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Limited
Aller Anfang ist schwer
von Andre "TrashT" Müller
29.01.2009

Ihr erinnert euch an den Draftwalkthrough der letzten Woche? Leider fehlte uns da der First Pick. Wie ich schon sagte, kann man den auch diskutieren, ohne überhaupt irgendwie zu draften. Man öffnet einen reellen oder virtuell generierten Booster und diskutiert den Inhalt. Alle anderen Picks eines Drafts kann man nicht außerhalb des Kontexts betrachten, aber den First Pick schon. Heute werden wir einige Booster „öffnen“ und uns anschauen, was man wieso firstpicken sollte.

Zuerst muss man dafür überhaupt mal festhalten, welche verschiedenen Ansätze es gibt, einen Draft zu bestreiten. Über „Forcen“ und „Surfen“ habe ich hier schon ein paar Mal gesprochen. Noch einmal zur Zusammenfassung: beim Forcen missachtet man die Signale und draftet, was man möchte. Beim Surfen hingegen versucht man, sich möglichst wenig festzulegen und erst einmal einen Überblick über den Draft zu bekommen. Sobald man dann festgestellt hat, welche Farben oder Decks unterdraftet sind, legt man sich darauf fest.

Welche dieser beiden Strategien besser ist, hängt stark vom Format und mitunter sogar vom individuellen Booster ab. Innerhalb dieser beiden Vorgehensweisen gibt es zusätzlich noch je eine Unterteilung.

Forcen mit Vorurteil

Das „Vorurteil“-Forcen ist das allerstumpfste. Man überlegt sich vor dem Draft bereits, was man draften möchte, und pickt dann entsprechend. Auf dieser Philosophie basierte die legendäre „The Rule“ von Zvi Mowshovitz: „The Rule is to draft BR unless everybody knows The Rule.“ Ich meine mich zu erinnern, dass er sich damit auf den Mono-Onslaught-Draft bezog.

Mit dieser Strategie hat man kaum noch schwierige First Picks. In Mirrodin-Mirrodin-Darksteel habe ich damals beispielsweise IMMER monoschwarzen Affinity-Beatdown gedraftet, der höchstens Fireball splashte und auf Equipment ohne Kartenvorteilspotenzial rigoros verzichtete. Damals hat mich mal jemand gefragt, ob ich Grab the Reins firstpicken würde. Meine Antwort? „Nein – weil man das nur mit Sümpfen nicht ausspielen kann!“

Der Nachteil ist, dass man kein gutes Deck zusammenbekommt, falls die rechten Nachbarn oder allgemein zu viele Leute am Tisch den gleichen Decktyp draften. Diese Strategie funktioniert am besten, wenn man genau weiß, dass die anderen Drafter keine Ahnung vom Format haben. Wer also das nächste Mal IPA bei einem GP-Side-Event draftet, der merke sich: UWr-Aggrocontrol ist der stärkste Draftdecktyp in diesem Format.

Weiches Forcen

Für das „weiche“ Forcen muss man zunächst eine Art Liste der möglichen Decktypen in einem gegebenen Format erstellen.

In Shards of Alara bieten sich die Shards natürlich an, wobei man das Deck nach Möglichkeit zweieinhalbfarbig halten sollte. Die Manabasis für ein stark dreifarbiges oder sogar vierfarbiges Deck lässt sich selten zusammendraften, ohne einige wichtige Picks auf Manafixer zu „verschwenden“. Die Beschränkung auf drei bis vier Farben grenzt besonders in einem Format mit so vielen mehrfarbigen Karten die Auswahl an möglichen Picks ein. Zu schlechtes Mana oder zu wenige Playables sind häufige Konsequenzen einer solchen Vorgehensweise. Sobald man mehr als zweieinhalb Farben einbauen will, kann man ebenso gut direkt fünffarbig draften. Im Kontrast dazu lässt es sich mitunter sogar bei zwei Farben bleiben. Besonders Schwarz-Rot kommt ganz gut ohne Splash aus, aber auch Grün-Weiß oder Blau-Schwarz sind möglich. Mit dieser Liste – die fünf Shards, 5c, GW, RB, UB – bewaffnet, kann man situationsabhängig forcen. Konkret bedeutet dies, dass man den Booster öffnet, die absolut stärkste Karte nimmt und sich ab dem Moment darauf festlegt, das beste Deck um diese Karte herum zu draften.

Das hat den Vorteil, dass euer Deck schon einen Spoiler hat. Gegenargumente wären jedoch, dass hier ein flexibleres Vorgehen angebracht wäre, um mehr Chancen in den Spielen zu haben, in welchen man besagte Bombe nicht zieht. Wenn Grün einfach schlecht ist, und ihr Molder Slug aufmacht, schiebt ihr sie vielleicht trotzdem weiter – denn wenn sie sich einfach in der unteren Hälfte eures Decks versteckt, habt ihr genau so ein gümmeliges Deck wie jeder 08/15-Gründrafter.

Obige Strategie ist besonders für unerfahrenere Spieler geeignet; ich erinnere mich daran, genauso im Mono-Mercadian Masques-Limited gedraftet zu haben.

Überhaupt ist die Frage, ob man lieber eine möglichst starke Karte im Deck hat oder die durchschnittliche Gesamtqualität möglichst erhöhen möchte. Das beste Ergebnis erreicht man mit Glück. Die Rede ist von sogenannten „Oma-Drafts“, wo man situationsabhängig forcet, nur um dann festzustellen, dass genau dieser Decktyp mitsamt seinen Farben unterdraftet ist. Meist jedoch läuft es nicht so ideal und mitunter endet es sogar in einer Katastrophe – ein weiterer Grund, warum besonders in Situationen mit wenigen bis keinen Wiederholungen (wie z.B. eine PTQ-Top-8) die konsistentere Strategie zu bevorzugen ist.

Sternschritt-Surfen

Was uns zum Surfen bringt. Auch hier gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen. Die beliebteste besteht darin, den Draft mit einer splashbaren oder anderweitig in vielen Decktypen unterzubringenden Karte zu eröffnen. Mit jedem weiteren Booster bekommt man durch die Signale Informationen über den Draft und kann sich so mehr und mehr festlegen, bis man letzten Endes in einem gewissen Decktyp „gelandet“ ist. Man könnte mit roten Karten anfangen, dann schwarze Karten dazunehmen und sich schlussendlich zwischen Grixis und Jund entscheiden (oder zweifarbig bleiben), je nach Signalen.

Das Problem ist nur, dass ihr ab Pick 1 schon nicht mehr in Esper oder Bant landen könnt. Natürlich ginge immer noch der 5c-Ansatz, doch sollte man dabei bedenken, dass gewisse Kategorien von Karten einfach nicht spielbar in einem 5c-Deck sind. Dies ist meine aktuelle Lieblingsstrategie.

Hardcore-Surfen

Die andere Möglichkeit wäre, erst mal rigoros die beste Karte eines jeden Boosters zu nehmen, bis ihr irgendwann mitbekommen habt, welches Deck die anderen Drafter für euch vorgesehen haben. Mit etwas Glück müsst ihr auf nicht allzu viele der bisherigen Picks verzichten. Für den Rest des Drafts seid ihr dann in einer recht guten Position, habt dafür aber vielleicht einige der wichtigsten Picks des Drafts verschenkt und eurem Deck so das Potenzial zu einem 3-0 verwehrt.

Unser ehemaliger deutscher Meister Hannes Scholz (alias Gooooodie) ist ein riesiger Verfechter dieser Methode. Mitunter durchsurft er so sogar den gesamten ersten Booster, um sich dann irgendwann im zweiten festzulegen. Aus dieser Not gebar sich wohl auch seine Kunst, selbst den schlechtesten Karten noch irgendeine Form von Spielbarkeit abzuringen. Fragt mal meinen Chefredakteur hier, ob er schon mal gegen Death of a Thousand Stings verloren hat.



Da das aktuelle Format mittlerweile jedem geläufig sein dürfte, kann ich vom Vorurteil-Forcen nur abraten. Welcher der drei anderen Strategien man folgen wird, ist auch vom konkreten ersten Booster abhängig. Im Gooooodie-Style zu surfen, ist im weiteren Draftverlauf extrem anspruchsvoll, zu Beginn aber sehr stumpf: Ihr nehmt einfach immer die beste Karte. Aus diesen Gründen werde ich darauf in den folgenden Beispielen nicht weiter eingehen. Uns wird hauptsächlich interessieren, ob wir in diesem Booster TrashT-Style surfen sollten, oder lieber das weiche Forcen verwenden. Meist wird die stärkste Karte nicht gleichzeitig die flexibelste Karte sein und wir müssen uns überlegen, ob der höhere Powerlevel wirklich die verstärkte Verpflichtung wert ist. Ungefähr so, wie man sich manchmal wundert, ob dieses „18 werden“ tatsächlich +EV war/ist.






Die absolut stärkste Karte in jedem Booster zu identifizieren sollte uns nicht schwerfallen. In diesem Szenario ist dies wahrscheinlich Rafiq of the Many, der in einem Bant-Deck wohl noch etwas stärker als Oblivion Ring ist. Tatsächlich möchte ich hier nicht entscheiden müssen, falls ich diesen Booster öffnen sollte und schon Bant bin. Oblivion Ring ist vielleicht etwas schlechter als Rafiq. Dafür erfüllt er aber alle Flexibilitätskriterien: Er hat nur eine Farbe, ist offensiv wie defensiv einsetzbar und leicht zu splashen. Kein Wunder, dass Oblivion Ring die wohl beliebteste Common ist, um mit ihr den Draft zu beginnen.

Hier ist die minimale Erhöhung des Powerlevels, die Rafiq bieten könnte, die Aufgabe der RIESIGEN Flexibilität des Rings keinesfalls wert und der First Pick fällt uns leicht, auch wenn wir uns ärgern, Rafiq weitergegeben zu haben, falls wir am Ende in Bant landen...

Generell sollte man bei seiner zukünftigen Farbwahl auch im Hinterkopf behalten, was man schon an Signalen weitergegeben hat. Da man zwei Booster von rechts und nur einen von links geschoben bekommt, ist das aber nicht so wichtig und der linke Nachbar hat im Zweifelsfall das Nachsehen. Wirklich interessant wird das nur, falls man mehrere Karten einer Farbe in einem Booster weitergibt. In diesem Fall kann man links neben sich ein Desaster vermuten, dem man nur zu gern aus dem Weg geht.

Übrigens habe ich in diesem Booster Rafiq genommen, weil es Magic Online war und er ein paar Tix wert ist. Wäre dem nicht so gewesen, hätte ich mich auf jeden Fall für den Ring entschieden!






Das hier ist schon ein viel schwererer (oh Mann, das Wort sieht witzig aus!) Booster. Die beste Karte ist vermutlich Tower Gargoyle. Wie schon vorhin der Rafiq ist auch der extrem unflexibel. Immerhin kann man ihn etwas besser im 5c-Control unterbringen. Aber für gewöhnlich werden wir am Ende Esper sein wollen, wenn wir den jetzt picken. Natürlich könnten wir ihn einfach nehmen und dann im nächsten Pick entscheiden, ob wir die nächste „beste Karte“ nehmen werden oder ob uns bereits Esper als offen signalisiert wird.

Was wäre der Alternativpick? Das ist ziemlich schwierig zu sagen. Resounding Silence ist nicht offensiv einzusetzen. Hissing Iguanar dafür nicht defensiv. Kiss of the Amesha ist nicht einfarbig und Gather Specimens nicht splashbar. Es ist keine wirklich flexible Karte in diesem Booster, also sollten wir einfach den Tower Gargoyle nehmen und hoffen (oder Gooooodie-Style surfen).






Ich sehe schon, mit Oblivion Ring im Booster machen diese ganzen Diskussionen nicht allzu viel Sinn. Hier ist der Ring nicht nur die flexibelste, sondern auch noch die stärkste Karte.






Das hier ist mal eine witzige Situation. Stärkste Karte ist ganz klar Rhox War Monk. Auf der Seite der Flexibilität steht dafür Vithian Stinger, wobei sich auch Argumente für Rhox Charger und Wild Nacatl finden ließen. Allerdings lassen die sich nicht besonders gut splashen und auch nicht toll in einem 5c-Deck unterbringen. An dieser Stelle ist es mehr oder weniger Geschmackssache, für welche Karte ihr euch entscheidet.

Als das Format neu war, habe ich den Stinger oft gegen mich liegen gehabt und ihn hassen gelernt. Dauernd war mein Tidehollow Strix abgeschossen und nicht einmal mein Removal konnte das verhindern. Natürlich musste ich es trotzdem gegen ihn einsetzen, um meine anderen 1-Toughness-Kreaturen noch ausspielen zu können.

Rhox War Monk ist natürlich genauso hart. Als wäre 3/4 mit Lifelink nicht schon viel zu viel für drei Mana, so synergiert er noch hervorragendst mit den ganzen Exaltern. Wenn der Gegner ihn irgendwann abstellt, hat er oft schon unendlichen Lebenspunkte- und vermutlich auch Kartenvorteil erzeugt.

Wenn euer Nachbar aber am Ende Bant draftet (Naya oder Esper wären auch schon nicht soo toll) oder generell wenige Bant-Karten rumkommen (weil es allgemein wenige gibt oder zu viele Leute Bant draften) müsst ihr entweder euren First Pick in die Tonne hauen oder ein sehr schwaches Bant-Deck bauen.

Der Stinger hingegen wird am Ende immer in meinem Deck sein. Dafür sorgen ausgerechnet die vielen Multicolor-Karten! In einem, sagen wir, monochromatischeren Draftformat könnten am Ende viele Leute oder meine unmittelbaren Nachbarn Rot draften und ich würde den Stinger splashen müssen. Es wäre gut möglich, dass ich darauf am Ende verzichte und meinen First Pick in den Sand gesetzt habe. Vor so etwas schützen die Shards, da sie jeder Farbe mehrere verschiedene Decktypen ermöglichen. In einem Format, wo das einzig rote Deck ein rotgrüner Schimmelhaufen ist, wäre dieser Pick schon viel weniger flexibel!






Hier ist der Fall wiederum relativ klar. Die stärkste Karte ist eindeutig Sharding Sphinx. Die ist nicht besonders splashbar, erfüllt ansonsten aber alle Kriterien. Selbst völlig ohne jede andere Artefaktkreatur ist sie schon sehr stark; ihre Tokens, falls sie nicht chumpblocken müssen, vermehren sich ebenfalls weiter. Sanctum Gargoyle wäre ein etwas flexiblerer First Pick. 2/3-Flieger für vier Mana sind ziemlich gut im GW-Beatdown, ganz okay in Bant, immerhin spielbar in Naya und durchaus ein gerngesehener Splash in einem 5c-Control mit einigen anderen Artefakten – vermutlich alles Executioner's Capsule.

Hier entscheiden wir uns für die Sphinx. In den nächsten Boostern werden wir dann sehen, ob uns Esper geschoben wird oder ob wir mit unserer Sphinx nach Grixis oder Bant ausweichen müssen.






Nun ein ähnliches Szenario: Naya Charm oder Magma Spray? Das Charm ist deutlich stärker als das Spray, aber auch deutlich unflexibler. Nun muss ich dazusagen, dass ich beim Draften das 5c-Deck im Hinterkopf behalte. Wer meinen Artikel gelesen hat, in welchem ich mich unter anderen ausführlich über das 5c-Deck auslasse, der weiß, dass ich es gern auf einer BR-Basis aufbaue.

Naya Charm wäre gleich ein doppelter Splash, was seine Flexibilität weiter reduziert. Magma Spray ist nicht viel splashbarer, da es im späteren Spielverlauf nicht mehr so viel macht und seine größte Stärke in seinem Tempopopotenzial liegt. Trotzdem: es ist nur Rot und lässt uns dadurch noch viele Optionen offen. Magma Spray it is!






Hier sehen wir verschiedene Arten von Flexibilität und Powerlevel. Mit keiner vorgegebenen Strategie wäre das hier ein einfacher Pick (außer natürlich, wir beschlossen schon, immer Esper zu forcen). Der Tower Gargoyle ist eine sehr starke Karte, ebenso Resounding Thunder und Necrogenesis. Die beiden Uncommons binden uns wieder auf drei Farben, sind dafür aber ziemlich bombig. Resounding Thunder könnte, was den Powerlevel allein angeht, durchaus schlechter sein. Entscheidend ist dafür am Ende, in welchem Decktyp wir gelandet sind.

Für mich ist Flexibilität das Credo, und daher ist mir in so einer Situation egal, ob der Thunder wirklich schlechter oder besser ist als die beiden Uncommons. Ich würde hier immer den Thunder nehmen. – Im Endeffekt ist es aber Geschmackssache. Egal ob Naya, Jund oder Grixis, falls unser linker Nachbar auch schon eine rote Karte firstgepickt hat, bekommt er hier definitiv den Anschluss. Tower Gargoyle würde ihm bestenfalls Blister Beetle, Crumbling Necropolis oder Yoked Plowbeast lassen – falls er sich auch in Esper einklinken wollte. Von daher hätten wir hier mit Tower Gargoyle einen potenziell besseren Draft.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dies realisieren lässt, ist allerdings nicht hoch genug – nicht, wenn Resounding Thunder zur Wahl steht. Ich würde mir hier alle Optionen offenlassen, aber im Hinterkopf behalten, dass wir einiges an brauchbarem Jund-Material weitergeben und daher am Ende bevorzugt in Naya, Grixis, BR-Aggro oder 5c Control landen.



Und so wird es gemacht! Nico Bohny hat schon formuliert, dass er bei einer schwachen Ausweichmöglichkeit die Noob-Methode benutzt und ansonsten lieber surft. Ob er es so aggressiv wie Gooooodie betreiben würde, weiß ich natürlich nicht. Und ich habe ihn in Verdacht, dass er das Ganze in erster Linie erzählt hat, um seinen Rhox War Monk-Pick zu rationalisieren.

Zwischen diesen beiden Methoden schwanke ich jedenfalls auch. Entweder das weiche Forcen oder das etwas engstirnige Surfen. Irgendwo in der Mitte will ich mich also bewegen, denn eines ist klar: Mit zu extremen Strategien gehen die Drafts auf Dauer in die Hose. Besonders die „The Rule“-Strategie führt unweigerlich dazu, dass euch irgendwann alle auf die Schliche gekommen sind und euch imi- oder sabotieren. Und auch wenn sie gegen euch spielen, ist es nicht gerade gut für euch, wenn sie schon wissen, dass ihr immer 5c-Control forcet.

Dafür eignet sie sich perfekt dazu, irgendwelche ganz alten Formate, die einmalig gespielt werden, zu dominieren. „Was draftet man denn da?“ ist eine häufig gestellte Frage. Im aktuellen Format kann man darauf schlecht antworten. Aber falls ihr doch mal auf Sideevents, Magic Online Championships oder einfach nur mit euren Freunden ein altes Format spielt, versucht es mit diesen Strategien:

IPA:
UWr-Aggrocontrol
OTJ:
UG-Klobo-Threshold mit Mana-Acceleration und Bounce
OLS:
UG-Weenie-Elfen featuring Birchlore Rangers und Temporal Fissure
MD5:
5cBR-RemovAll mit Sunburst
CBS:
RW, 2-Drops und 5-Drops only, Spirit/Arcane-Theme
RGD:
GW-Schimmel mit Magemarks und Combat-Tricks
TPF:
GB(wr)-Madness featuring Fa'adiyah Seer
LLM:
UW-Merfolk/Wizard
SSE:
BW--1/-1-Counter-Abuse

Für alles, was dem vorangeht, kann ich leider keine qualifizierten Aussagen mehr treffen.



Abschließend möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass wenn zuvor von „Shards-Decks“ die Rede war, diese als zweieinhalbfarbige Decks zu betrachten sind. Wählt euren Schwerpunkt und konzentriert euch darauf. Schwer dreifarbige Decks sind selten eine gute Idee. Mit den Manafixern aus Conflux wird sich das möglicherweise ändern. Doch das wird sowieso ein paar geringe Veränderungen im Farbschema erzeugen. Wir können davon ausgehen, dass mehr und mehr Leute sich zumindest die Option auf fünffarbige Decks offenlassen werden. Zweifarbige Beatdowndecks könnten bald gänzlich der Vergangenheit angehören. Aber warten wir es mal ab, immerhin ist es nur ein Booster. Bis dahin sei noch gesagt: Wenn ihr die Shards draftet, dann bemüht euch, folgende Endkonfiguration zu erreichen:

Bant
WUg oder WGu
Esper
UBw
Grixis
BRu
Jund
GBr (!)
Naya
Heavy 3-Color! Druid of the Anima macht es möglich, ansonsten lieber W als R – ihr wollt Steward of Valeron, nicht Rip-Clan Crasher.

Auf Magic Online könnt ihr diese Erkenntnisse noch einige Wochen lang hundertprozentig umsetzen. Doch auch darüber hinaus sind diese Anregungen zeitlos. Der Konflikt des Powerlevels gegenüber der Flexibilität, des den-stärksten-Decktyp-Forcens gegenüber des mal-die-Signale-Abwartens wird Drafter bis in die Unendlichkeit begleiten, und wenn es nach Buzz Lightyear geht, sogar darüber hinaus. Für diese Technik entwickelt ihr im Lauf der Zeit mehr und mehr Gespür, denn Übung macht den Meister. Doch ohne zu wissen, welche häufigen Kartenkombinationen die erfolgreichsten Decktypen bilden und welche Farben dementsprechend wie gut zueinander passen, werdet ihr häufiger mal baden gehen. Dann bleibt euch nur noch das stumpfe Forcen. Wenn ihr also irgendwann mal in der Situation seid, wo ihr das aktuelle Format draften wollt, aber eigentlich schon kein Magic mehr spielt, dann fragt die Leute einfach, was „man denn jetzt so draftet“. Aber erwartet nicht unbedingt, dass die das so stark simplifizieren können.

Bis die Tage...ich sag nur Conflux!






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