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Extended
Austin Power Rangers, Teil 2
von Nico Bohny
29.10.2009

Mit einem 6-2 vom Vortag und somit dem 30. Rang im Rücken, einem guten Deck im Schlepptau und dem mehr oder weniger gut angewöhnten Schlafrhythmus kann doch eigentlich gar nicht so viel schiefgehen an einem zweiten Tag. Dachte ich mir zumindest. Nach dem Draft war ich davon sogar überzeugt:


3 Island
13 Mountain
Soaring Seacliff
Arid Mesa

2 Highland Berserker
2 Plated Geopede
2 Warren Instigator
3 Welkin Tern
Molten Ravager
Goblin Ruinblaster
Shatterskull Giant
Kazuul Warlord
Geyser Glider
2 Tuktuk Grunts

Burst Lightning
3 Slaughter Cry
2 Zektar Shrine Expedition


Into the Roil
Paralyzing Grasp
Ior Ruin Expedition
2 Cancel

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Der Draft begann mit einem eher schwachen Booster mit Valakut, the Molten Pinnacle und Geyser Glider, von welchen ich dann den Glider pickte, da ich mich im ersten Booster noch nicht gerne für ein einfarbiges Deck verpflichte. Wäre schlussendlich zwar der bessere Pick gewesen, aber das kann man im Vorhinein halt nie wissen. Das Deck wurde dann aber echt gut – schade, dass ich für die beiden Warren Instigator weder Equipment, Enchantments oder Teetering Peaks ergattern konnte. Trotzdem war mit den beiden Tuktuk Grunts (die nebst ihrem wichtigen Goblin-Typ auch noch Allies sind) ein Potenzial zu irren Starts vorhanden.

Runde 1 – Shimizu, Naoki [JPN] – Rot/Schwarz

Der gute Japaner mit dem guten Deck. Das hätte zum Auftakt des Tages nicht unbedingt sein müssen. Im ersten Spiel kann er meine kleinen Männer mit seinen Skorpionen ganz gut in Schach halten, als ich dann auf Luftangriff ausweiche, pustet er mir mit Marsh Casualties fünf meiner getreuen Kämpfer um, als wären es aneinandergereihte Dominosteine. Diesem japanischen Argument (einem sogenannten argumentum ad verecundiam) habe ich wenig entgegenzusetzen, und so mischen wir zum zweiten Spiel. Meinen Second-Turn-Warren Instigator entsorgt er via Seismic Shudder, meinen zweiten im dritten Zug ebenfalls. Ich muss auf Teamarbeit umstellen, was mir dank Kazuul Warlord ganz gut glückt, und versohle ihn trotz Marsh Casualties und einem Vampire Nighthawk ganz ordentlich.


Nachdem ich all das Massremoval gesehen habe, müssen die Instigators und seine Toughness-1-Kollegen das Feld räumen und dem blauen Plan (2 Cancel, Into the Roil, Paralyzing Grasp, Ior Ruin Expedition) ihre Plätze überlassen. Es folgt ein traumatischer (nicht zu verwechseln mit traumhafter) Mulligan auf vier. Das fühlt sich etwa an wie ein Tritt in die Bouncing Beebles. Trotzdem entwickelt sich das Spiel so, dass ich Vampire Nighthawk wacker gegenracen kann und zum Ende mein Board so mit Allies zugepflastert habe, dass ich das Spiel im nächsten Zug via Slaughter Cry gewinnen kann, wenn mein Gegner keine zwei Tiere nachlegt. Oder eben den Murasa Pyromancer, den er von oben zieht. Mit dem chumpblockt er dann auch (sonst hätte es immer noch gereicht) und zieht ein weiteres Removal von oben (sonst hätte es immer immer noch gereicht). Nun fühle ich mich zum Auftakt des Tages mindestens krankenhausreif geschlagen.

0-1

Runde 2 – Meertens, Job [NLD] – irgendwas mit Grün

Trösten kann mich nur noch der gute Affinity-Holländer, gegen den ich am Vortag gespielt habe. Auch hier starte ich mit einem Mulligan. Wie ein wahrer Gentleman nimmt er aber selbst Mulligans, misst Landdrops, spielt komische Karten in seinem Draftdeck, und lässt mich ohne Gegenwehr 2-0 gewinnen. Ich mag den Kerl! Danach bleibt uns noch etwas Zeit, um über Extended zu quatschen, und ich hole mir einige Tipps zu Affinity – eines der Decks, mit dem ich mich vor Rom sicherlich etwas genauer auseinandersetzen möchte.

1-1

Runde 3 – Burton, Hunter [USA] – Rot/Weiß

Vorher der sympathische Holländer, jetzt der dicke, asoziale Ami. Ich ärgere mich ja vergleichsweise selten über andere Spieler, aber über so einen ignoranten, unsympathischen, faulen Kerl muss man sich einfach aufregen. Macht dann zu allem Übel auch noch Top 8, meint, er habe eh nix getestet, freut sich ob seiner Niederlage, damit er essen gehen kann. Ja, wie auch immer…

Im ersten Spiel haut er mich schnell und schmerzlos mit Cliff Threader, Doppel-Teetering Peaks und Kor Skyfisher um. Im zweiten Spiel nimmt er mir mit einem Day of Judgment den Wind aus den Segeln, hat dann noch zweimal Pitfall Trap und einige Flieger, die mir den Garaus machen. Nicht lustig.

1-2

Runde 4 – Baumeister, Corey [USA] – Dark Depths-Kombo

Weiter geht's mit Extended. Endlich wieder gute Starthände! Erster Zug Krabbe, zweiter Zug Magus, dritter Zug Iona und ein paar Zombies an ihrer Seite. Passt!

Das zweite Spiel dauert lange, sehr lange. Er startet mit Chrome Mox, Doppel-Dark Confidant und Tormod's Crypt, gefolgt von Yixlid Jailer. Zwar kriegt er seine Kombo nicht zusammen, ich muss mich dafür mit mittelmäßigen Golgari Grave-Troll, Narcomoeba und Stinkweed Imp im Gegenracen versuchen. Das klappt eigentlich ganz gut, aber als ich ihn auf zarten zwei Leben habe, kriegt er den dicken Chuck dann doch zusammen und navigiert zum Sieg.


Mein Gegner hält eine eher spezielle Hand: Dark Depths, Academy Ruins, Vampire Hexmage, Doppel-Tormod's Crypt, Yixlid Jailer und noch etwas Belangloses. Die Hand sehe ich zwar nicht per Thoughtseize, werde aber am Ende des Spieles darauf hingewiesen. Trotzdem hole ich mir halt meine paar Möben aus der Bibliothek, und einen Bloodghast kann ich mit einem Fetchland (in Response auf die Crypt ausgelöst) ebenfalls vor der ewigen Vergessenheit retten. Obwohl mein Gegner sich einige Züge lang nicht an brauchbare Länder zieht, reicht mir dir gegebene Zeit dann am Ende doch nicht, um dem irgendwann von oben gezogenen Urborg, Tomb of Yawgmoth zu entweichen.

1-3

Runde 5 – Matignon, Guillaume [FRA] – UW-Control

Es ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, wie man Spiel 1 in diesem Matchup verlieren kann. Spielte sich auch gar nicht so spektakulär – er gewinnt den Würfelwurf, beginnt mit Ancestral Vision und Kitchen Finks. Währenddessen grabe ich mir den Garten um und knalle ihm Iona, Shield of Emeria, die Gärtnerin mit blauem Anzug (da ich mir sicher bin, dass das Deck Cryptic Command spielt und ich Ancestral Vision countern will), vor den Latz. Das macht ihn dann relativ zornig, ich bleibe mit einigen Zombies zurück, aber die Brücken hat der freche Fink entfernt. So weit, so gut, nachdem er dann seine Vision resolvet und einen Baneslayer Angel aufs Battlefield gepflanzt hat, kann ich nochmals eine Iona ins Spiel bekommen. Diesmal muss ich sie auf Weiß machen, da mich ein weiterer Zorn schon ganzheitlich besiegen würde. Tja, und es passiert, was passieren musste, Cryptic Command hat bereits auf diese Gelegenheit gewartet, und zusammen mit den beiden weiteren, die er noch auf der Hand hält, bringt er tatsächlich das erste Spiel noch ins Trockene.

Das zweite Spiel geht wieder etwas länger – wie im Übrigen quasi alle Spiele, in denen der Gegner Hatekarten zieht. Er legt ziemlich schnell eine präventive Tormod's Crypt, dann Academy Ruins dazu. Ich kann wenigstens erneut meine Bloodghast mit Fetchie vorm Zorn rettenund bekomme so exakt genug Druck auf den Tisch, um dem Crypt-Lock siegreich zu entfliehen.

Noch sieben Minuten auf der Uhr. Könnte reichen, wenn er keinen Hate zieht. Da der Franzose bei mir einen sehr fairen und angenehmen Eindruck hinterlassen hat, spiele ich auch ordentlich schnell mit, damit wir das Spiel dann tatsächlich zu Ende spielen können. Eine Crypt reicht ihm jedoch, um mich so auszubremsen, dass er mit Baneslayer Angel und Cryptic Command gewinnen kann. Gegen Hate zu spielen, ist echt frustrierend…

1-4

Runde 6 – Gregoir, Christophe [BEL] – Dredge

Mit gewonnenem Würfelwurf und einer Hand von Land, Mox, Krabbe, Glimpse the Unthinkable, Ideas Unbound und sonst noch was kann eigentlich gar nicht viel schiefgehen. Er kann mir noch knapp zeigen, was er spielt, da ist er schon unter Iona, Shield of Emeria auf Schwarz begraben. Das zweite Spiel ist ähnlich schnell erzählt – meiner Hand mit Tormod's Crypt hat er trotz Krabbe und Ideas Unbound reichlich wenig entgegenzusetzen.

2-4

Runde 7 – Estratti, Samuele [ITA] – All-In Red

Und einmal mehr ist die Runde für mich nach zehn Minuten schon zu Ende. Um meiner 1-Land-Hand nach Mulligan etwas Nettes vorzusetzen, beginnt der fröhliche Italiener mit Turn 1 Magus of the Moon, Turn 2 Deus of Calamity. Schnell vorbei. Neben meiner Island auf dem Tisch zeige ich ihm jedoch keine weitere Karte, sodass er fürs zweite Spiel komische Sachen gegen Feen einboardet. Da er ohnehin Doppel-Mulligan nimmt und ich ihm relativ schnell den Meister zeige, geht's alsbald auf zu Spiel 3.


Hier bekomme ich als Erstes eine interessante Hand zu sehen: Gemstone Caverns, Fetchie, Shockland, Chrome Mox, Bloodghast, Stinkweed Imp, Life from the Loam. Nach langem Hin und Her schicke ich die Hand zurück. Ich habe mit einigen Spielern nach dem Spiel über die Hand diskutiert, und obwohl die meisten die Hand ebenfalls zurückgegeben hätten, denke ich im Nachhinein, dass ich sie hätte halten müssen, da der Imp außer Arc-Slogger und Empty the Warrens eigentlich alles handlet (Demigod/Deus/Magus). Na ja, der langen Rede kurzer Sinn: Ich nehme Mulligan auf vier, er beginnt mit Magus of the Moon im ersten und Deus of Calamity im zweiten Zug. Aus die Maus.

2-5

Runde 8 – Nakamura, Shuuhei [JPN] – Dredge

Vor dem Spiel fragt mich Shuuhei noch, ob wir nicht drawen wollen für die Top 100 (und somit den vierten Pro Punkt). Ich habe die Standings angeschaut, und mir hätte es mit einem Draw wohl nur für den 101. oder 102. Platz gereicht. Also spielen. Ich gewinne den Würfelwurf, er das Spiel. Zwar wäre meine Hand mit zwei Ideas Unbound gar nicht mal so schlecht gewesen, aber er ist einfach schneller – Krabbe, Glimpse the Unthinkable und dann die Iona auf Schwarz.

Im zweiten Spiel darf ich nochmals Mulligan auf vier nehmen, um mich dann von einer japanischen Sphinx, einer Iona und ein paar Zombies totschlagen zu lassen. Auf der Rangliste dann natürlich unter Platz 100 gerutscht, und im Nachhinein gesehen, dass mir ein Draw auch gereicht hätte, da alle vor uns gedrawt haben. Was für ein zweiter Tag! Da kommt mir außer dem alten Chuppa-Chupps-Slogan „Lllllllllllllleck mich“ nicht mehr viel in den Sinn.

2-6

Viel Bier, gutes mexikanisches Essen und einiges an Tichu konnten die Laune jedoch wieder etwas heben, gefuchst hat mich der Punkt dann aber schon. Na ja, 18 Punkte habe ich ja nun diese Season, somit bin ich sicher wieder auf dem Train. Aber ob's für Antrittsgeld reicht…? Da muss nochmals die geballte Schweizer Team Power herhalten.


Als kleiner Bonus noch das Deck aus der 3000$-Draft-Challenge am Sonntag in Austin. Zwar habe ich zugegebenermaßen etwas raregedraftet, fand mein Deck aber dann echt akzeptabel. Eines der wenigen Decks, bei dem ich mit Grün ganz zufrieden war. Und wie gut waren die Basilisken mit zwei Fetchies. Am Ende habe ich mit 2-2 gedroppt.


7 Forest
6 Mountain
Teetering Peaks
Kazandu Refuge
Turntimber Grove
Verdant Catacombs
Scalding Tarn

Plated Geopede
River Boa
Warren Instigator
Nissa's Chosen
2 Turntimber Basilisk
2 Ruinous Minotaur
2 Bladetusk Boar
Molten Ravager
Mold Shambler
Timbermaw Larva
Shatterskull Giant
Territorial Baloth
Baloth Woodcrasher

Predatory Urge
2 Savage Silhouette
Harrow
Punishing Fire
Inferno Trap

Diese und weitere Karten gibt's bei:



„Gimme Five!“

Da sich meine Top 5 der letzten Woche schon um Games drehte, bleiben wir doch auch diese Woche etwas nerdy und kommen zur Top 5 meiner Lieblingsgames auf PC bzw. Mac.


Zu meiner Entwicklung als Gamer ist zu sagen, dass ich meine Karriere mit einem kleinen Macintosh begann (auf dem anfangs nicht viel mehr als Artillery, Pacman und der gute alten Prince of Persia lief). Danach stieg ich dann um auf PC (da gab's natürlich Unmengen mehr zum Zocken), und glücklicherweise kann ich auch heute noch von mir behaupten, in Sachen Online-Rollenspiele (WoW & Konsorten) clean geblieben zu sein. Als Magic Online-Spieler sollte man den Tag zwar nicht vor dem Abend loben, aber solange der Server ständig überladen ist und es immer noch weniger Price-Payout als Bugs gibt, werde ich weiterhin ein Leben neben dem Bildschirm haben…

5.

Full Throttle: Als Mac-Gamer blieben mir die guten Adventures à la Money Island leider verwehrt, aber die Alternative dazu konnte sich durchaus blicken lassen. Als Biker durch die Gegend zu rasen, auf der Straße Bösewichte von ihren Rädern zu schubsen, Autos zu Schrott zu fahren oder einfach an der Bar rumzuhängen, hatte eben seinen Reiz.

4.

Heroes of Might and Magic: Ein Strategiespiel, dessen zugbasiertes System mir damals als Schachliebhaber absolut zugesagt hat. Mittlerweile ist schon etwa der fünfte Teil davon erschienen, und das Spiel macht immer noch unendlich Spaß. Und wer schon immer mal die gesamte Fantasy-Welt – von Elfen über Hydren bis Goblins und Drachen – in einem Spiel vereint haben wollte – voilà!

3.

Diablo: Wenn man das Spiel einem Außenstehenden beschreibt und erwähnt, wie viele Stunden man schon damit totgeschlagen hat, würde diese Person einen wohl für ziemlich verrückt halten. Tatsache ist aber, dass in düsteren Gegenden rumlaufen und Monster abschlachten nun mal herzlich viel Spaß macht. Zudem kommen in Teil 2 noch eine ganz gute Storyline, ein paar nette Videos – was will man mehr. Eine der vielen Messlatten, die Blizzard mit einem Spiel gesetzt hat.

2.

Alone in the Dark: War meines Wissens eines der ersten 3D-Spiele überhaupt. Und das Beste: Sie liefen sogar auf meinem alten Mac. Zwar zugegebenermaßen etwas ruckartig, aber das war bei den dazumaligen 3D-Spielen ohnehin noch so. Die Storys waren meist sehr unterhaltsam, atmosphärisch und abwechslungsreich. (Im zweiten Teil durfte man sogar mal den Körper des Detektivs Carnby gegen den eines kleinen Mädchens, im dritten Teil sogar gegen den eines Pumas eintauschen – ihr seht, konstante Steigerung.) Würde ich absolut gerne mal wieder spielen.

1.

Starcraft: Eigentlich müssten an dieser Stelle noch Warcraft 1-3 erwähnt werden, aber wie öde wäre diese Top 5, wenn nur Blizzard-Games auftauchten. Starcraft ist und bleibt in meinen Augen der Spitzenreiter in Sachen Strategiespiele, kombiniert mit einer witzigen Machart, interessanten Charakteren und einer guten Geschichte. So lob ich's mir!





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