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Limited Who the Fromage is Sebastian Aljiaj Grand Prix Athens Coverage vom Halbfinale und Finale von Maximilian Bracht |
31.10.2006 |
Hallo alle zusammen! Am zweiten Tag des Grand Prix Athen habe ich mir vorgenommen, vorbildmäßig um sieben Uhr früh aufzustehen, aber nicht um Tag zwei zu spielen, nein, dafür war mein Sealed Deck wirklich zu gut, sondern den wohl besten deutschen Limited-Spieler zu covern. Jetzt wäre es mal angebracht diesen Man mal vorzustellen.
Der Artikel geht also um den erst 19-jährigen Sebastian Aljiaj (jetzt Thaler) aus Rosenheim, der im tiefen süden von Bayern wohnhaft ist und nein, ich meine damit noch nicht Österreich. In dieser Season kann Wasti schon einige Erfolge vorweisen, darunter zwei Grand Prix Top 8, zweimal Top 16, alles in Limited und einen sechsten Platz in der Team Block Constructed Pro Tour mit dem Team „Servus“, unterstützt von David Brucker und Helmut Summersberger. Der gravy train war dem Wasti also schon sicher. Nachdem der Wasti den ersten Tag mit einem mäßigen Sealed Deck mit einem sicheren 6-1-1 hinter sich gebracht hat, habe ich mich dazu entschieden, den Sebastian sooft wie möglich am zweiten Tag zu covern und zu featuren, natürlich auch in der Hoffnung, in dem Draftformat besser zu werden – für die in ein paar Tagen anstehende Pro Tour Kobe, und deshalb schloss ich mich Hanno an.
Der erste Draft wurde vom Wasti gesweeped und der zweite mit einem 2-1 beendet – der Platz unter den besten acht war ihm sicher. Wer darüber auch etwas lesen will, kann einfach bei http://www.sideboard.com in dem Day-2-Blog nachsehen, hier zu finden.
Mit dem Deck stand der Wasti dann nach dem Draft da:
Halbfinale
Beide Spieler haben sich vor dem Spiel gegenseitig jeweils ihr Deck präsentiert und haben jene einige Zeit durchgeschaut, um genau zu wissen, worauf sie in den kommenden zwei bis drei Games achten müssen. Kaum haben sie ihre Decks wieder zurückbekommen, wurden diese selbstverständlich nochmal auf Vollständlichkeit überprüft, ob noch alle Karten vorhanden waren und los ging's!
Guillaume darf anfangen und hat eine Insel gelegt, während der Wasti sich mit Terramorphic Expanse einen Mountain fetched. Das erste Play von dem Franzosen war ein Sprite Noble und der Wastl hat in seinem Zug einen Spiketail Drakeling ausgezockt, gefolgt von einem Flowstone Channeler. Guillaume hat in seinem vierten Zug lieber nichts gespielt, nur zur Sicherheit. Etwas über die Boardsituation gegrübelt und mit dem Sprite Noble angegriffen und einen Amrou Seekers nachgelegt; mit sowas muss man also bei den Franzosen rechnen.
Wie ich den Wasti kenne, denkt er sich grade aus, wie ers dem Guillaume am allerbesten zeigen kann; einfach mit beiden 2/2-ern in die Red Zone. Ohne lange zu überlegen tauscht Guillaume den unblockbaren weißen guy mit dem Flowstone Channeler. Coal Stoaker und Morph auf Wastis Seite für 4 Mana klang fair. Der Franzose versuchte sich mit einem Griffin Guide auf seinen Fliegerbär und es gelang; vorbei der Turn. In seinem Zug morphte der Wasti es dem Franzosen erstmal für 6 rein mit dem Slipstream Serpent, woraufhin die Runde darauf eine französische Stuffy Doll die Kampffläche betrat. Ohne zu zögern ging der Wasti klar auf Cardadvantage und zockte erstmal einen Fatom Seer verdeckt aus, gushte, um dann noch einen verdeckt zu legen und seine Priorität abzugeben.
Der verzauberte Vogel butterte es dem Wasti mal für 4 ein und schlug ihn auf 12, während er selbst noch auf 10 saß. Wastis Schlange wurde gebounced, er ging direkt mal all-in und der Franzose war schon auf 5; zwei neue Morphs machten die Boardsitution nicht besser für Guillaume. „Hoffentlich hat er nun nicht den Time Walk auf der Hand,“ ging mir durch den Kopf, weil dann der Wasti direkt ab in die Fromagerie geschickt worden wäre… Puh, nochmal Glück gehabt, Wasti durfte entappen und konnte mit seiner aus derzeitig 6 Kreaturen bestehenden Armee sicher den Deadly Damage forcen. Der Wasti hat sich sicherlich darüber Gedanken gemacht, ob die Stoffy Doll ihm die Schaden machen würde, während der Damage resolved oder erst danach.
1-0 für Wasti gegen Guillaume und 1-0 für mich gegen Antoine [Ruel], der fünf Euro auf seinen Landsmann gesetzt hatte.
Wafo-tapa hat sich überlegt, dass er gerne im zweiten Spiel anfangen würde und er suspendete den allerdicksten 4/4 Flieger, während der Wasti sich nur ein Land fetched, zu seinem anderen dazu. Errant Doomsayers versuchten dem Franzosen zu helfen wo nur möglich. Morph, go! Sicherlich ein Fathom Seer… Griffin Guide wurde auf den 1/1-er draufgespammed und der Wasti musste sich mit 17 verbleibenden Leben zufriedengeben. Da der Wasti Austern gerne mag, legte er direkt mal eine Riesige. Der Guillaume spielte seinen Celestial Crusader, um den Wasti auf 13 zu bringen. Zack – eingesaugt in der Upkeep und nach dem Angriff gegusht und da es für Deutsche keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt, wurde der Coal Stoaker gezockt und mit den drei roten im Pool und einem Island mehr kam hier der Wenzel (der neue Waterfront Bouncer, für die die das nicht wissen).
Wasti musste 4 schlucken und auf neun gehen von dem nun eingephaseten Ephemeron. In seiner Versorgungsphase dachte der Wasti unendlich nach und ich hoffte schon die ganze Zeit, dass er das richtige Play macht; gedacht getan. Weiter an den Doomsayers genuckelt und eine Karte gezogen. Der Wastl hat sich dazu entschlossen mit dem Coal Stoaker und dem Fatom Seer anzugreifen, getting this creepy french guy down to 13.
Der Ephemeron wurde wieder in die rote Zone gejagt und das brachte unseren Rookie zum grübeln, „soll ich den Wenzel in den weg stellen oder nicht?“ Hier kam der Wenzel und da ging er sofort wieder. Ich hätte ihn zwar noch selbst gebounced, aber das muss jeder für sich selbst wissen und wer braucht schon zwei davon auf der Hand. Wieder für 3 angegriffen und sich sechs Mana offen gelassen. In der Upkeep gabs' erstmal Sulfurous Blast und Sudden Shock auf den Ephemeron. Der Franzose machte das einzig richtige und hat gescooped.
2-0 Nyyyessss we like!
Finale
Vor dem Finale wurde wie gehabt jeweils das Deck von dem Gegenüber genau inspiziert. Vincent warf nur einen kurzen Blick auf das, was ihm bald blühen würde, während sein eigenes Deck einige Minuten lang nicht aus der Hand gegeben worden ist, um ja keinen Trick in Vergessenheit geraten zu lassen. Vincent hat ein WW Deck gedraftet, das etwas rot und schwarz für Removal splasht. Auf gehts, Wastl!
Beide Spieler mischten gewissenhaft ihre Decks, erst ihr eigenes, dann das ihrer Gegner. Vielleicht würde der Wasti Revanche nehmen können an jenem Belgier, der in dem zweiten Draft als einziger erfolgreich geschafft hat, Sebastian einen Stein auf den Weg in die Top 8 zu legen.
Gekonnt gewann Wasti den Würfelwurf und behielt seine Hand. Vincent schien mit seiner Hand auch zufrieden zu sein und das große Finale wurde mit einem weißen Bären mit Flankenangriff eröffnet. Der Wastl legte einen Flowstone Channeler und Vince kriegte es nicht auf die Reihe ein drittes Land zu ziehen. Er war gezeichnet! Bam, für zwei vorbeigebuttert und den allermächtigsten Spike Drakeling beschworen, der in dieser Situation extra lecker war; weswegen, muss wohl nicht mehr wiederholt werden. Vince bekam eine dritte Plains und konnte einen 2/2 Flieger legen.
Unbeeindruckt davon wurde mit beiden angegriffen und der Flieger tauschte mit dem Channeler ab, was ich bis jetzt nicht verstehe; wie will man mit drei Ländern gegen einen Spiketail Drakeling gewinnen? Coal Stoaker und Crookclaw Transmuter betraten die Arena. Vince saß im Folgezug immer noch auf drei Plains und musste erstmal ordentlich Schaden nehmen; da konnte ihm wohl sein Amrou Scout auch nicht viel helfen. Der Belgier ist inzwischen auf acht Leben und The Last German Standing noch auf beachtlichen 14. Ein Pazifismus verzauberte den Transmuter und dessen Beschwörer blieb im Verteidigungsmodus.
Check out the big brain on Wasti; so wie er zu dem Zeitpunkt aussah, dachte er sich gerade ziemlich gut aus, was in den nächsten Augenblicken geschehen sollte. Nur der Spiketail Drakeling durfte bis zur roten Zone vorrücken. Zu Vincents Truppe gesellte sich noch ein Bärchen und ein ausgesetzter Duskrider Peregrine; ob das nicht zu spät werden würde? Vier Leben blieben noch über. Vincent legte eine Terramorphic Expanse und ging auf zwei, was ihn in potentielle Reichweite für Sudden Shock, Orcish Cannonade oder Sulfurous Blast bringen sollte. In Gedanken wurden sicherlich mehrere Coins geflippt und Dice gerolled, welche der drei Besagten einen schöneren Sieg im ersten Spiel bringen würden und bevor der Amrou Scout etwas suchen konnte, entschied sich der Bayer für einen Sulfurous Blast. Was da Vincent wohl durch den Kopf gehen musste? „Oh, lé grande fromage, merdé.“
1-0, aber diesmal auch wieder nicht nur für den Wasti, da ich diesmal mit dem Shuuhei Nakamura um zehn Euro gewettet habe.
Vor dem Finale hatten Aaron, Wasti und ich über die Sideboardoptionen philosophiert und sind zu dem Entschluss gekommen, dass beide Counter wohl im Sideboard besser aufgehoben wären und eine zweite Ætherflame Wall und ein Waterfront Bouncer stärker sein würden.
Beide Spieler mischten ihre Decks auf eine neues und das Schachspiel ging in die zweite Runde (weiß beginnt, schwarz gewinnt). Wieder behalten beide Spieler ihre Hand. Das erste Monster war ein Amrou Scout von Vince. Wasti legte in Turn zwei einfach mal eine Mauer, aber Vincent wusste sich zu helfen, indem er Pentarch Ward auf den Scout castete für Rot; ziemlich gut, nur nicht für uns. Ein Spiketail Drakeling war wohl auch okay. Vince legte ein viertes Land und beendet seinen Zug. So Männer, jetzt kommt der Wenzel wieder für vier Mana und indem das belgische Deck durchsucht wurde, auch ein Amrou Seekers.
Der weiße Riese durfte nun wieder auf seinen Auftritt warten. Sah leider nicht ganz so toll aus für den Rookie. Nur ein Morph kam auf seiner Seite dazu, während Vincent einfach munter weitergesucht hat und ein Outrider en-Kor in das Schlachtfeld hüpfte. Wasti drehte in seinem nächsten Zug einfach alles nach rechts, sogar den Wenzel und gushte noch kurz mit dem im Sterben liegenden Morph, der den Amrou Scout noch mitnehmen konnte. Noch ein Bouncer für Wasti und Vince, der noch auf 12 Leben war, durfte seinen Zug machen.
Trespasser il-Vec betrat die Spielfläche und Duskrider Peregrine kam auf die Ersatzbank; wie wir vom Fußball wissen, ist es aber meist besser mit den guten Spielern direkt zu spielen – jedenfalls wenn man sie sich leisten kann, wie das hier der Fall gewesen wäre. Angriff über die Luft für drei und Vincent ging auf neun; kurz darauf wurden ein, zwei Morphs nachgelegt. Ein belgischer Castle Raptors sollte von nun an den Luftraum sichern. Einer der Morphs war sehr trickreich und tappte den Raptor für zwei zusätzliche Schadenspunkte. Wasti bouncte sich den Coral Trickster am Ende von Vincents Zug, der zwei Bärchen mehr beschworen hat und noch einen Zug auf seine beiden Aussetzer warten musste.
Vincent könnte in der folgenden Runde 15 Schaden auf dem Tisch machen, aber das wäre ein Punkt zu wenig – zwei Mana in den Pool, Gush, Coal Stoker, drei Mana im Pool, Morph, Trick 17, Raptor getappt, Spiketail Drakeling und beide Bouncer nach rechts gedreht, Vincent ging auf 4. Alles wurde getappt, vier von 15 Schaden wurden zugefügt und noch ein Flieger wurde auf Vince's Seite gelegt. Duskrider Peregrine tauschte gegen einen Mountain und der Wasti bouncte sich auch noch seinen Fathom Seer. In seinem Zug nahm er erstmal einen groooßen Schluck Wasser, um direkt noch einen noch größerem zu nehmen, damit der Zielwasserpegel hoch genug war, zu wissen, was zu tun war.
Vincent schien in diesem Spiel nicht mehr viel zu machen und Wasti zog immer mehr Karten, legte einige Kreaturen mehr, um letztendlich mit allen Fliegern Vince auf zwei zu bringen. Flip, roll, flip, roll un' Stock aunomma un' Orcish Cannonade aunomma. Somit schaffte es der sympathische Rookie die Top 8 zu sweepen und konnte verdient seine edle, hölzerne Trophäe abholen. Herzlichen Glückwunsch!
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