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Die Wiederauferstehung der Magic-Bundesliga
von
13.07.2009

[Zwei – geschweige denn drei – Schreiber lassen sich in der Autorenangabe einfach nicht unterbringen. Deshalb an dieser Stelle der Hinweis, dass sich im Folgenden zunächst Dennis Johannsen und Jan Rueß zu Wort melden...]
Dennis Johannsen
Jan Rueß

Es war einmal das Jahr 2005, da gab es noch die Magic-Bundesliga. Deutschlandweit spielten 3-Mann-Teams, aufgeteilt in sechs Regionen und in erste und zweite Ligen, um die Qualifikation zur Endrunde. Deren Sieger durften sich nicht nur „Deutsche-Team-Meister“ nennen, sondern bekamen auch die Qualifikation zur jährlichen Team-Pro-Tour. Doch dann wurde die Bundesliga eingestellt. Für die Spielerschaft war das sehr schade, denn das 3-Mann-Team-Format macht nicht nur unglaublich viel Spaß, auch das Gefühl zusammen mit seinem Team in einem Liga-System mit fortlaufender Wertung zu spielen war einmalig. Es ist inzwischen offensichtlich, dass der Wunsch nach dem 3-Mann-Team-Format nach wie vor sehr groß ist. Deswegen war es an der Zeit, die Sache erneut anzupacken. Und eines ist schon mal klar:

Die Magic-Bundesliga wird zurückkehren! Und zwar bald!

Jetzt geht es nur noch darum, in welcher Form dies geschehen soll. Denken wir dafür noch einmal zurück an die alte Bundesliga, von der auch MiDi neulich schon berichtete. Warum wurde sie eingestellt? Entgegen dem Glauben einiger waren hier weder Spielermangel noch Unzufriedenheit in der Spielerschaft die Gründe. Vielmehr war es einfach eine wirtschaftliche Rechnung vonseiten Hasbro bzw. Amigo. Die Bundesliga bedeutete einen großen Verwaltungsaufwand und damit hohe Kosten. Es wurde beschlossen, diese Mittel besser in andere Projekte fließen zu lassen. Außerdem gab es ja gar keine Team-Pro-Tour mehr.

Wenn es nun also gelänge, eine neue Bundesliga unabhängig von Hasbro aufzuziehen, stände deren Erfolg eigentlich gar nichts im Weg, denn Spieler und Lust sind nach wie vor vorhanden. Es ist allerdings klar, dass in der alten Bundesliga nicht alles optimal geregelt war. Neben einem übermäßig komplizierten Regelwerk und teilweise Schwierigkeiten bei der privaten Organisation von geeigneten Spielorten, gab es vor allem ein Hauptproblem: Bei zwei parallelen Spielorten entstanden Ungerechtigkeiten, da einige Teams Byes bekamen, andere ihre Siege aber erkämpfen mussten.

All dies gilt es bei der Planung der neuen Bundesliga zu berücksichtigen und zu verbessern. Wie genau die Nachteile minimiert und die Vorteile maximiert werden, darüber herrscht im Kreis der Organisatoren jedoch noch keine finale Einigkeit. Zwei grundlegende Konzepte sind in der Diskussion und beide haben natürlich Vor- und Nachteile. Sinn dieses Artikels ist es nun nicht nur euch – die Spieler, die gerne in der Bundesliga mitspielen möchten (wer eh kein Interesse hat, sollte sich vielleicht verkneifen das Ergebnis zu verfälschen) – über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren, sondern euch auch zu befragen:

Ihr dürft abstimmen!

Im Folgenden werden wir (Dennis Johannsen und Jan Rueß) das von uns bevorzugte „gebundene“ Modell vorstellen und Tobi Henke wird euch das von ihm bevorzugte „offene“ Modell vorstellen. Dann dürft ihr wählen und die Mehrheit wird entscheiden, mit welchem Modell die Planung fortgesetzt wird. Betont sei noch mal, dass es bei dieser Abstimmung nicht um jedes Detail geht, sondern um die Wahl des grundsätzlichen Prinzips. Für Details nehmen wir gerne weiterhin Vorschläge im Forum entgegen, entschieden werden sollten sie jedoch im Kreis der Planer.


Zunächst einmal zu den Punkten, die beide Modelle gemeinsam haben:

Die Formate: Natürlich gibt es Limited und Constructed. Limited bedeutet Team-Sealed. In Constructed werden die üblichen relevanten und standardmäßig genutzten Formate Block, Standard und Extended gespielt.

Die Spielorte: Es wird in Deutschland voraussichtlich neun Spielorte geben (mindestens acht davon sind bereits bestätigt):

Hamburg
Berlin
Leipzig
Dortmund
Köln
Frankfurt
Ludwigsburg/Stuttgart
Nürnberg
München

In jeder dieser Städte gibt es einen Expert-Store, in dem alle Spieltage dieser Region stattfinden werden. Sie stellen den Platz zur Verfügung und haben im Gegenzug Einnahmen durch Verkauf des Produkts für den Limited-Teil und durch Verkauf von Hüllen, Einzelkarten usw. In jedem dieser Orte existiert eine lebendige Magic-Szene, so dass es viele Teams geben sollte, für die sich die Frage der Anfahrtswege gar nicht erst stellt. Für alle anderen gilt: Es gibt einen Spielort in eurer Nähe!

Die Endrunde: Es soll sie geben! Dafür qualifizieren können sich Teams in jeder Region unabhängig, wobei der Modus je nach Modell unterschiedlich sein kann. Unterstützt wird die Endrunde zum einen von Hasbro, zum anderen sei hier auch erwähnt, dass Miracle Games sich großzügig dazu bereiterklärt hat, als Sponsor zu fungieren. Der genaue Ablauf der Endrunde und überhaupt die Anzahl der teilnehmenden Teams muss nicht sofort geklärt werden. Fakt ist aber, dass das Finale im Team-Rochester-Draft gespielt wird.

Die nahe Zukunft: Offensichtlich kann in 2009 keine komplette Saison mehr gespielt werden. Stattdessen könnte es jedoch in jedem der oben genannten Spielorte im September und Oktober ein Qualifikationsturnier für eine 2009er-Endrunde geben. Diese Qualifikationsturniere würden über das Interesse an der Liga und generell am Team-Format Aufschluss geben und hätten im gebundenen Modell noch weitergehende Bedeutung. 2010 ginge es dann los mit der ersten regulären Saison der neuen Bundesliga. Und hierfür nun zu den beiden unterschiedlichen Modellen...

DAS GEBUNDENE MODELL

Unser Modell hat vier Eckpfeiler, auf die wir im Folgenden einzeln eingehen werden:


1) Fest eingeteilte Ligen mit festen Teams

Nach langer Überlegung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es keine zweite Bundesliga geben soll, sondern stattdessen eine beliebige Anzahl paralleler, gleichwertiger erster Bundesligen. Der entscheidende Grund dafür ist, dass so jedes Team eine Chance hat, sich für die Endrunde zu qualifizieren, ohne erst eine komplette Saison darauf verwenden zu müssen, überhaupt in die erste Liga zu gelangen. Qualifizieren für die Endrunde tut sich nämlich aus jeder Liga der erste Platz. Das heißt also auch, dass die Anzahl der Qualifikationsplätze zunimmt, wenn sich in einer Region eine größere Anzahl Teams anmelden.

Die Einteilung in parallele Ligen muss nicht komplett zufällig sein. Um ungefähr ausgewogene Ligen zu haben, sollen die Ergebnisse der offenen Qualifikationsturniere aus 2009 die Grundlage für die Gruppeneinteilung sein.

Der Nachteil daran, dass es keine zweite Liga gibt, ist das Wegfallen der Abstiegsplätze, was dazu führen kann dass bei den schlechter platzierten Teams die Motivation sinkt. Dies kann aber durch andere Regelungen behoben werden. (Siehe dazu Punkt 3 und 4.)

Sollten sich in einer Region weniger als sechs Teams anmelden (wovon wir nicht ausgehen), so wird hier keine Liga gespielt und die Teams haben die Möglichkeit, zu benachbarten Spielorten eingeteilt zu werden. Ansonsten werden die Teams wie folgt in Ligen eingeteilt:

Anzahl der Teams Aufteilung in Ligen Qualifikationsplätze
6 bis 8 6 bis 8 1
9 4 und 5 2
10 5 und 5 2
11 5 und 6 2
12 6 und 6 2
13 6 und 7 2
14 7 und 7 2
15 7 und 8 2
16 8 und 8 2
17 6 und 6 und 5 3
18 6 und 6 und 6 3
usw.

Aus organisatorischer Sicht ist der Nachteil dieses Systems, dass es bei einigen (wenigen) Team-Anzahlen zu Ligen mit nur vier oder fünf Teams kommt, was aus unserer Sicht nicht optimal ist. Durch das unter Punkt 3 erklärte Spielsystem wird dieser Nachteil allerdings relativiert, so dass sich auch in diesen Ligen – falls es sie gibt – gut spielen lässt. Aus Sicht der Spieler bedeutet eine kleinere Liga nebenbei bemerkt auch eine größere Chance, sich für die Endrunde zu qualifizieren.

Des Weiteren sei hier noch erwähnt, dass, auch wenn an einem Spieltag nur drei Spieler für ein Team antreten, jedes Team im Optimalfall aus mehr als drei Spielern bestehen sollte (fünf wäre unserer Meinung nach eine gute Zahl). So muss nicht jeder Spieler an jedem Spieltag ran und Ausfälle einzelner sind leichter auszugleichen. Natürlich ist es erlaubt, während einer Saison neue Spieler in ein Team aufzunehmen. So können auch Leute, die weniger Zeit oder seltener Lust haben, mal zum Zug kommen. Ersatzspieler sind praktisch. Andererseits ist es nach unserem System keinem Spieler erlaubt, innerhalb einer Saison für zwei verschiedene Teams zu spielen. Sobald er für ein Team eingesetzt wurde, ist er für den Rest der Saison auf dieses Team festgelegt. Dies ist unserer Meinung nach essenziell für ein wirkliches Mannschafts-Gefühl.


2) Feste Termine

Feste Termine sind wichtig für die Planungssicherheit. Sie werden rechtzeitig bekanntgegeben und natürlich so gelegt, dass sie sich nicht mit Grand Prix, PTQs, NQs und Prereleases überschneiden. Es soll in einer Saison sieben Spieltage geben.


3) Auf jedem Spieltag einer Liga treffen sich ALLE Teams der jeweiligen Liga

Dieser Punkt ist von großer Wichtigkeit, denn durch ihn wird das größte potenzielle Problem der Bundesliga – die Folgen von nicht antretenden Teams – stark eingedämmt. Jedes Team spielt gegen jedes andere Team eine Runde, entweder Limited oder Constructed (außer bei Spieltagen mit weniger als fünf Teams – hier spielt jedes Team zwei Runden gegen jedes andere Team, Limited UND Constructed).

Daraus ergeben sich für den Fall, dass ein oder mehrere Teams nicht antreten (mehr dazu wie diesem Fall von vornherein entgegengewirkt wird unter Punkt 4) zwei entscheidende Vorteile im Vergleich zum alten System:

Da die Anzahl der vorgesehenen Teams für einen Spieltag größer ist, ist im Normalfall, auch wenn weniger Teams auftauchen als vorgesehen, ein gutes Spielsystem gewährleistet. (Siehe Tabelle.)

Alle angetretenen Teams sind gleich betroffen. Es gibt keine Ungerechtigkeiten mehr dadurch, dass auf dem einen Spieltag lauter Freilose verteilt werden, während auf dem parallelen Spieltag in der gleichen Liga jeder Punkt erkämpft werden muss.

In der folgenden Tabelle wird dargestellt wie viele Runden jeweils bei jeder Anzahl Teams, die sich zu einem Spieltag einfinden, gespielt werden:

Anzahl der Teams Runden Limited Runden Constructed Runden gesamt
2 bis 3 1 bzw. 2 1 bzw. 2 2 bzw. 4
4 3 3 6
5 2 3 4
6 2 bis 3 2 bis 3 5
7 2 bis 4 2 bis 4 6
8 3 4 7


4) Verbindlichkeit

Dies ist es, was das „gebundene“ System ausmacht. Es kann nicht kommen, wer grade Lust hat, aber es soll kommen, wer sich angemeldet hat. Jedes Team soll an jedem Spieltag antreten, das ist die Theorie. Zwingen kann man natürlich niemanden und es ist damit zu rechnen, dass es den einen oder anderen Ausfall geben wird (obwohl die Ausfälle nach unserer Einschätzung geringer ausfallen werden, als viele befürchten). Aber man kann es den Teams attraktiv machen, die Spieltage nicht ausfallen zu lassen. Dies lässt sich kombinieren mit einer Anmeldebedingung, die gleichzeitig dafür sorgt, dass sich nur Teams anmelden, die auch wirklich vorhaben zu kommen. So hat man einen doppelten Effekt.

Unser Modell sieht vor, dass ein Team bei der Anmeldung bereits die Produktkosten für die letzten drei Spieltage bezahlt. Das wären dann voraussichtlich 100 Euro pro Team (90€ für das Produkt dreier Spieltage und 10€ für das Produkt bei der Endrunde). Alternativ wären statt der letzten drei Spieltage auch die letzten beiden Spieltage denkbar, wodurch die Kosten auf 70 Euro fielen. Sollte aus irgendeinem Grund ein Spieltag nicht stattfinden, wird das Geld natürlich an die Teams zurückgezahlt. Und sollte ein Team trotzdem nicht antreten, so kann das gesparte Geld entweder in Preise oder in die Endrunde investiert werden. In jedem Fall geht für Teams, die alle Spieltage spielen, kein Geld verloren!

Zum Schluss wollen wir auch noch auf einige Punkte der Alternative – dem „offenen“ Modell – eingehen und erklären was uns daran nicht gefällt:

Es gibt keinerlei Verbindlichkeit. Jeder kann sich einfach mal anmelden (kostet ja nichts), ob er dann tatsächlich kommt, ist eine andere Sache. Letztendlich führt das unserer Meinung nach zu:

schwankenden und schwindenden Teilnehmerzahlen, die an späten Spieltagen dazu führen können, dass nicht sechs Runden gespielt werden können.

Das bedeutet, dass an parallelen Spieltagen in der gleichen Liga sehr unterschiedliche Bedingungen herrschen können. Mal ganz abgesehen davon, dass parallele Spieltage sehr unterschiedlich stark besetzt sein können, gibt es wieder das gleiche Problem wie in der alten Bundesliga: Für die einen Teams gibt's dann Byes, für die anderen nicht.

Insgesamt halten wir unser Modell nicht nur für besser durchführbar, wir finden den Flair einer Liga besser als eine Serie von offenen Spieltagen.

Wie auch immer, die Entscheidung liegt bei euch. Und solltet ihr euch gegen unser Modell entscheiden, dann stehen wir natürlich trotzdem nach wie vor zu 100% hinter der Magic-Bundesliga.

Dennis Johannsen & Jan Rueß

[An dieser Stelle übernimmt Tobi die Tastatur...]

Hallo allerseits! In Kürze (also sowohl bald als auch in wenigen Worten) werde ich nun versuchen, euch das alternative, sogenannte „offene Modell“ näherzubringen...

Doch zunächst Grundlegendes vorweg: Wir haben nicht 2005 und noch weniger haben wir 1996! Als die Bundesliga irgendwann im vorigen Jahrtausend eingeführt wurde, sah die Magic-Landschaft komplett anders aus: Turniere waren rar gesät und Spieler hießen die Liga trotz all ihrer Einschränkungen und Verpflichtungen dementsprechend mit offenen Armen willkommen; ganz anders heutzutage – am vergangenen Wochenende gab es z.B. einhundertacht Prereleases im Bundesgebiet! Dass die alte Bundesliga im Jahre 2005 überhaupt noch funktionierte, lag in erster Linie daran, dass sie sich über viele Jahre hinweg bereits als feste Institution in der Szene verankert hatte. Wenn man nun den Relaunch wagt, dann muss man die Liga ganz neu etablieren. Der Zuspruch, den die alte Liga ob ihrer Historie genoss, darf nicht als Beweis gelten, dass ein ähnliches Modell weiterhin tragfähig wäre!

Stattdessen sollte man sich bemühen, die neue Liga so reizvoll wie möglich zu gestalten. Und dafür gibt's im Folgenden...

DAS OFFENE MODELL

1) Verpflichtungen?

Ein Team soll Geld für ein Turnier bezahlen, von dem es noch gar nicht weiß, ob es daran teilnehmen kann oder möchte? Ja, das hat früher einmal tatsächlich funktioniert... Heutzutage halte ich es jedoch für ein geradezu absurdes Geschäftsmodell! Ein Team soll sich für Spieltage voranmelden, die mehrere Monate in der Zukunft liegen...? Ein Blick ins Forum genügt, um zu sehen, dass Magic-Spieler mitunter ein paar Tage im Voraus einen Last-Minute-GP-Trip planen! Allein bei dem Wort „Verpflichtung“ zuckt man bereits instinktiv zurück und bei der Kombination „längerfristige Verpflichtung“ läuft man weg.

Zudem bleibt ein bitterer Beigeschmack... nach Peitsche. Denn in der Frage „Zuckerbrot oder Peitsche?“ greift das gebundene Modell eindeutig zur Peitsche. Als Preis des Ganzen ist lediglich die Qualifikation zur finalen Endrunde vorgesehen, so dass Teams, die sich nach der Hälfte der Spieltage außerstande sehen, auf Platz 1 zu landen, eigentlich wegbleiben könnten – außer natürlich, dass sie gezwungen werden anzutreten, um das bereits bezahlte Produkt nicht verfallen zu lassen. (Und selbst da stellt sich die Frage, ob ein Team das dann nicht einfach abholen und sofort wieder droppen würde.)

Bei meiner Alternative setze ich dagegen alles auf Zucker:

Jeder Spieltag steuert Punkte für die Ligawertung bei, ist aber zugleich ein eigenständiges Turnier und offen für alle interessierten Teams.

Jeder Spieltag bietet eine eigene Preisausschüttung.

Das grundlegende Problem einer Liga ist, dass ab einem gewissen Zeitpunkt die Ligawertung für viele Teams uninteressant wird und sie daraufhin wegbleiben. Anstatt zu versuchen, ihre Anwesenheit zu erzwingen, würde ich sie ködern. Und ich würde explizit auch Späteinsteigern und Gelegenheitsspielern eine Teilnahme erlauben. Diejenigen Teams, die auf das große Endziel des Ligafinales hinarbeiten, können das weiterhin genauso tun, und alle anderen können ebenfalls am Spaß teilhaben. Diese Zielgruppe zusätzlich anzusprechen, ist für mich ein Vorteil ohne Nachteil.


2) Teamzusammensetzung

Gehen wir einmal von folgendem Szenario aus: Am ersten Spieltag spielen A, B und C gemeinsam als Team. Für den zweiten Spieltag würden A und B nun gerne zusammen mit D spielen. C seinerseits würde gerne zusammen mit E und F spielen, die zuvor zusammen mit G gespielt hatten.


Sollte man C, E und F die Teilnahme wirklich verweigern, nur weil C bereits einmal für ein anderes Team angetreten war?

Nun, wir können gerne darüber diskutieren, ob man es dem neuen Team C, E und F untersagt, die Ligaplatzierung zu übernehmen, die sich E, F und G am ersten Spieltag erarbeitet haben. Die entsprechende Regel könnte in etwa lauten:

Ein Spieler, der bereits an einem Spieltag teilgenommen hat, darf bei einem folgenden Spieltag keinem anderen Team beitreten, Spieler dürfen allerdings jederzeit ein neues Team gründen.

Aber einem willigen Team begeisterter Spieler die Teilnahme verbieten...? Im Ernst?! Das ist doch Unsinn!


3) Aufteilung einzelner Spieltage

Ideal wäre es, wenn an einem Spieltag einfach alle Teams der Region teilnähmen. Es gibt unter den beteiligten Läden solche, die sogar PTQs in ihren Geschäftsräumen abhalten – warum sollte man sie also nicht große, unaufgeteilte Spieltage durchführen lassen? Regel Nummer 1:

An einem Spieltag nehmen nach Möglichkeit alle Teams der Region teil.

Offensichtlich führt das zu Problemen, wenn es in einer Region mehr interessierte Teams gibt, als in den jeweiligen Laden passen. Meine beiden Vorredner lösen das Problem, indem sie die Teams in zwei oder mehr parallele Ligen aufteilen. Abgesehen davon, dass dasselbe im offenen Modell schlicht nicht durchführbar ist, ist ihr System nicht ganz ohne Haken: Sie wollen eine „ausgewogene“ Aufteilung vornehmen. Wenn man jedoch „starke“ und „schwache“ Teams einer Region gleichmäßig auf mehrere Ligen aufteilt, trifft man im ungünstigen Fall so bereits zu Beginn einen Vorentscheid, wer diese Liga wohl gewinnen wird – die „starken“ Teams einer Region treffen niemals aufeinander, sondern treten ausschließlich gegen Underdogs an!

Nun, dass die „starken“ Teams garantiert aufeinandertreffen, ist nicht machbar, sobald man irgendeine Form von Aufteilung verwendet. Dass die „starken“ Teams aber garantiert niemals aufeinandertreffen, ist ein Fehler im System. Und das ist nicht das Einzige: Durch die starre Einteilung in vollständig separate Ligen entsteht überhaupt erst das Problem von Teams, die aussteigen und Lücken hinterlassen. Wenn beispielsweise in einer Liga, welche anfangs fünf Teams umfasst, zwei nach der Hälfte der Spieltage aussteigen – wäre es da nicht viel besser, dynamisch reagieren zu können? Ich schlage folgende Alternative vor:

Ein Laden wird je nach Nachfrage und zur Verfügung stehendem Platz ggf. mehrere Termine für einen Spieltag ansetzen.

Kein Team und auch kein einzelner Spieler darf an mehreren Terminen desselben Spieltags teilnehmen.

Mit anderen Worten: Ein Spieltag wird gegebenenfalls auf mehrere einzelne Turniere aufgeteilt, an denen halt jeweils teilnimmt, wem es besser in seinen Terminkalender (und dem der beiden Mitstreiter) passt. Ja, daraus ergibt sich potenziell ein Ungleichgewicht. Eins dieser Turniere könnte stärker besetzt sein als ein anderes, sowohl zahlenmäßig als auch nach „Spielstärke“. Aber während es hier ein möglicher Nebeneffekt ist, wird es im gebundenen Modell von vornherein festgeschrieben.


4) Offene Fragen?

Aber klar doch, die gibt es! Wie viele Runden sollen an einem Spieltag (bzw. an einem Termin eines Spieltags) gespielt werden? Wie viele Teams müssen mindestens antreten? Nach welchem System übertragen sich die Ergebnisse eines Spieltags in eine Ligaplatzierung? (Alles auch unter dem Gesichtspunkt, dass einzelne Termine unterschiedliche Teilnehmerzahlen aufweisen können.) Und welche drei dürfen einen Team-Namen führen (und die Platzierung übernehmen), wenn sich sechs Spieler streiten, die alle schon einmal unter diesem Namen angetreten waren...?

Zu jeder dieser Fragen habe ich eine sehr konkrete Vorstellung – zum Teil sogar mehrere, die man zu einem späteren Zeitpunkt zur Diskussion stellen kann. Aber dabei handelt es sich nicht um das, was das offene Modell ausmacht. Die Kernpunkte des Modells findet ihr oben aufgelistet und nur sie sind für die Abstimmung relevant.

Stimmt ab!

TobiH

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