Standard
Vom schnellen Aufstieg über den freien Fall zum endgültigen Absturz
von Mike Hofmann
22.04.2011

Was für ein Wochenende! Barcelona … die Stadt, in der man das letzte Mal im Mai 2009 eine Menge Spaß gehabt hat. Auch wenn die gute Laune nur in den wenigsten Fällen auf spielerische Erfolge zurückzuführen war, so war es dennoch ein spaßiges Wochenende, welches die Hamburger und die Essener Gemeinde sowie dazwischen auch noch ein paar Niedersachsen hatten. Aber warum über alte Geschichten reden? Seismic Swans, Cruel Control, BW-Tokens, Faeries und vor allen Dingen Jund in seiner vollen Pracht mit Bloodbraid Elf sind schon lange Geschichte.

Die Burger-Bets bei McDonald's, ein hilflos ausgenommener Ägypter, zwei furchtlos gegen die Verkehrsregeln verstoßenden Rollerfahrer, eine Bruchbude in einer Seitenstraße zur La Rambla und nicht zuletzt die Crap-Oma sind doch alles alte Geschichten. Zu Beginn des Jahres haben sich noch viele der damals Anwesenden gesagt, dass man sich den Spaß in diesem Jahr wieder geben möchte. Übrig geblieben von den von mir genannten Personen bin aber einzig und alleine ich. Der eine schiebt es auf die Arbeit, der Nächste auf anstehende Prüfungen, doch der Großteil hatte einfach keinen Bock.

Also mussten andere Leute her, mit denen man einen coolen Trip nach Barcelona starten könnte. Da wie schon angemerkt das Interesse im Ruhrgebiet eher gering war, taten sich also „Burning“ Bernd Brendemühl und ich zusammen, um uns von Dortmund auf den Weg nach Barcelona zu machen.

Um das Wochenende voll auskosten zu können und eben auch etwas von Barcelona und dessen schönem Wetter zu haben, war der Plan der, am Mittwoch hin und am Montag wieder zurückzufliegen. Fliegen ist auch das nächste Stichwort. Beim letzten Mal, als wir uns mit einem superbilligen Ticket von Ryanair auf den Weg machten, kamen wir um eine rund einstündige Fahrt vom 80 Kilometer entfernten Flughafen Girona in die City von Barcelona nicht herum. Das sollte diesmal nicht der Fall sein. Denn auf keinen Fall wollten wir wie 2009, nachdem wir am Morgen den Rückfluges gute 20 Euro in den Bus nach Girona investiert hatten, wieder vor Ort zu sehen bekommen, dass der Flug aufgrund schlechten Wetters gestrichen wird. Das hatte damals nämlich zur Folge, dass sich alles und jeder zum Informationsstand von Ryanair stürzte und man trotz reinsneaken in die ersten Plätze der Schlange, eine gefühlte Stunde warten musste, bis man dann endlich zu hören bekam, dass man 24 Stunden auf seinen Rückflug warten dürfte. Hartgesottene Leute wie unter anderem Alex Kreuz nahmen dies beim Wort und verbrachten wirklich die komplette Zeit bis der nächste Flieger ging auf dem Flughafen. Ich entschied mich damals doch lieber für eine Rückfahrt in die City, um noch mal mit den Hamburgern und den Essenern einen drauf zu machen.

Dieses Mal sollte alles anders laufen. Anstatt sich mitten in der Nacht auf den Weg zu dem entlegensten Flughafen in Deutschland zu machen, reichte schon eine kurze für mich kostenfreie Busfahrt, um direkt von Dortmund zum internationalen Flughafen von Barcelona zu fliegen. Dass beim Fliegen nie alles glatt läuft und sich auch diesmal der Flug aufgrund einer entfernten Bombenentschärfung um mehr als eine Stunde verspätete, war absehbar. Während Bernd und ich bereits am Mittwoch ankamen, stieß Alex Kreuz erst am Freitag zu uns.

Bis dahin hatten wir noch die Möglichkeit, uns x mal in dem Labyrinth der Metro von Barcelona zu verirren, uns über unser nices Hotel zu freuen und historische Örtlichkeiten wie der Sagrada Família, dem Montjuïc und nicht zuletzt der Crap-Oma und dem Platz der Burger-Bet einen Besuch abzustatten.



Die sich seit Jahrzehnten in Bau befindende Sagrada Família



Der Montjuïc nahe der Site



Der Balkon der verschollenen Crap-Oma



Der Platz der sagenumwobenen Burger-Bet

Ein längerer Aufenthalt am Strand verschaffte mir schließlich noch einen ordentlichen Sonnenbrand. Wer rechnet schon damit, dass man sich im März vor der Sonne schützen sollte. Wobei ich mit dem Ausgang noch zufrieden sein kann. Aufgrund der Sonneneinstrahlung von der einen Seite und einem kühlen Lüftchen von der anderen, hatte ich kurzeitig die Befürchtung, dass ich das Wochenende im rot-weißen Two-Face-Style rumlaufen würde und meine Gegner bereits bei der Begrüßung erkennen, womit sie es zu tun bekommen. Dem war aber glücklicherweise nicht so.

Wieder im Hotel angekommen wurde direkt das freie und einwandfrei funktionierende W-LAN angesaugt und sich die Magic Show reingezogen. Es dauerte auch nicht lange, bis Ashraf mitbekommen hatte, dass ich on bin. Also startete er zusammen mit SaschaS eine Skype-Konferenz. Während wir uns Gejammer anhören durften, wie gern sie doch auch in Barcelona gewesen wären, announcte Carsten Schäfer auf Facebook, dass sein Mitflieger gefoldet hat und dass er nach Ersatz sucht. Da man ja während Trashtalks über Skype nichts Besseres zu tun hat, als Facebook zu aktualisieren, kommentieren sowohl Ash, Sash als auch ich ziemlich zeitgleich Carstens Eintrag. Das führte dazu, dass Holzi auf unseren Chat aufmerksam wurde und sich auch noch einklinkte.

Was bei so einer Konstellation herauskommt, kann man sich vorstellen. Das ging dann noch so lange weiter, bis Kreuz daheim ankam und mich ebenfalls über Skype anrief, um noch die letzten Details für den nächsten Tag zu klären.


Rot-Weiß

Eine Farbkombination mit der ich schon bei der Extended Saison im letzten Jahr meinen Spaß hatte. Leider ließ sich Petr Brozeks Boros-Deck aufgrund im Standard fehlender und im Extended anschließend weggefallener Duallands sowie der Triple-Landfall-Kombination aus Ghost Quarter und Flagstones of Trokair nicht umsetzen oder weiterführen. Doch da die Verknüpfung von Stoneforge Mystic und Squadron Hawk seit Erscheinen von Sword of Feast and Famine ungemein populär geworden ist, bekamen auch die weißen und roten Landungskreaturen ihr Revival. Zuerst bei den größtenteils wöchentlichen stattfindenden SCG-Opens und dann auf der Pro Tour in Paris.

SCG-Open in Indianapolis, 6. Februar 2011

2 Adventuring Gear
1 Sword of Body and Mind
1 Sword of Feast and Famine
4 Goblin Guide
2 Hero of Oxid Ridge
2 Mirran Crusader
4 Plated Geopede
4 Squadron Hawk
4 Steppe Lynx
3 Stoneforge Mystic
2 Journey to Nowhere
3 Lightning Bolt
1 Koth of the Hammer
2 Arc Trail

5 Mountain
5 Plains
4 Arid Mesa
4 Marsh Flats
4 Scalding Tarn
3 Terramorphic Expanse


Sideboard:

1 Basilisk Collar
2 Phyrexian Revoker
3 Cunning Sparkmage
2 Kor Firewalker
3 Tunnel Ignus
2 Koth of the Hammer
2 Act of Treason


An der Liste von Paul Rietzl und dem was er im Anschluss an die Pro Tour in seinem Artikel auf TCGPlayer schrieb, habe ich mich in erster Linie orientiert. Spielpraxis mit dem Deck konnte ich bei den Standard-Sideevents der Pro Tour Paris, ein paar FNMs und einem ganz, ganz schnell zu vergessenden Misserfolg beim NQ in Iserlohn sammeln. Da ich im Anschluss an meine Niederlagen immer sah, wo ich etwas hätte besser spielen können, und nach dem NQ außerdem erkannte, wo beim Deck selbst noch Verbesserungsbedarf bestand, entschied ich mich dafür, es auch in Barcelona wieder zu spielen.

Paul Rietzls Update, 4. März 2011

4 Goblin Guide
3 Hero of Oxid Ridge
1 Mirran Crusader
4 Plated Geopede
1 Spikeshot Elder
4 Squadron Hawk
4 Steppe Lynx
3 Stoneforge Mystic
2 Adventuring Gear
1 Bonehoard
2 Journey to Nowhere
4 Lightning Bolt
1 Sword of Body and Mind

4 Arid Mesa
3 Evolving Wilds
4 Marsh Flats
5 Mountain
5 Plains
4 Scalding Tarn
1 Teetering Peaks


Sideboard:

3 Arc Trail
1 Basilisk Collar
4 Cunning Sparkmage
1 Divine Offering
1 Hero of Oxid Ridge
1 Kemba, Kha Regent
2 Kor Firewalker
1 Mark of Mutiny
1 Sword of Feast and Famine


Zudem schwimme ich gerne gegen den Strom. Spielen alle Caw-Blade, dann spiele ich Boros. Spielen alle Jund, dann spiele ich Bant. Spielen alle Faeries, dann spiele ich immer noch Bant. Spielen alle DDT (Dark Depths/Thopter Foundry), dann spiele ich … wieder Boros. Okay, es lässt sich eine gewisse Affinität zu einzelnen Farbkombinationen feststellen. Dass ich zu Lorwyn-Block-Zeiten mit Quick'n Toast und im Jahr darauf im Standard mit Jund jeweils einen PTQ gewonnen habe, blenden wir einfach mal aus.

Bevor ich noch weiter von eigentlichen Thema abschweife: Boros jetzt, hier und sofort. Nachdem ich beim NQ in Iserlohn zweimal gegen Uwb-Caw-Blade verloren hatte, war mir klar, dass sich an dem Deck noch etwas ändern musste. Weniger im Maindeck, sondern vielmehr im Sideboard. Main ist es lediglich der eine random Mirran Crusader, der durch die eine weniger random Kemba, Kha Regent aus dem Sideboard ersetzt wurde. Dadurch wurde Platz im Sideboard geschaffen. Platz für Gideon Jura. Gideon Jura deshalb, weil ich gemerkt habe, dass es schwierig ist, gegen Caw-Blade mit Gideon auf dem Tisch anzukämpfen. Also musste ein Removal für ihn her. Da es Oblivion Ring aber nicht mehr gibt und Vampire Hexmage alles andere als splashbar ist, muss man ihn eben mit seinesgleichen bekämpfen. Zumal sich der Control-Spieler (wenn man die Caw-Blade-Decks denn überhaupt noch als Controldeck bezeichnen kann) nach einem aggressiven Start des Gegners oftmals in einer schier aussichtslosen Situation befindet und sich lediglich durch Gideon noch ein paar Züge kauft. Den gegnerischen Gideon dann mit dem eigenen zu entsorgen, kann einen tödlichen Angriff nach sich ziehen.

Zusätzlich habe ich die Anzahl der Divine Offering auf zwei erhöht. Caw-Blade steht und fällt mit seinen Schwertern. Royal Falcons und Squire sind alles andere als angsteinflößend. Auch ein spontanes Artefaktremoval kann den Caw-Blade-Spieler völlig aus der Bahn werfen. Dass im Boros-Mirror Bonehoard gewinnt, sollte ja bereits allseits bekannt sein. Auch da macht sich mehr Removal also nicht schlecht. Für zwei Gideon Jura und das zusätzlich Divine Offering mussten der vierte Cunning Sparkmage, der vierte Hero of Oxid Ridge und wie bereits erwähnt, die Kemba weichen.

Mein Deck

4 Steppe Lynx
4 Goblin Guide
1 Spikeshot Elder
4 Plated Geopede
4 Squadron Hawk
3 Stoneforge Mystic
1 Kemba, Kha Regent
3 Hero of Oxid Ridge
2 Adventuring Gear
1 Sword of Body and Mind
1 Bonehoard
4 Lightning Bolt
2 Journey to Nowhere

4 Arid Mesa
4 Scalding Tarn
4 Marsh Flats
3 Evolving Wilds
1 Teetering Peaks
5 Mountain
5 Plains


Sideboard:

1 Basilisk Collar
3 Cunning Sparkmage
3 Arc Trail
2 Kor Firewalker
2 Divine Offering
2 Gideon Jura
1 Mark of Mutiny
1 Sword of Feast and Famine



Grinders Gonna Grind

Pünktlich um 12:00 Uhr galt es, am Freitag an der Site zu sein, um den ersten Grinder mitzocken zu können. Von außen sah alles sehr imposant aus. Im Inneren zeigte sich aber das wahre Bild. Eine doch schon ein wenig in die Jahre gekommene Messehalle mit vielen aneinanderliegenden großen Sälen. An Platz sollte es also nicht mangeln.

Noch mal in den Erinnerungen gekramt, was mir an dem Freitag so alles über den Weg gelaufen ist: Da es insgesamt nicht so rosig lief, war ich mir schon am Ende des Tages nicht mehr ganz sicher, wie viele Grinder es eigentlich waren, die ich da gezockt hatte. Wenn man mehrere Erstrunden-Losses einstecken muss, verliert man leicht den Überblick. Zumal die Judges den Spielern entgegengekommen sind und man, sofern man bereits einen Grinder gespielt hatte, dies beim nächsten Mal lediglich angeben musste, anstatt extra wieder einen Baum zu fällen und mit Tinte zu beschmieren. Vorausgesetzt man spielte eins zu eins dasselbe Deck. Da brachte mir mein Vorausblick, die Liste direkt fünfmal daheim auszudrucken (mal will ja auf alles gefasst sein), auch nichts.

So gut die Idee der Judges mit den Decklisten auch war, so brauchte es doch ein wenig bis zur optimalen Umsetzung. Die änderte sich nämlich Runde um Runde. Bei meinem zweiten Grinder sagte ich dem Judge bloß, dass ich bereits bei Grinder Nr. 1 mitgespielt hatte. Wirkliche Notiz hat er davon aber nicht genommen. Beim nächsten Mal holte der Judge Stift und Zettel raus, damit ich dann meinen Namen deutlich unleserlich inklusive des vorigen Grinders aufschreiben durfte. Erst beim allerletzten Grinder hatte der Judge dann eine Liste mit den Pairings in der Hand, um bei allen Wiederholungstätern eine einfache Zahl hinter deren Namen schreiben zu können. Aber glaubt ihr, dass es auch nur zu einem einzigen Deckcheck gekommen ist? Ich habe zumindest keinen in meiner unmittelbaren Nähe mitbekommen.

Nachdem das mit den Decklisten geklärt wäre und ich ja bereits zugegeben habe, dass ich Wizards an diesem Tag x-mal fünf Euro in den Rachen geworfen habe, kann ich ja noch versuchen zu begründen, wie es dazu kam …

Oder ich lasse es doch lieber. Gegen endlosen Screw auf zwei Mana, Wurmcoil Engine Turn 3 oder Elfen mit Leyline of Vitality nach dem Boarden kam ich einfach nicht an. Alles in allem traf ich mit BR-Vamp/Mimic Vat/Mortarpod, Eldrazi-Ramp, Elfen und UB-Infect auch eher die ungewöhnlicheren Decks.

Bernd hatte im Gegensatz zu mir zumindest einmal das Vergnügen, mit seinem Valakut im Finale spielen zu dürfen. Scheiterte aber an Mono-Rot. Kreuz wollte mir ja noch weismachen, dass das die Secret Tech an diesem Wochenende sei. Er selbst schaffte es in dem einen Grinder, den er spielte in Runde 3 oder 4 beim Stand von 0:1 im UW-Mirror ins Timeout zu laufen. Dass war dann auch der Zeitpunkt, an dem wir uns zurück ins Hotel begaben.

Dort wurde noch ein wenig das Matchup UW-Caw-Blade mit Secret Tech (drei Divine Offering im Maindeck) gegen Boros getestet. Wenn man wie ich vor dem Boarden fünfmal in Folge Turn 1 Steppe Lynx legt, dann kann das Ergebnis schon mal den Eindruck erwecken, dass man preboard allgemein vorne sei. Obwohl die Luchse sich auch nach dem Boarden weiterhin im Deck befanden, zog ich sie aber nicht mehr und bekam daher nur noch auf die Fresse. Das reichte für den Abend. Man sollte an diesem Wochenende noch genug Gelegenheit dazu haben, mit den Karten zu spielen.


Hoch hinaus sollte es gehen

Am nächsten Morgen rechtzeitig aufgestanden, um pünktlich zu den Seatings und auch wirklich keine Minute zu früh an der Site anzukommen. Als hätten sie nur auf uns gewartet, wurden kurz nach 9:30 Uhr, als wir den Saal betraten, die Seatings ausgehängt. Wie der Großteil der deutschen Fraktion fand ich mich in der grünen Hälfte wieder. Das war der erste Erfolg des Tages. Die blaue Hälfte musste nämlich in der schrecklich beleuchteten Halle spielen, in der auch schon am Vortag die Grinder stattfanden. Nachdem die Sonne am Freitag untergegangen war, fiel es schwer, die Hand vor Augen zu erkennen. Oder zumindest die Karten, die sich in ihr befanden. Jedem, der schon mal einen zweigeteilten Grand Prix gespielt hat, sollte auch bekannt sein, dass sich die blauen Tischdecken in ihrer Qualität doch deutlich von den Originalen in Grün unterscheiden. Nicht zuletzt wurde der grüne Teil als phyrexianische Hälfte bezeichnet. Hier war ich richtig.


Ludi incipiant!

Nachdem ich in der ersten Runde mein „Pro“-Bye ausgesessen hatte (aus anderen Gründen hätte ich an diesem Tag kein Bye verdient), musste ich in der zweiten Runde dann ran.

Direkt im ersten Match bekam ich Valakut-Ramp vorgesetzt. Ein Matchup, was mir in der Vergangenheit eher missfallen hat. Besonders wenn es nicht einzig und allein auf Ramp aus ist, sondern bereits vor dem Boarden neben den üblichen Lightning Bolt auch noch mit Pyroclasm oder Slagstorm um sich wirft. Dies sollte bei diesem Gegner aber nicht so sein. Er konzentrierte sich wie die meisten der Ramp-Decks einzig und allein darauf, fix seine sechs Mana zusammenzubekommen, um etwas Titanartiges herauszulassen. Weshalb ich das erste Spiel auch mit einem schnellen Start und Journey to Nowhere für seinen Primeval Titan für mich entscheiden konnte. Im zweiten Spiel konnte er meine Tiere aber mit Spotremoval gut zurückhalten. Konnte ich den grünen Titan noch mit zwei Lightning Bolt direkt ausschalten, musste ich mich dem darauffolgenden Inferno Titan geschlagen geben. An der Stelle wurde mir bewusst, dass die reinzuboardenden Kor Firewalker mehr können, als nur Massremoval zu überleben. So kam es im dritten Spiel dazu, dass ich meinen Gegner mit dem üblichen Kleinvieh schnell unter zehn Leben bringen konnte. Nachdem dies abgestellt wurde und er nur noch sechs Leben hatte, bestand mein Board aus einem Firewalker und einem krüppeligen Squadron Hawk. An dieser Stelle hatte er die Wahl zwischen Obstinate Baloth, Green Sun's Zenith auf Baloth oder aber Inferno Titan. Er traf die wohl schlechteste Entscheidung und nutzte sein komplette Mana, um den Titan zu spielen, der zwar den „mighty“ 1/1-Flieger abschießen konnte, sich dem Firewalker jedoch nicht in den Weg hätte stellen können. Das war allerdings auch nicht nötig, da ich ihn in meinem Zug dann mit zwei Lightning Bolt umschießen konnte. Hätte er den Baloth gespielt, wäre er auf zehn Leben gegangen, hätte meinen Firewalker im Zweifelsfall blocken können und ich wäre durch die von oben kommenden Länder nicht mehr an ihn rangekommen.

In Runde 3 wurde ich dann in die Feature-Match-Area gebeten. Dort traf ich ein bekanntes Gesicht. Den Holzi. Zum Glück aber am Nachbartisch. Ich durfte stattdessen gegen Mateusz Kopec ran. Auch wenn ich mit seinem polnischen Namen nichts anfangen konnte, war ich mir sicher, sein Gesicht schon mal gesehen zu haben. Google verriet mir im Nachhinein, dass er den Extended-GP Wien 2008 gewonnen hatte. Einer der wenigen Grand Prix, bei denen ich mit Geld nach Hause fahren durfte. Kopec spielte UWb-Caw-Blade, ein Matchup, mit dem ich bisher noch keine guten Erfahrungen gemacht hatte. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei auch um die stärkste der Caw-Blade Ausführungen. In diesem Match mangelte es vor allem an einem. Ländern! Aber natürlich nur auf meiner Seite. Es hätte so schön ausgehen können, wenn ich nach Spikeshot Elder und Stoneforge Mystic auf Sword of Body and Mind einfach mal das dritte Land gezogen hätte, um den Elder auch mal aktivieren zu können. Stattdessen zog es sich noch so lange hin, dass ich Zeit hatte, das Schwert ins Spiel zu bringen, den Elder damit auszurüsten und ihm anschließend auch noch ein Adventuring Gear anzulegen. Da mein Gegner immer mit 3/3-Hawk angriff und im Anschluss seinen Stoneforge Mystic equippte, konnte ich nicht mal angreifen. Letztlich stand ich auch nach fünf bis zehn Draws noch ohne drittes Land da und ging daran zugrunde. Wenn auch nicht in so großem Maß wie im ersten Game, so waren es aber auch im zweiten die ausbleibenden Länder, die meinen Landfallern die Luft ausgehen ließen.


Marked Judge with Pattern

Die nächste Runde begann für mich mit einem Deckcheck. Obwohl es ein wenig nervig sein mag, darauf warten zu müssen, dass man endlich weiterspielen darf, so kann man eigentlich damit leben. Eigentlich! Als die Judges wiederkamen und mich zu sich an ihren Tisch baten, wusste ich schon, dass das nichts Gutes bedeuten kann. Zunächst kam die Frage, ob ich denn wüsste, warum sie mich zu sich gebeten haben. Da mir klar war, dass es nur um die einzelnen Karten gehen konnte, die sich, da ich sie mir von Freunden geliehen hatte, zusätzlich in Perfect-Size-Sleeves befanden, sagte ich das. Nun handelte es sich dabei aber nicht um vier random Karten, sondern um alle drei Stoneforge Mystic sowie das eine Sword of Body and Mind. Da man ja potenziell einen Vorteil dadurch haben könnte, wenn man immer fleißig sein Deck befummelt und fühlt, dass die oberste Karte stabiler ist als normal, wurde es als Marked Cards gerult. Im Normalfall zieht das ein Warning nach sich. In meinem Fall gingen die Judges aber davon aus, dass eindeutig eine Gefährdung vorliege, weshalb der Headjudge das Warning auf ein Gameloss upgegradet hat. Ja danke! Wenn Leute mit unendlich gewölbten Figure of Destiny spielen, die man schon beim Blick auf das Deck unverwechselbar erkennt, kann ich verstehen, dass sie ein Gameloss reingedrückt bekommen. Aber in so einem Fall? Auf den Vergleich mit Beta-Basic-Lands, die aufgrund ihrer weniger stabilen Art auch zu erfühlen seien, ließen die Judges sich nicht ein. Mir wurde noch die Möglichkeit gegeben, mich beim Headjudge auszuheulen. Aber warum die Mühe machen, wenn er schon über das Upgrade entschieden hat. Da ging nur noch eins. Den UWr-Caw-Blade-Mann 2:0 verprügeln, damit ich im Nachhinein über den Vorfall lachen konnte. Ha!

Anschließend durfte ich auch noch gegen UW-Caw-Blade ran. Außer dem 2:0 fehlt mir aber jegliche Erinnerung an das Match.

Beim Stand von 4:1 spielte ich dann gegen ein Deck, welches mit Raging Ravine und Celestial Colonnade begann. Das konnte ja lustig werden. Es brachte die üblichen Caw-Blade-Karten mit sich und dazu eben so ziemlich alle möglichen Manlands und Titans. In diesem Match war aber nicht nur das gegnerische Deck konfus. Auch mit dem Endergebnis hätte ich so nicht gerechnet. Nachdem ich das erste Game für mich entscheiden konnte, zog sich das zweite schier ewig hin. Mit Elspeth Tirel produzierte er sich sich immer mal wieder Blocker oder holte sich nötige Leben zurück. Als ich das Board mit Hawks, Bonehoard (9+) und Gideon Jura vollgesetzt hatte, verpeilte er es mindestens einmal, Elspeth auf sechs Marken hochzudrehen, um anschließend das Ultimate zünden zu können. Mit seinen Manlands hätte er deutlich besser dagestanden als ich ohne alles. Dadurch, dass schon so viele Kreaturen in unseren Friedhöfen lagen, wäre jeder Angriff eines mit Bonehoard equippten Hawks tödlich gewesen. Teilweise chumpte er mit seinen Ländern, zweimal verschaffte mir Condemn so viel Leben, dass ich bei 40 landete. Als das Timeout kam, stand ich nur noch mit Gideon Jura auf dem Tisch da. Trotz dessen, dass er im Gegensatz zu mir ordentlich Kreaturen nachgezogen hatte, konnte er mir in den verbleibenden Zügen keine 40 Damage zufügen. So gewann ich beim Stand von 1:0:1.

Danach durfte ich wieder gegen ein normales UWb-Caw-Blade antreten. Das erste Spiel wurde dadurch entschieden, dass er in den ersten Zügen Inquisition of Kozilek auf mich spielte, eine weniger bedeutsame Karte nahm und sah, dass ich einen Hero of Oxid Ridge hatte. Dass es ihm anscheinend an Antworten für den Hero fehlte, veranlasste ihn dazu, sich ohne potenziellen Blocker für den Hero Turn 4 für Jace, the Mind Sculptor auszutappen und zu brainstormen. Also brauchte ich mir keinerlei Gedanken um Counter zu machen und konnte anschließend mit dem Hero Jace umhauen. Da mein Gegner offensichtlich nicht fündig wurde, legte er noch einen Jace, brainstormte und legte ein getapptes Land. Jace wurde dann vom nachgelegten Goblin Guide umgerannt, während der Hero meinen Gegner angriff. Da ich im selben Zug noch mindestens eine weitere Kreatur legte, mein Gegner aber immer noch kein Removal zog, gewann ich das erste Game. Das zweite Spiel dominierte er eine lange Zeit. Ich stand nur mit sechs Ländern und einem Bonehoard ohne Token da. Bonehoard war aber durch das Removal meines Gegners auf alle meine anderen Kreaturen bereits auf neun angewachsenen. Als es so schien, als sei ich in zwei Zügen tot, kam auf einmal der gute One-of-Spikeshot Elder von oben. Mit einem Mana Leak konnte er mich noch vom ersten Schuss abhalten. Fürs Equippen reichte es aber dennoch, sodass ich meinem Gegner eine Runde später 20 Damage an den Kopf schießen konnte.


Side-Sightseeing

Durch diesen schnellen Sieg bekam ich die Möglichkeit, in der noch übrigen Zeit zusammen mit Bernd und Flo Koch auf der Suche nach Futter mal einen Blick in das auf der anderen Seite des Kreisels liegende Einkaufszentrum zu werfen. Die riesigen Menschenmassen wie auch das Verkehrschaos ließen darauf schließen, dass wir das Eröffnungswochenende erwischt hatten. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass es zu so einem Andrang kam, wie auf den Bildern, die ich später noch von der Aussichtsplattform des Gebäudes geschossen habe, zu erkennen ist.



Las Arenas de Barcelona



Blick von der Kuppel auf die Site

Nach dem ganzen UWx sollte in der achten und entscheidenden Runde um Tag 2 mal wieder ein wenig Abwechslung in Form von Eldrazi-Ramp her. Doch da ich in beiden Spielen mit mindestens einem Luchs gestartet bin, fehlte ihm die Zeit sich zu verteidigen. In Spiel 2 halfen ihm auch Obstinate Baloth und Ratchet Bomb nicht, das Spiel zu stabilisieren, da ich hier mithilfe vom Sword of Feast and Famine gleich doppelt so viele Angreifer (in erste Linie Hawks) ausspielen konnte. Wobei er auch, obwohl er wusste, dass ich gleich meinen Angreifer mit dem Schwert equippen kann, sein ganzes Mana für einen Baloth nutzte. Vielleicht hatte er aber auch einfach nichts Besseres und befürchtete, dass ich, wenn er Mana offen ließe, aus Angst vor Artefaktremoval ohne Schwert angreife. Was dazu geführt hätte, dass er einen ganzen Zug verschwendet hätte.

In der letzten Runde von Tag 1 spielte ich gegen einen UWb-Caw-Blade-Spieler, gegen den ich am Vortag im Grinder mangels Mana für den Elder (ähnlich wie in Runde 3) verloren hatte. Heute sollte das aber nicht so sein. Mit Steppe Lynx, Stoneforge Mystic auf Adventuring Gear und einer Menge Fetchländer zwang ich ihn in die Knie. Das zweite Spiel schmiss er im entscheidenden Zug einfach weg. Nachdem er sich mit zwei Stoneforge Mystic bereits ein Sword of Feast and Famine und einen Sylvok Lifestaff gesucht hatte und unbedingt mit einem Creeping Tar Pit zusammen mit dem Schwert an meinen Hawks vorbeikommen wollte, investierte er sein ganzen Mana darein, um für tödlichen Schaden anzugreifen. Per Lightning Bolt konnte ich das Ausrüsten allerdings verhindern. Doch anstatt sich noch ein Mana aus dem Manland zu ziehen und einen Mystic mit dem Lifestaff auszurüsten, gab er einfach ab. Lucky wie ich bin, zog ich natürlich Hero of Oxid Ridge von oben, um ihn mit dessen Hilfe vom Blocken abzuhalten und auf null zu prügeln. Hätte er einen Mystic equippt, hätte er den Hero blocken können und mich so vom Angriff abgehalten. In solchen Situationen liebe ich es, dem Gegner noch im gleichen Moment deutlich zu machen, wie hart er es verzockt hat.

Damit war Tag 1 beendet. 8:1 war ein Ergebnis, mit dem ich wirklich zufrieden sein konnte. Zumal ich mit Ausnahme von Runde 2 gegen Valakut und dem Loss in Runde 3 kein Game mehr abgegeben hatte. Auch wenn es noch nicht einmal 22:00 Uhr war, sollte es aufgrund dessen, dass man schon um 8:00 Uhr wieder vor Ort sein müsste und zudem die Uhr vorgestellt würde, eine kurze Nacht werden. Die Zeitumstellung brachte in der Vergangenheit obendrein beim iPhone einen Bug zum Vorschein, der dazu führte, dass der Wecker eine Stunde später als gewollt klingelt. Auch war ich mir nicht sicher, ob sich die Uhr automatisch umstellen würde. Ich konnte gambeln oder auf Nummer sicher gehen. Ich entschied mich für Letzteres, was nach Deaktivierung der automatischen Zeitanpassung und manueller Umstellung der Uhr dazu führte, dass mich mein Wecker eine Stunde früher weckte als gewollt.


Free-Fall Bungee-Jump

Der Titel beschreibt meine Erlebnisse an Day 2 ziemlich gut. Gerade die hohe Brücke erklommen, um im freien Fall herunter zu schliddern, kurz vorm Kontakt mit dem Boden wieder aufzusteigen und letztlich doch ganz, ganz unten zu landen.

In Runde 10 stand ich Andres Labats Dredgevine gegenüber. In beiden Spielen hatte er Squadron Hawk und Vengevine auf der Starthand. Was dazu führte, dass Letzteres im Graveyard landete. Im ersten Spiel verringerten sich meine Chancen zusätzlich durch Bonehoard und fehlende Fliegern auf meiner Seite. Da ich auf so ein Deck einfach nicht vorbereitet war, habe ich möglicherweise auch falsch geboardet. Damit war der Free Loss, den ich für den Einzug in die Top 8 offen hatte, schon mal dahin.

Dass in der folgenden Runde wieder kein Caw-Blade kam, verhieß nichts Gutes. Stattdessen spielte ich gegen Mono-Rot und sah wieder keine Sonne. Im zweiten Spiel kam ein unglücklicher Doppelmulligan hinzu. Obwohl ich im bisherigen Verlauf des Turniers immer aggressive Mulligans genommen hatte, durfte ich immer mit mindestens sechs Karten starten. Dass jetzt drei von meinen fünf Karten Gebirge waren, machte die Sache nicht besser. So konnte ich zwar mein Equipment spielen, Kemba, Kha Regent hingegen verweilte aufgrund des ausbleibenden zweiten weißen Manas zu lange auf der Hand, sodass mein Gegner Koth-Ultimate zünden konnte. Da half auch der anschließende Kor Firewalker nicht mehr viel. Mein Gegner erlaubte mir zwar noch, mit dem Firewalker und Basilisk Collar und Adventuring Gear vier Leben zu bekommen. Aber auf zehn Leben reichten End of Turn und in seinem Zug jeweils fünf getappte Gebirge, um den Sieg einzufahren.

Nun galt es, alle Kraft in die letzten vier Runden zu stecken, um zumindest noch einen Qualifikations-Slot für die PT Meltdown mitzunehmen. Der Valakut-Spieler in Runde 12 wusste dies aber mit Pyroclasm im Maindeck zu verhindern. Nachdem er den ersten Pyroclasm bereits allein für einen Steppe Lynx hergab, hätte ich vielleicht hellhörig werden sollen. Zwei Züge später durften auch noch ein Plated Geopede und ein Goblin Guide dran glauben, bevor er mich dann mit Primeval Titan und Valakut killte. Obwohl ich in diesem Match ausnahmsweise mal ein Game gewinnen durfte, entschied er das dritte mithilfe von viel zu viel Removal wieder für sich.

Nachdem ich nun kurz vorm knallharten Aufprall angelangt war, konnten mich nur noch drei Siege zum „Trostpreis“ von 200 US-Dollar retten. Mein Folge-Gegner mit Mono-R, schlechtem Draw und diesmal auch dem Firewalker auf meiner Seite (2:0) sowie der Naya-Spieler mit fehlender Konzentration, daraus resultierenden Missplays und guten Draws von mir (2:0) ebneten mir den Weg dahin.

Schon bevor die Standing nach Runde 14 ausgehängt wurden, war mir klar, dass ein Draw beim Stand von 10:4 keine Option wäre und drei weitere Punkte hermussten, um unter die Top 64 zu kommen. Als Vergleich nahm ich mir dafür die Final Standings vom Extended-GP Atlanta vom Anfang des Jahres mit 1241 Teilnehmern.


Dort waren nicht mal alle mit 11:4 in den Top 64. Ein kurzer Blick auf die Standings schien mich diesbezüglich zu bestätigen.


Operation: Last Chance

Mein Gegner in der letzten Runde Sergi Galvez spielte UW-Caw-Blade. Das war schon mal ein gutes Zeichen, betrachtet man die Ergebnisse vom Vortrag und die Tatsache, dass ich an Day 2 noch gegen keines der üblichen Caw-Blade Decks gespielt hatte. Auch wenn ich nicht mehr genau sagen kann, was im ersten Spiel zum Sieg für mich geführt hat, so kann ich sagen, dass es kein einfaches Spiel war und dementsprechend auch ein wenig Zeit in Anspruch nahm. Im zweiten Spiel schaffte er es, sich früh mit Gideon Jura abzusichern. Da mein Board aber aus mehren Kreaturen, unter anderem einem großem Bonehoard mit Germ-Token, bestand, war er auch gezwungen mit seinen Hawks teilweise zu chumpen. Im entscheiden Zug schaffte ich es dann mit Journey to Nowhere einen equippten Hawk zu entsorgen und Gideon zu töten, meinen eigenen Gideon aufs Board zu legen und den Spieß umzudrehen. Mit einem Sun Titan verschaffte er sich dann aber wieder neue Blocker und stellte zudem mit einer bereits zuvor gelegten Ratchet Bomb alle meine 2-Drops und dazu noch die Journey to Nowhere ab.

Anschließend machte er einen eigentlich folgenschweren Fehler. Gezwungenermaßen griff alles Gideon Jura an. Damit dieser auch wirklich geht, tat das neben dem Sun Titan und dem Hawk auch noch eine Celestial Colonnade. Er deklarierte also die Angreifer, ich legte den Gideon in den Friedhof und er legte seine Colonnade aus der Red Zone zu seinen Ländern. In dem Moment fiel ihm anscheinend auf, dass er den Sun Titan-Trigger vergessen hatte. Mit dem wollte er sich eigentlich die Ratchet Bomb wiederholen, um meinen letal großen Germ-Token töten zu können. Nach einen Judgecall wurde entschieden, dass er dadurch, dass er seine Colonnade von den Angreifern wieder zu den anderen Ländern legte, die Kampfphase beendete. Letztlich half mir sein Fehler aber nichts. Da der Sun Titan ja Vigilance hat und ich keine Antwort für ihn zog, kam ich mit meinem Token nicht dran vorbei und verlor. Mit noch exakt vier Minuten inklusive Extrazeit begannen wir mit dem Mischen fürs dritte Spiel. Ich wusste, ich muss gewinnen. Also beeilte ich mich. Mein Gegner tat es mir gleich, obwohl klar war, dass er es in dieser Zeit keinesfalls schaffen würde zu gewinnen. Unglücklicherweise musste ich natürlich im allerletzten Spiel noch mal einen Doppelmulligan nehmen, um dann mit einer bescheidenen Hand starten können. Es lief darauf hinaus, dass er mich mit Condemn zurückhielt und im vierten Extrazug Elspeth Tirel legte. Ich machte ihm deutlich, dass mit einem Draw keiner von uns Geld bekäme. Was er aber nicht so richtig zu verstehen schien. Langer Rede kurzer Sinn. Ich concedete, da ich auf dem Board deutlich hinten war und von meinem Gegner, wenn es andersherum gelaufen wäre, dasselbe erwartet hätte.

Als ich mich dann bedröppelt vom Tisch entfernte, sah mich Bernd mit einem verwirrten Blick an und fragte, ob ich concedet hätte, wo es doch auf den Standings so ausgesehen habe, als ob ich auch mit 10:4:1 noch eine Chance auf Top 64 gehabt hätte. Ich wollte es natürlich nicht glauben und schaute noch mal auf die Standings nach Runde 14. Da sah ich dann, dass es in Barcelona im Gegensatz zu Atlanta ungewöhnlich viele Leute gab die bereits vor der letzten Runde 9:4:1 standen. Die unglückliche Wahrheit bekam ich dann auf den Final Standings zu sehen. Alle mit 31 Punkten (10:4:1) waren unter den Top 64.


Da lacht man andere Leute aus weil sie scheinbar das Spiel nicht gewinnen wollen, um zum Schluss dann so einen Bolzen zu schießen. Infinite Fail!

Alex Kreuz ist es auch nicht besser ergangen. Er und sein Gegner wurden sich in der letzten Runde nicht einig und es endete zwangsläufig im Unintentional Draw. Wobei das für beide 9:4:2 bedeutete. Mit ein wenig Mind-Magic an der Site und anschließendem All-You-Can-Eat beim Chinamann um die Ecke zusammen mit den Freiburgern und den Aachenern, ließen wir das Wochenende dann ausklingen.
-------gggggggggggggggg--------------