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Casual The Dark Knight Returns von Dennis Lorenz |
13.11.2009 |

Hallo!
Mein Name ist Dennis Lorenz, 24 Jahre jung, Produktion- und Logistik-Student aus Hannover. Selber bin ich nur ein Hobby-Spieler, aber mit ein paar theoretischen Kenntnissen im Extended-Format. Deswegen möchte ich heute mal ein/zwei Ideen zu einem meiner Lieblingsdecks vorstellen, insbesondere eben in Hinblick auf die letzte Extended-Rotation.

Aber zunächst einmal ein paar Infos über die Original-Liste. Keine Liste, die bisher größeren Erfolg hatte, daher meiner Meinung nach zusätzlich interessant. Die Liste stammt von Lukas Diekjobst und wurde auf dailymtg.com in einem Coverage-Artikel am ersten Tag des Grand Prix in Hannover veröffentlicht. Zu der Zeit war C onflux angesagt und man versuchte, neben Path to Exile den vielversprechenden Knight of the Reliquary gut einzusetzen. Wirklich was daraus geworden ist damals leider nicht. In den Top-8-Decks vom Turnier tauchte er zwar zweimal auf, jeweils in einer GBW-Rock-Variante von Karim Bauer und Lukas Kraft, wirklich entscheidend war der Ritter dort aber nicht. Er sollte seiner Bestimmung folgen und in einem passenden Deck eingesetzt werden, in dem er ausreichend gepusht wird. Wie eben zum Beispiel in folgender Deckliste:
 |  |  | |  4 Barren Moor
4 Bloodstained Mire
1 Forest
1 Ghost Quarter
1 Godless Shrine
1 Miren, the Moaning Well
4 Overgrown Tomb
4 Swamp
1 Temple Garden
1 Urborg, Tomb of Yawgmoth
4 Windswept Heath
1 Chameleon Colossus
3 Haakon, Stromgald Scourge
3 Knight of the Reliquary
3 Rotting Rats
4 Tarmogoyf
4 Life from the Loam
4 Nameless Inversion
4 Raven's Crime
4 Smallpox
4 Smother

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4 Darkblast
4 Extirpate
3 Krosan Grip
4 Thoughtseize

| —Diese und weitere Karten gibt's bei:

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Warum ich das Deck so gut finde? Weil es zahllose Synergien gibt, die das Deck in relativ vielen Situationen stabil machen. Hat man keine Kreatur auf die Schnelle zur Hand (sprich: auf der Starthand), vertreibt man sich die Zeit mit Discard/Removal und andersherum. Währenddessen dient der Friedhof als zweite Bibliothek, wobei es sich hier nicht bloß um ein herkömmliches Loam-Deck handelt. Life from the Loam ist zwar eine starke Engine, holt gedredgte, gecyclete oder geopferte Länder wieder... und wieder. Aber Land allein macht bekanntlich nicht glücklich. Man muss mehr mit dem Friedhof arbeiten und sollte überschüssige Länder dann auch irgendwie anderweitig umsetzen können. Am besten möglichst effektiv.

Beide Aspekte werden in dem Deck realisiert: Länder wirft man ab für Smallpox, Raven's Crime oder Rotting Rats. Schon mal nicht schlecht. Smallpox ist gute Disruption. Für uns egal, wir haben Länder auf der Hand. Raven's Crime aus dem Friedhof über die Retrace-Fähigkeit ist ebenfalls sehr gut. Aber in den meisten Fällen reicht das als Möglichkeit nicht aus, mit dem Friedhof zu arbeiten. Dafür gibt es dann: Haakon, Stromgald Scourge.
Dieser kann alles reanimieren, was Ritter ist. Vor allem natürlich Knight of the Reliquary. Aber ebenso nicht zu verachten ist Chameleon Colossus. Klar gibt es Removal, aber an Removal geht nun einmal fast jede Kreatur drauf. Insbesondere wenn dazu noch ein Tarmogoyf als Ziel zur Auswahl steht, besteht nicht unbedingt die Gefahr, dass es jeden Ritter trifft. Haakon, Stromgald Scourge ermöglicht außerdem, Nameless Inversion wiederholt aus dem eigenen Friedhof heraus auszuspielen.

Aber es gibt noch weitere mögliche Synergien, zusätzlich zu x-mal Nameless Inversion oder dreimal Raven's Crime über Life from the Loam pro Zug. Durch Knight of the Reliquary lässt sich Urborg, Tomb of Yawgmoth oder Miren, the Moaning Well suchen. Auf diese Stelle werde ich später in diesem Artikel zurückgreifen. Mit Miren, the Moaning Well lässt sich jedenfalls auch für Nachschub im Lebenspunktebereich sorgen.
Aber nun zur Rotation. Was passiert mit dem Deck? Wäre es noch leistungsfähig auf einem nationalen oder gar internationalen Extended-Turnier? Zuerst: Was rotiert raus?
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Barren Moor: Das Cycle-Land, welches verschiedene Synergien sinnvoll ergänzt. Allen voran leidet Life from the Loam daran, dass es nicht länger den kostengünstigen und quasi unbegrenzten Card-Draw besorgen kann.
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Smother: Das stärkste Instant-Removal für (oder besser gesagt: gegen) kleine Kreaturen und auch das stärkste Instant-Removal aus dem O nslaught-Zyklus. Unter den anderen im Extended-Format zur Verfügung stehenden Sprüchen sind nicht viele dabei, die ähnlich flexibel sind.
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Allem in allem nur zwei Karten. Das klingt so weit gut. Was davon ist wirklich schade? Das Removal ist heutzutage ersetzbar. Zum Beispiel durch einen damals schon viel gespielten Path to Exile. Das Cycle-Land ist dagegen ein weit schmerzlicherer Verlust.
Aber eine Rotation bedeutet auch, dass etwas Neues kommt. Neues öffnet neue oder weitere Türen. Für Magic bedeutet das hauptsächlich neue Karten, neue Möglichkeiten. Für Anregungen schauen wir doch gleich mal – ohne zu zögern und ohne weitere einführende Überlegungen auf die Decklisten der Top 8 von der Pro Tour Austin. Da weiß man, was man hat und was seinen ersten Turnier-Test bereits hinter sich hat. Gleich mal sortiert nach Decktypen:
Zoo:
D redge:
Und? Gibt es dort etwas Interessantes, etwas Spielbares, was wirklich Synergien zeigen könnte im „The Dark Knight Returns“-Deck? Hmm, irgendwie nicht. Aber halt: Schlauen Lesern wird mindestens eine Sache aufgefallen sein, noch schlaueren zwei.
1) |
In Zendikar wurden Feind-Farben-Fetchländer gedruckt. Karten, die die Magic-Community schon immer von Wizards gedruckt haben wollte und die selbstverständlich perfekt zum Herausrotieren der alten Fetchländer und der Landfall-Mechanik passen. Die neuen Fetchländer finden sich sowohl im Zoo-Deck als auch bei D redge. Ersteres hat neuerdings zusammen mit einer höheren Manakurve außerdem Knight of the Reliquary für sich entdeckt – undenkbar ohne Fetchländer. D redge nutzt sie ebenfalls, um Hedron Crab und Bloodghast auszulösen. Für unsere Zwecke ist vor allem beachtenswert, dass es jetzt ein schwarz-grünes und ein schwarz-weißes Land gibt: exakt die Farben des oben vorgestellten Ritter-Decks!
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2) |
Die Top 8 der Pro Tour Austin bestand natürlich nicht nur aus zwei Decks. Weiterhin fanden sich ein Cascade-Hypergenesis-Deck, welches interessant ist, uns aber nicht weiterhilft, und ein blau-schwarzes Kombodeck, pilotiert von Paulo Vitor Dama da Rosa. Sein Deck basiert auf der Kombination aus Vampire Hexmage und Dark Depths. 20/20-Spielsteine in der Top 8 – Gratulation! Ob sich diese Kombination ins Deck integrieren lässt, kann man auf jeden Fall diskutieren.
Nachteile: Dark Depths macht selbst kein Mana, Vampire Hexmage ist kein Ritter zur Wiederbelebung und nimmt da Slots weg, die Kombo ist „relativ“ leicht entsorgbar.
Vorteile: 20/20er gewinnen Spiele, Dark Depths lässt sich mittels Knight of the Reliquary finden und ggf. von Life from the Loam auf die Hand zurückbringen. Eine mögliche Unterstützung wäre zudem Grim Discovery. Diese managünstige Zendikar-Common-Karte ermöglicht nebenbei auch eine Wiederbelebung von Tarmogoyf und anderen Kreaturen. Mich würde es freuen, wenn eine solche Liste tatsächlich mal auf einem Turnier zustande kommt. Wenn nicht, für den sprichwörtlichen Küchentisch reicht es allemal.
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Apropos Küchentisch: Da mir dieses Deck damals so gefallen hatte, habe ich es für den Küchentisch nachgebaut und angepasst. Folgendes ist dabei herausgekommen:
 |  |  | |  4 Terramorphic Expanse
3 Plains
4 Forest
1 Flagstones of Trokair
1 Temple Garden
1 Miren, the Moaning Well
2 Treetop Village
7 Swamp
2 Dakmor Salvage
1 Urborg, Tomb of Yawgmoth
1 Chameleon Colossus
3 Haakon, Stromgald Scourge
3 Knight of the Reliquary
3 Rotting Rats
3 Knotvine Paladin
1 Kinsbaile Cavalier
4 Life from the Loam
4 Nameless Inversion
4 Raven's Crime
4 Smallpox
4 Putrefy

| —Diese und weitere Karten gibt's bei:

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Die Barren Moor sind bei mir schon vor der Rotation rausgewandert. Ebenso wie die alten Fetchländer, da ich diese einfach nicht besitze. Auch auf die Schock-Länder aus dem Ravnica-Block musste ich verzichten. Der zwar langsame, aber immer gute und vor allem günstige Ersatz für mehrfarbige Decks sind Terramorphic Expanse. Zusätzlich nutze ich weitere Länder wie die Steinplatten von Trokair, um sie für Smallpox opfern zu können. Des Weiteren sind zwei Treetop Village im Test, um noch weitere Kreaturen bereit zu haben, sowie zwei Dakmor Salvage, falls mal nicht genügend Karten in den Friedhof wandern.
Ein meiner Meinung nach starker Ersatz für Smother ist Putrefy. Manamäßig teurer, aber dafür flexibler, da alle Kreaturen getötet werden können. Zusätzlich sind einige Artefakte aus dem Esper-Bereich, Platinum Angel und Isochron Scepter durchaus lohnende Ziele.
Vier Tarmogoyf sind für drei Knotvine Paladin und einen Kinsbaile Cavalier gewichen. Vier zusätzliche Ritter bieten vier zusätzliche Reanimierungsziele für Haakon, den Allmächtigen. Die Wahl fiel auf Knotvine Paladin, einfach weil er nur zwei Mana verbraucht. Der Allmächtige bleibt dann meistens einfach zu Hause. Kinsbaile Cavalier hingegen macht mit Double Strike tatsächlich einiges her. Teilweise war er sogar effizienter als Chameleon Colossus, weil er einen Knight of the Reliquary so deutlich aufwertet.
Da ich noch zwei Dark Depths in meinem Küchentisch-8-Post-Deck habe, wäre das Einsetzen der Kombo für mich durchaus eine Idee. So könnten beispielsweise die vier neu dazugekommenen Ritter und die zwei Treetop Village durch vier Vampire Hexmage und zwei Dark Depths ersetzt werden.
Grüße aus Hannover an alle Leser!
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