Hallo und herzlich willkommen zur Berichterstattung des National Qualifiers in Gießen. Wie viele andere
Magic-Begeisterte habe ich mich am 26. März auf den Weg nach Gießen gemacht, mit dem feinen Unterschied, dass ich nicht vorhatte, selbst Pappkarten zur Seite zu drehen, sondern um anderen dabei zuzuschauen und dabei die ein oder andere interessante Situation zu dokumentieren. Das Ergebnis dieses Vorhabens könnt ihr nun auf den folgenden Bildschirmlängen genießen.
Bevor ich auf das eigentliche Turnier eingehe, möchte ich noch ein paar Sätze zu der teilweise recht emotional geführten
Diskussion um die Teilnehmerbegrenzung auf 99 Spieler und das Verhalten des TOs schreiben. Bereits im Vorfeld wurde online kritisch angemerkt, dass die maximal zugelassene Teilnehmerzahl deutlich zu gering sein würde, um allen Spielwilligen auch tatsächlich Zugang gewähren zu können. Als die Anmeldung am Turniertag dann geschlossen wurde, ohne dass alle Anwesenden mitspielen konnten, schwappten die Emotionen über. Besonders verärgert war ein Angereister, der den Platz von einer vorangemeldeten Freundin übernehmen wollte, welche nicht zum Turnier gekommen war. Darauf wollte sich der TO Ramin Poursaleh jedoch nicht einlassen. Der Spieler sah sich durch die zu wenigen Sitzplätze um die Chance gebracht, die Qualifikaton zur Deutschen Meisterschaft erspielen zu können. Viele der Anwesenden waren derselben Meinung, dass für einen National Qualifier bedeutend mehr Plätze zu Verfügung stehen müssten.
Auch das Prozedere und das Verhalten des Ladenbesitzers bei der Anmeldung wurde beanstandet. Dass die Decklisten bereits bei der Anmeldung vorzulegen waren, wich von der gängigen Praxis ab und traf viele Teilnehmer unvorbereitet. Vor allem aber die relativ schroffe Art und Weise der Kommunikation seitens des TOs rief den Unmut der Spieler hervor. So wurde zum Beispiel mit einem deutlich scharfen Unterton angekündigt, dass das Herumstehen im Eingangsbereich mit Warnings und im Wiederholungsfall mit Disqualifikationen bestraft würde. Es ist offenkundig, dass das Verknüpfen von dem normalen Ladengeschäft und dem Veranstalten eines solch großen Turnieres zumindestens problematisch ist, da sich ein ganz natürlicher Interessenkonflikt zwischen den Bedürfnissen der Verkäufer und denen der Spieler ergibt.
Eine Stellungnahme zu den Vorfällen findet ihr weiter unten in den Interviews.
Rahmeninformationen:
Teilnehmerzahl: 99
Rundenzahl: acht
Qualifikationsplätze: acht
Headjudge: Michael Wiese
TO: Ramin Poursaleh
Teilnahmegebühr: drei Euro
Preise:
| Platz 1
Platz 2
Platz 3–4
Platz 5–9
Platz 10
Platz 11
Platz 12–16
| | 20
10
8
6
5
4
3
| | Booster
Booster
Booster
Booster
Booster
Booster
Booster
|
Umfrage:
Welches Deck hälst du derzeit im
Vakuum für am stärksten?
|
Valakut:
Caw-Blade (UWb):
RUG:
Kuldotha-Red:
Caw-Blade (UW):
| |
25
10
8
4
1
| |
Stimmen
Stimmen
Stimmen
Stimmen
Stimme
|
Valakut sticht hier als klarer Favorit hervor. Ein häufig genanntes Argument war die Konstanz des Decks und der schwer zu verhinderne Kill in einem Zug. Da sich ein Deck aber nicht im Vakuum, sondern in einem tatsächlichen Metagame beweisen muss, weicht die Praxis ein wenig von der Theorie ab …
Metagame-Breakdown:
Caw-Blade/Go: | 23 (davon elf mit Schwarz und acht mit Rot) | |
| | |
Valakut: | 15 | |
| | |
Mono-Red: | 10 | |
| | |
Boros: | 9 | |
| | |
RUG: | 7 | |
| | |
mono-blue Architect-Control: | 6 | |
| | |
Vampires: | 6 (davon fünf mit Rotsplash) | |
| | |
Allies: | 3 (WRG, WG und BW) | |
| | |
UB-Tezzeret: | 3 | |
| | |
Infect: | 2 (Mono-B und UB-Tezzeret) | |
| | |
Eldrazi-Green: | 2 | |
| | |
Fauna-Naya: | 2 | |
| | |
mono-white Aggro: | 2 | |
| | |
GW-Quest: | 1 | |
| | |
mono-white Steel: | 1 | |
| | |
UW-Control | 1 | |
| | |
Pyromancer Ascension: | 1 | |
| | |
Jund: | 1 | |
| | |
mono-white Überleben: | 1 | |
| | |
| | |
| | |
Homebrew: | 3 | |
Decktech: UB-Tezzeret-Infect
Markus Scherfise führt ein blau-schwarzes Infectdeck ins Feld. Seiner Aussage nach gibt es damit nicht wirklich schlechte Matchups, auch wenn Fauna-Naya und sehr schnelle agressive Decks nicht zu den Lieblingsgegnern zählen. Die Liste basiert auf
der von Brian Kibler. An der Manabasis wurde etwas geschraubt, zum Beispiel sind zwei
Tectonic Edge dazugekommen. Die zwei
Plague Myr waren beim Testen nicht gut genug und mussten gehen. Dafür sind ein weiterer
Tezzeret, Agent of Bolas und ein
Sword of Feast and Famine ins Deck gewandert. Ein
Preordain weniger und zwei
Mana Leak dazu, fertig ist die Giftsuppe. Wie auch schon Kibler selbst merkt Markus noch an, dass die Vatmother aber wahrscheinlich durch Skithirx, the
Blight Dragon ersetzt werden sollte.
|
4 Drowned Catacomb
4 Darkslick Shores
4 Creeping Tar Pit
4 Inkmoth Nexus
3 Island
4 Swamp
2 Tectonic Edge
3 Tezzeret, Agent of Bolas
2 Deprive
4 Inquisition of Kozilek
2 Mana Leak
3 Preordain
1 Sword of Feast and Famine
4 Tumble Magnet
4 Contagion Clasp
| |
4 Necropede
4 Phyrexian Crusader
4 Phyrexian Vatmother
Sideboard:
2 Disfigure
3 Go for the Throat
2 Corrupted Conscience
2 Flashfreeze
2 Spell Pierce
3 Duress
1 Mana Leak
| |
|
Feature-Match Runde 3: Jens Kessel vs. Alexander Storch
In Runde 3 treffen bei einem Score von jeweils 2
:
0 Jens Kessel und Alexander Storch aufeinander. Jens spielt ein „mono-weißes Überleben-Deck“ mit den beiden Schwertern,
Stoneforge Mystic,
Gideon Jura, Hawks,
Sun Titan und
Emeria, the Sky Ruin. Alexander greift auf UR-
Pyromancer Ascension zurück.
Alexander gewinnt den Würfelwurf und beginnt mit
Halimar Depths und
Preordain in Turn 2. Jens legt
Emeria und dann
Stoneforge Mystic, welcher ein
Sword of Body and Mind sucht und findet. Alexander kann in seinem dritten Zug
Pyromancer Ascension legen. Dazu kommt ein
Preordain, welches in Verbindung mit dem zuvor gespielten eine Marke auf die Verzauberung wandern lässt. Ein drittes
Preordain im folgenden Zug sorgt dafür, dass die Ascension aktiv ist. Jens hat mittlerweile sein Schwert im Spiel, sein
Gideon Jura trifft jedoch auf
Mana Leak.
Treasure Hunt (und dessen Kopie) sorgen für frische Handkarten bei Alexander. Jens möchte das Schwert benutzen, in response gibt es aber
Into the Roil auf
Pilgrim's Eye und das Equipment. Bald liegt auch eine zweite Ascension. Jens versucht
Kor Sanctifiers, welche aber mit
Mana Leak gecountert werden. Ein erneutes
Treasure Hunt,
Lightning Bolt,
Burst Lightning und
Call to Mind sorgen für ein rasches Ende des ersten Spiels.
Jens Kessel 0
:
1 Alexander Storch
Jens beginnt das zweite Spiel. Nach einem
Preordain von Alexander legt er
Stoneforge Mystic, wiederum auf der Jagd nach dem Schwert aus Körper und Verstand. Bei Jens kommt ein
Kor Firewalker, in response wird der
Stoneforge Mystic erschossen, der seinerseits in response das Schwert ins Spiel bringt. Alexander hat nicht den stärksten Draw, denn er legt nur Land um Land. Bei Jens hingegen kommt eine
Luminarch Ascension auf den Tisch. Erst in dem Zug, als sie auf vier Marken geht, spielt Alexander eine
Wurmcoil Engine. Ein Geschwader von Engeln, das Schwert und
Kor Sanctifiers auf die Engine bringen Jens dennoch den Ausgleich.
Jens Kessel 1
:
1 Alexander Storch
Alexander fängt an und legt rechtzeitig im zweiten Zug seine Ascension. Jens hat die 1-Land-Hand mit
Wall of Omens und
Leyline of Sanctity gehalten, findet jedoch in zwei Draw-Steps kein weiteres Land. Alexander preor
daint munter vor sich hin, nach dem dritten ist seine Ascension im fünften Zug aktiv. Ein
Stoneforge Mystic ist dazwischen mit
Mana Leak neutralisiert worden. Jens bleibt endgültig auf drei Ländern stehen, obwohl er mittlerweile zwei
Wall of Omens kontrolliert. Dann geht alles ganz schnell:
Into the Roil entfernt die Leyline und die Kombination aus vielen
Lightning Bolt und
Call to Mind beendet das Match zu Alexanders Gunsten.
Jens Kessel 1
:
2 Alexander Storch
Feature Match Runde 4: Roland Berberich vs. Eugen Libkin
Roland steht mit Naya Allies 3
:
0, während Eugen mit Uwb-Caw-Blade schon ein Unentschieden eingefahren hat und 2
:
0
:
1 steht.
Roland gewinnt – zumindest den Würfelwurf – und beginnt. Das erste Play ist im zweiten Zug ein
Oran-Rief Survivalist, Eugen antwortet sofort mit
Stoneforge Mystic auf
Sword of Feast and Famine. Der Handwerker tritt im folgenden Zug jedoch gleich eine
Journey to Nowhere an, sodass der Survivalist ungestört angreifen kann. Eine
Raging Ravine gesellt sich dazu. Eugen spielt einen
Squadron Hawk, der einen Bruder sucht.
Kabira Evangel sorgt für Schutz vor Weiß und macht einen weiteren Angriff gefahrlos möglich. Eine
Inquisition of Kozilek entfernt einen weiteren Evangel, ein zweiter Hawk sucht einen dritten. Roland ist unbeeindruckt, legt
Stirring Wildwood, spielt
Talus Paladin, gibt Schutz vor Weiß und greift mit
Lifelink an. Eugen spielt
Sword of Feast and Famine, rüstet einen Hawk aus und geht damit in die Offensive.
Gideon Jura betritt die
Arena und zerstört den Survivalist.
Ein
Kazandu Blademaster gewährt eine weitere Attacke mit Schutz vor Weiß, Eugen geht auf fünf. Gideon zerstört Evangel. Roland greift mit Paladin und Wildwood an. Der Paladin bekommt ein
Condemn ab, das Land wird von einem Hawk geblockt. Danach spielt Roland einen
Lightning Bolt, der Eugen schon auf zwei bringt. Nun muss Gideon als Schutzschild benutzt werden. Nach ein paar Zügen ist Gideon tot,
Jace, the Mind Sculptor findet keine Lösung und als das
Mana Leak für
Tuktuk Scrapper (auf Sword) bezahlt wird, gibt Eugen auf.
Roland Berberich 1
:
0 Eugen Libkin
Eugen beginnt, doch
Hada Freeblade ist die erste Kreatur auf dem Spielfeld. Dazu gesellen sich auf der einen Seite ein
Stoneforge Mystic, der das bekannte Schwert mitbringt, und auf der anderen Seite ein
Kazandu Blademaster.
Raging Ravine wird gelegt, das Schwert ins Spiel gebracht. Eugen rüstet
Stoneforge Mystic aus, spielt ein
Disfigure auf den Blademaster und greift an. Abgeworfen wird ein
Harabaz Druid. Danach folgt
Jace, the Mind Sculptor, der den Freeblade auf die Hand zurückschickt. Dieser wird wieder ausgespielt, ebenso ein
Akoum Battlesinger, welcher
Jace tötet. Ein weiterer
Jace bounct Freeblade, der ausgerüstete Falke greift wieder an und ein weiterer
Harabaz Druid wird abgeworfen. Gideon bewirbt sich um die Stelle des Bodyguards, denn alle Allies werden ihn angreifen. Nachdem eine
Journey to Nowhere gecountert wird, gibt Roland im Angesicht von multiplen Falken, Gideon, dem Schwert und
Jace das Spiel verloren.
Roland Berberich 1
:
1 Eugen Libkin
Roland beginnt mit
Akoum Battlesinger in Turn 2, der auch ungeh
indert angreifen kann. Das übliche Spiel bei Eugen ist Stoneforge auf Schwert, go. Ein zweiter Battlesinger kommt, beide greifen an, einer wird geblockt. Ein drittes Land hat Roland jedoch nicht. Der kleine
Jace Beleren kommt für Eugen und zieht ihm eine Karte. Roland findet eine
Raging Ravine und greift den Planeswalker an. Ein Hawk holt einen zweiten,
Jace lässt eine Karte ziehen, was dazu führt, dass Eugen nun abwerfen muss.
White Hawk down in den Friedhof.
Kabira Evangel sorgt für Schutz vor Weiß und macht so den Angriff auf Ja
ce möglich. Jegliche Loyalität ist damit verschwunden. End of turn gibt es noch ein
Go for the Throat auf Evangel. Ein Paladin von Roland wird von
Jace 2.0 wieder auf die Hand zurückgeschickt. Dafür kümmert sich ein
Tuktuk Scrapper endlich um das Schwert. Das zwingt Eugen zu einem zweiten
Stoneforge Mystic, der ein weiteres Schwert holt, welches auch sofort gespielt und umgeschnallt wird. Ein Blademaster wird gespielt und praktischerweise geht dabei auch das Schwert zu Bruch, denn der Scrapper liegt noch auf dem Spielfeld. In response auf
Oran-Rief Survivalist gibt's
Disfigure auf Blademaster. Durch die Hawks und
Creeping Tar Pit ist Roland schon bei wenig Leben angekommen, als die Extrazüge ausgerufen werden. Im ersten Extrazug ist sein Schicksal dann auch schon besiegelt, denn einen Angriff mit drei Falken und zwei Pits verkraften seine Lebenspunkte nicht mehr.
Roland Berberich 1
:
2 Eugen Libkin
Bildergalerie
Scorekeeper Deniz Raus, Headjudge Michael Wiese, TO Ramin Poursaleh
Steel meets Steel.
Du bist auf 18?
Michael Wiese weiß, was die Stunde geschlagen hat.
Valakut vs. Boros: Wer hat das Mana versteckt?
geselliges Beisammensein bei 20 Grad im Schatten
Darum heißt er also „Massakerwurm“.
Problem? Lösung!
Feature Match Runde 7: Dominik Dittmar vs. Markus Schramm
Beide Spieler stehen 5
:
1, spielen also noch um die Qualifikation. Dominik spielt Mono-U-Architect-Control, während Markus auf die rohe Kraft von Mono-Rot vertraut.
Dominik gewinnt den Würfelwurf und möchte beginnen: Insel, go. Markus ist aktiver und startet mit
Goblin Guide und Angriff. Oben auf der Bibliothek von Dominik ist eine Insel, die nun auf die Hand wandert. Der Blaumagier spielt eine
Ratchet Bomb und gibt ab. Nach dem Angriff des Guides (zeigt
Everflowing Chalice) spielt Markus einen
Ember Hauler. Nun startet Dominik durch: Insel, Chalice für eins und
Contagion Clasp auf den Hauler.
Teetering Peaks verstärken den Hauler. Nachdem alle Kreaturen angreifen, wird die Bombe mit einer Marke gezündet, sodass
Goblin Guide Geschichte ist. Eine Fortsetzung ist jedoch bereits in Arbeit, denn ein zweiter Guide kommt gefolgt von
Spikeshot Elder. Dominik hat nur
Thrummingbird und Insel. Der Vogel wird vom Elder erschossen, ein erneuter Angriff folgt. Dann allerdings kann Dominik
Wurmcoil Engine spielen und im Folgezug
Myr Battlesphere. Da hilft auch
Koth of the Hammer nichts mehr und Markus gibt auf.
Dominik Dittmar 1
:
0 Markus Schramm
Markus beginnt, geht aber zunächst auf sechs Handkarten runter. Eine sehr unagressive Hand ohne Aktion in den ersten beiden Zügen wird dann widerwillig gehalten. Dominik spielt erst
Preordain und dann
Necropede. Im dritten Zug, Markus hat nur Länder gelegt, spielt Dominik
Treasure Mage auf
Myr Battlesphere. Der wird am Ende der Runde gleich das Ziel von
Staggershock.
Rebound Staggershock, Land, Koth und Angriff sind die Aktionen von Markus in diesem Zug. Dominik kann
Inkmoth Nexus, Chalice für eins und
Treasure Mage auf
Wurmcoil Engine legen, schlechte Nachrichten für Markus. Dieser, ganz unbeeindruckt, spielt
Crush auf Chalice, greift wieder mit einem Land an und schießt einen
Lightning Bolt auf den Mage. Nexus hält Koth von seinem Ultimate ab und eine
Ratchet Bomb wird gespielt. Koth animiert ein Land, welches wieder angreift. Dominik will mit dem Nexus erneut Koth attackieren, aber ein
Staggershock kommt ihm in die Quere. Eine Chalice für zwei Marken wird gleich am Ende der Runde mit
Crush bedacht.
Staggershocks Rebound und das Ultimate von Koth bewegen Dominik zur Aufgabe.
Dominik Dittmar 1
:
1 Markus Schramm
Dominik beginnt, doch zunächst gehen beide auf sechs Karten. Im zweiten Zug befinden sich bei Dominik ein
Mystifying Maze, ein Nexus und eine
Everflowing Chalice im Spiel, Markus hat einen
Ember Hauler. Ein
Necropede wird gespielt und
Contagion Clasp sorgt dafür, dass der Goblin schrumpft. Im nächsten Zug proliferiert Dominik, vergisst aber seiner Chalice eine Marke zu geben. Markus opfert daraufhin Hauler und erschießt
Necropede. In seinem vierten Zug betritt wieder
Koth of the Hammer das Schlachtfeld. Dominik bleibt sich treu und spielt erst Chalice mit einer Marke und dann
Tumble Magnet. Das hält Markus jedoch nicht davon, die Loyalität seines Planeswalkers zu erhöhen. Dominik hat einen
Treasure Mage und sucht sich damit
Wurmcoil Engine, die er aber nicht ausspielen kann, da er auf drei Ländern stehen geblieben ist. In der Zwischenzeit ist das Emblem von Koth aktiv und Markus schießt fröhlich durch die Gegend.
Teetering Peaks ermöglichen dazu ein
Searing Blaze für den Mage. Mit einer Chalice für zwei Marken will Dominik in die
Wurmcoil Engine rampen, aber als diese das Spielfeld betritt, reichen ein
Lightning Bolt und zwei Schüsse mit Gebirgen, um Markus den Sieg zu bringen.
Dominik Dittmar 1
:
2 Markus Schramm
Nachgefragt bei: Michael Wiese
Michael, wir befinden uns mitten in der achten Runde, das Turnier ist fast vorbei, wie ist dein allgemeiner Eindruck vom Ablauf des NQs?
Der Start um die Anmeldung herum war leider etwas holprig, da haben wir schon ziemlich Zeit verloren. Nachdem die erste Runde aber angefangen hatte, wurde es sehr viel ruhiger. Wir haben eine Durchlaufzeit, das heißt die Zeit zwischen den Starts der einzelnen Runden, von ziemlich genau 60 Minuten erreicht. Das ist für ein Turnier dieser Größe ganz ordentlich. Insgesamt war die Atmosphäre sehr angenehm.
Was waren denn die kniffligsten und häufigsten Regelfragen?
Allgemein gab es sehr wenig Regelfragen, so richtig komplizierte waren gar nicht dabei. Oft wurde nach der Interaktion zwischen
Tezzeret und
Inkmoth Nexus gefragt, also: Was passiert am Ende der Runde, wenn ein animierter Nexus von
Tezzeret zur 5/5-Kreatur gemacht wurde. Die Antwort lautet, dass die Kreatur 5/5 bleibt, jedoch die Fähigkeiten Flying und Infect verliert. Sobald die aktivierte Fähigkeit wieder benutzt wird, „schrumpft“ sie auf 1/1, bekommt aber wieder Flying und Infect.
Welche Strafen wurden den bisher vergeben, und warum?
Auch das lief heute recht unspektakulär, nur ein paarmal Gameloss wegen falscher Decklisten und Tardiness.
Du hast ja auch die Aufregung um die begrenzte Teilnehmerzahl mitbekommen, wie schätzt du die Situation ein?
Man muss allgemein sagen, dass es nicht glücklich gelaufen ist. Der TO hat ehrlich nicht mit einem solchen Ansturm gerechnet, er hat so ein Turnier ja auch zum ersten Mal ausgerichtet. Für das nächste Mal wird er eine größere externe Halle anmieten. Das wird dann zwar mehr Startgeld kosten, dafür ist dann Platz für alle da, eine Voranmeldung sollte dann wegf
allen.
Möchtest du noch ein paar abschließende Worte an die Leser richten?
Kommt auf jeden Fall alle zum Grand Prix nach London! Wenn das Event nämlich groß genug wird, werde ich Headjudge der zweiten Hälfte sein.
Nachgefragt bei: Ramin Poursaleh
Ramin, das Turnier ist vorbei, wie zufrieden bist du mit dem Verlauf des Turniers?
Nun, man kann ja immer etwas besser machen. Ich gebe zu bedenken, dass es eine Herausforderung ist und vielleicht sogar das erste Mal war, dass ein solches Turnier mit fast 100 Teilnehmern in einem Ladengeschäft abgehalten wurde. Ich bin generell zufrieden, vor allem die Leute waren sehr diszipliniert. Gelernt habe ich aus dem Event Folgendes: Zunächst einmal hatte ich mit einem solchen Ansturm nicht gerechnet, demnächst muss eine größere Location wie zum Beispiel die Stadthalle angemietet werden. Dann sollte man darüber nachdenken, statt nur einer vielleicht zwei oder sogar drei Anmeldestationen zu haben, damit dort nicht so viel Zeit verloren geht. Auch werde ich in Zukunft die Decklisten nicht mehr zu Beginn bei der Anmeldung einsammeln, sondern erst später.
Das heißt aber auch, du würdest ein solches Turnier wieder veranstalten wollen?
Dieses Jahr ist die Vergabe der National Qualifier ja erstmals etwas transparenter gestaltet worden, das hing ja mit den Zahlen des Organized Play zusammen. Insofern sind wir natürlich stolz, andere große Städte in unserem Gebiet überflügelt zu haben. Wir werden auf jeden Fall versuchen, diese ehrenvolle Aufgabe wieder übernehmen zu können.
Im Vorfeld gab es ja schon online einige Kritik wegen des zur Verfügung stehenden Platzes. Auch im Laden war dann nach Schluss der Teilnehmerliste der Frust zu spüren. Kannst du das nachvollziehen?
Eigentlich nicht wirklich, es war von Anfang an bekannt, wie viele Plätze zur Verfügung stehen würden, eine Voranmeldung war möglich und wurde von vielen rege genutzt. Diese Voranmeldeliste wurde auch regelmäßig aktualisiert, sodass sich niemand auf gut Glück auf den Weg machen musste. Es gibt nun mal keine Garantie auf eine Teilnahme. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich mich nicht auf irgendwelche „Deals“ einlasse, auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen.
Eine letzte Frage: Zu Beginn des Tages hast du recht harsche Ansagen gemacht, unter anderem auch, dass das „Herumstehen im Eingangsbereich“ nicht erlaubt ist und sogar mit Warnings bis hin zum DQ bestraft wird. Warum diese deutlichen Worte?
Nun, mir war vor allem der reibungslose Ablauf des Turniers wichtig, Zeit für langwidrige Einzeldiskussionen war da nicht. Ebenso wollte ich auch garantieren, dass der Fluchtweg zu jeder Zeit frei ist. Wir hatten zwar ein sehr engagiertes Team, das aber auch noch recht unerfahren ist. Das „learning by doing“ wollte ich mit klaren Ansagen beschützen. Es hat ja dann auch alles ganz gut funktioniert. Ich weiß, dass ich manchmal etwas uncharmant rüberkomme, für den Ablauf des Turniers ist das aber zuträglich.
Top 8
1. Eugen Libkin (UWb-Caw-Blade), 20 Punkte
2. Jan Schmidt (Valakut), 19 Punkte
3. Stefan Hart (Valakut), 19 Punkte
4. René Kraft (Boros), 19 Punkte
5. Sebastian Brandt (Caw-Blade), 19 Punkte
6. Markus Schramm (Mono-Rot), 19 Punkte
7. Fabian Görzgen (Valakut), 18 Punkte
8. Dominik Dittmar (Architect-Control), 18 Punkte
Player-Profiles (Top 6)
Name: Eugen Libkin
Alter: 21
Studiengang: Germanistik/Geschichte
Gespieltes Deck: UWb Caw-Go
Wichtigste Karte/n: Jace, the Mind Sculptor,
Gideon Jura,
Creeping Tar Pit
Bisherige Magic-Erfolge: einmal PT gespielt, zweimal GP-Day 2
Wie hast du dich auf den NQ vorbereitet? MWS, Reallifetesten, Modo-Listen durchsehen
Name: Jan Schmidt
Alter: 24
Studiengang: Mathematik
Gespieltes Deck: Valakut
Wichtigste Karte/n: Primeval Titan
Bisherige Magic-Erfolge: Platz 1 GP Prag
Wie hast du dich auf den NQ vorbereitet? FNM
Name: Stefan Hart
Alter: 23
Studiengang: Wirtschaftsinformatik
Gespieltes Deck: Valakut
Wichtigste Karte/n: der rote und der grüne Titan
Bisherige Magic-Erfolge: zwei FNM-Siege
Wie hast du dich auf den NQ vorbereitet? am Vorabend bis drei Uhr morgens Feiern gehen
Name: René Kraft
Alter: 30
Gespieltes Deck: Boros
Wichtigste Karte/n: Tumble Magnet
Bisherige Magic-Erfolge: viermal GP-Top 8
Name: Sebastian Brandt
Alter: 22
Beruf: Soldat
Gespieltes Deck: Caw-Blade
Wichtigste Karte/n: Stoneforge Mystic,
Sword of Body and Mind,
Sword of Feast and Famine
Bisherige Magicerfolge: viermal NQ-Top 8, zweimal PTQ-Top 8
Wie hast du dich auf den NQ vorbereitet? gar nicht
Name: Markus Schramm
Alter: 35
Beruf: Architekt,
Magic-Händler
Gespieltes Deck: Mono-Rot-Burn
Wichtigste Karte/n: Koth of the Hammer
Bisherige Magic-Erfolge: keine
Wie hast du die auf den NQ vorbereitet? ein Tag lang getestet
Top-8-Decks
Eugen Libkin: UWb-Caw-Blade
|
4 Creeping Tar Pit
4 Marsh Flats
4 Plains
2 Swamp
2 Island
3 Glacial Fortress
3 Seachrome Coast
4 Darkslick Shores
4 Stoneforge Mystic
4 Squadron Hawk
1 Baneslayer Angel
4 Jace, the Mind Sculptor
1 Jace Beleren
1 Go for the Throat
3 Mana Leak
4 Inquisition of Kozilek
2 Sword of Feast and Famine
4 Preordain
2 Gideon Jura
2 Day of Judgment
1 Doom Blade
1 Condemn
| |
Sideboard:
4 Flashfreeze
2 Duress
2 Ratchet Bomb
2 Divine Offering
2 Memoricide
2 Disfigure
1 Go for the Throat
| |
|
Jan Schmidt: Valakut
|
1 Evolving Wilds
1 Terramorphic Expanse
2 Raging Ravine
4 Verdant Catacombs
4 Valakut, the Molten Pinnacle
5 Forest
11 Mountain
1 Acidic Slime
1 Avenger of Zendikar
2 Oracle of Mul Daya
4 Lotus Cobra
4 Overgrown Battlement
4 Primeval Titan
4 Green Sun's Zenith
4 Explore
4 Khalni Heart Expedition
4 Harrow
| |
Sideboard:
1 Obstinate Baloth
1 Artisan of Kozilek
2 Slagstorm
3 Nature's Claim
4 Pyroclasm
4 Summoning Trap
| |
|
Stefan Hart: Valakut
|
1 Khalni Garden
4 Valakut, the Molten Pinnacle
5 Forest
11 Mountain
3 Terramorphic Expanse
1 Evolving Wilds
3 Verdant Catacombs
4 Lotus Cobra
4 Overgrown Battlement
4 Primeval Titan
3 Inferno Titan
4 Summoning Trap
4 Explore
4 Harrow
3 Khalni Heart Expedition
2 Koth of the Hammer
| |
Sideboard:
3 Acidic Slime
3 Pyroclasm
3 Tumble Magnet
2 Slagstorm
4 Obstinate Baloth
| |
|
René Kraft: Boros
|
4 Arid Mesa
2 Terramorphic Expanse
4 Marsh Flats
1 Teetering Peaks
5 Mountain
5 Plains
4 Scalding Tarn
4 Goblin Guide
3 Hero of Oxid Ridge
3 Mirran Crusader
4 Plated Geopede
4 Squadron Hawk
4 Steppe Lynx
3 Stoneforge Mystic
2 Adventuring Gear
2 Arc Trail
1 Bonehoard
4 Lightning Bolt
1 Sword of Body and Mind
| |
Sideboard:
1 Basilisk Collar
3 Cunning Sparkmage
4 Kor Firewalker
3 Mark of Mutiny
2 Tumble Magnet
1 Sword of Feast and Famine
1 Arc Trail
| |
|
Sebastian Brandt: UW-Caw-Blade
|
4 Celestial Colonnade
4 Seachrome Coast
4 Glacial Fortress
4 Tectonic Edge
4 Island
4 Plains
2 Misty Rainforest
4 Squadron Hawk
4 Stoneforge Mystic
2 Baneslayer Angel
4 Jace, the Mind Sculptor
2 Gideon Jura
4 Mana Leak
4 Preordain
3 Condemn
3 Day of Judgment
2 Spell Pierce
1 Sword of Body and Mind
1 Sword of Feast and Famine
| |
Sideboard:
3 Kor Firewalker
3 Ratchet Bomb
3 Flashfreeze
3 Divine Offering
1 Sylvok Lifestaff
| |
|
Markus Schramm: Mono-Rot
|
4 Arid Mesa
4 Scalding Tarn
4 Teetering Peaks
12 Mountain
4 Ember Hauler
4 Goblin Guide
4 Plated Geopede
4 Spikeshot Elder
4 Koth of the Hammer
4 Burst Lightning
4 Lightning Bolt
4 Searing Blaze
4 Staggershock
| |
Sideboard:
4 Arc Trail
3 Mark of Mutiny
2 Perilous Myr
3 Ratchet Bomb
3 Crush
| |
|
Fabian Görzgen: Valakut
|
4 Valakut, the Molten Pinnacle
3 Terramorphic Expanse
3 Evolving Wilds
11 Mountain
6 Forest
1 Raging Ravine
4 Primeval Titan
1 Avenger of Zendikar
2 Oracle of Mul Daya
4 Overgrown Battlement
2 Inferno Titan
4 Explore
4 Harrow
3 Lightning Bolt
3 Green's Sun Zenith
4 Khalni Heart Expedition
1 Tumble Magnet
| |
Sideboard:
2 Slagstorm
2 Koth of the Hammer
2 Nature's Claim
3 Pyroclasm
1 Viridian Corrupter
2 Summoning Trap
2 Tumble Magnet
1 Obstinate Baloth
| |
|
Dominik Dittmar: Architect-Control
|
2 Mystifying Maze
4 Inkmoth Nexus
17 Island
4 Thrummingbird
3 Treasure Mage
4 Grand Architect
2 Wurmcoil Engine
1 Myr Battlesphere
4 Everflowing Chalice
4 Tumble Magnet
3 Contagion Clasp
2 Ratchet Bomb
2 Mindslaver
1 Contagion Engine
1 Blue Sun's Zenith
4 Preordain
2 Jace, the Mind Sculptor
| |
Sideboard:
4 Flashfreeze
4 Necropede
2 Phyrexian Revoker
2 Jace Beleren
1 Steel Hellkite
1 Blightsteel Colossus
1 Platinum Emperion
| |
|
Fazit: Viele Spieler gehen mit einem positiven Eindruck über die Location und den Ablauf des eigentlichen Turniers nach Hause. Der allgemeine Tenor ist aber vor allem: Mit der „uncharmante Art“ des TO hatten viele ein Problem. Eine größere Location, auch auf die Gefahr einer höheren Teilnahmegebühr hin, ist absolut wünschenswert.