Limited Draften mit dem Durchschnittshünen von Torben Thies
26.06.2009
Hallo, lieber Kinder und Kinderinnen. In der heutigen Ausgabe versuche ich mich an einer Scherbe, die ich gefühlt seit Triple-Alara nicht mehr in die Hände genommen habe. Die Rede ist von Naya in der Version „Fette Tiere hauen für fünf“.
So richtig habe ich dieses Konzept eh nie verstanden, da ich immer entweder zu viele dicke Kreaturen oder nur Beschleuniger ohne Klobos auf der Hand hatte. Obwohl das Tempo des Formats zu diesem Zeitpunkt noch sehr gemächlich war, erschien mir die Strategie als zu behäbig. Wie soll denn da dieser Plan in einem Umfeld, das ungefähr vier Mal so schnell geworden ist, bitteschön besser funktionieren? Wie schlägt sich jemand, dessen Fahrtroute sich eigentlich zwischen den Polen WG- und WU-Aggro eingependelt hat? Welche Abzweigung muss man denn eigentlich nehmen, um im Reich der Giganten zu landen? Und wie viele Fragen kann man anfangs stellen, ohne redundant und langweilig zu werden?
Vier ist eine gute Zahl, schätze ich. Vorhang auf für meine persönliche Reise ins Reich der wilden Kerle:
Das ist so ein Booster, von dem aus man in alle möglichen Richtungen starten kann. Die stärksten Karten sind hier meiner Ansicht nach Sprouting Thrinax und (Achtung, Kontroverse!) Akrasan Squire. Metallurgeon ist auch superstark aber für seine Archetypen nicht so essenziell wie Thrinax und Squire für Jund und Wx-Aggro.
Das mit dem Covenant hingegen ist so eine Sache. Damals im Oktober war ich noch total begeistert von der Karte. Seitdem hat sie durch jede Anwendung stetig an Boden verloren. Als schlecht erachte ich sie immer noch nicht, aber ich trauere immer öfter dem bisschen aufgegebener Boardposition nach, wenn ich das Ding spreche. Den Covenant würde ich basierend auf eurem Spielverhalten picken: Stellt ihr in diesem Format lieber Fragen oder wollt ihr Antworten liefern? Anfangs habe ich mich in der Rolle des Kontrollspielers (Kontrolleurs?) deutlich wohler gefühlt, weil man für die effektiven Kreaturen mehr Umwege als für das Removal in Kauf nehmen musste. Zurzeit fühle ich mich eindeutig besser, wenn ich meinem Gegner eine 3/2 für zwei Mana mit einem „Mach was!“ vor die Nase setzen kann. Selbst ein Terminate oder eine Crystallization ist an dieser Stelle nie kosteneffektiver als der simple Bär. Die Effektivität der Kreaturen erlaubt es einem, hochwertige Sprüche des Gegenübers früh aus der Hand zu ziehen, wenn sie diese denn überhaupt haben. Wenn nicht, hat ein Kontrolldeck viel mehr Boden gutzumachen als es früher der Fall war. Kontrollige Decks sind für mich also nur eine Option, wenn ich weiß, dass ich mit einem einzigen Play gleich mehrere Züge auf einmal aufholen kann. Einfach eins zu eins zu tauschen und zu hoffen, dass der andere irgendwann keine Kreaturen mehr hat, reicht oft nicht mehr.
Wo war ich? Ach ja, ich nehme Akrasan Squire, weil er der Inbegriff des Aggrodecks ist. Wenn ich eines in diesem Format noch weniger mag als Kontrolle, dann sind es seltsame Midrangedecks, zu denen Jundhaufen mit Thrinax bei mir meist gehören. Das liegt aber höchstwahrscheinlich nicht an Midrange an sich – jedenfalls habe ich dazu keinen theoretischen Ansatz – sondern daran, dass ich diese Art von Archetyp einfach nicht beherrsche. Superoft werde ich von Jund verprügelt und frage mich danach, warum ich die ganzen Interaktionen nie hinbekomme. Note to self: Nächste Woche zeige ich euch mal einen richtig versemmelten Junddraft.
Dieser Pick ist eigentlich nur Formsache. Wenn jemand ein wirklich gutes Argument für eine andere Karte als eine der hier aufgelisteten hat, teile er das bitte im Forum mit. Ehrlich gesagt tue ich mich hier schon mit Jungle Shrine als Option schwer. Warum Manafixing picken, wenn ich optimalerweise in einem Deck landen will, das keines braucht? Mein rechter Nachbar ist sich höchstwahrscheinlich bewusst, dass ich mich in der einen oder der anderen Weise in Weiß befinden werde, da kann ich doch einfach dankbar für die bisherige Einfarbigkeit sein, oder?
Lustigerweise war meine Strategie kurz nach dem Erscheinen von Alara Reborn, das Fixing im ersten Booster höher zu nehmen – und jetzt erwische ich mich ständig dabei, genau dagegen zu argumentieren, obwohl ich diese Theorie immer noch als gültig erachte. In diesem Fall siegt also Oblivion Ring.
Nein, ich mache hier jetzt nicht den Kibler und nehme Filigree Sages. So wahnsinnig auf eine Strategie fixiert bin ich nun doch nicht. Die Frage ist also: Welche Karte schafft den besten Spagat zwischen den Polen „Komplementarität zu den vorherigen Picks“ und „einem frühen Pick angemessene Spielstärke“. Kederekt Creeper und Goblin Deathraiders attestiere ich hier einfach mal willkürlich die größte Spielstärke, verwerfe sie innerhalb von Sekundenbruchteilen aber aufgrund ihrer gegen null tendierenden Harmonie mit weißen Karten. Die weißen Optionen Plowbeast und Platoon leiden hingegen sehr unter dem schneller gewordenen Format, wobei ich das Nashorn nicht mehr so genau einzuschätzen weiß, da ich es einfach seit Ewigkeiten nicht mehr in einem Deck hatte.
Mosstodon hingegen hatte wohl jeder schon mehrmals auf seiner Seite liegen. Das ist so ein Viech, das zwar keine Spoilermaße vorzuweisen hat (besonders nicht in Zeiten, wo es potenziell mit Two-Drops tauscht), aber eigentlich immer irgendeine Funktion auf dem Tisch erfüllt. So richtig unglücklich bin ich eigentlich nie über ein Mosstodon in einem grünen Deck. Es geht zwar prima ohne, aber oft genug ist es genau dieser eine Fattie, der am Ende noch lebt und in die rote Zone stampfen kann. Zwar hätte ich mir eher Steward of Valeron, Deft Duelist oder etwas Ähnliches gewünscht, aber wahrscheinlich bin ich nur verwöhnt. Kurioserweise schafft also ausgerechnet der Elefant den besten Spagat.
Die Umfragen halte ich diesmal meist kleiner, damit die Ergebnisse fokussierter sind. Alle, die nun echauffiert darüber sind, dass ihre erste Wahl nicht mehr dabei ist, haben so mehr Diskussionsgrundlage im Forum und sind herzlich eingeladen, mir die Hölle heißzumachen. Denkt dran, der einzige Unterschied zwischen mir und euch ist, dass ich es öffentlich verbauere.
Beim Pick selbst stellt sich mir eine Gewissensfrage: Klar, die beiden Removal sind jeweils besser als der Charger, aber will ich wirklich dreifarbig (wenn auch nur mit Splash) sein? Viele von euch hätten diese Entscheidung vielleicht ohne Zögern getroffen und fragen sich, warum ich hier so Rumeiere. Die Sache ist einfach, dass ich persönlich sehr schlechte Erfahrungen mit Splashs habe. Sobald ich weiß, dass ich splashe, muss ich jedes Fixing, dass mir vor die Augen kommt, automatisch höher einschätzen, was mir a) oft relevante Spells nimmt und b) die Wahrscheinlichkeit, eine druckvolle Starthand zu haben, verschlechtert. Wahre Meister beherrschen es, beim Picken die Waage zwischen Business und Fixing zu halten und auch beim Deckbau die richtige Mischung zu finden. Wer die Naya-Drafts von LSV kennt, weiß, wovon ich rede. Ich jedoch habe meist von einer Sorte ein oder zwei Exemplare zu viel und verbaue mir dadurch entweder beim Deckbau oder schon beim Draften selbst meine Siegchancen. Natürlich arbeite ich an dieser Schwäche, aber die natürlich menschliche Reaktion bei solchen Situationen ist, sich auf das zu Verlassen, was man kennt und (vermeintlich) beherrscht.
Glücklicherweise bin ich hier schon mental an dem Punkt, wo ich willens bin, wieder mutiger mit den Farben zu werden und entscheide mich für Branching Bolt. Warum der Dönerkeil und nicht Bant Charm? Das ist wieder so eine Gefühlssache. Ich habe das Gefühl, dass seit Alara Reborn mehr Flieger unterwegs sind. Sei es Esper Stormblade oder Sewn-Eye Drake: Ein 2-1-Tausch bietet sich gefühlt jedes zweite Spiel an. Ein weiterer Punkt ist eine Sache, die TrashT mithilfe von Resounding Silence sehr gut beschrieben hat: Die Karte befindet sich nur noch in einem Booster, also rechnen die Leute weniger damit und machen sich öfter verwundbar gegenüber dem Bolt. Einziges Argument für den Bant Charm wäre, dass er mir meine beiden Lieblingsarchetypen (GW und UW) weit offenhält, aber das Verheerungspotential des Bolts schätze ich einfach höher ein.
Ein weiterer Reflex meinerseits ist es, meine Splashes höher auf der Kurve anzusiedeln. Je mehr das Spiel voranschreitet, desto höher ist so auch die Chance, die gesplashten Karten spielen zu können. Was ich damit sagen will: Wenn ich mich für eine weitere rote Karte entscheide, wird es wohl Bloodpyre Elemental. Fünf Mana für „Destroy target creature“ mit etwaigen Jund-Synergien (für oder gegen mich) ist vertretbar. Will ich weiter auf weißes Aggro pochen, muss das nur in diesem Archetyp gute Excommunicate herhalten. Arcane Sanctum hingegen würde... ja, wie passt denn diese Karte in den bisherigen Verlauf? 5-Color mit Mosstodon als Finisher? Bloodpyre Elemental ist meiner Ansicht nach am flexibelsten.
Wenn das Fixing in so einem Booster zu finden ist, kann selbst ich mich nicht falsch entscheiden. Naya Panorama eingesackt, aufgeatmet.
Mit Rip-Clan Crasher würde ich den Willen zeigen, Weiß zur Splashfarbe und damit Akrasan Squire zu degradieren. Aufgrund fehlender Synergieargumente macht der Crasher auch Dragon Fodder obsolet. Und nun kommt der Punkt, wo ich rückwärts argumentieren muss, um Elvish Visionary als richtige Wahl dastehen zu lassen. Ich glaube, ich habe zu dem Zeitpunkt mehr in Richtung (des verhassten) Midrange gedacht, wo der Elf meist eine Runde kauft, bis man die dicken Dinger rauslassen kann.
Mein wirkliches Problem ist aber, dass ich unbedingt mit Akrasan Squire spielen will und der Crasher das nicht so recht zulässt. Elvish Visionary wiederum ist aber auch mehr Füller als Held in so einem Deck. Hier hätte ich wohl einfach auf das kleine Kerlchen verzichten und mich in Rot-Grün stürzen sollen. Wobei „stürzen“ nicht der richtige Ausdruck ist. Zehendippen? Jedenfalls ist der Visionary die Wahl für Schwanzeinzieher.
Ist der Battlemage gut? Nicht so gut, wie die „Wenn-alle-Stricke-reißen“-Option Waveskimmer Aven, denke ich.
Ich wollte Aggro, habe es aber nicht so richtig hinbekommen. Hier sitze ich also mit einem dreifarbigen etwas, in dessen Zentrum Grün gerückt ist. Auf der Habenseite sitzen: Ein bisschen große Kreaturen, ein bisschen Kleinvieh, ein bisschen Removal. Auf der Sollseite befindet sich: Ein Konzept. Eine schlechte Ausgangsposition ist das keinesfalls, mein Problem ist lediglich, dass ich mich mit den verschiedenen Nuancen eines Nayadecks nicht sehr gut auskenne. Wenn ich also in einem guten Deck lande, ist das purer Zufall.
Was nehme ich denn hier, ohne mich lächerlich zu machen? Ich bin überzeugt, dass ich jede der Commons noch locker bekommen kann, ohne mich groß anzustrengen. Ob ich sie dann auch spiele, steht auf einem anderen Stern. Das Riesenbaby ist zwar nicht der sicherste Pick und ich werde mich auch nicht verbiegen, um es spielen zu können, aber der Fakt, dass ich hier nichts Kritisches verpasse, lässt mich das Risiko eingehen, meinen First Pick nicht spielen zu können.
Der Behemoth ist auch ohne eine weiße oder rote Karte im Spielfeld ein dicker Brocken. Gepaart mit Eile und/oder Lebensverknüpfung kann er schnell mal unfair werden. Aus Anstand checke ich aber auch die anderen Optionen. Aven Trailblazer hat das Problem, dass wir nicht mehr sicher in Weiß als Hauptfarbe sind, was seine Applikationen dramatisch verschmälert. Celestial Purge ist zwar ein grundsolides Removal, wovon wir aber nicht sooo dringend mehr brauchen. Wirkliche Alternativen stellen für mich nur die Sphere und der Spire dar. Sie spielen Geburtshelfer für das Riesenbaby und helfen der eventuell extrem instabilen Manabasis aus. Aber ganz ehrlich: Warum uns verrenken wenn wir die Bombe auch einfach in unserer Hauptfarbe haben können? Gier, Baby!
Hier zeige ich Schwäche. Wenn ich mich an GW-Aggro klammern kann, tue ich das. Aven Squire wandert in meinen Stapel. Konsequenter wäre möglicherweise Sylvan Bounty gewesen. Manchmal sollte man sich nicht zu sehr gegen Bunt streuben und einfach akzeptieren, dass man einfach die besten Karten aus allen drei Farben zusammenschmeißt, ein bisschen Fixing dazupackt und es ein Deck nennt.
Ich könnte mich jetzt eloquent darüber ausmehren, dass Paragon of the Amesha sowohl in 5c-Naya als auch GW-Aggro exzellent ist und seine Flexibilität der wichtigste Faktor im Entscheidungsprozess ist. In Wahrheit will ich aber stur GW-Aggro. Manchmal bin ich ein sehr stures Kind. Ich frage mich, wie viele Drafts ich noch brauche, um die perfekte Mischung aus flexibel und zupackend erreiche. Mein derzeitiger Status: „Uäääääh, ich will mein GW! Gib! Gib! Gib!“
Manchmal habe ich das Gefühl, dass GW in Conflux etwa so stark ist wie in Torment. Na ja, Might of Alara ist wohl ganz okay in beiden Archetypen. Ein Combattrick kann nie schaden.
Selbst im aggressivsten Deck werde ich wohl selten mehr als einen Pumpspruch spielen. Das ist persönliche Präferenz. Dass ich nicht 22 Kreaturen und zwei Spells spiele, verstärkt den Drang zu Filigree Fracture noch mehr. Die Fraktur wird oft automatisch zur Sideboardkarte degradiert, ich mag sie aber äußert gern im Maindeck. Ein Exemplar dieser Art erlaubt es einem oft, ein Out gegen ansonsten schwierig zu handlende Einzelkarten zu haben. Manchmal hat man einfach Behemoth Sledge, Sigil of Distinction, Necrogenesis oder von mir aus auch ein Where Ancients Tread vor Augen und ist froh, nicht völlig davon eingestampft zu werden. Der Nutzen gegen Esper und die Stone Rain-Funktion für Borderposts sind natürlich ebenfalls nicht zu verachten. Diese Karte hat mehr Ziele, als ihr denkt!
Hmnett. Aven Squire ist eine der wenigen weißen Commons aus Conflux, die einfach nur super sind. Zwei davon sind mehr als großartig und lassen vermuten, dass ich als Weißdrafter in der Minderheit bin.
Valeron Outlander (die übrigens aussieht wie Salma Hayek) lässt folgende Frage aufkommen: Wurde ich in GW manövriert oder habe ich das selbst angestellt? Was für Optionen hatte ich? Schaut euch noch einmal den Conflux-Booster an und entscheidet selbst.
Bone Saw ⇐ Ich werde nicht träge und belege rege die schräge Säge. (Besucht meine HipHop-Shows!) Forest
Wo stehe ich?
Das Gewohnheitstier in mir hat langsam, aber sicher Kontrolle über mich gewonnen. Ich bezweifle jedoch, dass ein anderer Weg erfolgsversprechender gewesen wäre. Hätte ich in zwei Boostern Fixing genommen, stünde ich jetzt auch nicht solider da. Ich glaube, ich kann mir keine Vorwürfe machen. Das ist aber meine subjektive Sicht, wenn ihr die Hände überm Kopf zusammenschlagt, kann ich das verstehen.
Spielen wir eine Runde Topfschlagen? Ich denke, es wird eine grüne Karte. „Warm!“ Eine Kreatur. „Wärmer!” Kein Fixer oder Cantrip. „Heiß!“ Für diese Karte kann man durchaus Rot splashen. „Höllisch heiß!“ Spellbreaker Behemoth! „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben einen Kühlschrank gewonnen!“
Warum? Versteht mich nicht falsch, Spellbreaker Behemoth ist eine echt starke Karte. Aber ihn über den Mini-Broodmate Dragon zu nehmen, wo ich eh aggressiv mit Splash sein will? Fail! Erstens habe ich schon einen Fattie für vier Mana und zweitens kann ich doch niemals eine moderat dicke Kreatur einem leichter auszuspielendem zwei zu eins vorziehen.
Inkonsequenz, ick hör dir trapsen. Crystallization ist kein falscher Pick per se, ich denke es ist sogar ein sehr guter. Aber ist es die richtige Wahl für unser Deck? Ich lehne mich aus dem Fenster und behaupte, dass Naya Hushblade vielleicht sogar einen kleinen Tick besser für mein Gesamtkonzept gewesen wäre. „Der Vollhorst wird doch jetzt nicht das gute Removal schlechtreden“. Nein, so weit gehe noch nicht mal ich. Ich habe aber das Gefühl, dass genau durch diesen Pick (okay, ich dramatisiere) mein Deck zu dem geworden ist, was es ist: Ein bisschen frühes Aggro, ein bisschen Removal, ein bisschen Fatties. Kurzum: Ein Haufen mit guten Einzelkarten und ohne Konzept. Ich mag solche Decks nicht.
Ist Yoda eigentlich dagegen oder dafür, seinen Erfahrungen zu vertrauen? Oder steht er da mehr neutral? Ich jedenfalls habe es (nicht) wie Yoda gemacht und mich daran erinnert, dass Vithian Renegades für mich oft die besseren Avalanche Riders waren. Spätestens jetzt ist meine Manbasis total im Hintern. Der richtige Pick wäre übrigens Valley Rannet gewesen, denke ich. Die Renegades in der dritten Runde auszulegen, schaffen nur die Menschen, die mit einer Manabasis von 3 Island, 4 Swamp, 5 Mountain, 2 Plains und 2 Forest zuverlässig in der dritten Runde Wooly Thoctar beschwören. Ich hasse diese Menschen.
Hier hingegen fällt die Wahl nicht schwer und auch die Möglichkeit, Fehler zu begehehen, ist praktisch nicht vorhanden. Wenn wir uns schon gen Midrange bewegen, dann doch bitte mit Kandidaten wie Enlisted Wurm, der hier auch höchst effektiv Akrasan Squire aufdecken kann. Ich stelle mir in diesem Moment Szenarios mit Bloodbraid Elf vor und beginne leise zu schluchzen.
Letztendlich schafft es doch noch der richtige Landcycler in den erhabenen Kreis, der sich mein Deck nennt. Immer noch nicht die solideste Sache, meine Manabasis, aber es nähert sich dem Idealwert an.
Deadshot Minotaur hat früh und spät Nutzen und ist auch ohne Rot brauchbar. (Lest selbst, das steht auf der Karte.) Er wird es wahrscheinlich ins Deck schaffen. Zusammen mit Filigree Fracture im Maindeck sollte Esper vom Himmel zu holen sein.
Da ich schon unendlich viele Fatties habe, entscheide ich mich für den Fixfattie (schönes Wort).
Wahrscheinlich hätte ich hier brav das Fixing nehmen sollen. Aber kennt ihr diese Momente, in denen man eigentlich noch das Ruder rumreißen, den Eisberg umschiffen und eine Stunde später sicher auf Haiti Eier schaukeln (die Geographen unter unseren Lesern fassen sich an die Stirn) könnte, aber unbedingt einen auf Rock'n'Roll machen will und mitten durch das Ungetüm durchwill? Das hier könnte mein persönlicher 14. April 1912 sein. Trivia: Ich bin am 14. April geboren, also passt es ganz gut in die wohl hanebüchenste Erklärung einer Entscheidung, seit es Draftwalkthroughs gibt.
1 Might of Alara
1 Crystallization
1 Trace of Abundance
1 Branching Bolt
1 Filigree Fracture
1 Oblivion Ring
1 Naya Panorama
6 Plains
4 Mountain
6 Forest
—Diese und weitere Karten gibt's bei:
Ein paar Anmerkungen: Ja, die Manabasis ist ein Desaster. Im Nachhinein würde ich folgende Änderungen vorschlagen: -1 Vithian Renegades, -1 Akrasan Squire, +1 Sigiled Behemoth, +1 Kaleidostone. Das Problem mit dem Deck war in der Tat seine Unfokussiertheit. Die kleinen Änderungen würden dem Deck wenigstens ein bisschen das Aggroelement nehmen und es mehr auf Fatties fokussieren. Den Draft kann ich leider nicht mehr rückgängig machen, also wird das Deck nicht ideal.
In der ersten Runde musste ich gegen ein kombolastiges Esper ran (Parasitic Strix, Sludge Strider und Konsorten zusammen mit Esperzoa und Call to Heel und Zeug). Eigentlich schätzte ich meine Chancen mit Branching Bolt, Vithian Renegades, Filigree Fracture und Deadshot Minotaur gar nicht so schlecht ein. Und es war wirklich so, dass ich viele seiner Schlüsselkarten entfernen konnte. Mein Problem: Ohne einen eigenen Plan konnte ich daraus keinen Nutzen ziehen und dümpelte mit meinen Viechern vor mich hin. 1-2 unehrenhaft entlassen, und das wohl verdient.