„Leaving on a Jet Plane“ war wieder einmal das Motto, diesmal mit der Weltmeisterschaft in Chiba im Visier. Meine Vorbereitungen beschränkten sich vor allem auf die Jagd nach allen Karten, die man brauchen könnte (in meinen Augen die Vorbereitung, die die meiste Energie und Zeit verschlingt), und etwa zwanzig Runden Standard, die ich auf
Magic Online mit UB-Control absolvierte. An sich ganz erfolgreich, mit einer Liste, die anstelle von
Sea Gate Oracle und
Spreading Seas auf
Inquisition of Kozilek, zusätzliche
Ratchet Bomb und
Abyssal Persecutor zurückgriff. Das Metagame auf
Magic Online sah im Übrigen einmal mehr verdächtig nach Schere, Stein, Papier aus, diesmal in Form von
Valakut-Ramp, UW-Control und Vampiren. Obwohl mir noch nicht ganz klar war, gegen welche der Decks denn nun die schwarzen Blutsauger gewinnen sollten.
Fürs Extended habe ich keine Vorarbeit geleistet. Nachdem mit
Story Circle und
Mystical Teachings zwei der wichtigsten Schlüsselkarten für mein Einigel-Kontrolldeck das Format verließen, zusammen mit
Grove of the Burnwillows und
Careful Consideration, war ich schon gar nicht mehr so motiviert fürs Testen.
Das geschah also im Vornhinein – ab in den Flieger und nach Japan geflogen. Neben unendlich vielen Drafts (Mättus Laptop sei Dank) testeten wir einiges an Standarddecks, mit einem flotten Grüppchen, wo ich mich vor allem von Helmut Summersberger und seiner Kontrollliste beeindrucken ließ. Helmut spielte UW, mit einigem an Countern und einem praktischen Sideboardplan bestehend aus
Luminarch Ascension und
Leyline of Sanctity. Ob es an Konditionierung liegt, kann ich nicht genau sagen, auf jeden
Fall wurde mir beim Anblick der weißen Leyline und den vielen Engelchen auf der Ascension so warm ums Herz, dass ich doch auch auf meine schwarzen Kontrollelemente verzichtete und mich der weißen Magie anschloss. Die Liste schien uns ziemlich eindeutig gut zu sein, und mit einer krähenden Last-Minute-Tech (Amerikaner und ihre große Klappe …) waren wir auch fürs Mirror mit den teilweise schon Maindeck-Ascensions gewappnet:
UW-Control
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4 Celestial Colonnade
4 Tectonic Edge
4 Seachrome Coast
4 Glacial Fortress
5 Island
3 Plains
2 Scalding Tarn
3 Elspeth Tirel
3 Jace Beleren
3 Jace, the Mind Sculptor
4 Condemn
3 Day of Judgment
4 Mana Leak
1 Spell Pierce
3 Deprive
2 Negate
1 Into the Roil
3 Ratchet Bomb
4 Preordain
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Sideboard:
4 Squadron Hawk
2 Leyline of Sanctity
2 Mindbreak Trap
1 Flashfreeze
1 Spell Pierce
3 Baneslayer Angel
2 Celestial Purge
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Runde 1 – Lindroos TM, Jani [FIN] – UW-Control – 2:0
Das Turnier startet, wie ein Turnier zu starten hat. Mirrormatch, dass ich trotz verlorenem Würfelwurf und Mulligan gewinne, da meine Liste einfach mehr Counter spielt. Die weitaus interessanteste Situation ergibt sich im ersten Spiel, als ich bereits den großen
Jace am Laufen habe und mein Gegner
Luminarch Ascension spielt. Ich halte zwar einen Counter – einer meiner letzten Hardcounter im Deck –, habe aber auf dem Tisch auch zwei
Celestial Colonnade liegen und die Chance, mit
Jace mal eine
Ratchet Bomb zu ziehen. Ich lasse das Enchantment nach langem Überlegen resolven, was sich als gute Wahl herausstellt, aber doch noch in einem knappen Spiel resultiert, in welchem ich mit meinen Manlands die Ascension von ihren Countern fernhalten muss.
Das zweite Spiel gewinnen die Habichte, die das Spiel nach seiner Ascension betreten. Lieber der Hawk auf der Hand als die Engel auf dem Dach.
1
:
0
Runde 2 – Görtzen, Simon [DEU] – Valakut-Ramp – 0:2
Das sind die Pairings, die man nicht gerne sieht so früh im Turnier. Zwar trifft man über kurz oder lang ohnehin auf gute Spieler, aber auf jemanden aus der eigenen Testgruppe zu stoßen, ist dann doch etwas unglücklich. Ähnlich unglücklich der Mulligan auf vier, den ich im ersten Spiel nehmen muss, welcher aber fast noch gewinnt –
Jace in Zug 3 sei Dank. „Fast“ ist leider nicht „ganz“, und nachdem mir im ersten Spiel die Mulligans den Knockout gegeben haben, finde ich im zweiten Spiel mein Doppelweiß nicht, das ich so dringend für
Day of Judgment gebraucht hätte. In Wirklichkeit kommt dazu, dass der Simon sein Deck natürlich ganz passabel spielt und dass
Primeval Titan einfach nicht resolven sollte.
1
:
1
Runde 3 – Jamir TM, Joselito Alber [PHL] – GBU-Ramp – 1:2
Jamir kreuzt mit einem interessanten Deck auf – ähnlich einem klassischen RUG-Build, nur mit mehr Threats und weniger Removal. Das erste Spiel verliere ich gegen zwei
Frost Titan. In Spiel 2 bekomme ich einen schnellen
Jace junior zum Laufen, während mir mein Gegner mit
Memoricide Jace senior und
Day of Judgment aus dem Deck pflückt. Den Grund dazu finde ich heraus, als
Gaea's Revenge das Spielfeld betritt und volle Kanne in meine
Elspeth-Tokens rennt. Gut habe ich noch Baneslayer geboardet, so geht's dann auch ein wenig schneller. Im dritten Spiel überlädt er mich mit
Grave Titan und
Frost Titan. Zwar bringe ich meine
Ratchet Bomb bis auf sechs Marken, was auch schon eine gewaltige Leistung ist, verliere dann aber gegen die Mitbringsel des schwarzen Titanen. Knappes, sehr spannendes Spiel.
1
:
2
Runde 4 – Perez TM, Julien [FRA] – Quest-White -Weenie – 2:0
Selten habe ich einen so verschlafenen Gegner erlebt. Der Jetlag scheint Julien so richtig hergenommen zu haben, aber so zufrieden wie er dabei ausschaut, könnte es auch andere Gründe haben. Auf jeden
Fall scheine ich gegen das perfekte Matchup zu spielen – Quest-Weenie, dass die Quest nicht zieht. Ich lade jeweils meinen
Jace auf fünf Marken auf, Julien legt seine Hand auf den Tisch, ich spiele
Day of Judgment, fertig. Ganz schön garstig.
2
:
2
Runde 5 – Tam, Wing Lok [HKG] – RB-Vampire – 0:2
Mein Gegner gewinnt den Würfelwurf, und während ich meine Hand so betrachte, hoffe ich sehnlichst, gegen ein Tierchendeck spielen zu dürfen: drei Länder,
Mana Leak,
Jace Beleren,
Day of Judgment,
Elspeth Tirel. Mein Gegner eröffnet mit
Pulse Tracker und Manland/
Vampire Lacerator im zweiten Zug. Das ist schon mal unschön. Böserweise hat er ebenf
alls den
Bloodghast für Zug 3, um meinen Counter zu stranden, und einen weiteren für Zug 4. Ich gehe auf zehn Leben, bevor ich meinen Day spielen kann, er legt sein nächstes Land, aktiviert
Lavaclaw Reaches, haut mich auf drei. Und dann
Lightning Bolt. Wenn man das Deck so zieht, hat man wahrscheinlich sogar gute Matchups.
Im zweiten Spiel etwa dasselbe. Zwar muss er zwischendurch zweimal mit
Doom Blade auf
Squadron Hawk ballern, um etwas Damage zu forcen, und macht dann große Augen, als der Baneslayer aufkreuzt. Doch leider bin ich schon auf zwei Lebenspunkten angelangt. Mit
Leyline of Sanctity zwar nicht so schlimm, aber trotzdem unbehaglich. Mein Gegner zieht – zeigt seinen getopdeckten
Viscera Seer und greift mit seinen beiden Kreaturen für den Sieg an.
Nach dem Spiel fragt er mich, warum ich denn einmal einen Hawk gespielt hätte (gegen seine zwei
Pulse Tracker und fünf Länder), anstatt Mana für
Mana Leak offen zu lassen. Als ich ihm etwas verdutzt erkläre, dass ich ja gar nichts countern kann und ja unter Druck bin, schüttelt er hektisch den Kopf und meint, das wäre ja total falsch gewesen, dann kann ich ja gar nicht countern. Dann fragt er mich genau dieselbe Frage noch mal. Komischer Kauz …
2
:
3
Runde 6 – Van Mourik TM, Alejandro [BOL] – Valakut-Ramp – 1:2
Also nochmals gegen das Deck to beat. Diesmal darf ich ohne Mulligans ran und kriege auch gleich als Auftakt ein Spiel geschenkt, in dem beziehungsweise
indem mein Gegner mit seinem
Oracle of Mul Daya in mein
Condemn rennt. Gut gezockt!
Leider kriegt er mich dann in den nächsten Spielen ohne Orakelangriffen seinerseits ziemlich übel dran, unter anderem mit multiplen Traps, davon eine auf
Terastodon. Dass er mit dem Trampeltier auf meiner ziemlich sinnlosen Leyline rumhackt statt auf meinen Ländern gewinnt mir zwar fast noch das Spiel, aber eben nur fast. Schade, gegen solche Meisterspieler sollte man eben bei einer WM gewinnen, wenn man was erreichen will.
2
:
4
Eigentlich ist ja noch alles drin mit 2
:
4, na ja, fast alles, aber irgendwie ist die große Motivation für Tag 2 bereits futsch. Ich verbringe den Abend damit, ein lustiges Extendeddeck mit 20 Ländern und 40 Kreaturen zu bauen, Ziggurat-Control eben, ein Konstrukt aus
Reveillark,
Fauna Shaman,
Knight of the Reliquary,
Sower of Temptation,
Meddling Mage und allem, was das Format sonst noch Spaßiges bereithält. Das hellt meine Stimmung wieder etwas auf. Wenn ich schon schlecht stehe, dann spiele ich wenigstens ein Extendeddeck, das Laune macht. Mit wehenden Fahnen untergehen oder so.
Irgendwann ist dann aber genug getüftelt, es geht ab ins Bett, und danach ab an den Drafttisch. Der erste Draft läuft alles andere als geplant. Die Kartenqualität des Drafts ist unendlich niedrig, sodass mein Deck wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht ist, wie's ausschaut. Aber mal ehrlich, mit so einem Haufen will man eigentlich trotzdem gar nicht zocken:
Draftdeck #1
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Fume Spitter
Vector Asp
2 Copper Myr
2 Iron Myr
2 Ichor Rats
Sylvok Replica
Corpse Cur
Necrotic Ooze
Rusted Relic
Carrion Call
2 Trigon of Infestation
Trigon of Rage
Trigon of Corruption
Flesh Allergy
Ratchet Bomb
Horizon Spellbomb
2 Untamed Might
Slice in Twain
Sylvok Lifestaff
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8 Swamp
8 Forest
Sideboard:
3 Ezuri's Archers
Viridian Revel
Alpha Tyrranax
2 Blistergrub
Bleak Coven Vampires
Myr Galvanizer
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Wenn ich wenigstens ein paar
Wall of Tanglecord abbekommen hätte …
Runde 7 – Higa, Hiroto [JPN] – RW-Metalcraft – 2:1
Mein japanischer Gegner präsentiert mir ein Deck, das ich unserem Draftpod nicht zugetraut hätte: solide, voll verspoilert, fast ohne Füller. Spiel 1 kann ich ihn mit den Trigons auskontrollieren, fürs zweite bringe ich alle drei
Ezuri's Archers, da ich einiges an Fliegern inklusive einem
Kuldotha Phoenix bei ihm gesehen habe. Raus kommt der ganze Infectquatsch, rein noch der Saurier. Er klatscht mich ohne viel Gegenwehr an die Wand, mit einer hübschen Kurve –
Myrsmith, ein paar Artefakte,
Tempered Steel und
Oxidda Scrapmelter. Spiel 3 zieht sich dafür wieder in die Länge. Lange Spiele liegen mir gut, so wie einem nachtaktiven Tier die Dunkelheit. Während mein grünes Trigon Insekten rauslässt, macht sein
Myrsmith in etwa dasselbe mit Myr, und auf meiner Hand sammelt sich mein Masterplan:
Untamed Might und
Carrion Call.
Nichtsahnend beginnt mein Gegner, langsam in die Offensive zu wechseln, tappt sich aus und zack! – schnappt die Falle zu. End of Turn zwei weitere Insekten, Angriff mit allen Tierchen. Er kann alle bis auf einen blocken,
Untamed Might für neun (ja, ich war etwas angeflutet) und vergiftet ist der gute Mann. Er tätschelt sich noch seine Backen, halb verwirrt, halb frustriert, erzählt irgendwas auf Japanisch und zeigt mir sein Deck: Zwei
Tempered Steel, Phoenix,
Myrsmith, Scrapmelter, schier unendlich weiße Spruchbomben und lauter starke Artefakte. Gut gemacht, Nico!
3
:
4
Runde 8 – Giarola, Andrea [ITA] – GB-Infect – 2:1
Ich dachte mir schon fast, dass ich nicht der einzige Infectspieler am Tisch sein kann. Ähnlich wie meins ist auch sein Deck etwas speziell. Das erste Spiel über bin ich nach Mulligan so richtig flooded, bekomme aber von ihm eine Chance, ein tödliches
Untamed Might gegen seine vier offenen Mana anzubringen.
Grasp of Darkness hat er zu dem Zeitpunkt offensichtlich nicht – den hätte er im Zug davor gespielt – und ein
Instill Infection reicht ihm nicht. Er überlegt etwas, cycelt dann
Tel-Jilad Defiance mit offenem Doppelschwarz und findet tatsächlich oben auf seiner Library den Grasp. So verdammt knapp, das geht auch nur in Italien. Zumindest seit Berlusconi. Spiel 2 und 3 biege ich mein Deck wieder nach Tanglecord-Manier um,
Ichor Rats sind ohnehin der größte Mist im Mirror, und kann ihn ziemlich locker mit den Trigons auskontrollieren. Wie verdammt stark die drei doch sind gegen Infect!
4
:
4
Runde 9 – Hart, Jake [CHN] – UR-Metalcraft – 0:2
Und ich dachte eigentlich, dass der Typ aus Runde 1 das gute Deck vom Draftpod hatte. Nun wurde ich eines Besseren belehrt. Im ersten Spiel legt er einen frühen
Riddlesmith sowie ein paar Artefakte und wirft
Kuldotha Phoenix ab. Not again! Das Race gewinne ich nie, und ich muss schon zum dritten Mal mein Deck umboarden – rein mit den Bogenschützen, raus mit den Infectern. Das zweite Spiel verläuft ähnlich, nur dass er mir diesmal zwei Phönixe präsentiert. Wie viel von den Dingern kann's denn bittesehr haben an einem Tisch?! Außerdem erklärt mir Jake, warum mein Infectdeck so gefizzelt sei. Er saß zu meiner Linken im Draft und habe im ersten Booster einen
Oxidda Scrapmelter und sieben Infectkarten geöffnet. Und ich kann mich nicht erinnern, im ersten Booster eine Infectkarte weitergegeben zu haben. Noch Fragen?! Nie mehr Infect …
4
:
5
Draft Nummer 2 läuft bedeutend besser. Nachdem mir
Grand Architect geschoben wird, versuche ich, meinen Trigoncount wieder ins Unermessliche zu schrauben und ein gutes Kontrolldeck zu basteln. Gelingt:
Draftdeck #2
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Glint Hawk
Grand Architect
Auriok Replica
2 Neurok Replica
Kemba's Skyguard
Darkslick Drake
3 Sky-Eel School
Razor Hippogriff
Origin Spellbomb
Glint Hawk Idol
Trigon of Mending
Trigon of Thought
Trigon of Corruption
Flight Spellbomb
Horizon Spellbomb
2 Stoic Rebuttal
Arrest
Revoke Existence
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8 Plains
10 Island
Sideboard:
Disperse
Vedalken Certarch
Lumengrid Drake
Scrapdiver Serpent
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Runde 10 – Snepvangers, Bram [NLD] – UW-Myr-Metalcraft – 2:0
Der Hall-of-Fame-Neuling Bram hat sich zur Feier des Tages ein spaßiges Myrdeck gebastelt – mit doppeltem
Riddlesmith,
Myr Reservoir,
Myr Battlesphere,
Myr Galvanizer,
Perilous Myr und vielen mehr. Spiel 1 beginne ich mit
Trigon of Mending und
Grand Architect und kaufe mir so genug Zeit, um locker mit den Fliegern zum Sieg zu flattern. Spiel 2 countere ich seine Kampfkugel und fliege ihn ebenf
alls ohne viel Gegenwehr über den Haufen. Wie gut doch mein Deck ist!
5
:
5
Runde 11 – Castellán Robles TM, Rig [GTM] – RW-Control – 2:0
Als Robles den Würfelwurf gewinnt, mich anfangen lässt und das Spiel mit
Trigon of Mending beginnt, weiß ich, dass ich nicht verlieren kann. Ich erinnere mich an einen
Hoard-Smelter Dragon, den ich gepasst habe, und halte immer wacker mein Countermana offen. Mein
Trigon of Thought macht einfach viel mehr als sein weißer Bruder und zu guter Letzt holen sich die fliegenden Heerscharen den Sieg. Spiel 2 läuft etwa ähnlich; wir legen beide ein weißes Trigon im zweiten Zug, das Spiel dauert ewig, und siehe oben, was mir meist bei langen Spielen passiert. Mir als durchtriebenes Raubtier!
6
:
5
Runde 12 – Schroder TM, Ivan [NZL] – RW Metalcraft – 2:0
Das weiße Trigon und den Architekten scheine ich gepachtet zu haben. Auch hier beginnt das erste Spiel so, und geht ewig.
Contagion Engine kann ich getrost resolven lassen, da ich meine
Neurok Replica-
Razor Hippogriff-Kombo schon am Start habe. Das geht wie durch Butter!
Spiel 2 baue ich wieder schnell eine Fliegerhorde,
Glint Hawk und
Sky-Eel School, und haue ihn mit Bodensupport von zwei blauen Replicas rasch auf vier Leben. Seiner Spielweise ist anzumerken, dass er schon längere Zeit darauf wartet, seine Engine hinzuklatschen, worauf ich mich mit einem Architekten vorbereite, der dann dem Fischschwarm zum tödlichen Angriff verhilft. Er ist etwas gekränkt und findet, das Spiel hätte er auf jeden
Fall gewonnen, wenn ich den Architekten nicht getopdeckt hätte. Den hätte ich aber gar nicht gezogen, erkläre ich ihm, getopdeckt hätte ich den Counter auf meiner Hand. Aber wenn ich den nicht gehabt hätte, hätte ich verloren! Ich weise ihn auf meine blauen Replicas hin, die mir wohl eine Schule gebounct hätten. Aber er hätte doch noch
Revoke Existence auf der Hand gehalten … Ich liebe es, so zu gewinnen. Running good? Im Draften absolut!
7
:
5
Das sieht doch schon wieder um einiges verheißungsvoller aus. Schade eigentlich, dass ich jetzt nicht das spaßige Kreaturendeck in den Kampf schicken kann, aber ist wohl auch besser so. Stattdessen ergaunere ich mir die Cruel-Liste vom Wolf im Top-8-Pelz, welche mir ganz gut gefällt. – Vier weiße Leylines stimmen mich geradezu nostalgisch.
Cruel Control
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4 Reflecting Pool
4 Vivid Creek
3 Vivid Meadow
3 Vivid Marsh
4 Island
1 Creeping Tar Pit
1 Celestial Colonnade
2 Cascade Bluffs
3 Sunken Ruins
2 Mystic Gate
4 Path to Exile
2 Day of Judgment
4 Esper Charm
3 Cruel Ultimatum
4 Cryptic Command
4 Mana Leak
3 Volcanic Fallout
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4 Wall of Omens
3 Vendilion Clique
2 Grave Titan
Sideboard:
1 Volcanic Fallout
2 Day of Judgment
4 Leyline of Sanctity
1 Vendilion Clique
2 Wispmare
2 Negate
2 Jace Beleren
1 Pithing Needle
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Zum Testen hat's leider nicht mehr wirklich gereicht, aber da ich die Sideboardpläne mitschreiben durfte, konnte ja nicht unendlich viel schief gehen.
Runde 13 – Chiba, Akio [JPN] – Faeries – 2:0
Ich leide total am Feenfluch. Ich spiele praktisch immer irgendwelche Decks, die gegen Feen verlieren, und meistens treffe ich damit auf überdurchschnittlich viele der fliegenden Spaßbremsen. Auch diesmal fluche ich innerlich schon laut, als mein Gegner mit
Thoughtseize und
Bitterblossom eröffnet, aber als sich dann ländertechnisch nichts mehr tut bei meinem Gegner, kann ich ihm prima am Ende seines siebten Zugs sein blaues Filterland bouncen,
Cruel Ultimatum resolven und das Spiel ins Trockene bringen. Spiel 2 ist mein Gegner geflutet, und nachdem er zwei meiner Threats countert, resolvt dann erneut ein Ultimatum und nimmt ihn komplett auseinander.
8
:
5
Runde 14 – Thompson, Gerry [USA] – Scapeshift – 0:2
Hier wohl ein Matchup, gegen das ich nicht viel auszurichten habe. Gerry spielt ein Maindeck, das aus Carddraw, Countern und
Scapeshift besteht. Da er unter anderm auch
Spell Pierce zockt, habe ich im ersten Spiel nicht den Hauch einer Chance. Im zweiten kriegt er per
Spell Pierce eine
Pyromancer Ascension auf den Tisch, welche ich mit
Esper Charm entsorgen kann. Ich verliere trotzdem, etwas merkwürdig, indem mich seine
Vendilion Clique elegant in sieben Zügen auf negativ schlägt.
8
:
6
Runde 15 – Menard, Antoine [FRA] – Jund – 0:2
Die Liste meines Gegners scheint meiner einmal mehr überlegen zu sein – ein Deck mit Thoughseize, lauter Haste-Kreaturen und Manlands ist einfach zu viel. Nachdem ich
Boggart Ram-Gang,
Bloodbraid Elf und
Demigod of Revenge irgendwie unter die Erde bringen kann, bin ich dann gegen sein Manland hilflos. In Partie 2 zeichnet sich Ähnliches ab und ich merke, dass Jund wohl nicht mein bestes Matchup ist.
8
:
7
Runde 16 – Hellgren, Robert [SWE] – Faeries – 2:1
Einer der Feenspieler, die man selbst mit einem Sealed Deck besiegen könnte. Im ersten Spiel legt er doch tatsächlich aus lauter Freude gegen ein
Volcanic Fallout-Deck zwei
Bitterblossom auf den Tisch – ein No-Go, das sogar ich als Nicht-Feenspieler kenne. Eine einzelne Kopie des roten Instants reicht mir schon, um ihn zu besiegen. Auch in den nächsten beiden Spielen spielt er alles andere als gutes
Magic – ich zwar wahrscheinlich auch, aber ich habe als Enschuldigung für meine Niederlagen wenigstens jeweils die Mulligans.
8
:
8
Runde 17 – Krauer TM, Florian [CHE] – RUG – 0:2
Was tut man nicht alles fürs Vaterland? Militärdienst, Steuern zahlen und sogar ab und zu mal bei einer WM conceden. Den Schweizern hätte es damit sogar fast für die Top 2 gereicht, wenn nicht irgendein random Österreicher in der letzten Runde gegen einen Australier aufgegeben hätte …
8
:
9
Runde 18 – Duke, Reid [USA] – White Weenie – 2:0
Nachdem ich am eigenen Leib erfahren musste, wie sich schlechte Matchups anfühlen, darf ich nun doch noch gegen ein gutes ran. Mit postboard viermal
Day of Judgment und Fallouts kann echt nicht viel schiefgehen. Immer brav um
Brave the Elements rumspielen, aber das ist auch schon alles.
9
:
9
Somit sichere ich mir die verdienten zwei Pro-Punkte fürs Nicht-disqualifiziert-Werden und erfolgreich den Level 3. Ende gut, alles gut!
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