Extended GP Eindhoven 2005 Einmal Random, immer Random von Oliver Dürr |
28.02.2005 |
GP Eindhoven 2005
Einmal Random immer Random
Der ganze Artikel soll ein Turnierreport werden, der ein bisschen mehr als ein Turnierreport ist. Ich will nicht nur auf das Turnier eingehen, sondern auch auf das Deck das ich gespielt habe,
wie es zustande gekommen ist und wie die Reise verlaufen ist.
Vor gut fünf Wochen habe ich beschlossen mit Dennis Grudowski und Helge Sedler nach Eindhoven zu fahren. Zu uns gesellten sich noch Stephan Klose und Oliver Kull ins Auto. Gut eine Woche vor dem Turnier war ich mir immer noch nicht sicher was ich spielen wollte. Mir war klar das es kein Deck werden würde, das jeder spielt. Vielmehr wollte ich etwas, das sich von der Masse der Decks abhebt. Kurz vor dem Turnier (am Dienstagabend) habe ich mit Dennis telefoniert. Er meinte irgendwann im Laufe des Gespräche: "Zock doch Battle."
Das Deck war gefunden. Nachdem ich auf Brainburst und SCG keine Liste gefunden hatte, startete ich einen letzten Versuch. Google gab mir bei den Suchbegriffen "Battle of Wits + Extended" eine durchaus brauchbare Liste. An dieser habe ich mich orientiert und versucht noch einige Metagameänderungen vorzunehmen. So mussten die Peeks für Enchantmentremoval gehen und das Sideboard wurde angepasst. Am Dienstagabend stand also die Liste die ich zocken wollte.
Nun gab es noch das kleine Problem die knapp 250 Karten zusammenzuleihen. Also wurden von Dienstag bis Freitag alle Connections abgecheckt und das Deck stand bis auf wenige Karten die dann durch vergleichbares ersetzt wurden. Die Liste oben ist bereits an das, was ich gespielt habe angepasst. Nochmal vielen Dank an alle die mir Karten geliehen haben.
Ein paar Worte zum Deck:
Es spielt sich überraschend konstant. Viele Karten interagieren hervorragend miteinander. Ich bin der Meinung das die Liste die hier oben steht eigentlich schon ziemlich gut, aber sicher noch nicht komplett getunt ist. Bewährt haben sich auch die vier einzelnen Enchantments. Besonders die Humility ist gegen viele Decks ein gutes Mittel die Zeit zu bekommen, die man braucht. Im Nachhinein hätte ich sie gerne zweimal mehr gespielt. Auch ein Golden Wish im Sideboard wäre kein Fehler gewesen, den konnte ich aber nicht mehr auftreiben. Den neben Death Wish ist Golden Wish die einzige Karte die mit dem Problemfaktor Cranial Extraction umgehen kann. Noch ein paar Worte zu den Matchups. Ohne viel zu testen kann ich nur von der Gran Prix Erfahrung reden. The Rock ist ein schlechtes Matchup. Das einzige das ich bisher finden konnte. Besonders gut läuft das Deck gegen Life! und Life mit Dancing Ghoul. Diese Decks bauen darauf auf, dass ihr Gegner nicht mehr gewinnen kann wenn sie Life! haben. Battle umgeht das sehr schön. Sämtliche Reanimatordecks sehe ich leicht positiv als Matchups. Besonders die Humility hat hier große Dienste erwiesen. Eine Akroma die man mit 8 Leben ins Spiel bringt die dann nur 1/1 ist, taugt einfach nicht so viel. Gegen U/G Madness sieht es grundsätzlich nicht ganz schlecht aus, wenn man den Madnessspieler frühzeitig behindern kann. Leider kann ich zu Affinity und Psychatog nichts sagen, da ich nie gegen diese Decks gespielt habe.
Insgesamt bin ich mit der Performance des Decks sehr zufrieden. Leider bin ich nicht so der Proplayer, so dass ich einige Niederlagen meinen falschen Entscheidungen zugrunde legen muss. Aber bei einem Deck mit so vielen Möglichkeiten kann das schonmal passieren. Besonders schön war es auch, dass es sehr viel Spaß gemacht hat mit Battle of Wits zu spielen. Besonders die Gesichter der Gegner, wenn die das Deck sehen, ist unbeschreiblich. Hier hat die Reaktion von "What the Hell are you playin?" bis zu "Cool Deck" gereicht.
Kommen wir zum Bericht von Grand Prix. Bitte verzeiht mir, wenn ich Gegner der falschen Runde zuordne oder Sachen nicht zu 100% genau wiedergebe. Das kann passieren, weil ich völlig ohne Notizen schreibe. Daher erwähne ich auch nicht alle Runden sondern nur die, die mir im Gedächtnis geblieben sind.
Runde 1
Gegen Martin Damen mit WWu
Das erste Spiel kann ich relativ gut unter Kontrolle bringen nachdem ich ihm das komplette Board mit einem Pyroclasm zerstört habe. Der Academy Rector verhindert dann, dass er mich angreifen kann und so habe ich alle Zeit der Welt, den Battle zu finden. Im zweiten Spiel fällt Martin während des Spiels ein, das er eigentlich die Disenchants hätte boarden können. Macht aber nix, er kann mich auch so töten ehe ich die Battle habe. Doppel Crusade und viele kleine weiße Kreaturen sind halt doch böse.
Das dritte Spiel kann ich dann dank eines Fehlers von Martin für mich entscheiden. Er war der Meinung, er würde seine Meddling Mage auf Battle of Wits nicht mehr brauchen, obwohl er dank seines Vials einen Sergeant hätte opfern können. Ich hatte zu dem Zeitpunkt kein Removal mehr auf der Hand und musste deshalb hoffen, das er die Mage entsorgen würde. So konnte ich dann eine oder zwei Runden später den Battle legen und damit gewinnen.
1-0
Runde 2
Niederlage gegen einen Tschechen
1-1
Runde 3
Gegen U/G Madness
Mein Gegner fängt solide das erste Spiel an und kann das mit seinem Beatdown auch locker beenden ehe ich überhaupt auf die Idee komme mich zu wehren. Im zweiten Spiel sieht es schon ganz anders aus und ich kann ihn mit meinem Removal aufhalten bis ich eine Battle lege. Das dritte Spiel entscheidet dann sein Können zum richtigen Zeitpunkt den einzigen Ray of Revelation zu topdeck den er im Deck hat. Das schafft er genau einen Zug, ehe ihn mein Battle frisst. Der Wurm der dann noch im Spiel liegt kann mich dann in ein oder zwei Zügen verspeisen.
1-2
Runde 4
Gegen RG Landdestruction
Mein Gegner versteht hier auf keinem Auge was ich spiele. Im ersten Spiel zeigt er mir deutlich, dass er noch nie was von Battle of the Wits gehört hat. Nachdem ich Runde drei dank Talisman meinen Academy Rector gelegt habe, greift er mich mit seinem ebenfalls Runde drei gelegten Argothian Wurm an. Der Rector Chumpblockt und mein Gegner schaut erstmal dumm aus der Wäsche. Im zweiten Spiel habe ich die Traumstarthand gegen LD mit 5 Ländern und zwei Creatureremoval. Mein Gegner zeigt mir dann erstmal wie man professionell auf einem Mountain stehen bleibt. Drei Runden später zeigt mir ein Duress, dass er drei Llanowar Elfen auf der Hand hat. Er zieht also prompt den Forest den er braucht und legt die Elfen. Nachdem er einen Zug später die zweiten Elfen und ein Pillage gespielt hat, feuere ich die beiden Elfen wieder. Der dritte birgt dann keine Gefahr mehr für meine Battle of Wits, weil er zu spät kommt um das zweite Grüne Mana für den Creeping Mold meines Gegners zu sein.
2-2
Runde 5
Life! mit Ghoul
Ich beginne und lege einfach mal Land blaue Spellbombe. Mein Gegner kuckt dabei etwas griesgrämig drein, als würde ihm das Gar nicht gefallen. Sein Start mit einem Nomads En Kor, sagt mir dann auch warum. Also lasse ich die Spellbombe geschickt samt offenen Manas im Spiel liegen und gebe den Zug ab. Dort liegt sie noch eine Weile, zwischendurch macht sich mein Gegner noch ziemlich viele Leben. Ich glaube irgendwas um die drei Millionen und schaut etwas überrascht, als ich noch nicht aufgebe. Dann scheint ihm einzufallen, das es doch dieses komische Enchantment aus Odysee gibt und er wisht sich einen Kami of the Ancient Law. Das Vial für zwei hat er ja bereits. Also brauche ich nun einen Weg, um den Battle am Kami vorbei im Spiel zu halten. Holen könnte ich es mit meinem Rector schon. Ich ziehe also munter Karten und mein Gegner castet irgendwann einen 13/13 Krosan Collosus. Ja ihr habt richtig gelesen er hat ihn wirklich von der Hand gespielt. Im Extended...
Das ist mir aber egal, weil ich Ende seines Zuges meine Action abziehen kann. Ich spiele erstmal einen Cunning Wish auf einen Disenchant. Der soll sein Vial zerstören. Das bringt in Reaktion das Kami rein. Ich benutze dann die blaue Bombe (die vom ersten Zug) um seinen Kami zu bouncen. Das geht auf die Hand und ich kann endlich mit einem Diabolic Edict auf mich, den Rector gegen den Battle of Wits tauschen. Beim Nachzählen kommt der herbeigeeilte Judge dann auf etwas über Zweihundert Karten, sodas das erste Spiel an mich geht. Im zweiten läuft es deutlich schlechter für mich. Wieder schafft mein Gegner es in die Unendlichkeit zu gehen. Einen Zug später kommt die Extraction auf den Battle. Ich erzähle ihm das ich der Meinung bin ihn Decken zu können ehe er gewinnt. Aufgrund der Unterschiedlichen Deckhöhen hat er keine Wahl als weiterzuspielen. Tatsächlich geht das Spiel dann ins Timeout, so das ich 1-0 gewinnen kann.
3-2
Runde 6 war ein relativ unspektakuläres Spiel gegen ein Reanimator Deck, das ich dann irgendwann gewinnen konnte. Das zweite Spiel war aber ausnahmsweise nicht der Battle sondern der Psychatog, der einen sichtlich genervten Gegner dann getötet hat.
4-2
Runde 7 ging es gegen das gute Schwarz Gründe Deck mit der Maindeck Extraction, die mir mit Witness & Witness die Winconditions genommen hat. Rector Beatdown gegen das Grund Schwarze Deck mit den vielen dicken Viechern geht halt irgendwie nicht immer gut. Und Decken kann ich ihn ja auch nicht so leicht, dank der Stronghold.
4-3
Runde 8 scheint mir komplett entfallen zu sein. Irgendwie weiß ich nur noch, das ich nach der Runde 5-3 stand...
Und Runde 9 ging es dann gegen das Rorix Reanimationsdeck.
Das erste Spiel eröffnet er gleichmal mit Chrome Mox, Careful Study, Land, Reanimate Rorix. Ich versuche mich mit einem Edict im zweiten Zug ein bisschen zu wehren. Das gelingt mir auch. Dank meiner Painländer gehe ich aber auf wenig Leben. Die kann er mir mit einer Akroma dann nehmen.
Im Zweiten Spiel sieht es schon viel Besser aus. Ich stabilisiere mich auf sechs Leben mit einer Humility und doppelt Fire/Ice auf der Hand und warte nur noch auf eine Blaue Manaquelle die mir das zweite Blaue Mana für den Battle liefert.
Im Dritten Spiel wird es extrem eng. Auf drei Leben angekommen sieht es recht gut für mich aus. Mein Gegner hat nur drei Manaquellen und sonst nichts. Ich brauche noch ein Schwarzes Land für den painlosen Tutor. Also ziehe ich solide den Swamp von oben und lege ihn. Mein Gegner zieht solide von oben das tödliche Reanimate auf die Akroma und ich muss zusehen wie sie mich verspeist. Einen Zug bevor ich den Battle legen hätte können.
Also habe ich insgesamt knapp Positiv gespielt. Damit bin ich sehr zufrieden, vor allem da meine Intention nicht das Siegen sondern das Spaßhaben war, das hat ja ganz gut geklappt. Ich habe mich eigentlich mit allen Gegnern ganz gut verstanden und ich denke sowohl sie als auch ich haben unseren Spaß gehabt.
Man sieht sich in Leipzig, leider ohne Battle aber mit vielen anderen bunten Pappkarten.
Olvier Dürr
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