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Man lebt nur zweimal
von Nico Bohny
05.08.2009

Michael Jackson ist tot. Es lebe Michael Jackson! Ob nun im Radio, Fernsehen, PlanetMTG-Forum oder sonst wo – nach dem Ableben fängt der wahre Ruhm erst an. Leider ist der gute Michael anders als 2-Pac oder Faeries tatsächlich tot, was aber – wenn er doch nur eine Power von zwei oder weniger gehabt hätte – wunderbar als Überleitung zu meinem Artikel führen würde.


Ihr habt mich ja dazu verdammt, einen Artikel über ein mittlerweile ebenfalls totes Deck zu schreiben. Oder vielmehr eine Karte, die zwar – ähnlich wie Stars – erst mit dem Ableben seinen Effekt in vollem Umfang entfaltet – aber ohne Zorn, mit mehr Feen, mehr Kombo im Format in immer weniger Decks auftaucht. Ja, ihr habt es erraten, es geht nicht um James Bond in „You Only Live Twice“, ebenso wenig um zweilebige Persister, sondern um die allseits beliebte Wecklerche. In meinem alten Freundschaftsbüchlein habe ich denn doch einige Angaben zu unser aller Freund gefunden.









Rufname: Reveillark
Spitzname: Lark
Familienname: Elemental
Meine besten
Freunde:
der Siegi, der Mulli und die Sophie aus Glen Elendra
Hobbys: Herbeirufungen aller Art
Meine Lieblingstiere: Exocoetidae
Ich wohne in: LA Mentals (früher wohnte ich auch in Meadowgrain und anderen Orten, aber da werd ich nicht mehr gebraucht)
Was ich später
einmal werden
möchte:

tot






Nun, da wir den Protagonisten etwas besser kennenlernen durften, stürzen wir uns doch gleich direkt ins Abenteuer. Welche fiesen Halunken und Schurken unser Liebling denn auf seinen Irrfahrten bekämpfen wird, sehen wir hier:

Tier 1

Faeries: Gleich als Erstes der Endgegner. Beflügelte hübsche Damen verstehen es leider nur zu gut, unwissende Elementarlerchen zu verführen, vernaschen oder gar zu zerstören, abzuwerfen, zu neutralisieren. Lassen wir das. Next!

Cruel Control: Warum ein – oder zweifarbig spielen, wenn's auch mit allen fünfen geht. Wahlweise mit oder ohne Rupture Spire, aber solange Reflecting Pool und Vivids existieren, existiert auch dieses Deck.

Kombo-Elfen: Ich befürchte, die Zeit dieser grünen Schönlinge ist schon langsam abgelaufen. Zu viele Rassisten haben es auf dieses friedliche Goldfischvolk abgesehen. Trotzdem wohl immer noch ein Deck to beat.

Kithkin: Offensichtlich immer wieder gut genug. Schnell, konsistent, und doch noch ein wenig Late Game dank Ranger & Ranger. Wird wohl auch an den deutschen Nats unter dem allseits beliebten Namen „Weiße Würste“ wieder auftauchen.

Jund-Aggro: Wahlweise mit Blau…öhm…splash für Cryptic Command. Spielt mit Cascade übrigens.

Blightning: Hat wohl vor allem dank den zwei obersten Decks eine Berechtigung im Metagame. Trotz Burrenton Forge-Tender nach wie vor nicht so tot wie vermutet.

Tier 2

Doran, BG-Elfen: Allseits beliebter Mix aus Disruption und dicken Tieren. Simpel und in meinen Augen immer noch effektiv.

Time Sieve-Kombo: Lustig, einmal gesehen, gewusst wie dagegen spielen, tot. Aber lustige Decks werden nun mal immer gerne gespielt.

Elementals: Was Manuel Bucher an den Schweizer Nats gespielt hat, wird wohl auf Nachahmer treffen.

Merfolk: Vereinzelt anzutreffen und in meinen Augen ein ganz guter Sleeper.

Tokens: Ob nun schwarz-weiß (25 Länder, Spectral Procession, Tidehollow Sculler, Bitterblossom und so, ihr wisst ja) oder grün-weiß – immer noch stark. Ob stark genug…?

Tier 3

Mirror-Match:...


Zeit, Farbe zu bekennen

Weiß-Blau-Lark: Hat wohl genau zwei Vorteile (nebst zahlreichen Nachteilen) gegenüber den anderen Builds – Manabasis und Figure of Destiny. Mit der Figure kann man nämlich den Feen wenigstens ein wenig Early-Game-Druck aufsetzen. UW-Lark war dazumals mit Wrath of God ja ziemlich beliebt und stark – jedoch aufgrund der untervertretenen Feen und Cruel Controls. Diese Version würde ich im Übrigen mit Path to Exile, Knight of the White Orchid und Borderposts spielen.

Bant-Lark: Würde ich mit einigem an Acceleration spielen, um im Early Game ebenfalls etwas zu melden zu haben. Und wenn man schon Noble Hierarch und Birds of Paradise spielen würde, könnte man gleich auch Aven Mimeomancer um einen kleinen Auftritt bitten. Wie gut ist bitte der Mimeomancer...?! Nein, Quatsch. Die Berechtigung dieses Builds besteht in Hierarch/Bird into Great Sable Stag, um gegen Feen nach dem Boarden eine mögliche Waffe zu haben. Außerdem wäre Gaddock Teeg einmal mehr eine Option für ein solches Deck.

Weiß-(Blau)-Rot: Ob nun mit Splash für Mulldrifter oder ohne – der Plan, Balefire Liege oder Siege-Gang Commander zu reanimieren, ist nach wie vor verlockend. Man nannte es Boat Brew. Leider ist mit Mind Stone eine wichtige Manaacceleration verlorengegangen. Und obwohl Rot gut gegen Feen sei, sagt man, sind die Waffen Volcanic Fallout und Banefire doch eher suboptimal für ein eher langsames Deck mit einigem an Toughness-2-Tieren.

5-Color-Lark: Würde etwa dem ganz ursprünglichen Quick' n Toast ziemlich ähneln. In meinen Augen sollte man einen Fünffärber aber ganz auf Elementals bauen oder ganz auf Cruel Control, da ein Mittelding wohl – nebst den Feen – gegen beides andere verliert.

Esper-Lark: Und jetzt wird's konkret. Wie gut Agent Scully ist, sollte seit X-Files wohl bekannt sein – Makeshift Mannequin wäre ebenfalls eine wünschenswerte Option. Dass Esper-Lark gut gegen Cruel Control ist, wissen wir bereits aus alten Zeiten – das ändern auch Neuerungen wie Great Sable Stag nicht. Dass Esper-Lark gegen Feen besser aussieht als jedes andere Lark-Deck (was immer noch nicht gut ist, aber immerhin), liegt zwar nicht so offensichtlich auf der Hand, dafür in der schwarzen Disruption- und Removalfähigkeit. Noch konkreter:


4 Tidehollow Sculler
4 Meddling Mage
4 Kitchen Finks
3 Glen Elendra Archmage
2 Wall of Reverence
4 Reveillark
4 Mulldrifter

4 Cryptic Command
3 Makeshift Mannequin
3 Doom Blade

4 Reflecting Pool
4 Arcane Sanctum
3 Mystic Gate
3 Fetid Heath
4 Vivid Meadow
2 Vivid Creek
3 Plains
1 Island
1 Swamp


3 Negate
3 Ethersworn Canonist
3 Celestial Purge
2 Stillmoon Cavalier
2 Austere Command
1 Glen Elendra Archmage
1 Wall of Reverence

Diese und weitere Karten gibt's bei:



Warum denn...?

...Meddling Mage: Weil er einfach der beste Mann im Deck ist. Siehe unten bei Matchupbeschrieb.

...Wall of Reverence: Netter Alternativplan zu Zorn: Selbst mehr Tiere spielen. Überlebt Volcanic Fallout, blockt fleißig und ist rekursierbar. Noch Fragen?


...Glen Elendra Archmage: Obwohl man ihn oft rausboardet, macht er im ersten Spiel doch so einiges. Vor allem zusammen mit Meddling Mage (oder vor allem für den Mage) ein prima Schutzwall. Nach dem Boarden will man ihn einfach nie, nie, nie an Sower of Temptation verschenken.

...Makeshift Mannequin: Instant-Speed ist ganz gut in blauen Formaten. Und schaut euch doch mal die tollen Reanimierziele an!

Warum denn kein...?

...Sower of Temptation: Die fetten Jahre, in denen man einen Chameleon Colossus oder einen Doran vor die Flinte gesetzt bekam, sind vorbei. Gegen Volcanic Fallout, Lightning Bolt, Cloudthresher und und und will man die kecke Fee einfach nicht.


...Baneslayer Angel: Weil einfach kein Platz im Deck ist für den Mops. Und man sich gegen sehr wenige Decks im fünften Zug austappen will, um dann das Removal zu fangen.

...Path to Exile: Mir gefällt Doom Blade besser in dem Build. Das Land möchte man dem Gegner echt nicht gönnen.

...Shriekmaw: Weil Bananen einfach nicht gut genug sind gegen Feen. Feen wehren sich ähnlich wie Monty Python gegen Früchteangriffe – verärgert und tödlich.

Die Matchups

Feen: ~ 35%









Das Matchup steht und fällt einmal mehr mit dem Würfelwurf und der Frage, ob der Feenspieler im zweiten Zug Bitterblossom legen kann. Wenn man als Larkspieler beginnt, muss das Primärziel sein, dass sich ja keine Bitterblossom auf den Tisch verirrt. Sei dies nun mit Meddling Mage, Tidehollow Sculler oder nach dem Boarden mit Negate. Mit einem dieser Zweidrops auf der Hand sowie einem weiteren Zwei-oder Dreidrop kann man ganz gut Spiele stehlen, da man sehr hübsch die Spellstutter Sprite und Broken Ambitions (falls noch vorhanden) umsegeln kann. Aufgepasst vor Sower of Temptation und Puppeteer Clique.

Sideboard: –2 Wall of Reverence, –3 Glen Elendra Archmage, +2 Stillmoon Cavalier, +3 Negate

(Oder on the Draw Celestial Purge gegen Bitterblossom. Ja, ich weiß, Bitterblossom-Removal zu boarden, ist was Verwerfliches – aber in diesem Matchup muss es einfach sein.)


Cruel Control: ~ 65%









Sicherlich eines der besten Matchups. Da man genug Threats (Glen Elendra Archmage, Reveillark, Makeshift Mannequin) und Disruption (Tidehollow Sculler, Cryptic Command, Meddling Mage) hat, wird man früher oder später mal einen Archmage auf den Tisch kriegen. Dann muss man sich irgendwie noch um Volcanic Fallout kümmern (am besten via Meddling Mage) und die Sache ist gegessen.

Sideboard: –2 Wall of Reverence, –3 Doom Blade, +3 Negate, +Glen Elendra Archmage, +Stillmoon Cavalier




Kombo-Elfen: ~ 60%








Ebenfalls ein gutes Matchup. Im ersten Spiel ist's etwas heikel, da sollte man schon einen Meddling Mage auf Regal Force setzen können, sonst wird das nichts. Mit Tidehollow Sculler und Doom Blade, ab und zu auch mit Cryptic Command kann man sich diese Zeit erkaufen. Nach dem Boarden wird's dann mit Ethersworn Canonist ziemlich unfair…

Sideboard: –3 Makeshift Mannequin, –1 Glen Elendra Archmage, +3 Ethersworn Canonist, +Wall of Reverence

(Austere Command zu boarden, ist schlicht und einfach unnötig – schließlich will man seine Kanonisten und Co. nicht abräumen, zudem ist der Archmage gegen späte Path to Exile etc. immer noch besser.)



Kithkin: ~ 50%









Auch wenn man sich den Kithkin fast mit jedem Deck überlegen fühlt – ganz so einfach ist es leider nicht, dagegen zu gewinnen. Vor dem Boarden ist man knapp hinten, danach knapp vorne. Ajani Goldmane kann durchaus ein ernstzunehmendes Problem werden, Spectral Procession ist eh schon mal pfui, und auch ein später Ranger oder eine große Figure of Destiny kann ohne Lösung schnell mal tödlich sein. Gegen Ajani Goldmane helfen Stillmoon Cavalier, Meddling Mage und Tidehollow Sculler, gegen Spectral Procession vor allem Wall of Reverence. Alles in allem sehr interessant zu spielen.

Sideboard: –2 Glen Elendra Archmage, –3 Makeshift Mannequin, +2 Stillmoon Cavalier, +2 Austere Command, +Wall of Reverence


Jund-Aggro: ~ 50%







Je nach Version auch ein wenig besser oder schlechter. Meddling Mage ist hier etwas schwieriger einzusetzen, da einige Versionen neben Volcanic Fallout auch noch Jund Charm spielen. Beide sollten eigentlich im frühen Spiel nicht resolven, und schon gar nicht in einen kaskadierenden Elfen reingedeihen. Der Elf ist allgemein das Problem Nummer 1, da man den Temposwing, den er mit sich bringt, teilweise einfach nicht überlebt. Ansonsten kann man behutsam eins zu eins tauschen, mal wieder mit Kitchen Finks ein bisserl Zeit kaufen, und dann mit Reveillark endgültig die Ressourcenschlacht für sich entscheiden.

Sideboard: –3 Doom Blade, –X Glen Elendra Archmage (je nach Jund Charm/Volcanic Fallout) +3 Celestial Purge, +Wall of Reverence, +2 Austere Command (gegen nicht-blaue Varianten)


Blightning: ~ 55%








Dieses Matchup mag ich eigentlich auch ganz gut. Um den Anathemancer etwas abzuschwächen, sollte man im Late Game nicht wahllos Länder rauslegen. Nach dem Boarden sollte man mit Celestial Purge sehr sparsam haushalten – der Haupeinsatzbereich sollte Everlasting Torment oder ein früher Stigma Lasher sein. Mit Wall of Reverence sollte das Late Game in euren Händen sein.

Sideboard: –4 Meddling Mage, +3 Celestial Purge, +Wall of Reverence


So weit meine Matchupeinschätzungen und -erfahrungen. Obwohl ich das Deck im ersten Moment nicht sonderlich mochte, hat es mich dann ziemlich stark überzeugt. Spaß beim Spielen macht's ebenfalls. Die Niederlage gegen Feen ist zwar schmerzhaft, aber auch verkraftbar, wenn man die guten Matchups bedenkt. In dem Sinne: Ich will mindestens fünf davon in den deutschen Nationals-Top-8 sehen. Enttäuscht mich nicht. Ach, und wenn wir schon bei fünf sind... Und beim Thema „Man lebt nur zweimal“...

Top 5: Meine Lieblings-Persist-Filme


5.

Braindead: Oldie but Goldie. Wenn man als Zombie ganze Hunde verspeist, dann ist man ein guter Zombie.

4.

Dawn of the Dead: Wenn in einem Film von Hochhäusern aus auf Zombies gegolft wird, dann ist es ein guter Film.

3.

Shawn of the Dead: Ich mag diesen britischen Humor. Schwarz und böse.

2.

From Dusk Till Dawn: Dass die Zombies und Vampire neben dem schönen Schlangentanz und dem gut bewaffneten Sex Machine nur Nebenrollen besitzen, sagt wohl alles über die Qualität dieses Filmes aus.

1.

Invasion der Zombies: Der allerallerbeste Zombiestreifen aus den 70ern, den wohl leider nur wenige von euch kennen werden. Erhält zudem meinen persönlichen Preis für den besten Zombie aller Zeiten (nämlich Guthry) und die beste Storyline (wer sich Naturverbrechen schuldig macht, muss sterben).





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