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Jens, the Grind Sculptor
von Eugen Libkin

Zwischen all dem Trubel und Chaos eines straff organisierten Jahresendevents konnte ich Jens Kessel für ein kurzes Interview gewinnen.
Jens Kessel (mit Freundin Melanie)

Jens, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu der Leistung, ein solches Megaevent auf die Beine zu stellen. Wie fühlt man sich als größter privater Turnierorganisator Deutschlands?

Es ist auf jeden Fall anstrengend. Man reißt sich sprichwörtlich den Arsch auf, um es den Spielern Recht zu machen. Der Verkaufsstand, die Betreeung der Spieler, Hilfestellung Judges gegenüber ect. sind nur einige der vielen Aufgaben, die mein Team und ich hier bewerkstelligen müssen. Abends ist man körperlich völlig zerstört und ich brauche gar nicht erst anzufangen über all den Streß zu reden. Aber wie letztes Jahr und das Jahr davor bin ich mir sicher, dass die Spieler ein angenehmes Event hatten und sich jeder, ob Spieler oder Judge, wohlgefühlt hat; und das ist doch das wichtigste.

Erster PTQ 112 Teilnehmer, zweiter PTQ 120 Teilnehmer, dritter PTQ 105 Teilnehmer und beim Legacygroßevent nur 190, was sagen dir diese Zahlen und was hast du im Vorfeld erwartet?

Nun ja, das chaotische Wetter hat dafür gesorgt, dass sich übervorsichtige Menschen wahrscheinlich nicht aus dem Haus getraut haben; und Scars of Mirrodin ist nicht Zendikar! Ich hatte besonders für das Legacyevent mit mehr Teilnehmern gerechnet, besonders da letztes Jahr sensationelle 270 angetretten sind. Die Hoffnung, auf wieder eine so erstaunliche Zahl zu kommen, hat sich dieses Mal leider nicht erfüllt, auch wenn es die gleichen Preise wie letztes Jahr gibt. Alles in allem bin ich nichtsdestotrotz mit den Teilnehmerzahlen zufrieden. Besonders auffalend ist, dass Sideevents geboomt haben: Highlander mit 70 und Vintage mit 78 Spielern ist etwas, mit dem ich nicht unbedingt gerechnet hätte, nicht zu vergessen die täglich im zweistelligen Bereich stattfindenden Drafts.

Apropos Highlander, es wird gemunkelt, dass es im nächsten Jahr wieder einen Highlander-GP gibt. Stimmt das?

Ja, das stimmt! Zum Pfingstwochenende soll ein zweitägiges Event hier in Hanau stattfinden, bei dem ein Tag einem National Qualifier und der andere dem Highlander GP gewidmet ist.
Wir hoffen auf viele Spieler, die sich einerseits competitive beim National Qualifier für die Deutsche Meisterschaft und casual beim Highlander austoben können. Nähere Informationen dazu werden noch im Laufe des Jahres bekannt gegeben.

Im Forum von PlanetMTG gab es einen langen Thread zu diesem Event, in welchem eine große Diskussion über Preis, Erfolg und Sinn dieses Events geführt wurde. Was würdest du Kritikern und Miesmachern hier gerne sagen?

Zum einen verstehe ich den großen Aufruhr nicht. Die Leute, die sich beschweren, tun dies sowieso immer; wahre Zyniker, die auch zu allen anderen möglichen Sachen im Forum nur Geflame und sinnlosen Hass zusteuern. Sie beschweren sich über die Startgebühr und die Location und verlangen, dass alles für sie gemacht wird. Dabei haben sie sich bestimmt nicht vorher hingesetzt und versucht, so ein Event zu planen. Judges müssen in ausreichender und kompetenter Zahl vorhanden sein, damit alle Turniere reibungslos über die Bühne gehen können, denn wie in Annecy, wo nur ein Judge auf 120 Spieler kam und das totale Chaos und Verzögerung herrschte, will ich es hier nicht haben. Weiterhin würden sich dann wieder alle nur beschweren, dass der PTQ billig ist, aber der Staff unter aller Sau. Im Endeffekt würde ein PTQ 17,50 Euro bei mir kosten, wenn ich nicht eine Halle, Judges und ein Hotel für diese mieten müsste. Wer sich nicht vorher hingesetzt und alle Kostenfaktoren berechnet hat, ist fehl am Platz, Kritik zu üben.

Wenn man hinter die Fassade von JK Entertainment blickt, sieht man Jens Kessel. Erzähl doch bitte etwas über dich und deine Magicaktivitäten.

Da kann ich nur auf mein Portrait unter „Team“ auf PlanetMTG verweisen, das beschreibt mich am besten. Mich selbst beschreiben kann ich nicht, man muss mich einfach in echt erleben. Was Magicangeht, so bin ich nicht mehr so aktiv, wie ich es früher mal war, aber ich habe mir vorgenommen, mindestens einen Draft die Woche zu machen. Ansonsten kann ich damit prahlen auf über 50 GP gewesen zu sein, zwar hauptsächlich als Händler, aber ich finde das trotzdem ein große Leistung. Ich war sogar dieses Jahr einmal Top 8 beim PTQ in Aachen.

Eine letzte Frage habe ich noch. Wird es nächstes Jahr wieder ein Jahresendevent geben?

Unbedingt.

Und schon wird Jens wieder gerufen: Würstchen am Imbissstand sind ausgegangen und die Spieler sind hungrig. Direkt fährt Jens los, um auf Wurstjagd im nahegelegenen Rewe zu gehen und wir bedanken uns für seine Zeit uns dieses Interview ermöglicht zu haben.


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