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Limited
Dieses und Jenes – Preview-Review
von Nico Bohny
29.04.2009

Dieses Wochenende standen mal wieder Preview-Turniere auf dem Programm. Bewaffnet mit Erkenntnissen aus dem Spoiler, ein paar abgewetzten Sleeves und Unmengen an Malzgetränk zogen wir in den Kampf – das Schlachtfeld war diesmal die Midnight-Preview in Basel, die freundlicherweise bereits um 19:00 Uhr begann. Das liegt daran, dass die Schweiz sich nicht an Zeitzonen oder Ähnliches halten muss, da sie neutral ist. Oder so ähnlich.

Auf jeden Fall waren wir voller Vorfreude, erhielten nebst einem riesigen, glänzenden, mythischen Drachenmonster dann auch einige Booster, die wir zuerst mental vom Deutschen ins Englische übersetzen mussten, um sie zu verstehen. (Aufblitzen? Verhüllt? Was zum...?!)

Und dann ging's los: Erst mal nach Farben sortieren. Fünf winzige Farbenstapel und ein riesiger mit Multicolor. Mist! Das kann ja heiter werden. Danach eine schöne Sonne aus Farben mit Multicolors überkreuzt in der Mitte und Hybriden irgendwo dazwischen gebastelt; ich kam mir vor wie der gute Nerd in „A Beautiful Mind“. Aber irgendwie ergab sich dann mal ein Deck aus der Masse...

Hier aber zuerst das Do-it-yourself-Baukit zum selber tüfteln. Und wer sich ohne Eigenberechnung schon die Deckliste anschaut, ist ein faules Schwein.

2 Dispeller's Capsule
Angels Herald
Yoked Plowbeast
Sigiled Paladin
Guardians of Akrasa
Resounding Silence
Cradle of Vitality

2 Cathartic Adept
Filigree Sages
Spell Snip
Vectis Silencers

Blister Beetle
Fleshbag Marauder
Skeletal Kathari
Grixis Battlemage
Onyx Goblet
2 Banewasp Affliction
Puppet Conjurer

2 Hissing Iguanar
Jund Battlemage
Volcanic Submersion
Lightning Talons
Magma Spray
Dragon Fodder

Godtoucher
Cavern Thoctar
Jungle Weaver
Drumhunter
Spearbreaker Behemoth

Deft Duelist
Offering to Asha
Sanctum Plowbeast
Stormcaller's Boon
Unbender Tine
Time Sieve
Jhessian Zombies
Kathari Remnant
Mind Funeral
Etherium Abomination
Deny Reality
Blightning
Bituminous Blast
Terminate
Deathbringer Thoctar
Monstrous Carabid
Igneous Pouncer
Singe-Mind Ogre
Demonic Dread
Anathemancer
Colossal Might
Vithian Renegades
Violent Outburst
Godtracker of Jund
Valley Rannet
Steward of Valeron
Grizzled Leotau
Qasali Pridemage
Sigil of the Nayan Gods

Obelisk of Jund
Obelisk of Esper
Firewild Borderpost
Mistvein Borderpost
Naya Panorama

Zealous Persecution
Stun Sniper
Ajani Vengeant
Putrid Leech
Naya Sojourners
Sewn-Eye Drake
Esper Charm
Maelstrom Nexus
Grixis Sojourners
Winged Coatl
Nulltread Gargantuan
Magefire Wings
Gloryscale Viashino
Bant Sureblade
Naya Hushblade
Arsenal Thresher



Irgendwie ein komischer Pool. Wenig Fixing, ein paar Bomben, ein paar wenige Removal, breit gestreute Qualität auf alle Farben. Zum Glück ist noch nicht Mitternacht und das Malzgetränk noch in der Tasche statt im Kopf – die Sealedbaufunktionen meines Verstandes funktionieren noch einwandfrei. Daraus wurde irgendwie ein dreieinhalbfarbenes Deck gebaut und der schnurrende Weltenwanderer und der pechhaltene Strahl als in meinen Augen beste Karten des Pools irgendwie ins Deck gemogelt. Herausgekommen ist Folgendes:


Plains
3 Forest
5 Mountain
5 Swamp
Naya Panorama
Firewild Borderpost

Obelisk of Jund

Magma Spray
Dragon Fodder
Terminate
Ajani Vengeant
Bituminous Blast


Blister Beetle
Putrid Leech
Stun Sniper
2 Hissing Iguanar
Jund Battlemage
Fleshbag Marauder
Vithian Renegades
Sewn-Eye Drake
Drumhunter
Monstrous Carabid
Naya Sojourners
Deathbringer Thoctar
Cavern Thoctar
Igneous Pouncer
Jungle Weaver
Spearbreaker Behemoth
Valley Rannet

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Nach friedlichem Anstoßen auf die neuen Karten, Beäugen der lustigen Bildchen und Schmunzeln über die schlechten Übersetzungen geht's dann ab in die erste Runde. Die Spiele gehen nicht besonders lange, mein Gegner flutet sich bis über alle Berge, während ich mit ein paar glatten Gesellen das Leben zum Rummelplatz mache.

Als er sich über all seine Länder und Obelisken und Borderposts beschwert, frag ich ihn mal durch die Blume, wie viele Länder er denn spiele. Siebzehn, meint er. Durchschnittlich, entgegne ich. Und drei Borderposts und zwei Obelisken, fügt er hinzu. Macht nach Adam Riese ein wenig mehr als die Hälfte. Da kenne ich dann aber bessere Waffen gegen den Flood, als dem Deck die Leviten zu lesen. Auch wenn der Shuffler zugegebenermaßen manchmal schon ein Dreckschwein sein kann.

Die zweite Runde bestreite ich gegen ein blondes Jungchen mit einem bleichen Gesicht wie frisch ab Corpse Connoisseur. Die roten kleinen Äugchen und das 60-Karten Deck (ich hab mich halt nicht entscheiden können) lassen mich nur einen Schluss ziehen. Normalerweise tendiere ich in solchen Situationen nach fröhlichem „Legalize it“-Motto zu einem angenehmen Spiel und freue mich über das Bye. Nach je einem Flood und einem Screw der übleren Sorte ist man da aber schon eher deprimiert.

Ich verabschiede mich mit dem gut gemeinten Rat, nach Hause zu gehen und sich mal eine Mütze Schlaf zu gönnen – wäre immer eine schöne Option –, und unterhalte mich noch ein wenig mit den deutschen Previewtouristen über Einzelkinderdecks und warum man als Schweizer regeltechnisch immer Recht hat.

Die dritte Runde bestreite ich gegen einen Spieler, dessen Erscheinungsbild mich überzeugt, dass er Jund spielen muss. Doch die langen, wuscheligen Haare täuschen, das Deck und der Pilot sind keineswegs im Partnerlook unterwegs.

Trotzdem stehe ich nach zwei schnellen Partien gegen den sympathischen Barbaren dann 2-1.

In der vierten Runde werde ich wieder nach Strich und Faden vermöbelt, weil ich einmal zu langsam bin und irgendwann von einem Naya Charm flachgelegt werde und im zweiten Spiel mein schwarzes Mana für all die tollen destruktiven Zaubersprüche nicht finde.

Dafür gewinne ich dann die fünfte Runde wieder gegen das gute Doppel-Maelstrom Pulse-Deck, indem ich irgendwann den unzerstörbaren Behemoth aufs Spielfeld pflanze und der dann mit seinen wilden Brüdern lustige Streiche spielt. Dann das einzige Gewinnbooster aufgerissen und daraus den gefoilten Meddling Mage gefischt. Nein, leider nicht ganz, war leider nur eine hundskommune Mistrare. Aber die Story mit dem Foil-Mage tönt immer so viel besser...

Und was lernen wir daraus? Jede Menge:

Borderposts: Grundsolide! Funktionieren etwa ähnlich wie die alten Tappduals (z.B. Coastal Tower), mit der minimalen Chance zur Acceleration und der minimalen Chance, sie mangels Basisländern nicht ausspielen zu können. Hübsch auch ihre Zweifarbigkeit, mit denen sie die neuen Hybridzweidrops wunderbar unterstützen. Will heißen: Immer spielen, wenn sie in den Farben liegen. Und wichtig: Immer als Land zählen, nie als Spell.


Die hybriden Zweidroptierchen: Noch grundsolider! Und geben dem Sealedformat wieder seinen ursprünglichen Speed zurück. Während im Sealed mit Conflux im zweiten Zug oft landgecyclet wurde, wird nun oftmals mit Borderpost eröffnet und dann mit 3/2er nachgeholfen. Am meisten mag ich mit Abstand den Espermann, dann wohl den First-Striker.

Spoiler: Der Powerlevel der Rares und teilweise auch der Uncommons ist meiner Meinung nach sehr gestiegen. Wie leider so oft im zweiten Add-On-Expansion-Set. Bei den Uncommons schätze ich den Cascade-Blast wohl am stärksten ein, ganz knapp gefolgt vom neuen Loxodon Warhammer.


Farbenverteilung: Domain ist gestern, Scherben sind wieder in. Die Manafixer – Posts und Landcycler – fixen wieder auf zwei Farben und die farbigen Drops – z.B. der Zweidropcycle – erfordern frühes Manafixing.

Cascade: Die meisten Cascadespells sind in meinen Augen spielbar. Wenn man nicht gerade den Obelisk oder den Borderpost aus dem Deck fischt, kriegt man sozusagen einen random niederen Drop mit einer Comes-into-play-Fähigkeit des ursprünglichen Spruchs. Klingt zwar komisch, funktioniert aber und fühlt sich ein wenig wie Momir Magic auf Magic Online an. Schönstes Beispiel an Cascade-Action: Spieler A greift mit einem 5/3er und einem 3/3er an. Spieler B spielt im Angriff den Bituminous Blast auf den 5/3 und fischt sich damit einen soliden Tower Gargoyle. Als Antwort auf den Blast spielt dann Spieler A einen Blast auf den Gargoyle und fischt sich damit den Counter für den Blast des Gegners. Gekonnt! Gut getriggert ist halb gewonnen.


Cycling: Landcycling ist extrem wichtig im Sealed und lässt hübsche Splashs zu. Auch die Spells mit den hybriden Cycling-Kosten sind super – zu Onslaught-Zeiten spielte ich immer gerne so viele wie möglich davon, um das Deck etwas zu verdünnen und schneller an die guten Karten zu kommen. Jetzt funktioniert das Ganze noch besser dank Hybridantrieb, und wenn die zu cyclenden Karten dann noch blauweiße Monster sind, nehm ich die gerne in mein Deck. Fazit: Alle spielbar bis sogar sehr gut!

Disenchant- oder Shatter-Effekte sind wieder im Kommen. Dank den Borderposts, den neuen Equipments und den vielen Auren trifft man quasi immer ins Schwarze (und Weiße und Blaue, wenn man gegen Esper spielt). Das wertet Karten wie zum Beispiel Vithian Renegades extrem auf.

Gute Flieger sind rar. Also nein, eigentlich sind sie sogar common, aber nicht wirklich zahlreich. 3/1 mit Haste kann unglaublich viel, 3/2 für zwei Mana dementsprechend auch.

Booster aufmachen mit ausschließlich goldenen Karten ist schon was Glattes...

Das war‘s dann auch schon mit Previewerfahrungen – dafür kann ich noch etwas Kleines von meinen Magic Online-Championship-Vorbereitungen erzählen:

Chuck Norris Goes Green:

3 Negate
3 Story Circle
4 Bant Charm
4 Runed Halo
2 Pithing Needle
4 Wrath of God
4 Mind Stone
1 Millstone
2 Tidings
2 Martial Coup
2 Declaration of Naught
4 Condemn
1 Endless Horizons

2 Wooded Bastion
4 Mystic Gate
4 Seaside Citadel
3 Vivid Meadow
1 Mistveil Plains
6 Plains
4 Reflecting Pool


1 Story Circle
3 Raking Canopy
2 Pithing Needle
3 Celestial Purge
1 Puca's Mischief
1 Negate
2 Hallowed Burial
2 Declaration of Naught

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Die neue, bessere, chucknorrissigere Version des Decks. Der ganze Cumber Stone-Plan ist überarbeitet, mehr Spot- und Massremoval machen im Endeffekt fast mehr. Außerdem sind nun Glorious Anthem und Ajani Goldmane nicht mehr so ein großes Problem, da wir mehr Massenzerstörung haben.

Lustig auch, wie gut das Puca-Enchantment ins Deck passt. Im Late Game Pithing Needle gegen Figure of Destiny auszutauschen oder auch mal eine Bitterblossom gegen einen zweiten Story Circle, ist gar nicht mal so übel. In meiner alten Version hatte ich zwei Puca's Mischief mit zusätzlichen Oblivion Ring – da fühlte man sich fast schon wie ein Donate-Spieler. Schade eigentlich, dass mit der neuen Edition keine Karten für mein Deck gedruckt worden sind…

Ich schließe hier meinen leider etwas kurz geratenen Bericht – da ich auf Schulreise (oder zu Deutsch vielleicht eher: Klassenfahrt?) bin, hat‘s nicht für mehr gereicht. Der nächste Artikel wird dafür wieder etwas länger.

Nächste Woche geht's dann weiter mit einer genaueren Analyse der neuen Karten und wenn sich's lohnt auch einem kleinen Turnierbericht meines Einzelkinddecks. Bis dahin vertröste ich euch mit meiner gewohnten Off-Topic-Top-5, diesmal...

Top 5 – Die lustigsten Failblog-Bilder

5. Situationskomik vom Feinsten. Hoffen wir, dass unsere tapfere Heldin beim Anblick der Nadel nicht das Weite gesucht hat...


4. Gute Werbung will gut platziert sein. Apropos gut platzierter Werbung: Es gab mal eine Werbung, die wurde am Boden von Straßen und Gehsteigen platziert und war so klein gedruckt, dass man sich bücken musste, um sie zu lesen. Auf der Werbung stand nur: „Genau so stehen bleiben“, und sie warb für einen Shop für Männer des anderen Ufers...


3. Ein weiterer Grund, warum Haustiere eben doch eine gute Alternative zu Kindern sind...


2. Ein eindeutig zweideutiges Bild mit einer logischen Erklärung. Na, was habt ihr denn gedacht, wo die gute Dame arbeitet...?


1. Einfach nur fies, dreckig, gemein. Schlaue Spinne, arme Pflanze.






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