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Block Vom frühen Aufstehen und Rude Awakening Turnierbericht PTQ Berlin von Marian "Kasimal" Held |
08.09.2004 |
Grüße,
zu Anfang erst mal etwas zu meiner Person:
Mein Name ist Marian Held, ich bin 24 Jahre alt und komme aus Erfurt im verträumten Thüringen. Ich spiele Magic seit Urza's Saga, allerdings jahrelang nur Casual mit Freunden im Studentenclub. Erst als im Dezember 2003 in Erfurt ein Expert Store (den Namen nenn ich jetzt mal nicht, der Roy vom Comic Attack in der Paulstraße verschenkt eh nichts) aufmachte, begann ich mit dem Turnierspielen. Man kann also sagen ich bin nicht gerade die Erfahrung in Person, ich würde allerdings von mir behaupten, dass ich äußerst lernfähig bin in allen Dingen, die das Prädikat Spiel tragen.
Als nächstes möchte ich mich mal positiv über das derzeitige Blockconstructed äußern, es hätte völlig anders ausgesehen, wenn es ein gewisses Ein-mana-artefakt noch geben würde. Ohne dieses gibt es auf einmal eine vielfältige Kultur der Farben und Decks. Ich könnte wahrscheinlich 10 turniertaugliche Archtypes im MBC aufzählen und man würde immer noch Ergänzungen finden.
Aber dieser Bericht handelt nur von einem Deck eines Archtype. Die meisten würden ihn wohl als Shard oder U/G Shard bezeichnen. Kurios, dass sich in meiner Deckliste keinerlei Karte mit dem Namen Shard findet.
Also bezeichnen wir das ganze mal als U/G controll (troll klein geschrieben weil nur im Sideboard)
Die meisten alten Bekannten, kennt man aus U/G Shard, jedoch es fehlt die Crystal Shard und stattdessen macht sich ein dickes Biest, mit einem Hinterteil von 6 Meter Umfang, breit. Man erkennt deutlich diese beiden Karten passen nicht zusammen, also spiele ich auch nur eine, die bessere.
Eine 4/6 für 5 Mana die jegliche Artefakte ob Indestructible oder durch Leonin Abunas geschützt zum Frühstück verputzt (wenn auch der Hunger ruhig noch etwas größer sein könnte) macht einfach mehr Sinn, als in ein Deck ohne jegliches anderes wertvolles Artefakt ein Combopiece zu splashen, welches in dem Metagame sowieso nicht zu beschützen ist.
Eine Alternative zur Shard ist noch der Vedalken Mastermind. Er hat nicht die gleichen Nachteile, dafür aber andere: Doppelblau, nicht sofort einsetzbar und 2 Toughness ist eigentlich auch nicht wirklich langlebiger als die Shard, dafür kann er aber auch noch weniger. Lediglich die Möglichkeit zum selbstbouncen ist interessant aber das geht eben auch nur alle 2 turns.
Wenn ich sowieso schon beim eigenen Deck diskutieren bin, werd ich wohl auch noch ein Wort über den Neurok Transmuter verlieren müssen. Die Idee ist nicht von mir, ich hab sie von David C Lewis geklaut, der damit den PTQ London gespielt hat.
Hauptsächlich dient der Transmuter, dazu den weitverbreiteten Hass auf Artefakte auch mal auf Kreaturen zu lenken, die zunächst gar nicht aussehen wie Artefakte. Er kann noch ein bisschen mehr (siehe Terror, siehe Furnace Dragon) aber das ist wirklich nur theoretisch so.
Nun aber zum echten Turnierbericht und der beginnt natürlich früh, sehr früh, kurz vorm Aufstehen sozusagen.
5:30 Uhr der Wecker klingelt. Es wird einem klar vor 2-3 Stunden war man noch wach und nun ist man schon wieder wach. Der Rest der Welt bleibt aber noch verschwommen.
Es gibt Kaffee und Kuchen, man hat zwar nicht die Zeit diesen abkühlen zu lassen aber dafür gibt es ja Milch in Pappkartons aus dem Kühlschrank. Während des Frühstückens wird noch ICQ geöffnet um zu schauen, ob die Leidensgenossen auch schon wach sind und tatsächlich ein freundliches „Moin“ wird sofort erwidert.
Frühstück beendet, Wasserflaschen verstaut, einen kleinen Berg Süßigkeiten eingepackt, nach tragbarer echter Nahrung gesucht, gescheitert.
6:10 Abfahrt nach Weimar
6:30 Ankunft Weimar, getankt und die beiden Begleiter (Konsti und Hänsel) eingeladen und ab dafür
9:00 Stadtgrenze Berlin plangemäß erreicht
ein wenig in Berlin rumgekurvt, mein ausgedruckter Plan vom optimalen Reiseweg zum Ziel erwies sich als sowohl unflexibel als auch unzulänglich.
9:30 Ankunft an der Location
Wir hatten also massig Zeit, tauschten ein wenig, zum Beispiel mit den englisch sprechenden Polen und meine Mitfahrer bastelten noch ein wenig am Deck und schrieben Deckliste.
Ich hatte meine Deckliste schon in der Nacht ausgedruckt, von kurzfristigen Änderungen halte ich nichts und meine Sauklaue kann sowieso nur ein Apotheker lesen.
Nichtsdestotrotz hätte ich wenigstens die Liste noch mal haargenau mit dem Deck vergleichen sollen aber dazu später.
Kurz vor 11 fiel auf, dass immer noch massig neue Leute sich an die Anmeldung anstellten, verwunderlich, eigentlich sollte das Turnier 10:45 starten. Die Schlange wurde erst nach 15-30 Minuten merklich kürzer, so dass das Turnier mit etwa 1 Stunde Verspätung begann, schon mal ärgerlich wenn man am gleichen Tag noch wieder heim fahren will.
Zwischenzeitlich tauchte auch die Jenenser (= Einwohner Jenas) Brigade auf und somit waren 7 Thüringer vor Ort.
Es kommen also die Pairings, in der ersten Runde wünscht man sich möglichst einen „Aufbaugegner“ mit sub-optimalen Deck und noch ein paar sonstigen Unzulänglichkeiten, damit man bloß nicht mit 0:1 startet
Runde 1, Andreas Schraut, Affinity
Ich weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht was er spielt aber er macht nicht den Eindruck meines Wunschgegners. Er gewinnt natürlich den Würfelwurf und beginnt mit Great Furnace, Arcboung Worker, Go.
Ich schau mir meine Starthand noch mal genauer an und bin auf einmal doch ganz zufrieden, da sich Oxidize, Eternal Witness, 2 Wald und 1 Insel zeigt. Grün ist irgendwie die wichtigere Farbe hier.
Ich spiele Wald, Oxidize auf Land, Go und schon bin ich im Spiel.
Einschub: Das Affinity Matchup
Affinity ist das stärkste Deck im MBC, daher hab ich dagegen am meisten getestet und 8 Plätze dafür im Sideboard. Es hat Schwächen und die gilt es auszunutzen.
Ich spiele blau, die beste blaue Karte gegen Affinity ist March of the Machines.
Ich spiele grün, grün kann von Runde 1 bis 5 eine Art Bombenteppich auf die Permanents des Affinitymagiers fallen lassen ohne dabei einen Spruch mehr als einmal auf der Hand haben zu müssen. Ganz nebenbei bekommt man dabei noch 2/2er oder 4/6er bodies oder auch mal einen Scryeffekt.
Im ersten Spiel ist dies aber alles noch Wunschtraum, hier muss man noch mit etwas klobigeren Waffen kämpfen.
Das Sideboarden sieht dann so aus:
Out: 2x Rude Awakening, 2x Last Word, 4 Solemn Simulacrum.
In: 4x Tel-Jilad Justice, 4x March of the Machines.
Nach dem Sideboarden bekommt der Transmuter des häufigeren mal was zu tun, es zeigt sich, dass sich die Anzahl der Nicht-Artefakt-Kreaturen leicht mal verdoppelt bis verdreifacht.
Ich würde die Siegchancen hier auf 50%/80% einstufen. Vor dem Boarden sieht ein u/b Affinity mit etwa 30 Kreaturen, davon 8-11 Flieger am besten gegen mich aus, nach dem Boarden ein ähnliches Deck wobei Enforcer zu meiden sind, Aether Vial und Annul hingegen wichtig werden.
Shrapnel Blast senkt interessanter Weise die Chancen des Affinitymagiers.
Zurück zur ersten Runde:
In meinem Dritten Zug drängelt sich ein Schamane vor die Druidin und holt einen Ornithopter runter, der ansonsten immer Potential hat für viel Schaden anzugreifen, ohne dass ich blocken könnte.
Danach stallt es ein wenig, ich leg noch Witness auf Oxidize und Solemn Simulacrum.
Mein Gegner legt allerdings Disciple und kurz darauf 3 Enforcer. Aha, daher kam da bisher so wenig.
Natürlich greift im nächsten Zug alles, was graue Beine hat, an. Ich Chumpblocke zwei und Oxidiere den dritten. Solemn bringt mir ne Karte der Disciple knabbert mir 2 Leben ab.
Jetzt nur am Leben bleiben, mein Landcount ist bereits ziemlich hoch und Rude Awakening auf meiner Hand verspricht eben dieses.
Eternal Witness Nummer Zwei bringt Viridian Shaman wieder, welcher auch gleich einen Enforcer frisst.
Lebenspunkte: Ich 8, Er 18.
Meine einzige Handkarte ist nun Rude Awakening, ich hab 9 Länder im Spiel und er hätte Nexus und Disciple zum blocken, es fehlen also genau 2 Schaden bzw. er hat genau einen Blocker zu viel.
Er zieht, greift mit Enforcer und Nexus an. Ich bin frohen Mutes, werfe den Shamanen entgegen, gehe auf 7. Er bringt aber Frogmite.
Wieder genau die gleiche Rechnung, 2 Schaden zu wenig. Jedoch, ich ziehe Oxidize und bringe mich auf die ungünstige Zahl von 6 Leben, er hat aber nur noch 1 Mana offen und ich greife tödlich an.
Hmm, so, so, der 8-Mana Feuerball kann also auch was gegen Affinity – egal, wird trotzdem rausgeboardet.
Das zweite Spiel lief wesentlich unspannender, er macht insgesamt 5 Schaden durch Shrapnel Blast und 3 durch einen kleinen Angriff.
Einiges an Removal, vor allem March bringen ihn auf 3 Permanents, Nexus, Glimmervoid, Arcbound Worker.
Ein Echoing Truth auf den Worker wird auf einmal richtig gut, vor allem mit Condescend in der Hinterhand und prompt muss er sich äußerst widerwillig von seiner Glimmervoid trennen, nämlich 4 Züge nach dem Bounce.
Ohne dass ich seine Lebenspunkte angepackt hätte, gibt er auf, zumindest hab ich bei ihm keinen Schaden vermerkt, ich glaube ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch wirklich keine Kreaturen im Spiel.
Ach ja dies war meine Starthand: Island, 2x Serum Visions, 1 Condescend, 2x Echoing Truth, 1 Oxidize
Runde 2, Jonas Ailabouni, Big Red
Er wirkt jung aber es zeigt sich gleich, dass dies nichts zu bedeuten hat.
Er gewinnt den Würfelwurf und legt mir Runde 2 gleich mal den beliebten Slith Firewalker hin. Am Ende von seiner dritten Runde wird dieser gebouncet aber ich entscheide mich nicht darauf zu warten, dass er wieder kommt um ihn zu countern, sondern selbst Kreaturen zu legen.
Natürlich stößt diese Idee auf einen kleinen burn und der Slith fängt wieder an, an mir zu nagen. Der Slith macht insgesamt 9 Schaden hinzu kommt ein Magma Jet wodurch ich auf 9 falle.
Dann kommt jedoch die Molder Slug + Transmuter im Zug darauf. Die Slug schafft es zwar nicht den Slith zu töten da end of turn ein E-Bolt kommt, aber ich hab den Oxidize und damit muss der Slith trotzdem dran glauben.
Darauf hin kaut das Biest in 4er Schritten an seinem Leben, er nimmt zwischendrin 3 Mana burn und bringt mich mit einem erneuten Magma Jet auf 7, läuft dann aber mit dem Pulse of the Forge in mein Last Word.
Ich bleibe auf 7 Leben und er ist dann irgendwann auf -3.
Im zweiten Spiel hat er den GodDraw.
Er beginnt und legt Runde 3, dritten Mountain, Chrome Mox, Imprint E-Bolt, Seething Song, Arc-Slogger und ich sitz da mit 2 Ländern und Condescend auf der Hand.
Ich spiel den Condescend aber trotzdem um Echoing Truth zu finden aber dieser lässt sich nicht blicken.
In Runde 4 kommt Slogger Nummer 2, meine Lebenspunkte gehen 16-8-0, - Zwei Angriffe und 4 Aktivierungen der Slogger. Ich hatte noch versucht ein Solemn in den Weg zu werfen, aber auch dafür war ein E-Bolt übrig.
Im dritten Spiel beginne zum Glück ich aber dieser vermeintliche Vorteil wird sogleich negiert, in dem er in seiner ersten Runde den Slith legt. Diesmal hab ich allerdings eine Antwort: Troll Ascetic in Runde 3.
Der tradet auch sogleich mit dem größer werdenden Heißsporn.
Alex Fanghänel meinte hinterher ich hätte hier lieber nicht traden sondern ne Runde warten sollen, um ihn dann jede Runde blocken zu können. Nach etwas Diskussion sah er aber ein, dass wegen Flamebreak und zu Gunsten meines Manas das Traden die richtige Entscheidung war.
Nun ja - als ich 2 Runden drauf mal wieder ne Schnecke in den Garten lies zeigte sich der Nachteil seiner Starthand, er kam nicht über drei Mana hinaus.
Ein neuer Asket trollte sich von meiner Hand ins Spiel und er begann mit Slith zu chumpblocken.
Wegen einem Flamebreak entschied ich mich den Troll doch noch mal auf die Hand zu nehmen. Als er bei 9 und ich bei 12 war beging ich den Fehler mit beiden anzugreifen, brachte ihn auf 2 und mich selbst damit in Gefahr.
Am Ende meiner Runde fing ich einen Pulse ein und hätte er in seiner Upkeep ein Seething Song gehabt, hätte er mich töten können.
Er hatte ihn nicht, musste sein 4tes Land für die Slug opfern und danach gab es auch keine theoretischen Möglichkeiten mehr.
Nachträglich möchte ich erwähnen, dass es hier einen Judgecall gab. Ich hatte Serum Visions gespielt, er hatte gepasst und ich hatte um ihn abzuarbeiten die Karte gleich in den Friedhof gelegt. Nun meinte er ich dürfte nicht scryen weil die Karte nicht mehr auf dem Stack sei. Ich empfand das als albern und er rief den Judge.
Dieser meinte es wäre schon sinnvoll Sprüche so lange auf dem Stack zu lassen wie sie anhalten aber er meinte auch, dass es keinerlei Einfluß auf irgendwas hätte und ich scyren dürfte.
Im Verlauf des Tages bekam ich noch 2 solcher Judgecalls an Nachbartischen mit, bei dem bemängelt wurde, dass die Karten in den Friedhof gelegt wurden um erst anschließend zu scryen. Ich frage mich wirklich was Leute veranlasst so etwas zu bemängeln.
Es kann eigentlich nur der reine unfaire Gedanke sein dem Gegner irgendwie auf nicht spielerischem Wege eins reinzuwürgen und sei es nur, dass ihm scry 2 aberkannt wird.
Kann man eigentlich auch behaupten, dass sich der ja sowieso nur imaginäre Stack gerade in den 2 Millimetern über der obersten Karte des eigenen Friedhofes befindet?
Nun gut es steht 2:0 für die Baumkuschler, Kriechtiere und Ökotanten
Runde 3, Philipp Seemann, Affinity
Philipp ist einer der 4 Jenenser. Ich kenn ihn allerdings nur ein wenig vom Sehen. Es reicht jedoch um zu wissen was er spielt. Wie es andersrum aussieht, weiß ich nicht.
Im ersten Spiel hält er als Nichtanfangender eine 1-Land Hand mit Vial und läuft damit genau in meinen Schamanen + Oxidize. Die Schnecke zeigt sich bald und bei 10 Leben hauen ihn Slug + Schamane + 2 Inseln.
Im zweiten Spiel tu ich es ihm gleich und halte eine 1 Forest Hand, der Oxidize der mich unter anderem (neben der schräg stehenden Sonne und noch 3 anderen Ausreden) dazu bewog ging aber in einem schnellen Draw unter.
Als ich dritte Runde eine Insel fand und Tel-Jilad Justice spielen konnte war aber auch nichts mehr zu retten.
Im dritten Spiel schlug ich dann wieder mal zu: Ich begann und bald hatte ich Schamane und Slug im Spiel während mein Gegner auf 2 Blinkmoth Nexus saß und mich in Einerschritten prügelte.
Ich jedoch knabberte 6 Leben mit einmal pro Zug von seinen Reserven ab. Auch ein dritter Nexus konnte ihn nicht davor bewahren irgendwann blocken und anschließend sterben zu müssen.
Runde 4, Gunnar Geißler, U/B Cloud
Wieder ein Jenenser, allerdings kenn ich Gunnar vergleichsweise gut. Vor allem was den Humor angeht sind wir auf der gleichen Wellenlänge.
Ich möchte hier bemerken, dass ich Gunnar als Magicspieler wirklich respektiere, ich halte ihn für den besten Magicspieler Thüringens (siehst du Gunnar, deine zwei Booster sind bei mir wirklich gut angelegt).
Wir stehen uns also etwas entsetzt an Tisch 1 gegenüber und sogleich werden Gedanken an Draw laut. Eigentlich ist ein Draw zu diesem Zeitpunkt eher ungünstig aber meine Idee vom Mittagessengehen beim hiesigen Italiener überzeugt ihn und mich dann voll und ganz. Als die Runde losgeht mustert uns ein Judge mürrisch und fragt warum wir nicht spielen.
Wir erläutern die Sachlage von wegen „kennen uns“, „möchten Drawen“, „um Mittag essen zu gehen“. Das bewirkt ihn ihm wohl einen Anfall von Neid, wegen leerem Magen und viel zu tun, im Affekt und er spricht das böse Wort „Deckcheck“ aus.
Wir fragen ob wir dann wenigstens trotzdem essen gehen können. Das wird abgelehnt. Gunnar geht bei einem Kumpel zuschauen, ich entschließe mich zur Langeweile. Nach etwa 15 Minuten wird mir mein Matchloss mitgeteilt. Die Deckliste und das Deck waren im Landcount um eins verschoben. Auf der Liste standen 10 Inseln und 13 Wälder, im Deck waren 11 Inseln und 12 Wälder. Mir wird sogleich klar, wie mir dies passiert ist und da der Judge auch fragt, berichte ich es ihm.
Es scheint ihm ernsthaft leid zu tun, dies so bestrafen zu müssen aber ich weiß, hier ist er machtlos, hier richtet er nach Tabelle. Ich bin seltsam gefasst, es ist nur ärgerlich wegen so einem Fehler so geschlagen zu werden und ich hatte mir geschworen ich würde nie eine illegale Deckliste abgeben, weil so dumm bin ich nicht und vergesse da irgendwas oder schreib was falsch. Aber erstens kommt es anders und zweitens.................
Gunnar weiß von nichts, er muss ja nicht wissen, dass er gewonnen hat. Also bin ich derjenige, der ihm die frohe Kunde bringt. Er ist verdutzt aber dann kann es wenigstens doch noch zum Pizza essen gehen.
30 Minuten ist nicht viel aber wir schlingen alles unzerkaut runter, ich bezahle schon bevor ich fertig bin. Ich glaube die Hawaii hätte geschmeckt, wenn sie etwas länger im Manapool des Mundes gefloatet worden wäre. Im Nachhinein war dies eigentlich der optimale Zeitpunkt für mein Matchloss, auf diese Art und Weise blieben die Punkte in der Familie und es wurden letztlich doch nicht nur 2 sondern 3 Punkte verteilt. Eine Tatsache deren positive Konsequenzen sich später noch herausstellen sollten.
Runde 5, Jan Schipkowski, G/R
Zu Anfang dieser Runde zeigte sich, dass der Judge, der in Runde 4 den Ergebniszettel ausgefüllt hatte, wohl den Münzwurf verlor und damit mir die 3 Punkte zugestanden hatte, denn ich sollte wieder an Tisch 1 spielen und Gunnar an Tisch 9.
Sogleich kam unser Einspruch, auf den zunächst mit „das lassen wir jetzt so“ reagiert wurde. Wir konnten das Team aber davon überzeugen, dass es doch irgendwie möglich sein muss, dass wir einfach nur die Gegner und Tische für uns tauschen sowie dem Rechner irgendwie klar machen, wer denn nun wirklich die Runde 4 gewonnen hätte. Und siehe da, so geschah es.
Mein Gegner, der natürlich schon wartete, begrüßte mich auch gleich mit den Worten „Du bist bestimmt Gunnar“. Ich grüßte mit einem „Nein“ zurück. Ich klärte ihn auf warum ich nicht Gunnar heiße und sogleich begann er Forests und Mountains auszuspielen.
Ich tat ähnliches mit den Lehen meines Decks und entschied mich dann irgendwann für die Taktik Slug auszuspielen und damit zu gewinnen.
Er hatte Feuerball für 6, ich hatte Condescend. Er kommentierte dies mit „How Lucky“. Ich kann mich nicht erinnern, dass bis dahin irgendwas es wert gewesen wäre gecountert worden zu werden.
Im zweiten Spiel hatte er Duplicant für die Slug. Aha, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Ich hatte zwar einen Schamanen (es könnte der einzige gewesen sein, der zu dem Zeitpunkt im Deck war) für den 4/6er aber trotzdem wurde ich dann von Kleinvieh, Magma Jet und einem Blastoderm.... äh Karstoderm verhauen.
Im dritten Spiel floodeten wir beide, allerdings hatte er nur Fireball während ich Rude Awakening hatte. Counterbackup sicherte aber, dass ich diesen Vorteil auch wirklich behielt.
Während dieser Runde geschah die Geschichte mit dem DQ und daraus resultierend war der HJ zu beschäftigt, um sich für Regelfragen bereit zu halten. Das wiederum hatte zur Folge, dass an einem Tisch 10-20 Minuten debattiert wurde, ohne dass von einem der anderen Judges ein Ruling kam, welches allgemein als richtig angesehen wurde. Letztlich kam dann der Headjudge doch dazu und die Partie wurde neu aufgerollt. Neu aufgerollt, das bedeutete die beiden Spieler erhielten 50 Minuten von nun an, um ihr Match zu spielen. Für alle anderen hieß dies 30 Minuten Pause. Hatte ich schon erwähnt, dass wir am gleichen Tag noch wieder heimfahren wollten?
Runde 6, Michael Diezel, 4Color Cloud
Ein Deck wie seines war mir bis dato unbekannt. Er hatte lediglich weiß nicht im Deck aber sicher bin ich mir da auch nicht.
Ansonsten waren seine Hauptfarben schwarz für Death Cloud und Echoing Decay sowie grün für Eternal Witness und Artefaktrecycling und All Suns' Dawn.
Rot brachte ihm Magma Jet. Blau war für Thirst for Knowledge und March of the Machines verantwortlich. Ansonsten zeigten sich noch Darksteel Ingots und Wayfarers Bauble und natürlich der Kern von Mirrodin.
Grundsätzlich spiel ich nicht gern gegen Deathcloud, nicht etwa weil ich dagegen machtlos bin, vielmehr weil hinterher das große Topdecken losgeht und damit das Ergebnis ziemlich random wird.
Im ersten Spiel bringt er mich schnell auf 16 und spielt dann eine frühes Rude Awakening.
Im zweiten Spiel kommt er gegen Doppel Last Word nicht mit Death Cloud oder sonstigen Killern durch, kann aber mit Witness auf Witness jede Runde blocken.
Zu einer Schnecke gesellen sich nach und nach 2 Trolle und er lässt es irgendwann sein auf stallen zu gehen. Als er auf 10 ist, hat er 2 Eternal Witness im Spiel und zwei Handkarten. Ich spiele Echoing Truth auf Witness.
Alex Fanghänel glaube ich war es, der hier scherzte, dass man das eigentlich nicht machen sollte. Nichtsdestotrotz greife ich tödlich an.
Es zeigte sich, mein Gegner hatte Mana falsch getappt und konnte sein Echoing Decay somit nicht spielen.
Er wäre allerdings in Condescend gelaufen.
Im dritten Spiel bringt er insgesamt drei mal Death Cloud allerdings ist er dabei immer zu geizig mit seinen Ressourcen und lässt mir immer 1-2 Handkarten. Seine Ingots sind in diesem Matchup nicht viel wert weil sie früher oder später doch zu Schneckenfutter werden ohne dass er dies verhindern könnte.
Und so passiert es auch hier, dass nach der dritten Cloud er mit ähnlich wenig da steht wie ich. Er hat 3 Länder und keine Hand. Ich habe 2 Länder und mir wurde ein Condescend gelassen. Ich ziehe einen Wald. Er zieht Ingot, die ich natürlich sogleich dankbar countere. Meine hellseherischen Fähigkeiten zeigen mir Witness und Solemn die noch viel dankbarer oben bleiben.
Ein paar Züge später ist er tot. Das war genau die Randomness, die ich meinte. Wenn ich dieses Deck und den zugehörigen Spieler mit Gunnar Geißler's Deck vergleiche gefällt mir Gunnars doch wesentlich besser und es fallen ein paar taktische Fehler auf.
5:1 für Weinberg & Co, noch ein Sieg und es riecht nach Top8
Runde 7, Christian Hoof, Affinity
Er bringt gleich mal Aether Vial. Als Reaktion auf Schamane auf selbiges bringt er Arcbound Ravager ins Spiel und dieser frisst natürlich die Vial.
Ich blocke den Ravager dann mit dem Schamanen und natürlich wird dieser eins größer. Schamane gegen ein Randomartefakt zu traden mag schlecht für mich klingen aber nur ein Affinityspieler mit wenig Permanents ist ein guter Affinityspieler in meinem Sinne.
Dann hab ich die Option Oxidize auf den Ravager zu spielen, da er aber Mana offen und einen Blinkmoth Nexus im Spiel hat, halte ich dies für keine gute Option. Erst als sich eine Witness zeigt, kann ich mir leisten die Marken auf das Land übergehen zu lassen.
Fortan hab ich immer ein grünes Mana offen und ein Oxidize auf der Hand während er auf 3 Nexus ausbaut aber sich natürlich nicht leisten kann mit dem großen anzugreifen.
Mit meinem 6ten Land kommt die beliebte Molder Slug mal wieder an den gut gefüllten Gabentisch. Hinzu kommt ein Schamane und mein Gegner fällt auf 12 Leben. Er greift ein letztes mal für einen Schaden an. Ich besiegel die Sache mit einem Rude Awakening für 2 aktive Inseln, die zusammen mit Schamane, Witness und Slug genau für eben jene 12 angreifen.
Im zweiten Spiel halte ich eine Hand die wegen March of the Machines und genug Mana um ihn zu casten sehr gut scheint.
Es beginnt das übliche Oxidize, Witness auf Oxidize. Er legt Moriok Rigger, und bevor dieser Schaden anrichtet kommt noch ein Blast auf mich.
Die Runde drauf macht der March den Rigger gleich mal um 3 größer und die Manabasis meines Gegners null und nichtig. Er legt noch ein Land in den Friedhof, wodurch der Rigger seine 5te Marke erhält, Witness blockt den 7/7ner und was darauf folgt, war auf meiner Hand schon 2 Runden vorher geplant.
Neurok Transmuter, für ein blaues Mana wird der Rigger mal eben zu einer Artefaktkreatur und die Witness hat ja in Runde 3 einen gewissen grünen Instant regrowtht.
Oxidize auf Moriok Rigger!
Gunnar, der wahrscheinlich schon eine kleine Weile hinter mir steht, freut sich wohl noch mehr als ich und massiert mir gleich mal die Schultern. Mein Gegner hat nun nur noch eine Chromatic Sphere im Spiel. Diese 1/1 Kreatur wird aber auch gleich noch nächste Runde von einem Schamanen entsorgt und sogleich geht es in 4er Schritten auf das Ende zu. Kurz vor Schluss kommt noch der Schneckenmann reingeschneit findet aber keine willigen Opfer mehr.
6:1 und Platz 5 in den Standings sprechen nahezu sicher für Top8, wenn ich wie erwartet gegen Rang 6 gepaart werde, gibt es keinen Grund für einen von uns beiden nicht zu drawen.
Es kommt wie erwartet, Sebastian Homann, Platz 6, an Tisch 3, ist mein Gegner und wir sind uns innerhalb von Sekunden einig.
6:1:1, Top 8,
Gunnar hat es auch geschafft mit ebenfalls 6:1:1, jetzt zeigt sich wie günstig mein Matchloss war, es hat mir nicht geschadet und Gunnar hätte es ansonsten wesentlich schwerer gehabt. Die restlichen Thüringer schneiden gut ab, ich glaube 3 von 5 kamen in die Booster, keiner hatte eine negative Bilanz oder ist sogar gedropt.
Ich biete an Gunnar auf der Heimreise mitzunehmen, da wir an Jena sowieso vorbei fahren. Dies wird dankbar angenommen und die restlichen 3 Jenenser + Fahrerin können somit relativ pünktlich (also mit nur etwa 2 Stunden Verspätung) heimfahren.
Top8, Viertel Finale, Lukas Rohland, Big Red Rouge
Sein Deck mutet an wie ein normales Big Red, genaueres Hinsehen beschert allerdings etwas völlig anderes.
24 Artefakte ist auch für ein Big Red zu viel. Kein Bolt und kein Magma Jet im Maindeck ist ungewöhnlich, Shrapnel Blast findet sich gar nicht.
Stattdessen findet sich Megatog.
Eigentlich alles wunderbar für mich, viele Artefakte ohne echten sofortigen Nutzen sind nur gut für mein Deck, Megatog und Furnace Dragon sehen gegen Echoing Truth nicht gut aus.
Und mein Neurok Transmuter hat ohne Bolt und Jet eine erheblich längere Lebenserwartung.
So beginnt also das Spiel und er würfelt gleich mal die 20. Sein erster Talisman findet einen Oxidize von mir. Allerdings soll sich zeigen, dass Eternal Witness und Molder Slug ohne 2 grüne Mana nichts können.
Ich lege zu Insel, Wald jede Runde eine neue Insel.
Sein erster Molten Rain entscheidet sich noch für eine Abkühlung am Strand irgendwo in der Südsee. Der zweite Molten Rain kann dann aber bei einem Angebot an 4 Inseln und 1 Wald nicht widerstehen den Exoten zu beregnen.
Zwischendrin resolved ein Furnace Dragon von ihm, nimmt etwa 3 seiner Artefakte mit und wird am Ende der Runde wieder zurück auf seine Hand geschickt wo er erst mal wegen nicht mehr vorhandenem Affinity verweilen muss. Stattdessen bringt er 2 Solemn Simulacrum die ich natürlich nicht entsorgen kann und die mir tatsächlich kräftig am Saft des Lebens saugen. Jedoch zeigt sich bei mir dann doch auch ein Jens und somit kann ich auf einmal 2 Schamanen ins Freie lassen.
Diese zerstören je einen Talisman und traden anschließend mit einem Scheinbild.
Ich finde auf einmal 2 Wälder und bin ich doch noch im Spiel. Ein Rude Awakening wirkt vielversprechend.
Erstmal kommt die Slug, findet aber gleich den Feuerball. Dann kommt der Dragon wieder.
Ich war bis dato zu beschäftigt um mir counter aufzuheben und somit haut dieser auch gleich nächste Runde zu und bringt mich auf 9. Ich hab allerdings letzte Runde mein 10tes Land gelegt. Wenn jetzt nichts mehr kommt reicht es.
Er legt Arc-Slogger. Ich ziehe kein Echoing Truth und muss das Spiel aufgeben.
Das Sideboarden verläuft problematisch. Keine meiner Maindeckkarten kann rausgeboardet werden.
2 Last Word und etwas mehr Power wollen aber rein. Hinzu kommt dass mich nach viel zu kurzer Zeit der Judge ermahnt, ich hätte nur 3 Minuten zum Sideboarden.
Selbst mein Gegner meint jetzt, diese 3 Minuten seien eigentlich nur eine Richtlinie. Der Judge reagiert aber nicht und so beende ich mein Boarden völlig falsch. Ich möchte hier mal geheim halten wie es aussah, weil es im Nachhinein gerade zu peinlich ist, was ich getan hatte.
Ich hätte vermutlich so boarden sollen:
Out: 4x Oxidize, 4x Serum Visions.
In: 2x Last Word, 2x March of the Machines, 4x Tel-Jilad Justice.
Im zweiten Spiel zeigt sich aber, dass mich hier jegliches Sideboarden sowieso nicht retten konnte. Ich halte eine vielversprechende Hand: Wald, Insel, Condescend, 2x Last Word, 2x Solemn Simulacrum. Ich entscheide mich in Runde 2 Condescend auf seinen Talisman zu spielen um ihm Speed zu nehmen und mir Scry zu geben.
Es zeigt sich aber keine drittes Land, also geht beides auf Tuchfühlung mit dem ziemlich zerkratzten Gartenlaubenplastiktisch (Meinem Gegner war dieser Tisch lieber als eine der Biergartenbänke die ansonsten zur Verfügung gestanden hätte. Und so überzeugte er den Judge, dass wir lieber hier spielen sollten).
Ich ziehe...Serum Visions. Ok besser als gar nichts. Vielleicht verpass ich ja doch keinen Landdrop. Ich ziehe etwas irrelevantes und sehe Wald und Condescend, ich überlege kurz und lasse es in dieser Reihenfolge oben.
Mein Gegner merkt sofort, dass ich kein Land gespielt habe und lässt dies verlauten. In seinem Zug kommt Molten Rain auf Wald. Ich spiel meinen Wald gleich offensichtlich von der Bibliothek runter und von da an seh ich nie wieder ein Land.
Erst als ein Megatog mich mit tödlichem Odem begrüßt finde ich eine Insel, die mich exakt null meiner Handkarten spielen lässt.
Ohne das Land auszuspielen gebe ich auf.
Sollte ich den ganzen Tag wirklich soviel Glück gehabt haben, dass ich nun den Zorn Gottes derartig verdient hätte? Nein, ich sollte noch mehr leiden.
Zum Beispiel durch einen Blitzautomat nachts um halb zwei in einer Baustelle auf der A9. Ich glaube ein Monat Fahrverbot ist mir sicher. Da zu diesem Zeitpunkt für mich noch unklar war ob es Extrabooster im Sinne, der zwei Amateurspreise für mich gibt, galt es zu warten bis wirklich alle mit spielen fertig waren.
Natürlich bekam ich den Preis nicht.
8 Booster waren aber auch nicht zu verachten (zu mindest im ungeöffneten Zustand). Auf dem Weg zum Auto noch mal am McDoof vorbei geschaut, der aber etwas gegen den Plan, von einer Runde Milchshake hatte, in dem dieser wohl ausverkauft war.
Beim Verlassen des nicht sanktionierten Parkplatzes setzte ich dann noch mit voller Breite den Unterboden auf den Boardstein (eigentlich heißt der Bordstein oder Bürgersteig aber diesen Schreibfehler muss ich einfach drin lassen). Es entstand aber kein bis dato bekannter echter Schaden. Der Versuch die Stadt auf direktem Weg zu verlassen wurde durch eine doppelte Polizeisperre ohne Umleitung vereitelt.
Irgendwann fanden wir aber eine Brücke die uns bekannt vorkam und somit waren wir wieder im Geschäft.
Zu Anfang der Autobahn noch mal getankt für erstaunlicherweise gar nicht höherem Preis als an anderen Tankstellen der Gegend. Meine 3 Mitreisenden kauften ein paar Getränke, ich hatte wegen Müdigkeit sowieso schon etwas mit meiner Blase zu kämpfen, daher lehnte ich auch Getränkespenden ab.
Von da an nur noch Autobahn. Die Rückbank war, wie von mir schon am Mittag erwartet, bald in Schlaf versunken. Das Radio wurde laut gestellt, Gunnar und ich unterhielten uns noch ganz gut, man könnte auch sagen wir versuchten uns wach zu halten. Ich bin aber wesentlich besser im wach bleiben als im Smalltalk konditioniert und kurz vor dem Hermsdorfer Kreuz nickt dann auch Gunnar mit Kopf auf die Brust.
Irgendwo mitten drin geschah wie schon erwähnt die Sache mit dem Blitzautomaten. Ein kurzes rotes Licht im Augenwinkel vom Mittelstreifen gesendet und mir war sofort bewusst was passiert war. Ich verdrängte sofort um wie viel ich wahrscheinlich zu schnell war und meine Motivation heim zu wollen und das möglichst schnell, verstärkte sich nur noch.
Kurz vor Jena fragt ich Gunnar mal vorsichtig wo wir denn runter müssten und er meinte etwas brummelig „nicht zu verstehen- kreuz runter“ ich fragte noch mal nach und er wiederholte „Hermsdorfer Kreuz runter“ Ich gab ihm zu verstehen dass, dies hinter uns läge. Er glaubte dies nicht. Ich zückte kurzerhand 2 Finger und schwor es ihm.
Ein paar Minuten später war er auch schon daheim. Beim Aussteigen fragte er noch wie das mit dem Fahrgeld sei. Ich meinte lass einfach zwei Booster im Kofferraum liegen. Ich glaube er grinste (er hatte, mehr als doppelt so viele Booster wie ich gewonnen) und tat wie ihm geheißen.
Die anderen beiden Gäste der Rückbank wurden bei bzw. in Weimar abgesetzt, sie zahlten brav ihr Fahrgeld mit etwas Trinkgeld (wahrscheinlich auch aus Mangel an Kleingeld wurden aus 18 Euro 20 Euro) und ich konnte tatsächlich die richtige und bald endende Heimfahrt beginnen.
2:38Uhr betrat ich mein Heim. Noch ein kleiner Klobesuch und um 2:40Uhr war Licht aus. Kurz vor 16Uhr wurde ich zum ersten mal wach.
Ende
Eigentlich ist es nun wirklich genug. Das ist ja nun wirklich ein äußert ausführlicher Artikel gewesen. Glückwunsch lieber Leser, wenn du wirklich bis hier her ohne Einzuschlafen, vor Lachen vom Stuhl zu fallen, vor Wut auf den Wegclickbutton gedrückt hast oder sonst wie hängen geblieben bist. Aber wenn man sich dies durchliest, wird eins ziemlich deutlich. Ich ziehe über die Judges vom Leder, das es nur kracht. Das tut mir leid. Nichtsdestotrotz setz ich mal noch einen drauf:
http://www.wizards.com/dci/downloads/03-04_Penalty_Guidelines.doc
Man beachte Punkt 102.
Ich sag mal nichts weiter dazu. Es scheint das Team hatte keinen besonders guten Tag. Es zeigt sich auch das viele Judges nicht unbedingt für Qualität stehen. In Weimar waren für 84 Teilnehmer etwa ein drittel soviel Judges vor Ort, nämlich 2. Und dort lief alles wunderbar, keine Verlängerungen, pünktlicher Beginn, Toleranz und sonstige gute Eigenschaften. Das Turnier hatte eine Runde weniger und war 3 Stunden früher beendet. Lutz war auf beiden Turnieren als Judge, mich würde hierzu seine Meinung wirklich mal interessieren. Es ist natürlich nicht die reine Schuld der Judges, dass die Atmosphäre doch etwas litt. In Weimar wäre zum Beispiel wegen der Scry-geschichte kein Judgecall gekommen, es sei denn der Rufer wäre dies aus seiner Heimat (Beispielsweise Berlin) so gewöhnt. Die Geschichte mit dem DQ bringt genau dies ans Tageslicht.
Ansonsten möchte ich sagen, dass ich Judges an sich wirklich respektiere. Was wäre Magic ohne Judges? Ein chaotischer Haufen von Cheatern und deren Opfer. Es würden überhaupt keine großen Turniere stattfinden. Sie sind für Rulings, für die Organisation und für den Ablauf verantwortlich. Ja selbst wenn man wissen will wo die Toilette ist, dann ist der Judge genau der Ansprechpartner. Nur es zeigt sich hier das Autorität und Macht auch ihre Schattenseiten haben.
Nun gut, eigentlich freue ich mich auf die Diskussion dazu.
Kasimal, Freund aller Judges und Waisenkinder
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