und kann das Spiel im Gegenzug für sich entscheiden. Knappe Kiste, doch HaJos unendliches Nachdenken hat den Unterschied gemacht!
Hans-Joachim Höh 2:1 Manuel Faber
Feature Match: Halbfinale – Jonas Wallendorf vs. Reinhold Kohl
Jonas ist auf Esper daheim und tritt gegen Reinhold aus Naya an. Die Decklisten:
Reini muss im ersten Zug ein Jungle Shrine spielen und sich darum gefallen lassen, dass Jonas' Tidehollow Sculler seinen Wild Nacatl von der Hand pflückt. Mit ihm und Windwright Mage macht er Druck und tauscht seinen Sculler gegen Reinis Sacellum Godspeaker – die perfekte Situation für seinen Sanctum Gargoyle. Schnell spielt Reini einen Obelisk of Naya und einen Sigiled Paladin, bevor der Sculler wiederkommt und diesmal seinen Branching Bolt aus dem Spiel nimmt. Knight of the Skyward Eye und Wild Nacatl sind Reinis nächste Plays; der Nacatl kann mit Windwright Mage tauschen, da der Gargoyle Jonas' Friedhof frei von Artefakten hielt. Mit Agony Warp und Oblivion Ring leert er Reinis Board, der nun den Sculler excommunicated. Wohl um Reinis Branching Bolt wissend legt Jonas Tidehollow Strix nach; der Sanctum Gargoyle fängt sich daraufhin direkt den Branching Bolt. Da Reini jedoch schon nur noch auf zwei ist, nutzt auch dies nichts mehr und er muss aufgeben.
Jonas Wallendorf 1:0 Reinhold Kohl
Jonas boardet Filigree Sages für Hindering Light aus. Reini behebt einen kleinen Deckbau-Fehler und tauscht einen Forest gegen ein Jund Panorama.
Reini eröffnet trotz Mulligan stark mit Wild Nacatl und Knight of the Skyward Eye, wobei Letzterer umgehend von Agony Warp abgestellt wird. Hissing Iguanar verstärkt seine Offensive und eine defensive Steelclad Serpent muss einen Turn pausieren, da sie von Reinis Excommunicate weggelegt wird. Kiss of the Amesha baut sein angeschlagenes Life Total wieder auf, aber gegen Reinis 6/6-Mycoloth scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis er dieses Spiel trotzdem verliert.
Er versucht noch, mit einer Armee von Windwright Mages etwas an diesem Spielausgang zu ändern, doch da er nie ein Artefakt in den Friedhof bekommt, müssen seine Mages irgendwann blocken. Glücklicherweise erzeugt sein zweiter Agony Warp in dieser Situation einen 2-1 Tausch. Die Tokenarmee wächst und wächst, doch anstatt abzuwarten, bis sie kritische Masse erreichen, tötet Reini lieber die nervigen Vectis Silencers mit seinem Branching Bolt und erwischt nebenbei noch einen reichlich irrelevanten Sanctum Gargoyle, der gegen Reinis Jungle Weaver ohnehin keinerlei Gegenrace hätte starten können. Nun verprügelt Reini seinen Gegner mit dem Pumpknight, seiner Spinne und einem Cavern Thoctar. Gegen so viel Fett kann Jonas nur noch mit einem Homunculus-Token chumpblocken und muss sich dann geschlagen geben.
Jonas Wallendorf 1:1 Reinhold Kohl
Reini boardet nun endlich das suboptimale Excommunicate aus und bringt dafür lieber einen Welkin Guide.
Das dritte Spiel verläuft reichlich antiklimaktisch. Jonas hält eine vertretbare Hand mit zwei Ländern, die ihm ermöglicht, mit einem Tidehollow Sculler das Magma Spray von Reinis Hand zu fischen und noch einen Puppet Conjurer zu legen. Reini hat dafür eine landintensive Hand gehalten und zieht fleißig weiter Länder nach. Um dem entgegenzuwirken, fetcht er in Turn 4 schon in seiner Upkeep, obwohl dies die Wahrscheinlichkeit, ein Land nachzuziehen, nicht einmal um 3% verringert und ihn dafür potenziell einen Turn kosten könnte, falls er jetzt einen 4- oder 5-Drop nachzieht. Leider passiert es ihm nicht – es hätte einen pädagogischen Effekt gehabt und ihn das Spiel trotzdem nicht gekostet. Denn normalerweise gewinnt Screw gegen Flood, es sei denn, der Screw wächst sich zu einem Heavy Screw aus, was genau dann der Fall ist, wenn man schon discarden muss.
Jonas findet leider NIE sein drittes Land und muss sogar zweimal discarden, bevor Reini ihn mit seinem Jungle Weaver, Welkin Guide und Wild Nacatl besiegt. Vermutlich hätte man den Weaver zwar in Turn 2 cyclen müssen, aber wie die Kölner so schön sagen: „Es hat doch gereicht!“ Meiner Meinung nach die wohl schlechteste Magic-Weisheit. Schließlich geht es nicht darum, ob es DIESMAL geklappt hat, sondern ob es zu dem Zeitpunkt, an welchem man sich für das Play entschieden hat, WAHRSCHEINLICH funktioniert hätte. Wie dem auch sei:
Jonas Wallendorf 1:2 Reinhold Kohl
Feature Match: Finale – Björn Bösel vs. Reinhold Kohl
Reinis Deck kennen wir ja; Björn hat ein etwas unfokussiertes UBrw gedraftet. Die Decklisten:
Beiden hätte ich den Flug nach Kyoto gegönnt. In vergangengen Zeiten hätten sie ihn auch beide bekommen. Erschreckend, festzustellen, dass ich schon das Alter der „früher war alles besser“-Gedanken erreicht habe. Mittlerweile heißt es: „There can be only one.“ Und getreu dieses Highlander-Mottos tragen Björn und Reini es nun um alles oder nichts aus.
Reini macht frühen Druck mit Cylian Elf, Sacellum Godspeaker im Gray Ogre-Modus und 3/3-Wild Nacatl. Branching Bolt schießt Sanctum Gargoyle ab, Cloudheath Drake darf dadurch leben, um mit dem Nacatl abzutauschen. Steelclad Serpent soll den Boden dichtmachen, aber der Godspeaker hat nun endlich was geleistet und Jungle Weaver rausbeschleunigt. Elvish Visionary provoziert einen Infest, der nun 3:1 tauschen soll, aber der Plan geht nach hinten los und Branching Bolt erlegt auch noch die Steelclad Serpent. Die Spinne macht dann kurzen Prozess mit Björn.
Björn Bösel 0:1 Reinhold Kohl
Björn bringt Kederekt Leviathan und Spell Snip für Jhessian Lookout und Glaze Fiend. Reini boardet wie gehabt Forest und Excommunicate gegen Jund Panorama und Welkin Guide.
Dregscape Zombie und Shore Snapper sehen nach einer ordentlichen Offensive aus. Reini legt einen Knight of the Skyward Eye, um abtauschen zu können. Darum legt Björn vor dem Combat einen Scavenger Drake aus. Reini bammt im Angriff zwei Kreaturen mit Branching Bolt und blockt den Snapper mit seinem Knight tot. Ein weiterer Knight und Oblivion Ring auf Björns Kederekt Creeper bringen das Spiel in Realm Razer-Reichweite, aber in Response kommt noch Resounding Wave auf Reinis Oblivion Ring, so dass der Creeper wieder im Spiel ist. Dieser tradet bei nächster Gelegenheit mit dem Armageddodon.
Björn nutzt seine zurückgewonnenen Länder nur für einen kümmerlichen Master of Etherium ohne Freunde, während Reini gleich mit Cavern Thoctar weitermacht. Hissing Iguanar und Welkin Guide von Reini provozieren einen Not-Kederekt Leviathan von Björn. Reini legt wieder ein paar Kreaturen hin und saugt den Leviathan dann mit dem schon bekannten ORing ein, sein Welkin Guide wird aber von Spell Snip gecountert. So kann der Knight diesmal nicht gegen den Viscera Dragger von Björn angreifen. Das Problem des 5/5 Thopctar besteht jedoch weiterhin, und ein zweiter Branching Bolt auf Björns Chumpblocker besiegelt sein Schicksal.
Björn Bösel 0:2 Reinhold Kohl
Herzlichen Glückwunsch Reini! Ich weiß, du hast es oft versucht und jetzt endlich geschafft. Wir sehen uns spätestens in Kyoto!
An alle anderen: danke fürs Mitspielen. Gerechnet wurde mit 60 Leuten, erhofft waren (vom Veranstalter) 80. Mit 74 lagt ihr gut im Rennen und habt mir einen sehr coveragewürdigen 7-Runden-Swiss-Tag verschafft. Nochmals besten Dank – auch an die fleißigen Helfer bei der Draftcoverage!
Bis nächste Woche, wo ich euch mit einigen heldenhaften Stories über meinen Standard-Erfolg versorgen werde. Bis dann.
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