Die drittletzte Runde ist gestartet und wir haben bereits ein Win and In vor uns. Oliver und Wenzel stehen 6-0 und können wahrscheinlich nach einem weiteren Sieg ein Mal drawen und ein Mal verlieren. Auch wer nach diesen Match nicht mehr ungeschlagen ist, befindet sich in einer ausgezeichneten Lage, um die Top 8 zu erreichen. Alles sehr entspannt hier also. Sowohl Oliver als auch Wenzel spielen altbekannte Archetypen mit etwas anderen Twists: Junk mit
Restoration Angel und
Acidic Slime (der Slimeball) trifft auf eine midrangigere Version von Naya-Blitz.
Oliver Rausch |
Wenzel eröffnet, nun ja, blitzschnell mit
Avacyn's Pilgrim,
Champion of the Parish und
Frontline Medic, während Oliver den Anfang des Spiels etwas gemütlicher mit
Grisly Salvage und
Mulch angehen lässt. Letzteres findet befördert nicht nur ein Land in seine Hand, sondern auch gleich drei
Lingering Souls in den Friedhof. Noch wir aber nicht rückgeblendet und Wenzel wundert sich, was da bei vier offenen Mana durch
Deathrite Shaman kommen kann.
Restoration Angel ist die Antwort, die ihn allerdings nicht besonders stört, schließlich macht
Frontline Medic Blockversuche ziemlich untödlich.
Jetzt nehmen endlich die Geister am Spiel teil. Mit den eben schon erwähnten
Lingering Souls kauft sich Oliver Zeit, um hoffentlich eine große Kreatur und/oder
Unburial Rites zu finden. Das ist schon einen Zug früher als gedacht der Fall:
Angel of Serenity erwischt zwei
Frontline Medic und
Champion of the Parish. Dem dicken Engel stellt Wenzel zwei Werwölfe in Form von
Huntmaster of the Fellsund
Mayor of Avabruck entgegen. Der Tisch sieht jetzt ziemlich nach Stall aus, aber Oliver wandelt sich langsam, aber sicher vom Verteidiger zum Aggressor. Die Transformation der beiden Wölfe kann er mit
Restoration Angel verhindern, während
Acidic Slime Gavony Township abrüstet und zusammen mit weiteren Geistern einen guten Schutzwall bietet. In so einer Situation kann sogar
Angel of Serenity angreifen. Wenzel sieht noch einen kleinen Hoffnungsschimmer, der sich
Oblivion Ring nennt, muss sich aber dem zweiten
Restoration Angel, der ihn mittels
Acidic Slime gleich wieder entfernt, geschlagen geben.
Oliver Rausch 1:0 Wenzel Krautmann
Wenzel Krautmann |
Wenzel darf anfangen und stürmt mit Menschen ins Feld. Auf
Avacyn's Pilgrim folgen
Burning-Tree Emissary und
Mayor of Avabruck, dazu gesellen sich noch ein weiterer Pilger und
Lightning Mauler, die sich gegenseitig Eile verleihen. Olivers potenzielle Blocker in diesem dritten Zug bestehen aus
Arbor Elf und
Deathrite Shaman. Potenziell, weil er erstmal lieber auf sechs Leben geht. Vier sind es dann durch einen
Godless Shrine für
Rhox Faithmender. Den folgenden Angriff überlebt er dann ganz knapp auf zwei Leben, muss aber
Deathrite Shaman opfern.
Thragtusk bringt ihn mit Nashornpower dann aber wieder auf komfortable 12.
Eine kuriose Situation ereignet sich kurz danach. Eigentlich hätte während Olivers Zug
Mayor of Avabruck transformieren müssen, weil Wenzel nur
Gavony Township aktiviert hat. Das hat er allerdings vergessen, was Oliver zum Nachteil gereicht, weil Wenzel noch vier andere Menschen kontrolliert. Nach einem Judgeruf wird geklärt, dass Wenzel den Werwolf nicht nachträglich drehen muss, aber Oliver darauf bestehen kann. Genau dies tut er auch und wir haben es jetzt mit einem Geschöpf zu tun, das nichts Menschliches mehr an sich hat.
Die Situation nach ein paar Runden Stall beschreibe ich euch dann lieber nicht, sondern zeige sie euch mit folgendem Bild:
Mehrere Männer moshen mächtig
Wie ihr erkennen könnt, hat sich Wenzel für einen Angriff in Olivers einsame Handkarte entschieden. Die ist kein
Restoration Angel und das Spiel ist entschieden.
Oliver Rausch 1:1 Wenzel Krautmann
Unorthodoxerweise zeige ich euch das letzte Spiel in zwei Bildern. Ich wurde nämlich abgelenkt, weil mir Judge Lars Freitag etwas Interessantes erklärt hat. Dazu aber gleich mehr, zuerst haken wir das Game ab. Wenzel hat nämlich einen echt explosiven Start und Oliver leichte Manaprobleme. Von denen kann er sich wieder erholen, aber von
Thundermaw Hellkite nicht. Damit hat Wenzel es fast schon in die Top 8 geschafft.
Schritt 1
Schritt 2
Oliver Rausch 1:2 Wenzel Krautmann
Jetzt kommen wir zum außergewöhnlichen Teil dieses Matches. Der Judgeruf, den ich eben erwähnt hatte, kam nämlich nicht von einem Spieler, sondern von mir. Der zuschauende Bernd Brendemühl machte mich auf den vergessenen Werwolftrigger aufmerksam. Ich wusste nicht so recht, was zu tun war, bat also die Spieler kurz das Spiel zu stoppen und rief nach einem Schiedsrichter. Mein Fehler war, den Judge nicht still zur Seite zu nehmen und ihm darüber zu berichten, was ich gesehen habe, sondern die Spieler mithören konnten, was schiefgelaufen war. Weil vergessene Trigger mittlerweile nicht mehr geändert werden müssen und so kein Eingriff nötig war, habe ich so schlicht und einfach Outside Assistance geliefert, was mir als Partizipant ein Matchloss eingebrockt hätte.
Immer die Klappe zu halten ist allerdings auch nicht die Moral von der Geschichte, weil Zuschauer Game Rule Violations schon melden sollten. Als beste Option gilt, einen Judge zur Seite zu nehmen, wenn man etwas Faules sieht, ohne in das laufende Spiel einzugreifen. Der kann dann kompetent entscheiden, ob weitere Schritte nötig sind oder nicht.