Endlich mal wieder ein Format auf Magic Online, das mich so richtig gepackt hat – Cube. Das Allerbeste! Spielbar leider nur an einem einzigen Wochenende, aber wer braucht schon Schlaf?
Für die ganz Unwissenden unter euch: Ein Cubedraft läuft ähnlich ab wie ein normaler Boosterdraft – zu acht mit je drei Päckchen und dem Ziel, ein möglichst starkes 40-Karten-Deck zu draften. In den Boostern sind insgesamt zufällige 360 verschiedene Karten, das heißt, jede Karte kommt maximal einmal vor. Und auch nicht ganz zufällig, sondern zufällig aus den hier aufgelisteten 720 Karten.
Das Powerlevel der Karten ist angenehm hoch und man sollte sich beim Draften nicht auf Limitederfahrungen berufen (Whoa, war Bane of the Living damals gut im Draft), sondern sich vielmehr überlegen, ob und wie man die Karte im Constructed einsetzen könnte. Durch die Tatsache, dass 360 wirklich starke Karten kursieren und weder Basiclands noch Bar the Doors gegenwärtig sind, hat man auch genug Picks „frei“, um sich eine anständige Manabasis zu bauen. Was man unbedingt tun sollte, denn das Tempo des Formates ist dem Powerlevel entsprechend hoch und man hat nur selten genügend Zeit, um sich mit seinem Colorscrew auseinanderzusetzen.
Ach ja, und um euch nicht das Gefühl zu geben, ihr hättet wirklich etwas verpasst: Nein, man durfte die Karten am Ende des Drafts nicht behalten. So, und damit ihr euch jetzt etwas unter all dem Erwähnten vorstellen könnt, hier ein paar Beispiele von gelungenen Cubedecks:
1 Overgrown Battlement 1 Kozilek, Butcher of Truth 1 Woodfall Primus 1 Akroma, Angel of Wrath 1 Iona, Shield of Emeria 1 Wall of Omens 1 Sphinx of the Steel Wind 1 Eternal Dragon 1 Flametongue Kavu 1 Spellskite
1 Show and Tell 1 Martial Coup 1 Heartbeat of Spring 1 Search for Tomorrow 1 Awakening Zone 1 Shining Shoal 1 Sneak Attack 1 Mirari's Wake 1 Tithe 1 Prismatic Lens 1 Tooth and Nail 1 Channel 1 Summoning Trap 1 Catastrophe
1 Bitterblossom 1 Phyrexian Arena 1 Sinkhole 1 Go for the Throat 1 Hymn to Tourach 1 Dark Ritual 1 Umezawa's Jitte 1 Sorin Markov 1 Sword of Body and Mind 1 Sign in Blood 1 Liliana Vess
1 Char 1 Koth of the Hammer 1 Searing Blaze 1 Molten Rain 1 Shrine of Burning Rage 1 Pyrokinesis 1 Chandra Nalaar 1 Genju of the Spires 1 Magma Jet 1 Rolling Earthquake
Und mit diesen theoretischen Vorkenntnissen geht's nun über zur Praxis – dank Simon Görtzens Unterstützung jetzt auch wieder mal auf Video:
3 Island 1 Gaea's Cradle 1 Hinterland Harbor 1 Breeding Pool 10 Forest
1 Sundering Titan 1 Rofellos, Llanowar Emissary 1 Devoted Druid 1 Terastodon 1 Arbor Elf 1 Eternal Witness 1 Wood Elves 1 Ohran Viper 1 Hystrodon 1 Frost Titan 1 Oracle of Mul Daya 1 Creakwood Liege 1 Elves of Deep Shadow 1 Edric, Spymaster of Trest 1 Joraga Treespeaker 1 Thelonite Hermit 1 Birds of Paradise
1 Opposition 1 Treachery 1 Compulsive Research 1 Tooth and Nail 1 Garruk, Primal Hunter 1 Brainstorm 1 Green Sun's Zenith
Unglaublich lucky, der Man!
Nach solch einer Niederlage fragt man sich natürlich im Nachhinein – was ist schiefgegangen, wo hätte man was besser machen können und wo war man wirklich nur unlucky. Das Schöne und auch Lehrreiche an Videoaufnahmen ist ja, dass man sein eigenes Spiel etwas reflektieren kann, und selbst wenn man im Nachhinein bekanntlich immer schlauer ist, entdeckt man mit etwas Demut doch den einen oder anderen Fehler.
Retrospektiv habe ich das Gefühl, dass der Draft ganz gut verlaufen ist. Ich hätte etwas schneller kapieren können, dass ich Schwarz ohnehin nicht spielen will – ich meine, Pernicious Deed und Manatierchen ist ja wohl nicht gerade die Königskombination. Außerdem hatte ich den grünen Zenit komplett unterschätzt, überschätzt dafür die Möglichkeit, dass ich an zusätzliche Fattie-Enabler komme (von welchen aber tatsächlich unterdurchschnittlich viele vorhanden waren). Und den einen oder anderen Masticore hätte man vielleicht auch fürs Deck aufsammeln können – die wären schlussendlich wohl gar nicht so schlecht gewesen.
Beim Deckbau müsste man wohl die Strip Mine maindecken, als 17. Land über das Oracle – und spätestens beim Sideboarden gegen das Fattiedeck Karakas noch reingeben.
Spiel 1 und 2 lass ich mal so stehen wie gespielt. Im dritten Spiel wäre hingegen mehr drin gewesen. Zuerst mal müsste wohl beim Brainstormen der Frost Titan in der Hand oder oben auf der Bibliothek gelassen werden und Tangle Wire gehört weggemischt. In dem Moment ist schon klar, dass ich die Karte nicht mehr sinnvoll anbringen kann, Frost Titan hätte das Game aber bis zu einem gewissen Zeitpunkt noch drehen können. In der Situation, in der ich meinen Garruk dann mit Devoted Druid zu schützen versuche, müsste ich wohl oder übel meinen Planeswalker sterben lassen und im Folgezug Sundering Titan casten.
Tja, man lernt nie aus und ich hoffe, dass ich euch beim vielleicht schon baldigen Wiederauftauchen des Cubes auf Magic Online ein würdiges Follow-Up bieten kann …