|
|
Limited Die ganze Wahrheit, erste Hälfte von Jan Schmidt |
29.09.2009 |
Wie gewinnt man einen Grand Prix? Diese Frage werde ich in diesem Bericht beantworten. Ich warne euch aber gleich, das Wörtchen Glück wird im Folgenden zu einem inflationären Gebrauch kommen!
|
Der wichtigste Schritt ist zunächst einmal, dass man überhaupt antritt. Das war bei mir ursprünglich gar nicht so sicher. Eigentlich spiele ich lieber Constructed-Grand-Prix, bei meinen fünf Grand-Prix-Teilnahmen war bis jetzt auch nur einmal Limited dabei. Nicht dass ich was gegen Limited hätte, Drafts sind super, aber der Sealed-Teil vorher sagt mir nicht so zu. Doch nachdem sich in der zweiten Jahreshälfte einfach kein Constructed-GP finden lassen wollte, fiel kurzerhand dann die Entscheidung, ein Ticket in der Sealed-Lotterie und eins für Prag zu lösen.
Am Donnerstagmorgen machen wir, das sind Michael Filller, Patrick Wintrich, Marvin Habermann und ich, uns also mit dem Bus auf nach Prag. Von Nürnberg aus gibt es glücklicherweise eine Direktverbindung, mit der man in knapp vier Stunden in der tschechischen Hauptstadt ist. Angekommen geht es für Michael, Patrick und mich zu dem 200 Meter von der Site entfernten Hotel, während Marvin sich den Münchnern um Jürgen Stephan anschließt, die in einem nahen Hostel übernachten. Am Nachmittag geht es direkt weiter in die Prager Innenstadt. Hier mal ein paar Eindrücke aus der Prager City, gehört ja auch irgendwie zu einem Grand Prix:
Die berühmte Karlsbrücke mit dem Hradschin (dem Schlossberg) im Hintergrund wird natürlich auch abgelaufen:
Eine hohe Fast-Food Dichte:
Am nächsten Tag geht es dann noch auf den Schlossberg, von dort hat man einen guten Ausblick über die Stadt:
Am Abend steht dann die Anmeldung für das eigentlich Reiseziel, den Grand Prix, an. Obwohl das Messegelände etwas verlassen wirkt, ist die Site doch sehr nett, man ist Schlimmeres gewohnt:
Als wir dann am nächsten morgen zur Site kommen, sind wir etwas überrascht. Wir hatten mit maximal 1200 Spielern gerechnet, letzendlich haben sich aber 1543 Sealed-Willige eingefunden. Nach den üblichen Verzögerungen geht es los: Pool aufmachen und registrieren, meine Deckbox zusammenbauen, die Deckbox von meinem Gegenüber zusammenbauen, seinen Pool kontrollieren und die Karten weitergeben. Nach dreifachem Weiterreichen halte ich Folgendes in Händen:
|
1 Armored Ascension
1 Glorious Charge
1 Griffin Sentinel
1 Holy Strength
1 Palace Guard
1 Razorfoot Griffin
1 Siege Mastodon
1 Silvercoat Lion
1 Solemn Offering
1 Undead Slayer
1 Veteran Armorsmith
1 Veteran Swordsmith
1 Cancel
1 Clone
1 Convincing Mirage
1 Coral Merfolk
1 Disorient
1 Flashfreeze
1 Ice Cage
1 Jump
1 Levitation
1 Mind Control
1 Negate
1 Ponder
1 Sage Owl
1 Serpent of the Endless Sea
1 Sleep
1 Tome Scour
1 Unsummon
1 Bountiful Harvest
1 Borderland Ranger
2 Centaur Courser
1 Deadly Recluse
1 Emerald Oryx
2 Fog
1 Giant Spider
1 Llanowar Elves
1 Might of Oaks
1 Naturalize
1 Prized Unicorn
1 Runeclaw Bear
|
1 Acolyte of Xathrid
1 Assassinate
1 Black Knight
1 Bog Wraith
1 Child of Night
1 Deathmark
1 Doom Blade
1 Duress
1 Hypnotic Specter
1 Kelinore Bat
1 Megrim
1 Relentless Rats
1 Tendrils of Corruption
1 Unholy Strength
1 Vampire Aristocrat
2 Warpath Ghoul
1 Zombie Goliath
2 Berserkers of Blood Ridge
1 Burning Inquiry
1 Chandra Nalaar
1 Dragon Whelp
1 Fiery Hellhound
1 Jackal Familiar
1 Kindled Fury
1 Seismic Strike
1 Shatter
1 Sparkmage Apprentice
1 Stone Giant
1 Trumpet Blast
1 Viashino Spearhunter
1 Warp World
1 Wall of Fire
1 Yawning Fissure
1 Demon's Horn
1 Dragon's Claw
1 Rod of Ruin
1 Gargoyle Castle
1 Terramorphic Expanse
|
|
Beim ersten Durchschauen fällt mir natürlich Chandra Nalaar auf. Nach näherer Betrachtung der Tiefe und Spielstärke der anderen roten Karten steht fest, dass ich zumindest hinter den Punkt „Random Planeswalker Spoiler“ einen Haken machen kann. Nun gilt es nur noch eine Zweitfarbe zu finden. Blau sieht auf den ersten Blick auch interessant aus: Mind Contol, Clone und Sleep, außerdem die im Sealed sehr staken Counter Cancel, Negate und bedingt auch Flashfreeze. Doch beim Zählen der Kreaturen wird ein Problem deutlich: Es gibt Clone und... sonst nichts. Also ab zu Weiß, eine von mir in M10 sehr geschätzte Farbe. Bei diesem Pool ist da aber nix zu wollen, die Farbe ist weder besonders tief, noch besonders stark. Bleiben also noch Grün und Schwarz. Grün hat zwar einige solide Karten, aber weder besondere Spoiler, noch, welch Überaschung, irgendwelches Removal. Schwarz hingegen besitzt zumindest ein paar Removal und eine ausreichende Tiefe. Das führt zu folgendem Deck:
| | | | 1 Gargoyle Castle
7 Mountain
8 Swamp
1 Terramorphic Expanse
2 Berserkers of Blood Ridge
1 Black Knight
1 Bog Wraith
1 Child of Night
1 Dragon Whelp
1 Fiery Hellhound
1 Hypnotic Specter
1 Kelinore Bat
1 Sparkmage Apprentice
1 Stone Giant
1 Viashino Spearhunter
2 Warpath Ghoul
1 Zombie Goliath
1 Assassinate
1 Chandra Nalaar
1 Deathmark
1 Doom Blade
1 Duress
1 Rod of Ruin
1 Seismic Strike
1 Tendrils of Corruption
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Ein paar Karten schaffen es nicht ganz: Jackal Familiar stellt sehr starke Vorausetzungen an das Deck (viele frühe Kreaturen), die hier nicht erfüllt sind. Unholy Strength und Shatter sind ordentliche Sideboard-Karten. Kindled Fury und Trumpet Blast sind in den relativ unfokussierten Sealeddecks zu speziell um hier mit einem Maindeck-Platz bedacht zu werden. Wall of Fire und Vampire Aristocrat schaffen es knapp nicht, die anderen Kreaturen auf der drei sind einfach stärker.
Während des einen Byes teste ich das Deck gegen die UGx-Builds von Marvin und Michael und beginne bald, mich mental schon mal auf Sideevent-Drafts einzustellen. Die Spiele laufen alle ungefähr gleich: Ich spiele ein paar Removal, sie ziehen Karten und legen neue Kreaturen nach, die alle größer sind als meine. Außer mit Chandra habe ich nie wirklich eine Chance. Dementsprechend motiviert geht es ins Turnier. Ich werde jetzt übrigens nicht jedes Spiel einzeln Play-by-Play durchkauen, das ist im Sealed einerseits meistens nicht sehr spannend und andererseits habe ich mir auch keine Notizen gemacht. Hier also die Kurzfassung:
Die zweite Runde wird dann doch erstaunlich einfach, beziehungsweise glücklich, mit zweimal Chandra Nalaar gewonnen. Der Plan war also, immer Chandra zu ziehen, dann würde das Ganze schon laufen.
Mein italienischer Drittrundengegner macht es mir da schon schwieriger und legt erst mal Great Stable Stag, Ant Queen und Djinn of Wishes auf den Tisch, die ich ohne Chandra nicht abarbeiten kann. In den zwei folgenden Spielen fängt er dann aber an, seine Kreaturen einfach wegzuwerfen, so greift er zum Beispiel mit dem für mich zu dem Zeitpunkt prolematischen Great Stable Stag in meine frisch gespielten Berserkers of Blood Ridge an. Dass er den Djinn of Wishes nur in seinem Zug aktiviert (Island, Essence Scatter, Cancel), macht es auch nicht besser.
Der nächste Gegner lässt sich wieder, trotz Ant Queen und Overrun, 2-0 ohne große Gegenwehr besiegen. Nach den Spielen zeigt er mir noch Earthquake und Pyroclasm, die er zum Glück nie gezogen hat, und meint: „I have a Deck that beats your's easily!“ Wenn Magic doch nur so einfach wäre.
In der nächsten Runde gibt es erst einmal ein Tardiness-Gameloss für meinen Gegner. Der Zuspätkommer stellt sich dann als lustiger Bulgare mit einem für mich eher weniger lustigen WR-Deck heraus. Das Spiel ist irgendwann etwas gestallt, dann klopft er auf sein Deck und kündigt „Baneslayer Angel!“ an. Er zieht, schüttelt den Kopf und legt Land. Ich denke er macht Spaß, aber nur so lange, bis er nächsten Zug fünf Mana tappt und den Engel auf den Tisch packt. Ich muss einen Angriff über mich ergehen lassen und kann ihn dann mit Assassinate abstellen. Er hat aber direkt Serra Angel nachgezogen, der mir ein paar Schaden zufügt, bevor ich ihn ebenfalls töten kann. Als er dann aber Magebane Armor und Magma Phoenix (Ich bin auf drei Leben...) nachlegt, bin ich reichhaltig bedient und freue mich schon auf das entscheidende Spiel. Nachdem wir dort alles abgetauscht haben, lege ich auf ein – bis auf Magebane Armor bei ihm – leeres Board Chandra und pinge ihn auf elf. Er legt im Gegenzug Dragon Whelp und rüstetet es aus. Ich denke, jetzt ist es gelaufen, da ich nichts anderes machen kann, als ihn auf zehn zu pingen und den Zug abzugeben. Er spielt in seinem Zug Baneslayer Angel und greift... mich an. Ich gehe in meinen Zug, aktiviere Chandras Ultimate und er fragt: „She does ten Damage to me?“ „Yes.“ „Then I misplayed it.“. So viel zum Thema Glück.
Mein nächster Gegner hat zwar ein relativ solides GW-Aggro-Deck, aber er kann seine Karten zum Glück nicht gewinnbringend einsetzen. Als ich zum Beispiel mit meinem Child of Knight seinen Runclaw Bear blocke, spielt er direkt Harm's Way, um seinen Bären zu retten. Eine andere Kreatur hatte ich nicht auf dem Tisch. Auch als er Ajani Goldmane legt und ich denke, jetzt ist es vorbei, greift er nach einfachem Pump mit allem an, so dass ich gut abtauschen kann und Ajani im Gegenzug mit Dragon Whelp töte. So stehe ich ohne viel Zutun schon 6-0, was irgendwie fast mehr ist, als zu erwarten war.
Im Anschluss geht es wieder gegen einen Italiener, der das gierige GWrb-Deck mit Fireball und Doom Blade als Splash spielt. Die zwei Spiele verlaufen allerdings erneut relativ unspektakulär. Er hat zwar wie fast jeder meiner Grün spielenden Gegner Ant Queen und Overrun, aber nachdem diese abgestellt und er Overrun zum Glück nicht gezogen hat, kann ich ihn einfach mit Gargoyle Castle töten. Im zweiten Spiel hat er weder den einen noch den anderen Splash, also auch entsprechend wenig Removal und nachdem seine dicken Tiere tot sind, kann ich ihn wieder gemütlich umhauen und bin zum ersten mal beim zweiten Tag eines Grand Prix dabei.
Als ich in der nächsten Runde zum Pairings-Board komme, lese ich zum ersten Mal in diesem Turnier einen bekannten Namen: Michal Hebky. Ich würde euch jetzt ja gerne davon erzählen, wie ich den Pro-Tour-Finalisten in spanneden Spielen ausspiele. Die Realität sieht aber etwas anders aus. Er hat ein solides Bw-Deck, verliert jedoch aufgrund von Manaproblemen das erste Spiel. Er boardet einige Karten und gewinnt relativ knapp das zweite Spiel mit seinem nunmehr schwarzroten Deck. Im dritten Spiel ist das Glück wieder auf meiner Seite, er zieht seine Länder nicht und ich gewinne erneut viel zu einfach. Danach erzählt er mir, dass er während der Byes festgestellt hat, dass er sein Deck etwas verbaut hatte, und deshalb immer für Spiel 2 und 3 umboardet. Damit ist er mein einziger Gegner, gegen den Deathmark, zumindest teilweise, eine tote Karten war.
In der letzten Runde geht es mit Gottlieb Yeh dann gegen den ersten Deutschen des Wochendes. Er spielt ebenfalls ein BW-Deck, von dem ich aber nicht so viel sehe. Ihr könnt euch sicher denken, was passiert: Er nimmt Mulligans, zieht die Länder nicht so, wie er sie bräuchte, und leistet deutlich weniger Widerstand, als man in der neunten Runde eines Grand Prix wohl erwarten sollte. Einen Bock zum Abschluss des Tages leiste ich mir aber doch noch, indem ich mit Sparkmage Apprentice und Child of Night in seine Wall of Bones angreife. Immerhin habe ich damit bei den Zuschauern, also unseren bereits gedroppten Mitfahrern, für einen Lacher in sonst eher trostlosen Spielen gesorgt.
Der erste Tag ist also überstanden, und es geht mit perfektem Ergebniss in den zweiten Tag! Ich bin etwas überrascht, so viel habe ich dem Deck nicht zugetraut, aber mit genug Glück ist ja scheinbar alles möglich. Die Stimmung am Abend ist dann auch entsprechend gut, zumal es einige andere Deutsche (insgesamt 35) ebenfalls in den zweiten Tag geschafft haben, darunter auch der Erlanger Lukas Tajak, der ebenfalls 9-0 steht. Zum Abschluss des Tages gibt es dann noch ein Bier und Essen im Hotelrestaurant und der zweite Tag kann kommen...
Meinen ersten zweiten Tag starte ich etwas besorgt. Ich hatte schon zu oft miterlebt, wie aus einem 9-0 ein mageres 10-5 wurde. Manch einer mag sich noch an Patrick Lutz erinnern, dem dies schon zweimal gelang. Während ich also auf das 2-4 hoffe, wird mir von allen Seiten erklärt, dass ich mich damit nicht zufrieden geben könne. So mache ich mich also mit gemischten Gefühlen auf zum ersten Drafttisch, an dem außer mir noch die anderen fünf Spieler mit perfektem Tag 1 und zwei Spieler mit 24 Punken sitzen. Die bekanntesten Spieler sind wohl der Japaner Yuuya Watanabe und Marcio Carvalho aus Portugal, aber auch Namen wie Hannes Kerem, Richard Parker, Mark Dictus, Ognjen Cividini und Lukas Tajak sind nicht ganz unbekannt. Bis auf Lukas und mich haben zumindest schon alle Pro-Punkte, und das auch nicht zu knapp.
Wenn mir gestern jemand gesagt hätte, dass ich meinen zweiten Tag am ersten Drafttisch des Grand Prix beginne, statt enspannt das Legacy-Turnier zu spielen, den hättte ich für verrückt erklärt. Nun ist es nun mal anders gekommen und ich will meine Chance nutzen.
Vom Draft selbst ist schnell berichtet: Ich nehme als First Pick Merfolk Looter über Assassinate und Honor of the Pure und versuche zuerst möglichst nur blaue Karten zu draften. So nehme ich zum Beispiel als dritten Pick Snapping Drake über Parcifism. Nach und nach stellt sich aber heraus das Weiß, Blau und Rot offen sind. Ich entscheide mich für UW und plane ein recht kontrolllastiges Deck. Das erklärt auch warum ich einmal Sleep passe, obwohl die Karte am Ende doch ganz gut in mein Deck gepasst hätte. Im dritten Booster mache ich dann leider Chandra Nalaar auf, werde aber, nachdem ich meinen Vortags-VIP weitergeschoben habe, mit einem Serra Angel getröstet.
Am Ende halte ich folgendes recht solides, aber unspektakuläres UW-Deck in Händen:
| | | | 1 Alluring Siren
3 Griffin Sentinel
1 Illusionary Servant
2 Merfolk Looter
1 Rhox Pikemaster
1 Serra Angel
1 Siege Mastodon
1 Silvercoat Lion
1 Snapping Drake
1 Wall of Frost
2 Wind Drake
2 Cancel
1 Divination
1 Divine Verdict
1 Harm's Way
2 Ice Cage
1 Pacifism
8 Plains
9 Island
|
1 Jump
1 Wall of Faith
1 Coral Merfolk
1 Horned Turtle
2 Palace Guard
3 Serpent of the Endless Sea
| —Diese und weitere Karten gibt's bei:
|
|
| | | | |
|
Ein 2-1 sollte mit dem Deck durchaus möglich sein, wenn auch nicht sicher. Während Lukas direkt das Feature-Match gegen den Japaner bekommt, scheint meine Aufgabe, ebenfalls in der Feature-Match-Area, lösbarer:
Runde 10: Hannes Kerem
Mein erstes Feature-Match ist irgendwie kein wirkliches, da der Japaner dann doch deutlich mehr Zuschauer anzieht als wir zwei. So können wir relativ enspannt unter den Augen ein paar unserer Mitfahrer in den Tag starten. Das erste Spiel des Tages gegen das GB-Deck des Estländers beginnt vielversprechend: Während seine Bärchen untätig am Boden verharren, fangen meine Griffin Sentinel an, an seinen Lebenspunkten zu nagen. Irgendwann tappt er dann sechs Länder und spielt Lurking Predators. Die Karte hatte ich glücklicherweise schon in Aktion gesehen und wusste um ihre Stärke. Mein Cancel kommentiert Hannes entsprechend auch mit: „That was my winning option!“. Danach fliegen meine Kreaturen das Spiel relativ gefahrlos heim.
Im zweiten Spiel legt er anfangs nur Länder und ich starte mit Turn 3 Griffin Sentinel, Turn 4 Griffin Sentinel und Turn 5 Griffin Sentinel. Er zögert etwas und spielt dann aus Ermangelung anderer Ziele Doom Blade auf einen Sentinel. Ich spiele Wind Drake, aber er hat direkt die nächste Doom Blade. Also denke ich, der Weg ist frei, und lege Serra Angel... der direkt von Doom Blade Nummer 3 getötet wird. Kreaturen gibt es dafür auf Hannes Seite immer noch nicht, so dass er irgendwann Gravedigger ohne Ziel spielen muss. Dementsprechend einfach haben es meine verbliebenen Flieger, ihn totzupingen. Nach dem Match verrät er mir, dass er mit seinem Deck nicht besonders zufrieden ist. Drei Doom Blade sind zwar schon ziemlich stark, aber über den Rest schien der Beinahe-„Rookie of the Year“ nicht besonders glücklich.
Runde 11: Yuuya Watanabe
Er bedeutet mir, kurz zu warten, da er wieder mit einem Feature-Match rechnet, zumal wir die einzige Partie sind, bei der beide Spieler 10-0 stehen. Diesmal geht der Kelch aber an mir vorüber und wir können anfangen zu spielen. Im ersten Spiel finde ich keinen Merfolk Looter und kann mit seinem guten Bu-Deck einfach nicht mithalten. Eine Chance habe ich noch, als ich Alluring Siren ziehe und so seine kleineren Bodenkreaturen in mein Siege Mastodon angreifen lassen will. Er hat aber die Pithing Needle schon bereit und so gehen wir ins zweite Spiel.
Dieses Mal finde ich mich leider auf der falschen Seite des Tisches wieder. Nun bin ich es, der zu viel oder zu wenig Land zieht, und ich verliere relativ unspannend, da sich zu meinen drei Ländern auf der Starthand einfach kein weiteres finden lässt. Ich verlasse relativ geknickt den Tisch, aber irgendwann muss ich ja mal ein Spiel verlieren. Nur die Panik, aus dem 10-0 ein 10-5 zu machen, wächst langsam.
Runde 12: Richard Parker
Sein Deck ist wie meines blau-weiß, mit einen wesentlichen Unterschied: Ich habe zwei Merfolk Looter, er nicht. Diese laufen im ersten Spiel auch gleich zur Höchstform auf. Er legt zwar irgendwann Sphinx Ambassador und ich muss mich einmal schlagen lassen, dann habe ich aber Ice Cage und kann in die Offensive gehen. Meinem Serra Angel hat er nichts mehr entgegenzusetzen.
Ich boarde Serpent of the Endless Sea und hoffe das Beste, sein Deck erschien mir immerhin auch nicht allzu stark. Im zweiten Spiel baue ich mir mit Siege Mastodon und Wall of Frost eine ordentliche Defensive auf, dann aber kommt eine Karte, die mich kalt erwischt:
Levitation! Die stellt meine Wall of Frost gleich komplett ab und verwandelt auch seine schlechteren Kreaturen wie Silvercoat Lion in echte Bedrohungen. Ich rechne damit normalerweise eher in einem UG-Deck und bin entsprechend überrascht. Ich kann mich zwar noch stabilisieren, aber auf den nachgelegten Sphinx Ambassador habe ich keine Antwort.
Das dritte Spiel läuft hingegen wie geplant: Ich habe einen Merfolk Looter, den er, wie zu erwarten war, nicht abstellen kann. Der dadurch erzeugten Kartenqualität hat er nichts entgegenzusetzen, und nachdem er weder Levitation noch Sphinx Ambassador zieht, ist es geschafft: Ich bin im Geld. Überglücklich verlasse ich den Tisch. Die Pflicht ist erfüllt, jetzt kommt die Kür...
[Aber noch nicht ganz jetzt. Teil 2 folgt am Freitag! – TobiH]
Kommentiert.in unserem Forum
|
|
[ drucken ] |
Weitere Artikel/Berichte von Jan Schmidt
|
|
|