Es ist viel passiert. Packen wir's an!
First!
Auf der Pro Tour wird jetzt ja schon länger nach der Regel verfahren, dass in den Top-8-Spielen immer derjenige das Match anfangen darf, der in den Standings vor der Top 8 die bessere Platzierung erreicht hat. Das gefällt anscheinend so gut, dass genau das ab sofort auch bei Grand Prix und ab dem 7. April auch auf PTQ- und WMCQ-Ebene gilt. Dort jeweils in der Top 8 also keine Würfelwürfe mehr.
Die Kommentare, die ich hierzu gelesen habe, reichten von Jubel über den „reduzierten Zufallsfaktor“ bis hin zu Aplaus dafür, „dass Intentional Draws dadurch nun unattraktiver werden“. Dass Intentional Draws eine der wichtigsten Methoden sind, um etwas von dem inhärenten Zufall aus einem Turnier zu nehmen, ist offenbar ein ganz gut gehütetes Geheimnis.
Tangible & Soulless
Block besteht bislang bloß aus
Innistrad und
Dark Ascension und dürfte außerdem wohl noch als Online-only-Format durchgehen. Bis zur Pro Tour
Avacyn Restored in Barcelona hätte sich also durchaus noch einiges ändern können, in erster Linie zum Beispiel die Legalität von
Avacyn Restored. Doch die Dominanz des (beziehungsweise
der) weißen Spielsteindecks war bereits jetzt so allumfassend, dass Wizards keinen anderen Ausweg gesehen haben, als mit Verboten zu reagieren. Mit Wirkung zum 2. April (28. März auf
Magic Online) sind
Intangible Virtue und
Lingering Souls im Block verboten. Eine kurze Erklärung
gibt Erik Lauer.
Kubikdraft
Letzte Woche ging es um die
ursprüngliche Cube-Ankündigung, in der Zwischenzeit wurden jetzt auch die letzten fehlenden Details bekanntgegeben. Die
Verbindung zur „PAX East“ ist uns ziemlich egal, wir wollen vor allem wissen, was der Spaß kosten soll. Diese Information (sieben Tickets) ebenso wie Genaueres zu Preisverteilung, Zeiten und so weiter entnimmt man am besten direkt der
Meldung zum „Magic Online Cube Preview Weekend“.
Petit Prix #1
Vergleichsweise klein war das Turnier ja schon, mit seinen gerade einmal 612 Mitspielern. Dennoch reden wir hier von
Grand Prix Kuala Lumpur, wo sich Yuuya Watanabe, seines Zeichens ehemaliger Rookie
und Player of the Year, gegen die relativ humane Konkurrenz durchsetzen konnte. Für ihn war es die 15. Top 8 und der fünfte Sieg auf GP-Ebene, und er baute im nationalen Rennen um die meisten Pro-Punkte seinen Vorsprung auf Shuhei Nakamura – jetzt zwölf – weiter aus.
Gespielt wurde Standard und in der Top 8 landeten vier Delver-Decks, zwei UB-Zombies, einmal RG- und einmal GW-Aggro. Delver ist und bleibt die Nummer 1, wobei sich deckintern immer wieder Veränderungen zeigen. Ich zum Beispiel habe mal zwei Wochen nicht aufgepasst und war dementsprechend überrascht, dass zur Abwechslung aktuell anscheinend absolute Einigkeit bei der Kreaturenauswahl herrscht. (Hundertprozentige Übereinstimmung bei den Ländern ist hingegen ein alter Hut.) Viele, viele Decks sowie spannende Geschichten gibt's
in der Coverage, hier nur stellvertretend die Siegerliste:
Yuuya Watanabe: UW-Delver
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4 Delver of Secrets
(Insectile Aberration)
2 Dungeon Geists
4 Geist of Saint Traft
2 Invisible Stalker
4 Snapcaster Mage
3 Gut Shot
4 Mana Leak
1 Mutagenic Growth
4 Ponder
3 Runechanter's Pike
4 Thought Scour
4 Vapor Snag
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4 Glacial Fortress
9 Island
3 Moorland Haunt
1 Plains
4 Seachrome Coast
Sideboard:
2 Celestial Purge
2 Dissipate
2 Dungeon Geists
1 Negate
1 Oblivion Ring
2 Phantasmal Image
1 Revoke Existence
1 Steel Sabotage
1 Surgical Extraction
1 Sword of War and Peace
1 Timely Reinforcements
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Petit Prix #2
Am anderen Ende der Welt beim
Grand Prix in Mexiko Stadt sah es nicht viel anders aus, zumindest von den Spielerzahlen her. 685 ist heutzutage doch eher mickrig. Ähnlich wie in Malaysia triumphierte mit Paul Rietzl auch hier ein gestandener Profi, allerdings sah es auf den weiteren Plätzen gleich viel
bekannter aus: Craig Wescoe (Dritter), Pascal Maynard (Fünfter), Josh Utter-Leyton (Zehnter), Jackie Lee (Elfte), Ben Stark (13.), Andreas Ganz (20.), Melissa DeTora (21.), Matt Sperling (25.), Lukas Jaklovsky (31.), Elie Pichon (54.) … und Raphaël Lévy leider knapp draußen (85.), weshalb er jetzt immer noch um seinen Platin-Status bangen muss.
(Oh, und noch was. Anlässlich der Top 8 des Grand Prix in Lincoln wurde die Frage gestellt, wieso ich „das Mädel mit keinem Wort im Artikel erwähnt“ hatte. Ich bin ein großer Fan von Gleichberechtigung, was bedeutet, dass eine einzelne Top 8
niemanden in den Kreis der
Magic-Prominenz hebt. Melissa DeTora und Carrie Oliver sind dort schon länger angekommen, und nachdem sie in in fünf aufeinanderfolgenden Grand Prix auf den Plätzen 23, 3, 13 und 11 gelandet ist, besteht kein Zweifel, dass Jackie Lee das Upgrade ebenfalls verdient hat. Davon – ich meine, von solchen Ergebnissen – können die meisten Kerle nämlich nur träumen.)
Überhaupt keine Gleichberechtigung erfährt dagegen Gottlieb Yeh. Der Buxtehuder Globetrotter erhält einfach nur dicke Glückwünsche für seinen phänomenalen siebten Platz!
Humberto Patarca – Gottlieb Yeh
Und wo wir einmal beim Thema wären: Der Venezolaner Humberto Patarca studierte in Karlsruhe neben irgendeiner anerkannten akademischen Disziplin wohl auch
Magic. So gut, dass es für Platz 2 gereicht hat. Glückwunsch!
Petit Q
Okay, hier passt „petit“ direkt noch besser, nicht bloß phonetisch. Das Schlusslicht der heimischen Qualifier-Saison im Berliner
FUNtainment war mit 82 Teilnehmern jedenfalls nicht viel besucht, aber
gut besucht war es. Nicht nur trat Torben Thies an, um
eine Berichterstattung zu liefern, auch die Top 8 brauchte sich durchaus nicht zu verstecken.
Hinten von links nach rechts: Oliver Rausch, Petr Danek, Till Riffert, Michael Diezel, Mike Hofmann
Vorne von links nach rechts: Marc Wahl, Johannes Löchert, Thoralf Severin
Da konnte man sich kaum entscheiden, wem man es am meisten gegönnt hätte. Bestimmt nicht am schlechtesten in dieser Frage schnitt Mike Hofmann ab, vor allem aber am besten in der Realität. Er setzte sich 2
:
0 gegen MiDis Zombies durch, besiegte Tills Storm 2
:
1 und triumphierte schließlich 2
:
1 über Toffel und sein Jund. Den Namen nach nicht gerade der einfachste Weg durch eine Top 8, den man sich so vorstellen kann, und das alles mit einem gleichermaßen simplen wie ungewöhnlichen Deck. Stormkombo mit
Pyromancer Ascension ist altbekannt, ein kontrolligeres Ascension-Deck war einmalig beim PTQ in Hamburg in Erscheinung getreten und jetzt gibt es also auch reinrassige Ascension-Kombo ganz ohne Storm. Durchladen und dann kopierte
Manamorphose und
Noxious Revival aneinanderzureihen, ist ein schlichter Plan, aber offensichtlich effektiv. Glückwunsch!
Mike Hofmann: Pyromancer Ascension
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4 Pyromancer Ascension
4 Serum Visions
4 Sleight of Hand
4 Thought Scour
4 Gitaxian Probe
4 Visions of Beyond
4 Faithless Looting
4 Noxious Revival
4 Manamorphose
4 Lightning Bolt
1 Remand
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4 Scalding Tarn
4 Steam Vents
1 Breeding Pool
2 Sulfur Falls
7 Island
1 Mountain
Sideboard:
4 Dispel
2 Remand
2 Echoing Truth
2 Combust
3 Pyroclasm
2 Ancient Grudge
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Teaser
Das ist nicht das Letzte, was ihr diese Woche von mir lesen werdet. Na gut, das Letzte ist sowieso die offizielle Berichterstattung vom Grand Prix Turin. Aber als Vorletztes gibt's morgen noch etwas zu dem, was mir gestern der Postbote gebracht hat …
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