Kaerzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe dieser Kolumne. Der General, den ich euch heute vorstelle, ist kein knuddliger Kaerbär, sondern eher die Kategorie Kommandeur, der sich einen Kanister Kaerosin schnappt, ihn fröhlich ausgießt und anschließend eine Kaerze darauf wirft. Habt ihr kein Problem damit, in solchen Kreisen zu verkaeren? Dann zeige ich euch, mit welchen Kaertchen ihr das anstellen könnt. Aber seid kaerful!
Kaervek hat einiges auf dem Kaerbholz!
Entschuldigt, der Absatz oben musste einfach raus. Jetzt habe ich mich aber wenigstens am Boxsack der schlechten Kaervekwortspiele ausgepowert und kann mich auf das Wesentliche konzentrieren: ein wirklich schönes Deck. Ich muss wieder einmal gestehen, dass die Idee dafür nicht von mir stammt, sondern ich mir beim Bau viel Material von einem Freund geborgt habe, der unsere Spielgruppe mit seinem Deck sehr bereichert. Die Strategie basiert auf einer Inversion des Group-Hug-Prinzips. Gruppenumarmungsdecks sind meistens in den Bant-Farben zu finden (und werden oft von
Phelddagrif angeführt). Ihr Ziel ist, mit positiven globalen Effekten jeden Spieler mit genügend Ressourcen zu versorgen, dass er oder sie sich frei entfalten kann. Solche Effekte können allen Spielern beispielsweise mehr Karten ziehen, Länder zur Verfügung stellen oder Lebenspunkte geben. Das Hauptziel des Group-Hug-Spielers ist nicht zu gewinnen, sondern dass alle Beteiligten Spaß am Spiel haben. Kaervek umarmt die Runde ebenfalls. Und drückt sie ganz fest. Und lässt sie nicht mehr los. Schließlich sollen alle gleich viel leiden.
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| 14 Swamp 13 Mountain Blood Crypt Reliquary Tower Graven Cairns Dragonskull Summit Urborg, Tomb of Yawgmoth Cabal Coffers Lavaclaw Reaches Strip Mine Tectonic Edge Command Tower
Kederekt Parasite Heartless Hidetsugu Psychosis Crawler Stuffy Doll
Winds of Change Vampiric Tutor Rakdos Charm Demonic Tutor Wheel of Fortune Toil // Trouble Molten Psyche Damnation Barter in Blood Increasing Ambition
| | Reforge the Soul Vandalblast Runeflare Trap Decree of Pain Blasphemous Act Exsanguinate Starstorm Comet Storm Death Cloud Fault Line Magmaquake Molten Disaster Nihil Spellbomb Sol Ring Ivory Tower Black Vise Bloodchief Ascension Howling Mine Everflowing Chalice Rakdos Signet Anvil of Bogardan Ebony Owl Netsuke Underworld Dreams Price of Glory Coalition Relic Temple Bell Vessel of Endless Rest Chromatic Lantern
| | Sculpting Steel Misers' Cage Iron Maiden Sulfuric Vortex Seismic Assault Spellshock Skullcage Tainted Aether Teferi's Puzzle Box Font of Mythos Otherworld Atlas Spiteful Visions Gilded Lotus Spreading Plague Exquisite Blood Venser's Journal Polluted Bonds Havoc Festival Wound Reflection Sorin Markov Chandra Ablaze Vicious Shadows
Kommandeur:
Kaervek the Merciless
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Idealerweise stellt Kaervek für sich Arbeitsbedingungen her, in denen der Tisch permanent frei bleibt, jeder eine Menge Karten zieht und auf die eine oder andere Weise dafür bestraft wird. Einige Karten im Deck brechen selbstverständlich diese Symmetrie, damit das Ableben eurer Gegner vor eurem eigenen geschieht. Kaervek selbst ist ziemlich gut darin, das einzurichten, weil er besonders im Commander für größere Beträge ins Gesicht schießen kann. Wie immer werde ich die Bestandteile der Liste in einzelne Kategorien herunterbrechen, damit ihr einen besseren Überblick über die Waffen im Arsenal habt. Jede einzelne Karte werde ich allerdings diesmal nicht aufzählen. Ich bin mir sicher, dass ihr die Verdächtigen jedes Abschnitts einwandfrei identifizieren könnt.
Howlin' for You
Der Dreh- und Angelpunkt dieses Decks sind Effekte, die massenhaft Karten ziehen. Mit ihnen sorgt ihr dafür, dass die Hand jedes Spielers zu jedem Zeitpunkt gut gefüllt ist, damit die diversen Folterwerkzeuge, die in der nächsten Kategorie zu finden sind, auch maximal ausgelastet sind. Nebenbei findet ihr selbst außerdem schneller Nachschub, sollte eines davon mal den Geist aufgeben. Habt übrigens keine Angst, dass eure
Howling Mine oder
Temple Bell zerstört wird. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Spieler (mich eingeschlossen) unglaublich gierig und selbst im Angesicht des Todes nur schwer davon zu überzeugen sind, den Quell des unbegrenzten Kartenflusses trockenzulegen.
Besonders ans Herz gewachsen sind mir übrigens die Glücksräder im Deck, die jedes Mal, wenn sie gespielt werden, komplette Pläne umwerfen. Es gibt weniges, das demoralisierender ist, als mit anzuschauen, wie die eigene, über mehrere Züge bis ins Detail geplante Strategie den Bach heruntergeht, weil
Reforge the Soul dem Spiel eine komplette Kaertwende (sorry) gibt. In permanenter Form gibt es diesen Effekt übrigens auch in
Teferi's Puzzle Box. Die Rätselkiste verändert die Dynamik jedes Spiels komplett, weil jetzt spontanes Anpassungsverhalten Langzeitpläne quasi komplett ersetzt.
Screw You
Dass kein Spieler in einem Spiel, an dem Kaervek beteiligt ist, an Kartenmangel stirbt, haben wir geklärt, denke ich. Dass die Todesursache eher das Gegenteil davon sein wird, stellt eine Reihe von Artefakten sicher, die dem Spiel die Daumenschrauben anlegen. Mit
Iron Maiden,
Black Vise oder
Misers' Cage versetzt ihr eure Gegner ins dunkelste Mittelalter. Wer eher auf Psychoterror steht, kann sich auch hitchcockmäßig auf
starrende Vögel verlassen. Die meisten Effekte, die Gegner entweder für ihre Handkarten oder das Ziehen davon bestrafen, sind bis auf ein paar Ausnahmen so formuliert, dass jeder außer euch betroffen ist. Mit
Toil //
Trouble sowie
Runeflare Trap habe ich aber ebenso gezielte Sprüche ins Deck genommen, damit ihr einen unliebsamen Gegner schneller aus dem Weg räumen könnt. Durch die vielen Zieheffekte ist übrigens auch
Seismic Assault, eigentlich eine mit Kombodecks assoziierte Karte, ein sehr effektiver Weg, um Spiele zu beenden.
Survival-Horror
Ihr habt sicherlich schon gemerkt, dass die Kreaturenanzahl in meiner Liste lächerlich gering ist. Und selbst die, die es ins Deck geschafft haben, hätte ich lieber als Artefakt oder Verzauberung, damit sie nicht so leicht entsorgt werden können. Aber auch in diesem Zustand ist jeder der zahlreichen Massenvernichter mit ziemlicher Sicherheit einseitig. Die vielen Kartenzieher sorgen zwar dafür, dass jeder Gegner sich schnell wieder aufbauen kann, stellen aber ebenfalls sicher, dass ihr rasch wieder Zugriff auf einen Spruch habt, der den Tisch erneut säubert (ein besonderer Geheimtipp zur Prävention:
Spreading Plague). Eine nicht unerhebliche Anzahl davon sind übrigens schadensbasiert, worüber sich vor allem
Stuffy Doll riesig freut. Auch
Vicious Shadows geraten meist zur größten Bedrohung auf dem Tisch, wenn alles abgeräumt wird. Wäre eine Runde mit Kaervek ein Horrorfilm, wärt ihr mit Sicherheit der Metzelmörder und alle anderen die schreienden Teenager.
Aber auch Bösewichte können nur ihren Job erledigen, wenn sie denn lebendig sind. Für euer eigenes Überleben sorgen zusätzlich zu den Tischabräumern noch ein paar bleibende Karten, die euch ein Lebenspunktepolster verschaffen.
Ivory Tower und
Exquisite Blood sollten in diesem Deck eigentlich Überstundenzuschläge bekommen, während
Bloodchief Ascension in den meisten Spielen die lästige Aufwärmphase sofort überspringt und gleich zur Sache kommt.
Chaotic Evil
Ein paar Karten befinden sich nur deswegen im Deck, weil sie so schön zum Thema des allumspannenden Leidens passen. Egal, was eure Gegner machen, es wird ihnen höchstwahrscheinlich nicht gut dabei gehen. Beispiele für diese Kategorie sind
Spellshock,
Polluted Bonds,
Heartless Hidetsugu und
Tainted Æther. Besonders effektiv sind
Sulfuric Vortex und
Havoc Festival, weil in so gut wie jedem Commanderdeck die eine oder andere Form von Lifegain präsent ist und Spiele so sehr zähflüssig werden können. Die beiden Verzauberungen geben der Runde einen absehbaren Endpunkt. Ihr müsst euch nur darüber im Klaren sein, welches Spiel ihr gerade spielt. Wenn das Festival in der Stadt ist, lässt selbst Venser die Augen aus seinem Tagebuch und verlässt seinen Elfenbeinturm.
Die Infrastruktur des Bösen
Die Zwischenüberschrift hört sich nach keinem besonders tollen Filmtitel an, ist aber ein nicht zu verachtender Faktor für den Aufbau eines infernalen Imperiums. Das Deck braucht beispielsweise ziemlich viele Manaartefakte, damit es auf der einen Seite seine vergleichsweise teuren Sprüche schneller anbringen und auf der anderen Seite die große Anzahl an X-Sprüchen zu maximalen Höhen hochschrauben kann. Denselben Zweck erfüllen
Cabal Coffers, die vor allem im Zusammenspiel mit
Urborg, Tomb of Yawgmoth große Erdbeben erzeugen.
Und obwohl von den wichtigsten Kartenkategorien mehrere Varianten vorhanden sind, ist das Deck so sehr auf das Vorhandensein seiner einzelnen Zahnrädchen angewiesen, dass
Vampiric Tutor,
Demonic Tutor sowie
Beseech the Queen unerlässlich sind. Habt ihr allerdings alle Einzelteile zusammen, läuft euer Gefährt wie geschmiert und kann einige personifizierte Hindernisse überrollen. Allen, die ihrer Commanderrunde gern mehr Druck verleihen wollen, lege ich dieses Deck sehr ans Herz.
Spiteful Visions
Die Version von Kaervek, die ich euch heute vorgestellt habe, geht sehr offenherzig und unsubtil mit seinen Plänen um. Im ersten Spiel werdet ihr sicherlich noch mit euren Plänen durchkommen, weil das gratis Kartenziehen so unschuldig aussieht. Sobald eure Gruppe aber weiß, wie der geschmorte Hase läuft, wird sie alles daran setzen, eure hochtrabenden Träume in die Unterwelt zu schicken. Wenn das der Fall ist, ihr aber auf die Hilfe
Kaerveks trotz allem nicht verzichten möchtet, könntet ihr das Deck öfter mal umbauen. Soweit ich mich erinnere, sind Schwarz und Rot ziemlich gut darin, Kreaturen abzuräumen. Vielleicht kann man es ja mit einem Kontrolldeck versuchen? Das Ergebnis wäre nicht ganz so kreativ und die Finisher in Form von
Grave Titan und
Inferno Titan zwar gigantisch stark, aber nicht so perfide wie die grandiose Vorstellung, den Gegner an einem Überfluss an Ideen eingehen zu lassen. Funktionieren würde es jedoch allemal. Oder man versucht, das Direktschadenspotenzial des schwarzen Hexers perfekt auszunutzen, indem man eine Rampstrategie mit möglichst vielen Feuerbällen fährt. Ich habe schon ewig keine
Mana Flare in ein Deck gepackt, das sollte schleunigst geändert werden. Mit Kaervek kann man wirklich experimentieren, bis es wehtut. Und genau so will er es ja schließlich.
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