 Für alle, die mich nicht kennen, hier die Kurzbiographie in 20 Worten: Mein Name ist Andreas Müller, ich studiere Mathe/Physik auf Lehramt Gymnasium in Regensburg und spiele Magic seit Mercadian Masques. Jetzt ist der Grand Prix Madrid zwar schon eine Weile her, aber ich hoffe, es wird euch trotzdem interessieren, was ich zu berichten habe. Einerseits soll es hier um das Turnier gehen, andererseits will ich auch noch ein paar Worte zum Deck sagen. Am besten beginne ich ganz am Anfang. Wie ist es dazu gekommen? Warum Reanimator? Warum diese Liste? Los ging es ca. zwei Monate vor dem Turnier in Hanau. Entomb, Dream Halls und Metalworker waren gerade erst unbanned worden und ich begab mich auf Decksuche. Zunächst spielte ich viel TempoTresh, was mir auch sehrgefallen hat, allerdings besaß ich einfach zu wenig Karten für das Deck, als dass ich überhaupt mit Ausleihen sinnvoll hätte anfangen können. Danach dachte ich, Affinity müsse ziemlich broken sein, und tatsächlich konnte es gegen andere Decks überraschend gut mithalten. Im Endeffekt lief es jedoch darauf hinaus, dass ich zwar glaube, dass das Deck durchaus gute Ergebnisse erzielen kann, dass es aber für das Legacy-Format eben doch zu faire Dinge anstellt und dass Zoo wahrscheinlich doch einen Tick stärker ist. Jetzt stand ich wieder am Anfang. Glücklicherweise bin ich im DeckCheck über das Reanimatordeck gestolpert, welches die Open Netherland Championships gewonnen hatte. Dadurch war zumindest schon mal belegt, dass das Deck Potenzial hat, und auch eine Liste war bereits grob vorgegeben. Meinem Geldbeutel sagte dieses Deck ebenfalls mehr zu, da ich nur noch Entomb brauchte und mir den Rest konnte gut leihen konnte. (An dieser Stelle danke!) Zusätzlich hat der Gewinner dieses Events auch immer fleißig auf MTG: The Source gepostet, da konnte ich mich dann einfach wie ein Ideenpirat bedienen. Zum Testen hatte ich bis Haunau leider nur immer ein wenig abends auf MWS Zeit, deswegen war die Liste damals noch leicht suboptimal.
(Das Sideboard bekomme ich jetzt nicht mehr zusammen.) Hanau verlief dann auch entsprechend erfolglos, vor allem weil ich Careful Study komplett unterschätzt hatte. Die Konsequenz des Turniers war, dass ich auf vier Studies aufgefüllt und dafür drei Dark Ritual, zwei Thoughtseize hinausgeworfen habe. Irgendwie habe ich außerdem die ein oder andere weitere Kreatur untergebracht sowie das 16. Land. Bis zum Grand Prix konnte ich leider nicht mehr viele Testpartien absolvieren, also mussten die Erfahrungen aus Hanau reichen. Die große Frage war noch, ob ich Grün splashen sollte oder nicht. Gott sei Dank, habe ich mich dagegen entschieden – die zusätzlichen Standardländer waren Gold wert. Letztendlich entstand also diese Liste:
An dieser Stelle noch einige Anmerkungen dazu: Keine Acceleration: Ich denke, der Knackpunkt hier ist Force of Will und Mystical Tutor. Man braucht seine Spells, die andernfalls Lotus Petal oder Dark Ritual wären, für andere Sachen. Das ist der Speed einfach nicht wert. Und Länder zu cutten, finde ich auch nicht gut, weil man meistens zwei benötigt. In einem Format ohne Manadenial wäre das vielleicht etwas anderes. Andererseits finde ich das eine Dark Ritual sehr nützlich, um es herauszusuchen, wenn man es gerade braucht. Show and Tell & Echoing Truth: Beides meiner Meinung nach absolut maindeckwürdige Karten, die einem aus so mancher Notlage heraushelfen. Am ehesten kann man noch Show and Tell cutten, ich sehe aber keine Notwendigkeit. Je vier Careful Study & Mystical Tutor: Ich würde nie wieder weniger als vier Studies spielen. Oft kann man dadurch ein Tier abwerfen, aber auch wenn das nicht klappt, verbessert es die eigene Hand, was in einem Kombodeck nie verkehrt ist. Beim Tutor ist es nicht viel anders, er sucht einem, was man braucht – und davon kann man nie genug haben. Nein, im Ernst, mehrere zu ziehen, ist natürlich nicht toll, aber einer ist immer gut. Zudem sind beide Karten blau und erhöhen somit die eigene Willenskraft. Die Kreaturen: Iona ist klar die beste Kreatur und ich glaube, dazu muss ich auch nichts weiter sagen. Ich würde vielleicht sogar eine dritte ins Maindeck stecken und dafür einen Inkwell Leviathan herausnehmen, da Empyrial Archangel ähnliche Aufgaben erfüllen kann wie der Leviathan. Sphinx of the Steel Wind ist gut gegen Merfolk und Zoo, aber eine reicht, da man in beiden Matchups noch andere Optionen hat. Blazing Archon hat mir jedes Preboard-Game gegen Merfolk gewonnen – der hat bei mir auf jeden Fall was gut. Ein andere Option ist noch Terastodon, welches Joel Calafel zum Beispiel gespielt hat. Ich denke aber, dass man es nie wirklich braucht. Ob es besser als Woodfall Primus im Sideboard ist, kann ich nicht beurteilen, aber auch das bezweifle ich stark. Apropos Sideboard. Hier sticht noch das einzelne Animate Dead heraus. Wenn nach dem Sideboarden die Spiele länger dauern, ist es manchmal schön, nicht das zweite Reanimate zu ziehen. Ach, bevor ich's vergesse: Ich habe mir im Laufe des Turniers noch etwas mehr Discard im Sideboard gewünscht; ich denke, man sollte Platz finden für zwei Duress. Doch jetzt möchte ich mich der Praxis zuwenden. Und auf los geht's los. Die Reise verlief überraschend problemlos und sehr amüsant. Am Flughafen in Frankfurt wurde ich gefilzt, weil ich aus Versehen ein Taschenmesser einstecken hatte. Wie zu erwarten gab es einen sehr verwirrten Blick des Flughafenangestellten, als er die ganzen Karten sah, aber den kennt ihr bestimmt alle.  Das Hostel, in dem wir untergebracht waren, bestand aus zwei alten Wohnungen im vierten Stock in der Madrider Altstadt. Meine beiden mitgereisten Kollegen bezogen ein Zweier-Zimmer neben dem Wohnzimmer der noch immer im Hostel lebenden Rentner. Ich dagegen übernachtete im 8- Zum Glück hatte ich zwei Byes, das heißt, ich würde mit ziemlicher Sicherheit Runde 3 im Sitzen spielen können. Noch mal schnell sattgegessen, ein paar Spielchen absolviert, ein Kaffee zum Wachbleiben und schon ging's los. Runde 3: Del Mazo, Carlos [ESP] Jetzt wird's ernst; gleich gegen den ersten Europameister mit UB-Faeries-splash-Tarmogoyf-Deck. Im ersten Spiel habe ich nach einem Counterwar eine Iona, die ich auf Schwarz lege, weil er noch keine Tropical Island gezeigt hat und ich das Deck mit Terminate und Tombstalker vermute. Er hat zwei Spellstutter Sprite im Spiel und legt Umezawa's Jitte dazu, gegen die ich leider das Nachsehen habe. Das zweite Spiel sieht wieder nicht sehr gut aus. Er kontrolliert Tarmogoyf und Mutavault, die mich fröhlich prügeln, während ich keine Kreatur in den Friedhof bekomme. Eine Sprite countert die Careful Study. Danach kann ich gerade noch rechtzeitig Empyrial Archangel via Show and Tell ins Spiel bekommen. Allerdings tauscht dieser bei einem All-in-Attack sofort gegen Tarmogoyf. Ich habe Reanimate, er Sprite, ich Reanimate und gehe auf ein Leben – meine Herzfrequenz ist schon in meiner ersten Runde am Limit. Ich kann zweimal angreifen, bevor er wieder die Jitte findet. Gott sei Dank, habe ich Wipe Away, sodass ich im nächsten Zug vorteilhaft abtauschen kann. Damit reicht's dann gerade noch, bevor die Jitte wieder aktiv wird.
Das dritte Spiel beginnt er mit einem Mulligan auf fünf und Manascrew, weswegen ich genug Zeit habe, eine Kreatur auf Battlefield zu bringen. Wieder ist es der Archangel, den ich sogar extra mit Entomb suche. Das erweist sich schnell als Fehler, Bitterblossom habe ich zu diesem Zeitpunkt nämlich völlig vergessen. Allerdings ist er bereits auf acht. Mein Brainstorm bringt mir erneut das Wipe Away, womit ich die Verzauberung erst einmal bounce und ihn zugleich wieder austappe. Er findet jedoch eh kein weiteres Land und stirbt an seiner Bitterblossom. Nach dem Match zeigt er mir seine vier Leyline of the Void, welche mich vermutlich ordentlich zerlegt hätten. Puh, das war schon mal knapp. Deutschland 1 – Spanien 0 3-0 Runde 4: Sagol, Omar [ESP] Der zweite Europameister spielt Supreme Blue, jedoch nicht besonders lange. Ein Inkwell Leviathan nach Exhume in der zweiten Runde mit Doppelbackup sorgt dafür. Bislang hat er mir lediglich Tropical Island und Fetchland gezeigt. Das zweite Spiel ist auch nicht sehr spannend: Er hat nur einen Goyf, ich Thoughtseize, welches mir eine Hand mit Daze und Swords to Plowshares zeigt. Mit drei Ländern kann ich beruhigt Careful Study auf Iona machen. Reanimate im nächsten Zug bringt mich zwar auf fünf, aber ich habe Iona auf Weiß und im nächsten Zug einen Archangel per Entomb und Exhume. Geboardet hat er bloß drei Tormod's Crypt, welche er aber nicht gezogen hat. Deutschland 2 – Spanien 0 4-0 Runde 5: Grati, Pedro P. [ESP] Und der dritte Spanier in Folge; dieser hat Goblins im Gepäck. Er fängt an mit Goblin Lackey, ich topdecke ein Reanimate und kann über Dark Ritual eine First-Turn-Sphinx of the Steel Wind legen, mit Force of Will-Backup für eventuelles Warren Weirding.
Im zweiten Spiel hat er eine langsame Hand mit zwei Aether Vial. Ich kann eine Sphinx ins Spiel bringen und seine Vials bouncen. Das war's dann auch schon wieder. Deutschland 3 – Spanien 0 5-0 Runde 6: Ruiz Pino, Jose Maria [ESP] Und wieder Spanien. Diesmal mit Evergreen. Nahezu lächerlich mit Iona. Er hat kein Weiß für Swords to Plowshares, und Tarmogoyf ist sein einziger nicht-schwarzer Spell. Im ersten Spiel habe ich prompt Turn 2 Iona auf Schwarz, welche ihn zum Aufgeben zwingt. In Spiel 2 nehmen wir beide Mulligan auf Crap. Er spielt Duress, nimmt mein Exhume und lässt mir Woodfall Primus, Entomb und Länder. Ich ziehe Thoughtseize und sehe Dark Confidant und zwei Moxe. Wir ziehen eine Weile nichts, bis er eine Sylvan Library resolvt. Im nächsten Zug kommt bei mir Careful Study und Reanimate. Der Primus zerstört die Library und tritt ihn schließlich tot, weil er nur einen Gatekeeper of Malakir hat, über den der Primus drübertrampelt. Nach dem Match meckert er noch ein wenig, dass er ja eigentlich auch drei Extirpate habe und einen Haufen Removal, und meine Versuche, ihm zu erklären, dass sein Removal nichts gegen meine Kreaturen bringt, laufen ins Leere. Na gut, was zählt, ist: Deutschland 4 – Spanien 0 6-0 Runde 7: Rodriguez, Jorge [ESP] Die nächste Runde soll der Aufreger des Tages werden. Ich trete wieder gegen einen Spanier an und der kommt erst mal zwei Minuten zu spät, wofür es ein Gameloss gibt. Immerhin darf er entscheiden, wer anfängt, und legt los mit Underground Sea, Careful Study, wirft Golgari Grave-Troll und Sphinx ab. Ungewöhnliche Dredgeliste. Na gut, ich mache Ende des Zuges Mystical Tutor auf Reanimate, weil ich das Entomb schon habe, um dann mit Blazing Archon die Runde zu gewinnen...
So, jetzt geht's los. Der Judge kommt angedackelt und erzählt uns, die Uhr sei anscheinend nicht weitergelaufen oder angelaufen (wobei ich mir sicher war, die Uhr zumindest die ersten Sekunden laufen zu sehen). Auf jeden Fall sollen wir jetzt unser Match wiederholen. Sein Gameloss wird ebenfalls gestrichen und wir würfeln aus, wer anfängt. Alle anderen Teilnehmer betrifft das mit der Uhr nicht, weil die ihre Runde ja normal begonnen haben, nur uns, weil mein Gegner ja bestimmen konnte, wer anfängt. Obwohl mir die Entscheidung komisch vorkommt, bin ich davon im ersten Moment viel zu verwirrt, um den Headjudge zu rufen. Also gut. Noch einmal Spiel 1. Er fängt an und hält. Ich habe nach einem Mulligan eine mittelmäßige Hand mit theoretisch Turn 2 Iona, jedoch weder Force of Will noch Daze. Er klatscht mich in seinem Turn 2 mit multiplen Cabal Therapy und seiner eigenen Iona um. Nächstes Spiel überlegt er sehr lange, ob er halten soll, ich nehme derweil Mulligan auf eine schlechte Hand mit Thoughtseize, die ich deswegen behalte. Ich sehe Doppel-Golgari Grave-Troll, Doppel-Bridge from Below, Careful Study, Putrid Imp und Cephalid Coliseum. Ich nehme die Study und habe sogar noch eine Force, allerdings keine zweite blaue Karte. Aber wenn er nicht gleich etwas zieht, sieht es gut aus. Er zieht Underground Sea, legt Imp und haut mich im zweiten Zug um... Aus einem Win wurde also noch ein Loss. Einfach so. Deutschland 4 – Spanien 1 6-1 Runde 8: Dierbach, Patrick [DEU] Deutschland 5 – Spanien 1 Der Herr Dierbach hat Fische im Angebot. Das ist übrigens mein erstes Spiel dagegen; bisher hatte ich mir das nur theoretisch überlegt. Als Erstes countert er meine Study mit einem Cursecatcher. Danach brauche ich etwas Brainstorming, bis ich ein Entomb finde und glücklicherweise hat er bloß eine Force, für die ich selbst auch eine habe. Damit gelangt ein Blazing Archon ins Spiel, auf den er keine Antwort hat. Fürs zweite hat er mir etwas zu viel Cursecatcher, Daze und Druck. An das dritte Spiel habe ich zwar absolut keine Erinnerung mehr, aber gewonnen hab ich wohl. 7-1 Runde 9: Noguez Aignasse, Jason [ESP] In der letzten Runde für Tag 1 war mein Merfolk-Gegner wieder ein Spanier. Spiel 1 kann ich wieder via Blazing Archon gewinnen. Das zweite Spiel countern diverse Sprites alles Relevante und Umezawa's Jitte verprügelt mich. Die ersten beiden Spiele gingen fix.
Im entscheidenden Spiel nehmen wir beide Mulligan; er auf fünf ich auf sechs. Auch hier weiß ich nicht mehr allzu viel, da das Spiel sehr langwierig ist und Not gegen Elend ähnelt. Ziemlich zum Ende hin hat er zwei Relic of Progenitus, eine Spellstutter Sprite und ein paar Mutavault, mit denen er aber sehr zaghaft angreift. Ich vermute, dass er noch mehrere Sprites hält. Also schau ich ihn ganz wehmütig an, als hätte ich nix mehr und tatsächlich beißt er an. Er aktiviert die Mutauvault und hat deswegen kein Mana mehr, um mit Spellstutter Sprite mein Show and Tell zu neutralisieren. So bekomme ich eine Sphinx ins Spiel. Ich hätte an dieser Stelle mit ziemlicher Sicherheit gewonnen, aber die Zeit war schon um. 7-1-1 Day 2 ist erreicht, was schon mal ein Erfolg ist, allerdings ärgert mich der Loss gegen Dredge, nachdem ich bereits gewonnen hatte. Alles in allem natürlich trotzdem ein toller Tag. Einer meiner Mitgereisten hat ebenfalls Tag 2 erreicht und das Deck hat gut performt. Jetzt hieß es nur noch, schnell was essen und dann ins Bett. Tag 2 – eight rounds to go. Runde 10: Knörr, Sebastian [DEU] Und weiter geht der Legacy-Marathon. In aller Früh bekomme ich hier Merfolk ab, was alles andere als angenehm ist. Das Matchup an sich ist jetzt nicht so schlimm, aber man muss dagegen einfach sehr auf der Hut sein. 8-1-1 Runde 11: Martin, Victor [ESP] In der zweiten Runden von Tag 2 ging es gegen Aggro-Loam mit Lotus Cobra und Solitary Confinement. Dieser Gegner hat es wirklich nicht leicht. Er nimmt in beiden Spielen Mulligan auf schwache Hände und wird jeweils von Sphinx und Iona in Turn 2 und 3 verprügelt. 9-1-1 Runde 12: Gomez, Fernando [ESP] Während der vorigen Runde habe ich mich einmal umgesehen, was um mich herum so gespielt wird, und mich gewundert, Glimpse-Elfen so weit vorne zu sehen. Nicht dass das Deck an sich schlecht wäre, aber es wird von extrem vielen Karten zerlegt, die nicht einmal sekundär gegen Elfen gedacht sind: Umezawa's Jitte, Perish, Chalice of the Void, Trinisphere, Engineered Explosives, etc. Und als Letztes natürlich Iona... welche die beiden Spiele auch jeweils in Turn 2 beendet. So darf es weitergehen.  10-1-1 Runde 13: Sukaitis, Tomas [LTU] Mitlerweile spiele ich an Tisch 6 und mir fällt es immer schwerer, nicht nervös zu werden. Jetzt geht es auch noch zum ersten Mal in die Feature-Match-Area. Erstaunlicherweise herrscht dort eine sehr lässige Atmosphäre, zumindest habe ich das so empfunden. Deshalb kann ich beruhigt draufloszocken und lege dem Tomas, welcher Fische am Start hat, gleich mal Turn 2 Iona hin, welche den Sack sofort zumacht. Spiel 2 fängt dann wieder Merfolk an und haut mich zu Brei. Ich habe festgestellt, dass anfangen gerade in diesem Matchup aus einem mir noch nicht bekannten Grund extrem wichtig ist. Gott sei Dank, habe ich gegen Merfolk anscheinend alle Würfelwürfe gewonnen. Das dritte Spiel geht ein wenig hin und her, er countert ein paar Spells, macht aber wenig Druck und schiebt dann gegen Show and Tell feat. Blazing Archon Productions zusammen. 11-1-1 Runde 14: Nielsen, Kristoffer H. [DNK] Leider kann ich mich an diese Runde nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass er irgendeine Form von Bant gespielt hat. Long story short – ich gewinne irgendwie. 12-1-1 Runde 15: Herranz, Jose Luis [ESP] Ich habe keine Ahnung, was er spielt, und überlege, ob ich nach Mulligan mit Thoughtseize oder Careful Study starten soll. Normalerweise sollte ich mir diese Frage wohl gar nicht stellen, aber ich bin schon wieder reichlich müde. Ich entscheide mich dann doch für die intelligentere Variante und beginne mit Thoughtseize. Ich sehe: Bojuka Bog (!), Thoughtseize, Duress, zwei Vampire Hexmage, Dark Confidant und Gatekeeper of Malakir. Ich nehme Duress. In seinem Zug entfernt er meinen Graveyard. Ich spiele Careful Study und werfe eine Iona weg, habe aber kein Reanimate. In seinem Zug nimmt er mir mein Exhume, was mich mit Doppel-Daze zurücklässt. Ich kann ihm drei Runden später den Confidant countern und habe dann mein Reanimate, welches ihn ausknockt. Im zweiten Spiel muss ich wieder Mulligan nehmen und er beginnt mit Duress und stibitzt mein Entomb. Ich habe wieder Thoughtseize und sehe Doppel-Bojuka Bog, Doppel-Confidant, Living Wish.
Ich habe zwar ein Daze und könnte somit beide Confidants aufhalten, allerdings vermute ich, dass sich Karakas gegen Iona bereits herumgesprochen hat, also nehme ich den Wunsch. In seinem Zug daze ich den ersten Dark Confidant. Der nächste muss jedoch resolven, während ich weiterhin kein Business habe. Zwischendurch wastet er noch das ein oder andere Land. Er legt dann einen zweiten Confidant und ich kann in meiner Runde Show and Tell auf Iona machen, während er nichts ins Spiel bringen will. Anscheinend hat er schon lange einen zweiten Living Wish, weil er jetzt einen Forest aufdeckt, legt und sich damit Karakas wünscht, diese aber nicht mehr ausspielen kann. Iona schlägt ihn auf fünf und ich muss abgeben. Er deckt einen Gatekeeper of Malakir auf und geht auf drei. Karakas bounct meine Iona und er legt Vampire Hexmage. Ich ziehe nichts Relevantes und muss auf seine Confidants hoffen. End of Turn holt er sich noch einen 20/20-Token und in seiner Upkeep deckt er auf… Thoughtseize... fällt auf zwei Leben... und... Vampire Hexmage! ZERO ZERO ZERO!! 13-1-1 Runde 16: Bonade, Federico [ITA] Mir ist vor der Runde schon bekannt, dass er Ad Nauseam-Tendrils spielt, weil er bereits zweimal neben mir gesessen hat. Beim Mischen unterhalten wir uns darüber, ob zwei Draws reichen würden, aber wir sind beide zu unerfahren in solchen Sachen, um das zu bewerten, also spielen wir, was letztlich auch vernünftig war. Ich beginne das erste Spiel mit Careful Study gefolgt von Blazing Archon. Er hat nach einem Mulligan den vermeintlichen Turn-1-Kill, doch irgendwie haben die Kombospieler gegen mich heute kein Glück. Er flippt weder Lotus Petal noch Chrome Mox und kann deswegen erst nächste Runde wieder abgehen – noch Disruption, sodass mir die nachgezogene Force of Will tatsächlich die Zeit kauft, den Archon ins Ziel zu steuern. Das zweite gewinne ich locker mit einer Iona auf Schwarz in Turn 2, nachdem er über Ponder und Brainstorm erst seine Hand aufbauen muss. Yaaaaaaaaaay, Top 8 beim größten GP aller Zeiten! Ich bin überglücklich. 14-1-1 Runde 17: Do Anh, David [CZE] Noch eine kleine Förmlichkeit. 14-1-2 WOAH, Erster in den Standings; ich fühle mich wie ein DSDS-Kandidat im Recall und muss erst mal nach Hause telefonieren. Top 8 Zu den einzelnen Spielen in der Top 8 möchte ich nicht viel sagen, weil man es in der offiziellen Berichterstattung eigentlich sehr gut nachlesen kann. Nur auf ein paar Sachen möchte ich noch kurz eingehen: Das Viertelfinale war eigentlich sehr unspektakulär. Das Drama begann dann im Halbfinale. Ich denke, es war richtig, im ersten Spiel den „Kein Land, Go“-Move (der heißt offiziell so, glaub ich) zu wagen. Sein Start war einer der schnellsten, den Zoo überhaupt hinlegen kann und ich konnte noch auf einem Leben gewinnen. Im zweiten Spiel kam dann der erste große Fehler, als ich statt der Misdirection einen Bounce-Spell hätte suchen müssen. Dann wäre mein Engel am Leben geblieben. Keine Ahnung was ich da gedacht habe, zumindest habe ich kurz auch an Bounce gedacht. Ich schätze, ich wollte bloß, dass sich die zehn Euro, die ich beim Händler für die Misdirection bezahlt hatte, endlich mal lohnen. Das Finale war ebenfalls leicht glücklich. Wie oft passiert es schon, dass ANT dreimal in die Kombo geht und zweimal fizzelt? Ich habe in allen drei Spielen einen folgenschweren Fehler gemacht, aber so läuft es eben manchmal: Man kann alles versuchen, aber man verliert einfach nicht.  Abschließende Bemerkung zum Turnier: JIPPIEEYAIIIYÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ! Abschließende Bemerkung zum Deck: Da jetzt schon fast Mitte April ist und in einem Monat ein großes Legacy-Turnier in Annecy ansteht, an dem ich leider nicht teilnehmen kann, möchte ich noch kurz sagen, dass ich das Deck wirklich empfehlen kann. Ich will zwar nicht behaupten, dass die Liste perfekt ist, aber das Deck hat super performt in der Form, wie es war. Ins Sideboard sollte man möglicherweise auch noch eine Ravenous Trap stecken, aber jetzt ist erst mal Schluss. Möge das Herz der Karten mit euch sein! Aloahe. |
orten: Mein Name ist Andreas Müller, ich studiere Mathe/Physik auf Lehramt Gymnasium in Regensburg und spiele Magic
