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Hallo und herzlich willkommen wieder einmal und heute noch dazu zu einem höchst erfreulichem Jubiläum. Was gibt's also zu feiern? Ihr lasst gerade die Augen über meinen 25. Artikel für den Planeten schweifen. Herzlichen Dank also auch von mir an all diejenigen, die regelmäßig auf mein Geschreibsel klicken und Daumen gedrückt für die nächsten 25.
Glücklicherweise wird die übliche langweilige Einleitung durch diese kleine Vorrede auch überflüssig und wir kommen also gleich zum Kern des Artikels. Heute spielen wir mal wieder mit den alten Karten, Extended ist also angesagt. Und dabei wollen wir uns einmal mehr auf ein beliebtes Deck aus längst vergangenen Tagen stürzen und versuchen, es ins neue Format zu transportieren.
Diejenigen, die über die seltsame Wortschöpfung „MUC“ nur die Stirn runzeln oder eine Braue heben können, dürfen sich nachfolgende Beispielliste gerne zu Gemüte führen.(Alle, die bereits wissen, was ein Mono Blue Control ist, dürfen natürlich auch, sind aber wohl auch so bereits im Bilde.)
Das sieht zwar schon ganz gut aus und schön blau ist es auch, aber obwohl man sich damit schon auf das eine oder andere FNM trauen kann, wollen wir doch lieber noch ein wenig daran herumschrauben. Dazu besehen wir uns die wichtigsten Karten einmal etwas genauer, um festzustellen, wer bleiben darf und wer eben nicht.
Das Wichtigste kommt natürlich zuerst an die Reihe: Irgendwie wollen wir schließlich auch gewinnen. Zu diesem Zweck befinden sich Meloku, Stalking Stones und Verdalken Shackles im Deck. Während die Fesseln schon mal ein gegnerisches Ungetüm die Seiten wechseln lassen und relativ günstig daherkommen, sind Meloku und Stones fürs Late Game bestimmt. Soll heißen: Vor Runde fünf bis zehn machen wir kaum etwas außer Karten zu ziehen und unseren Gegner bei den eigenen Bemühungen zu behindern. Damit avancieren der Mondmann und die Steine auch gleich zu festen Kandidaten in den nachfolgenden Varianten, denn niemand stoppt einen Aggro Ansturm so gut wie der blaue Flieger und die Steine sind einfach wunderbar flexibel. Im Early Game produzieren sie fleißig Mana, bis wir irgendwann einfach sagen: „In Deinem End of Turn Step zahle ich mal sechs und…“ Die Shackles sind in einem Deck mit derart vielen Inseln natürlich immer gern gesehen, aber in mehrfarbigen Decks meist zu wenig effektiv, um den Sprung noch zu schaffen.
Wozu Fact or Fiction und Thirst for Knowledge gut sind und warum wir gerade die beiden zocken, brauche ich hoffentlich keinem mehr zu erklären. Bei dem Duo handelt es sich einfach um die besten Kartenzieher (die besten Extended-legalen wohlgemerkt) und so werden auch die uns in den folgenden Abwandlungen erhalten bleiben.
Zu guter Letzt gibt es natürlich noch den eigentlichen Grund, überhaupt Blau zu spielen, die Countermagie. Rune Snag ersetzt das alteingesessene Mana Leak und leider schaffen weder Remand noch Spell Snare den Sprung ins Deck. Das Remand ist einfach nicht endgültig genug für ein derart langsames Deck und Spell Snare im Extended zwar eine Wucht, aber zu speziell, um fürs Maindeck zu taugen. Allerdings ändern sich hier die Vorzeichen in den nachfolgenden Listen auch so manches Mal, aber dazu später mehr.
Für den Notfall und um immer die richtige Antwort parat zu haben, packen wir noch Echoing Truth und Cunning Wish ein und im Sideboard finden sich auch die üblichen Verdächtigen, wobei Shadow of Doubt gegen das aufkommende Tooth and Nail ein echter Kracher ist. Aber auch ein Gifts oder Fetchland geht dadurch schon mal ins Leere. Besonders bei zwei gelegten Flagstones of Trokair wird's dann richtig lustig.
So weit, so gut. Die eigentliche Aufgabe steht uns allerdings noch bevor. Wir wollen etwas an dem Deck ändern und das geht am leichtesten durch das Hinzufügen einer Farbe. Durch die so gewonnenen Optionen bei der Kartenauswahl werden allerdings einige Gesellen aus der Originalliste ins Gras beißen müssen. Wer also ist entbehrlich? Werfen wir zu diesem Zweck einen Blick auf folgende Liste:
Tja, nun ist das Deck doch gleich wesentlich grüner. Und das ist auch gut so, denn neben dem immensen Kartenvorteil, den Life from the Loam zusammen mit Flashback-Karten und Cycling-Ländern generiert, bekommen wir mit Beast Attack (ein Instant! das haben wir gern, besonders gegen andere Control-Decks), Würmern und Schlangen weitere schlagkräftige Argumente in die Hand. Auch das Ghost Quarter kann den Gegner jede Runde aufs neue nerven, was besonders gegen Decks, die nur wenige oder gar keine Standard-Länder spielen, unseren Sieg zementiert. Das Naturalize im Board ist auch nicht zu verachten und die Krosan Reclamation mischt schon mal den einen oder anderen Ichoriden, Genesis oder gegnerische Flashback-Karten wieder ins Deck.
Wem das allerdings noch nicht zusagt, der kann gerne noch einen Blick auf folgende Liste werfen:
Hier wird der Control-Faktor noch ein wenig erhöht. Wrath of God und Shackles erlauben es uns, auch mal eine Kreatur aufs Board zu lassen, ohne gleich einen Counter dafür vergeuden zu müssen. Meddling Mage und Disenchant im Board erhöhen unsere Standfestigkeit gegen Combo-Decks und wir bekommen eine Vielzahl an neuen Win Conditions spendiert. Wer sich nun wundert, warum wir nur jeweils eine zocken, dem sei gesagt: Wir haben natürlich nicht genug Platz für fünf bis sechs Playsets, aber um eine kleine Auswahl zu bieten, geht's heute auch mal so.
Aber genug getrödelt, eine weitere Liste wartet bereits:
Für alle schwarzen Seelen unter den Zockern gesellt sich die grinsende Kugel zu uns. Mit Recoil, Duress und den Charms gewinnen wir zusätzliche Waffen gegen Control- und Combo-Decks hinzu. Auch Undermine und der Clutch nagen an den Lebenspunkten unseres Gegenübers, und hier passt das Remand schon wesentlich besser ins Konzept, kommt also auch mit an Bord. Smother gegen lästiges Getier ist nie verkehrt und Coffin Purge beerdigt widerliche Ichoriden ein für allemal. Alles in allem haben wir hier die schnellste Variante des Decks vor uns, denn ein zügig ins Feld geführter Tog kann mit etwas Unterstützung schon mal für ein flottes Ableben auf der anderen Tischseite sorgen.
Zum krönenden Abschluss fehlt uns also noch eine Farbe. Doch hier wollen wir uns nicht sofort auf die Liste stürzen, sondern kurz überlegen, welche Karten noch einen Platz in den vorhergegangenen Decks verdient gehabt hätten oder nur knapp an diesem vorbeigeschrammt sind. In dieser beinahe an ein Highlander erinnernden Form wäre das Deck zwar wahrscheinlich vollkommen unspielbar, aber schließlich steht hier die Veranschaulichung im Vordergrund und so betrachten wir diesen bunt zusammengewürfelten Haufen:
Diese Liste sieht zwar ziemlich zerklüftet aus, sie bietet aber (hoffentlich) dem einen oder anderen einige Deckanstöße für eventuelle Cardchoices fürs nächste Extended-Gerangel. Je nach Belieben und Meta kann sich nun jeder die entsprechenden Karten auswählen und den Gegner das Fürchten lehren.
Nun liegt es natürlich an euch, zu entscheiden, was die Zukunft bringt. Wollt ihr lieber fertige Listen mit detaillierten Erklärungen und wenn dem so ist: lieber Rogue-Decks oder turnierbewährte Netdecks? Oder sind Euch Listen wie die letzte dann doch lieber, nicht ganz ausgereift, dafür aber mit einer Vielzahl von Möglichkeiten? Oder wie wäre es mit dem Versuch einer Symbiose aus beidem?
Also: Ihr entscheidet und dafür sind die Comments genau der richtige Ort! Für jedwede konstruktive Kritik bin ich natürlich auch immer zu haben, also immer her damit.
Tja, das war's eigentlich schon wieder. Bleibt mir nur noch zu sagen: Ich wünsche Euch viel Spaß beim Bauen und Testen, immer die richtige Karte auf der Library und auf die nächsten 25! Bis dann…
Euer Fieldy
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