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Limited
Preview-Review und noch ein View obendrauf
von Nico Bohny
11.02.2010

Vorletztes Wochenende waren ja wieder einmal Previews angesagt, und natürlich war auch meiner einer wieder fleißig dabei. Zuerst das Midnight-Preview gezockt (das nun auch in der Schweiz wieder ohne fiktive Zeitverschiebung stattfindet), dann ein paar Stündchen am Kissen gelauscht, erneut aufgestanden, einmal mehr gemerkt, dass ich keine 20 Jahre mehr jung bin, aber nichtsdestotrotz das Kind in mir mit einem weiteren Preview befriedigt. Und dann der große Winterschlaf…

Doch drehen wir die Zeit nochmals zurück: Freitagabend, Herzdame im Bett versorgt, vorgegeben zu schlafen, weggeschlichen und mich selbst mit flauschigem Bär ersetzt, in dunkle Höhle entrinnt, bunte Päckchen geöffnet, und los geht's mit einem eher simplen Logical:

Pool Nr. 1





















Auf den ersten Blick einfach zu bauen, erwies sich der Pool doch als tiefer und komplizierter als erwartet. Da musste noch einiges an spielbaren Karten und Alliierten (aus-) sortiert werden, um auf 40 Karten herunterzukommen. Das Deck sollte möglichst aggressiv bleiben, deshalb kein Halimar Excavator, trotzdem sollte die Kreaturenanzahl (vor allem die der Alliierten) möglichst hoch bleiben, also keine Kampftricks…

Mein Deck:

10 Forest
6 Mountain
2 Island

Adventuring Gear

Sea Gate Loremaster
Jwari Shapeshifter
Mysteries of the Deep

Akoum Battlesinger
Highland Berserker
Punishing Fire
2 Tuktuk Grunts
Magma Rift
Searing Blaze

Greenweaver Druid
Oran-Rief Survivalist
Terra Stomper
Nissa's Chosen
Harabaz Druid
Graypelt Hunter
Vastwood Animist
Bestial Menace
Harrow
Grazing Gladehart
Mold Shambler

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Nebst glanzvollen Plays meiner- und gegnerseits, die wohl der zunehmenden Müdigkeit und dem Bierkonsum zuzuschreiben sind, war meine Glanzstunde die folgende: Ich halte on the Play eine 1-Land-Hand (mit Forest, Harabaz Druid und so ziemlich allem, was man eben so will), verpasse das zweite Land zwei Turns lang, spiele dann in Turn 4 den Druiden, in Turn 5 Oran-Rief Survivalist und Akoum Battlesinger; mein Gegner macht einen komischen All-in-Attack, um mich auf fünf Leben zu bringen, legt kein Tier nach; ich hingegen spiele Jwari Shapeshifter, kopiere den Battlesinger, dann Tuktuk Grunts, und hau ihn für 24 Schaden. Und das alles mit drei Ländern…

Irgendwie viermal gewonnen, in der letzten Runde einen Draw fabriziert, ausgezeichnet!

Weiter ging's am nächsten Morgen mit folgendem Haufen:

Pool Nr. 2



















Das war schon eine echte Herausforderung! Falls ihr Zeit habt, geht den Pool einmal gut durch und überlegt euch, was ihr daraus gemacht hättet - ich habe wohl selten so einen anspruchsvollen Pool in meinen Händen gehalten. Schlussendlich entschied ich mich mal wieder dafür, ein Monster zu erschaffen, mit genug Removal, Spoilern, und na ja… einer eher dürftigen Manabasis.

Mein Deck:

5 Island
8 Swamp
Plains
Forest
Marsh Flats
Graypelt Refuge
Stirring Wildwood

Expedition Map
Giant Scorpion
Urge to Feed
Disfigure
Corrupted Zendikon
Smother
Tomb Hex
Dead Reckoning
Ruthless Cullblade
Nemesis Trap
Surrakar Marauder

Jace, the Mind Sculptor
Ior Ruin Expedition
Calcite Snapper
Shoal Serpent
Sphinx of Jwar Isle
Horizon Drake

Iona's Judgment
Kor Skyfisher

Harrow
Oracle of Mul Daya
Grazing Gladehart

Diese und weitere Karten gibt's bei:


Das Deck sieht unglaublich komisch aus, aber ich bin auch nach dem Turnier noch der Ansicht, dass ich den Pool goldrichtig gebaut habe. Was aber nichts heißen muss, denn auch trotz meiner mitternächtlichen Erfolg nehme ich mir nicht heraus zu behaupten, ich hätte das neue Sealed-Format bereits vollständig durchschaut.


Das beste Play: Das Preview 5-0 zu sweepen.


Das zweitbeste Play: Zwei Prerelease-Shirts (und diesmal ist echt ein random Putzlappen netter anzusehen als dieses Ding) für sieben Schweizer Franken (umgerechnet um die fünf Euro) zu verkaufen.


Das drittbeste Play: Ein Spiel zu gewinnen, welches mein Gegner nach gewonnenem Würfelwurf folgendermaßen beginnt: First Turn Adventuring Gear, Second Turn Warren Instigator, Third Turn Equip, Land, Attack für sechs, Tuktuk Grunts sowie Goblin Roughrider ins Spiel gebracht und Zektar Shrine Expedition nachgelegt. Völlig belanglos mit 2/1er, Grazing Gladehart, Harrow, Fetchland und Jace, the Mind Sculptor. Alle Tiere abgetauscht, Tuktuk gebouncet, und dann gierig werden. Habe ich schon mal erwähnt, wie bescheuert der neue Jace ist…?

So, nachdem wir mit meinen Preview-Reverenzen die Formalitäten geklärt hätten, gehen wir doch zu meinem allerneuesten Projekt über: Eine Limited-(p)-review. Wird so ein Zwischending, halb Draft-Guide, halb Review, mit pischner'schen und trashigen Einflüssen. Legen wir doch gleich mal los beim Thema Farblos und Multicolor.

Da man sich unter diesen Karten höchst selten entscheiden muss, lasse ich hier eine persönliche Pick-Reihenfolge bleiben - allgemeine Hinweise zu den Karten kann ich euch aber nicht ersparen.

Karten, die nie im Deck landen dürfen:

Hierzu muss wohl wenig gesagt werden. Zwar sind alle außer dem Razor Boomerang (den man im Übrigen von mir aus gern mal sideboarden darf gegen ein langsames Deck mit multiplen Nut Collector Dragonmaster Outcast) interessante Constructed-Karten, aber im Limited sollte man die Finger von den Dingern lassen.

Sideboardmaterial:

Würde ich nur gegen lästige Manlands boarden. Oder gegen extrem langsame Kontrolldecks mit etlichen Refuges. Ansonsten ist mir meine Manabase zu heilig, um sie für dieses Land zu verschrotten.

Füller:

Walking Atlas funktioniert ganz gut mit Landfallkarten; aber da man dasselbe ebenfalls über Länder sagen kann, und da letztere keinen Spellslot klauen, ziehe ich diese vor. Selten gegen Surrakar Marauder und rote 2/1er „gut“, deshalb zu einem Stück wohl auch Sideboardmaterial.

Hedron Rover hat die Tendenz zum dankbaren Stoff, da das Ding nun mal im aggressiven Deck recht stark sein kann. Toughness 2 ist nicht so ganz mein Liebling, aber im „Augen zu und durch"-Deck kann man den schon spielen. Stärkeklasse Hedron Scrabbler - nicht ganz so schöne Casting-Cost, dafür potenziell besser. Kitesail taugt lediglich mit Weiß, Kor Outfitter und Konsorten. Und auch nur im Aggro. Vermutlich auch im Grün-Fett-Mirror boardbar, aber wann kommt so was schon vor…?

Dankbarer Stoff:

ETB-Tapped-Lands sind je nach Anzahl der bereits vorhandenen meist gerngesehene Gäste, außer den Halimar Dephts und dem Khalni Garden am liebsten im Aggro - im Control müssen es nicht multiple sein. Quicksand am liebsten im Control und am liebsten mit Grim Discovery - und am liebsten als 19. Land, bei den meisten Manabasen zumindest. In Midrange-Decks mit wenig Doppelfarbkosten und dem einen oder anderen Fixer aber auch gut als Nr. 18.

Dread Statuary und Lavaclaw Reaches sind mir beide etwas zu langsam für Draft, Reaches natürlich trotzdem gut, weil sie gut fixen. Everflowing Chalice ist Control-Stoff - sehr kurvenabhängig, wie hoch man's pickt. Hammer of Ruin kostet mir einfach eins zu viel zum Equippen. Vier Mana bis zum ersten Einsatz sind einfach zu viel und passen nicht so schön in die Kurve wie z.B. Trusty Machete oder Adventuring Gear.

Pilgrim's Eye ist etwas gehypet, macht mir etwas zu wenig im Draft - falls ein Splash für das neue Control Magic oder so geplant ist, ändert sich das Ganze natürlich… Seer's Sundial scheint mir eine etwas zu langsame Karte fürs Format zu sein - glänzt aber im Contol-Mirror.

Richtig gute Karten:

Zu den Manlands brauche ich nicht viel zu sagen - die fixen und hauen, und das ist auch gut so! Lodestone Golem ist simpel und ergreifend eine fette Sau, die den Gegner etwas verlangsamt - am besten offensichtlicherweise im Aggro.

Novablast Wurm ist einer der fetten „Entweder du oder ich“-Spoiler à la Kalitas, Bloodchief of Ghet oder der dicken Riesenkrake - teuer, aber effizienter Killer. Wrexial ist etwas billiger, aber dementsprechend harmloser - natürlich am besten gegen Blau oder Schwarz.

Kaliber First-Pick-Spoiler:

Raging Ravine ist in meinen Augen das beste Manland, da es ab einem gewissen Punkt des Spiels schier unstoppbar ist. Basilisk Collar ist schlicht unfair, weil er farblos ist und einen unumgänglichen Effekt aufs Spiel hat. Ihr habt sicherlich den Vergleich mit Vampire Nighthawk schon mal gehört. Als Quervergleich: Day of the Dragons hat sieben Mana gekostet - Day of the Nighthawks kostet nur eins.

Allied Strategies:

Auch die Allierten möchte ich etwas vom Rest separieren, denn für die in den nächsten Artikeln folgenden Pick-Reihenfolgen ist es etwas doof, wenn ich hinter jeden Ally schreibe: “Je nach Anzahl weiterer Allies supergut oder superschlecht.“ Dafür probiere ich, die potenzielle Stärke der Allies im oder außerhalb des Ally-Decks festzuhalten.

Pickreihenfolge in einem Deck mit zu erwartenden 15 Allies:

Harabaz Druid wird natürlich stärker im grünbasierten 3- oder 4-Färber, Bojuka Brigand erfüllt eher aggressive Zwecke, Agadeem Occultist läuft mit möglichst viel Removal zur Höchstform auf.

Pickreihenfolge in einem Deck mit zu erwartenden drei Allies:

Harabaz Druid ist fast schon eine Kobra, auch ohne Allies, Tuktuk Scrapper findet oft sein Ziel, ganz ungeachtet davon, wie viele Allies man kontrolliert. Graypelt Hunter ist ein Hill Giant, Bojuka Brigand ein 2-Drop mit Power 2, was ja im Aggro gar nicht mal so verkehrt ist. Halimar Excavator hat einen angehmen Body für blaue Decks, die ohnehin wenig gute 2-Drops haben. Talus Paladin ist um eine Nummer besser als Pillarfield Ox - nicht so das Wahre…

So, das wär's fürs Erste. In den nächsten beiden Artikeln geht's dann um die fünf Farben und die Pickreihenfolgen ihrer verschiedenen Commons in den jeweiligen Archetypen. Bis dahin verbleibe ich mit meinen Top 5, die heute passend auch etwas zum neuen Limited-Format beisteuern sollen.

Top 5: Zendikar-Commons, die jetzt einen Aufschwung erleben


5.

Grim Discovery: Hat dank Quicksand nun des Öfteren ein Land-Target.

4.

Whiplash Trap: Klare Aufwertung dank der neuen Zendikons und den klobigen Equipments. Profitiert von der Tendenz, dass das Format etwas langsamer wird.

3.

Kor Outfitter: Das Gegenstück, das all die teuren Equipments irgendwie besser spielbar macht.

2.

Journey to Nowhere: Leibspeise Zendikons, profitiert ebenfalls von den tendenziell dickeren Tieren.

1.

Kor Sanctifiers: Profitiert von den vielen neuen Verzauberungen im Set.





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