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Sebastian Zink
von Peer Kröger
23.05.2004

"Sebastian ist der kleine Bruder vom Weltmeister" - diese Sprüche ist er leid, und will endlich auch mal selber zeigen, dass er was kann!

Sebastian antwortet auf die Frage, was denn seine größten Erfolge im Magic sind mit einem Grinsen: "Ich habe den DZink schon oft geschlagen!" Tatsächlich steht er seit geraumer Zeit immer im Schatten seines Weltmeister-Bruders und ist nun bemüht, endlich auch selber mal Erfolg vorzuweisen. Es eilt ihm der Ruf voraus, der erfolgloseste Top-Acht-Spieler aller Zeiten zu sein - so oft wie er ist wohl noch kein anderer im Finale gescheitert. Diesen Ruf zu ändern könnte ihm heute endlich mal gelingen!

Auf die DM bereitete sich Sebastian gemeinsam mit seinem Bruder vor. Dazu spielte er viele Test-Drafts online sowie mit den Mitgliedern des Teams MIR am Tisch. Fürs Constructed testete er lange ein Goblin-Bidding-Deck, das er aber in letzter Sekunde in eine Variante ohne Bidding änderte - Kontrolle erwartete er nämlich kaum bei der DM. Diese Annahme erwies sich dann auch als richtig und seine Variante als sehr solide, denn in den ersten drei Runden spielte er dreimal gegen Affinity - ein vermeintlich schlechtes Matchup - und gewann alle drei Runden, in dem er gute Draws hatte und einer seiner Gegner ein Matchloss erhielt.

Eine spezielle Draftstrategie hatte Sebastian nicht. Er nimmt, was kommt und was gut ist und lässt nur die Finger von Grün. Der erste Draft verlief gut für Sebastian, er machte einen Duplicant auf und landete auf Weiß/Schwarz mit guten Männern und einer Menge Removal. Nach einem 2:1 mit dem Deck spielte er im zweiten Draft Blau/Schwarz Affinity und bekam ein mörderisches Deck zusammen. Obwohl auch sein Nachbar in der gleichen Farbkombination draftete gab er ihm immer noch 1 Spire Golem, 2 Quicksilver Behemoth, die schwarze Scherbe und andere gute Karten weiter. Dies erwies sich als Glücksfall für Sebastian, dem die Karten zu einem 3:0 im zweiten Draft verhalfen.

Die letzen drei Runden TypII wuedern dann noch einmal richtig knapp. Nachdem er zweimal gegen Affinity verlor gewann er die dritte und entscheidende Runde mit Hilfe seines Gegners - der ein Matchloss kassierte.

Nach seinen Chancen in den Top8 gefragt zuckt Sebastian mit den Achseln und antwortet ausweichend. Er beschreibt sein Viertelfinale gegen Affinity als etwa 50:50, wobei ihm sicherlich die Tatsache, dass Best of Five gespielt werden, entgegen kommt, da dann sein Sideboard besonders zum Einsatz kommen kann. Und wer wird Deutscher Meister? "Wenn eines der Goblin-Decks sein Viertelfinale gewinnen sollte, wird das Deutscher Meister, sonst eines der Elfen-Decks. Müsste ich eine Wette abgeben würde ich auf Roland Bode tippen - er spielt eine gute Affinity-Konfiguration für sein Matchup."

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