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Rückblick
von Florian Koch

Elvis has left the building

Die DM ist vorbei. Hier in der Stadthalle Aschaffenburg spielen die letzten Unverwüstlichen ihre Drafts zu Ende und Morgen geht es zurück in die Heimat. Zeit, kurz auf die DM 2009 zurückzuschauen.

Eigentlich begann die DM schon am Donnerstag, nicht das Main Event, aber die Grinder. Tradtitionell beginnen die Grinder morgens in aller Frühe lange bevor die Coverage ankommt. Dieses Jahr erfreuten sich diese Last Chance Qualifier hoher Beliebtheit, insgesamt kamen zehn zu Stande. Zweimal wurde gedraftet und die anderen acht wurde allesamt im Standard gespielt. Einer der Glücklichen sollte uns später in der Top 8 wiederbegegnen.

Am Freitag ging es dann richtig los, es gab einen PTQ mit 96 Leuten und natürlich die Deutsche Meisterschaft. Die Favoriten wie Sebastian Thaler, Simon Görtzen, Jan Rueß und Alex Fanghänel taten sich wieder einmal schwer, was bei einer DM ja kein Novum darstellt. Am Ende des Tages fand sich mit Thomas Steeger ein relativ Unbekannter als einziger ungeschlagen am oberen Ende der Standings wieder. Bekanntere Gesichter gab es unter den 6-1ern: Florian Pils und Tobias Gräfensteiner gehörten zu dieser Kategorie. Währenddessen gewann Philipp Volk den PTQ.

Welchen Ausblick die meisten Spieler nicht hatten

Ganz besonders waren wir am Samstag gefordert. Da ging es nämlich offiziell schon um 8:45 los, dumm nur, dass Halle erst um 9:00 öffnete. Die Offiziellen hatten aber erstaunlicherweise Nachsicht mit den Spieler, so dass es dann gegen 9:15 mi dem Draft losging. In dieser Disziplin unbezwungen waren Philipp Baum, Philip Passin und Andreas Schraut, zur Top 8 reichte es letztlich allerdings nur für Andreas.

Kurz nach Beginn der 13. Runde standen dann auch schon die ersten Teilnehmer der Finalrunden fest. Tobi Gräfensteiner und Florian Pils brauchten nicht groß zu rechnen, um festzustellen, dass ein Draw für sie alles klarmachen würde. Weniger Glück hatte Andreas Schraut, der runtergelost wurde, verlor und noch einmal zittern muss. In der 14. Runde war dann für einige Spieler ein Showdown angesagt. Am unglücklichsten kam dabei wohl Jan-Philipp Budde weg. Mit 30 Punkten hätte ein Draw sicher gereicht, aber er wurde hochgelost. Normalerweise kein Grund zur Trauer, aber an dieser Stelle erwischte er Florian Pils, der sich ausgerechnet hatte, dass sein Freund Sebastian Thaler wohl nur noch Chancen auf das Erreichen der Top 8 hatte, falls er selbst Jan-Philipp Budde besiegen würde. Und genau das tat er dann auch. Schade für Jan-Philipp, Glück für unseren späteren deutschen Meister, der dann auch tatsächlich sein Match gewinnen konnte.

Und was sie ebenfalls verpasst haben

Letztlich gab es einen klaren Cut bei 31 Punkten. Die Top 8 setzte sich letztlich zusammen aus: Florian Pils, Lino Burgold, Sebastian Kuchenbecker, Tobias Gräfensteiner, Andreas Schraut Thomas Steeger, André Luff und Sebastian Thaler. Unterdessen wurde auch noch Legacy gespielt. Tatsächlich waren am zweiten Tag bei dieser Veranstaltung mehr Spieler und vermutlich auch mehr Zuschauer als im Main Event. Das große Legacy-Turnier auf der DM ist eben jedes Jahr ein ganz eigenes Highlight. Die Gewinner dieses PtG-StW Turniers hießen Martin Stefes und Michael-Andrej Boness. Sie pilotierten Zoo und Goblins, also ausschließlich aggressive kleine Biester.

Schlussendlich kam es dann zum Sonntag, der auch immer noch stattfindet. Die Deutsche Meisterschaft war mittlerweile auf acht Teilnehmer reduziert worden und im stillen Kämmerlein wurde der deutsche Meister ausgefochten. Zwischen Lino und André sollte ein Mirrormatch stattfinden, aber letztlich wurde es ein ziemlich Gemetzel. Grund dafür war wohl nicht nur die größere Erfahrung von Lino, sondern auch seine etwas beeindruckender Draws. Bei dem Match zwischen Thaler und Pils war vorher nicht klar abzusehen wer vorne liegen würde. Die Experten hatten zwar vorher alle leichte Vorteile bei Sebastian gesehen, aber beim ausgiebigen Testen am Vorabend präsentierte sich das Match doch als eher ausgeglichen. Die Experten behielten Recht und Florian das Nachsehen. Die anderen beiden Matchups waren absehbar deutlich eindeutiger. Thomas Steegers Cruel Control war ohne Great Stable Stags keine Herausforderung für Sebastian Kuchenbeckers Feen und das andere Cruel Control von Andreas Schraut war ebenfalls ein gutes Matchup für Tobis Time Sieve Deck.

Coverage bei der Arbeit

In dem ersten Halbfinale hatte Lino dann weniger Glück mit seinen Draws und so verlor er nach durchaus spannenden Spielen gegen Sebastian. Auf der anderen Seite war Time Sieve für Sebastian Meervölker mehr Opfer als Gegner. Das war dann auch, dass man erwarten musste, wie sich das Spiel um Platz drei gestalten würde. Im Matchup gegen Time Sieve machen die weißen Würste normalerweise ihrem Namen alle Ehre. Am Ende zeigt Tobi zwar zweimal, was sein Deck eigentlich tun soll, aber in den anderen drei Spielen präsentierte sich sein Deck von der schlechteren Seite während Lino teilweise traumhafte Kurven legte.

Kommen wir schlussendlich zum Finale. In einem wirklich spannenden Match besiegte Sebastian Thaler Sebastian Kuchenbecker 3-1 und wird damit auf den Weltmeisterschaften in Rom ein starkes deutsches Team anführen. Sebastian Kuchenbecker ist zwar ein wenig der X-Faktor, aber Lino Burgold hat diese Saison schon gezeigt, dass er durchaus ein richtig guter Magicspieler ist. Wer weiß, vielleicht heißt der Rookie of the Year am Ende des Jahres ja Lino Burgold. Der Käpt'n hat den Titel ja auch schon gewonnen. Also: Go go go Team Deutschland!


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