Mit Kai Fiedler stehen nun also auch in dieser Season drei (?) gewonnene PTQs für D
redge zu Buche. Zwei Wochen vorher hatte er noch gegen Radek Kaczmarczyks Zoodeck verloren (im Viertelfinale), diesmal lief es besser und er konnte das Finale glatt 2-0 für sich entscheiden.
Viertelfinale | Halbfinale | Finale | Sieger | Michal Gorski | Kaczmarczyk, 2-0 | | |
Radek Kaczmarczyk | Kaczmarczyk, 2-0 |
| | |
Frank O. Ohlhof | Ohlhof, 2-0 | Fiedler, 2-0 |
Adrian Rosada |
| | |
Bodo Rösner | Rösner, 2-1 |
Bastian Kempf | Fiedler, 2-0 |
| | |
Kai Fiedler | Fiedler, 2-1 |
Andreas Schraut | | |
Die eine Story dieses PTQs ist also, dass sowohl Radek als auch Kai ihre Top-8-Ergebnisse aus Leipzig in Berlin wiederholen konnten und Kai dann sogar gewann. Damit ist nach Christian Seibold (der den PTQ vor einer Woche in Frankfurt gewann) Kai Fiedler bereits der zweite Spieler, der in Leipzig noch scheiterte, aber seinen nächsten PTQ mit demselben Deck gewann.
Aber auch sonst gibt es noch viel zu berichten: Geschichten, Matchberichte und jede Menge Decklisten und Deckstrategie. Los geht's mit dem Turnierbericht für den Pro Tour Qualifier San Juan in Berlin!
Metagame
Wie zu erwarten war das Metagame sehr zoolastig und überhaupt wurden viele Decks mit
Lightning Bolt gespielt.
Von den 49 Spielern traten also tatsächlich nur zwei Spieler mit nicht konkurrenzfähigen Decks an. Das bestätigt den Trend, den Michael Diezel in seinem
Artikel über den Leipziger PTQ feststellte. Mit Zoo, Boros, Red Deck Wins und ScapeZoo zusammengezählt besaßen 20 Decks die Möglichkeit, den Gegner auszubrennen, das sind gut 40
% des Feldes.
Auch bemerkenswert: Leipzig schaffte es, 78 Mann für den PTQ zu mobilisieren, in der Hauptstadt kamen gerade einmal 49. Und darunter waren etwa zehn Berliner, der Rest kam aus Hamburg oder aus den südlichen Neuen Bundesländern (wenn auch Magdeburg zum Beispiel fehlte). Dementsprechend war Adrian Rosada der Einzige in der Top 8, der die Berliner Fahne hochhielt.
Zoo-Breakdown
Interessant sind hier natürlich die verschiedenen Versionen des Decks. Martin Bisterfeld spielte eine sehr merkwürdige Version mit
Bloodbraid Elf,
Punishing Fire und
Stoneforge Mystic, der nicht nur
Umezawa's Jitte suchen konnte, sondern als besonderes Feature einen
Sunforger! Sein Ergebnis fiel mit 0-2-Drop aber eher mau aus.
Der große Gewinner war allerdings die Variante, mit der Kyle Boggemes, der Zweite bei der Pro Tour San Diego, eine Woche vorher einen PTQ für San Juan gewonnen hat. Hier die Liste von Bodo Rösner, die bis auf zwei minimale Änderungen im Sideboard der
Originalliste entspricht:
Bodo Rösner, Blood-Zoo (Halbfinalist) | | | | 4 Wild Nacatl
4 Noble Hierarch
4 Bloodbraid Elf
4 Tarmogoyf
4 Knight of the Reliquary
2 Qasali Pridemage
4 Boom // Bust
3 Temporal Isolation
3 Blood Moon
4 Lightning Bolt
2 Lightning Helix
2 Temple Garden
2 Stomping Ground
2 Sacred Foundry
2 Verdant Catacombs
2 Marsh Flats
3 Misty Rainforest
4 Arid Mesa
1 Treetop Village
1 Mountain
2 Forest
1 Plains
|
2 Lightning Helix
2 Path to Exile
2 Damping Matrix
2 Ancient Grudge
2 Ethersworn Canonist
1 Rule of Law
2 Umezawa's Jitte
1 Ranger of Eos
1 Blood Moon
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Radek Kaczmarczyk – Blood-Zoo (Finalist) | | | | 4 Wild Nacatl
4 Noble Hierarch
4 Bloodbraid Elf
4 Tarmogoyf
4 Knight of the Reliquary
2 Qasali Pridemage
4 Boom // Bust
3 Temporal Isolation
3 Blood Moon
4 Lightning Bolt
2 Lightning Helix
2 Temple Garden
2 Stomping Ground
2 Sacred Foundry
2 Verdant Catacombs
2 Marsh Flats
3 Misty Rainforest
4 Arid Mesa
1 Treetop Village
1 Mountain
2 Forest
1 Plains
|
2 Path to Exile
4 Wheel of Sun and Moon
3 Ethersworn Canonist
1 Stoneforge Mystic
2 Umezawa's Jitte
1 Ranger of Eos
2 Lightning Helix
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Der Plan des Decks ist ein anderer als der eines „typischen“ Zoos im Extended. Und zwar handelt es sich um ein Metagamedeck, das versucht, die Manabasis des Gegners anzugreifen. Hierzu besteht das Arsenal aus vier
Boom // Bust und drei
Blood Moon sowie vier
Bloodbraid Elf, die einen kleinen Teil dazu beitragen, indem sie einen der vorigen Spells aufdecken können. Dieser Plan funktioniert gegen alle vier- oder mehrfarbigen Zoovarianten sehr gut, genauso wie gegen DDT, was ebenfalls kaum Basic Lands spielt (mit
Qasali Pridemage hat man hier sogar eine Maindeckantwort auf
Chrome Mox). Auch gegen
Hypergenesis und Faeries funktioniert dieser Plan sehr gut. Das Zugeständnis, das das Deck allerdings machen muss, ist
Temporal Isolation über
Path to Exile. Ansonsten ist die Deckliste recht festgezurrt und es gibt wenig, was man da noch ändern kann.
Sehr gut steht das Deck da gegen fast alle Zooversionen, da sie eben doch eigentlich alle vier Farben brauchen, um zu funktionieren. (Fast alle spielen
Bant Charm.) Ein einziger
Blood Moon ist da fast immer Game, selbst wenn sie klug genug waren, sich früh eine
Plains oder einen Wald zu suchen, braucht das Deck eigentlich beides. (Entweder sind
Kird Ape und
Loam Lion klein oder man kann keine Path/Helix etc. spielen.) Das Metagame scheint sich also hier etwas weitergedreht zu haben, die Zoodecks mit
Bant Charm konnten in Berlin keinen Blumentopf gewinnen. Ob das nun daran lag, dass sie übermäßig auf den Feind Blood-Zoo trafen, kann ich nicht sagen, da in Runde 3 schon alle Zoodecks von den oberen Tischen verschwunden waren. Die einzige Ausnahme bildete Till Riffert, der meine Liste vom letzten PTQ spielte (mit kleinen Änderungen: −2 Pridemage +1
Forest, +1
Bant Charm), dann aber in Runde 3 gegen Bodo Rösner verlor (interessanterweise ohne dass Bodo je einen
Blood Moon zog).
Von den vier Blood-Zoo-Decks, pilotiert von Bodo Rösner, Radek Kaczmarcyk, Artie Heinrich, Paul Weidemann, schafften es dann zwei in die Top 8 (die beiden Erstgenannten). Artie bekam die Probleme des Decks verdeutlicht, indem er, ohne im Sideboard etwas zu haben, 0-2 gegen D
redge verlor und anschließend gegen Frank Ohlhofs
Doran-Deck den Kürzeren zog. In diesem Matchup ist es eben sehr schwer, den Gegner wirklich nachhaltig mit
Blood Moon zu stören, weil
Doran zu viele Basic Lands plus
Noble Hierarch spielt, und was bleibt, ist ein Deck mit schlechteren und toten Karten.
Radek und Bodo wiederum konnten sich in der Top 8 zunächst durchsetzen (Bodo gegen Vampires, Radek gegen den Swiss-Sieger Michal Gorski mit DDT und dann doch gegen Frank Ohlhofs
Doran-Deck), bis beide schließlich von Kai Fiedlers D
redgedeck gefrühstückt wurden. Radek hatte sogar viermal
Wheel of Sun and Moon im Sideboard, verlor aber einfach stumpf 0-2 ohne je ein
Wheel of Sun and Moon zu sehen. Hier muss man bedenken, dass Blood-Zoo ohne Sideboardkarten gegen D
redge noch viel schlechter dasteht als ein herkömmliches Zoodeck, weil es viel weniger Burn und eine deutlich langsamere Clock hat.
Beim PTQ in Ludwigsburg am nächsten Tag konnte interessanterweise gar keiner mit Zoo in die Top 8 vorstoßen, trotz 13 Zoodecks unter 69 Spielern. Warum das herkömmliche Zoo so schwächelt, kann ich nicht wirklich sagen, höchstens mutmaßen, dass es dort unter anderem an dem häufigen Auftreten von D
redge und
Hypergenesis/
Living End lag.
Zum Schluss dieses Abschnitts noch ein schneller Breakdown der Zoovarianten, in ihren Unterschieden:
Gemeint ist jeweils das übliche Grundgerüst von je vier
Kird Ape,
Loam Lion,
Wild Nacatl,
Tarmogoyf,
Lightning Bolt,
Lightning Helix,
Path to Exile, ergänzt um die genannten Einzelkarten.
Swissrunden
Der Sieger nach Swiss hieß mit 6-0 Michal Gorski und spielte DDT. Gegen Bodo Rösner gewann er in Runde 4 nach einem unglaublich spannenden Match, das beiden alles abverlangte:
Die
Thopter Foundry-Kombo ist schon einmal aktiv gewesen und hat drei Tokens und ein
Sword of the Meek hinterlassen, auf Bodos Seite liegen ein
Tarmogoyf und ein
Qasali Pridemage, als Michal eine
Sphinx of Jwar Isle ausspielen kann. Zum Glück ist der
Tarmogoyf 4/5 und durch den
Qasali Pridemage 5/6. Die Sphinx ist also zu klein, um zu blocken, braucht aber ihrerseits auch nur noch zwei Angriffe für tödlichen Schaden... Ein
Thirst for Knowledge von oben gibt Michal einen
Slaughter Pact, und er hat noch einen Token zum Blocken, gegen nun zwei
Tarmogoyf und einen Pridemage – das sieht sicher aus, schließlich ist er noch auf zwölf Leben. Nur eine
Lightning Helix könnte Bodo, der mit seinen vier Leben auf die unbezielbare Sphinx schaut, noch den Sieg schenken. Wenn er die hat, verliert Michal aber wahrscheinlich. Nach einigem Nachdenken bleibt Letzterem nichts anderes übrig, als die Sphinx seitwärts zu drehen. Helix hat Bodo nicht, und verliert.
„That was one of the best games I ever played at a PTQ“, sagt Michal nach dem Match. Sie unterhalten sich noch darüber, dass Bodo ein gutes Play gemacht hat, als er
Ancient Grudge auf einen
Chrome Mox spielte, um die Sphinx zu verzögern. Bodo hatte nämlich die Sphinx kommen sehen und mehrere Runden lang versucht, Michal das nötige Mana zu verweigern, nicht nur mit dem Grudge, sondern auch mit
Boom // Bust. Er hätte noch weitergehen können, hätte dann aber anfangen müssen, sich mit
Boom // Bust selber zu screwen, womit er dann wohl auch verloren hätte.
Ghost Quarter ist währenddessen ein Dauerbrenner: Der Gegner von Sascha Schwarz (DDT) in Runde 3 opfert sein
Ghost Quarter. Ziel: Das
Ghost Quarter selbst... und stellt dann fest, dass der Effekt fizzelt. Wäre ja wohl auch etwas gut, wenn
Ghost Quarter einfach so jedes Basic Land aus sich selber heraus ins Spiel suchen könnte...
... auch bei Bastian Kempf (Vampires) gegen Adrian Rosada (Boros) an Tisch 5 ist
Ghost Quarter beteiligt: Kommt eine
Sacred Foundry für zwei Leben ungetappt ins Spiel, wenn man sie sich mit durch
Ghost Quarter zerstörte
Flagstones of Trokair sucht? Die Antwort von Sebastian Rittau lautet nein. Zwei Runden später sterben weitere Flagstones, und Adrian will erneut zwei Leben zahlen, Bastian lässt ihn auch das zurücknehmen – an dieser Stelle nun zu viel der Freundlichkeit, finde ich, schließlich darf er zwei Leben zahlen, wenn er möchte.
In Runde 6 drawen dann Kai Fiedler und Bastian Kempf sowie Frank Ohlhof und Andreas Schraut. Beide IDs sind eher riskant, da an Tisch 6 Jasper Grimmer mit Thopter-Combo ebenfalls auf 13 Punkte vorstoßen könnte, wenn er gegen Tobias Dregers Feen gewinnt, und damit möglicherweise einen der anderen verdrängt. Doch sowohl Kai und Bastian als auf Frank und Schraut kennen einander schon lange und wollen dem jeweils anderen nicht die Top 8 versauen.
Dann gibt es zwei Matches Blood-Zoo gegen DDT um die Top 8. Am einen Tisch im rein polnischen Duell Radek Kaczmarczyk gegen Mateusz Kopec und am anderen Tisch Bodo Rösner gegen Sascha Schwarz. Das letztere Duell ist sehr kurios:
Im entscheidenden Spiel klärt Sascha mit
Thoughtseize, dass Bodo keine Antwort auf Marit Lage hat und transmutet auf
Vampire Hexmage. Bodo zieht von oben:
Blood Moon! Ihm bleibt nichts übrig, als ihn zu spielen. Und ab da haben beide nur noch Gebirge im Spiel, denn Bodo hat ebenfalls keine Basic Lands gesucht. Fünf bis sechs Runden machen beide Draw-Go, ohne irgendetwas auf dem Board. Dann ziehen beide gleichzeitig Mana: Sascha einen
Chrome Mox, Bodo eine Ebene und anschließend einen Wald, der einen
Noble Hierarch ermöglicht. Sascha findet währenddessen mit
Thirst for Knowledge einen weiteren
Chrome Mox, der diesmal auf Schwarz imprintet wird. Bodo hat mittlerweile einen
Qasali Pridemage, einen
Bloodbraid Elf, einen
Tarmogoyf und eine
Damping Matrix ausgespielt, um Sascha maximal zu behindern. Sascha bounct zunächst den
Blood Moon und dann die
Damping Matrix (
Into the Roil und
Repeal) und castet dann einen Hexmage für seine schon im Spiel befindlichen
Dark Depths. Bodo hat die Antworten: Er castet
Damping Matrix und
Temporal Isolation für den aufgetauchten 20/20-Token. Anschließend kommt ein zweiter
Blood Moon. Sascha hat nur ein weiteres
Thirst for Knowledge und nun Outs auf mehr
Echoing Truth,
Rite of Consumption und
Engineered Explosives (für die Isolation). Aber es kommen lediglich zwei weitere Länder und eine
Thopter Foundry: Spiel und Match für Bodo, der damit in die Top 8 vorrücken kann.
Die Final Standings somit:
1 Michal Gorski (DDT), 18 P.
2 Andreas Schraut (Doran), 14 P.
3 Bodo Rösner (Blood-Zoo), 13 P.
4 Adrian Rosada (Boros), 13 P.
5 Frank Ohlhof (Doran), 13 P.
6 Bastian Kempf (Vampires), 13 P.
7 Kai Fiedler (D
redge), 13 P.
8 Radek Kaczmarcszyk (Blood-Zoo), 13 P., 52,7778 OMW%
9 Jasper Grimmer (Thopter-Combo), 13 P., 46,2963 OMW%
Michal Gorski – DDT (Viertelfinalist) | | | | 4 River of Tears
4 Urborg, Tomb of Yawgmoth
4 Sunken Ruins
4 Dark Depths
3 Tolaria West
1 Academy Ruins
2 Snow-Covered Island
2 Snow-Covered Swamp
4 Vampire Hexmage
4 Dark Confidant
4 Chrome Mox
3 Thopter Foundry
2 Sword of the Meek
1 Engineered Explosives
4 Thirst for Knowledge
4 Muddle the Mixture
1 Smother
1 Slaughter Pact
1 Echoing Truth
1 Repeal
4 Thoughtseize
1 Duress
1 Compulsive Research
|
3 Leyline of the Void
1 Chalice of the Void
2 Darkblast
2 Deathmark
1 Smother
2 Threads of Disloyalty
2 Damnation
2 Sphinx of Jwar Isle
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Adrian Rosada – Boros (Viertelfinalist) | | | | 4 Arid Mesa
4 Flagstones of Trokair
4 Ghost Quarter
3 Mountain
1 Plains
3 Sacred Foundry
4 Scalding Tarn
4 Goblin Guide
1 Jötun Grunt
4 Plated Geopede
4 Steppe Lynx
4 Lightning Bolt
4 Lightning Helix
2 Magma Jet
3 Path to Exile
4 Searing Blaze
3 Shard Volley
4 Zektar Shrine Expedition
|
2 Damping Matrix
2 Jötun Grunt
1 Oblivion Ring
3 Refraction Trap
3 Smash to Smithereens
3 Volcanic Fallout
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Bemerkenswert für mich war die kleine Renaissance von Doran, ein Deck, was zuletzt völlig unter dem Radar lief und auch keine Erfolge verbuchen konnte. Hier nun erreichten zwei von zwei Spielern mit diesem Deck die Top 8, nämlich die „Hamburger Schule“, Andreas Schraut und Frank O. Ohlhof. (Ja, FrankO heißt tatsächlich Frank O.
O.)
Andreas Schraut – Doran (Viertelfinalist) | | | | 3 Noble Hierarch
1 Birds of Paradise
3 Tidehollow Sculler
2 Qasali Pridemage
3 Kitchen Finks
4 Doran the Siege Tower
4 Tarmogoyf
2 Stoneforge Mystic
4 Path to Exile
4 Thoughtseize
1 Chrome Mox
2 Umezawa's Jitte
1 Sword of Fire and Ice
4 Marsh Flats
3 Verdant Catacombs
4 Treetop Village
3 Forest
1 Plains
1 Swamp
1 Temple Garden
3 Overgrown Tomb
2 Godless Shrine
|
4 Shriekmaw
4 Duress
1 Kitchen Finks
2 Deathmark
1 Qasali Pridemage
2 Damping Matrix
1 Engineered Explosives
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Der Schraut gab seine Deckliste auf die Rückseite eines Geschenkpapieres geschrieben ab, die andere Seite war mit bunten Äpfeln und Vögeln geschmückt. Er hatte wohl bei Freunden übernachtet, und die hatten kein Papier, glücklicherweise aber Geburtstag. Gerade noch einmal gut gegangen, das Geschenkpapier war sogar annähernd DIN A4...
Das Deck ist noch vom letzten Jahr, da hat Andreas mit dem Deck bei einem PTQ in Indianapolis Top 4 gemacht (ja genau!). Geändert hat sich nichts. Zumindest nicht viel:
Qasali Pridemage und
Stoneforge Mystic gab es damals noch nicht und wurden dementsprechend ins Deck integriert. Außerdem hinzugekommen ist ein Hierarch für einen Bird. Der eine verbliebene Paradiesvogel gewinnt übrigens ein Viertelfinalspiel gegen D
redge: Kai hat zwar unendlich viele Zombietokens, aber
Birds of Paradise tragen eine
Umezawa's Jitte und schlagen Kai tot. Okay, die Jitte hat zwar keine Marken, aber Schraut einen
Noble Hierarch im Spiel – und Kai ist auf einem Leben!
Warum ein
Sword of Fire and Ice im Deck ist? Weil nicht genug Jitte da war! Na gut, und weil es gegen den
Thopter Foundry-Gegner in Runde 3 ermöglichte, an den Tokens vorbeizulaufen. Die Thopter-Combo war bereits aktiv, doch mit
Tarmogoyf und Schwert konnte Schraut die Kombo einfach RACEN! Ja genau, Thopter sind blau!
Frank Ohlhof traue ich hier dann doch insgesamt zu, sich mehr Gedanken über seine Deckliste gemacht zu haben. Seine Liste sieht auch wesentlich fokussierter aus, spielt er doch deutlich mehr 4-ofs als Schraut. Ich finde Zeit, mich vor der Top 8 mit ihm zu unterhalten.
Frank Ohlhof, Doran (Halbfinalist) | | | | 1 Stirring Wildwood
4 Treetop Village
2 Forest
2 Plains
1 Swamp
4 Verdant Catacombs
4 Marsh Flats
2 Overgrown Tomb
2 Godless Shrine
1 Temple Garden
4 Noble Hierarch
4 Doran, the Siege Tower
4 Kitchen Finks
3 Qasali Pridemage
3 Tidehollow Sculler
4 Tarmogoyf
2 Eternal Witness
4 Path to Exile
3 Umezawa's Jitte
3 Thoughtseize
3 Smother
|
2 Damping Matrix
2 Cranial Extraction
2 Crime // Punishment
2 Circle of Protection: Red
3 Shriekmaw
3 Duress
1 Thoughtseize
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Gutes Matchup gegen viele Decks, besonders gegen Zoo, hier steht Frank 7-1 in Matches (auf die Season gerechnet). Kein gutes Matchup allerdings gegen Thopter/Depths. Dagegen müssen es die Discarder,
Cranial Extraction und
Damping Matrix richten.
Crime // Punishment ist vor allem gegen Elfen gedacht, die bei diesem PTQ eine gewisse Renaissance erlebten.
Frank ist nun schon das dritte Mal mit dem Deck Top 8, davor schon in Utrecht und in Dortmund. Heute lauteten die Matchups: Elfen (gewonnen), DDT (verloren).
Häufig rausgeboardet werden
Umezawa's Jitte (gegen Combo und Kontrolldecks) oder
Smother.
Stoneforge Mystic ist hier nicht im Deck, weil es meistens zu viel Mana kostet, damit ein Equipment zu suchen
und direkt auszuspielen
und zu attachen. Meistens will man das Equipment lieber direkt ziehen, schon wegen des Überraschungseffektes.
Ein sehr ungewöhnliches Deck wurde von Bastian Kempf ins Feld geführt, und als feststand, dass er mit dem Deck auch noch die Top 8 erreichen würde, war dies Anlass genug, mich einmal mit ihm über das Deck zu unterhalten.
Bastian Kempf – Black Blood Brothers (Viertelfinalist) | | | | 2 Ghost Quarter
4 Marsh Flats
4 Mutavault
9 Swamp
3 Urborg, Tomb of Yawgmoth
1 Verdant Catacombs
4 Bloodghast
4 Dark Confidant
4 Gatekeeper of Malakir
2 Vampire Nighthawk
1 Stillmoon Cavalier
2 Chrome Mox
4 Smallpox
4 Smother
4 Thoughtseize
4 Umezawa's Jitte
3 Bitterblossom
1 Extirpate
|
2 Extirpate
2 Duress
2 Darkblast
4 Deathmark
3 Leyline of the Void
2 Damnation
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Das Deck wurde in der Coverage vom GP Oakland erwähnt, dort erreichten immerhin drei der fünf Leute, die das Deck spielten, den zweiten Tag. Gute Matchups sind Thopter/Depths,
Scapeshift, schlecht sind eher Aggromatchups: Zoo ist generell schwer. Warum spielt er das Deck trotzdem, obwohl meistens ein Viertel des Feldes aus Zoo besteht?
Nun, beim letzten PTQ in Leipzig (Ergebnis 3-3) kamen die Niederlagen gegen Zoo vor allem durch Fehleinschätzungen zustande. In Leipzig ließ er noch
Bitterblossom im Maindeck, nun boardet er sie gegen Zoo heraus – die Belohnung ist die erste Top 8. Auch darf man sich bei dem Matchup nicht verleiten lassen, zu stark auf die
Damnation hinzuspielen. (Boarding: +4
Deathmark +2
Damnation −3
Bitterblossom −1
Chrome Mox −1
Bloodghast −1
Extirpate). Ein Vorteil ist, dass viele Zoospieler mit
Smallpox überfordert sind und falsch fetchen und opfern. Teilweise kommt es eben vor, dass sie kein Land mehr im Deck haben, welches passendes Mana produziert.
Der
Stillmoon Cavalier sollte eigentlich ein dritter
Vampire Nighthawk sein und wanderte nur ins Deck, weil Bastian vor dem Turnier dachte, dass Thopter-Tokens schwarz/weiß wären und nicht blau (sodass der Ritter eventuell durch die Kombo hindurch die letzen Schaden verursachen könnte).
Zunächst konnte Bastian zweimal gewinnen, gegen Affinity (2-0), RG-Shapeshift (2-0), verlor dann 0-2 gegen Adrian Rosada und konnte anschließend wieder zweimal gewinnen: ScapeZoo (2-0) und D
redge (2-0). Kai Fiedler war schließlich zum Drawen bereit.
Viertelfinale
Ich verfolge den Weg von Bodo Rösner, der den PTQ unbedingt gewinnen will, damit er Alex Schröder und Jens Krause überholen kann und führender Bremer in Lifetime-Pro-Points wird. (Ärgerlich, dass es für einen DM-Sieg erst nach 2007 zehn Pro-Punkte gab, sonst wäre er es schon längst.)
Bodo eröffnet mit
Wild Nacatl, Bastian hat aber angefangen und hat direkt
Smallpox, die Bodo wieder auf null Permanents befördert. Bodo kann wieder aufbauen mit Land,
Noble Hierarch, Bastian tappt erneut zwei Mana... hat aber „nur“ einen
Dark Confidant. Außerdem kommt ein durch
Smallpox abgeworfener
Bloodghast wieder.
Bodo hat einen Bolt für den Confidant – keine Selbstverständlichkeit bei nur sechs Burnspells in seinem Deck –, aber kein zweites Land.
Thoughtseize von Bastian macht dann aber den Weg frei für einen zweiten
Dark Confidant, der diesmal liegenbleibt. Bodo kann nur einen
Qasali Pridemage nachlegen, der Opfer von
Gatekeeper of Malakir wird.
Eine Runde später swarmt Bastian mit zwei
Bloodghast,
Dark Confidant und dem Gatekeepter in Bodos
Wild Nacatl, woran der Confidant dann stirbt, da Bodo mit seinem nachgezogenen
Arid Mesa eine Ebene suchen kann und dann
noch eine Ebene im Deck hat, sodass Bastians
Ghost Quarter keine Effekt hat.
Er geht durch den Angriff aber bereits auf drei Leben, und in der nächsten Runde muss er schon
Temporal Isolation auf einen
Bloodghast spielen, um noch am Leben zu bleiben. Ein Leben für Bodo – und Bastian hat einen
Vampire Nighthawk!
Der
Mountain ist das vierte Land für Bodo, der damit seinen letzten Spell ausspielen kann – nämlich
Bloodbraid Elf, und dieser cascadet in eine Solution:
Temporal Isolation!
„Dafür habe ich auch einen Topdeck verdient“, meint Bastian und zieht
Umezawa's Jitte, die aber eigentlich nur bewirkt, dass der
Bloodghast mit dem
Wild Nacatl abtaucht. Eine Kreatur hat er vorerst nicht. Dann kommt Land. Eine Jittemarke erledigt den mit
Temporal Isolation verzauberten
Bloodghast und ein Land holt beide
Bloodghast wieder. Dann hat Bastian noch einen dritten und kann Bodo damit absolut swarmen.
Bastian 1 – 0 Bodo
Währenddessen...
Im Match Kai Fiedler gegen Andreas Schraut hat Kai zwar unheimlich viele Zombietokens, verliert aber mangels Flieger gegen Schrauts
Birds of Paradise, die eine Jitte tragen (genau, die einen Birds, die er spielt, weil er keine vier
Noble Hierarch besitzt). Beim Match Adrian Rosada gegen Frank Ohlhof liegt Frank 1-0 vorne und im vierten Finalmatch hat Radeks Bloodbraid-Zoo-Deck Michals Thopter-Depths besiegt.
Bodo nimmt einen Mulligan auf sechs, Bastian hält eine recht gute Hand aus
Chrome Mox,
Mutavault,
Swamp,
Damnation,
Smother,
Thoughtseize und
Stillmoon Cavalier. Diesmal also kein
Smallpox auf Bodos
Temple Garden-
Noble Hierarch-Start. Bastians
Thoughtseize zeigt eine Hand mit Blitz und zwei
Qasali Pridemage, die eventuell recht gut aussehen gegen Bastians Mox.
Ein bischen Vorgeplänkel:
Smother zerstört den ersten Pridemage,
Damnation erledigt
Noble Hierarch und einen
Knight of the Reliquary, bis dann schließlich der
Stillmoon Cavalier auf Bastians Seite das Board betritt.
„Warum gibt es eigentlich keinen Damage auf den Stack mehr“, fragt Bodo genervt, als Bastian mit seinem
Mutavault in seinen zweiten
Qasali Pridemage angreift. (Bastian hat einen
Chrome Mox im Spiel.) „Weil das zu einfach wäre“, meint Bastian, und Bodo muss durchlassen. Für
Wild Nacatl scheinen Bastian allerdings im Moment die Antworten zu fehlen. Besonders als Bodo
Umezawa's Jitte nachlegt.
Aber: Bastian hat genug Mana, damit der
Stillmoon Cavalier das Board zumacht, nämlich fünf. Damit kann der Ritter auf 4/1 mit First Strike anwachsen und Bodo hat momentan nichts, um den Cavalier zu erlegen. Bastian dagegen hat nun ein
Smother gezogen, um den
Wild Nacatl zu zerstören. Nach dem Spiel überlegt Bastian hier, ob er nicht an dieser Stelle mit dem Knight hätte angreifen sollen.
Smother hätte schließlich bewirkt, dass die Jitte nicht aktiv wird, und er hätte vielleicht in der folgenden Runde bereits für tödlichen Schaden angreifen können. So jedoch legt Bodo ungerührt einen weiteren Nacatl nach und equippt ihn mit
Umezawa's Jitte. In der nächsten Runde kommt dann auch noch
Tarmogoyf.
Währenddessen zieht Bastian rundenlang Länder, was einerseits nicht schlecht ist, weil
Stillmoon Cavalier mit viel Mana das Board komplett zumacht, aber wie Bastian richtig bemerkt, ist das ein Tanz auf dem Vulkan, denn früher oder später wird Bodo den Kavalier sicherlich ausschalten oder umgehen können.
So ist es dann auch: Bodo legt einfach immer mehr Kreaturen und kann Bastians Kavalier irgendwann swarmen.
Bastian Kempf 1 – 1 Bodo Rösner
Währenddessen...
Michal hat schon gegen Radeks Blood-Zoo-Deck verloren, und Adrian Rosada wurde von Franks
Circle of Protection: Red aus dem Turnier gekegelt. Im Match Fiedler gegen Schraut, D
redge gegen
Doran, schafft D
redge den Ausgleich.
Bodo beginnt mit einem
Tarmogoyf in Runde 2, der auch prompt von
Smallpox abgeschafft wird. Bastian hat aber nicht viel weitere Action nach einem Mulligan, während Bodo immerhin einen
Qasali Pridemage nachlegt. Ein zweites
Smallpox wartet jedoch bereits. Wenigstens kann der Pridemage ein vorher gespielte
Umezawa's Jitte mit ins Grab nehmen.
Bereits an dieser Stelle sieht es nicht gut aus für Bastian, weil er bloß noch eine Handkarte hat gegen Bodos vier. Eine Kreatur scheint aber auch Bodo nicht zu haben. Stattdessen greift er nur mit einem
Treetop Village an. Im nächsten Zug dann aber der Knaller: Land Nummer 4 und der eine
Ranger of Eos aus dem Sideboard, der zwei
Wild Nacatl auf die Hand sucht.
Wenige Züge später ist das Spiel vorbei.
Bastian Kempf 1 – 2 Bodo Rösner
Halbfinale
Währenddessen...
Frank Ohlhof hat im Halbfinale gegen Radek Kaczmarczyk das erste Spiel verloren und muss im zweiten Spiel einen Turn-2-
Knight of the Reliquary beantworten. Die Antwort „
Qasali Pridemage“ ist aber keine gute, und die
Strafe folgt auf dem Fuße:
Bloodbraid Elf in
Lightning Helix auf Pridemage, und schon geht Frank auf zehn Leben, noch bevor er sein drittes Land gelegt hat.
Umezawa's Jitte und Noblie Hierarch helfen da nicht wirklich weiter (der Hierarch muss direkt chumpen) und kurze Zeit später ist auch das zweite Spiel beendet. Frank ist hiernach sehr geknickt, nach seiner gefühlt hundertsten Top 8 immer noch ohne Qualifikation.
Vor dem Match steht schon fest: Es gibt noch genau drei Spieler im Turnier: Radek und Bodo mit dem
Blood Moon-Zoo, Kai mit D
redge. Kann Kai sich durch beide hindurchkämpfen?
Bodo beginnt mit
Noble Hierarch und hat kein Follow-Up, nur eine
Lightning Helix am Ende von Kais Zug. Kai dagegen macht absolut nichts, legt nicht einmal ein Land. Turn 3 dann
Blood Moon für Bodo, worauf Kai sein Fetchland aktiviert und eine Insel sucht. In Kais Zug kommt eine
Hedron Crab und ein Land, welches einen
Bloodghast und eine Narcamoeba in den Friedhof befördert – keine schlechte Ausbeute. Bodo könnte nun
Boom // Bust auf Kais Insel spielen, entscheidet sich aber mit nur einem roten Mana im Spiel dafür, lieber der
Hedron Crab einen Blitz zu verpassen. Kai jedoch hat einfach die zweite – und da ist auch schon das
Dread Return und der
Golgari Grave-Troll im Graveyard.
Nun endlich scheint sich Bodo zu besinnen, dass er ja auch irgendwie Schaden machen muss und legt einen
Wild Nacatl, bevor er die Insel von Kai mit „Boom“ zerstört. Der Troll-D
redge in Kais Zug fördert – glücklich für Bodo – nichts Spektakuläres zutage: keine Brücke, keine
Narcomoeba, stattdessen viele Länder. Auch im Zug darauf – Bodo kann wieder nichts tun –, Kais D
redgekünste bleiben bescheiden. Kais
Hedron Crab deckt nun schließlich zwei
Narcomoeba und eine
Bridge from Below auf – er ist allerdings nur noch auf fünf Leben. Schafft Bodo es, ihn auszuburnen? Nun, aus irgendetwas muss Bodos Hand ja bestehen – wenn nicht Kreaturen oder Länder, dann doch wenigstens Burn? Nein, auf seiner Hand stapeln sich einfach die
Boom // Bust und
Blood Moon; das sieht nicht gut aus! Eine
Temporal Isolation am Ende des Zuges macht prinzipiell gar nichts und Kai hat nun acht Karten, sodass er
Iona, Shield of Emeria abwirft, im nächsten Zug mit der Ansage „Rot“ reanimiert und damit das Spiel besiegelt.
Im Nachhinein war es wohl ein Fehler von Bodo, diese kreaturenlose Hand zu halten.
Kai Fiedler 1 – 0 Bodo Rösner
Bodos erstes Play ist
Qasali Pridemage, Kai spielt in Turn 2
Ideas Unbound und wirft damit
Golgari Grave-Troll,
Stinkweed Imp ab, während Bodo nur einen zweiten
Qasali Pridemage spielen und Kai auf 15 schlagen kann. Weitere
Ideas Unbound nutzen zwei
Golgari Grave-Troll und einen
Stinkweed Imp um Kais halbes Deck in den Friedhof zu befördern. Es kommen zwei
Narcomoeba ins Spiel sowie ein
Bloodghast, mit dem Backup von zwei
Bridge from Below. Bodo kann eine
Narcomoeba mit
Path to Exile abstellen und seinen Pridemage mit
Lightning Helix erschießen, um die Brücken zu entfernen. Nach dieser Aktion hat er dann aber einfach zu wenig Druck auf dem Tisch, um das Spiel noch zu gewinnen. Kai dredgt einfach weiter und bald kommen große Trolle auf den Tisch...
Kai Fiedler 2 – 0 Bodo Rösner
Finale
Das erste Finalspiel von Kai und Radek ist schnell zu Ende: Radek spielt zwar in Runde 1
Wild Nacatl und in Runde 2
Tarmogoyf für ordentlich Druck, Kai macht aber in Turn 2
Glimpse the Unthinkable auf
Narcomoeba,
Bloodghast,
Iona,
Dread Return und D
redger. Radek spielt noch ein Boom, kann jedoch nicht verhindern, dass in der nächsten Runde ein
Dryad Arbor das
Dread Return ermöglicht und
Iona das Spielfeld betritt, die das Spiel zwei Runden später auch beendet.
Kai Fiedler 1 – 0 Radek Kaczmarczyk
Das letzte Spiel ist etwas umkämpfter: Radek macht Druck mit
Bloodbraid Elf und tötet sich einen Hierarch, um zwei Brücken zu entfernen, hat jetzt aber kein weißes Mana mehr. Kai dredgt weiter, während Radek munter seine Jitte auflädt. Irgendwann kann Kai allerdings sein letztes im Deck verbliebenes
Dread Return hardcasten und mit
Ancestor's Chosen auf 41 Leben gehen. Das Flashback bringt dann einen 15/15-
Golgari Grave-Troll, der kurze Zeit später das Schicksal des Zoospielers besiegelt und Kai nach San Juan schickt.
Was fehlt nun noch? Natürlich das Siegerdeck!
Mit einem Sieg hier in Berlin und drei Auftritten in der Top 8 beim PTQ Ludwigsburg (wobei das eine D
redgedeck das Finale dort nur durch eine Disqualifikation verlor) ist D
redge wohl der große Sieger dieses PTQ-Wochenendes. Leider habe ich total vergessen, Kai zu seiner Liste zu befragen, ich kann hier also nur meine Eindrücke aus seinen Matches wiedergeben. Vielleicht kann er sich im Forum ja noch selbst zu dem Deck äußern.
Der Vorteil des Decks ist, dass viele Leute es noch immer nicht auf der Rechnung haben und keine Sideboardslots gegen das Deck einplanen. Denn ansonsten wäre das Deck mit
Ravenous Trap,
Tormod's Crypt,
Bojuka Bog,
Wheel of Sun and Moon und einigen weiteren Karten sicherlich leicht zu haten. Im momentanen Extendedformat gibt es eine Fülle von verschiedenen Nischendecks, die leicht zu haten sind, aber unbeantwortet gegen die meisten Decks einen halben Autowin haben. Hier eine kleine Liste:
D
redge
Hypergenesis
Living End
Affinity
Hivemind Combo
Elves
DDT (hier der Unterschied, dass es häufiger gespielt wird)
Das Problem, dass sich den Spielern stellt, ist nun, dass alle diese Decks auf mehr oder weniger verschiedene Weise gehatet werden wollen, aber meistens nur ein- bis zweimal pro Turnier gespielt werden. Man kann also nicht das Sideboard zu voll mit situativen Karten packen, die man wahrscheinlich nie brauchen wird, andererseits wirkt es etwas blöd, immer darauf zu hoffen, dass die anderen das Deck schon raushaten werden. Denn wenn alle so denken, geschieht das, was tatsächlich zuletzt Standard war: Eines dieser Decks schneidet sich durch das Feld wie durch Butter und landet in der Top 8. Und hier kann man ihm dann schlecht weiter aus dem Weg gehen.
Was man ebenfalls bedenken muss, ist, dass Hate ja nicht automatisch das Match gewinnt. Je nach Deck hat D
redge im ersten Spiel eine Gewinnwahrscheinlichkeit von vielleicht 80
%, und dann muss man beide Postboardspiele sicher gewinnen – indem man die Hatekarten auch zieht. Radek war im PTQ-Finale nicht so glücklich. Er hatte zwar tatsächlich vier
Wheel of Sun and Moon im Sideboard, zog aber einfach keines davon und ging 0-2 unter.
Kai Fiedler – Dredge (Sieger) | | | | 4 Misty Rainforest
3 Scalding Tarn
3 Verdant Catacombs
3 Watery Grave
2 Breeding Pool
1 Steam Vents
1 Island
1 Dakmor Salvage
1 Dryad Arbor
4 Hedron Crab
4 Drowned Rusalka
4 Golgari Grave-Troll
4 Stinkweed Imp
4 Narcomoeba
3 Bloodghast
2 Iona, Shield of Emeria
1 Sphinx of Lost Truths
4 Bridge from Below
4 Glimpse the Unthinkable
3 Ideas Unbound
3 Dread Return
1 Life from the Loam
|
4 Thoughtseize
3 Ancient Grudge
3 Darkblast
3 Echoing Truth
1 Life from the Loam
1 Ancestor's Chosen
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
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Der Unterschied zwischen diesem Deck und dem Deck aus dem alten Extended ist ganz klar die Geschwindigkeit. Sprich: Man muss einfach nicht mehr so unheimlich Angst vor dem Deck haben. Zwar sind potenziell richtig brokene Starts mit
Ideas Unbound möglich, aber das geschieht wohl nicht allzu häufig.
Kai verlor dementsprechend auch einfach die erste Runde gegen Zoo, weil er schlicht ein bis zwei Runden, bevor er hätte gewinnen oder
Iona animieren können, ausgebrannt wurde. Die deutlich langsameren Blood-Zoo-Varianten sind da jedoch ein gefundenes Fressen.
Blood Moon nervt zwar vielleicht manchmal, wenn man sich gerade nicht die eine Insel gesucht hat, aber da das Deck ohnehin kaum darauf basiert, Spells zu casten, kann das den D
redgespieler meistens nicht entscheidend stoppen.
Für Zoodecks mit
Knight of the Reliquary scheint mir die effektivste Methode, nicht
zu viele Sideboardslots gegen D
redge aufzuwenden, aber gleichzeitig Antworten zu haben, einfach ein
Bojuka Bog ins Sideboard zu stecken und die Knights nicht herauszuboarden. Zwar fällt hier häufig das Argument, dass dies viel zu langsam sei, allerdings bin ich der Meinung, dass Turn 4
Bojuka Bog gegen das aktuelle D
redge-Deck häufig noch schnell genug ist.