Morgen erscheint der jüngste Streich in der
Duel Decks-Reihe. Diesmal treten an:
Venser vs. Koth, komplett mit zwei spielfertigen 60-Karten-Decks, den zugehörigen Emblemen und etlichen frischen Kunstwerken, unter anderem für die beiden Protagonisten-Planeswalker selbst. Ich habe keine Kosten und Mühen
gescheut gehabt und mir das Produkt noch vor dem offiziellen Verkaufsstart organisiert, um es im Folgenden für euch unter die Lupe zu nehmen. (Dank dafür übrigens an Wizards of the Coast!)
Die Decks
„Evade and Shimmer“ (Vensers Deck)
Frei übersetzt aus dem Beipackzettel: „Venser war ein Artefaktschmied aus Dominaria und ein Meister der Teleportationsmagie. Seine Heimat war die Einöde von Urborg, wo er allein in seiner Werkstatt lebte – inmitten der Trümmer der Kriegsschiffe, die die Invasion von Dominaria durch die finstere Macht namens Phyrexia zurückgelassen hatte.
Um mit Vensers Deck zu gewinnen, musst du kreativ und clever sein und ganz viele Extrakarten ziehen. Schlüpfe mit gerissenen Saboteuren durch die Verteidigungslinien deines Gegners, nutze die vielen Ins-Spiel-kommen-Fähigkeiten deiner Kreaturen voll aus und lasse kleinen Vorteil auf kleinen Vorteil folgen. Einer dieser Tropfen wird es schließlich sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.“
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1 Whitemane Lion
1 Augury Owl
1 Coral Fighters
1 Minamo Sightbender
1 Mistmeadow Witch
2 Scroll Thief
1 Neurok Invisimancer
2 Slith Strider
1 Sky Spirit
1 Wall of Denial
1 Galepowder Mage
1 Kor Cartographer
1 Clone
1 Cryptic Annelid
1 Primal Plasma
1 Sawtooth Loon
1 Cache Raiders
1 Windreaver
1 Jedit's Dragoons
1 Sunblast Angel
1 Sphinx of Uthuun
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1 Venser, the Sojourner
1 Path to Exile
2 Preordain
1 Sigil of Sleep
1 Revoke Existence
1 Angelic Shield
1 Oblivion Ring
1 Safe Passage
1 Steel of the Godhead
1 Vanish into Memory
2 Overrule
1 Azorius Chancery
1 Flood Plain
1 New Benalia
2 Sejiri Refuge
1 Soaring Seacliff
7 Plains
11 Island
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„Erupt and Overwhelm“ (Koths Deck)
„Koth, ein Vulshok vom Hammer-Clan und gebürtiger Mirraner, ist ein versierter
Geomancer. Seine Magie kann Metall schmelzen, Stein zertrümmern und Berge versetzen. Wenn verärgert, gehört er zu den gefährlichsten Schamanen des Multiversums.
Um mit Koths Deck zu gewinnen, musst du brutal sein, deinen Gegner unter einer Lawine von Erdmagie begraben. Sprüche wie
Fliegende Felsbrocken zeichnen sich nicht gerade durch ihre Subtilität aus. Bombardiere die Defensive deines Gegners mit aggressiven Kreaturen und entfessele einen Strom an Direktschaden, um den Job zu Ende zu bringen.“
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2 Plated Geopede
1 Pygmy Pyrosaur
2 Pilgrim's Eye
1 Æther Membrane
2 Fiery Hellhound
1 Vulshok Sorcerer
1 Anger
1 Cosi's Ravager
1 Vulshok Berserker
1 Bloodfire Kavu
1 Stone Giant
1 Geyser Glider
1 Lithophage
1 Torchling
1 Chartooth Cougar
1 Earth Servant
1 Greater Stone Spirit
1 Bloodfire Colossus
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1 Koth of the Hammer
2 Wayfarer's Bauble
1 Armillary Sphere
1 Journeyer's Kite
1 Vulshok Morningstar
1 Searing Blaze
1 Vulshok Battlegear
1 Downhill Charge
2 Seismic Strike
1 Spire Barrage
1 Jaws of Stone
1 Volley of Boulders
25 Mountain
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Die Bebilderung
Es heißt ja, Kunst solle Menschen
bewegen, und das haben die beiden Bilder der Hauptdarsteller definitiv geschafft. Zum Beispiel sah sich ein Kommentator auf
MTGSalvation dazu bewegt, anzumerken, dass
Venser augenscheinlich mit Riesenspermien in der Hand umherläuft, während sich
Koth im Rausch
(Roid-Rage?) geradewegs eine Klippe herabstürzt.
„I'm gonna hit you in the face with my … uhm, nevermind.“
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Koth the Hammered
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Die anderen neuen Kunstwerke sind teils nicht so hübsch wie die Originale, aber durch die Bank brauchbar und teils extra an die Handlung oder deren Schauplatz angepasst, beispielsweise wenn auf
Path to Exile statt eines Leonins ein
Plated Geopede ins Exil geschickt wird oder wenn
Preordain zeigt, wie Venser sich gerade eine Kristallkugel aus den Bodenplatten vom
Glimmervoid bastelt. Na gut, aussehenstechnisch wird das eher eine Discokugel und von der Größe her eher ein Iglu, aber Hauptsache, man kann damit irgendwie in die Zukunft blicken.
Das eigentliche Spiel
Thematisch halten sich beide Decks jeweils eng an ihren Mannschaftskapitän.
Koth of the Hammer arbeitet mit Gebirgen, je mehr davon, desto besser, und sein Deck tut es ihm gleich. Zwischen Landfall,
Firebreathing-Effekten, Karten, für die man Gebirge opfern muss, deren Wirkung von der Anzahl der Gebirge abhängt oder die schlicht viel Mana kosten, ärgert man sich über weitere Länder fast nie. Tatsächlich will man meist noch mehr, als man jemals hoffen könnte, auf normalem Wege zu ziehen, und auch hierfür ist gesorgt.
Wayfarer's Bauble,
Armillary Sphere und der überraschend mächtige
Journeyer's Kite lassen es schnell und anhaltend gebirgig werden.
Das gesamte Interessensgebiet von
Venser, the Sojourner abzudecken, gestaltet sich da schon schwieriger, weil er einerseits Sachen gerne vorübergehend aus dem Spiel entfernt und andererseits Kreaturen gerne unblockbar macht. Offensichtlich gibt es zwischen beidem kaum Überschneidung, aber selbst das wurde einigermaßen vernünftig gelöst. Zum einen kann man ganz simpel Extrakarten ziehen, beziehungsweise mehr noch die zahllos vorhandenen Scry-Fähigkeiten benutzen, um jeweils passende Kombinationen zu finden. Zum anderen gibt es ein paar Karten, die eben doch in beide Themen hineinspielen: Die ausgelöste Fähigkeit von
Neurok Invisimancer zum Beispiel kann man mit allerlei Tricks mehrfach abrufen, um etwa einen
Scroll Thief oder
Slith Strider wiederholt erfolgreich durchzubringen;
Mistmeadow Witch,
Angelic Shield und
Galepowder Mage können wahlweise eigene Kreaturen oder gegnerische Blocker anzielen; und Flieger wie
Augury Owl oder
Sawtooth Loon, die ihre eigenen ausgelösten Fähigkeiten mitbringen, geben ebenso gute Ziele für
Sigil of Sleep ab wie anderweitig unblockbares Getier.
In den meisten Fällen schaffen es beide Decks, ihr Mana über den Großteil ihrer Züge, zumindest ihrer Anfangszüge, komplett auszunutzen, was ein flüssiges Spiel ergibt. Die Manaversorgung ist ordentlich auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt und gerade Deckbauneulinge können hier einiges lernen. Die Themen funktionieren, das Gebirgsthema insgesamt etwas mehr beziehungsweise etwas automatischer, während man beim Venser-Deck etwas mehr Arbeit investieren muss, dafür aber mit entsprechend größeren Erfolgserlebnissen belohnt wird. Auf solchen Unfug wie
Dragon's Claw, den es bei den
Duel Decks: Ritter vs. Drachen noch gab, wurde vollständig verzichtet, sodass sich Frustrationsmomente auf den gelegentlichen Manascrew beschränken. Die schwächste Karte insgesamt heißt diesmal wahrscheinlich
Coral Fighters, was halt Lichtjahre von
Dragon's Claw entfernt ist.
Die Partien sind abwechslungsreich und in der Regel sowohl lang als auch von mehrmaligem Hin und Her gekennzeichnet. Ja, hat einer der Spieler einmal das Emblem seines Planeswalkers, gibt es für den Gegner üblicherweise keine Comeback-Möglichkeit mehr. Viel häufiger aber ist es mir passiert, dass ich eine sicher geglaubte Wette auf den Ausgang eines Duells eiskalt verloren hätte, weil
Bloodfire Colossus,
Volley of Boulders mit Flashback im Folgezug,
Sunblast Angel oder
Vanish into Memory auf einen gepumpten
Fiery Hellhound doch noch einmal alles herumgerissen haben. Nach einer guten zweistelligen Anzahl an Spielen kann ich immer noch nicht zweifelsfrei sagen, welchem Deck überhaupt die Agressorrolle zukommt. Beide können halbwegs schnelle Starts hinlegen, ihnen mit
Path to Exile,
Oblivion Ring oder
Bloodfire Kavu aber auch begegnen. Normalerweise beginnt Rot als Aggressor, irgendwann jedoch muss Blau-Weiß unbedingt in die Offensive umschwenken, um nicht von den
-losen X-Spells
Spire Barrage und
Jaws of Stone ausgebrannt zu werden.
Und wer gewinnt nun? Koth oder Venser? Ehrlich gesagt keine Ahnung! Es ist wirklich so knapp.
Meine Empfehlung: Probiert es selbst aus!
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