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Extended
Ein kleiner Ein- und Ausblick: Extended
von Nico Bohny |
29.10.2008 |
Die Pro Tour Berlin steht vor der Türe, und noch habe ich auf PlanetMTG nichts über das an sich sehr interessante Format gelesen. Das soll sich ändern!
Und zwar mit einem kleinen Spaziergang durchs Format Extended...
Das Metagame
Bevor ich mit dem Testen beginne, versuche ich mir als Erstes auszudenken, welche Decks mich erwarten könnten an einem Turnier, und in welchem Ausmaß diese gespielt werden. Die Ausgangslage, dass aufgrund der noch frischen Rotation noch keine größeren Turniere stattgefunden haben, erschwert eine solche Einschätzung natürlich, macht die Pro Tour aber auch umso spannender.
Extended lässt sich grob einteilen in Aggrodecks, Kombodecks und Aggrokontrolle. Da mit der Rotation viele beliebte Kontrollkarten (Counterspell, Pernicious Deed, Moment's Peace …) verloren gegangen sind und zusätzlich Sensei's Divining Top nicht mehr gespielt werden darf, erwarte ich sehr wenige langsame Kontrolldecks, dafür viel Aggro und Kombo.
Aggro
Die Aggrodecks des Extendeds sind ziemlich klar definiert – Affinity und Zoo. Das Ziel eines solchen Decks ist es, möglichst schnell möglichst viel Druck aufzubauen und im Falle geringer bis keiner Gegenwehr das Spiel im vierten Zug beenden zu können. Zudem spielen die meisten Listen einige Disruption – oft auch in Form von Bärchen – um gegen Kombodecks, die normalerweise im vierten Zug abgehen, auch on the Draw eine Siegeschance zu haben. Alles in allem erwarte ich um die 40% Aggrodecks.
Zoo (~ 30%)
In meinen Augen das Deck to beat der PT Berlin. Zoo war schon vor Alara ein Powerhouse – verloren hat es durch die Rotation nur Vindicate und Gaea's Might, was es aber mit Wild Nacatl und Oblivion Ring, dem neuen Schweizer Taschenmesser, gut verkraften kann. Die Manabasis ist für ein fünffarbiges Deck mehr als nur solide.
Außerdem ist das Deck sehr vielseitig: Es ist verdammt schnell in den ersten Zügen des Spiels, es generiert Kartenvorteil via Dark Confidant, hat ausreichend Direktschaden, um im Late Game mithalten zu können, und kann zusätzlich noch Disruption wie Gaddock Teeg oder Stifle spielen.
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4 Dark Confidant
3 Gaddock Teeg
3 Isamaru, Hound of Konda
4 Kird Ape
4 Tarmogoyf
4 Wild Nacatl
4 Lightning Helix
4 Tribal Flames
3 Oblivion Ring
2 Seal of Fire
2 Tarfire
2 Bant Charm
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1 Blood Crypt
4 Bloodstained Mire
1 Godless Shrine
1 Overgrown Tomb
1 Breeding Pool
1 Sacred Foundry
1 Steam Vents
2 Stomping Ground
1 Temple Garden
4 Windswept Heath
4 Wooded Foothills
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
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Variationen des Decks:
Umkämpft sind meistens etwa sechs Slots im Maindeck: aus dieser Liste die drei Gaddock Teeg, der dritte Isamaru, Hound of Konda und die Bant Charm.
Ich spiele Gaddock, weil er gegen Kombo (außer Schwäne) unglaublich gut ist und auch gegen seltenere Matchups wie Tron und Death Cloud brilliert; den dritten Isamaru, weil ich gerne möglichst viele 1-Drops mit Power 2 oder größer haben möchte; und die Bant Charm als zusätzliches Mädchen gegen alles (oft als Spotremoval, aber gegen Swans of Bryn Argoll, Lotus Bloom und Pentad Prism keine tote Karte wie Oblivion Ring).
Je nach Vorliebe und erwartetem Feld kann man aber durchaus andere Karten darüber spielen – Mogg Fanatic ist gut gegen Umezawa's Jitte, Manatierchen und Dark Confidant, Figure of Destiny klaut Spiele gegen Blood Moon, ist dafür viel langsamer und manahungriger als der Rest des Decks, Smother als Spotremoval v.a. gegen Tarmogoyf, Kataki, War's Wage gegen Affinity und Decks mit Chrome Mox, Tidehollow Sculler gegen Kombo, Stifle als Counter gegen Lotus Bloom und Storm, und um in Mirrormatch mal die Fetchies zu bremsen, und und und… Fünf Farben bringen eben auch eine gewisse Freiheit mit sich.
Wie man das Deck am besten hatet:
Blood Moon: Ein früher Blood Moon entscheidet ein Spiel gegen Zoo meistens recht schnell und effizient. Die Affen und Nacatls schrumpfen, Tribal Flames werden extrem abgewertet, und die Hand wird mit kleinen Ausnahmen unspielbar. Viele Versionen des Zoos spielen eine Plains im Maindeck, um sich dann via Oblivion Ring des Monds zu entledigen und um doch auch noch weiße Spells spielen zu können. Eine andere Waffe gegen den Mond sind Ronom Unicorn oder Kami of Ancient Law. Glücklicherweise sind die meisten Decks so farbig, dass sie sich den Blood Moon selbst nicht wirklich leisten können/wollen.
Threads of Disloyalty: Nicht ganz so krass wie der Mond, dafür ein Riesentemposwing. Viel gesehene Antwort darauf ebenfalls das Unicorn oder eben der Ring im Maindeck.
Firespout: Tempo- und Kartenvorteil. Mehr muss man dazu wohl kaum erwähnen.
Aktive Umezawa's Jitte/Kitchen Finks/Loxodon Hierarch: Leider nicht mehr ganz so effektiv gegen Zoo, da nicht mehr genug schnell. Trotzdem: falls man im Early Game das Tempo halten kann, sichern einem solche Karten das Late Game gegen Zoo.
Affinity (~ 10%)
Ich vergleiche Affinity gerne mit dem Dredgedeck der vergangenen Saison. Das Deck steht und fällt mit der Anzahl vorhandenen Hates. Das große Pech, das Affinity hat, ist, dass auch viele Kombodecks ihr Mana durch Artefakte (Chrome Mox, Pentad Prism, Lotus Bloom) zusammenkratzen, und somit Karten wie Ancient Grudge gerne in Sideboards gespielt werden, da sie nicht nur gegen Affinity super sind. Ansonsten gibt's nicht viel zu sagen über das Deck – grundsolide, schnell, viel Synergie. Der einzige Grund, weshalb man das Deck nicht oft sehen wird in Berlin wird der in Massen erwartete Hate sein…
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4 Arcbound Ravager
4 Arcbound Worker
4 Frogmite
4 Myr Enforcer
4 Ornithopter
3 Shrapnel Blast
4 Thoughtcast
3 Thoughtseize
4 Cranial Plating
4 Springleaf Drum
4 Blinkmoth Nexus
2 City of Brass
4 Great Furnace
4 Seat of the Synod
4 Vault of Whispers
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
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Variationen des Decks:
Shrapnel Blast und Thoughtseize sind Karten, die oft mit Atog und Master of Etherium ausgewechselt werden. Da ich das Deck nicht allzu viel in den Fingern gehalten habe, kann ich nur sagen, dass ich den Master im Allgemeinen als zu langsam empfunden habe (auch wenn er riesig ist, wenn er mal liegt), und mit dem Atog müsste man wohl fast noch Chromatic Sphere und evtl. Fatal Frenzy ins Deck quetschen.
Ich mag aber die Main-Disruption in Form von Thoughtseize (viele spielen auch Stifle), und Shrapnel Blast sind mit dem Manafixing der Trommel ebenfalls richtig gut.
Wie man das Deck am besten hatet:
Ancient Grudge: Der Grudge kann einerseits die Manabase völlig verwüsten, andererseits die doch nicht allzu zahlreichen Threads zwei zu eins stoppen. Nicht mehr ganz so tragisch, wenn schon ein Arcbound Ravager und einiges an Getier liegt, aber trotzdem meistens fatal.
Hurkyl's Recall: Meistens ein Doppel-Time Walk. Wäh!
Kataki: Ein Time Walk on a Stick. Noch schlimmer, falls man keine Lösung bereit hat.
Kombo
Kombodecks gibt es in diesem Format wie Sand am Meer – der Grund dafür ist wahrscheinlich die verschiedene Resistenz gegen den Hate. Dementsprechend ist auch die Liste an Karten gegen Kombodecks elend lang: Gaddock Teeg, Ethersworn Canonist, Trickbind, Stifle, Angel's Grace, Thoughtseize, Extirpate, Cranial Extraction, Earwig Squad, Chalice of the Void, Trinisphere, Thorn of Amethyst, und viele mehr. Da Stifle nebst Storm und der Hulk-Kombo auch noch den Lotus neutralisiert, halte ich es für die wohl beste Triviallösung gegen Kombo.
Alles in allem erwarte ich ebenfalls um die 30% Kombo. Davon...
Swans-Kombo (~ 15%)
Wahrscheinlich das flexibelste Kombodeck, aber auch das im Schnitt langsamste. Mit Glittering Wish, Muddle the Misture und Thirst for Knowledge zieht man sich zuverlässig an die Kombo-Bestandteile und kann sogar mit Firespout und gewünschter Fracturing Gust oder Wheel of Sun and Moon andere Decks extrem bremsen. Wohl das meistgespielte Kombodeck in Berlin aufgrund der guten Aggromatchups.
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3 Swans of Bryn Argoll
4 Chain of Plasma
4 Muddle the Mixture
3 Pact of Negation
2 Thirst for Knowledge
1 Conflagrate
3 Firespout
4 Glittering Wish
4 Ponder
4 Chrome Mox
4 Lotus Bloom
4 Pentad Prism
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1 Breeding Pool
4 City of Brass
4 Flooded Strand
2 Gemstone Mine
1 Hallowed Fountain
2 Island
3 Reflecting Pool
1 Sacred Foundry
1 Stomping Ground
1 Windswept Heath
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
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Variationen des Decks:
Im Großen und Ganzen sehen die meisten Schwan-Listen ähnlich aus. Je nach erwartetem Metagame kann man weniger Pact of Negation oder Firespout spielen, dafür Stifle im Maindeck. Am meisten variiert das Deck im Sideboard – nebst den Wish-Targets hat man meistens noch Platz für eine Auswahl von Vendilion Clique, Stifle, Ancient Grudge, mehr blaue Pakte, Trickbind oder weiß der Teufel…
Wie man das Deck am besten hatet:
Slaughter Pact/Chain of Vapor: Den Schwan erschießen in Response auf die Chain of Plasma kann ganz fies sein. Wenn der Schwan-Spieler genug Zeit hat, kann er aber via Pact of Negation, Muddle oder zusätzlicher Chain darum herumspielen. Ähnlich funktionieren Sudden Death oder Sudden Spoiling – höhere Kosten, dafür sichere Ausbeute.
Chalice of the Void: Auf zwei gespielt, wird weder gewünscht noch abgegangen. Allein Vexing Shusher aus dem Board, der transmutet werden kann, kriegt diese Situation wieder in den Griff.
Earwig Squad, Hide // Seek: Da das Deck in Conflagrate oftmals nur eine direkte Kombo-Win-Option spielt, verlangsamt man das Deck extrem, wenn man diese entfernt. Reicht aber meistens nicht, falls der Swan-Spieler dann einfach die Library zieht und mit den drei Schwänen und den Wish-Targets anrennt.
Weitere Kombodecks (15%)
Die Liste kann man ins Unergründliche weiterführen. Kurz zusammengefasst:
BubbleHulk kann Zug 2 abgehen, ist aber praktisch eine 3-Karten-Kombo (Protean Hulk, Footsteps of the Goryo, Discard-Outlet). Gehatet durch Stifle, Pithing Needle und Ähnlichem, gleichgültig gegenüber Gaddock Teeg, Ethersworn Canonist.
Storm fizzlet oftmals gegen Stifle, kann im dritten Zug abgehen, tut dies aber oft erst im vierten, dafür ziemlich solide.
Nauseam/Angel's Grace kann als Instant abgehen (zum Beispiel als Antwort auf den gegnerischen Ancient Grudge auf den Lotus), hat mit den Pacts und dem Grace auch eine Force of Will-Kombo gegen andere Kombodecks am Start. Leider ziemlich unkonstant.
Demigod-Stompy legt Turn 1 oder 2 einen Threat, der das Spiel meistens schnell genug gewinnt, wenn er nicht gehandlet wird
ElfBall zeiht sich mit Glimpse of Nature und Elfen, die sich selbst für Mana tappen via Heritage Druid, durchs Deck und tötet dann mit einer Horde Langohren oder einem Roar of the Crowd.
Mono-Red Burn ist eigentlich auch ein Kombodeck – eines, das erst im fünften Zug abgeht, dafür ziemlich kosntant und regelmäßig. Meiner Meinung nach zu langsam fürs Format…
Aggrokontrolle/Solution ( ~ 20%)
Wohl der Typ Deck, den man von Wafo-Tapa und Konsorten erwartet. Decks, die man sehr gut getestet haben muss, um sie absolut optimal zu spielen. Meistens Decks, die im ersten Spiel knapp hinten sind gegen Aggro und Kombo, da der Spagat nicht ganz gelingt, beide Decktypen dranzukriegen. Nach dem Sideboarden dafür in wohl beiden Matchups knapp vorne, da die suboptimalen, toten Karten dann ins Board gepackt werden können, und der fiese Hate ins Main wandert.
Ein Grund für mich, Aggrokontrolle über langsamere Kontrolle zu spielen, ist, dass man vor allem den Kombodecks so wenig Zeit wie möglich geben möchte, da diese auch selber Antworten auf den Hate spielen.
Ein typisches Aggrokontroll wäre wohl dieses hier:
TarmoFolk
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4 Birds of Paradise
4 Dark Confidant
4 Doran, the Siege Tower
3 Gadock Teeg
4 Loxodon Hierarch
4 Tarmogoyf
4 Smother
4 Thoughtseize
3 Oblivion Ring
3 Chrome Mox
2 Umezawa's Jitte
3 Forest
1 Godless Shrine
2 Overgrown Tomb
1 Plains
2 Polluted Delta
2 Swamp
2 Temple Garden
4 Treetop Village
4 Windswept Heath
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
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Auch Decks wie Goblins, Next Level Faeries, Next Level Blue, AggroLoam, Trinket Mage-Solutions gehören dieser Sektion an.
Kontrolldecks/andere (10%)
Decks wie Tron, Death Cloud oder Ähnliches fallen in diese Kategorie. Meiner Meinung nach zu langsam fürs Metagame, aber es wird sie trotzdem geben in, auch in Berlin…
Fazit
Das Format ist schnell, sehr schnell sogar. Spielt man Kombo oder Aggro, sollte man, wenn möglich, im vierten Zug töten – denn man muss davon ausgehen, dass dies der Gegner auch tun wird. Der Würfelwurf ist extrem wichtig, und der eigene Sideboardplan sollte sich teilweise sogar danach richten können, ob man das Spiel anfängt oder nicht (vor allem im Aggro-Kombo-Matchup – wo man Lotus Bloom und gleichzeitig auch Ancient Grudge aus Tempogründen drinlässt oder entfernt).
Wer Kombo disrupten will, tut dies am besten mit Karten, die den Gegner auf verschiedene Weisen stören, da Kombodecks auch Antworten auf den Hate haben. (Beispielsweise Gaddock spielen UND Grudge, um einerseits die Manabasis anzugreifen, andererseits am Abgehen zu hindern; oder Stifle UND Thoughtseize, um Hand und Kombo zu disrupten).
Wer Aggro schlagen will, muss eine möglichst gute Kurve haben – denn auch eine Hand mit vier Ländern, Umezawa's Jitte, Kitchen Finks und Loxodon Hierarch verliert immer noch gegen einen durchschnittlichen Zoo-Draw.
Und wer den Rest schlagen will, hofft einfach, dass man gegen den Teil des Decks spielt, der einem völlig schnuppe ist. 
Und falls ihr die Mainstream-Decks alle satt habt, spielt doch mein tolles Aggroloam!
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4 Tarmogoyf
4 Kitchen Finks
2 Vexing Shusher
4 Llanowar Elves
4 Birds of Paradise
3 Chrome Mox
4 Life from the Loam
4 Seismic Assault
4 Blood Moon
4 Chalice of the Void
4 Forgotten Cave
4 Tranquil Thicket
3 Fire-Lit Thicket
4 Wooded Foothills
2 Windswept Heath
2 Stomping Ground
1 Pendelhaven
1 Mountain
2 Forest
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4 Ancient Grudge
4 Trinisphere
4 Firespout
1 Vexing Shusher
2 Krosan Grip
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