Kein neuer Standard, aber zumindest eine Menge Standardlisten werden auch diese Woche wieder ins Netz gesetzt. Denn letztes Wochenende fanden nicht nur National Qualifier in Karlsruhe, Düsseldorf, Dresden und Nürnberg statt, sondern auch der *lufthol* gröööößte, texaaaaaaanische Graaaaand Priiiiiiiix aaaaaaller Zeiiiiiiiten! Im Ernst, so langsam gehen der Propagandamaschinerie wirklich die Euphorie verursachenden Hyperbeln aus. Ich freue mich schon auf den größten Two-Headed-Giant-Legacy-Grand-Prix-bei-dem-
Gush-unbanned-ist in Maine. Aller Zeiten. Na gut, seine eigene Zwischenüberschrift verdient er …
Shiels Up in Dallas
Grand Prix in den USA sind immer eine grundamerikanische Angelegenheit, was das *lufthol*
Meeeeeeegaevent iiiiiiiiin Dallaaaaaaas mal wieder eindrucksvoll beweist: Kein Nicht-US-Bürger in den Top 8, nur vier unter den besten 32, Shuhei Nakamura auf Platz 14 der beste Zugereiste. Vier von den Amerikanern sind alte Bekannte wie Michael Jacob, Owen Turtenwald, Alex Bertoncini (of
StarCityGames-Fame) und Josh Utter-Leyton und der Rest inklusive der Finalisten Greenhorns.
Auch die Decklisten gestalten sich gelinde gesagt varianzfrei: Vier Caw-Blade, vier RUG, je sechzehn
Stoneforge Mystic,
Squadron Hawk und
Lotus Cobra, zweiunddreißig
Jace, the Mind Sculptor sowie null
Inquisition of Kozilek teilten sich genau in der Mitte in eine Wall of Death und liefen aufeinander zu. Stehengeblieben ist David Shiels mit folgender Liste:
David Shiels: Caw-Blade
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4 Celestial Colonnade
4 Glacial Fortress
1 Inkmoth Nexus
4 Island
4 Plains
1 Scalding Tarn
4 Seachrome Coast
4 Tectonic Edge
2 Condemn
2 Day of Judgment
3 Gideon Jura
1 Into the Roil
4 Jace, the Mind Sculptor
3 Mana Leak
1 Mortarpod
4 Preordain
3 Spell Pierce
1 Sword of Feast and Famine
2 Tumble Magnet
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4 Squadron Hawk
4 Stoneforge Mystic
Sideboard:
1 Baneslayer Angel
1 Condemn
1 Day of Judgment
1 Deprive
2 Divine Offering
2 Flashfreeze
2 Journey to Nowhere
1 Sun Titan
1 Sword of Feast and Famine
1 Sylvok Lifestaff
2 Volition Reins
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Ja, was soll ich euch denn hieraus bitteschön Mike-Flores-mäßig als die neue, heiße Tech verkaufen? Eventuell die
Volition Reins im Sideboard, aber selbst die haben es schon auf deutschen Boden geschafft. Den weitesten Wurf schafft tatsächlich nicht der Sieger, sondern der Viertplatzierte Austin Bursavich, der sich traut, zwei
Emeria Angel im Deck zu spielen. Kann jemand dem Mann einen Orden verleihen?
Auf der RUG-Seite erfindet derweil Michael Jacob den Archetyp neu. Mit einem
Twisted Image im Maindeck! Verzeiht mir meine Verbitterung, aber so viel
Stillstand gibt es sonst nur als Karte in Legacy.
Michael Jacob: RUG
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3 Copperline Gorge
4 Forest
2 Halimar Depths
4 Island
4 Misty Rainforest
2 Mountain
4 Raging Ravine
4 Scalding Tarn
4 Explore
4 Jace, the Mind Sculptor
4 Lightning Bolt
4 Mana Leak
4 Preordain
1 Twisted Image
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1 Avenger of Zendikar
4 Inferno Titan
4 Lotus Cobra
1 Oracle of Mul Daya
2 Precursor Golem
Sideboard:
1 Acidic Slime
1 Deprive
3 Flashfreeze
1 Jace Beleren
1 Nature's Claim
3 Obstinate Baloth
3 Pyroclasm
2 Tumble Magnet
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Was bedeutet das für die deutschen NQ- und PTQ-Saisons? „Die Auswirkungen von Dallas dürften auch hierzulande zu spüren sein“, schrieb Florian Koch in seinen letzten Turnierplaner. Wenn die Auswirkungen Stagnation und mangelnde Kreativität sind, steht uns eine Zeit des Gähnens bevor. Aber wisst ihr was? Daran glaube ich einfach nicht! Die letzten National Qualifier auf deutschem Boden haben gezeigt, dass auch dieses Metagame Kreativität belohnt. Denkt also bitte nicht, dass ihr entweder auf Falken oder Teppichen (
RUG, get it?) fliegen müsst, um die Qualifikation zu schaffen. An dieser Stelle setzt nämlich wieder ein Schema ein, von dem ich in dieser Kolumne bereits gesprochen habe: Je deutlicher die Ziele zu sehen sind, desto besser kann man sich auf sie einschießen.
Ready, aim, shoot!
Dresden, Karlsruhe, Düsseldorf, Nürnberg …
Letztes Wochenende fanden ganze vier National Qualifier statt. Der in Dresden wurde aus einem anderen Universum beobachtet und enthält quasi jeweils ein Exemplar der bekanntesten Decks. Da sich die Innovation dort in Grenzen hält, halte ich mich lieber an Düsseldorf, von wo ich euch dank der freundlichen Unterstützung von Ludwig Lenzen die Decklisten kredenzen kann. Karlsruhe und Nürnberg folgen auch noch. Sobald ich die Listen habe, reiche ich sie nach.
Fangen wir in Düsseldorf mit den üblichen Verdächtigen an:
Christoph Ortmann: Valakut
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12 Mountain
5 Forest
4 Evolving Wilds
3 Misty Rainforest
4 Valakut, the Molten Pinnacle
4 Explore
4 Harrow
4 Overgrown Battlement
4 Summoning Trap
2 Green Sun's Zenith
3 Khalni Heart Expedition
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4 Lotus Cobra
4 Primeval Titan
3 Inferno Titan
Sideboard:
4 Pyroclasm
2 Mark of Mutiny
3 Nature's Claim
3 Acidic Slime
3 Obstinate Baloth
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Julian Plagge: Caw-Blade
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4 Marsh Flats
4 Plains
2 Swamp
2 Island
4 Creeping Tar Pit
2 Glacial Fortress
4 Seachrome Coast
4 Darkslick Shores
1 Tectonic Edge
2 Sword of Feast and Famine
1 Mortarpod
3 Mana Leak
4 Preordain
4 Inquisition of Kozilek
1 Day of Judgment
3 Gideon Jura
4 Jace, the Mind Sculptor
1 Jace Beleren
1 Doom Blade
1 Go for the Throat
1 Condemn
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4 Squadron Hawk
4 Stoneforge Mystic
Sideboard:
4 Flashfreeze
1 Sylvok Lifestaff
2 Condemn
2 Celestial Purge
1 Baneslayer Angel
1 Divine Offering
1 Tectonic Edge
1 Duress
2 Sun Titan
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Jonas Grohmann: Boros
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5 Plains
5 Mountain
1 Teetering Peaks
3 Evolving Wilds
4 Marsh Flats
4 Scalding Tarn
4 Arid Mesa
4 Steppe Lynx
4 Goblin Guide
4 Squadron Hawk
1 Spikeshot Elder
4 Plated Geopede
4 Stoneforge Mystic
1 Sword of Body and Mind
4 Lightning Bolt
3 Koth of the Hammer
1 Bonehoard
1 Adventuring Gear
2 Arc Trail
1 Journey to Nowhere
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Sideboard:
1 Basilisk Collar
4 Cunning Sparkmage
4 Kor Firewalker
1 Inferno Titan
1 Koth of the Hammer
2 Mark of Mutiny
2 Gideon Jura
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Sebastian Born: RUG
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3 Copperline Gorge
4 Raging Ravine
2 Mountain
5 Island
4 Misty Rainforest
2 Halimar Depths
3 Forest
4 Scalding Tarn
4 Lotus Cobra
1 Oracle of Mul Daya
2 Precursor Golem
3 Inferno Titan
1 Frost Titan
1 Avenger of Zendikar
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4 Preordain
4 Lightning Bolt
4 Mana Leak
4 Explore
4 Jace, the Mind Sculptor
1 Garruk Wildspeaker
Sideboard:
4 Pyroclasm
1 Deprive
1 Burst Lightning
3 Obstinate Baloth
4 Flashfreeze
2 Tumble Magnet
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Diese vier qualifizierten Listen sind ein wildes Potpurri aus den besten Decks im derzeitigen Format. Wenn man genau hinschaut, erkennt man sogar interessante Details. Die
Inferno Titan im
Valakut sind zurzeit ziemlich gut positioniert. Das Removalpaket von Julian Plagge gefällt mir fast so gut wie der eine klitzekleine
Jace Beleren im Maindeck. Der Teufel steckt hier im Detail!
Sebastian Knörr: Mono-U-Architect
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4 Lighthouse Chronologist
4 Grand Arcitect
4 Treasure Mage
2 Wurmcoil Engine
1 Steel Hellkite
2 Mindslaver
4 Tumble Magnet
4 Contagion Clasp
4 Preordain
4 Jace, the Mind Sculptor
3 Mana Leak
21 Island
3 Tectonic Edge
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Sideboard:
2 Enclave Cryptologist
2 Volition Reins
1 Tectonic Edge
1 Contagion Engine
1 Spell Pierce
1 Mana Leak
4 Kraken Hatchling
3 Jace Beleren
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Könnte das das Deck der deutschen NQ-Saison werden? Ich freue mich, die Grand Archifacts (bitte, bitte lasst meinen Decknamen sich durchsetzen!) bereits zum dritten Mal in dieser Kolumne begrüßen zu dürfen. Dieses Deck ist der Beweis, dass sich Kreativität und
Jace nicht
ausschließen.
Dennis Nolte: RG-Eldrazi-Ramp
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4 Raging Ravine
3 Khalni Garden
3 Tectonic Edge
4 Eldrazi Temple
1 Eye of Ugin
4 Copperline Gorge
4 Forest
3 Mountain
4 Overgrown Battlement
4 Primeval Titan
1 Emrakul, the Aeon's Torn
1 Ulamog, the Infinite Gyre
1 Terastodon
1 Avenger of Zendikar
2 Acidic Slime
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2 Everflowing Chalice
4 Growth Spasm
3 Explore
2 Garruk Wildspeaker
4 Summoning Trap
2 Green Sun's Zenith
3 Slagstorm
Sideboard:
1 Inferno Titan
4 Nature's Claim
1 Wurmcoil Engine
2 Ratchet Bomb
2 Pyroclasm
2 Obstinate Baloth
3 Tumble Magnet
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Alex Hottmann: Mono-G-Eldrazi-Ramp
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4 Summoning Trap
4 Explore
4 Overgrown Battlement
4 Primeval Titan
4 Joraga Treespeaker
4 Growth Spasmn
1 Emrakul, the Aeons Torn
I Viridian Corrupter
2 Green Sun's Zenith
2 Wall of Tanglecord
4 Ulamog, the Infinite Gyre
4 Eldrazi Temple
3 Khalni Garden
12 Forest
2 Mystifying Maze
4 Tectonic Edge
1 Eye of Urgin
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Sideboard:
1 Terastodon
3 Ratchet Bomb
3 Tumble Magnet
3 Wurrncoil Engine
4 Obstinate Baloth
1 Tajuru Preserver
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Dennis Nolte nannte sein Eldrazi-Deck „Zauberfee-Panzer“. Über solchen Nonsens kann ich mich immer amüsieren. Der Rotsplash ermöglicht dem ansonsten nicht sehr aggroresistenten Deck Zugriff zu
Slagstorm, ohne Rot kann
Wall of Tanglecord Angry Birds aufhalten. Sind die farblosen Riesenmonster endgültig wieder da?
Jochen Frenster: UG-Genesis Wave
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4 Primeval Titan
3 Frost Titan
2 Wurmcoil Engine
4 Acidic Slime
3 Jace, the Mind Sculptor
4 Lotus Cobra
4 Overgrown Battlement
4 Joraga Treespeaker
3 Tumble Magnet
3 Genesis Wave
5 Forest
4 Island
4 Tectonic Edge
4 Khalni Garden
3 Halimar Depths
4 Misty Rainforest
2 Verdant Catacombs
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Sideboard:
3 Ratchet Bomb
4 Obstinate Baloth
1 Kozilek, Butcher of Truth
3 Summoning Trap
2 Clone
2 Spreading Seas
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Düsseldorf beweist anscheinend vor allem eines: Ramp ist ein bunter, hübscher Regenbogen an Möglichkeiten und ist nicht nur gleichzusetzen mit
Valakut. Hier sehen wir
Genesis Wave mal außerhalb von Elfen in Aktion.
Düsseldorf macht mir Hoffnung!
Like a Surgeon
„Hey! Hey, du! Möchtest du ein
Extirpate kaufen? Für umsonst!“ Ja, Surgical Extraction, die
Buy-a-Box-Promo für
New Phyrexia, birst geradezu vor Potenzial. Im Limited und Standard wird die Karte zwar höchstwahrscheinlich die Ersatzbank
wärmen müssen, aber Spieler von Eternal-Formaten können mit kostenlosen Utility-Sprüchen eine Menge anfangen. Zeigt Rückgrat!
Und das Allerbeste kommt noch: Surgical Extraction könnte Teil eines phyrexianischen Cycles sein, der sich über alle fünf Farben erstreckt. Da wird dann bestimmt mindestens ein „Ausrutscher“ dabei sein.
Wo, und wenn ja, wie viele?
Michael Diezel hatte in seinem letzten Artikel ein Thema angesprochen, über das ich auch schon schreiben wollte, wofür ich aber nie den richtigen Platz gefunden habe. Die Spielerzahlen der vergangenen PTQ-Saison wurden von vielen Seiten als enttäuschend wahrgenommen. In den letzten Wochen begann dann das Rätselraten. Lag es am neuen Extended? Hat das Reaktorunglück in Fukushima massive Zweifel an der Durchführbarkeit und dem Sinn der Pro Tour Nagoya gesät? Oder liegt es am Modus eines PTQs an sich, der im Prinzip nur den Gewinner des Turniers belohnt und den Rest mehr oder weniger leer ausgehen lässt? Ich kann euch natürlich auch keine eindeutige Antw
ort geben, aber zumindest kann ich die Überlegungen mit empirischen Daten unterfüttern.
Beginnen wir mit dem Elefanten im Reaktorkern: Fukushima.
Erdbeben und
Tsunami haben nicht nur zigtausende Menschenleben gekostet und mithilfe von Atomkraft eine Region kurz vor den (oder je nach Definition: zum) Super-GAU geführt, sondern auch der Welt die gesamte japanische Insel unsicher erscheinen lassen. Wie weit man das Gebiet umgehen möchte, sollte jeder seinem persönlichen Sicherheitsbedürfnis überlassen. Nur so viel: Nagoya liegt ungefähr 600
km von Fukushima entfernt und
die Pro Tour findet wie geplant statt. Trotzdem bleibt das Risiko und die Unsicherheit, dass die Situation komplett aus dem Ruder läuft. Eine große Unbekannte steht im Raum, so viel steht fest. Aber beeinflusst sie auch deutsche Spieler? Schauen wir uns dazu die Teilnehmerzahlen der vergangenen Saison an:
Nürnberg, 08.01.2011: 96
Köln, 15.01.2011: 99
Magdeburg, 22.01.2011: 53
Düsseldorf, 19.02.2011: 80
Berlin I, 19.02.2011: 55
Ludwigsburg, 26.02.2011 62
Hamburg, 26.02.2011: 39
Dülmen, 27.02.2011: 67
11.03.2011: Katastrophe in Japan
München, 19.03.2011: 53
Berlin II, 19.03.2011: 47
Leipzig, 02.04.2011: 42
Frankfurt, 03.04.2011: 48
Wie ihr seht, stagnieren nach dem
Unglück die Teilnehmerzahlen um die 50 Spieler. Aber liegt das wirklich an Japan? Oder sind die Pro Tour Qualifier in den betroffenen Städten traditionell eher schwach besucht? Hier lohnt sich ein größer angelegter Vergleich, weshalb ich jetzt die vergangenen Extended-Saisons in den letztgenannten vier Städten vergleiche. Ich ändere also nur eine Variable, nämlich den Zeitpunkt.
München 2011: 53
München 2010: 35
München 2009 77
München 2008: 75
Berlin 2011: 47
Berlin 2010: 49
Berlin 2009: 66
Berlin 2008: 67
Leipzig 2011: 42
Leipzig 2010: 78
Leipzig 2009: 70
Leipzig 2008: 79
Frankfurt 2011: 48
Frankfurt 2010: 63
Frankfurt 2009 (Kruft) 100
Frankfurt 2008 (Hanau) 104
Überraschend: In fast allen Städten liegt der große Einbruch im Jahr 2010. Die einzige Ausnahme ist Leipzig, das tatsächlich erst dieses Jahr weit unter dem Erwartungswert gelegen hat. Dafür konnte München sogar ein paar seiner 2010-Verluste wieder gutmachen. Die Frage ist nur, was denn bloß 2010 war. Die
letzte große Änderung vor „Double Standard“ war sogar schon 2009 effektiv. Habt ihr eine Ahnung, was da los war? Auf die Lage in Japan bezogen könnte man argumentieren, dass es die regionalen Schwankungen ein wenig stärker hat ausf
allen lassen. Als entscheidender Faktor wäre es aber wohl doch sehr weit hergeholt.
Die nächste Frage, für deren Besprechung Zahlen ganz hilfreich wären, ist die des Formats. Ist Extended einfach unbeliebter? Dazu habe ich mir den jeweils letzten PTQ eines Formats und geographisch fair verteilte Orte herausgepickt. Die Extended-Qualifier liegen diesmal allesamt vor Fukushima, um wieder möglichst nur eine Variable zu ändern.
Nürnberg, Extended: 96
Nürnberg, Sealed: 74
Nürnberg, Standard: 41
Köln, Extended: 99
Köln, Sealed: 64
Köln, Standard: 104
Berlin (ASL), Extended: 55
Berlin (ASL), Sealed: 63
Berlin (ASL], Standard: 51
Hamburg, Extended: 39
Hamburg, Sealed: 64
Hamburg, Standard: 50
Seht ihr eine Tendenz? Gut, ich auch nicht. Jedes Format kann sich zumindest in einer Stadt als Sieger fühlen. Extended liegt also zumindest dieses Jahr nicht so abgeschlagen, wie man denken könnte. Aber vielleicht sind meine Stichproben einfach nur falsch? Die letzten Zahlen, die ich bemühen werde, sind die Gesamtspielersummen der jeweiligen Saison. 2011 für Nagoya hatten wir zwölf Qualifier, Ende 2010 für Paris zwölf (inklusive des Trios in Hanau, exklusive des 541-Mann-Monsters beim GP Bochum), Mitte 2010 für Amsterdam ebenf
alls zwölf – sehr angenehm.
Extended gesamt: 741
Sealed gesamt: 991
Standard gesamt: 706
Die einzig sinnvolle Argumentation wäre meines Erachtens also, dass Sealed deutlich beliebter als Constructed ist. Aber selbst diese Aussage könnte durch die drei Turniere in Hanau verfälscht sein. Wobei, selbst wenn man Hanau nur einen PTQ zugesteht und die anderen beiden mit jeweils circa 100 Spielern abzieht und durch „Durchschnittsturniere“ mit 50 Teilnehmern ersetzt, wäre man immer noch bei knapp 900 Spielern. Sealed ist also wirklich der leichte Favorit unter den PTQ-Formaten.
Natürlich war das alles, was ich hier fabriziert habe, keine grundlegende Analyse. Dafür müsste man noch viel mehr vergleichen und die Beobachtung längerfristig anlegen. Eine gute Diskussionsgrundlage sollte mein Zahlenwust aber bieten, oder? Eine ähnliche Analyse könnt ihr hier übrigens auch nach dem Ende der National-Qualifier-Saison erwarten.
Phart nach Philly!
Kaum haben wir die Extended-Saison hinter uns, stehen die Qualifier für Philadelphia vor der Tür. Florian Koch hat einen
schönen Thread erstellt, in dem er alle feststehenden Termine sammelt. Wenn die Liste komplett ist, weise ich euch noch mal darauf hin.
Österreich und die Schweiz beginnen übrigens schon dieses Wochenende mit der Standardsause. Spieler der südlicheren mitteleuropäischen Hälfte (ergibt das irgendeinen Sinn?) sollten ihre Decks von den National Qualifiern also nicht zu weit weg legen.
Must Read
Auch diese Woche haben mir drei Artikel besonders Spaß gemacht. Okay, am meisten Spaß gemacht hat mir die Grundsatzdiskussion zu Jonas Köstlers Artikel, aber wir wollen ja international bleiben:
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The Monster with 32 Faces – Josh Silvestri: If you can't beat them, join them. Silvestri sagt, er will alternative Strategien zu Jace aufzeigen, findet aber nur Günde, warum der beste Planeswalker das Metagame gleichzeitig deformiert und stabilisiert.
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Catching a BUG – Conley Woods: Conley, der Zauberer – er kann Teppiche in Käfer verwandeln!
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A Roseanne By Any Other Name, Part 3 – Mark Rosewater: Die ersten beiden Teile waren auch schon unterhaltsam, es gibt keinen besonderen Grund, warum ich gerade diesen hier hervorhebe. Rosewater erzählt lustige (und natürlich mit vielen Lebensweisheiten gespickte) Geschichten von seiner Zeit als Schreiber bei Roseanne.
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Nächste Woche geht es weiter, immer weiter. Bis dann!
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