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Standard BaWü Regionals Report addieren und halbaddieren im Zahlenraum bis 20 von Steffen Schmidt |
12.03.2002 |
oder: Warum „Das Grinsen“ alias Psychatog nicht nur den Gegnern Kopfzerbrechen bereitet.
Schon seit dem Zeugnis der 2. Klasse war klar, ich bin prädestiniert, Atog zu spielen:
"Steffen ist geübt im Umgang mit Zahlen und beherrscht das Rechnen im Zahlenraum bis 20.“ Also konnte ja auch auf der BaWü nichts schiefgehen...
Dabei stellt sich natürlich noch die Frage, warum ich gerade dieses Deck für das beste hielt.
Die Hauptgründe waren:
1. ausgiebiges MTGO-Testing
2. die Alternativen: Crosis-go(B-U-r control), war irgendwie zu inkonsistent und da ich dachte, dass dieses Jahr mehr "neue“ Spieler kommen würden, entschied ich mich auch nicht für Beatdown sondern für das wesentlich konsistentere Atog.
So, die Deckwahl war getroffen und das restliche Testing betraf nunmehr das Tuning.
Schließlich kam folgendes Deck dabei heraus:
4 x Psychatog
4 x Counterspell
4 x Circular Logic
4 x Obsessive Search
4 x Meerfolk Looter (nochmal danke an Holger Meinecke für die Idee die Looter über Compulsion zu spielen, was sich gerade in Mirror Matchups als goldrichtig erwies.)
4 x Fact or Fiction
3 x Recoil
3 x Repulse
3 x Chainers Edict (erst sehr spät eingefügt, als plötzlich vermehrt Yavimaya Barbarians und Spellbane Centauren auf den Decklisten der Turniere auftauchten)
2 x Duress
2 x Force Spike
2 x Zephalid Coliseum
10 x Island
4 x Swamp
4 x Salt March
3 x Underground River
Sideboard:
4 x Slay
3 x Engineered Plague (eine der besten karten im Deck)
2 x Lobotomy
2 x Gainsay
1 x Alter Reality
1 x Llavan, zephaliden Kaiserin
2 x Divert
1. Runde: Tobias Zeller (random B/R)
Beim Mischen des gegnerischen Decks zählte ich 84 Karten. Dies lies nur eine Schlussfolgerung zu: Random Scrub! Die ersten Bedenken bekam ich jedoch schon als ich meine 1. Hand an diesem Tag sah: nur ein Land, also Mulligan auf 6... Nicht gut! Die nächste Hand zeigte mir 6 blaue Karten. Mulligan auf 5 mit diesmal 2 Ländern aber ohne Counter. Nach Rancid Earth in Runde 3, dass mich die Hälfte meiner Länder kostete droppte mein Gegner Braids, während ich immer noch mit einem Land im Spiel dasaß. Na gut dachte ich und packte ein. In Spiel 2 und 3 zog ich dann ausreichend Land und konnte sie ohne grössere Probleme für mich entscheiden. Später erfuhr ich dann noch, dass mein Gegner genau 2 Rancid Earth und eine Braids spielte...
1-0-0
2. Runde Roland Pache (B/r)
Nach einem spannenden Spiel 1, das ich leider verlor, gab mir mein Sideboard die wichtigen Plagues, die in Spiel 2 und 3, die alle ebenso knapp verliefen, am Ende doch den entscheidenden Vorteil gegen Nanuko Shade und Ichorid brachten.
2-0-0
3. Runde Gundolf Börger (G/R Beats)
In Spiel 1 hatte er mich schnell auf 3 Life, auf denen ich mich dann stabilisieren konnte. Looter und Fact füllten den Graveyard und ich legte Atog. Beim Nachrechnen wurde mir klar, dass mein Atog leider nur für 18,5 dmg (Gengner auf 19) angreifen konnte, was meinem Gegner eine weitere Runde gab. Rage von oben... Im 2. stabilisierte ich mich etwas früher und Atog servierte für 20. Das 3. Spiel, für das wir keine 3 Minuten mehr Zeit hatten, konnte ich in Runde 6 oder 7 (ja so schnell kann Atog sein) mit Atog für 20 ohne grössere Gegenwehr noch vor den extra Turns für mich entscheiden. Hier noch mal danke an Gundolf, für das 3. Match, indem er trotz geringen Chancen zügig gespielt hatte und für das Daumendrücken auf meinem Weg in die Top 8.
3-0-0
4. Runde Felix Mutter (G,U,r)
Felix hatte in der Runde zuvor meinen Teamkollegen mit fast dem identischen Atog-Deck besiegt, was ich nach dieser Runde absolut nicht nachvollziehen konnte... Wie immer startete ich 0-1, jedoch 4 Slays gegen seine frühen grünen Drops und 3 Plagues gegen Rootwalla, Skywing Avens und Birds ließen ihm in Spiel 2 und 3 bei ausgeglichenen Händen keine allzu große Chance.
4-0-0
5. Runde Nestor Rodriguez (G/R/w Beats)
In Spiel 1 litten wir beide unter Mana Screw, wobei er auf 2 und ich auf 3 Ländern festsaß.
Dennoch konnte ich das Match irgendwie für mich entscheiden. Im 2. Spiel sideboardete ich Plagues gegen seine Tenches und Alter Reality gegen seine CoP blacks, die ich erwartete. Mit einer soliden Starthand und der Hilfe eines Force Spikes gegen seinen Runde 2 Drop konnte ich nach Plague auf Goblins und Alter Reality auf CoP auch diese Match gewinnen.
5-0-0
6. Runde Johannes Walter (Crosis-go)
Nach einem Blick auf die Standings war mir klar, dass zwei I.D. für die Top 8 reichen würden.
Mein Teamkollege Johannes stand zwar nur 4-0-1 und musste noch ein Match gewinnen, doch es war egal ob er dieses oder das nächste gewinnen würde und wir entschieden uns für I.D.
5-0-1
7. Runde Alexander Neumann (G/R beats)
Alex stand nach einem I.D. an Tisch 1 auch 5-0-1 und wir gaben uns die Hand zum I.D..
5-0-2 und sicher Top 8!
Viertelfinale: Andreas Hoinisch (U/G Madness)
Nach einem Blick auf seine Deckliste war klar: wer Looter liegen hat, gewinnt. In diesem Match gewann ich den wohl wichtigsten Würfelwurf in meinem Leben und durfte mit 2. Runde Looter starten. Andreas spielte zwar auch 2. Runde Looter doch 3 Bouncespells schickten Ihn immer wieder zurück auf die Hand, während mein Looter fleissig Cardadvantage machte. Atog mit genügend Counterbackup beendete auch dieses Spiel. Aus dem Sideboard kamen 2 Gainsay, 2 Plagues (gegen seine Looter) und 4 Slays (er spielte u.a. mit Arrogant Wurm). Zwar töten die Plagues auch meine eigenen Looter, doch wenn klar ist, dass ich verlieren würde, wenn bei ihm Looter liegt, ging ich das Risiko, beide zu ziehen, ein. Er begann das Spiel und legte 2. Runde Looter. Mit dem Satz: „Du hast Chainer verärgert“ und dem Entfernen seines Looters war das Spiel wieder offen. Im weiteren Verlauf des Spiels zog ich einfach besser als er (vor allem, weil er in der entscheidenden Runde, in der ich nicht countern konnte, nur einen gegen mich eher schlechten Compost legte) und gewann 2-0.
(Ich fahr zu den Deutschen und er muss damit leben, gegen ein "Kind“ verloren zu haben.)
Halbfinale: Alexander Neumann (G/R Beats)
Alex hatte wie auch ein paar Runden zuvor Felix Mutter in der letzten Runde meinen Teamkollegen Sebastian Hebisch mit einem nahezu identischen Tog besiegt. Auf der Starthand hatte ich 1 Salt Marsh und 2 "schmerzhafte“ Colliseen. Ich entschied mich, da ich Force Spike hatte, 1. Runde dafür das Colliseum zu droppen, was dann auch planmäßig zuließ, Rootwalla zu countern... 2. Runde legte ich ebenfalls ein Colliseum um 2 Pain für das Countern eines Yavimaya Barbarian zu bekommen und Ihm damit jeglichen Speed zu nehmen. Mit Fact suchte ich dann irgendwann Psychatog, der den restlichen Beatdown stoppte und das Spiel beendete bevor Alex genügend Burn zog, um seinerseits mich zu töten.
Spiel 2 startete ich nach einem Mulligan mit zwei Swamps, jedoch zog ich 1. Runde Island von oben: ) und 2 Edicts kümmerten sich um den frühen Beatdown. Auch dieses Match beendete, wer hätte es gedacht, Atog, der heute einfach nicht zu bremsen war.
Finale: Nestor Rodriguez (G/R/w Beats)
"Hey, den hab ich heute doch schon mal besiegt...“, war meine erste Reaktion als ich erfuhr, ich würde gegen Nestor spielen. Wie auch im Swiss-Teil, entschied er sich auch diesmal kein 3. Land zu legen. Zwar kam ich auch nicht über 3 Mana, aber es gelang mir irgendwie 7 seiner Bärchen zu handeln (ohne Tog) und ich legte Atog. Damit begann mal wieder die Rechnerei. Er kam zwar noch auf 4 Mana für seine FTKs, jedoch hatte ich zu dem Zeitpunk schon genügend Counter und nachdem ich mich ca. 5 mal davon überzeugt hatte, dass er ausgetappt war, griff ich an, woraufhin er sich entschied nicht zu blocken, da er die Fact auf meiner Hand nicht erwartet hatte und es reichte mir mit der Fact dann doch noch für die nötigen dmg. Im eher kurzen 2. Spiel unterlag ich einfach nur gnadenlos seinem Beatdown. Im 3. Spiel konnte ich mit Hilfe der Slays aus dem Board und einem frühen Atog seinen Beatdown stoppen und es kam zur entscheidenten Situation als ich CoP black counterte und er Goblin Trenches als letzte Handkarte legte. Ich wusste nur ein Recoil oder eine Plague würden reichen um in 2 Runden zu gewinnen und ich topdeckte tatsächlich einen Recoil.
Ein letztes Slay auf einen Bird, "kurz“ rechnen und Atog machte mich zum Baden- Württembergischen Landesmeister.
Stand. 8-0-2 und alle Matches, die ich ausgespielt hatte gewonnen.
Besonderen Dank an alle, die mit mir getestet haben und die mir auf der BaWü die Daumen gedrückt haben. Zum Schluss noch einen Gruß an die kranken Pfälzer aus unserem Laden, die um 3 Uhr nachts aufgestanden sind nur um auf ihren Landesmeisterschaften mal kräftig verhauen zu werden.
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