Das neue Extended: Von Acension bis White Weenie
von Hanno Terbuyken
Zum ersten Mal ist das neue Extended-Format ganz öffentlich in den Händen der Pros. Zur Erinnerung: Extended besteht nur noch aus den vergangenen vier Blöcken an
Magic-Sets, aktuell von
Time Spiral bis
Rise of the Eldrazi.
Mit dem alten, deutlich größeren Extended hat das wenig gemein, so wenig sogar, dass eher ehemalige und aktuelle Standard-Decks den Spielern als Ausgangspunkt dienten. Das zeigt sich auch, wenn man zwischen den Tischen der Pro Tour umherstreift. Alte Favoriten wie Merfolk,
Mystical Teachings, Goblins, Mono-Rot und Scapehift-Decks finden sich neben Neuankömmlingen wie
Valakut-Decks (meist mit
Punishing Fire dazu) und Pyromancer's Ascension. Die Klassiker sind natürlich auch vertreten: D
redge, 5-color Control,
Ad Nauseam, White Weenie, Faeries natürlich – und auch
Doran, the Siege Tower wird unter anderem von einigen Amerikanern hier ins Feld geführt.
Sam Black, Terry Soh, Frank Karsten – jeder mit einem anderen Deck
„Das Format ist genau so bunt, wie ich erwartet hatte“, seufzte ein sichtlich müder Dennis Johannsen, während er in der Runde der Erst-Runden-Verlierer mit Jan Ruess und Florian Koch zusammenstand. Florian konnte noch eine konkretere Beobachtung beisteuern: „Die Japaner zocken 5-color Control, aber nicht die guten Japaner.“ Offensichtlich sind die mit Pyromancer's Ascension unterwegs, am Boden verstärkt von
Tarmogoyf.
Die Vielfalt des neuen Extended ist sein herausstechendes Merkmal. „Das Format ist super offen“, bestätigte Hall of Famer und Pro-Tour-Legende Kai Budde. Das meistgespielte Deck würde so etwa zehn bis 15 Prozent des 457 Spieler starken Feldes ausmachen, schätzte er: „Gegen so ein Feld kannst du nicht planen.“
Ganz ähnlich äußerte sich Louis Scott-Vargas. Er teilt Kais Einschätzung, dass kein Deck über 15 Prozent des Feldes ausmachen würde. „Ich glaube nicht, dass es ein bestes Deck gibt“, kommentierte LSV die Vielfalt an den Amsterdamer Tischen. Und doch: Die Top-8-Plätze werden bei zehn Runden Constructed am Freitag und Samstag vor allem über die 60-Karten-Decks entschieden. In den sechs Draft-Runden dürfen sich die Spieler zwar auch keine Fehler erlauben, aber der Endspurt wird Extended sein.
Raul Porojan frustriert – er hatte das Mirror-Match und direkt das erste Spiel verloren. Das zweite haben er und sein Gegner dann nicht mehr zu Ende gebracht.
Wer sich in diesem Feld am Ende durchsetzt, um am Sonntag im Scheinwerferlicht zu spielen, wird eines der diversesten Formate der vergangenen Events hinter sich gelassen haben. Folgt der Coverage hier und auf dailymtg.com, um nichts zu verpassen!