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Dieses und Jenes – Part 2
von Nico Bohny
05.05.2009

[Nico Bohny diese Woche ausnahmsweise bereits am Dienstag. Wer auf Michael Diezels Artikel für diese Woche wartet... den muss ich leider bis auf Weiteres vertrösten. – TobiH]


Es war einmal vor langer Zeit in einer friedlichen Gegend, in der Milch und Honig flossen, einer Welt, in der sich Fuchs und Hase noch gute Nacht wünschten und alle friedlich zusammenlebten, bis eines Tages… BAMM… das Land in fünf rivalisierende Scherben zersprang, die hatten immer wieder Streit und Krieg, und dann gab's da noch ein bisschen Chaos, aber zu guter Letzt waren wieder alle fröhlich vereint, die alte Idylle wieder eingekehrt, und alle lebten glücklich bis an ihr End of Turn. Das perfekte Happy End. Ja, so war das mit Alara. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann wird's langsam echt höchste Zeit.

Ihr habt's erahnt, heute geht's unter anderem mal wieder um die neue Edition Alara Reborn. Da wir auf etlichen Seiten schon mit etlichen Artikeln über die etlichen neuen Karten informiert wurden, halte ich mich an eine engere Kartenwahl, da ich euch ja weder die kommende Limitedreview versauen will, noch bereits Gehörtes wiederkäuen möchte.

Mind Funeral

Limited: Sagt niemals nie. Aber mal im Ernst, die Karte macht normalerweise im Limited äußerst wenig. Zwei Anwendungsgebiete, die ich an dieser Karte hingegen äußerst schätze:

5-Color-Mirror: Wenn beide Spieler ähnlich viele Removal spielen wie Threats, dann gewinnt entweder der Spieler mit der besseren Disruption (hier meist Discard oder Counter) oder aber der Spieler mit der alternativen Win-Option. Das Funeral bedeutet in der Regel um die zehn gemühlte Karten… das sollte meist reichen.
Triple-Reborn-Drafts: Bedenkt all die funkelnden Boarderposts. Man wird um die 13 Länder spielen in diesem Draftformat. Außerdem werdet ihr mit ein bisschen Glück zu mehr als einer Kopie der genüsslichen Beerdigung kommen. Und ab drei Stück im Deck sind die Dinger richtig gut!

Constructed: Schade, dass da Opponent draufsteht. Sonst hätte man mit Dredge ziemlichen Unnsinn veranstalten können. So bleibt eine Karte, die vielleicht irgendwo im Legacy einen Platz im Sideboard gegen Decks mit wenigen, sehr wenigen Ländern findet.

Meddling Mage

Limited: 2/2 für zwei. Nichts Neues, außer dass halt seine Manakosten je nach Deck ziemlich anstrengend sein können. Gepaart mit ein wenig Bounce oder einigem Wissen betreffend des Decks des Gegners kann der Magier jedoch manchmal ganz gut kommen. Ansonsten wird der größte Effekt des hübschen Reprints (mit dem meiner Ansicht nach absolut unhübschen Bild) wohl die neidischen Blicke des Gegners sein.

Constructed: Da scheiden sich die Geister. 2/2 für zwei sei zu klein fürs Format, meinen die einen, Wiedergeburt der Meervolk-Decks meinen die anderen. Allgemein zum Mage bleibt mir Folgendes zu meinen.

Je besser man ein Format kennt, desto besser ist der Meddling Mage einsetzbar.
Je länger ein Format existiert, desto klarer bildet sich ein Metagame mit Tier-1- und Tier-2-Decks.
Je kleiner die Kartenauswahl eines Formats, desto schlimmer wird es, einzelne Karten daraus zu verbieten.

Fazit: Der Mage wird wohl seinen Weg ins Standardformat nicht finden – noch nicht. Sobald das Format klar definiert ist, wird man den weiß-blauen Magier bei irgendeinem Grand Prix oder einer Pro Tour wiedersehen. Und dort mit gehörigem Impact, das kann ich euch jetzt schon verraten. Im Block wird der Magier wohl in den meisten Decks auftauchen, die Weiß und Blau spielen und sich unter der Kategorie Aggro-Control abstempeln lassen. Extended wird den Magier sowieso ins Herz schließen, bei genug Kombo wie TEPS, Dredge und Elfen ist der Mann meist einfach schlicht besser als Ethersworn Canonist oder Gaddock Teeg.

Lavalanche

Limited: Plague Wind mit variablen Manakosten und mal ab und zu der Chance, den Gegner direkt zu toasten. Was gibt's dazu noch groß zu sagen? Vielleicht einen Crashkurs, wie man aus einem Bant im letzten Booster ein fünffarbiges Deck baut oder so…

Constructed: Die Karte ist wie gemacht fürs Block Constructed. Streitet sich zwar klar mit Martial Coup um den Rang des besten Massremovals und unterliegt wohl auch knapp, aufgrund der Eigenschaft, sich fleißig gegen Planeswalker zu wehren, und dem Slalom um den Meddling Mage empfehle ich in langsameren Decks trotzdem um die zwei Stück hiervon.




Jund Hackblade

Limited: Die Geschichte mit dem Borderpost im ersten und dem Hackblade im zweiten Zug sollte euch ja mittlerweilen bekannt sein. Nett auch, wenn ihr mal mit Bloodhall Ooze eröffnen könnt oder euch mit einem Demonic Dread oder Bloodbraid Elf reinschlittert. Wohl ein lohnender Grund, wieder auf die simplen, zweifarbigen Beatdowndecks umzusteigen.

Constructed: 3/2-Haste für zwei Mana mit Schutz vor Terror ist eine mächtige Ansage. Dazu ist er noch ein Goblin mehr für Auntie's Hovel. Ich nehme an, dass sich mit ihm auch die letzten überlebenden Mono-Red Decks der dunklen Seite zuwenden werden und den etwas verkümmerten Zweidrop stopfen werden. Nebenbei: Welcome back, Tattermunge Maniac. Noch nebenbeier: Ob sich nun das Terminate im Blightning durchsetzen wird oder der Terror als Removal für Burrenton Forge-Tender bleiben wird, bleibt abzuwarten. Ich tendiere zu Letzterem.

Cascade im Allgemeinen

Limited: Ein Argument, das ich nun schon etliche Male gehört habe, ist folgendes: Cascade kann teilweise negative Auswirkungen aufs Spiel haben, indem man sich beispielsweise einen Spoiler mal random unters Deck mühlt. Ja, aber wie random ist das denn? Macht das plötzlich den Cathartic Adept zu einer guten Karte, weil er „random mal“ 'ne Bombe wegmillt? Oder ist Cycling eine überstarke Ability, weil sie „random mal“ einen Spoiler zieht? Quatsch! Negative Auswirkungen aufs Spiel hat ein Cascader NIE! Man kann schließlich wählen, ob man schlussendlich die Karte spielt oder nicht und es geht NICHTS verloren. (Selbst die Karte, die man spielen könnte, aber nicht spielen will – die wird ebenfalls wieder druntergelegt.) Ob das Cascaden aber den Spoiler weiter nach oben in der Library transportiert oder weiter nach unten, ist nun tatsächlich völlig random.

Im Limited muss man sich bei den Cascadern eine Gretchenfrage stellen. Lohnt sich der Effekt einer Karte? Zum Verbildlichen kann man sich Folgendes vorstellen: Der Effekt einer Karte wird zu einem Comes-into-Play-Effekt der aufzudeckenden, der euch im Endeffekt im Schnitt wohl etwa zwei Mana kosten wird. Beispiel Captured Sunlight: Würdet ihr einen 2/2er für vier Mana spielen, der euch bei Spielbetritt vier Leben zurückgibt? Oder einen Obelisken für vier mit dem gleichen Effekt? In einem aggressiven Deck wohl kaum. In einem defensiven dagegen wohl als Füller. Zu bedenken ist natürlich auch jeweils der Gehalt an Countern, X-Spells und Manaartefakten, die aufgedeckt werden könnten, denn wenn man tatsächlich den Zonk trifft, bedeutet dies Karten- und Temponachteil.


Teilweise kommt es dafür bei 3-Mana-Cascadern vor, dass ziemlich vorhersehbar ist, was man damit aufdeckt, was bei etlichen Terminate einen Cascader natürlich aufwertet, bei vielen 1-Drops oder situativen Karten im 2-Drop (Naturalize, Sigiled Blessing etc.) wiederum natürlich nicht. Ganz allgemein bleibt zu sagen, dass im richtigen Deck wohl alle Cascader spielbar bis sehr gut sind, und einzelne Auserlesene (Bituminous Blast, Bloodbraid Elf etc.) immer glänzen.

Constructed: Cascade im Constructed bringt für mich zwei interessante Überlegungen mit sich. Erstens und offensichtlicherweise: Kartenvorteil, der zur Hälfte selbst um Counter (außer den neuen Zweimal-Nein oder natürlich dem guten, alten Ethersworn Canonist) rumkommt. Zweitens: Der Tutoreffekt. Gäbe es einen Cascader für ein oder zwei Mana, wär's im Extended der perfekte Tutor für Ancestral Vision, Lotus Bloom oder gar Hypergenesis. Angewendet aufs Standard bedeutet dies, dass man die Manakurve extrem anpassen müsste, dafür aber einen 3-Drop bis ins Unendliche multiplizieren könnte. Nehmen wir mal an, Faeries wird wieder das meistgespielte Deck. Dann könnte man sich doch perfekt ein Deck bauen mit 4 Volcanic Fallout, 4 Bloodbraid Elf, 4 Captured Sunlight, und dann noch ein paar Evoker (Shriekmaw und Mulldrifter), um die Manakurve effektiv wieder ein wenig zu senken. Und im Sideboard einige andere Silver Bullets für drei Mana (Story Circle, Runed Halo, Raking Canopy oder was auch immer), die man gegen andere Decks boarden könnte. Ich gebe zu, momentan noch nicht gerade wirkungsvoll, aber wer weiß, vielleicht wird das mal noch was…

Konkret wird man wohl als einzigen Cascader den Elfen in aggressiven Decks zu Gesicht bekommen, vielleicht im Block auch mal noch Bituminous Blast. Die anderen machen in meinen Augen einfach zu wenig für ihr Geld.

Anderes Thema: Das gute, alte Standard

Dieses Wochenende hab ich mich dem Spielteufel verschrieben. Samstags war auf Magic Online das große Stronghold-Release-Event. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Das Sealedformat ist ein schlechter Witz. Die beste Karte ist eine Common, rot, schießt für X Mana die Welt zu Sand. Und damit's noch etwas spaßiger wird, ist die ganze Sache nun auch als Uncommon erhältlich, dafür mit Buyback, denn schließlich ist ein Mal ja kein Mal, und ein paar Direktschaden tun ja keinem weh.


Nun denn, was bleibt mir an dieser Stelle zu sagen. Nein, ich habe keinen der zwei geöffnet, aber dagegen gespielt sehr wohl. Na ja, nach einer Runde hat mich das Format dann nicht mehr interessiert, auf zu größeren Taten. Der Chuck musste noch fürs Championship am Sonntag warmgelaufen werden. Also den wilden Kerl aus dem Käfig gelassen und ab ins nächste Premier-Event.

Chuck Norris V3.0:

4 Negate
4 Story Circle
3 Bant Charm
4 Runed Halo
2 Pithing Needle
4 Wrath of God
4 Mind Stone
1 Millstone
2 Tidings
2 Cryptic Command
2 Martial Coup
4 Condemn

2 Wooded Bastion
4 Mystic Gate
4 Seaside Citadel
3 Vivid Meadow
1 Mistveil Plains
6 Plains
4 Reflecting Pool


3 Relic of Progenitus
3 Raking Canopy
2 Pithing Needle
3 Celestial Purge
2 Declaration of Naught
2 Hallowed Burial

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Nachdem der Versuch, mit Peek die Declarations und Needles aufzuwerten, kläglich gescheitert war, musste die Declaration, die eigentlich nur gegen den All-Star Cryptic Command richtig scheint, dann doch dem König selbst den Platz überlassen. Vielleicht eine kurze Anmerkung hierzu. Cryptic Command ist hier nicht gleich Cryptic Command, so wie wir es aus Cruel Control oder Faeries kennen. Man kann es weder zuverlässig im vierten Zug spielen, noch kann man damit regelmäßig einen Spell countern. Die größte Anwendung des Commands liegt darin, im Late Game Runed Halo zu bouncen und auf ein neues Ziel zu legen. Tönt zwar komisch… na ihr wisst schon. Oftmals legt man halt im frühen Spiel das Halo auf irgendeine Kreatur, die man im späteren Spiel dann mit dem Story Circle wunderbar in den Griff bekommt. Gut, zugegebenermaßen macht das Cryptic Command halt eben auch ab und zu das, was man von ihm erwartet: nämlich alles.

Ansonsten habe ich noch Relic of Progenitus ins Sideboard gesteckt – gegen Esper Lark ist man sonst ziemlich tot, und gegen Rot-Weiß-Lark sind die Dinger auch ganz in Ordnung.
Aaaaaalso, auf die Plätze, fertig, losstallen was das Zeug hält:

Übungs-Premier – Runde 1 gegen BW-„Wo die wilden Kerle wohnen“

Das ist ja fast wie Goldfischen: mein Deck gegen mein Deck. Zwei lustige Spiele, beide gewinne ich relativ klar. Im ersten lege ich einen frühen Circle auf Weiß, in den er mit Spectral Procession und zwei Cloudgoat Ranger overextended. Der Zorn hat schon gelauert, lässt ihn dann mühevoll wieder aufbauen, das Martial Coup besorgt ihm dann den Rest. Das zweite Spiel ist ein Frage-Antwort-Spiel im Stil von BitterblossomRaking Canopy, Tidehollow ScullerCelestial Purge, irgendwann mal der Story CircleWispmare, viele Tiere – Zorn, Elspeth … keine Antwort… zweite Blossom – Story Circle, plötzlich alles indestructible – macht aber nix, denn mit dem nächsten Circle und einem Hallowed Burial reicht's dann, bis ihm die frechen Feen das letzte Fünkchen Lebenswille ausgesaugt haben.

1-0, 2-0


Runde 2: Swans

Gegen dieses Deck habe ich praktisch noch nie gespielt. In Kyoto wurde es von einigen Japanern pilotiert, aber gefallen hat mir das Deck nie wirklich. Ich stelle mich auf lange Spiele ein. Mein Gegner scheint das Matchup nicht zu kennen – wie sollte er auch – und spielt ziemlich… na ja, wie will man sagen… suboptimal. Er zieht all seine vier Cryptic Command in den ersten 30 Karten, braucht sie aber für „End of Turn bounce dein Halo, in meinem Zug greif ich für zwei an mit Mutavault“. Ich spiele dann halt das Halo wieder, er countert mit dem nächsten Command, ich spiele eine Needle, problem solved.


Meine zwei Negate von der Starthand kann ich bis zum Ende des Spiels auf der Hand halten, der Millstone zeigt mir noch hübsch seine Threats. Jace Beleren, Seismic Assault, Swans of Bryn Argoll. Gut zu wissen. Das Sideboard rüstet mich mit der vollen Fakir-Montur aus. Und auch im zweiten Spiel wieder: „End of Turn bounce deinen Story Circle, greif an für zwei.“ Na gut, leg ich den Circle wieder – Negate. Leg ich halt den zweiten, der wär eh auf der Hand vergammelt… na gut – resolvet. Der Jace bleibt aber liegen, und zweimal ergibt sich ein lustiger Counterwar, bevor der Jace ultimiert, und zwar mit (diesmal meinem) End-of-Turn-Cryptic Command, Negate, Negate, Swerve, und dann in meinem Zug die Naddel. Irgendwann hat er dann keine Lust mehr.

2-0, 4-0


Runde 3: Goblins

Lustiges Deck, aber absolut unpowered. Keine Duals, keine Thoughtseize, keine Figure of Destiny, nur Goblins. Das zweifarbige Tantchen und der Goblin Assault machen mir zwar das Leben schwer, aber mit Story Circle und Wrath komm ich schon mit.


Er legt irgendwann zwei Coat of Arms, auf welche ich dann mal spitzbübisch ein Martial Coup für 32/32-Soldaten auspacke. Wer braucht schon Millstone … Das zweite Spiel verläuft ähnlich. Er hat nach einem Zorn noch eine Karte auf der Hand, ich deren sechs. Unfair, ich weiß…

3-0, 6-0


Runde 4: Blightning ohne Blightning, also Rot-Schwarz, schnell und schmerzhaft

Das erste Spiel startet schnell mit zwei Figures und einem Tattermunge Maniac. Zum Glück habe ich Runed Halo für die Figur. Den Maniac und den darauf folgenden 3/3er muss ich dann mal mit einem Zorn erlegen. Meine Leben sinken auf sieben, und dann lege ich mit zwei offenen Mana Story Circle. Später dann mal den Cryptic Comnmand aufs Halo, Banefire genannt – das war's dann wohl.

Das zweite Spiel ist noch schneller erzählt. Ich nehme Mulligan auf fünf, bleibe auf zwei Mana stecken, er frisst mich mit ähnlicher Eleganz wie Homer die Chips im Weltall. Das dritte Spiel wird wieder mulligiert, diesmal reicht's aber locker und auf munteren 15 Leben bis zum Circle. Und da er kein Everlasting Torment im Sideboard hat… aus die Maus.

4-0, 8-1


Runde 5: White Weenie

In diesem Matchup hat man einfach alles, was man will. Massremoval in Massen, frühe Defensive, was will man mehr? Außer einen Hund, der „Let it Be“ von den Beatles bellen kann? Jedenfalls verläuft das Spiel ziemlich eintönig. Zwar spielt der gute Ajani Goldmane ab und zu noch den Hampelmann, indem er mal hier was größer macht, mal da ein bisschen Leben will, mal dort ein bisschen schnurrt, damit man ihm Milch gibt, aber irgendwann sieht er's dann auch ein und schiebt zusammen.

Im zweiten Spiel zieht er in seinen ersten 20 Karten drei Wispmare. Macht mir damit ein Halo und zwei Circles zur Sau. Ich kann meinen Kopf aber mit Tidings und Martial Coup ganz gut aus der Schlinge ziehen, und bald sitze ich dann mit zwei Cryptic Command da, während er Burrenton Forge-Tender in meine Soldaten anlaufen lässt. Ob er das Spiel noch gewinnen wird? Jaya, deine Mudda…

5-0, 10-1


Runde 6: Nachtessen

Ich habe Hunger. Nach fünf Stunden klicken, und das ja nie aufs Falsche!

Ich schaue noch kurz, was er spielt, dann concede ich mich in die Top 8 und gönne mir einen Happen.


Viertelfinale: BG-Elfen

Er spielt eine Liste, gegen die ich eigentlich nie verlieren darf. Kein Garruk Wildspeaker, kein Hate im Sideboard. Also ein sogenannter Spaziergang… habe ich mir zumindest gedacht.

Spiel 1 nehm ich mulligan auf sechs, er eröffnet mit Thoughtseize. Nice. Ich halte mich mit Condemn und Zorn über Wasser, und irgendwann ziehe ich dann den Circle nach. Er meint von wegen „nice, how lucky, how can you win with this deck”. Der hat wohl noch nicht kapiert, wer da am längeren Hebel sitzt. Irgendwann mal mit dem Halo dann noch das Profane Command abgestellt, da hab ich ihn in der Hosentasche.

Spiel 2 nehm ich mulligan auf sechs, er eröffnet mit Thoughtseize. – Owie nice. Auf drei Mana mach ich's mir dann mal bequem, sitze hinter meinem Story Circle, warte und warte, aber kein Land in Sicht. Schiffsbrüchige haben in dem Fall kurze Lebenserwartungen.

Spiel 3 nehm ich mulligan auf sechs, er eröffnet mit Thoughtseize. Der kleine Tunichtgut. Ich buddle nach Antworten und nach langem Hin und Her finde ich halt einen Zorn, ein Tidings, einen Story Circle. Was ich doch für ein glückliches, uneheliches Kind sei, meint mein verärgerter Gegner. Sicher ein Einzelkind, ein verwöhntes noch obendrauf! Zieht aber hübsch Threats von oben und kann mich auf drei bringen. Irgendwann mal Zorn und die Stille danach, dann baut er wieder auf. Ich halte Negate, will aber die Totalversicherung gegen Profane Command, da er sich wohl vor dem Command eh mit einem Thoughtseize den Weg freischaufeln würde. Zwei Commands hat er schon gespielt, und noch etwa 25 Karten in der Library. Ich suche mit Tidings, finde das Halo… aber bevor ich das im nächsten Zug ausspiele, kann er mich schön mit seinen Tierchen austappen via Circle und mich totcommanden. Nicht lustig. Und schon gar nicht gegen so einen Deppen. Na ja, eine Mütze Schlaf ist der wohlverdiente Lohn für eine durchzechte Nacht.


Warum ich euch das alles erzähle, und nicht von den Champs berichte? Berechtigte Frage. 354 Spieler sind schon eine ganze Menge Spieler, neun Runden sind kein Pappenstiel, und am nächsten Tag Unterricht geben und nebenbei noch Beurteilungsgespräche mit Eltern führen zu müssen, erfordert Schlaf, viel Schlaf. Der mittelmässig langen Rede kurzer Sinn: Runde 1 gegen RW- Lark 1-2 verloren, gedroppt, Artikel geschrieben. – Ist doch 'ne nette Alternative.

Das war's dann wohl mit Chuck Norris für eine Weile. Neue Edition dazugekommen, Maelstrom Pulse tut dem Deck nicht wirklich gut, und keine relevanten Events mehr im alten Standard-Format. So darf sich der gute Chuck also wieder einmal zur Ruhe legen, auf dass er spätestens zu den Nationals wieder rekrutiert werde, sofern denn Story Circle auch in Magic 2010 wieder dabei ist…

Zum Abschluss diesmal: meine persönliche Top 5 an Büchern, die ich in der Schule lesen musste und gar nicht mal so übel fand:


5. Patrick Süskind – Das Parfum

Eine wunderbare Lektüre. Erzählt von einem Waisenjungen, der eine besonders ausgeprägte Gabe des Riechens besitzt. Noch selten wurde in einem Buch so gut etwas beschrieben, das man sich auf visueller Schiene gar nicht vorstellen kann. Zwar kann dies der Film dazu mitnichten weitergeben, dafür ist er sonst ästhetisch ganz gut gelungen.

Aber auch hier: Buch > Film


4. John Steinbeck – Of Mice and Men

Wenn ein Buch sogar in „Lost” zitiert wird, muss es ein gutes sein. Vielleicht muss ich an dieser Stelle schon mal erwähnen, dass ich im Gymnasium einen echt tollen Englischlehrer hatte, welcher uns den Zugang zu wirklich guter englischer Literatur ermöglichte. Die Erzählung handelt von zwei herumreisenden Handwerkern, von denen der eine an einer geistigen Behinderung leidet, und die auf ihrer Reise jede Menge interessante Dialoge führen…


3. Lorenzo Carcaterra – Sleepers

Nochmals englisch. Die Geschichte von vier Jungs, die aufgrund eines folgenschweren Streiches in eine Jugendanstalt verfrachtet werden und dort üble Erfahrungen mit den Wärtern dieser Anstalt machen müssen. Auch hierzu gibt's einen Film, diesmal einen besonders guten samt Starbesetzung á la Brad Pit. Buch wie auch Film: absolut empfehlenswert!


2. William Golding – Lord of the Flies

Ein Flugzeug stürzt über einer Insel ab, alle Erwachsenen gehen drauf, die Kinder überleben und probieren, auf der Insel zu überleben. Choas ist vorprogrammiert. „Lost“ mit Primarschülern, mit sehr interessanten Beschreibungen und für Pädagogen wunderbar inspirierenden Passagen.


1. Ken Kesey- One Flew Over the Cuckoo's Nest

Nein, auf Platz 1 ist weder Faust von Goethe noch ein Werk von Kafka (schließlich will ich ja keine erneuten Philosophiediskussionen im Forum), sondern das gute Kuckucksnest. Das Buch beschreibt eine Nervenanstalt, die von herrischen, strikten Damen geführt wird und von einem neuen Insassen schick zerrüttelt wird. Verfilmt wurde das Ganze mit – na wem wohl sonst – Jack Nicholson. Der Film erhält mein Prädikat sehr gelungen, das Buch ist noch um Meilen besser!




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